Das Fellow Jahr hat zu einer langen Reihe von produktiven Austausch-Gelegenheiten, neuen Kontakten, Beiträgen und Umsetzungs-Chancen geführt. Das Programm ist jedoch weder der Anfang noch das Ende meiner Open Science Aktivitäten. Während Konkrete Veranstaltungen zu meinem Projektthema Open Labware in Life Sciences abgeschlossen sind und Initiativen von vor dem Fellowship weiter laufen, ist die Open Hardware Entwicklung noch in vollem Gange. Das wichtigste Hardware Ergebnis wird auch nicht die Hardware sein, die schon fast fertig ist, sondern die vielen spannenden Ausarbeitungen, wie diverse Hardware in diesem Themen Bereich offener, günstiger, kompakter und wissenschaftlich flexibler umgesetzt werden kann. Im Laufe des Projektes haben sich einige lokale Kollaborateure geformt, die über die lange discussions und Entwicklungszeit (welche auch über das Projekt hinaus läuft) stetig beitragen konnten. Dies stellte sich effektiver heraus als Teilnehmer von weiter her für einen einmaligen kurzen Workshop einzuladen. Eine angestrebtes, aber zu beginn wenig konkretes Ziel war auch Offene Wissenschaft in der eigenen Institution voran zu bringen. An meinem Institut, dem EMBL, hat in der Zeit der/die Generaldirektor_in gewechselt und es wurden strategische Arbeitsgruppen eingesetzt. Ich glaube gerne, dass die Einsetzung einer Open Science Strategiegruppe (nicht nur Open Access, jetzt ein Teil der Open Science Arbeitsgruppe) mit ein Resultat meiner Gespräche und Emails an die neue Generaldirektorin waren. Ich bin nun Teil der Strategiegruppe.
(1) Mit verschiedenen Veranstaltungen (siehe Zwischenbericht) habe ich zur Bekanntheit und produktiver Arbeit an Open Science Hardware beigetragen, als Mentor, Erklärer, Lernender und Diskussionspartner.
(2) Ich habe auch an konkreten Hardware Projekten gearbeitet. Wichtiger als die partiell fertig gestellten Lösungen sind die Konzepte und Komponenten um verschiedene relevante technische Probleme Open Hardware Style zu lösen - jeweils sorgfältig auf der Projektseite öffentlich Dokumentiert: https://github.com/MakerTobey/FellowFreiesWissen_Microfluidics.
(3) Mein Arbeitgeber Institut, das European Molecular Biology Laboratory (EMBL), ist ein international renommiertes Flagship Labor in den Lebenswissenschaften und Vorbild für viele wissenschaftliche Entwicklungsprojekte in Europa und darüber hinaus. Ich hoffe dass es der Verbreitung von Offener Wissenschaft über-regional hilft, wenn ich zu einer offizielleren und sichtbareren Open Science Strategie an meinem Institut beitrage (wie ich es tue).
A. Zusammenarbeit mit deiner Mentorin/deinem Mentor[Bearbeiten]
Im ersten Teil meines Projekts habe ich regelmäßig (semi-wöchentlich) mit meinem Mentor Daniel Mietchen gesprochen (siehe auch Zwischenbericht), was meinen Open Science Horizont in sehr relevante Richtungen erweitert hat. Im zweiten Teil stand konkrete Hardware Entwicklung im Vordergrund (weniger Diskussionstauglich) und ich war Terminlich weniger erreichbar. Ich denke aber auch hier, dass unsere durch das Fellowship angestoßene Beziehung ungemindert über das Programmende hinaus bestehen wird. Z.B. möchte ich zunehmend mit den Wikipedia Projekten interagieren, die ich nun besser verstehe und noch mehr schätze auch für wissenschaftliche Arbeit, und wir werden uns mit Projekten und unserem Netzwerk auf dem Laufenden halten. Das Mentorenprogramm finde ich eines der besten Aspekte des Fellowship Programms.
B. Austausch mit anderen Fellows[Bearbeiten]
Insgesamt hat sich bei mir nicht viel Konkrete andauernde Zusammenarbeit mit anderen Fellows ergeben, allerdings gab es einen regen Austausch untereinander durch die Präsenzveranstaltungen, und Kleinren gegenseitigen Beiträgen zu Interviews, Blog Artikeln, Veranstaltungen, Gedankengängen und Ressourcen. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass wir viel von einander gelernt haben und losen Kontakt bleiben werden. Für mich ist die Art und Menge des Austauschs genau richtig!
A. Kommunikationsaktivitäten mit Bezug zum Fellow-Programm[Bearbeiten]
- Beitrag zum /Teilnahme am Gathering for Open Science Hardware (GOSH) in China 2018 - ca. 100 Personen
- (mit initiiert) Hosting des Heidelberg Bioinformatik Unseminar zum Thema Open Science Hardware - ca. 25 Personen
- (mit initiiert) Co-hosting eines Workshops zum Thema Open Science for career building anlässlich des International Womens day - Reichweite ca. 10 Leute
- (initiiert) Internal Beer-session talk on Open Science Hardware at EMBL, ca. 15 Personen
- (initiiert) Projektarbeit an der Hardware (weil es noch nicht fertig ist) - ca. 10 Personen involviert vor Ort, >50 interessiert online
- (mit initiiert) Open Science Working Group at EMBL - ca. 8 Personen, aber weitere Reichweite
- (initiiert) Duch meine Twitter news - ca. 1000 interacted with relevant Tweets
Na klar! Bei allen open genannten Aktivitäten, mein Lehren und in der täglichen Interaktion.
Ich finde es immer wieder überraschend, dass viele Wissenschaftler und Administratoren wenig über Offene Wissenschaft wissen oder es nur mit Open Access gleichsetzten. Und sogar diejenigen die darüber bescheid wissen, kommen oft nicht eindeutig zu der Entscheidung, dass die Bewegung klar zu unterstützen ist, auf Grund von entkräfteten Kommerziellen- Wettbewerbs- oder Traditionsgedanken. Das sehe ich oft als große Barriere. Auf der Ebene von Professoren sehe ich auch oft eine Gleichgültigkeit, der die Abwesenheit des Willens, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ich finde, dass wir von den Förderern gut unterstützt werden, und dass das Fellowship dazu beiträgt, dass einem Gehör geschenkt wird.
Ich bin erst kurz vor dem Fellowship wieder nach Deutschland gezogen und fühle mich jetzt in der Deutschen Open Science Community viel besser eingebunden. Die anderen Fellows und Programmteilnehmer sind neue Kontakte, und auch innerhalb meiner Organisation hat sich aus der Fellowship Motivation heraus Neues ergeben.
Ich habe besonders neue Erfahrungen mit Wikimedia Communities gesammelt durch meinen Mentor, Daniel Mietchen. Ich wusste vorher nicht von Wiki-cite, Wiki-data und Scholia. Jetzt habe ich eine Einführung und Demonstration erhalten und möchte die Tools weiterhin nachhaltig nutzten / Daten einbringen. Weil ich andere Meilensteine priorisiert habe, habe ich die Produkte im Rahmen des Projektes noch nicht zu umfangreich genutzt wie ich das gerne gemacht hätte (z.B. umfassenden Literatur Review in allen verwandten Themen und einpflegen in Wikidata), aber ich werde mindestens so wie jetzt weiterhin Daten und Abbildungen Einstellen.
Nach dem Programm würde ich gerne vor allem durch eine Mailingliste und Twitter in Kontakt bleiben. Ich hoffe, dass wir uns im Rahmen verschiedener Projekte, Veranstaltungen, Blogs, etc. weiter Austauschen und Kollborieren.
A. Neue Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaft[Bearbeiten]
- Social Events mit Themenworkshops zu zum Teil Offener Wissenschaft verbundenen Themenstellungen gab es am EMBL schon vor mir, dort habe ich also nur neue Themen und zusätzliche Dynamik eingebracht.
- Die meisten Veranstaltungen die ich (mit-)organisiert habe sehe ich im Rahmen von Offenen Themen für die ich mich schon vor dem Fellowship eingesetzt habe und auch nachher noch einsetze. Sie sind also nicht in dem Sinne neu, aber das Fellowship war finanziell, mit terminlicher Dringlichkeit und der Community Dynamik ein sehr wichtiger Verstärker, der mir die Umsetzung von all meinen Aktivitäten in dieser Form erst ermöglicht hat!
- Eine konkret neue Entwicklung ist die Einsetzung eines Strategie Komitees am EMBL zu Offener Wissenschaft. Ich möchte meinen dass ich an diesem Event einen Anteil hatte, und das allein ist ein größerer Einfluss, als ich mir das in so kurzer Zeit erhofft hate. Nun bringe ich auch best-practise Empfehlungen die wir im Fellowship Programm ausarbeiten dort mit auf die Tagesordnung.
B. Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaften[Bearbeiten]
Ich bin mit dem Anstoßen von offenen Initiativen schon sehr zufrieden. Siehe oben.
Ich denke schon, das das Interesse an offener Wissenschaft durch meine Befürwortung teilweise steigt, weil verschiedene Leute dadurch mit dem Thema und meinen offenen Prinzipien in Kontakt kommen. Das hat (wie mir gesagt wird) bei einigen solcher Gelegenheiten aktive Nachforschungsaktivitäten nach sich gezogen, wie offene Wissenschaft eingebunden werden könnte. Was offene Hardware für Forschung angeht, wussten viele Kontakte nicht davon und finden es attraktiv, werden jedoch vermutlich noch weitere Gelegenheiten oder Nachweise abwarten um es auszuprobieren.
D. Anwendung von Prinzipien Offener Wissenschaft im Fellow-Programm[Bearbeiten]
Die Entwicklung von Offenen Hardware Instrumenten für die Wissenschaft (AKA Open Labware) ist mir ein wichtiges Anliegen und ich möchte mit guten Standards und Wissen vorausgehen und möglichst relevante Tools für die Life Science Community zu entwickeln. Oft ist das jedoch mit nicht unerheblichen Hardware kosten verbunden (hunderte bis wenige tausend Euro), die ich nicht ohne weiteres privat entbehren kann. Das Fellowship hat mir besonders hier viel ermöglicht. Aber über diesen rein finanziellen Aspekt hinaus hat es mich mit Community Mitgliedern in Kontakt gebracht die mir sehr Hilfreiche Lösungs-Rescourcen aufgezeigt haben; ich konnte mich an zentralen Community Events trotz höheren Reisekosten beteiligen und besonders in meiner Mentoren Beziehung habe ich neue Tools kennen gelernt, die mich nun bei meiner offenen wissenschaftlichen Arbeit begleiten. Ganz im Sinne der offenen Wissenschaft wurde der Fortschritt des Projektes on-the-go auf der GitHub Projektseite Dokumentiert und Überlegungen öffentlich zugänglich gemacht - auch zur Mitarbeit wird auf der Seite offen eingeladen.
Offene Wissenschaft ist für mich ein ganz zentrales Tool der nachhaltigen Forschungsmethodik und Forschungsethik. Besonders weil es erst am Beginn einer weitreichenden Anerkennung in Institutionen und der Forschungspraxis ist, wird es weiterhin ein elementarer Teil meiner wissenschafts-verwandten Bemühungen und Befürwortung sein. Das Fellowship Programm hat mich nicht nur im deutschsprachigen Raum besser dazu vernetzt, sondern sowohl inhaltlich als auch mit Ressourcen in diesem Jahr ganz wesentlich dazu beigetragen, dass ich meinen Überzeugungen Nachdruck verleihen und Lösungen demonstrieren konnte. Auch meine nachfolgenden Aktivitäten in der offenen Wissenschaft werden noch direkt von den gewonnen Kontakten und der inhaltlichen Arbeit profitieren. Es hat mir sehr gut gefallen und ich werde das Programm wärmstens weiterempfehlen. Vielen Dank für die tolle Chance, die ihr mir gegeben habt!
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