Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Mit den Augen der Maschine
Mit den Augen der Maschine[Bearbeiten]Der Bereich Digital Humanities erfährt zunehmend mehr Aufmerksamkeit, sowohl aus den Geisteswissenschaften selber, als auch durch digitale Forschungsbereiche, wie den Computer Sciences, Human-Computer Interaction oder der Informationsvisualisierung. Dies betrifft auch die Kunst- und Bildwissenschaften. So werden neuartige Verfahren zur Teilautomatisierung von Annotation und Verschlagwortung unter Einsatz von Methoden der künstlichen Intelligenz entwickelt oder neue Ansätze zu nachhaltiger Archivierung von Informationen in Datenbanken diskutiert. Leider bleibt ein Großteil dieser Arbeit in akademischen Publikationen einem größeren Publikum verborgen. Entweder, weil die Publikationen hinter den Paywals der Verlage der Allgemeinheit verschlossen bleiben, oder weil der Anschluss zur Praxis fehlt bzw. die spezialisierten Erkenntnisse nur innerhalb einer oder weniger Disziplin(en) rezipiert werden (können). In meinem Vorhaben im Rahmen des Fellow-Programms, möchte ich diese bisherige Leerstelle in den Blick nehmen und digitale Forschungsbereiche, Methoden und Themen mit einem spezifischen Fokus auf die Zielgruppe der Kulturschaffenden verständlich aufbereiten. Im Rahmen meiner Arbeit bei der Technologiestiftung Berlin beschäftige ich mich mit Fragestellungen, wie digitale Technologien für Bürger*innen zugänglich und nutzbar gemacht werden können. Die Technologiestiftung ist eine gemeinnützige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung. In einem aktuell laufenden Projekt unterstütze ich das stiftungsinterne Team, welches das Projekt KulturBdigital aufbaut. Das von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa geförderte Projekt soll die Berliner Kultureinrichtungen bei der digitalen Transformation unterstützen. In meiner Rolle als Datenwissenschaftler habe ich mich in diesem Kontext mit den Einsatzmöglichkeiten von Algorithmen, insbesondere mit Methoden des maschinellen Lernen auseinandergesetzt. Ich habe mich dabei insbesondere auf Methoden konzentriert, welche die Arbeit mit visuellen Artefakten unterstützen. Dies reicht von Algorithmen, die dabei helfen können Bilder teil- oder vollautomatisiert zu annotieren, bis hin zu Visualisierungsansätzen, welche neue Zugänge zu musealen Sammlungen schaffen. Ein erster Prototyp, welcher diese Ansätze kombiniert, wird im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaft in Berlin vorgestellt. Der Prototyp erlaubt es, auf spielerische Art und Weise Bildsammlungen zu durchstöbern. Die Methoden, die ich hierbei nutze, konnte ich bereits in Workshops und Vorträgen den Kulturschaffenden präsentieren, wobei ich auf reges Interesse gestoßen bin. Im Rahmen meines Projektes möchte ich diese Methoden niedrigschwellig auf deutsch und englisch dokumentieren. Hierzu möchte ich den Ansatz der Explorable Explanations nutzen. Durch interaktive Visualisierungen und Interfaces sollen interessierte Kulturschaffende die Möglichkeit bekommen, die Ansätze selber auszuprobieren und so die dahinterliegenden Techniken besser zu verstehen. Gerahmt wird das Ganze mit einer allgemein verständlichen Einführung in die Thematik und praktischen Anwendungsbeispielen. Als Datenbasis dienen digital vorliegende Objekte und Sammlungen, die in der Europeana enthalten sind.
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