Mein Forschungsvorhaben ist es, einen offen zugänglichen Onlinekurs zu erstellen, der Prinzipien des Experimentierens als Möglichkeit des Erkenntnisgewinns unter Einbindung von Open Science erklärt. Der Kurs soll aus drei Abschnitten bestehen:
- Einführung in die Erkenntnistheorie
- Einführung in die Wissenschaftliche Methode
- Kritische Auseinandersetzung mit pseudowissenschaftlichen und pseudofaktischen Darstellungen.
Der Kurs soll so gegliedert sein, dass zwei Zielgruppen erreicht werden können: einerseits interessierte Mitglieder der Allgemeinbevölkerung, und andererseits angehende Forschende. Damit sollen Inhalte bewusst mit niedrigen Zugangsschwellen aufgearbeitet werden, und anhand vieler Beispiele und Übungen verständlich und nachvollziehbar gemacht werden.
- Kursüberblick (Oktober 2018): Der Überblick über die im Kurs zu bearbeitenden Fragen ist erarbeitet. Dieser Arbeitsschritt ist in meinem Blog dokumentiert.
- Materialübersicht (Oktober 2018): Eine Materialsammlung mit relevanten Werken ist erstellt.
- Technische Entscheidungen (Oktober 2018)
- Dokumentation des Prozesses: Der Prozess wird auf meinem Blog dokumentiert.
- Verfügbarmachen der Materialsammlung: Die Materialsammlung soll mit Veröffentlichung des Kurses vollständig in meinem Blog abgelegt werden. Darüber hinaus plane ich eine Projektseite auf Wikiversity, die diese Materialsammlung als Referenzen und Lektürevorschläge wiedergibt.
- Bereitstellung des Onlinekurses selbst: Der Kurs soll auf Youtube veröffentlich werden.
- Aufnahme und Schnitt: Die technische Umsetzung erfolgt über das Filmstudio der Tilburg University. Der Videodreh ist voraussichtlich im Sommer 2019 möglich.
- Entwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen zur Nachnutzung des Kurses (Oktober 2018): Pro Video soll in einem optionalen Quiz den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, angeregt durch kurze Fragen die Inhalte zu reflektieren. Durch die Antworten kann ebenso der Lernfortschritt gemessen werden. Vor Beginn der Videoserie soll zudem ein Eingangsfragebogen den Wissensstand zum Kursthema abfragen, daran orientiert gezielte Empfehlungen geben, welche Videoabschnitte ggf. übersprungen werden können, und mit einem abschließenden Fragebogen nach Beendigung des Kurses verglichen werden.
- Produktion der Kursabschnitte (November 2018 - Mai 2019): Die Kursabschnitte sind fertig.
- Peer Review der Kursabschnitte (November 2018 - Mai 2019): Die Kursabschnitte aktuell von Kollegen reviewt.
- Revision der Kursabschnitte (November 2018 - Mai 2019): noch kein Fortschritt.
- Aufnahme der Kursabschnitte (November 2018 - Mai 2019): noch kein Fortschritt.
- Produktion eines Teasers (Mai 2019): Der Teaserentwurf ist revidiert und kann aufgenommen werden.
- Bereitstellung des gesamten Kurses (Mai 2019): Durch Belegung des Filmstudios kommt es zu Verzögerungen der Aufnahme, die nun für Sommer 2019 geplant ist. Damit kann der Kurs im Herbst 2019 bereitgestellt werden.
Darüber hinaus sind folgende Aktivitäten über die Dauer des Fellowships hinaus möglich:
- Wissenschaftliche Publikation zur Nutzung des Kurses in der Lehre im Fach Psychologie
- Erweiterte Publikation der Kursmaterialien als begleitendes Buch
- Handbuchpublikation mit anderen Kollaborateuren
Ein Wandel im Denken über wissenschaftliches Arbeiten hat bereits unter denen an der Spitze der Open Science Bewegung stattgefunden. Dieser Wandel beginnt nun, die Wissenschaft breiter zu beeinflussen. Dieser Wandel führt auch zu der Notwendigkeit, über Open Science Praktiken zu informieren und sie zu lehren. An dieser Stelle greift der Online-Kurs darüber, wie (und warum!) man Experimente nutzen kann, um Erkenntnisse zu gewinnen, indem er an Open Science-Prinzipien als notwendige Voraussetzung für die Gestaltung von Experimenten anknüpft. Zwei Zielgruppen stehen im Mittelpunkt dieses Projekts: Studierende und Nicht-Wissenschaftler. Nachwuchswissenschaftler müssen auf die Arbeit in einem wissenschaftlichen Umfeld vorbereitet sein, das Offenheit schätzt, und sie müssen lernen, wissenschaftliche Erkenntnisse auch anhand von Kriterien wie Robustheit und Transparenz zu bewerten. Offenheit bedeutet aber nicht nur, die Wissenschaftler selbst zu Transparenz zu motivieren, sondern auch interessierten Nichtwissenschaftlern die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie benötigen, um die Prozesse der Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verstehen. Gerade in Zeiten von Fake News und Unsicherheit aus Verbrauchersicht ist es wichtiger denn je, vermeintliche Zusammenhänge kritisch zu reflektieren und sachkundig zu behandeln. Der Onlinekurs leistet damit in beiden Zielgruppen einen Beitrag zu Offener Wissenschaft.
A. Zusammenarbeit mit deiner Mentorin/deinem Mentor[Bearbeiten]
Meinem Mentor berichte ich ca. monatlich von meinem Fortschritt via Email, indem ich den aktuellen Stand meiner Arbeiten zusammenfasse. Mit diesem Modus bin ich sehr zufrieden.
Darüberhinaus habe ich mit einer anderen Mentorin des Programms an einem weiteren Projekt gearbeitet und von dieser Interaktion sehr profitiert.
Unabhängig von meiner Zusammenarbeit mit meinem Mentor schlage ich vor, im Auftaktworkshop des Programms aktiver die Beziehung zwischen Mentor und Mentee zu gestalten. Dazu wäre es ggf. sinnvoll, wenn im Programm des Kennenlernwochenendes zusätzlich zu den Programmpunkten zur inhaltlichen Planung (Stichwort Roadmap) auch explizit Zeit für die Diskussion des Mentoring-Ansatzes in den jeweiligen Gruppen eingeplant würde. Vielleicht böte es sich diesbezüglich sogar an, schon in der Antragsphase zu erfragen, wie die Kandidaten sich das Mentoring vorstellen bzw. wovon sie zu profitieren glauben und diese Informationen für das Matching zu nutzen.
B. Austausch mit anderen Fellows[Bearbeiten]
Ich kommuniziere mit anderen Fellows über verschiedene Kurznachrichtenformate, gelegentlich auch per Email. Dieser Austausch ist eher persönlicher Natur und stärkt somit insbesondere meine Fähigkeit, produktiv und zufrieden zu arbeiten. In den Workshops die anderen Fellows wieder zu sehen, war für mich stets ein Highlight und bin fest davon überzeugt, dass ich vom positiven Gefühl, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, immens profitiere.
A. Kommunikationsaktivitäten mit Bezug zum Fellow-Programm[Bearbeiten]
In dem Maße, in dem ich auf sozialen Medien präsent bin, teile ich Beiträge zum Thema Open Science, z.B. auf Twitter und in meinem Blog. Umgekehrt leite ich relevante Beiträge zu diesem Thema aus diesen sozialen Medien an Kollegen über interne Verteiler weiter. Weiterhin teile ich meine eigenen Aktivitäten im Rahmen des Fellowprogramms über soziale Medien, insbesondere über Twitter und über meinen Blog. Darüber hinaus beteilige ich mich analog in Diskussionsrunden und Vorträgen regelmäßig an der Kommunikation von Inhalten mit Bezug zu Open, z.B. indem ich darauf hinweise, dass meine Forschungsarbeit präregistriert ist und Methoden, Daten und Analysen offen zugänglich sind. Im Weiteren bin ich Unterzeichnerin des Commitment to Research Transparency und handle nach dessen Maximen in Bezug auf meine eigene wissenschaftliche Arbeit, die Betreuung von Studierenden, und als Reviewerin.
Außerdem habe ich einer Reihe von Personen in meinem professionellen Umfeld von meinen Aktivitäten als Fellow berichtet. Dazu gehören insbesondere Kollegen meiner eigenen und anderer Institutionen, sowie Nicht-Wissenschaftler, die im Wissenschaftsbetrieb an anderen Stellen mitwirken (Bibliothekare, Programmierer, usw.).
Ich konnte im Rahmen in meiner Zeit als Fellow bereits an der OpenCon 2018 Konferenz in Toronto teilnehmen. Meine zentralen Eindrücke sind hier in meinem Blog geschildert. Dort konnte ich insbesondere die Perspektive einer Forscherin vertreten, und so dazu beitragen, dass gemeinsam erarbeitete Lösungen für diese Personengruppe praktikabel ist. Gut funktioniert hat bei der OpenCon die Kommunikation über Disziplinen und zentrale Interessen an Open hinweg. Durch die Interaktion mit einer Vielzahl sehr diverser Konferenzbesucher von Bibliothekaren, deren Interesse an Open schwerpunktmäßig ein anderes ist als das vieler Forscher, bis hin zu Programmierer, die wiederum anders mit Open umgehen, entstand für mich ein breiter Überblick über aktuelle Motivationen, Mechanismen und Herausforderungen. Die anfängliche Frage, ob ein so breites Konferenzkonzept funktionieren kann, klärte sich schnell zum Positiven. Dieser Kontakt mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Community für Offene Wissenschaft war der bisher umfänglichste, und hat eine Reihe positiver Konsequenzen für mich. Dazu gehört unter anderem, dass ich einen meiner Reviewer für die Kursinhalte auf dieser Konferenz kennengelernt habe.
Aktuell benötige ich keine Unterstützung bei der Kommunikation meiner Aktivitäten. Sobald mein Onlinekurs online geht, freue ich mich allerdings über Unterstützung dabei, andere auf diesen Kurs aufmerksam zu machen.
Mit Vertretern der Community des Fellow Programms haben sich zwei zusätzliche Kontaktmöglichkeiten für mich ergeben. So erarbeitete ich mit Jo Havemann an einem Artikel über den Nutzen von Open Science [1]. Außerdem beteilige ich mich am Handbuch Open Science auf Wikibooks mit anderen Mitgliedern des Fellow Programms.
Für mich ergaben sich zahlreiche neue Kontaktmöglichkeiten in die Open Science Community im Rahmen des Fellowships. Einige entsanden insbesondere durch das öffentliche Format der Abschlussveranstaltung. Andere entstanden durch den Kontakt zur Open Access Stelle meiner Universität, über die ich die zentrale Open Science Initiative kennen lernte, an der ich mich nun beteilige.
Mit der Wikimedia-Community habe ich über das Fellowship hinaus keine konkreten Kontakte geknüpft. Ich hoffe allerdings, dass ich mit dem Fellowship an sich in Kontakt bleiben kann. So konnte ich bereits als Reviewer der Bewerbungen für das Fellowship 2020 mitwirken und freue ich mich, aktuell zur weiteren Verbesserung dieses Reviewprozesses beizutragen.
Gerne würde ich weiterhin am Fellowprogramm mitwirken, z.B. indem ich einen Workshop gestalte oder sogar als Mentorin beitrage.
Ich kann mir vorstellen, dass ein online-Stammtisch gut geeignet wäre, um darüberhinaus Kontakt zu halten.
A. Neue Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaft[Bearbeiten]
Im Rahmen meines Projektes habe ich die Idee entwickelt, den Onlinekurs durch spezialisierte Beiträge anderer Kollegen zu bereichern. Dieses langfristige Ziel verfolge ich mit Unterstützung der Open Science Initiative der Tilburg University.
B. Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaften[Bearbeiten]
Meine Institution ist in Sachen Open Science bereits sehr engagiert (vergl. Artikel über "The truth squad." in Science [2]). Ich bringe mich ein, indem ich an der lokalen Open Science Initiative mitwirke.
Weiterhin aktiviere ich Studierende, offen zu arbeiten, indem ich die von mir betreuten Bachelorarbeiten offen gestalte. Darüber hinaus bin ich nun verzeichnet auf der Liste der Vortragenden im Netzwerk der Open Science Initiativen in Deutschland und stelle mich demnach zur Verfügung, um Workshops und Vorträge zum Thema anzubieten.
Das Interesse meines direkten Umfelds an offener Wissenschaft war stets hoch. Umso mehr freue ich mich, noch mehr Open Advocates kennen gelernt zu haben.
D. Anwendung von Prinzipien Offener Wissenschaft[Bearbeiten]
Das Fellow-Programm war für mich in erster Linie deswegen gewinnbringend, weil ich erleben konnte, dass an vielen z.T. auch ungeahnten Stellen Open Advocstes zu finden sind. Darüberhinaus habe ich diese Community als extrem wertschätzend, offen und engagiert kennengelernt. Noch stärker Teil dieser Community zu werden, ist der größte Gewinn, den ich aus dem Fellowship ziehen konnte. Dazu gehört, dass ich weiterhin Prinzipien offener Wissenschaft wie oben beschrieben in meiner eigenen Arbeit einsetze und mich für deren Einsatz ausspreche,
Als frischgebackene Postdoc-Forscherin beginne ich gerade meine eigenständige wissenschaftliche Arbeit, bei der ich weiterhin offene wissenschaftliche Praktiken anwenden möchte. Ich möchte auch einen nachhaltigen Beitrag zur offenen Wissenschaft in Forschung und Lehre leisten. Da der Einsatz von Praktiken offener Wissenschaft und deren Lehre Vermittlung (noch) nicht selbstverständlich sind, sehe ich weiterhin Handlungsbedarf. Deshalb möchte ich weiterhin sinnvollen Beitrag zur offenen Wissenschaft leisten, sowohl in Bezug auf die Forschungsroutinen in meiner eigenen Arbeit als auch auf die Lehre. Die Teilnahme am Fellowship Freies Wissen war für mich besonders wertvoll, um meine eigene Orientierung im Bereich der offenen Wissenschaft zu verbessern und mir den Rücken zu stärken, weiter aktiv zu bleiben, um einen positiven Beitrag zur Unterstützung von Open zu leisten.
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