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Benutzer:Melanie Schwarz/Dokumentation (Sommeruni 2016)

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Tagesprotokoll Sonntag, 07.08.2016

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Beethoven-Haus

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Das Museum steht in Wien-Heiligenstadt. Zu Beethovens (1770-1827) Zeiten war Heiligenstadt noch ein Luftkurort mit Thermalquellen außerhalb von Wien. (Thermalquellen sind jedoch versiegt, als die Donau umgelegt wurde - nicht zu Beethovens Zeiten) Sein Arzt hatte ihm ihm empfohlen, dorthin zu gehen, damit sein Gehörleiden besser wird, was nicht funktioniert hat, aber seine Magenbeschwerden haben sich gebessert (billiger mit Blei gesüßter Wein, fettiges Essen, etc.). Die Ursache seines Hörverlustes ist immer ungeklärt. Das Museum, das wir uns heute angeschaut haben, ist jedoch nicht das einzige Beethoven-Haus in Heiligenstadt. Auch im Heurigen Mayer war Beethoven eins einquartiert. Einige Statuen in diesem Bezirk erinnern an das Beethoven-Erbe. An sich ist das Beethoven-Haus (Museum) relativ unbekannt. Nur wenige Wiener wissen von seiner Existenz. Tatsächlich hatte Beethoven über 80 verschiedene Wohnorte, was zum Teil an seiner exzentrischen Persönlichkeit lag. Er wusch sich nicht gerne und stank, wenn er sich wusch, dann kippte er sich wohl einen Kübel Wasser in voller Bekleidung über den Kopf. Außerdem spielte er jederzeit (laut, denn er verlor ja langsam sein Gehör) Musik, auch mitten in der Nacht. Dazu kam noch seine schroffe, unhöfliche Art, kein Nachbar hielt es lange neben ihm aus. Auch seine Bediensteten wechselten häufig.

Beethovens Vater war Alkoholiker. Relativ bekam er die Pension seines Vaters zugesprochen und wurde das Familienoberhaupt. Er hielt seinen Großvater in großen Ehren, der verstarb jedoch als er drei war. Er hatte zwei Brüder, Johann und Kasper Karl. Johann wurde Apotheker. Als er verstarb, wurde Beethoven der Vormund seines Neffen. Er setzte diesen unter Druck, weil er wollte, dass er auch Musiker wurde, obwohl der Neffe eine Karriere beim Militär bevorzugte. Nach einem misslungenen Selbstmordversuch, lockerte Beethoven seine Einstellung und der Junge ging doch zum Militär. Als Beethoven 16/17 war, sollte er erstmals nach Wien reisen, um sich von Mozart unterrichten zu lassen. Aus ungeklärten Gründen schaffte er es jedoch zu dieser Zeit nicht und kam wieder zurück nach Bonn (Geburtsort). Später lud Hayden (kopflose Leiche) ihn nach Wien ein und unterrichtete ihn. Nach Beethovens Angaben war der Unterricht jedoch sinnlos, da er Hayden als nicht offen gegenüber Neuem empfand. Als Bonn belagert wurde, zog er schließlich gänzlich nach Wien samt seiner Familie.

Im Museum ausgestellt sind u.a. eine Büste von Beethoven, eine Totenmaske, das Testament von Heiligenstadt und sein offizielles Testament.

  • Büste: Kommt seinem Aussehen sehr nahe, weil ein Gipsabdruck (Strohalme zum Atmen - Panik-Attacken von Beethoven) von seinem Gesicht genommen wurde, den man anschließend mit Wachs ausgegossen hat. Obwohl seine Vorfahren aus dem Norden kamen, hatte Beethoven eher dunkle Haut und dunkles, lockiges Haar (südländisches Aussehen - Spitzname Spagnol)
  • Totenmaske: Beethoven starb an einer Lungenentzündung. Die Totenmaske zeigt sein von der Krankheit ausgezehrtes Gesicht.
  • Testament von Heiligenstadt: Hat Beethoven aufgesetzt, nachdem er Taub geworden war (letzten fünf Jahe seines Lebens konnte er gar nichts mehr hören - Konversationsbücher - teilweise von Fans zerstört und gefälscht). Auf den ersten zwei Seiten erklärt er, wie schlimm es besonders für ihn als 'größten' Musiker ist, sein Gehört zu verlieren. Dass er daran denkt, Selbstmord zu begehen. Er entschuldigt sich auch bei seinen Brüdern, wobei er mit einem von ihnen zu der Zeit Streit hatte und seinen Namen daher nicht erwähnt. Stattdessen lässt er Platz frei, somit kann der Name geistig eingefügt werden. Dieses Testament wurde erst sehr viel später entdeckt.
  • offizielles Testament: Sein Besitz wird aufgeteilt unter Gläubigern, der Familie und wohltätigen Einrichtungen.

Beethoven war ein Vertreter der Wiener Klassik. Er schrieb über 600 Werke (Mondscheinsonate / 9. Symphonie / Für Elise), darunter war nur eine Oper. Heute heißt sie Fidelio. Ursprünglich war ihr Name Leonore. Sie floppte und Beethoven verbrachte Jahre damit, sie zu bearbeiten. Schließlich wurde sie als Fidelio neu aufgeführt und war ein Erfolg. Beethovens Begräbnis war wohl das größte in Wien. Damals lebten dort 40 000 Einwohner, davon kamen rund 20 000 zu seinem Begräbnis. Schubert, ein Freund Beethovens, soll Fackelträger gewesen sein und gesagt haben, dass mit Beethoven der letzte große Komponist der Wiener Klassik gestorben sei. Er selbst, würde auch nicht mehr lange ausharren, was der Wahrheit entsprach, denn Schubert verstarb ein Jahr darauf (Handel mit Eigentum toter Musiker). Zu seinen Lebzeiten hat Beethoven viele Liebschaften unterhalten - teilweise zu seinen Gönnerinnen. Die Identität der Frau, in die er sich verliebt haben soll, bleibt ein Geheimnis.

Tagesprotokoll Montag, 08.08.2016

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Wissenswertes über Fremdenführer

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Um Fremdenführer werden zu können, muss eine staatliche Prüfung abgeschlossen werden (Plakette zeugt von Gewerbeberechtigung). Wird das Gewerbe unbefugt ausgeübt, kann das rechtliche Folgen nach sich ziehen. Aufgabe eines Fremdenführers ist die Vermittlung von Kultur. Es gibt Unterschiede zwischen selbstständigen Fremdenführern und solchen, die für eine Agentur arbeiten. Bei einer Agentur hat der Führer keine Selbstbestimmung zwecks Route, die wird von der Agentur vorgegeben. Der selbstständige Fremdenführer kann als Ein-Personen-Unternehmen gesehen werden. Er hat zwar die Entscheidungsfreiheit über seine Routen und über die Dinge, die er erzählen möchte, muss jedoch auch alles selbst organisieren. Zur Zeit boomt die Kreuzschifffahrt auf der Donau. Bei diesen Veranstaltungen sind die Touren bis auf die Minute geplant, was Vor- und Nachteile hat (weniger anstrengend / keine Spontanität).

Worauf geachtet werden sollte:

  • akustisch vernehmbar sein (Straßenlärm, Bauarbeiten, kein zu leises Sprechen, etc.)
  • Gäste bei ihren Wissenständen abholen (nicht zu hoch oder zu niedrig ansetzten)
  • Sicherheit der Gäste gewährleisten (Verkehr, Taschendiebe, etc. / Gast soll sich behütet fühlen)
  • Bedürfnisse des Gastes nicht außer Acht lassen (Toiletten, Pausen allgemein, etc.)
  • Gäste aufmerksam beobachten und je nach ihren Interessen auch das Alte mit dem Neuen verbinden (z.B. über Veranstaltungen informieren, wenn dort gerade welche stattfinden / Gast könnte sonst abgelenkt sein von Plakaten etc.)
  • Objektivität (bei Storytelling sollte deutlich zwischen Fakten, Erfindung und 'netten Geschichten' unterschieden werden)

Touristen sind oft auch interessiert an unserem politischen System (hängt natürlich auch vom Herkunftsland ab). Wenn Zeit bleibt, können sie also auch darüber informiert werden. Es ist jedoch wichtig, die Darstellung positiv zu halten.

Die Interaktivität bei einer Führung ist auch für einen Fremdenführer von Vorteil, da er durch Fragen der Touristen Dinge hinterfragt, über die er vorher vielleicht noch nie nachgedacht hatte. Gerade die Interaktivität kann die Führungen allerdings zu einem 'Kampf mit der Zeit' machen, denn die Touristen haben Zeitpläne, die eingehalten werden müssen. Hier findet sich ein Vorteil im Audioguide, denn die Zeit kann besser eingehalten werden, da längere Stopps vermieden werden können und das 'Zusammenwarten' weniger problematisch ist. Am Tag schafft ein Fremdenführer max. drei Touren.

Universität Wien

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Das Hauptgebäude der heutigen Universität Wien wurde 1884 errichtet, Architekt war Heinrich Ferstl. Die Uni Wien selbst wurde 1365 als Konkurrenz zur Prager Universität errichtet. Sie ist die älteste deutschsprachige Universität. Anfangs war sie keine 'Voll-Uni', da der Papst die Einrichtung der theologischen Fakultät nicht abgesegnet hat, das kam erst später. Sie ist teilweise aus abgerissenen Steinen der Judenstadt errichtet.

Die Ringstraße

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Wo heute die Ringstraße ist, verlief früher die Wiener Stadtmauer. Auf der Außenseite der Mauer verlief ein Graben, an den das Wiener Glacis anschloss. Es war eine Grünfläche, die zwischen Wien und den Vororten Wiens (heute äußere Stadtteile Wiens) lag. Die Befestigungsanlage war 500 Meter breit (Sternförmiges Bastions-System), auf der Stadtmauer konnten Häuser errichtet werden (Frischluft). Das Straßenniveau war damals niedriger als heute.

1857 Befahl der Kaiser dann die Abtragung der Mauer, die 1858 begonnen wurde. Das Abgetragene Material wurde wiederverwendet. Die Bauzeit der Ringstraße betrug 40 Jahre. Anfangs war es enorm teuer an der Ringstraße zu wohnen, was im Kontrast zu einem Mitgrund für die Abtragung der Stadtmauer stand (Schaffung von neuem Wohnraum). Häuser wurden an Neureiche (vermehrt Juden / neues Staatsgrundgesetz 1867) verkauft. Für sie war nicht nur die Steuervergünstigung, mit der sie gelockt wurden, Grund, sich dort anzusiedeln, sondern auch die Nähe zum Kaiser. Durch den Verkauf der Grundstücke wurde der Bau von anderen Gebäuden finanziert.

Rathaus und Hofburg

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Der Rathaus ist im Neugotischen Stil errichtet und hat mehr Zimmer als Schönbrunn. Das Vorbild für den Bau steht in Brüssel. Auf der Spitze des Rathauses steht die Figur eines Mannes, der 'Rathausmann'. Eine Auszeichnung ist nach ihm benannt. Hier arbeitete der Wiener Bürgermeister.

Kurz zu den Baustilen dieser Zeit: In Wien war zu dieser Zeit der Historismus (oder Ringstraßenstil) verbreitet. Er bezeichnet die Verschmelzung früherer Stile (Neoromanik / Neogothik / Neorenaissance / Neobarock) In Wien wurde den Baustil passend zur Verwendung des Gebäudes gewählt. Gotik (bzw. Neugotik) drückte Repräsentanz aus (aufsteigendes Bürgertum im Mittelalter). Der Baustil der klassischen Antike wurde bei politischen Bauten verwendet, weil sie auf die Wiege der Demokratie hinwies (Neorenaissance).

Die Hofburg ist ein Schloss ohne Charakteristika eines Schlosses, was Touristen oft enttäuscht. Ursprünglich war die Hofburg die kaiserliche Winterresidenz. Der Schweizertrakt ist der älteste Teil der Anlage und soll bereits unter der Herrschaft der Babenberger bestanden haben. 1270 übernahmen die Habsburger mit Rudolf I die Herrschaft. Erst nach 300 Jahren wurde Wien zur fixen Residenz unter Karl V Er sprach die berühmten Worte: In meinem Reich geht Sonne nie unter (verweist auf die immense Größe mit Kolonien). Das Reich wurde geteilt und Ferdinand I regierte in Wien. Er hat die Hofburg zum ersten Mal ausbauen lassen. Es gibt keinen Generalplan für die Hofburg. Verschiedene Regenten haben immer wieder Stücke angefügt (je nach Platz, der zur Verfügung stand). Heute hat sie rund 2600 Räume. Der Bundespräsident arbeitet in der Hofburg (Räume ausgestattet mit Maria-Theresia-Möbeln). Was auch immer wieder in Verbindung mit der Hofburg gebracht wird, ist Adolf Hitlers Ansprache auf dem Balkon am 15. März 1933. Er verkündet den Anschluss und die Leute jubeln ihm zu (Hitler-Balkon).

Momentan wird auf dem Heldenplatz vor der Hofburg umgebaut. Das Parlament wird generalsaniert und es werden dort neue Gebäude errichtet. Die Hofburg beherbergt unter anderem auch die Spanische Hofreitschule (klassisches Dressurreiten) und ein Sisi-Museum.

Volksgarten und Sisi-Denkmal

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Der Volksgarten ist ein Rosengarten (angeblich rund 300 verschiedene Arten von Rosen). Er ist seit 200 Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich. Die meisten Park- und Jagdreviere waren früher nur für den Adel, einfache Leute hatten keinen Zutritt. Der Prater öffnete seine Tore ebenfalls vor 200 Jahren. Im Volksgarten gibt es ein Sponsoring-Programm. Jeder Sponsor erhält ein weises Täfelchen, auf das er etwas schreiben kann. Die werden dann zu den Rosen gesetzt. Die grünen Täfelchen enthalten Gattungsbezeichnungen der Rosen.

Im Volksgarten steht auch ein Theseustempel, der im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Ursprünglich für die Statue 'Theseus besiegt den Centauren' (1805) von Antonio Canova. Canova hat die Statue für Napoleon angefertigt. Leider konnte dieser die Statue nicht mehr entgegennehmen, als sie vollendet war, da er zu dem Zeitpunkt bereits auf Elba saß. Der Österreichische Kaiser kaufte Canova die Statue daher ab und ließ den Tempel errichten, um Theseus würdig auszustellen. Mittlerweile steht die Statue im Kunsthistorischen Museum.

Das Sisi-Denkmal befindet sich in einem Winkel des Volksgartens. Hinter dem Denkmal sieht man das Burgtheater. Das Denkmal besteht nicht aus nur einer einzigen Statue, es ist viel mehr eine kleine Anlage mit Blumenbeeten vorne und im hinteren Teil einer Statue der Kaiserin. Das Denkmal soll ihre Freiheitsliebe und Scheue vor der Öffentlichkeit (besaß viele Fächer und Schirme / Gebrauch von Hintertreppen) widerspiegeln. Es wurde Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Die Positionierung des Denkmals vor dem Burgtheater ist deshalb amüsant, weil sie zu Lebzeiten eine Verbindung zwischen Katharina Schratt (Schauspielerin am Burgtheater) und Kaiser Franz Josef eingefädelt haben soll. Sie wird als gute Freundin von Sisi vorgestellt. In der Näher der meisten Kaiserresidenzen gibt es auch eine Schratt-Villa.

Zu ihrer Person: Kaiserin Elisabeth war mit (ihrem Cousin) Kaiser Franz Josef verheiratet. Sie ist eine bairische Adelige und wurde jung verheiratet (Antrag mit 15, kam kurz darauf nach Wien). Sie war erst wohl sehr glücklich, wusste aber anfangs nicht, was auf sie zukam als Gemahlin von Franz Josef. Sie litt unter Depressionen, was in ihrer Familie nicht ungewöhnlich war (krank ihn Wien / nicht krank außerhalb Wiens). Die Beziehung zu ihrer Schwiegermutter/Tante war problematisch (ungewollte Ratschläge). Nach 11 Jahren Ehe schrieb sie ihrem Mann einen Brief, in dem sie die Erfüllung einiger Bedingungen forderte (sonst wolle sie nicht mehr seine Frau sein). Zum einen wollte sie ihren eigenen Aufenthaltsort bestimmten dürfen, was ein Recht war, das zu der Zeit noch dem Oberhaupt der Familie zustand. Zum anderen wollte sie selbst bestimmen, was sie tun wollte, die Oberhoheit über die Kindererziehung haben und ein eigenes Vermögen. Franz Josef stimmte zu. Nach einer Zeit erkannte Sisi, dass auch die erweiterten Rechte sie nicht glücklich machten.

Kaiserin Elisabeth wurde 1898 in Genf von Luigi Lucheni mit einer zugespitzten Feile ermordet. Ursprünglich hatte Lucheni geplant, jemand anderen umzubringen, der dann jedoch nicht in Genf war. Also hat er stattdessen Kaiserin Elisabeth gewählt.

Die Sisi-Filme aus den 1950er Jahren vermitteln ein sehr romantisches Bild der Kaiserin und mystifizieren sie. Aus Quellen (z.B. Zeitungen von damals) ist nicht viel über sie bekannt. Es herrschte Zensur, keiner durfte schlecht über die Kaiserfamilie schreiben, entsprechend verzerrt ist das Bild. Außerdem wollte Sisi nicht, dass Fotographien von ihr angefertigt wurden, als sie die 30 überschritten hatte.

Ballhaus und Deserteursdenkmal

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Das Ballhaus ist heute der Sitz des Bundeskanzlers. Seinem Namen verdankt es den Ballspielplätzen (frühe Form von Tennis), die früher tatsächlich dort untergebracht waren. Einige namhafte Kanzler, die dort bereits gearbeitet haben: Kanzler Kaunitz, Fürst Metternich, Engelbert Dollfuß, Bruno Kreisky. Besonders Kreisky ist im Ausland bekannt. Er ist ein Politiker aus den 1970er Jahren und viele Laute kennen ihn noch.

Das Deserteursdenkmal ist den Opfern der NS-Militärjustiz gewidmet (nicht NUR Deserteuren). Das Denkmal ist im 21. Jahrhundert entstanden und damit noch sehr jung. Das hängt womöglich damit zusammen, dass besagte Opfer noch lange Zeit als Verbrecher gesehen wurden. Das Denkmal hat die Form eines am Boden liegenden X und ist begehbar errichtet.

Mozarthaus Vienna

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Mozart

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Mozart ist am 27. Jänner 1756 geboren. Seine Eltern waren Annemarie und Leopold Mozart. Als er 28 Jahre alt war, hat er für zweieinhalb Jahre im heutigen Mozarthaus Vienna gelebt (von 29. September 1784-1787). Seine Wohnung lag in der Beletage, das war der erste Stock und vom Preis her der teuerste, da man am wenigsten Stufen hinaufsteigen musste. Mozart war als Wunderkind bekannt. Mit vier Jahren lernte er Klavier zu spielen, mit fünf begann er zu komponieren. Leopold wollte das Talent seines Sohnes fördern und fuhr mit ihm durch ganz Europa, damit er vor dem Adel spielen konnte.

Mozart war freiheitsliebend. Nachdem sich Mozart mit dem Erzbischof von Salzburg zerstritten hatte, arbeitete er als selbstständiger Musiker in Wien (damals rund 50 000 Einwohner). Er hat sich quasi selbst vermarktet. Wenn er Konzerte geben wollte, musste er den Saal mieten, eventuell andere Musiker engagieren, Konzertkarten verkaufen, etc. Er komponierte unheimlich viel, umgerechnet auf die Jahre, in denen er Werke geschaffen hatte, muss er am Tag rund 6 Notenblätter geschrieben haben. Leute konnten die Noten zu seinen Klavierstücken nach den Konzerten auch kaufen (iTunes des 18. Jahrhunderts)

Er lebte die letzten 10 Jahre seines Lebens in Wien und ist während dieser Zeit 13-Mal umgezogen. Er komponierte gerne Nachts und schrieb die Noten erst am nächsten Tag auf. Die Zeit, in der Mozart gelebt hat, war politisch sehr spannend. In Amerika wurde der Unabhängigkeitskrieg ausgetragen, in Österreich herrschten die Habsburger mit Josef II (u.a. Religionsfreiheit, zumindest vorübergehend / Freimaurer nicht verboten). Für seien Zeit war Mozart ein moderner Komponist. Es gibt Aufzeichnungen, nach denen er 'falsch' komponiere (laut Lehre).

Mozart war Mitglied der Freimaurerloge. Die Freimaurer standen für Werte wie Brüderlichkeit, Freiheit und Humanität ein. Ihre Symbole waren das Dreieck, der Zirkel, die Zahl 3, schwarz-weißer Boden, u.a. Mozarts 'Zauberflöte' ist voll von dieser Symbolik. Als Person war Mozart jemand, der er sich an nichts mangeln ließ. Er konnte nicht gut mit Geld umgehen, gab es aus, sobald er es hatte, und machte Schulden, wenn er keines hatte ("Ich möchte alles haben, was gut, echt und schön ist." / roter Frack).

1782 heiratete er Konstanze. Sie hatten sechs Kinder, von denen jedoch nur zwei Söhne überlebten. Franz Xaver Wolfgang wurde ebenfalls Komponist, blieb jedoch unbekannt. Hayden war ein Freund von Mozart, ebenso wie Salieri. Letzterer wird im Mozartfilm als Konkurrent dargestellt, der Mozart schlussendlich vergiftete, weil er nicht aus seinem Schatten treten konnte. Stimmt nicht. Salieri war ein italienischer Komponist und Hofkapellmeister in Wien. Er hat mit Mozart zusammen ein Stück komponiert, sie haben sich gut verstanden. Nach Mozarts Tod war er es, der seinen Kindern das Klavierspielen beigebracht hat.

Eines der berühmten Werke, die während Mozarts Aufenthalt im Mozarthaus entstanden sind, ist die Oper 'Figaro'. Ursprünglich war 'Figaro' ein französisches Theaterstück, dass die Ungleichheit der einfachen Leute zum Adel thematisiert und diesen auch kritisiert, weshalb es in Wien nicht aufgeführt werden durfte. Mozart hörte davon, griff das Thema auf und machte eine Oper daraus. Lorenzo da Ponte, der Librettist (schreibt Texte für z.B. Opern) von Figaro war, wollte sich nicht wirklich mit dem Adel anlegen und verlegte den Fokus auf Geschlechter statt Klassen. Dennoch steht der Graf deutlich als 'der Dumme' da, was dem Wiener Adel nicht gefiel. Sie stellten die Förderung von Mozart ein. Die Prager jedoch liebten die Oper. So hatte Mozart Glück im Unglück.

1791 wurde Mozart per Brief gebeten, ein Requiem zu komponieren. Er begann die Arbeit zwar, verstarb jedoch am 5. Dezember 1791. Franz Xavier Süßmayr vollendete das Requiem schließlich und es wurde auf Mozarts eigener Beerdigung gespielt. Der Totenschein von Mozart ist noch erhalten. Auf ihm ist 'Hitziges Frieselfieber' als Todesursache verzeichnet. 1791 ging eine Grippewelle in Europa um. Es ist wahrscheinlich, dass er sich angesteckt hat und an einer Grippe gestorben ist. Wir wissen auch, dass er zur Ader gelassen wurde, um ihn zu heilen. Das hatte jedoch den gegenteiligen Effekt und hat ihn weiter geschwächt. Mozart hatte außerdem immer eine schlechte Gesundheit. Als er gestorben ist, hatte Mozart Schulden (Arm wie eine Kirchenmaus ist eine Übertreibung). Durch die Krankheit geschwächt, konnte er nicht mehr arbeiten und kein Geld verdienen. Zu seiner Zeit war es Gang und Gebe, die Toten in der Kirche aufzubahren, wo die Leute sich dann verabschieden konnten. Die Leichen selbst wurden außerhalb der Stadtmauern auf Friedhöfen begraben. Er wurde in St. Marx begraben (seine Gebeine sind verschollen / Schachtgrab - 1 Grab für 5 Leute). Er führt auch Tagebuch über seine Kompositionen, jedoch nicht von Anfang an.

Mozarts Aussehen bleibt ebenfalls ein Mysterium. Die Gemälde, die ihn zeigen, sind erst nach seinem Tod entstanden. Es gibt ein Profil von ihm, das offenbar original ist (diese schwarzen Bilder / von der Seite dargestellt). Konstanze beschreibt ihn als pockennarbig und schielend. Von Mozart sind auch keine Möbel erhalten, lediglich seine Instrumente. Die sind im Besitz des Mozarteums in Salzburg. Er hatte auch Haustiere; einen Hund und einen Vogel.

"Mein Wunsch und meine Hoffnung ist - mir Ehre, Ruhm und Geld zu machen.."

Marketing und Geschichte des Hauses

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Über die Zeit wurde Mozarts Wohnung neu vermietet und sogar aufgeteilt. Nach und nach hat das Mozarthaus Vienna die Teile wieder zusammengefügt und schließlich in seiner heutigen Form 2006 eröffnet (feierst heuer also 10-jähriges Jubiläum / für heimisches Publikum mitbeworben). Die ersten Teile des Hauses, die zur Besichtigung zur Verfügung standen, wurden 1941 geöffnet. Wir wissen leider nicht, wie Mozarts Wohnhaus ursprünglich aussah und können nur Vermutungen über die räumliche Aufteilung anstellen. Besonders ist jedoch, dass sie die einzige noch erhaltene Wiener Wohnung Mozarts ist.

Das Mozarthaus Vienna steht im Besitz der Wien Holding, das Haus als Bauwerk gehört einer Stiftung. Es ist KEIN Museum. Museen sind dazu da, Originale zu bewahren. Das Mozarthaus kann viel mehr als Besucherzentrum verstanden werden, das versucht, Wissen weiterzugeben. Verantwortlich für Mozarts Wohnung in der Beletage ist das Wien Museum, die beiden oberen Stockwerke gehören jedoch der Wien Holding und haben mit dem Wien Museum nichts zu tun. Im Haus arbeiten 25 Mitarbeite, davon sind 6 Personen im Büro und generieren Inhalte. Das Mozarthaus Vienna ist klein und damit auf Kooperationen angewiesen (wie z.B. mit dem Wien Museum oder dem Mozarteum in Salzburg / Angewiesen auf Reputation großer Häuser in Fragen der Authentizität bei Originalstücken).

Der touristische Schwerpunkt des Hauses liegt auf dem Tourismus (85-90% der Besucher). Zum bearbeiteten Nah-Markt zählen Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien, zum Fern-Markt die USA, Russland und Asien (China, Korea, Japan, Taiwan). Das Mozarthaus stellt seinen Besuchern Audioguides zur Verfügung. Diese werden sprachlich immer besser an das Publikum angepasst, seit Beginn diesen Jahres gibt es eine koreanische Tonspur. Eine chinesische ist zur Zeit noch in Planung. Das heimische Publikum beschränkt sich auf Schulklassen.

Die Angebote des Hauses generieren sich über die Zeit hinweg (Prozess). Erhält das Haus immer wieder Anfragen zu einem bestimmten Thema, könnte dieses Thema zu einem Angebot werden. Umgekehrt kann ein bestehendes Angebot auch abgeändert und angepasst werden.

Türkisches Erbe von Wien

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  • Erstes Kaffeehaus: stand vermutlich in der Domgasse (in der Nähe des Mozarthauses). Es wurde eröffnet von einem Armenier. Es gibt eine Legende, die sich um den Beginn der Kaffeehauskultur in Wien rankt. Sie hat mit den osmanischen Belagerungen zu tun (erste Belagerung 1529 / zweite Belagerung 1682). Ein Herr Kolschitzky, der Kurier während der zweiten Belagerung gewesen sein soll, erhielt als Dank für seine Dienste, am Ende der Belagerung Säcke mit Kaffeebohnen, die er röstete und daraus Kaffee brühte. Er eröffnete das erste Kaffeehaus in Wien. Das ist jedoch nur eine Legende.
  • Denkmal am Stephansdom: Zu sehen ist eine Kanzel auf der Außenmauer. Darüber ist das Abbild eines Heilgen, der auf den Leibern von osmanischen Soldaten steht. Der Name des Heiligen lautet Kapistran. Er war ein franziskanischer Mönch und Prediger, der angeblich hier gegen die Hussiten gepredigt hat. Er steht in keiner direkten Verbindung zu den osmansichen Kriegen, obwohl er auf diesem Denkmal so dargestellt wird.
  • Pummerin: Ist eine Glocke, die 1700 aus den Kanonenkugeln gegossen wurde, die die Osmanen auf den Dom geschossen hatten. Sie hing im Südturm des Stephansdoms, wurde jedoch im 2 Weltkrieg zerstört (Dach des Doms hat damals gebrannt).
  • Prinz Eugen: Er wird oft als 'Türkenbezwinger' bezeichnet. Tatschälich hatte er vor allem gegen die Franzosen gekämpft, nicht gegen die Osmanen. Er liegt im Dom begraben.
  • 'Mondschein' : Ist ein Stern auf einem liegenden Halbmond. Er wurde im Jahr 1519 als Bekrönung auf dem hohen Turm von Sankt Stephan angebracht. Seine symbolische Bedeutung ist noch nicht ganz geklärt. Der Stern steht vielleicht für den Kaiser und der Mond für die Geistlichkeit. nach der ersten Belagerung der Osmanen ist er den Bürgern Wiens als Schmuck aufgefallen, da Stern und Halbmond Symbole des Orients darstellen. Nach der zweiten Belagerung wurde der Schmuck entfernt. Heute befindet es sich im Wien Museum. Damals wurden Kunstwerke, die an die Zeit der osmanischen Belagerungen erinnerten, abgenommen und im Bürgerlichen Zeughaus verwart, bis sie später von Museen übernommen wurden. Dabei wurde u.a. der Kopf von Kara Mustafa gefunden. Er war Oberbefehlshaber der osmanischen Armee während der zweiten Belagerung. Als er sieglos in die Heimat zurückkehrte, wurde er zur Strafe geköpft. Sein Kopf wurde angeblich in einem silbernen Messingschrein aufbewahrt. Er befand sich erst in Belgrad, wurde dann jedoch geraubt und nach Wien gebracht. Dort wurde er im Zeughaus verstaut, bis er später gefunden wurde. 2006 wurde der Schädel beigesetzt. Ob es tatsächlich Kara Mustafas Schädel war, wissen wir nicht.
  • Pestsäule: 1679 herrschte die große Pest in Wien. Die osmanische Belagerung war erst später. Die Säule steht am 'Graben'. Der Graben war früher ein Marktplatz. Er diente auch als Verbindungsstraße zwischen Kirche und Palast. Sein Name rührt daher, dass an dieser Stelle ursprünglich ein echter Graben verlief. Dieser wurde im 13. Jahrhundert jedoch aufgeschüttet. Das zweite Wiener Kaffeehaus soll hier am Graben entstanden sein ('Zur blauen Flasche' / Isaac de Luca / Armenier). Straßennamen und Plätze sind Teil des immateriellen Kulturerbes.
  • Goldene Kugel an Außenwand eines Hauses: Vergoldete Kanonenkugel der Osmanen
  • Hayden Schuß: Ursprünglich Sarazene (Ungläubiger) mit Pfeil und Bogen, heute Hayde mit Säbel (damit er mehr an die Osmanen erinnert). Die Legende besagt, dass an dieser Stelle eine Bäckerei war. Der Bäcker (Johann Sulzer) sei nachts wach geworden, weil er Geräusche gehört habe. Er stellte fest, dass die Osmanen einen Stollen bis in die Stadt gegraben hatten, und schlug Alarm, woraufhin Wiener Soldaten in den Schacht hinabstiegen und die Osmanen bekämpften. Stimmt jedoch nicht. Wurde wohl schlicht zur Zierde angebracht.
  • Liebenbergdenkmal: Denkmal wurde 1890 errichtet und Johann Andreas von Liebenberg gewidmete, einem ehemaligen Bürgermeister Wiens.

UNESCO

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Die UNESCO ist eine Sonderkommission der UN und wurde 1945 gegründet. Sie hat 195 Mitgliedsstaaten, der Hauptsitz befindet sich in Paris. Sie hat sozusagen eine Brückenfunktion, weil sie zwischen Regierung und Zivilstellen vermittelt und für internationale Zusammenarbeit sorgt. Im Rahmen der UNESCO treffen sich die Mitgliedsstaaten und verhandeln über den Umgang mit materiellen und immateriellen Kulturgütern. 1948 ist Österreich der UNESCO beigetreten, 1949 wurde der österreichische Zweig der UNESCO gegründet, der seit 2001 ein eingetragener Verein ist. Die österreichische Zweigstelle berät Bund und Länder in Bezug auf kulturelles Erbe.

Die Haager Konvention von 1945 geht auf den Kulturgüterschutz bei bewaffneten Konflikten ein. 1972 gab es das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes, jedoch erst 2003 ein Übereinkommen zum Schutz des immateriellen Kutlurerbes. Letzteres ist 2006 in Kraft getreten. Derzeit sind 336 Elemente verzeichnet auf der UNESCO Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschen, davon sind 43 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes. Auf der Liste der Programme, Projekte und Tätigkeiten zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes sind derzeit 12 Elemente verzeichnet. Damit ein Element auf die Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen wird, muss es einige Faktoren erfüllen (über Generationen weitergegeben werden / weiterentwickelt werden / etc.). Ein Fachbeirat entscheidet schließlich darüber, ob das Element die Anforderungen erfüllt oder nicht.

Manche Elemente sorgen für negatives, mediales Aufsehen (z.B. Falknerei, Salzkammergut Vogelfang, WKR-Ball, Ebenseer Glöcklerlauf). Es kann vorkommen, dass diese Elemente wieder von der Liste gestrichen werden müssen (siehe WKR-Ball). In Japan gab es schon sehr früh einen Kulturerbeschutz (Living human treasures)

Tagesprotokoll Dienstag, 09.08.2016

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Wien Museum

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Die Dauerausstellung des Wien Museums reicht aus Platzmangel nur vom Mittelalter weg bis ins frühe 20. Jahrhundert. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, gestalte sich der Ausbau schwierig. Um die Zeit zwischen dem frühen 20. und dem 21. Jahrhundert abzudecken, bietet das Museum regelmäßig Sonderausstellungen an. Um mehr Raum zu gewinnen, wurde der frühere Innenhof überdacht und bildet jetzt ein Atrium.

Insgesamt 3 Modelle Wiens sind zu finden. Das erste stellt die Stadt um 1440 dar, das erkennt man an der Synagoge, die im Modell noch vorhanden ist (wenig später durch Pogrom zerstört / Ende 1990er wurden Reste der Synagoge ausgegraben), und am Stephansdom, der nur einen Turm besitzt (Nordtrum 1450 erbaut). 5 Tore führten aus der Stadt hinaus:

  • Schottentor (bei Schottenkirche)
  • Kärntnertor (bei heutiger Oper)
  • Stubertor
  • Rotes Turmtor (beim heutigen Schwedenplatz / Hafengebiet / Vor dem Tor gab es eine Brücke über einen Fluss, auf der Maut gezahlt werden musste, damit man sie überqueren durfte.)
  • Schweizertor (bei Hofburg)

Was auf dem Modell außerdem noch zu sehen ist, ist der Otterkringerbach, der aus dem damaligen Wienerwald kam. Zum Teil war er schon 1220 abgeleitet worden für die Klostergründe der Minoriten. Durch die Ableitung wurde den Handwerkern das Wasser abgegraben (hatten sich entlang des Flusses angesiedelt). Heute ist der Bach als Alsbach nur mehr in einem Kanal vorhanden (wurde wohl mit einigen Bächen in Wien so gemacht / Spülen jetzt die Kanäle unter Wien durch).

Was im heutigen Wien aus dem Mittelalter erhalten geblieben ist:

  • Stephansdom
  • Teile der Hofburg
  • Virgilkapelle (um rund 1220 erbaut / Später wurde die Magdalenenkapelle darübergebaut, die im 18. Jahrhundert abgebrannt ist)

Unter den Babenbergern war die alte Legionsmauer der Römer auch die Stadtmauer des mittelalterlichen Wiens (natürlich nicht dieselbe Mauer, aber sie verlief gleich). Die Straßen auf dem alten Legionsgebiet wurden überbaut.

1671 vertrieb Kaiser Leopold I die Juden aus der Stadt. Sie siedelten sich jenseits des roten Turmes an, der heutigen Leopoldstadt. Sie ist heute der 2. Gemeindebezirk Wiens. 1529 wurde Wien das erste mal von den Osmanen belagert. Nach der Belagerung wurde die angeschlagene alte, mittelalterliche Stadtmauer erneuert.

In den 1880er Jahren war Friedrich Schmidt Dombaumeister in Wien. Er hat unter anderem das Rathaus erbaut und die Figuren des Stephansdoms abnehmen lassen. Sie wurden am Dom durch Kopien ersetzt. Die Originale wurden eingelagert und stehen heute im Wien Museum, so sie vor der Zerstörung durch das Wetter geschützt sind. Im 19. Jahrhundert waren die Luftverhältnisse viel schlechter als im heutigen Wien. Das Problem waren die Schornsteine, die die Luft verschmutzten. Der saure Regen, der in dieser Zeit fiel, stellte ein Problem für den Erhalt der Figuren dar. Auf der Westseite des Doms waren die Figuren von Herzog Rudolf IV und Katharina von Böhmen. Sie sind aus Sandstein gefertigt. Herzog Rudolf IV (Habsburger) hat das Langhaus des Doms und den Südturm errichten lassen. Er hat auch die Wiener Universität gegründet und ein Bistum für Wien geschaffen. Die Figuren von ihm und seiner Frau Katharina sind langgezogen, damit sie proportional wirken, wenn der Betrachter zu ihnen hinauf sieht (natürlich bezogen auf ihren ursprünglichen Standort). Dombauhütten gibt es noch bis in die Gegenwart.

Im 17. Jahrhundert wurden die Buntglasfenster der gotischen Kirchen nicht mehr geschätzt und in vielen Wiener Kirchen durch durchsichtige Glasfenster ersetzt. Die bunten Fenster wurden nicht zerstört sonder aufgehoben. Nach ihrem Fund wurden sie dem Wien Museum überantwortet. Die Aufgabe eines Museums ist es, Originale zu bewahren und vor Zerstörung zu schützen. Heute sind die Fenster im Wien Museum ausgestellt. Momentan gibt es Versuche, die Fenster wieder in ihre Kirchen einzusetzen. Auf der Innen- wie auf der Außenseite sind Glasfenster angebracht, die die Originalfenster vor schädlichem UV-Licht schützen.

Das Wien Museum bewahrt auch originale gotische Baupläne auf, ebenso wie das Kupferstichkabinett. Auch auf diese Weise bewahren sie kulturelles Erbe.

Das zweite Modell Wiens zeigte die Stadt im Barock. Das Belvedere wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut. Heutige Straßennamen deuten auf die Vergangenheit hin (z.B.: Ziegelgasse oder Lehmgasse - Früher wurde in diesem Gebiet Lehm abgebaut bzw. wurden Ziegel erzeugt).

Schönbrunn war ursprünglich ein Jagdschloss, das außerhalb von Wien lag, bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Vorstädte eingemeindet wurden.

Im Wien Museum ausgestellt ist auch ein Stadtplan, der von Joseph Daniel von Huber (Militärkartograf) im Auftrag von Kaiserin Maria Theresia gezeichnet wurde. Das Original wird in der Albertina aufbewahrt. Huber hat von 1769-1773 daran gearbeitet. Der Stadtplan zeigt Wien in einer Vogelschau. Er ist auf 24 Einzelblätter gemalt. Das Original ist eine Federzeichnung. Huber verkaufte später auch Kupferstiche davon, die mit Straßennamen und den damaligen Hausnummern versehen waren. Die Befestigungsanlage ist auf seinen Kupferstichen verändert dargestellt, obwohl alle anderen Gebäude proportional stimmig sind. Das war nötig, um sie verkaufen zu dürfen (Wehranlage musste eindrucksvoller wirken, zur Abschreckung.) Die Stadtmauer war rund 9 Meter hoch, der Graben vor der Mauer ungefähr 10 Meter tief. Später wurde die Mauer abgerissen. Paris und London, die als moderne Industriestädte galten, hatten ihre Stadtmauern bereits abgetragen. Sie galten als Relikt, also zog Wien nach. Ein weiterer Gedanke war auch die Gewinnung von Wohnraum durch die Bebauung des Glacis und der ehemaligen Befestigungsanlage. Anstelle der Stadtmauer wurde ein Ring aus Kasernen (teilweise erhöht) errichtet, die sich um den Kern des ursprünglichen Wiens (Sitz des Adels und der reichen Leute) schlossen. Er diente nicht nur zur Verteidigung gegen den Feind, sondern auch zur Verteidigung gegen das eigene Volk (Revolution / Aufklärung)

Das dritte Modell Wiens (von Erwin Pendl) zeigt die Stadt um 1900 herum. Auf ihr ist noch die Franz-Josephs-Kaserne am Stubenring zu sehen, die 1901 abgerissen wurde, um das ehemalige Kriegsministerium zu errichten. Vom Glacis ist nur noch der Stadtpark übrig geblieben, sonst wurde gänzlich bebaut. In den 1850er Jahren wurden der 2.-9. Bezirk eingemeindet, in den 1890er Jahren folgten die heutigen Außenbezirke.

Diskussion: Karl von Habsburg-Lothringen (Blue Shield) / Thomas Wagreiter (Stadtplanung Wien)

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Die Wiener Innenstadt erhielt 2002 das UNESCO Prädikat für Welterbe. Das UNESCO-Prädikat bildet keinen Schutz per se, es ist 'nur' eine Auszeichnung, die aber auch wieder entzogen werden kann. Durch die Verleihung des Prädikates werden Leute aufmerksam gemacht auf ein kulturelles Erbe, das es zu schützen gilt (auch eine Art von Schutzfunktion)

Die ICOMOS ist eine NGO, die eine Amtssachverständigenposition gegenüber der UNESCO inne hat. In Bezug auf die Wiener Innenstadt gibt die ICOMOS vor, dass neue Gebäude nicht höher sein dürfen, als die Gebäude darum herum. Hierbei geht es vor allem um Sichtachsen. Der Inhaber des InterContinental Hotels in Wien plant, sein Hotel neu zu errichten. Dabei möchte er auch den Platz neben dem Hotel neu gestalten. Auf dem Platz gibt es einen Eislaufplatz, der zu einem Eislaufverein gehört. Er ist alt und sieht (offenbar) etwas schäbig aus.

Die UNESCO verbietet sozusagen eine Hochhausentwicklung in der Kernzone Wiens, das sie Welterbe ist. Würde die Stadt in dem geschützten Gebiet Hochhäuser errichten, würde die UNESCO der Stadt das Prädikat wieder entziehen. Die Stadtplanung Wiens weißt vehement darauf hin, dass es keine derartige Klausel in dem Vertrag mit der UNESCO gibt. (Höhenentwicklung wohl eine kritisches Thema, wenn es um die Bewahrung von historischen Städten geht. Einerseits soll Stadtbild erhalten bleiben, andererseits ist die Stadt kein Museum, sie muss sich an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen [Mittelweg zu finden offenbar schwierig])

Bei diesem spezifischen Bauprojekt könnte der 'Drei-Länder-Blick' vom Belvedere verschwinden, sollte das Gebäude zu hoch werden.

Stadtentwicklung mit ökonomischer Machtentwicklung verbunden (rückblickend schon immer Faktor in Stadtentwicklung). Stadtplanung argumentiert, dass Städte immer schon Wandel unterworfen waren (Rechtsstreit über Ringstraße: Stadt Wien - Land Wien).

3 Bedingungen zum Bau (um Kulturerbe zu erhalten):

  • architektonisch qualitätsvoll
  • ökonomisch akzeptabel
  • (gesellschafts-)politisch akzeptabel

Konflikte bedrohen Kulturgüter, weil heutige Kriege, Konflikte zwischen Kulturen sind und nicht mehr nur zwischen Nationalstaaten. Bei Konflikten zwischen Nationalstaaten bekämpfen sich Armeen, bei Konflikten zwischen Kulturen wird versuchte, die fremde Kultur zu vernichten (=Zerstörung von Kulturerbe).

Stadtarchäologie Wien

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Die Stadtarchäologie war eine Abteilung des Magistrats (Abteilung 7 - Kultur) / sind Partner des Wien Museums. Die Aufgabenbereiche sind Grabung, Vermittlung von Kultur und die wissenschaftliche Arbeit in diesem Bereich. Aufgabe der Archäologie ist es, unsichtbares sichtbar zu machen ('Bodendenkmäler' - was aus dem Boden geholt wird). Basisarbeit ist dabei Feldarbeit. Das ist in der Stadtarchäologie nur dann möglich, wenn ein Gebäude abgerissen oder umgebaut wird. Dann kann der Grund, auf dem das Gebäude steht oder gestanden hat, untersucht werden. Natürlich wird nicht einfach drauf los gegraben, nur, wenn darunter auch etwas vermutet wird (z.B.: Schlacht von Aspern 1809 - Voruntersuchungen - gezielte Grabung)

Es gibt auch Notbergungen (z.B.: Wien 15, Moeringgasse 10) und Rettungsgrabungen (z.B.: Spätmittelalterliche / neuzeitliche Besiedlungsreste).

Fundorte und Befunde müssen gemeinsam betrachtet werden, um die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Name des 'Grabens' kommt aus der Römerzeit. Damals befand sich dort wirklich ein Graben, der im Mittelalter weiter verwendet wurde. Später wurde der Graben aufgefüllt.

Archäologieprogramm: junior (Römerkoffer / Mittelalterkoffer) / senior (dürfen mithelfen, z.B. bei der Katalogisierung von Scherben)

Archäologie & Moderne Medien:

  • erste Rekonstuktion des Legionstors 2001
  • Fundortdatenbank mit geographischem Informationssystem (GIS) verknüpft
  • Laserscanner-System macht digitale Modelle quasi begehbar
  • Schutzzonenmodell der Stadt Wien
  • Kulturgüterkataster - wurde 2008 neu vorgestellt (www.kulturgut.wien.at)
  • Geodatenportal der österreichischen Länder (http://geoland.at)

Tagesprotokoll Mittwoch, 10.08.2016

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Tiergarten Schönbrunn

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Der Tiergarten Schönbrunn wurde 1752 als Menagerie gegründet und ist der älteste, noch bestehende Zoo der Welt. Der erste und ursprüngliche Teil des Tierparks umfasst ein Gelände von 5x5 ha. Auf ihm befinden sich die barocken Bauelemente des Parks. Der Tiergarten Schönbrunn ist der einzige Zoo der Welt, der eine barocke Bausubstanz besitzt. Eine große Erweiterung des Geländes erfolgte 1930. Zum ursprünglichen Gelände kamen die Verwaltungsbereiche der ehemaligen Fasanerie hinzu. In den 1990ern wurde das Gebiet ein weiteres Mal erweitert, um den ehemaligen Tirolergarten, der bis zur Zeit Erzherzog Johanns der kaiserlichen Familie vorbehalten war. Die Anlage des Tiergartens war bis 1918 in Privatbesitz der Kaiserfamilie. Nach der Auflösung der Monarchie ging er 1921 in Staatsbesitz über. Ende 1991 wurde die Schönbrunner Tier GmbH gegründet, die Betreibergesellschaft des Tiergartens.

Für einen Tiergarten sind auch gastronomische Einrichtungen etc. wichtig. Das sind nicht unbedingt Dinge, die einem als erstes Einfallen, wenn man an einen Zoo denkt, aber für menschliche Bedürfnisse muss gesorgt werden.

Der Zoo besitzt über 7000 Tiere, davon sind etwa 3000 zu sehen. Darunter befinden sich auch Fische und Korallen, die auch im Hintergrund gezüchtet werden.

Der Tiergarten Schönbrunn besitzt auch ein Paar Große Pandas, mit denen Zuchterfolge verzeichnet werden, wobei hervorzuheben ist, dass die Pandas sich auch ohne künstliche Befruchtung vermehren.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Tiergarten zum Teil durch Bomben zerstört. Michel Engelhart, ein Wiener Architekt, hat die Schäden ausgebessert.

Das Orang-Utan-Haus diente früher als Gewächshaus. Es wird ähnlich wie der Kaiserpavillon als Eventlocation genutzt. Bevor das Gebäude zum Orang-Utan-Haus wurde, hatte es die Wiener Film Uni gepachtet. Zeugen dieser Zeit sind die Gerüste an der Decke des Hauses. Im Zuge der Erweiterung der 1990er Jahre wurde es dem Tiergarten angegliedert.

Jährlich wird der Zoo von rund 2 Mio. Leuten besucht.

Marketing des Tiergartens Schönbrunn

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Die Aufgabe des Zoos ist es, Tierarten zu schützen und zu erhalten. Beworben wird der Tiergarten vor allem im Juli und August für sowohl Touristen als auch Einheimische. Eine der Attraktionen des Tiergartens sind die Großen Pandas, da nicht alle Zoos diese Tiere ausstellen. Auf dem Lokalmarkt wird keine bezahlte Radio- und Printwerbung betrieben, sonst ist der Zoo jedoch gut abgedeckt. 1 bis 2-Mal in der Woche gibt der Tiergarten eine Aussendung an die Presse heraus.

Kooperation und Sponsoring

  • WWF
  • Green Peace

Werbesponsoring

  • Eskimo
  • Mautner Markhof
  • Blaguss
  • REWE (v.a. Billa und Merkur)
  • Dixi Traubenzucker
  • Pombär
  • KIA Austria

Der Zoo-Lauf findet einmal im Jahr statt mit der Initiative Lungenhochdruck.

Kundenbindung durch Zoo-card

Social Media

  • Facebook
  • YouTube
  • Twitter
  • zukünftig auch Snappshots

Besucher

  • 60-65 Prozent weiblich
  • 25-35 = größte Altersgruppe
  • Rund 35 Prozent sind ausländische Touristen, was ein hoher Anteil an ausländischen Besuchern ist. Das könnte daran liegen, dass das Schloss so viele Touristen anzieht, die dann zum Teil ebenfalls den Tiergarten besuchen.

Nonja auf Facebook 6 Wochen / 8000 Fans / 7 Mio. US-Dollar Nonja ist ein Orang-Uta, der zu Werbezwecken eine Kamera bekommen hat, mit der man Fotos leicht auf Facebook hochladen kann. Um das unter Beweis zu stellen, wurde für Nonja eine Facebook-Seite eingerichtet, auf der sie die von ihr geschossenen Bilder hochgeladen hat.

Der Zoo arbeitet mit Wien Tourismus zusammen und ist auch im Arabischen Raum vertreten. Auch Russland ist ein großer Markt. Der Tiergarten und das Schloss Schönbrunn werden zum Teil auch gemeinsam vermarktet. Seit 2007 wird aktiv Tourismuswerbung betrieben.

Hauptmärkte 2015

  • Deutschland
  • Italien
  • Ungarn
  • Russland
  • Tschechien
  • etc.

Zoo wird über Tiere beworben, nicht über das kulturelle Erbe.

Besichtigung Schloss Schönbrunn

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Führung mit Audioguide. Sehr oberflächlich und die Räume waren überlaufen.

Vortrag zum Schloss Schönbrunn

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Die heutigen Konferenzräume, die für beispielsweise diesen Vortrag genutzt wurden, befinden sich im früheren Apothekertrakt.

Verwaltung durch Schloss Schönbrunn Kultur- und BetriebsGmbH

  • Schloss Schönbrunn (Weltkulturerbe)
  • Kaiserappartements / Sisi Museum / Silberkammer (Wiener Hofburg)
  • Hofmobiliendepot / Möbel Museum Wien
  • Schloss Hof und Schloss Niederweiden

Die GmbH erhält

  • keine Subventionen
  • kaum Förderungen
  • kein Sponsoring oder ähnliches
  • Es erinnert oder agiert wie ein marktwirtschaftliches Unternehmen.

Die Kapazitätsgrenze des Schlosses ist erreicht, 1000 Personen dürfen das Schloss pro Stunde durchqueren. Am Ende der Führung werden mittels Feedbackbögen die Meinungen der Besucher erhoben. Auch Sicherheit ist ein großes Thema aus Vorsorge in Bezug auf Anschläge (Stichwort Kriesenmanagement).

Bis 1992 war das Schloss die Schlosshauptmanschaft. Damals verzeichnete das Schloss rund 1 Mio. Besucher und einen Umsatz von 4,5 Mio. Euro, was einen Verlust von ungefähr 140000 Euro bedeutete. Heute haben sich die Zahlen verdreifacht und das Unternehmen verzeichnet Gewinn.

95 Prozent der Besucher sind internationale Gäste (Zahlen für Schönbrunn und Hofburg)

Kooperation mit Imperial Austria (www.imperial-austria.at)

Tagesprotokoll Donnerstag, 11.08.2016

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Stadtführung Salzburg

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Die Ausbildung zum Fremdenführer dauert zwei Jahre. Ohne diese Ausbildung darf man in Österreich als Fremdenführer nicht tätig sein. Die Arbeit selbst ist oft nicht einfach, weil man auf die Gruppe eingehen sollte, die geführt wird. Bei gemischten Gruppen stellt das eine besondere Herausforderung dar (alte Leute, junge Leute, Herkunft, etc.).

Schloss Mirabell

  • Wurde erbaut für Wolf-Dietrich von Raitenau, der von 1587 bis 1612 Fürsterzbischof von Salzburg war. Vor seiner Zeit als Fürsterzbischof war er Legat des Papstes, daher wird er auf Abbildungen oft im Kardinals- oder Legatenrot dargestellt. Er ließ Schloss Mirabell (damals Schloss Altenau / Mirabell = lat. schöner Blick) für seine Frau, Salome Alt, erbauen, mit der er 15 Kinder hatte. Sie nutzten das Gebäude als Privatschloss. Wolf-Dietrich hat das Salzburg, wie es heute ist, geprägt.
  • Der Pegasusbrunnen, der im Mirabellgarten steht, stammt aus dem Jahr 1640. Der Mirabellgarten selbst ist im Barocken Stil gehalten, der sich dadurch auszeichnet, dass er versucht, die Natur zu bändigen (Büsche werden in Form geschnitten, geometrisch angelegte Blumenbeete etc.). In der Bauweise wird auf die griechisch-römische Zeit fokussiert. Wolf-Dietrich zeigte damit, dass er gebildet ist etc.
  • Mit Napoleon wird Kirche und Staat getrennt. Außerdem hört Salzburg auf, als eigenständiges Land zu bestehen. Über die Zeit hinweg gehört Salzburg sowohl zu Frankreich (von Napoleon erobert), wie auch zu Bayern (von Napoleon geschenkt) und zu Österreich (seit 1816 - zu Beginn von Linz aus verwaltet). Salzburg war reich an Bodenschätzen (Salz, Gold, Silber). Die Römer nannten das Salzburger Gebiet Noricum und treiben hier Handel mit den Kelten. Als Salzburg Teil von Frankreich war, verschwanden die Zwerge aus dem Mirabellgarten. Die Zwerge sind unglaublich wertvoll. Einige tauchten über die Jahre hinweg wieder auf.
  • Beim Labyrinth gibt es auch eine Bühne im Mirabellagarten. Dort steht auch die Zauberflötenhäuschen, in dem Mozart angeblich einen Teil seiner berühmten Oper geschrieben haben soll.

Das Mozarteum grenzt an das Schloss Mirabell und seinen Garten. Der ursprüngliche Bau stammte aus den 1470ern. Zu der Zeit wurde auch mit Asbest gearbeitet. 2004 wurde der Bau erneuert, daher ist das Gebäude so modern, was Touristen offenbar immer wieder irritiert.

The Sound of Music basiert auf der Biographie von Maria von Trapp.

Auf dem Mirabellplatz steht die Andrä-Kirche.

Die Hauptsaison für Fremdenführungen sind Juni, Mai, Dezember und September.

Christian Doppler = 'schuld' am Radar

Salzach diente früher zum Salztransport (Ach=kleiner Fluss). Indische Touristen sind offenbar besonders fasziniert vom Flusswasser, da es aufgrund der Verhältnismäßig geringen Industrie relativ sauber ist. In früheren Zeiten war das Wasser der Salzach jedoch nicht so sauber wie heute, da viele Abwässer einfach in den Fluss gekippt wurden. Früher wurde über dem Fluss Salz nach München verschifft.

Der Almkanal wurde vor 900 Jahren errichtet (um 1100 n. Chr.).

Neben dem Sacherhotel befindet sich das Geburtshaus Karajans.

Niederleg-Hof (Aufschrift auf einem Haus / Innen- und Durchgangshof in der Altstadt) = deutet auf die frühere Verwendung des Gebäudes als Zollamt hin.

Die Häuser in der Salzburger Altstadt sind relativ hoch. Das liegt daran, dass damals nicht viel Platz war, um in die Breite zu bauen (Anpassung an die Gegebenheiten der Natur). Zum Bau wurde das Gestein des Mönchsbergs verwendet. Es ist ein Konglomerat und sehr stabil. In seiner Zeit als eigenständig regiertes Land, war Salzburg als Bistum und Metropole wichtiger als Wien. Damals war die weltliche und geistliche Führung durch den Fürsterzbischof sehr bedeutsam.

Getreidegasse

  • Der Name der Getreidegasse beruht auf einem sprachlichen Missverständnis. Tatsächlich wurde in dieser Straße nie Getreide verkauft. Handel damit wurde nur auf der anderen Salzachseite betrieben. Der ursprüngliche Name der Gasse dürfte 'Trabegasse' oder 'Tradegasse' gewesen sein, heute ist das schwierig nachzuvollziehen. Was wir jedoch wissen, ist, dass die Getreidestraße eine Handelsstraße mit Läden gewesen ist. Ihren heutigen Namen verdankt sie Napoleon.
  • Die ältesten Rohre unterhalb der Gasse, stammen aus 1890. Sie werden heute zum Teil ausgetauscht.

Kollegienkirche (auch Universitätskirche)

  • von Fischer von Erlach erbaut (Bildhauer in der Form, nicht Farbe)
  • Auftrag des Baus kam von Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun
  • die Grundform ist ein griechisches Kreuz, was eher unüblich ist
  • Boden bedeckt mit fossilem, rotem Marmor aus Adnet (nicht für draußen geeignet, daher findet man ihn nur im Inneren von Gebäuden) und Untersberger Marmor. Letzterer ist kein 'echter' Marmor sondern Kalkgestein. Echter Marmor hat eine kristalline Struktur. Der Untersberger Marmor wurde auch draußen verwendet für Stufen etc.
  • In der Mitte des Bodens innerhalb der Kirche findet sich ein Riss im Boden. Als Napoleons Soldaten Salzburg besetzten, haben sie die Kirche genutzt, um ihre Pferde unterzustellen. In der Mitte des Gebäudes wurde ein Feuerstelle eingerichtet. Das Feuer hat den Stein darunter bersten lassen.
  • Im Gegensatz zu anderen Barocken Kirchen, ist das Kircheninnere in weiß gehalten (original).

Awilda-Statue an der Juridischen Fakultät stellt Prinzessin/Wickingerin dar aus einer alten, nordischen Geschichte.

In Salzburg gibt es rund 200 Fremdenführer.

Diskussion: Mag. Alexander Würfl / DI Axel Wagner / Dr. Christoph Ferch

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Mag. Alexander Würfl ist Welterbebeauftragter und im Baurecht im Magistrat (zwiegespalten?).

Hofrat DI Axel Wagner ist Präsident des Stadtvereins Salzburg.

Gemeinderat Dr. Christoph Ferch ist Anrainer am Bauprojekt am Rehrl-Platz und hat an 'Die bedrohte Stadt' mitgearbeitet.

Das Altstadtschutzsystem in Salzburg besteht seit 1967 (im Sinne der Charta von Venedig renovierbar). Die Salzburger Altstadt gilt als städtebaulich zu erhaltendes Ensemble.

Planung und Umsetzung Städtebaulicher Veränderungen

  • 1860: Statut der Stadt Salzburg als Festung wird aufgehoben. Infolge dessen wir die Stadtmauer entfernt.
  • 1894: Linzertor in Neustadt wird abgerissen (letztes Stadttor)
  • 1960er: Altstadterhaltungsgesetzt wird gefordert / Gesetz jedoch nur auf Fassaden beschränkt / erst in den 1980ern wird das innere der Gebäude inkludiert
  • 1997: Altstadt wird zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt
  • 1997-2005: nicht viel passiert in Salzburg
  • 2005: neue Pläne für den Salzburger Hauptbahnhof
  • Probleme mit UNESCO Paris: Altstadterhatlungssystem nicht ausreichend / besseres Management nötig, da die Stadt laut Stadtverfassung dazu verpflichtet ist, die Stadt zu erhalten
  • Protest: Neues Flusskraftwerk (mittlerweile fertiggestellt) / UNESCO Paris hat keine Infos bekommen, was zum Problem wurde, obwohl das Flusskraftwerk an sich außerhalb der Schutzzone errichtet wurde. Wirft die Frage auf: Was muss wann gemeldet werden? (mittlerweile ausgearbeitet)

2006 wird Regensburg zum Welterbe erklärt. Dort wurde ein Welterbezentrum errichtet, das gut besucht ist.

Einigung der Diskussionsteilnehmer: Landesregierung verhält sich dem Welterbe gegenüber als wäre es ihnen egal.

Planungsstadtrat: 'Welterbe ist hinderlich für die Stadt.'

Problem mit Wirtschaftsunternehmen: Sie suchen den ökonomischen Gewinn und nehmen nur Rücksicht auf kulturelle Güter, wenn es ihnen zu Vorteil gereicht.

Das Unfallkrankenhaus war ursprünglich ein Schwarzbau. Erst nach 16 Jahren wurde der Bau legalisiert. Das UKH liegt außerhalb der Schutzzone.

Projekt am Franz-Rehrl-Platz

  • Aktion 'Rettet Salzburg': 25000 Unterschriften wurden auf der Straße gesammelt; im Internet noch zusätzlich 1800. / Argument: Es geht nicht nur um die Anrainer.
  • Projekt wir innerhalb der von der UNESCO festgelegten Schutzzone des Welterbes errichtet. Die Vorgabe ist an sich, dass eine bauliche Veränderung sich 'harmonisch in die Umgebung einfügen' muss, was bei dem Projekt am Rehrl-Platz jedoch nicht der Fall ist (eher ein moderner Koloss).
  • Sollte nicht gebaut werden dürfen, wird jedoch dennoch errichtet.

Kupatur = quasi Volumen eines Gebäudes

Vortrag: The Sound of Music and Money

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Salzburg ist unglaublich gut gebrandet. Es ist quasi ein Selbstläufer.

Österreich hat ein Weltimage

  • Hochkultur
  • Tradition und Brauchtum
  • klassische Musik
  • historische Bauwerke

In Salzburg gibt es 350 verschiedene Mozart-Produkte.

Festspiele = selbstreferenzielles System (nach Luhmann) / Sie machen sich selbst wichtiger als sie sind und schaffen so ihren Status.

Location Placement = siehe Sound of Music (Movie-induced-Tourism)

Zielkonflikt: Heritage (auf Schutz ausgelegt) + Tourismus (ökonomisch orientiert)

Welterbe-Tourismus - eintauchen in eine Kultur

Tagesprotokoll Freitag, 12.08.2016

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Salzburg Museum - Intendant Urban

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Die Idee zur Landesausstellung kam vor ungefähr zweieinhalb Jahren vom Landeshauptmann. 2016 ist Salzburg 200 Jahre Teil Österreichs. 2018 ist wird 'Stille Nacht' 200 Jahre alt. 2020 ist das 100-jährige Jubiläum der Salzburger Festspiele.

'Schöner gehts nicht, besser schon.' Zitat Hubert von Goisern

3 Anliegen in Bezug auf Landesaustellung

  • Die Landesausstellung muss Stadt wie Land einbeziehen. Salzburg muss als Land gezeigt werden.
  • Kommunikation und Brücken schlagen
  • Das Land befindet sich im Wandel. Wir hinterlassen Spuren. Soll z.B. durch Publikationen deutlich gemacht werden.

Vermarktung

  • Landessaustellung angekündigt als Pausenfilm beim Neujahrskonzert.
  • starke Auseinandersetzung mit sozialen Medien
  • Regionalmuseen müssen sich beteiligen.

Landesausstellung - Christian Flanderer

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Dies ist die erste Landesausstellung seit 1994. Damals war das Thema 'Salz'. Für eine Landesausstellung ist ein Museum eigentlich eine unübliche Location. Die Ausstellung selbst in in drei Teile gegliedert.

  • OG: Es sind hauptsächlich eigene Exponate ausgestellt. Der Teil nennt sich 'Erzähl mir Salzburg' und bietet Geschichte auf 900 Quadratmeter.
  • EG: Acht Orte in Salzburg, die in den letzten 200 Jahren von Bedeutung waren, werden den Besuchern näher gebracht. Beispielsweise das Walserfeld, auf dem eine Schlecht gegen die Franzosen geschlagen wurde.
  • UG: Hier sind Leihgaben ausgestellt (Schätze aus Salzburg).

Salzburg war drei Jahre lang ein Kurfürstentum.

In der gesamten Ausstellung sind zwei Arten von Texttafeln aufgestellt. Die Tafeln in dunkelgrau zeigen den 'normalen' Raumtext, während die Tafeln in weiß denselben Text in einfacherer Sprache wiedergeben.

Erzähl mir Salzburg

  • Raum 1: Sagen mit Fokus auf Bodenschätzen
  • Raum 2: Römerzeit - zeigt Exponate, die in den letzten 200 Jahren gefunden wurden. In diesem Zeitraum wurde die Archäologie geboren. Der Boden stellt eine Fundzeichnung dar, die 1841 erstellt wurde. Dabei ist anzumerken, dass die Zeichnung auf den tatsächlichen Teilen eines Mosaiks basiert, dass unterhalb des Mozartplatzes gefunden wurde. Es gehört eines zu einem Bodenmosaik einer römischen Villa und wurde entdeckt, als das Fundament für die Mozartstatue auf dem Platz ausgehoben wurde. Die Zeichnung ist jedoch weitergedacht und stellt nicht zum Teil das echte Mosaik dar.
  • Raum 3: Geht auf die Schifffahrt auf der Salzach ein, die Staatsgrenzen im Laufe der Zeit und auf den Text zu Stille Nacht von Josef Moor. 1816 ist nur ein Teil des damaligen Salzburg zu Österreich gekommen. Die Grenze bildete und Bildet die Saalach. Es war eine harte Zeit durch den Vulkanausbruch von 1815. Durch die Asche verdunkelte sich der Himmel für ein Jahr, was zu Hungersnöten und Wirtschaftskriesen auf der ganzen Welt führte. Kartoffeln wurden damals zum Grundnahrungsmittel, obwohl sie früher als Schweinefutter galten. Das eigentliche Grundnahrungsmittel war Getreide.
  • Raum 4: Hier wird Mozart behandelt. Der Mozarthype erreichte Salzburg in den 1820ern (oder 1830ern?)
  • Raum 5: 1834 - Museumsgründung Städtisches Museum (Sammlung aus Angst des Raubes / Beginnend bei 0)
  • Raum 6: Stellt die Stadtentwicklung dar. Es gab drei große Zäsuren.
  • Raum 7: Hier werden nicht realisierte Bauvorhaben in Bezug auf die Festspielhäuser gezeigt.
  • Raum 8: Behandelt Kunst während der NS-Zeit. Hier wird sowohl systemkonforme Kunst (Staatskunst) gezeigt, wie 'entartete Kunst'. Salzburg war die zweite Stadt, in der im Rahmen einer Ausstellung entartete Kunst gezeigt wurde. Der Raum bietet außerdem einen Ausblick auf den Residenzplatz, auf dem, während der NS-Zeit, eine Bücherverbrennung statt gefunden hat. Im Nationalsozialismus war Salzburg nicht unwichtig. Was (auf österreichischem Grund) nicht von Wien aus gesteuert wurde, lag sozusagen unter der Oberhoheit Salzburgs.
  • Raum 9: Beschäftigt sich mit den Festspielsommer 1950(?)
  • Raum 10: Behandelt den Brechtskandal. Berthold Brecht war ein bekennender Kommunist. Er wurde ausgebürgert und hat den Zweiten Weltkrieg in der Schweiz verbracht. Später wurde ihm die österreichische Staatsbürgerschaft versprochen, wenn er für jemanden ein Nachfolgewerk verfassen würde.
  • Raum 11: Zeigt Literatur mit Bezug auf Salzburg.
  • Raum 12: Hier geht es um den Goldbergbau, der im 15./16. Jahrhundert für Salzburg wichtig war. (Gestaltung des Raumes nicht durch das Salzburg Museum)

Schatzkammer

  • Die Kunstwerke, die hier ausgestellt wurden, sind durch Schenkungen, durch Verkauf oder Diebstahl aus Salzburg verschwunden. Die Exponate sind Leihgaben von Museen aus anderen Ländern wie beispielsweise Frankreich. Viele Kunstwerke, die ursprünglich aus Salzburg stammen, sind heute in Florenz, da diese Stadt den Habsburgern sozusagen als Nebenwohnsitz diente.
  • Durch die Säkularisierung sollten durch weltliche Fürsten die Staatskassen saniert werden. Hat nicht funktioniert.
  • Salzburg war schon früh für seine Druckwerke bekannt, die in den Klöstern hergestellt wurden.
  • Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Salzburg Museum durch Bombentreffer beschädigt. Viele Kunstwerke wurden dabei zerstört.
  • Ein ganz besonderes Exponat stellt eine Rüstung dar, die einst einem Erzbischof gehört hat. Sie bestand ursprünglich aus 40 Teilen, die heute auf drei Orte verteilt sind. Da eine Rüstung unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden musst, gibt es mehrere Garnituren.

Servus TV

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Studio

  • Der erste Private Fernsehsender war 'Salzburg TV'. Red Bull kaufte ihn auf und gab ihm den Namen 'Servus TV'.
  • Besitzt eine Fläche von 75 m2, was ungewöhnlich ist für ein Studio im vierten Stock. In einem Teil des Studios wird regelmäßig eine Magazinsendung aufgenommen. Das Bild, das im Hintergrund zu sehen ist, wirkt unscharf, was in der Aufzeichnung später einen warmen Effekt erzeugt. Die Scheinwerfer des Studios sind drehbar und am Boden finden sich Positionsmarkierungen. Es gibt auch eine Green-Box, die allerdings nur rund zweimal im Jahr verwendet wird, außerdem mehrere Kameras und ein 'Prompter' (Schrift, die mitläuft).
  • Die Lichteinstellungen sind bei der Aufnahme von HD ungemein wichtig. Bei neuen Sendungen kann die Einstellung des Lichts alleine eineinhalb bis zwei Tage dauern.
  • 'Servus am Morgen' ist die Morgensendung von Servus TV. Sie wird jeden Abend aufgezeichnet. Zu diesem Zweck wird die Bühne täglich neu aufgebaut, denn tagsüber wird das Studio für andere Dinge gebraucht. Früher wurde die Sendung live aufgezeichnet. Das machte es jedoch für die Angestellten nötig, in Schichten zu arbeiten. Um das zu verhinder, wird die Sendung nun aufgezeichnet.
  • Die Sendungen werden von den Moderatoren (=Redakteure) selbst vorbereitet. Zur Aufzeichnung muss jeder Moderator in die Maske, was bei Männern 15-20 Minuten dauert, bei Frauen rund eine Stunde (Harre, Make-up...). Die Maskenbildner sind ausgebildete Friseure mit einer Zusatzausbildung zum Maskenbildner.
  • Im Studio findet sich statt des herkömmlichen Betonbodens ein echter Holzboden. Der Vorteil von Beton wäre, dass er bespielbar ist und nicht so leicht zerkratzt wie Holzboden (Kratzer in HD sichtbar). Außerdem bildet das Holz mit der Zeit Wellen, da die Kameras darüber geschoben werden.
  • Zur Aufzeichnung einer Sendung sind außerdem wichtig: Tontechniker, Grafiker (in dem Fall an Firma ausgelagert), Bildtechniker, Regisseur.

Kulturangebot Österreichischer Rundfunk (von Herrn Eichmann vorgetragen)

  • Beim Fernsehen liegt der Kulturschwerpunkt auf ORF3, beim Radio auf Ö1. Letzterer Sender verzeichnet 8 Prozent Hörerreichweite, was im internationalen Bereich relativ gut ist, das Programm ist jedoch gemischt. Es bietet viel Information, Höhrspiele, Literatur, Musik. Er ist auch zuständig für Klassikübertragungen, wie die Salzburger Festspiele, die es seit 1920 gibt. Die erstmalige Übertragung der Festspielkonzerte fand 1925 statt, seit 1926 werden sie in die ganze Welt gesendet.
  • ORF3: vor allem Programm aus dem Archiv (kleines Budget) / ist gesetzlich verpflichtet, Kulturprogramm zu senden
  • Seit 1967 gibt es Strukturprogramme im Radio. Ö2 brachte früher regionale Programme, heißt heute Radio Salzburg / Steiermarkt / Oberösterreich etc. Im Jahr nimmt Ö3 so viel ein, wie Ö1 ausgibt.
  • Der ORF verbreitet, sammelt und archiviert Kultur in Ton und Bild. (als Rundfunkanstalt selbst Erbe, meint Eichmann)

Servus TV - Manfred Neubacher und ? (Ressort Volkskultur)

  • Der Sender strahlt eine Volkskultursendung aus. Laut den Moderatoren ist Authentizität im Umgang mit den Leuten vor Ort wichtig. Wenn sie vertrauen fassen, werden die Leute mitteilungsfreudiger und die Arbeit gestaltet sich angenehmer. Die Gäste sind ja 'Aufnahme-Laien' und die Kamera kann sie einschüchtern.
  • Im Jahr werden 30 Folgen der Sendung erstausgestrahlt, was den Moderatoren zu folge eine recht anständige Anzahl ist. Ihre Abteilung hat 4 Mitglieder.
  • Rolle der UNESCO bei der Sendung: wird am besten nebenbei vermittelt, nicht primär. Es gab ein Sendungskonzept, das auf immaterielles Kulturerbe eingehen sollte, es wurde jedoch vom Sender abgelehnt, da der Begriff 'immaterielles Kulturerbe' für den Titel zu sperrig war. Der Begriff passt nicht zum Stil der Sendung. In der Schweiz nennt man es offenbar 'lebendige Tradition', was auf den ersten Blick schneller verstehbar scheint (klingt weniger akademisch). Die Auszeichnung als immaterielles Kulturerbe scheint für die Leute vor Ort von geringerer Bedeutung zu sein. Manchmal erfahren die Moderatoren erst nach der Aufzeichnung einer Sendung, dass etwas eigentlich immaterielles Kulturerbe gewesen ist. Die Gäste der Sendung erwähnen es im Gespräch selten bis gar nicht.

Kulturgüterschutz und Blue Shield / Markus Swittalek

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Markus Swittalek ist Architekt und militärischer Experte in Bezug auf Kulturgüterschutz.

Blue Shield ist eine NGO, deren Aufgabe es ist, für die Umsetzung der Haager Konvention von 1954 Sorge zu tragen (Schutz von kulturellen Gütern bei bewaffneten Konflikten und Umweltkatastrophen). Diese Konvention wurde von 196 Mitgliedsstaaten der UNESCO ratifiziert. 1999 wurde nach dem Jugoslawien-Krieg ihr zweites Protokoll aufgesetzt. Während dieser Auseinandersetzung sind willentlich viele kulturelle Güter zerstört worden (Asymetrische Kriegsführung - Kampf der verbundenen Waffen - Durchführung von massiven Schlägen möglich). Früher war die Zerstörung von Kulturgut Kollateralschaden, aber die Kriegsführung hat sich bis heute stark verändert. Kulturgüter werden zerstört, um damit die Identität der Bevölkerung anzugreifen (dahinterliegender Gedanke).

Schon Maria Theresia hat ein Gesetz erlassen, das besagt, dass Kirchen und Klöster von Soldaten nicht geplündert werden dürfen.

In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde die Benediktiner Abtei Monte Cassino in einem Bombardement komplett zerstört. Die Abtei wurde nicht militärisch genutzt (Fakt). Wird so etwas militärisch genutzt, ist die Zerstörung per Gesetzt legitim, da ja nicht das Gebäude als solches angegriffen wird, sondern die Einrichtung, die dort sitzt.

Kulturgüter Triage (?) ist ein Schlüsselbegriff. Was sind die wichtigsten kulturellen Gegenstände und wie können sie in einem bewaffneten Konflikt geschützt werden?

Die Frauenkirche in Dresden wurde während des Zweiten Weltkriegs völlig zerbombt. Nach dem Krieg wurde sie wieder errichtet. Dabei wurde auf die optische Trennung zwischen Neuem und Altem Wert gelegt (Originalsteine an Fassade z.B. noch rußig). Auf diese Weise dient die Kriche als Denkmal, vielleicht auch als Mahnmal.

Tagesprotokoll Samstag, 13.08.2016

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Über den Dächern der Stadt

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Bei der Stadtwanderung wurden wir begleitet von der Architektin Heide Mühlfellner, der Kunsthistorikerin Jana Breuste und dem ICOMOS-Vertreter für Salzburg Prof. Friedrich Idam.

Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät

  • Drei Jahre lang umgebaut. Der Vordere Teil (Teil an der Straße) ist alt, der Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Er wurde in den 1980ern um den Teil erweitert, in dem heute die Bibliothek ist und die beiden großen Hörsäle. Dabei wurde stark darauf geachtet, den alten vom neuen Teil auch baulich zu trennen.
  • GesWi=Hauptsitz der Bewegung 'Uni brennt' / An diesem Fachbereich studieren außerdem zweieinhalb bis dreitausend Studierende.
  • Man wollte den Campus ursprünglich auslagern, entschied sich schlussendlich aber für eine Altstadtuniversität.

Der Denkmalschutz sollte breiter gesehen werden als nur zum Erhalt von Oberflächen. Durch die Gebäude wird auch ihre Geschichte erhalten.

Im heutigen Rektorat in der Kapitelgasse war früher das Finanzamt untergebracht (Landesdirektion). Es könnte auch als ehemaliger Politikerbezirk oder Regierungsviertel beschreiben werden. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden alle Einrichtungen aus dem Zentrum ausgelagert (Landesdirektion, Schulen etc), nur die Uni ist geblieben.

Eine gesetzliche Vorgabe besagt, dass alle Gebäude in der Stadt bis 2016 barrierefrei sein müssen. Gerade für alte Gebäude stellt das eine Herausforderung dar. Hier ist nicht nur auf Funktionalität sondern auch auf Ästhetik zu achten. Wenn neue Treppen oder Lifts gebaut werden müssen, dann muss die Planung gut durchdacht sein.

Die Sachverständigenkommision (SVK) ist als Bollwerk gegen die Zerstörung der Stadt zu sehen.

Bauprojekte in Salzburg

  • Das Paracelsusbad soll zu einem 'Spaßbad' umgebaut werden. Für Architekten ist es schwierig, solch ein Projekt NICHT zu genehmigen (siehe Politik).
  • Der Residenzplatz ist ein kniffliger Fall. Ursprünglich waren auf dem Platz Flusssteine verlegt (in unserer Zeit aber sehr unpraktisch, die Oberfläche ist uneben). Heute finden sie sich nur mehr direkt um den Brunnen, der Rest ist Schotter. Der Bürgermeister will, dass der Residenzplatz mit Granitplatten versehen wird, Architekten sich eher dagegen. Der Residenzplatz ist vermutlich nicht als Ensemble geschützt. Dieser Schutz würde stärker wiegen als der Schutz von Einzelobjekten, daher wäre die Idee mit den Granitplatten theoretisch möglich.
  • Die Neue Residenz wurde 1589 erbaut. Früher beherbergte das Gebäude die Landesregierung, die jetzt zum Teil auch noch dort untergebraucht ist. Der Rest wird jedoch als Museum genutzt. Der Gebäudekomplex der Neuen Residenz wurde ebenfalls umgebaut. Unterhalb des Innenhofs des Salzburg Museums wurde eine 'Betonschachtel' eingesetzt, um neuen Raum zu gewinnen, der zu Ausstellungszwecken genutzt werden kann. Ähnlich wie an der Uni am Rudolfskai wurde Altes von Neuem deutlich getrennt. So kann das alte bewahrt werden, während das Gebäude gleichzeitig für die Ansprüche unserer Zeit ausgestattet ist. Ein Bereich, der zur Diskussion einlud, war der Anstrich der Neuen Residenz nach dem Umbau. Ein Arbeiter legte an einem Fenster die originale Farbgebung frei (Blau und Ziegelrot), der der Anstrich heute nachempfunden wurde. Im Innenhof ist in einer Ecke eines Fensters der Originalanstrich freigelegt worden und heute noch zu sehen. Unterhalb des Innenhofes wurde außerdem eine Römermauer mit denselben Farben entdeckt. Sie wurde versetzt und ist jetzt im Tunnel zum Sattler Panorama zu sehen.

Das Sattler Panorama stammt aus der Zeit um 1825. Es ist quasi die erste Tourismuswerbung, da die Familie mit dem Gemälde durch die Länder gereist ist und es zur Schau gestellt hat.

In der Alten Residenz war eine Weile lang ein Teil der Universität untergebracht.

Die Landkartengallerie an der Juridischen Fakultät wurde von Wolf Dietrich in Auftrag gegeben. Er hatte in Rom studiert und im Vatikan gibt es einen ähnlichen Raum.

Die Bürgerhäuser in Salzburg gehen auf oft ins 14. Jahrhundert zurück. Auf Bauplänen sind die einzelnen Bauphasen farblich gekennzeichnet. Dort sieht man, dass der Ursprüngliche Bau nur vorne hoch war. Hinter dem Haus gab es Gärten, Stallungen und Wirtschaftshäuser. Dieser Teil war baulich niedriger als der vordere, bis sich auf dieser Seite ebenso Gassen entwickelt haben, woraufhin er aufgestockt wurde. Mit der Zeit wuchsen auch die Seitenstücke der Gebäude in die Höhe. So entstanden die heutigen Innenhöfe.

Ursula Spannberger (Salzburger Architektin) gelang in der Siegmund-Haffner-Gasse ein gelungener Umbau eines alten Gebäudes.

Jackop Ceconi war ein Architekt, der um 1900 sehr aktiv in Salzburg gearbeitet hat. Er hat eine große Anzahl an Gebäuden umgebaut. Teilweise standen sie unter Denkmalschutz, dennoch hatte er stark in den Bau eingegriffen.

In den 1970er Jahren war die Denkmalpflege schwach. In dieser Zeit sind viele charakteristische Grabendächer aus der Stadt verschwunden.

Die Festspielhäuser waren ursprünglich Stallungen. Aus dieser Zeit kam auch der Name 'Hofstallgasse'. Die Fassade wurde rekonstruiert. Die Felsenreitschule befindet sich neben den Festspielhäusern, wurde vor rund fünf Jahren renoviert und besitzt ein flexibles Dach (Winterreitschule - früher war die Felsenreitschule offen). Ursprünglich war neben den Stallungen ein Steinbruch. Fischer von Erlach hat Arkaden in den Stein gehauen, in denen früher das Publikum stand. Heute dienen sie als Bühnenbild. Wolf Dietrich hat mit repräsentativen Stallungen begonnen. Zwischendurch wurde sie für die Pferde des Militärs genutzt. Die erste Felsenreitschule wurde bei den ersten Festspielen als 'Saal' genutzt, in dem eine Bühne aufgebaut war, was jedoch in der Form nur eine Saison lang gehalten hat. Der Erbauer des großen Festspielhauses war Clemens Holzmeister. Er war der Lehrer von Holzbauer, der das Haus für Mozart (kleines Festspielhaus) gestaltet hat. Umgebaut wurde das Festspielhaus, da das Haus für seine Nutzung zu klein war und mehr Sitzplätze benötigt wurden. Um Zuge dieses Umbaus hat das Haus seine ursprüngliche Fassade verloren. Holzmeister hab sich Mühe, die neue Fassade harmonisch zu gestalten (z.B. Regenrinnen rhythmisierend eingesetzte).

Tagesprotokoll Sonntag, 14.08.2016

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Sternbräu

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Unterhalb des Bürgersaals verläuft die alte Stadtmauer und der Wehrtum der Fortifikationen, die geschliffen wurden. Die Gemälde des Raumes stammen aus dem 15. Jahrhundert (Abgebildet sind unter anderem Hexenverbrennungen). Für die Renovierung des Hauses wurden 27 Mil. Euro ausgegeben. Bauzeit war von 10. Jänner 2013 bis 10. Oktober 2014 (offenbar recht schnell für österreichische Verhältnisse).

Baumeisterstube - Name stammt von der früheren Funktion. Hier wurde ursprünglich Bier gebraut und ausgeschenkt. Die Stube wurde originalgetreu nachgebaut. Ab 1915/1916 wurde die Brauerei nach außerhalb verlegt. 2010 wurde die Brauerei wieder aufgenommen (Bier erst nur in Flaschen). Mittlerweile ist der Bedarf an 'Sternbier' höher als die Produktion. Daher gibt es im Sommer auch ein eigens hergestelltes Sommerbier. Die Brauerei in Kaltenhausen ist nur noch eine Showbrauerei (kann daher die Produktion nicht erhöht werden?). Im November 2013 wurde die Brauerei abgegeben.

Alle Kachelöfen im Haus stehen nur noch zur Dekoration hier. Geheizt wird nicht mit ihnen.

Das Haus steht unter Denkmalschutz. Zum Umbau wurde das Alte haus jedoch niedergerissen und mit neuem Material wieder aufgebaut, das Interieur und die Bilder sind jedoch noch original. Im gesamten Wirtshaus gibt es 1700 Sitzplätze. 13 Räume des Hauses werden für Gäste genutzt. Das Holz für den Umbau kommt von heimischen Firmen aus Salzburg. Der obere Stock war im ursprünglichen Wirtshaus nicht vorhanden. Hier sind automatische Fenster, eine Leinwand und ein Beamer im Raum integriert, die für Vorträge genutzt werden können (exklusiv für Mindestkonsum).

Für Touristen wird hier auch eine eigene Dinnershow angeboten ('The Sound of Music - Show')

Jedermannstube - Auch hier ist ein Fernseher für Präsentationen hinter einem Bild versteckt.

Das Jagdzimmer ist mit Zirbenholz gestaltet für rund 20 Personen (Bewusst verschiedene Räume für verschieden große Gruppen angelegt).

Die Konkurrenz bildet der Peterskeller und das Stiegelbräu.

Bierstube ist bewusst urig gehalten.

Das Sternbräu wurde offenbar vorbildhaft umgebaut. Probleme gab es wenige (Rolltreppe, Bögen mit Glas).