Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Reproduzierbarkeit von Eye-Tracking-Daten: Vergleich zwischen drei Eye-Tracking-Geräten
Reproduzierbarkeit von Eye-Tracking-Daten: Vergleich zwischen drei Eye-Tracking-Geräten[Bearbeiten]Projektbeschreibung[Bearbeiten]Unser Vertrauen in Forschungsergebnisse hängt maßgeblich davon ab, wie sicher ausgeschlossen werden kann, dass diese auf reinem Zufall beruhen. Eine Möglichkeit dies zu prüfen ist es, dass wichtige Befunde nicht nur einmalig, sondern wiederholt und von mehreren Forschungsgruppen gezeigt werden können. Diese Reproduzierbarkeit von Forschungsbefunden ist somit von essentieller Bedeutung. Tatsächlich wird die fehlende Reproduzierbarkeit vieler wichtiger Befunde jedoch seit Jahren in zahlreichen Wissenschaftsdisziplinen diskutiert[1]. Hierbei spielen auch die verwendeten Methoden eine Rolle für die (potentiell unklare) Reproduzierbarkeit. Ein markantes Beispiel hierfür ist die Eye-Tracking-Forschung. Heutzutage ist eine große Anzahl von Eye-Trackern von verschiedenen Herstellern verfügbar (z.B. Tobii, SR Research). Aufgrund dessen basiert die Eye-Tracking-Forschung derzeit auf sehr heterogenen Daten, die mit einer Vielzahl unterschiedlicher Modelle gesammelt wurden. Dies kann als problematisch angesehen werden, da die Vergleichbarkeit von Daten, die mit verschiedenen Geräten gemessen wurden, nicht eindeutig ist. Und wie Holmqvist, Nyström und Mulvey[2] argumentieren, ist dies ein erhebliches Hindernis für Fortschritte auf diesem Gebiet. Es liegt bereits eine Reihe empirischer Studien vor, in denen zwei wichtige Parameter von Eye-Trackern - die Genauigkeit und Präzision - zwischen Geräte verglichen werden, um zu beurteilen, wie vergleichbar die erzielten Daten (und damit die Ergebnisse) sind (siehe z.B. [3][4]). Doch auch diese Studien reichen für einen vollständigen Vergleich nicht aus, da diese beiden Kennwerte allein nicht als Maßstab für Eye-Tracker genügen. Tatsächlich unterscheiden sich auch andere Charakteristika stark zwischen den Geräten, welche die Gesamt-Datenqualität beeinflussen und daher nicht vernachlässigt werden sollten. Um ein umfassenderes Bild verschiedener Eye-Tracking-Geräte zu erhalten, haben Ehinger et al.[5] eine Testbatterie mit mehreren verschiedenen Aufgaben entwickelt, mit denen die Eigenschaften verschiedener Eye-Tracker ausführlich gemessen werden können. Neben der allgemeinen Genauigkeit und Präzision der Tracker wird unter anderem geprüft, wie Fixationen und Sakkaden (Blickbewegungen) gemessen werden, wie die Genauigkeit über die Messung nachlässt, wie Blinzeln vom Aufnahmegerät verarbeitet wird und welchen Einfluss Kopfbewegung auf die Daten haben. In der geplanten Studie soll diese umfangreiche Testbatterie zum Vergleich verschiedener Remote-Eye-Tracker verwendet werden. Genauer sollen die zwei bisher wenig beforschten Eye-Tracker Gazepoint HD 3 und Tobii Pro X3-120 miteinander und mit dem EyeLink 1000+ (SR Research) verglichen werden, der einen "Goldstandard" in der Eye-Tracking-Forschung darstellt.
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