Claudia Müller-Birn ist Leiterin der Forschungsgruppe Human-Centered Computing (HCC.lab) am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin und Principle Investigator des Exzellenzclusters "Matters of Activity" an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist ebenfalls stellvertretende Sprecherin der Fachgruppe "Informatik und Digital Humanities" der Gesellschaft für Informatik. In ihrer interdisziplinären Forschungsarbeit fokussiert sie auf den Bereich Human-Machine Collaboration, d.h. sie entwickelt interaktive Workflows in denen menschliche und algorithmische Aktivitäten effektiv verflochten werden. Ihre Forschung umfasst dabei eine empirische als auch eine ingenieurwissenschaftliche Dimension, die zu einem wertorientierten soziotechnischen Systemdesign beitragen soll. Claudia setzt sich in ihrer Forschungsarbeit für die Nutzung und Entwicklung von Open-Source-Software und die Prinzipien von Offener Wissenschaft ein, sowie für den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen.
Was hat dich motiviert, Mentorin im Fellow-Programm Freies Wissen zu werden?[Bearbeiten]
Ich setze mich aktiv für einen Veränderungsprozess hin zu einer Offenen Wissenschaft ein. Dieser Veränderungsprozess kann aber nur gelingen, wenn wir einen kulturellen Wandel initiieren. Derzeit ist dieser Wandel zu langsam und zu wenig konkret innerhalb der Wissenschaftsorganisationen verankert. Als Mentorin hoffe ich, einen Wandel „von unten“ zu fördern. Gerade für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ist das eine Gratwanderung, denn sie müssen den „traditionellen“ Anforderungen gerecht werden, um langfristig in der Wissenschaft tätig zu sein und wollen gleichzeitig Offene Wissenschaft betreiben. Als Mentorin möchte ich eine Generation von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern unterstützen, die Offene Wissenschaft als Teil ihrer Forschungspraxis verstehen und damit den kulturellen Wandel in ihren Institutionen befördern.
Was bedeutet für dich Offene Wissenschaft und wie spiegelt sich das in deiner täglichen Arbeit wieder?[Bearbeiten]
Durch die Mitarbeit am Fellow-Programm „Freies Wissen“ bin ich persönlich sensibler für die Entwicklungen innerhalb und außerhalb der Universität geworden. Ich versuche unter anderem viel aktiver von unserer Forschungsarbeit zu berichten und Rahmenbedingungen zu schaffen, die es auch meinem Team an der Universität erlauben, die Ideen einer Offenen Wissenschaft zu unterstützen.
Eine wichtige Aufgabe besitzt in meiner Arbeit die Lehre. Ich kann Studierenden bereits frühzeitig Open Source-Werkzeuge in die Hand geben, mithilfe derer sie beispielsweise Forschungsergebnisse replizieren lernen. Dabei geht es meines Erachtens nicht nur um die Vermittlung von Fachwissen, sondern ebenfalls um die Grundprinzipien der wissenschaftlichen Praxis, die wesentliche Ideen einer Offenen Wissenschaft beinhalten. Mit der Ausbildung der Studierenden anhand dieser Prinzipien können wir einen gesellschaftlichen Beitrag leisten, denn unsere Studierenden wirken nach Abschluss ihres Studiums neben der Wissenschaft vor allem in der Wirtschaft, Gesellschaft oder Politik.
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