Benutzer:Methodios/Kirchengeschichte/1945

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Allgemein[Bearbeiten]

Ende 1944 - 10 Milionen Luftkriegsevakuierte (eine halbe Million Bombenopfer)

Vergeltungsmaßnahmen und Racheakte der Roten Armee - Plünderungen, Brandstiftungen, Mißhandlungen, willkürliche Tötungen, massenhafte Vergewaltigungen von Frauen und Kindern - unmenschliche Erniedrigungen

Haßaufrufe u.a. von Ilja Ehrenburg - Haßpropaganda

5 Millionen Flüchtlinge östlich von Oder und Neiße

700.000 Reparationsverschleppte aus sowjetisch besetzten Gebieten

Ende Juni 1945 sog. "wilde" Austreibungen - Ostbrandenburg, westl. Teile Ostpommerns, Niederschlesien - Vertreibung von Haus und Hof von einer Stunde auf die andere ohne notwendige Sachen, Familien wurden auseinandergerissen- zur gleichen Zeit auch von 700.000 bis 800.000 Sudetendeutschen

ohne Ankündigung verjagt, in Viehwaggons oder zu Fuß zur Grenze - tagelange Reise kaum oder ohne Nahrung - viele wurden beraubt oder tauschten die letzten Besitztümer gegen Lebenmittel - weit über eine Million Tote durch die Umstände der Vertreibung

bei Kontrolle des Gepäcks wurde geplündert - kamen hungrig und armselig an, ohne Existenzgrundlage

Frühsommer 1945 - 2,5 Millionen Wohnungen zerstört, 4,4 Mill. schwer beschädigt

Hunger, Mangel an Bekleidung, Unterkünften, Medikamenten, Brennstoffen

Einweisung von Evakuierten war schon große Belastung

bis 1950 - 12,45 Mill. Menschen in das zweigeteilte Dtschld. aufgenommen, 2,22 Mill. umgekommen durch Flucht und Vertreibung

drei Millionen aus der SBZ/DDR geflüchtet

7 bis 8 Mill. Kreigssachgeschädigte

8 Millionen heimatlose Ausländer -Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, "displaced persons"

Großhessen amerikanische Zone

Abwanderung[Bearbeiten]

Ellis Island

Aufnahmeverfahren in Massenquartieren 1890 Ellis Island - Haupteinreisekriterium: "gesunder Körper" (ab 1924 auch Nationalität)

  • Als die Einwanderungszahlen ab 1890 enorm anstiegen, wurde die zentrale Immigrationseinrichtung vom kleinen Castle Clinton an der Südspitze von Manhattan nach Ellis Island verlegt. Da die Insel für die erforderlichen Gebäude nicht ausreichte, wurde mit der Landgewinnung begonnen.
    • Die indianischen Ureinwohner Amerikas nannten die Insel Kioshk (gull island, „Möweninsel“). Niederländische Einwanderer nannten die Insel aufgrund ihrer Muschelbänke um 1630 oyster island („Austerninsel“), später wurde sie gibbet island („Galgeninsel“) genannt, da zu der Zeit viele Piraten am Galgen gehängt wurden.
  • Bis zur Schließung am 12. November 1954 waren rund 12.000.000 Menschen über Ellis Island in die Vereinigten Staaten eingewandert. In der Immigrantensammelstelle waren etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Abfertigung eines Immigranten dauerte zwischen 4 und 7 Stunden. In den Hochzeiten gab es 400 bis 500 Immigranten täglich, was einige Jahre lang 1 Million Personen pro Jahr bedeutete. Der Rekordtag war der 17. April 1907 mit fast 12.000 Immigranten.
  • Während der beiden Weltkriege dienten Teile der Insel als Internierungslager für Ausländer aus einem Land, mit dem sich die USA im Krieg befanden (enemy aliens). Im Zweiten Weltkrieg wurde sie auch als Lazarett/Sammelstelle für verwundete US-Soldaten verwendet. Nach dem Krieg wurde die ursprüngliche Verwendung zunächst wieder aufgenommen, jedoch 1954 endgültig beendet. Immigranten wurden nun nicht mehr isoliert.

die Verwaltungen der westlichen Zonen nahmen die Abwanderung aus der SBZ als Bedrohung wahr --> Notaufnahmegesetz vom August 1950

Für jede Gruppe von Menschen, die woanders und hier Schutz sucht, wurden und werden neue Ordnungskategorien geschaffen: Displaced Persons (DPs), Evakuierte, Vertriebene und Deportierte, Aussiedler, Übersiedler, Spätaussiedler, Kontingentflüchtlinge, Konventionsflüchtlinge, Asylbewerber, Asylberechtigte, geduldete Asylbewerber, subsidiär Schutzberechtigte - die Lebenslagen der Geflüchteten und Ankommenden erweisen sich immer als facettenreicher als jegliche Lenkungs- und Ordnungsversuche. Wenn Geflüchtete nicht vereinzelt, sondern in Gruppen Schutz und Aufnahme suchen, dann hat es fast zu allen Zeiten Ressentiments gegen die Neuen gegeben.

Von den Heimatvertriebenen der späten 40er Jahre über die Spätaussiedler bis zu den derzeitigen Kriegsflüchtlingen, immer gab und gibt es Stimmen, die sich stoßen an der Anzahl, der Geschlechterverteilung, den Berufen und Ausbildungen, daran, dass die Geflüchteten entweder nicht genug arbeiten oder die Arbeitsplätze wegnehmen, dass sie nicht richtig wohnen oder die Mietwohnungen wegnehmen und an ihren Religionen. Die Gruppen der Geflüchteten wechseln, die Formulierungen über sie scheinen teilweise über 70 Jahre haltbar.

Bis heute bestimmen die inhumanen Umstände in den NS-Lagern die allge-meine Wahrnehmung von Lagern im 20. Jahrhundert. Diese waren zum Teil schon während des Krieges bekannt geworden, nachdem geflohene Konzen-trationslagerhäftlinge über die Lebensumstände, die Verwahrlosung und den Massenmord in den Lagern berichtet hatten. Dennoch war das Entsetzen groß, als die Alliierten die Verhältnisse in den deutschen Konzentrations- und Ver-nichtungslagern mit eigenen Augen sahen. Im Zuge dessen veranlassten sie Fotografen und Filmemacher die Zustände zu dokumentieren, damit die Öf-fentlichkeit über das Ausmaß der Verbrechen aufgeklärt wurde.1 Es sind oft-mals diese Filme und Fotographien, die das Bild und die Vorstellungen über Lager insgesamt bis heute prägen.Das Erschrecken der Alliierten über die Zustände in diesen Lagern könn-te die Vermutung nahelegen, die Organisationsform des Lagers an sich hätte sich nach dem Vorfinden dieser Realitäten überlebt, nicht zuletzt da sie nun in erster Linie mit dem Nationalsozialismus konnotiert gewesen war. Stattdes-sen war das Gegenteil der Fall: Es gab weiterhin Internierungslager, DP-Lager, Kriegsgefangenenlager, Heimkehrerlager für entlassene Kriegsgefangene wie auch Lager für Flüchtlinge und Vertriebene. Dabei hielten die Besatzer nicht nur prinzipiell an Lagern als einer spezifischen Organisationsform und einem klar definierten Funktionsraum fest, sondern auch durchaus unmittelbar und konkret an der Weiterverwendung bestehender NS-Lager, weil sie sowohl funktionsbereit wie funktionsfähig waren, um die vielfältigen Aufgaben der Unterbringung und Versorgung von Menschen zu übernehmen, die in den Jah-ren 1945 bis 1949 innerhalb Europas und Deutschlands unterwegs waren. Und nicht zuletzt ließen sich Menschen in diesen provisorischen Ordnungssyste-men vorübergehend oder langandauernd und je nach ihrer Zugehörigkeit und nach ihrem Rechtsstatus preiswert beherbergen. Dabei konnten Kompetenzen

  • Art. „Haus der tausend Ängste“, Abendpost vom 5./6.2.1949, Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW), Abt. 503, Nr. 129b.

1 Vgl. Ulrike Weckel, Beschämende Bilder. Deutsche Reaktionen auf alliierte Dokumentarfilme über befreite Konzentrationslager, Stuttgart 2012.


gebündelt, die Nachkriegsgesellschaft „geordnet“ und generell in und mithilfe der Lager Zuständigkeiten organisiert werden.2Während DP-, Internierungs- und Kriegsgefangenenlager von den Besat-zungstruppen selbst verwaltet wurden, waren die Flüchtlings- und Vertriebe-nenlager den deutschen Nachkriegsverwaltungen der Länder unterstellt. Hier waren es sogenannte ‚Flüchtlingskommissare‘, die die Kompetenzen der sich gerade im Aufbau befindenden Verwaltungen aller Ebenen bündelten, wo-bei es nicht selten zu Kompetenzstreitigkeiten zwischen den verschiedenen Ebenen aber auch zwischen den traditionellen Ämtern und dem jeweiligen Flüchtlingskommissar kam.3Aus einigen dieser Aufnahmelager für Vertriebene entstanden nach der of-fiziellen Beendigung des Bevölkerungsaustauschs so etwas wie Zuzugsbehör-den, vor allem dann, wenn die deutschen Länder die Zuzugsbeschränkungen, die zuvor die Alliierten verhängt hatten, aufrechterhielten. Um eine solche Einrichtung handelte es sich beim Regierungsdurchgangslager Gießen, das zwischen 1947 und 1949 die Anträge auf Zuzug nach Hessen bearbeitete. Als die Währungsreform in den westlichen Zonen zu einem Anstieg der Abwande-rung aus der SBZ führte, hatten sich fortan deren BewohnerInnen in solchen Zuzugsbehörden zu melden. 1949 einigten sich die deutschen Landesregierun-gen der westlichen Zonen darauf, die ZuwandererInnen aus der Sowjetischen Besatzungszone in zwei Lagern, je einem in der britischen (Uelzen) und der amerikanischen Zone (Gießen), unter Prüfung der Übersiedlungsmotive der Ausgereisten aufzunehmen, wobei in Abgrenzung zur NS-Herrschaft nun erst-mals positive Aufnahmegründe formuliert wurden.4Flüchtlings- und Aufnahmelager in Deutschland sind erst in den vergange-nen Jahren in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Zu-vor konzentrierte sich die Lagerforschung vornehmlich auf die Untersuchung von NS-Lagern und auf andere Nachfolgeeinrichtungen von Gefängnissen wie

2 Vgl. Jeannette van Laak, Einrichten im Übergang. Das Aufnahmelager Gießen (1946-1990), Frankfurt a.M. 2017, S. 43ff.

3 Ähnlich schwierig gestaltete sich das Verhältnis zwischen Wohnungskommissaren und den kommunalen Behörden, die ihre Verantwortung nicht abgeben bzw. erst einmal erarbeiten wollten. Vgl. ebd.; Rolf Messerschmidt, Aufnahme und Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge in Hessen 1945-1950, Wiesbaden 1994.

4 Vgl. Helge Heidemeyer, Flucht und Zuwanderung aus der SBZ/DDR 1 945/49-1961, Ber-lin 1994. Im weiteren Ergebnis der damaligen Diskussion wurden die Lager in Uelzen und Gießen zu sogenannten Zonen-Lagern für SBZ-ZuwandererInnen bestimmt. Vgl. Arne Hoff-richter, Heinrich Albertz und die SBZ-Flucht. Zur Rolle Niedersachsens, der Presse und des Durchgangslagers Uelzen-Bohldamm im Prozess der Notaufnahmegesetzgebung 1949/1950, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 84 (2012), S. 401-434.

https://www.schoeningh.de/view/book/9783657705177/BP000015.xml

„Haus der tausend Ängste“ – Das Bild von Flüchtlingslagern in der Nachkriegszeit am Beispiel des Regierungsdurchgangslagers Gießen

in Willkommenskulturen?

Autor:in: Jeannette van Laak

Art: Kapitel

Seiten: 171–192

DOI: https://doi.org/10.30965/9783657705177_008


https://zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2018-3/Beer_2014.pdf

Schloss Bernburg[Bearbeiten]

altsorbische Glagoliza aus dem ehemaligen Familienarchiv der Herzöge von Anhalt (wahrscheinlich w:de:Familienfideikommiss) - vgl. w:de:Glagolitische Schrift

w:de:Franz Stieler:

Leopold Friedrich Franz Stieler (* 8. November 1893 in Leopoldshall bei Staßfurt, Krs. Bernburg; † 19. September 1988 in Pinneberg, Schleswig-Holstein) war ein deutscher Mittelschullehrer, Schulleiter, Volkshochschuldozent, Schriftsteller, Geschichts- und Heimatforscher. Er erbrachte den Nachweis für die Ersterwähnung Bernburgs (Saale) im Jahre 961.

Von 1923 bis 1935 war Stieler Plötzkau als Lehrer an der Volksschule tätig. Die Konflikte mit einflussreichen Personen (z. B. war er in der „falschen“ Partei) wurden durch das Erstarken der NSDAP verschärft und führten 1935 zur Zwangsversetzung nach Jeßnitz (Anhalt) bei Dessau, die ihn aus seinem ursprünglichen Tätigkeits- und Forschungsbereich im Kreis Bernburg herausriss.

Eine Sammlung von 125 präparierten Vögeln befindet sich seit 1966 als Leihgabe im Schlossmuseum Bernburg. Diese Präparate stammen von Tieren aus der Saaleregion, die überwiegend im Winter 1929 erfroren. Viele prähistorische Scherben und alte Gebrauchsgegenstände stiftete Stieler 1966 vor der Umsiedlung nach Schleswig-Holstein dem Museum Schloss Bernburg. w:de:Franz Stieler

Konvolut Glagoliza aus der Nikolai-Kirche

drei Blatt Glagoliza aus der Waldauer Kirche

Schloss Zerbst[Bearbeiten]

w:de:Schloss Zerbst:

Das Zerbster Schloss in der Stadt Zerbst in Sachsen-Anhalt war das Residenzschloss der Fürsten von Anhalt-Zerbst. Es wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und anschließend größtenteils abgetragen.

Das Schloss in Zerbst gründet sich auf eine slawische Wasserburg des 12. Jahrhunderts. Der Askanier und Markgraf von Brandenburg Albrecht der Bär ließ anstelle der slawischen Wasserburg eine neue Burg erbauen. Die Anlage, die 1196 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde, bestand aus einer Vor- und einer Hauptburg und war von einem Graben samt Festungsmauer umgeben. Östlich davon entstand eine Burgsiedlung mit der 1215 geweihten Bartholomäus-Kirche. Deren heute freistehender Glockenturm (Dicker Turm) entstammt noch dieser Wehranlage.

Die askanischen Markgrafen von Brandenburg belehnten die Herren von Barby mit Burg, Stadt und Umland. 1307 erwarb Albrecht I. von Anhalt von ihnen dieses Lehen. Damit kamen Burg und Stadt unter die Herrschaft der anhaltischen Askanier-Linie, deren Hauptsitz Schloss Köthen war.

  • Friedrich August war einer der Landesherren, die im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg Soldaten für die englische Seite stellten. Er verkaufte im Jahr 1778 bis 1783 zwei Regimenter mit zusammen 1152 Mann seiner Jeveraner Landeskinder als Soldaten an England und besserte damit die erst durch seine Politik[4] in Schieflage geratene Staatskasse auf.[5] (Das an England verkaufte Regiment Anhalt-Zerbst erreichte im September 1778 Quebec, wo es, nach drei Monaten auf den Transportschiffen, als Garnisonseinheit bis zum Schluss des Krieges verblieb. Ein zweites anhaltisches Kontingent, das im Husarenstil uniformierte „Panduren-Bataillon“, ging 1781[6] in New York von Bord. Von den nach Amerika entsandten Soldaten kehrte weniger als die Hälfte zurück.) w:de:Friedrich August (Anhalt-Zerbst)


Am 16. April 1945 wurde das Schloss durch Bomben getroffen und brannte anschließend vollständig aus. Dabei wurde die kostbare, erhaltene Innenausstattung ebenso vernichtet wie die Ausstellungsstücke des Museums und die Dokumente des Staatsarchivs. Ein Wiederaufbau des in seinen Grundmauern noch stehenden Schlosses wäre möglich gewesen, aber aufgrund politischer Entscheidungen abgelehnt, so wurden das Corps de Logis und der Westflügel gesprengt, und nur die Ruine des Ostflügels und ein kleiner Teil des Corps de Logis blieb erhalten. w:de:Schloss Zerbst

  • Die Stadt Zerbst/Anhalt wurde im Zweiten Weltkrieg am 16. April 1945 von der taktischen 9th Air Force mit 116 Tonnen Spreng- und 90 Tonnen Brandbomben angegriffen. Auf das Bombardement folgte tagelanger Beschuss durch Tiefflieger und Artillerie. Die frühere kleine Residenzstadt verlor neben ihren Kulturbauten zwei Drittel ihres Wohnungsbestandes. Zerbst wurde zu 80 %, die Innenstadt fast vollständig vernichtet. Mehr als 574 (500 bis 600) Menschen starben. ... Mitte April war zwischen den Alliierten die Entscheidung gefallen, dass die Einnahme der Reichshauptstadt Berlin durch die Rote Armee erfolgen sollte, und dass die Elbe die vorläufige Grenzlinie bilden sollte. Daher rückte nun die US-Armee nur sehr verhalten weiter vor und blieb auch zunächst vor Zerbst stehen. ... Im Schloss hatte sich das Feuer bis zum Erdgeschoss durchgefressen. Es vernichtete die Prunkräume, die Kabinette, Möbel, Kunstwerke, Teile des Anhaltischen Staatsarchivs und das gesamte Zerbster Stadtarchiv. ... In den Kellern des „Erbprinzen“, der Reservelazarett geworden war, fanden durch einen Volltreffer von 150 Verwundeten etwa sechzig bis achtzig Soldaten den Tod – einschließlich Ärzten und Pflegepersonal. Im großen Brauereikeller der Breiten Straße 32 hatten 117 Menschen Schutz gesucht, Frauen, Kinder, Evakuierte, Flüchtlinge, Soldaten, auch 30 sowjetische Kriegsgefangene. Nach einem Volltreffer konnten nur drei der 117 gerettet werden, die meisten sind erstickt. ... Am späten Nachmittag des 28. April rückten US-Panzer und nach ihnen Infanteristen des „Buckshot“-Regiments kampflos in die Stadt ein. Es folgte für die verbliebenen 7.000 Einwohner die erste Nacht ohne Angst vor Beschuss, im Laufe des 29. April kamen etwa 5.000 Menschen hinzu. In den Lazaretten gab es noch über 1.100 Verwundete. Am 6. Mai löste die Rote Armee die US-Besatzung ab, und Zerbst wurde Teil der Sowjetischen Besatzungszone. Frauen und Mädchen wurden in der geschundenen Stadt nicht schonender behandelt, als anderswo. Da die unzerstörten Kasernen nicht ausreichten, requirierte die Besatzungsmacht auch restliche Wohngebäude, die damit der leidgeprüften Bevölkerung entzogen wurden. Von 3.485 Häusern wurden 1.433 vernichtet, ferner sieben Schulen, vier Kirchen und das Schloss Zerbst mit dem Anhaltischen Landesmuseum. Von 7.110 Wohnungen in Zerbst wurden 3.684 zerstört, 309 schwer, 147 mittelschwer und 407 leicht beschädigt. Nur 2.563 Wohnungen blieben unbeschädigt. Die Innenstadt wurde fast vollständig vernichtet. Auf 126 Hektar vernichteter Fläche lagen 372.000 Kubikmeter Schutt. Schloss Zerbst: dreiflügeliges, prächtiges Residenzschloss mit wertvoller Innenausstattung. Beherbergte das Anhaltische Staatsarchiv, das Zerbster Stadtarchiv und das Anhaltische Landesmuseum: brannte – samt nicht ausgelagerter Bestände – durch Luftangriff mit Brandbomben am 16. April 1945 aus. Es erfolgten keine Sicherungsmaßnahmen. Die erhaltenen Umfassungsmauern des Westflügels und des Hauptflügels mit Turm zur Zeit der SBZ gesprengt. Ruine des Ostflügels mit angrenzendem Teil des Hauptflügels dank Einspruchs des Landeskonservators 1952 erhalten. ... Freiwillig aus dem Leben schieden – unter dem Eindruck des Infernos – 16 Menschen in Zerbst (soweit bekannt).[18] Es wird auch von „zahlreichen Opfern berichtet, die sich selbst das Leben genommen haben“. Deren Bergung dauerte Wochen, wie auch die der direkten Luftkriegsopfer. w:de:Luftangriffe auf Zerbst

Schloss Calbe[Bearbeiten]

altsorbische Glagoliza aus dem ehemaligen Archiv der Erzbischöfe von Magdeburg (bis 1524 auf der Burg ansässig) - vgl. w:de:Glagolitische Schrift

w:de:Schloss Calbe (Saale)

Das Schloss Calbe war eine Befestigungsanlage und Nebenresidenz der Magdeburger Erzbischöfe in der Stadt Calbe (Saale). Es war zeitweilig ein wichtiges Machtzentrum in Mitteldeutschland.

  • Im Jahr 1316 musste Markgraf Waldemar wegen finanzieller Probleme die Burg an das Erzbistum veräußern. Die Burg diente ab 1342 als Residenz der Magdeburger Erzbischöfe. Im Jahr 1480 erfolgte unter Ernst II. von Wettin der Umbau der Burg zum Schloss. Von 1575 bis 1585 ließ der Administrator Joachim Friedrich von Brandenburg die Anlage umfassend erneuern und erweitern. w:de:Schloss Wolmirstedt

1364 ließ Erzbischof Dietrich von Portitz den Bau der Befestigung wieder aufnehmen. Diesmal hatten die Einwohner Calbes nichts dagegen, da Dietrich in seiner kurzen Regierungszeit sehr viel für die Entwicklung des spätmittelalterlichen Calbe tat. Das Schloss Calbe war, wie später auch der Erzbischofssitz „Moritzburg“ in Halle, dem Schutzpatron des Erzbistums Magdeburg, dem Heiligen Mauritius (Moritz), geweiht. 1382 war der Bau noch nicht fertig, da der sinnenfrohe Erzbischof Ludwig von Meißen sein Fastnachtsfest im Rathaus feiern musste, wobei er durch einen Sturz den Tod fand. Als 1524 auch in Calbe eine Revolte losbrach, setzte sich Albrecht eiligst in die gerade errichtete Moritzburg nach Halle ab.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss durch Brand beschädigt und 1951 trotz der Proteste der Bevölkerung und Experten restlos abgetragen, um dem Bau einer Schule Platz zu machen.

Schloss Hundisburg[Bearbeiten]

w:de:Udo von Alvensleben (Kunsthistoriker):

Udo August Ernst von Alvensleben (* 23. Januar 1897 in Wittenmoor; † 22. August 1962 in Dortmund-Bodelschwingh) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Udo von Alvensleben entstammte der altmärkischen Adelsfamilie von Alvensleben und war der älteste Sohn des Gutsbesitzers, preußischen Kammerherrn, Herrenhausmitglieds und Kreisdeputierten Ludolf Udo von Alvensleben (1852–1923) auf Wittenmoor, Sichau-Tarnefitz und Plutowo (Kreis Kulm), und der Ida von Alvensleben, geb. von Glasenapp (1866–1924). Sein jüngster Bruder war der Offizier Wichard von Alvensleben (1902–1982), der durch die Befreiung von prominenten SS-Geiseln Ende April 1945 bekannt wurde. Sein mittlerer Bruder Ludolf Jakob von Alvensleben war SS- und Polizeiführer in Italien.

1944 heiratete er Elma Freiin zu Innhausen und Knyphausen (1919–2004) aus Bodelschwingh. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor, darunter der Botschafter Busso von Alvensleben (* 1949).

An der Ritterakademie in Dom Brandenburg machte er 1914 sein Abitur. Aus dem Ersten Weltkrieg, in dem er überwiegend in Nordfrankreich und Flandern eingesetzt war, kehrte er als Oberleutnant zurück. Ab 1919 studierte er in München Land- und Forstwirtschaft, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie. Nebenbei nahm er Unterricht im Zeichnen, Radieren und der Lithographie.

1920 übernahm er bereits die Bewirtschaftung des Gutes Wittenmoor und setzte seine Studien in Berlin fort, die er um die Fächer Recht, Nationalökonomie, Diplomatie und Archäologie erweiterte. Tagebuchaufzeichnungen zeigen den von Kriegserfahrungen Geprägten als intellektuell und spirituell Suchenden; 1926 besucht er Romain Rolland in Villeneuve am Genfersee. 1926 ging er nach Hamburg und promovierte 1927 bei dem Kunsthistoriker Erwin Panofsky zum Dr. phil. Seine Dissertation über den Großen Garten in Hannover-Herrenhausen wurde im Deutschen Kunstverlag herausgebracht und lieferte die Anregung zu dessen Rekonstruktion ab 1936, an der er beratend mitwirkte.

Es folgten Reisen in Europa, vor allem immer wieder nach Frankreich, das ihn in seiner Vorliebe für den Barock lebenslang beeinflusste, und Weltreisen, die ihn nach Amerika und Asien führten. 1927/28 bereiste er gemeinsam mit seinem Vetter, dem Indologen Helmuth von Glasenapp, Indien. Während seiner Aufenthalte in China und Japan 1932/33 beschäftigten ihn vor allem deren Philosophie sowie die chinesische und japanische Gartenkunst. Zu seinen Freunden zählte Hans-Hasso von Veltheim-Ostrau, der sich um die Vermittlung indischer Lehren nach Deutschland bemühte.

Der rekonstruierte Große Garten in Hannover-Herrenhausen

Der rekonstruierte Park von Schloss Hundisburg

Anco Wigboldus: Vogelschau auf Schloss Erxleben

Seinen breit angelegten Bildungsweg hatte er darauf ausgerichtet, sich wie viele seiner Vorfahren im Staatsdienst zu engagieren. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten veranlasste ihn, sich wieder mehr privaten Vorhaben zuzuwenden. Über seine Studien zu Schlössern und Gärten der Barockzeit gelangte er zu einer immer intensiveren Beschäftigung mit dem historischen und kulturellen Erbe seiner Familie. Auch der barocke Park des einst Alvensleben'schen Schlosses Hundisburg wurde im Auftrag der Besitzer durch ihn rekonstruiert. 1937 veröffentlichte er ein Buch über den Architekten von Hundisburg, Hermann Korb, und seine braunschweigischen Schlossbauten. Ab 1935 initiierte er die Restaurierung von Schloss Friedrichswerth.

Umfangreiche Sammlungen schriftlichen und fotografischen Materials entstanden. In seinem Auftrag und auf der Grundlage seiner Vorarbeiten zeichnete der holländische Maler Anco Wigboldus alle Alvenslebenschen Häuser in der barocken Art der Vogelschauperspektive, nachdem er sie in seiner Begleitung besucht und ihren Zustand in vergangenen Jahrhunderten unter seiner Anleitung ermittelt hatte. Park und Gutshaus Wittenmoor erlebten eine Blütezeit in ihrer Entwicklung mit zahlreichen Gästen, regem geistigen Austausch und viel Musik. 1936 musste Alvensleben einen Teil seiner Forstflächen für die Anlage des Truppenübungsplatzes Altmark abgeben und erwarb dafür 1937 das Gut Keez (Ortsteil von Brüel) bei Schwerin in Mecklenburg, das ihm eine zusätzliche Herausforderung sowohl wirtschaftlicher als auch gestalterischer Art bot.

Im Zweiten Weltkrieg war er als Soldat in Polen, Frankreich, Russland, auf dem Balkan, in Italien und schließlich in Norwegen eingesetzt. Sein Tagebuch im Krieg (Auszüge 1971 veröffentlicht unter dem Titel „Lauter Abschiede“) berichtet davon. Gemeinsam mit dem damaligen Stendaler Superintendenten Hermann Alberts rettete er die wertvollen mittelalterlichen Glasmalereien des Stendaler Domes, indem er sie während des Krieges im Gutshaus Wittenmoor einlagern ließ.

Nach der Enteignung seiner Güter durch die Bodenreform in der sowjetisch besetzten Zone 1945 wohnte er als Flüchtling im Elternhaus seiner Frau, Haus Bodelschwingh bei Dortmund. Sich und seine Familie hielt er mit kulturgeschichtlichen Vorträgen und Auftragspublikationen über Wasser. Bald boten sich auch erneut land- und forstwirtschaftliche Aufgaben, als seine Frau das benachbarte kleine Gut Haus Rodenberg erbte.

Alvensleben gehörte Gremien der Forstwirtschaft, der Schwedisch-Deutschen Flüchtlingshilfe und dem Mitteldeutschen Kulturrat an, organisierte Tagungen, beriet in Fragen der Wiederherstellung historischer Gärten und setzte seine intensive Forschungsarbeit fort. Zu seinen Publikationen aus dieser Zeit gehören u. a. „Die Lütetsburger Chronik“, die Geschichte der friesischen Häuptlingsfamilie Knyphausen, und „Alvenslebensche Burgen und Landsitze“. Er trug wesentlich dazu bei, dass die Familie von Alvensleben nach der Vertreibung 1945 ihre 1479 beginnenden Familientreffen wieder aufnahm, die geretteten Teile der Alvenslebenschen Lehnsbibliothek aus dem 16. Jahrhundert in ihrem Bestand gesichert wurden und der sagenumwobene, mittelalterliche Familienring einen seiner Bedeutung entsprechenden Aufbewahrungsort erhielt. Nach der Wiedervereinigung wurde der Ring dem Domschatz in Halberstadt anvertraut, der Bischofsstadt, die mit dem Ursprung der Familie eng verbunden ist.

Alvensleben führte von 1914 bis 1962 ein umfangreiches Tagebuch, das nach seinem Tod Harald von Koenigswald in Teilen zu Schlösser-Büchern sowie einem Kriegstagebuch zusammengestellt und herausgegeben hat. Diese sind faszinierende kulturgeschichtliche Zeugnisse von starker persönlicher Ausdrucks- und Urteilskraft. w:de:Udo von Alvensleben (Kunsthistoriker)


http://www.schloss-hundisburg.de/geschichte

1693 - 1712

Johann Friedrich II. von Alvensleben lässt Schloß Hundisburg nach dem Vorbild Salzdahlums in ein grandioses Barockschloss verwandeln. Bauausführender Architekt ist der Braunschweiger Landbaumeister Hermann Korb.

1699 -1719

Parallel zum Schlossbau entsteht der barocke Garten.

1704

Gottfried Wilhelm Leibniz besucht seinen Korrespondenzpartner Johann Friedrich von Alvensleben auf Hundisburg. Weitere prominente Gäste waren in den folgenden Jahrzehnten u.a. Friedrich I., Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. von Preußen.

1709

Die Alvenslebensche Bibliothek wird erstmals in Hundisburg im Nordturm aufgestellt.

1738 - 1740

Der Garten erhält unter Friedrich Anton Ulrich von Alvensleben mit dem schmiedeeisernen „Pariser Tor" einen neuen repräsentativen Abschluss.

Mitte des 18. Jhdt

Die Äbtissin Anna Margarethe Schleebusch veranlasst den Neubau von Klausur und Wirtschaftshof auf dem Kloster Althaldensleben.

1753

Mit der „Wildnis" oder „Englischen Partie" entsteht unter Johann Friedrich III. und Gebhard August von Alvensleben im Hundisburger Garten ein „Englisches Boskett", das als erste Annäherung barocker Gartenkunst an den in England entwickelten Landschaftsgarten zu betrachten ist.

1756 - 1763

Die preußische Königin logiert während des 7-jährigen Krieges mehrfach in Hundisburg und empfängt u.a. ihren Bruder, den Braunschweiger Herzog.

1796 - 1802

Philipp Carl von Alvensleben lässt umfangreiche Instandsetzungen und Umbauten am Schloß und Garten durchführen.


1824

Carl Leberecht Immermann besucht Althaldensleben und Hundisburg und verarbeitet seine Eindrücke in seinem Roman „Die Epigonen“.

1839

Bettina von Arnim besucht ihren Briefpartner Philipp von Nathusius in Althaldensleben.

1843

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben findet nach seiner Suspendierung in Breslau und dem Landesverweis in seiner Heimat Fallersleben freundliche Aufnahme bei Philipp von Nathusius in Althaldensleben.

1893

Verkauf von Althaldensleben an Carl von Dippe.

1915

Gottlob von Nathusius und Carl Hans Ferdinand von Mackensen übernehmen die Güter in Hundisburg und Althaldensleben. Gottlob von Nathusius wird 1945 enteignet, von Mackensen muß 1932 in der Wirtschaftskrise aufgeben, worauf Althaldensleben bis 1945 (Enteignung) an Fa. Henkel/Genthin gelangt.


1920 - 1937

Der Kunsthistoriker Udo von Alvensleben besucht und erforscht Hundisburg. Ab 1930 zeichnet sein Freund, der niederländische Maler Anco Wigboldus eine Reihe von Rissen und Vogelschauansichten in der Manier alter Meister, die zum Ausgangspunkt eines umfangreichen und für das 20. Jahrhundert einmaligen Oeuvres werden. http://www.schloss-hundisburg.de/geschichte


Anco Wigboldus[Bearbeiten]

http://www.schloss-hundisburg.de/sammlung-wigboldus

Anco Wigboldus 1900 - 1983

niederländischer Maler und Graphiker

Der künstlerische Nachlass des niederländischen Malers Anco Wigboldus (1900 - 1983) gehört seit 2006 dem Verein KULTUR- Landschaft Haldensleben-Hundisburg. In ihm sind Ölbilder, Zeichnungen, Skizzenblöcke, Radierungen, Tagebücher, Lebenserinnerungen, Fotoalben und weitere private Dinge des niederländischen Malers vorhanden und werden derzeit für die wissenschaftliche Nutzung erschlossen. Insbesondere befindet sich auch die von Wigboldus selbst angelegte photographische Dokumentation seines heute überwiegend in Privatbesitz befindlichen Werks in der Sammlung..

Anco Wigboldus besuchte die Akademie für Bildende Künste in Den Haag und das Hoger Institut für Schöne Künste in Antwerpen und verbrachte ein Jahr zu Studienzwecken in Italien. 1930 lernte er in Antwerpen den Kunsthistoriker Udo von Alvensleben kennen, was zu einer Zeit intensiver Zusammenarbeit bis zum Zweiten Weltkrieg führte. 1951 bis 1963 unterrichtete Wigboldus als Lehrer am Willem-Lodewijk-Gymnasium in Groningen.

Wigboldus ist hauptsächlich bekannt für seine Zeichnungen von Burgen Schlössern, Gärten und Herrensitzen, was ihm in seiner Heimat den Beinamen „Kastelen-Schilder“ - Burgen-Maler eingebracht hat. Diese Spezialisierung erfolgte seit der ersten, der für Udo von Alvensleben entstandenen Hundisburger Serie.

Darüber hinaus hat Wigboldus ausdrucksvolle Landschaften und Portraits gezeichnet und in Öl gemalt, aber auch keramische Reliefs und Plastiken geschaffen.

Auffallend in seinem Werk sind die nebeneinander kultivierten und dabei doch sehr verschiedenen Ausdrucksformen, die Wigboldus mit technischer Meisterschaft beherrschte.

Im Flurbereich des Neuen Werks auf Schloss Hundisburg können Reproduktionen einer Bilderserie von Anco Wigboldus, die die ehemaligen Alvenslebenschen Besitzungen darstellen, besichtigt werden.

Literaturempfehlung:

Harald Blanke (Hrsg.): Ein brüderliches Alliance-Œuvre - Beiträge zur Gartenkunst, Geschichte und Denkmalpflege im Werk von Udo von Alvensleben und Anco Wigboldus, KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e.V.,Hundisburg 2004.

http://www.schloss-hundisburg.de/sammlung-wigboldus

Schloss Erxleben[Bearbeiten]

https://www.familie-von-alvensleben.de/index.php

ALVENSLEBENSCHE FAMILIENBIBLIOTHEK IN HUNDISBURG FEIERLICH EINGEWEIHT

Ein Schatz kehrt zurück aufs Schloss

Von Ivar Lüthe

Volksstimme vom 03.09.2012

Nach rund 200 Jahren ist die Alvenslebensche Familienbibliothek nach Hundisburg zurückgekehrt. Mit einem Festakt ist die etwa 6000 Bände umfassende Bibliothek am Sonnabend auf Schloss Hundisburg eingeweiht worden.

Hundisburg Selbst der große Hauptsaal von Schloss Hundisburg reichte am Sonnabend nicht aus, um allen Gästen der feierlichen Einweihung der Alvenslebenschen Bibliothek einen Sitzplatz zu bieten. Das Interesse an der Heimkehr der Familienbibliothek war groß. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ließ es sich nicht nehmen, bei der Einweihung dabei zu sein. Er würdigte die Zusammenführung und Rückkehr der Bibliothek, die bereits von 1709 bis 1811 auf Schloss Hundisburg beheimatet war, als ein bedeutendes kulturelles Ereignis. "Die Bibliothek ist eine historische und kulturelle Schatzkammer", sagte Haseloff. Sie zähle zu den wenigen noch existenten historischen Bibliotheken.

Sammlung hat bewegte Zeiten hinter sich

Die Alvenslebensche Bibliothek gilt als eine der bedeutsamsten Privatbibliotheken der Renaissancezeit. Der Humanist und Reformator Joachim I. von Alvensleben (1514-1588), der in Hundisburg geboren wurde, hatte sie begründet. Das älteste Buch der Bibliothek ist eine theologische Schrift aus dem Jahre 1477. Der größte Teil der Bände gilt als historisch sehr bedeutsam.

Die Familienbibliothek hat bewegte Zeiten hinter sich. Ursprünglich befand sie sich im Schloss Erxleben, überstand den dreißigjährigen Krieg in Stendal und gelangte 1709 nach Hundisburg. Hier wurde sie im eigens eingerichteten Nordturm aufbewahrt. Im 19. Jahrhundert gelangte sie zurück nach Erxleben. Im Juni 1945 konnten etwa 5600 Bände der alten Bibliothek kurz vor der Besetzung durch die Rote Armee nach Niedersachsen in Sicherheit gebracht werden. Von den etwa 10000 zumeist jüngeren Büchern, die in Erxleben verbleiben mussten, gingen etwa zwei Drittel in den Nachkriegswirren verloren. Ein Drittel gelangte in die Universitäts- und Landesbibliothek Halle, in das Museum Haldensleben und in andere Bibliotheken.

Nach mehrjährigen Vorbereitungen war es nun in gemeinschaftlicher Initiative der Familie von Alvensleben, des Landes, der Universitäts- und Landesbibliothek Halle, der Stadt Haldensleben sowie des Vereins Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg gelungen, die wesentlichen Bestandteile der Renaissancebibliothek zusammenzuführen. In Hundisburg ist sie nun eine Außenstelle der Universitäts- und Landesbibliothek.

Appell an das Land: Schloss Erxleben braucht Hilfe

Dass die Wahl auf Hundisburg fiel, hatte sich die Familie von Alvensleben nicht leicht gemacht, erklärte Busso von Alvensleben als Vorsitzender des Familienverbandes am Sonnabend. "Leider war es nicht möglich, sie in Erxleben unterzubringen. Es ist eine Tragödie, dass ein Teil der Burg dem Verfall preisgegeben ist. Die Gemeinde ist überfordert, die Familie kann nur punktuell helfen. Es bleibt die Hoffnung auf das Land", sagte Busso von Alvensleben mit Blick auf Ministerpräsident Haseloff.

Solch eine Entwicklung, wie sie das Schloss Hundisburg erfahren habe, brauche auch Schloss Erxleben. Nun, da die Familienbibliothek in Hundisburg ihren Platz gefunden habe, freue sich die Familie doch sehr. Schloss Hundisburg sei ein höchst geeigneter Rahmen, so Busso von Alvensleben, der allen dankte, die dazu beigetragen hatten.

Den Hinweis auf Schloss Erxleben habe er sehr wohl aufgenommen, meinte Haseloff im Anschluss. Er könne und wolle allerdings nichts versprechen, gab aber die Zusage, es sich genau anschauen zu wollen. Ein Versprechen jedoch gab der Ministerpräsident der Familie von Alvensleben: "Wir wollen uns einreihen in die bisherigen Bewahrer der Bibliothek."

Als ein außergewöhnliches Ereignis bezeichnete Dr. Heiner Schnelling, Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek Halle, die Einweihung auf Schloss Hundisburg. "Die Bibliothek ist nicht nur herausragend für die Region, sondern auch darüber hinaus."


Geschichte der Bibliothek

Mit einem derzeitigen Bestand von etwa 6000 Bänden und über 13.000 Titeln gilt die Alvenslebensche Bibliothek als eine der bedeutsamsten Privatbibliotheken der Renaissancezeit. Sie geht in ihren wesentlichen Teilen auf eine Sammlung des Humanisten und Reformators Joachim I. von Alvensleben (1514-1588) zurück, der bereits 1523 als Neunjähriger sein erstes Buch, eine lateinische philosophische Schrift von Erasmus von Rotterdam, anschaffte und als Student in Leipzig, Wittenberg, Padua und Paris weitere Bücher erwarb. Er war in Hundisburg geboren, hatte von 1548 bis 1560 seinen Hauptwohnsitz auf der Burg Alvensleben, danach in Erxleben, von 1570 bis 1582 auf der Burg Rogätz und danach wieder in Erxleben und Alvensleben, wo er 1588 starb. 1579 wurde die Sammlung, die inzwischen durch Bücher der 1554 ausgestorbenen Roten Linie der Alvensleben in Erxleben und weitere Anschaffungen erheblich angewachsen war, geteilt.

K a p e l l e n b i b l i o t h e k: Aus den theologischen und kirchenhistorischen Büchern wurde die sogenannte Kapellenbibliothek gebildet und in einem Raum der neu erbauten Schlosskapelle in Erxleben aufgestellt. Sie gehörte, wie die Schlosskapelle, den beiden in Erxleben ansässigen Linien der Familie (Erxleben I und II) gemeinsam und stand unter der Aufsicht des jeweiligen Pfarrers. Ihr Bestand wurde von Gebhard XXI. von Alvensleben-Erxleben I (1556-1624) und seinen Nachkommen weiter vermehrt und umfasste schließlich etwa 2100 Bände. 1936 teilten die damaligen Besitzer von Erxleben I und II die Bücher unter sich auf. Etwa 900 Bücher gelangten in die Bibliothek von Erxleben II, 1200 nach Erxleben I. Letztere sind in den Nachkriegswirren überwiegend verloren gegangen. Etwa 450 Bücher wurden jedoch wiedergefunden und der Familie restituiert.

L e h n s b i b l i o t h e k: Die übrigen Bücher bildeten die Privatbibliothek von Joachim I. von Alvensleben (Erxleben II), die spätere Lehnsbibliothek, die er bis zu seinem Lebensende weiter vermehrte. Er legte seinen Söhnen und Lehnserben ans Herz, die Bibliothek zu bewahren und zu vermehren, niemals zu teilen oder zu zerstreuen, woran sich die Familie bis heute gehalten hat. Um die Bibliothek für die Öffentlichkeit besser nutzbar zu machen, verlagerte man sie 1610 nach Stendal. Zu diesem Zweck erwarb die Familie hinter dem Dom ein Freihaus und stellte einen Bibliothekar ein. 1709 wurde die Sammlung auf Wunsch Johann Friedrichs II. von Alvensleben (1657-1728) in sein neu erbautes Schloss Hundisburg gebracht, wo sie im Nordturm (Bibliotheksturm) Aufstellung fand. Nachdem Schloss und Gut Hundisburg 1811 der Familie verloren gegangen waren, gelangte die Bibliothek wieder nach Erxleben II. Dort erhielt sie 1905 ein eigenes Bibliotheksgebäude.

Im Juni 1945 konnten etwa 4650 Bände der Lehnsbibliothek und 900 Bände des auf Erxleben II entfallenen Anteils der Kapellenbibliothek kurz vor der Besetzung durch die Rote Armee nach Niedersachsen gerettet werden. Die Bücher waren von 1953 bis 1975 im Kloster Loccum untergebracht und befanden sich seit 1976 als Leihgabe in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel. Die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte 2012 die Rückführung der Lehnsbibliothek in ihre Heimatregion und die Zusammenführung der noch erhaltenen Bestände der Kapellenbibliothek. Am neuen und zugleich historischen Standort Hundisburg bilden sie den Bestand einer Außenstelle der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, sind in deren Katalog integriert und werden von dieser fachlich und wissenschaftlich betreut. Die öffentliche Nutzung wird durch die Stadtbibliothek Haldensleben gewährleistet.

https://bibliothek.uni-halle.de/sammlungen/von_alvensleben/

w:de:Alvensleben’sche Bibliotheken

Die Alvensleben’sche Bibliotheken sind mehrere historische Büchersammlungen, die einen Teil des Kulturbesitzes der Familie von Alvensleben repräsentieren.

  • Die Alvensleben’sche Lehnsbibliothek von Joachim I. von Alvensleben im 16. Jahrhundert instituiert, nach der abgeschlossenen Restaurierung von Schloss Hundisburg daselbst untergebracht. Sie umfasst etwa 4700 Bände.
  • Die Kapellenbibliothek mit ca. 2200 Bänden, die den Häusern Erxleben I und Erxleben II gemeinsam gehörte und 1936 auf beide Häuser aufgeteilt wurde. Der auf Erxleben II entfallene Anteil konnte 1945 zusammen mit der Lehnsbibliothek kurz vor der russischen Besetzung weitgehend gerettet werden und befindet sich jetzt wieder in Hundisburg. Der auf Erxleben I entfallene Anteil ist gut zur Hälfte verloren, nur etwa 450 Bände konnten – überwiegend von der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle – restituiert und in Hundisburg wieder aufgestellt werden.
  • Die Allodial- bzw. Fideikommisbibliothek Erxleben I mit etwa 2000 Büchern ist weitgehend verschollen. Dazu zählte eine kostbare Sammlung von mit Kupferstichen illuminierten Kinderbüchern in deutscher, französischer und englischer Sprache.
  • Die Allodial- bzw. Fideikommisbibliothek Erxleben II mit etwa 7000 Büchern, überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert, von denen inzwischen etwa 2000 wiederhergestellt wurden.
Schloss Erxleben, Mitte 19. Jh.
Der Erxlebener Bibliotheksflügel von 1905

Die Bibliothek Joachim I. von Alvenslebens, der seine Nachkommen verpflichtet hatte, „sie zu erhalten, zu vermehren und niemals zu teilen“, befand sich ursprünglich in Schloss Erxleben, wurde aber bereits 1610, gut 22 Jahre nach dem Tod seines Gründers, zur öffentlichen Nutzung nach Stendal gebracht und war dort rund hundert Jahre zugänglich. 1709 holte sie der Minister Johann Friedrich II. von Alvensleben in sein neu erbautes Schloss Hundisburg, wo sie im Nordturm untergebracht war. Als Hundisburg 1811 verkauft werden musste, kam die Bibliothek zurück nach Erxleben. Dort wurde 1899–1903 ein neuer Bibliotheksbau errichtet, in dem die Sammlung zusammen mit weiteren Büchern bis 1945 verblieb. Im Juni 1945 konnten etwa 5600 Bände der alten Bibliothek zusammen mit weiteren Kulturgütern, wie dem Chorgestühl des Magdeburger Doms, kurz vor der Besetzung durch die Rote Armee nach Pattensen bei Hannover in Sicherheit gebracht werden. Sie wurden zunächst dem Kloster Loccum und seit 1976 der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel in Verwahrung gegeben. Im Februar 2012 wurde die Sammlung in ihre Entstehungsregion zurückgeführt und wieder in Schloss Hundisburg aufgestellt, wo sie – ergänzt um etwa 500 restituierte Bücher – ab September 2012 als Außenstelle der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle der öffentlichen Nutzung weiterhin zugänglich ist.

Der derzeitige Bestand umfasst noch etwa 6000 großteils historisch bedeutsame Werke und gilt als eine der bedeutendsten Privatbibliotheken der Renaissancezeit. 60 Prozent des Bestandes sind aus der Zeit Joachims (1514–1588), 30 Prozent stammen aus dem 17. Jahrhundert und 10 Prozent aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Bibliothek beinhaltet hauptsächlich Theologica, Philosophica, Philologica, Juridica, Historica, Medica, Astronomica und Mathematica sowie Leichenpredigten. Zu allen Disziplinen gehören Sammelbände.

Die Sammlung war nie Bestandteil der Stadtbibliothek Stendal oder ihrer Vorgängerbibliotheken, war aber von 1610 bis 1811 für die Stendaler Öffentlichkeit zugänglich.

w:de:Udo Gebhard Ferdinand von Alvensleben:

Udo Gebhard Ferdinand von Alvensleben (* 14. März 1814 in Berlin; † 20. Dezember 1879 in Erxleben) war Gutsbesitzer und Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Ursprung, Geschichte, Zweck und Bestimmung der Alvenslebenschen Familien- oder Lehnsbibliothek in Erxleben. Ungedrucktes Vorwort zum Bibliothekskatalog 1872

w:de:Albrecht von Alvensleben (Hofbeamter) und w:de:Hans Friedrich von Ehrenkrook: Die Leichenpredigten in der von Alvenslebenschen Lehnsbibliothek. In: Archiv für Sippenforschung 12 (1935)

Albrecht von Alvensleben (* 21. August 1879 in Ostrometzko; † 20. September 1945 in Nörten-Hardenberg) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Hofbeamter.

Nach dem Studium und bestandenem Regierungsassessorexamen wurde er Pächter des väterlichen Besitzes Erxleben II, dessen Erbe er 1928 nach dem Tod seines Vaters wurde. Von Alvensleben war der letzte Erbtruchsess des Fürstentums Halberstadt.

Schloss Friedrichswerth[Bearbeiten]

w:de:Schloss Friedrichswerth:

Das Schloss Friedrichswerth befindet sich 13 km (Luftlinie) nordwestlich von Gotha im Tal der Nesse. Das Schloss wurde auf dem Platz der zuvor geschleiften Wasserburg Erffa erbaut. Im Jahre 1677 beauftragte der Gothaer Herzog Friedrich I. [1646-91] seinen Baumeister Jeremias Tütleb mit dem Bau eines repräsentativen Landschlosses nach holländischen und französischen Vorbildern und wählte als Bauplatz das Dorf Erffa mit der gleichnamigen Wasserburg.

In den 1930er Jahren, bis 1942, wurde die barocke Innengestaltung des Schlosses teilweise restauriert, auf Initiative des Kunsthistorikers Udo von Alvensleben und mit Unterstützung der Magdeburger Zeitung sowie der Konservatoren aus Halle und Weimar. Im Zweiten Weltkrieg wurden aus dem bombengefährdeten Berlin umfangreiche Bibliotheksbestände in das Schloss ausgelagert, ebenso die bekannte Puppenstadt „Mon plaisier“ aus Arnstadt. Zeitweise wohnten auch Fremdarbeiter im Schloss. w:de:Schloss Friedrichswerth


Schloss Glienicke[Bearbeiten]

w:de:Friedrich Leopold von Preußen (1895–1959):

Franz Joseph Oskar Ernst Patrick Friedrich Leopold Prinz von Preußen, zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Vater Prinz Friedrich Leopold (Sohn); (* 27. August 1895 in Berlin; † 27. November 1959 in Lugano) war ein königlich preußischer Prinz und Maler und Häftling im KZ Dachau.

Er hatte ein Wohnrecht auf Schloss Glienicke und vermutlich Eigentumsrecht an den dort befindlichen Kunstwerken. Nach dem Verkauf des Schlosses 1939 zogen beide auf Friedrich Leopolds Gut Imlau bei Werfen im Salzburger Land. Bereits vor dem Verkauf des Schlosses Glienicke ließ Friedrich Leopold Kunstwerke und Teile des Familienarchivs nach Imlau bringen, die er mit dem Gut seinem Lebensgefährten „Pierrot“ (Fritz Cerrini) vererbte. Den Teil daraus, der Glienicke betraf, vermachte Cerrini dem Land Berlin für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Es tauchen aber immer noch Teile auf dem Kunst- und Antiquariatsmarkt auf, so 2001 eine von Karl Friedrich Schinkel entworfene Möbelgruppe in Italien und 465 Briefe, 65 Brieffragmente, drei Postkarten, neun Telegramme und zwei Archivalien, private Korrespondenz von Mitgliedern des Preußischen Königshauses und der herzoglichen Häuser Anhalt-Dessau und Schleswig-Holstein, aus diesem Bestand wurden 2016 im österreichischen Antiquariatshandel angeboten.

  • Er wohnte mit seinem Privatsekretär Friedrich Freiherr Cerrini de Monte Varchi (1895–1985), genannt „ Pierrot “, im „Herrenflügel“ des Schlosses. Nach dem Verkauf des Schlosses 1939 zogen er und Cerrini in die Villa „Gut Imlau“ bei Werfen im Salzburger Land . Er nahm zahlreiche Kunstwerke und das Familienarchiv mit. Der Rest wurde der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg vermacht.
  • Jürgen Julier: Zum Gedenken Friedrich Baron Cerrini de Montevarchi Potsdam 1895 – Imlau 1985. In: Schloss Glienicke: Bewohner, Künstler, Parklandschaft: Schloss Glienicke, 1. August bis 1. November 1987. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Berlin 1987.

Bis zum 19. Juni 1945 musste Prinz Friedrich Leopold in Italien amerikanischen Dienststellen weiterhin zur Verfügung stehen. Erst nach einem Hungerstreik wurde ihm gestattet, nach Imlau zurückzukehren. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der Prinz in der Schweiz.

Der Kavalierflügel mit Blick in den Gartenhof und die Ildefonso-Gruppe
Grundriss des Erdgeschosses,
Zeichnung von 1828
Grundriss des Obergeschosses,
Zeichnung von 1828
  • w:de:Schloss Glienicke: Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie verlegte Friedrich Leopold seinen Wohnsitz 1918 nach Lugano, wohin er zahlreiche Kunstgegenstände und Mobiliar mitnahm. - Entfernung Überlingen-Lugano: 299,1 km
    • Am 21. Juni 1924 ging Krojanke in die Rechtsgeschichte ein. Durch ein Urteil des Reichsgerichtes wurde der ehemalige Herrschaftsbesitz des preußischen Prinzen Friedrich Leopold, unter anderem Krojanke, als Privateigentum anerkannt und damit eine wichtige Grundsatzentscheidung zu den Entschädigungsansprüchen des deutschen Adels in der Weimarer Republik gefällt. w:de:Krajenka
  • Am 13. September 1931 starb Prinz Friedrich Leopold auf seinem Landgut Krojanke im westpreußischen Landkreis Flatow. Zur Tilgung seiner Schulden kam es im November 1931 zu einer zweiten Versteigerung von Glienicker Kunstgegenständen aus Lugano. Das Erbe trat der erst 12-jährige Enkel Prinz Friedrich Karl an. Die älteren Söhne Friedrich Leopolds, Friedrich Sigismund (1891–1927) und Friedrich Karl waren bereits vor ihm gestorben und der dritte Sohn Friedrich Leopold jun. (1895–1959) vom Erbe ausgeschlossen. Er bekam jedoch Wohnrecht in Glienicke und vermutlich Eigentumsrecht am beweglichen Inventar. Mit seinem Freund seit Jugendtagen, Friedrich Münchgesang alias Friedrich Baron Cerrini de Montevarchi, lebte er im Kavalierflügel der Schlossanlage, bis sie nach dem Verkauf des Schlosses 1939 auf das Gut Imlau bei Werfen im Salzburger Land zogen. Wie schon in Glienicke begonnen, veräußerten sie auch von dort Kunstgegenstände, die teilweise aus Prinz Carls Zeit stammten. ... Ein darauffolgendes Kaufangebot von Seiten der Stadt schlug der 20-jährige Prinz zunächst aus, woraufhin ihm nahegelegt wurde, das Angebot entweder zu akzeptieren oder zwangsenteignet zu werden. So ging auch der restliche Teil der Parkanlage am 1. Juli 1939 in den Besitz der Stadt Berlin über. Diese war nun alleiniger Eigentümer des gesamten Glienicker Areals einschließlich aller Gebäude.
Grundrissplan um 1826

Erdgeschoss
1 Vestibül
2 Gartensaal
3 Hofdame
4 Jungfer
5 Secretaire
6 Adjutant
7 Cavalier
8 Küche
9 Badezimmer
Obergeschoss
10 Roter Saal
11 Grüner Salon
12 Schlafzimmer Prinzessin Marie
13 Weißer Salon
14 Blaues Eckzimmer
15 Arbeitszimmer
16 Schlafzimmer Prinz Carl
17 Dienerzimmer
18 Flur

  • Das nach Westen anschließende Blaue Eckzimmer war die Bibliothek und das Arbeitszimmer des Prinzen Carl. Zur Möblierung gehörte vermutlich ein schlichter, viertüriger Bücherschrank, dessen Türverglasung durch drei Sprossen gegliedert war und in den untersten Türzonen je ein fast quadratisches Blendfeld hatte. Wenige Bücher aus der zuvor gut ausgestatteten Bibliothek Prinz Carls und persönliche Gegenstände sind in einem kleinen Bücherschrank ausgestellt, der aus dem Nachlass des Kunsthistorikers Sievers stammt. Davon gilt ein Tintenfass als Kuriosum, das aus dem Huf des 1854 verstorbenen Jagdpferdes Agathon hergestellt wurde, welches ab 1828 über zwanzig Jahre im Marstall des Prinzen stand. Der ausgehöhlte Huf wird durch einen Messingdeckel geschlossen. Eine bekrönende Astgabel mit dem ligierten Spiegelmonogramm „C“ unter der Preußenkrone in der Mitte diente zur Ablage eines Federhalters. Eine Gravur auf der Vorderseite des Hufs erinnert an das Jagdpferd: AGATHON geb 8/4.22 † 29/10.54. Ein von Franz Krüger gemaltes Bild an der Nordwand des Blauen Eckzimmers zeigt das Lieblingspferd des Prinzen. w:de:Schloss Glienicke

Anfang Juli Russeneinzug[Bearbeiten]

1. Juli: Entsprechend den Regelungen der European Advisory Commission und der Jalta-Konferenz ziehen sich die westalliierten Truppen aus Mecklenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen zurück und ziehen dafür in die drei West-Sektoren von Berlin ein w:de:1945

BESATZUNGSWECHSEL IM JULI 1945

Als die "Russen" in ganz Sachsen und Thüringen die Macht übernahmen

Ganz Mitteldeutschland soll laut Beschluss der Siegermächte 1945 zur Sowjetischen Besatzungszone gehören. Doch bei Kriegsende stehen US-Truppen an Elbe und Mulde. Erst beim Besatzungswechsel Anfang Juli ziehen die Amerikaner ab und die "Russen" in Westsachsen, Thüringen und dem heutigen Sachsen-Anhalt ein. Massenfluchten und zahlreiche Betriebsverlegungen gehen dem Ereignis voraus.


Mitte Juni 1945 beklagt die im westsächsischen Grimma stationierte Militärregierungseinheit der 9. US-Armee in einem Report, sie werde seit Tagen von besorgten Deutschen auf Rückzugspläne der US-Truppen angesprochen, von denen sie selbst "nicht die geringste Ahnung habe". Fortwährend würden Gesuche von Beamten der Stadt und des Kreises eingehen, die sich nach Westen absetzen wollten.

Zonengrenzen stehen längst fest

Auslöser für die Aufregung in der Mulde-Stadt ist ein Bericht der "Hessischen Post" vom 9. Juni. Darin wird über einen bevorstehenden amerikanischen Rückzug aus der Region berichtet. Der Zeitungsbericht bestätigt diverse Gerüchte, denen zufolge sich die US-Truppen aus den von ihnen seit Ende April besetzten Gebieten Mitteldeutschlands zurückziehen würden. Tatsächlich hatten sich die Siegermächte Sowjetunion, USA und Großbritannien bereits im Herbst 1944 grundsätzlich und in der Konferenz von Jalta 1945 endgültig darauf verständigt, Sachsen, Thüringen sowie Anhalt und die preußische Provinz Sachsen – zusammen also das heutige Sachsen-Anhalt – vollständig der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zuzuschlagen.

Gerüchte heizen Fluchtbewegung an

Zwar wissen weder die in Mitteldeutschland stationierten US-Soldaten noch die deutsche Bevölkerung zuverlässig von diesen Beschlüssen. Doch allein die seit Mai kursierenden Gerüchte sorgen für eine ständige Unruhe. Angst vor der Rache der "Russen", die in den letzten Kriegstagen durch zahlreiche Gräuel an der Zivilbevölkerung aufgefallen waren, greift um sich. Amerikanische Militärstellen in Sachsen und Thüringen registrieren bereits seit Mai eine steigende Fluchtwelle nach Westen. Auch die meisten der im amerikanisch besetzten Mitteldeutschland ansässigen Firmen sehen zu, dass sie ihre wertvollen Maschinen, Unterlagen und Fachkräfte dem Zugriff der Sowjets entziehen.

Betriebe werden nach Bayern verlegt

Flüchtlinge im Mai 1945: Die Angst vor den "Russen" sorgt nach Kriegsende in Sachsen und Thüringen für eine neue Fluchtwelle nach Westen.

Als etwa der Generaldirektor der Vereinigten Glanzstoff AG von einem US-Offizier von der anzunehmenden Besetzung Thüringens durch die "Russen" erfährt, lässt er das komplette Werk des Textilkonzerns in Elsterberg bei Plauen im sächsischen Vogtland nach Bayern verfrachten. Überhaupt verdankt der bis dahin überwiegend agrarisch geprägte bayerische Freistaat seinen industriellen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem der sowjetischen Besetzung Mitteldeutschlands. So evakuiert unter anderem auch die bis dahin in Berlin hauptansässige Siemens AG ihre mitteldeutschen Werke im Juni 1945 nach Bayern, insbesondere nach München. Auch Siemens hatte zuvor aus US-Quellen von der bevorstehenden Besetzung ganz Sachsens durch die Sowjets erfahren. 500 Tonnen verschiedenster Firmengüter sowie 2.000 bis 3.000 Siemens-Mitarbeiter samt ihren Familien gelangen nach Bayern.

Amerikaner schauen wohlwollend zu

Die US-Amerikaner, die nach den alliierten Vereinbarungen verpflichtet gewesen wären, der "Ausräumung" der von ihnen zeitweilig besetzten Gebiete der sowjetischen Zone Einhalt zu gebieten, schreiten jedoch kaum ein. "Im Gegenteil, sie haben interessierte Firmen normalerweise vermutlich eher unterstützt, als behindert", so der Historiker Prof. Dr. Klaus-Dietmar Henke in seinem Buch "Die amerikanische Besetzung Deutschlands". Für die betroffenen Firmen geht es schlichtweg um die Existenz. Tatsächlich wird ein großer Teil jener Betriebe, die bis zum mitteldeutschen Besatzungswechsel Anfang Juli nicht in den Westen ausgelagert werden, später durch die Sowjets demontiert. So lassen diese bis März 1946 in ihrer Besatzungszone 2.885 Betriebe abbauen. Allein in der Provinz Sachsen werden 979 Betriebe mit 358.007 Maschineneinheiten demontiert und in die Sowjetunion verfrachtet.

Ungewissheit sorgt für Unruhe

Aber nicht nur die drohenden wirtschaftlichen Demontagen, sondern auch der berüchtigte Beutehunger sowjetischer Soldaten und die Angst vor Übergriffen sorgen im Vorfeld des Besatzungswechsels für große Unruhe. Hinzu kommt die lange währende Ungewissheit, ob denn nun tatsächlich und wenn ja, wann die Amerikaner abziehen und die "Russen" nachrücken. Tatsächlich wird unter den Alliierten lange über den Termin für den Wechsel der Besatzungsherrschaft, die nicht nur die mitteldeutschen Gebiete, sondern auch weite Teile des bislang von den Briten besetzten Mecklenburgs sowie Westberlin betrifft, verhandelt. Erst Mitte Juni einigen sich Sowjets, US-Amerikaner und Briten, dass die notwendigen Truppenbewegungen ab dem 1. Juli 1945 stattfinden können. Am 29. Juni treffen sich die Stellvertreter der Militärbefehlshaber der britischen sowie der US-Besatzungszone mit dem Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), Marschall Georgi Schukow, um die Einzelheiten des Truppenaustauschs zu besprechen.

Deutsche Verwaltung nachträglich informiert

Am Ende geht alles ganz schnell. Am 2. Juli erfährt der von den Amerikanern als vorläufiger Regierungspräsident der "Provinz Thüringen" eingesetzte Dr. Hermann Brill (SPD), dass sich die US-Truppen zurückziehen und dass sich die künftige Demarkationslinie für Thüringen genau mit den Landesgrenzen decken werde. Die "Russen" hätten sich bereits in Richtung Apolda, Jena, Kahla und Rudolstadt bewegt und würden am Morgen des 3. Juli in Weimar, Erfurt, Zella-Mehlis und Suhl eintreffen. Die befürchteten Gewalt- und Plünderungsexzesse gegen die Zivilbevölkerung, die im Vorfeld für panikartige Fluchtbewegungen in Richtung Westen gesorgt hatten, bleiben allerdings aus. Die Soldaten der 8. Gardearmee des Generaloberst Wassili Tschuikow, die Thüringen besetzen, verhalten sich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – sehr diszipliniert.

Sowjetische Soldaten erstaunlich korrekt

Doch trotz des überwiegend korrekten Auftretens der sowjetischen Soldaten ändert sich einiges für die Menschen in Sachsen, der Provinz Sachsen, in Anhalt und Thüringen. Auch in den neuen sowjetisch besetzten Gebieten nehmen bald Beutebrigaden die Arbeit auf. Dabei geht es nicht allein um die Demontage von noch intakten Betrieben. Neben Industriegütern, Rohstoffen und Lebensmitteln werden aus der SBZ unter anderem 60.149 Klaviere, Flügel und Ziehharmonikas, 941.605 Möbelstücke, mehr als drei Millionen paar Schuhe und 1,2 Millionen Wintermäntel, Wäschestücke und Pelze weggeschafft. Das jedenfalls belegen Zahlen der zum sowjetischen Verteidigungsministerium gehörenden Hauptverwaltung "Beutegut".

SMAD setzt eigene Leute ein

Auch politisch ändert sich vieles. Anders als US-Amerikaner und Briten, hatten die Sowjets in ihrer Besatzungszone bereits am 10. Juni die Gründung von Parteien zugelassen. Im Juli setzt die SMAD für Sachsen, die Provinz Sachsen und Thüringen Landes- bzw. Provinzverwaltungen ein. Der von den Amerikanern eingesetzte Thüringer Regierungspräsident Dr. Brill von der SPD wird noch im Juli abgesetzt und durch einen parteilosen Nachfolger ersetzt. Auch wenn in keiner der mitteldeutschen Länder bzw. Provinzen ein Kommunist an die Spitze der Verwaltung gelangt, so stellen sie doch fortan stets die Vizepräsidenten.

Auch in den Kommunen setzt die SMAD ihre eigene Kaderpolitik durch. So wird nach der Besetzung Leipzigs am 2. Juli der zuvor von den Amerikanern zum Bürgermeister ernannte frühere Deutschnationale Wilhelm Vierling durch den Sozialdemokraten Erich Zeigner ersetzt. Auch der von den US-Militärbehörden als Polizeipräsident eingesetzte Sozialdemokrat Heinrich Fleißner wird nach einer Hetzkampagne abgesetzt. Zwar wird Fleißner später noch Mitglied der SED, im Zuge der zunehmenden Stalinisierung wird er jedoch 1951 aus der Partei ausgeschlossen.

NKWD-Gefängnisse und "Speziallager"

Immerhin eine politische Haft bleibt Fleißner erspart. Andere Sozialdemokraten und sogar einzelne Altkommunisten haben da weniger Glück. Sie machen sich bei den Sowjets oder den tonangebenden Exilkommunisten unbeliebt und landen mit einigen NS-Tätern und -Mitläufern sowie zahlreichen Denunzierten in sowjetischen Gefängnissen und Internierungslagern. Eines davon ist das "Speziallager Nr. 2", das der sowjetische Geheimdienst NKWD ab August im ehemaligen KZ Buchenwald weiterbetreibt.

Nicht wenige Beamte und kommunale Angestellten aus mitteldeutschen Städten und Kreisen wie dem westsächsischen Grimma an der Mulde dürften sich diesem Risiko nicht mehr ausgesetzt haben. Sie flohen noch vor dem Besatzungswechsel Anfang Juli 1945 in den Westen.

https://www.mdr.de/geschichte/ns-zeit/zweiter-weltkrieg/1945/besatzungswechsel-mitteldeutschland-amerikaner-russen-sachsen-anhalt-thueringen-100.html

Sowjetisches Ehrenmal[Bearbeiten]

EHRENMAL AUF DEM MARTINSPLATZ

Ehrenmal auf dem Martinsplatz: Firma Scheller & Wöhler errichtete es Das Mahnmal oder auch Ehrenmal auf dem Martinsplatz wurde zu DDR-Zeiten als Ehrenmal der sowjetischen Helden bezeichnet. Bestattet sind hier keine sowjetischen Soldaten, weil die zu Kriegszeiten gar nicht in Bernburg waren, sondern sowjetische Zwangsarbeiter ebenso wie französische und polnische Opfer des KZ in ...

Das Mahnmal oder auch Ehrenmal auf dem Martinsplatz wurde zu DDR-Zeiten als Ehrenmal der sowjetischen Helden bezeichnet. Bestattet sind hier keine sowjetischen Soldaten, weil die zu Kriegszeiten gar nicht in Bernburg waren, sondern sowjetische Zwangsarbeiter ebenso wie französische und polnische Opfer des KZ in Leau.

Gebaut wurde das Ehrenmal auf Befehl der sowjetischen Militäradministration von der Bernburger Firma Scheller & Wöhler. Den Stern fertigte Alfred Denhardt für 98 Mark an. Er ist auch der Erbauer der Sonnenuhr auf dem Karlsplatz. (mz/ab)

https://www.mz.de/lokal/bernburg/ehrenmal-auf-dem-martinsplatz-firma-scheller-and-wohler-errichtete-es-1158511

In unmittelbarer Nähe des Friedhofs II/Parkstraße befindet sich der sowjetische Ehrenfriedhof, heute Martinsplatz. Hier sind 65 Kriegsgefangene und aus der Sowjetunion verschleppte Zivilarbeiter bestattet. Sie wurden aus dem Kreisgebiet überführt ebenso wie die sterblichen Überreste von 60 Polen, 60 Franzosen und rund 450 Angehörigen unbekannter Nationalität. Ein Obelisk auf einem Sockel mit Schrifttafel auf erhöhter Fläche, zu der eine breite Treppe führt, überragt die Anlage.


Quelle: S. Endlich und N. Goldenbogen, Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Band II. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1999.

https://kriegsgraeberstaetten.volksbund.de/friedhof/bernburgsaale-friedhof-ii-parkstrasse

--Methodios (Diskussion) 19:36, 10. Mär. 2022 (CET)

Schloss Neumühle[Bearbeiten]

w:de:Schloss Neumühle

Der Historiker Peter Speckhan war Referent auf dieser Jahreshauptversammlung. Sein mit Lichtbildern untergliederter Vortrag behandelte das sogen. Jüngste Schloß Deutschlands, "Die neue Wolfsburg bei Tangeln/Neumühle"

https://web.archive.org/web/20120911082742/http://www.altmarkgeschichte.de/geschichtsverein/leben/bericht/nachrichten74.html


BROME taz | Gelblicher Kalkstein, vier wehrhafte Ecktürme zur baukörperlichen Akzentuierung, eine Freitreppe zum Portal unter Wappen und Helmzier – das Schloss Neumühle folgt stilistisch einer vagen Neo-Weserrenaissance. Es ist auf alt gemacht, ist aber nicht wirklich alt: Gebaut wurde das Schloss 1938. In seinem Inneren herrschte damals eine zeitgemäße Bautechnik aus Stahlbetonkonstruktionen und Zentralheizung. Das erste Obergeschoss enthielt nichts als Gästezimmer und moderne Bäder.

Architekt des stattlichen Schlosses Neumühle mit seinen ausgedehnten Nebengebäuden ist kein geringerer als Paul Bonatz (1877-1956). Er hatte zuvor unter anderem im Jahr 1914 die Stadthalle Hannover, 1927 den Stuttgarter Hauptbahnhof und 1936 das Kunstmuseum in Basel gebaut.

Das Schloss befindet sich an der B 248, neun Kilometer hinter Brome. Folgt man der Abzweigung in Richtung Schloss, erreicht man nach ein paar hundert Metern eine Absperrung mitten im Walde. Auf einem Hinweisschild steht: „Zutritt verboten!“

Seit März 2000 gehört das Schloss Christian Ferdinand Isernhagen, einem norddeutschen Immobilienhändler mit Büros unter anderem in Stade und Salzwedel. Gelegentlich werden in Abstimmung mit Isernhagen Besucher über das Gelände geführt. Dort erwartet einen kein angenehmer Eindruck. Der Garten ist verkommen, einige Nebengebäude verfallen. Auch das respektable Schloss macht einen vernachlässigten Eindruck, ganz so, als ob sich hier jemand mit einem Spekulationsobjekt übernommen hätte.

Darüber, was mit dem Schloss geschehen soll, ist vom Eigentümer Isernhagen nichts zu erfahren: In Isernhagens Stader Büro heißt es lediglich, man sei „in Vorbereitung einer neuen Nutzung“.

Auch eine Anfrage beim Referat Denkmalschutz des Landes Sachsen-Anhalt bleibt ergebnislos. Die Anfrage wird an die zuständige untere Denkmalschutzbehörde des Altmarkkreises Salzwedel verwiesen. Dort gibt man sich zugeknöpft: „Wir haben eine Ortsbesichtigung durchgeführt und das Ergebnis dem Referat Denkmalschutz des Landes Sachsen-Anhalt mitgeteilt.“ Das Ergebnis will man auch auf neuerliche Nachfrage nicht mitteilen.

Der Architekt des Schlosses, Paul Bonatz, war prominenter Vertreter der „Stuttgarter Schule“ – einer wertkonservativen Architekturauffassung in erklärter Distanz zum „Neuen Bauen“, wie es sich im Bauhaus Dessau, in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung oder in den programmatischen Architekturen Le Corbusiers manifestierte. In den 1930er Jahren war Bonatz zudem als künstlerischer Berater bei Brückenbauten der Reichsautobahn beteiligt.

Das sonderbare Bauvorhaben eines Grafenschlosses mitten in einem verheerenden Expansionskrieg und im Auftrag der Adelsfamilie derer von der Schulenburg schien ganz nach Paul Bonatz’ Geschmack gewesen zu sein. „Es war eine völlig unzeitgemäße Aufgabe, also eine Aufgabe nach meinem Herzen“, beschrieb er es 1950 in seinen Memoiren. „Und dazu passten die Bauherrn: Er, der Graf, war (...) ein Herr von oben bis unten, voll Humor, mit ihm konnten man trinken – und sie, die stolze junge schöne Herrin (...). Sie leitete mit Klarheit (...) und war eine wahre Königin aller Blumen“, so Bonatz weiter.

Wie aber war es zu diesem Bau gekommen? Die Geschichte hat mit der Entstehung der gut 30 Kilometer entfernten Stadt Wolfsburg ab Juli 1938 zu tun. Die „Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagenwerkes und der Stadt des KdF-Wagens“, die „Ge-zu-Vor“, beanspruchte zum Bau von Werk und Stadt rund 2.000 Hektar Land rund um die historische Wolfsburg aus dem Besitz des Hauses von der Schulenburg.

Ob es sich bei dem Transfer um eine Enteignung handelte – diese Rechtsauffassung lehnt Manfred Grieger aus der historischen Kommunikation des VW-Konzerns ab – oder ob es sich um einen tatsächlichen, dem Wert entsprechenden Verkauf handelte, sei dahingestellt. Die Familie von der Schulenburg sicherte sich jedenfalls im Zuge der Eigentumsabtretung Materialien, Arbeitskräfte und Transportkapazitäten zur Errichtung eines gleichwertigen neuen Schlosses in ihren Ländereien im heutigen Altmarkkreis.

In einem wochenlangen Umzug wurde 1942 der gesamte Familienbesitz nach Neumühle gebracht. Die Stadt des KdF-Wagens erwarb 1943 die alte Wolfsburg für 560.000 Reichsmark (heute: 2.011.885 Euro), so steht es auf der Website des Hauses von der Schulenburg. Auf Erstellungskosten von 1,3 Millionen Reichsmark für den gesamten Komplex Neumühle beziffert Günzel Graf von der Schulenburg das Bauvorhaben seiner Eltern.

Ebenfalls 1943 lagerte die Kunsthalle Bremen Teile ihrer Sammlung dorthin aus. Im Frühjahr 1944 versteckte die Gräfin den Familienschatz in einer doppelwandigen Abseite am Arbeitszimmer des Grafen. Dort wurde der Schatz 2001 geborgen.

Am 1. Juli 1945, wenige Stunden vor Übernahme durch die Rote Armee, flüchtete die Familie in die britische Besatzungszone. Den zurückgebliebenen Schlossverwalter brachten die neuen Machthaber in das Internierungslager Buchenwald, dort kam er zu Tode. Das Schloss wurde geplündert, der gesamte Besitz enteignet.

Unmittelbar nach 1945 diente das Schloss als Flüchtlingsunterkunft, später als Tuberkuloseheilstätte, von 1965 bis zur deutschen Wiedervereinigung als Pflegeheim geistig behinderter älterer Menschen. Seit 1991 steht es leer. Eine Delegation aus dem VW-Umfeld besichtigte damals das Anwesen, ein Kauf wurde jedoch nicht weiterverfolgt.

Architektur

Wappen, Helmzier, Stahlbeton

Eine Schlossanlage, mitten im Wald in der Nähe des niedersächsischen Brome, liegt weder dem Eigentümer noch dem Denkmalschutzamt am Herzen. Dabei ist es ein baugeschichtliches Kuriosum, das Architekt Paul Bonatz 1942 fertig gestellt hat.

https://taz.de/!5082296/

taz vom 9. Oktober 2012


Friedrich der Große kann mit Fug und Recht als die am besten erforschte Persönlichkeit der preußischen Geschichte gelten. Die Quellen sind bekannt, dokumentiert, für die historische Forschung erschöpfend ausgewertet – Unbekanntes ist nicht mehr zu erwarten. So die akzeptierte Forschungsmeinung bis zum Herbst des Jahres 2001, als eine veritable Schatzsuche ihr glückliches Ende fand. Was war geschehen?

Als sich im Frühsommer 1944 die Kriegsfronten von Osten und Westen her dem Zentrum Deutschlands näherten, versteckte Ursula Gräfin von der Schulenburg-Wolfsburg wertvollen Familienbesitz auf Schloß Neumühlen bei Beetzendorf in der Altmark, dem Stammsitz der Familie, vor den anrückenden Truppen. Zum Schatz gehörte neben Familiensilber und wertvollem Porzellan auch ein Briefwechsel zwischen dem „Würklich Geheimten Etats- und Kriegs-Ministre“ Gebhard Werner Graf von der Schulenburg (1722-1788) und seinem König, Friedrich II. von Preußen, vorwiegend aus der Zeit von 1776 bis 1777.

Bei Kriegsende lag Neumühlen auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone, an ein baldiges Heben des Schatzes war nicht mehr zu denken. Fünfundvierzig Jahre später, beim Mauerfall im November 1989, lebte kein Familienmitglied mehr, das noch die genaue Lage des Verstecks kannte. Günzel Graf von der Schulenburg-Wolfsburg, ein Sohn Ursulas und direkter Nachkomme Gebhard Werners, begann dennoch zu suchen, obwohl er nur vage Kenntnisse von der Lage des Verstecks hatte. Zwölf Jahre nach der Wende, beim elften Versuch wurde er fündig. Er berichtet:

„Den ausschlaggebenden Hinweis bekam ich von meiner Schwester Ina, die mich daran erinnerte, daß neben dem Arbeitszimmer unseres Vaters, es war immer [von] „Nähe Zimmer Vater“ die Rede, ja auch das Ankleidezimmer gemeint sein könnte. Der geheime Hohlraum, wie sich hinterher herausstellte, war aus dem Zimmer des Grafen senior hinter einem Waffenschrank über eine Nische beschickt worden. Gefunden wurde der Raum mit dem Zollstock, weil von der anderen Seite ein Waschraum in der Tiefe falsch dimensioniert erschien. Es fehlten nach zehn Minuten Meßarbeit ganze 60 Zentimeter. Nun wurde durch die Wand gebohrt und mit Hilfe eines Endoskops, oh Wunder, das Familiensilber entdeckt. ... Auf der Flucht im Mai 1945 ist über dieses Versteck eigentlich nie gesprochen worden, und wenn, dann mit dem Hinweis, daß es minensuchgerätfest sei. Das hat sich auch bewiesen, denn weder die Amerikaner, noch die Engländer, noch die Sowjets, noch die Kommunisten, noch Schulenburg selbst haben mit Hilfe eines Minensuchgerätes den Ort entdeckt, in dem für 57 Jahre Familienbesitz und die Briefe Friedrichs des Großen versteckt waren.“ (S. 10 – 11)

Die nun wiederentdeckten Briefe Gebhard Werners Grafen von der Schulenburg und Friedrichs des Großen waren unter Historikern bisher unbekannt; ihre Bedeutung ist daher kaum zu unterschätzen, bieten sie doch eine „Fundgrube an zum Teil neuen Informationen zur außenpolitischen Geschichte Preußens unter dem König .... Andererseits ermöglicht der Fund einen Blick hinter die Kulissen der Nachrichtenbeschaffung und damit auf informelle Informationsstränge, über welche adlige Diplomaten ... u.a. durch Verwandtschaft und Patronage gewöhnlich verfügten.“(S. 11- 12)

Aber in welchem Zustand befanden sich diese so wertvollen historischen Zeugnisse? Über Jahre hinweg war Wasser aus einem beschädigten Waschbecken in das vermauerte Versteck und dort ausgerechnet auf den Koffer mit den Briefen getropft. Stock- und Wasserflecken hatten einen Teil der Briefe unleserlich gemacht.

Große Anstrengungen - nicht zuletzt finanzieller Art - waren nötig, um so viele Dokumente wie möglich zu retten. Daß das glückte, ist der Zusammenarbeit vieler Beteiligter zu verdanken: der Familie der Grafen von der Schulenburg, die dies wertvolle Kulturgut der Herzog-August Bibliothek Wolfenbüttel und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte, der Gesellschaft der Freunde der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel e.V. und der Curt Mast Jägermeister-Stiftung, die für die Finanzierung sorgten, den Restauratoren Heinrich Grau, Wolfenbüttel und Elzbieta Sobocinska, Bonn, denen es in ihrer aufopferungsvollen Rettungsaktion mit ihrem Können gelang, den ganz überwiegenden Teil des Schriftwechsels zu konservieren und damit wieder zum Sprechen zu bringen. Und vor allem ist es das Verdienst der jungen Historikerin Ewa Anklam, daß in kurzer Zeit nicht nur eine Übersetzung einiger ausgewählter im französischen Original vorliegender Briefe zustande kam, sondern auch eine erste wissenschaftliche Auswertung und historische Einordnung vorgenommen wurde.

Dies alles galt es am 21. Juni 2007 in der Augusteerhalle der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel zu feiern; die Gesellschaft der Freunde der Bibliothek hatte dazu eingeladen und es wurde ein ausgesprochen gelungener Abend. Besonders eindrücklich der Bericht von Günzel Graf von der Schulenburg über Verstecken und Wiederfinden der Briefe. Die Suche entbehrte nicht einiger skurriler Situationen und amüsanter Aspekte. Am Ende seines Vortrages überreichte er der überraschten Ewa Anklam als Dank für ihre engagierte Arbeit eine Silberschale aus dem wiedergefundenen Schatz – fürwahr eine noble und anrührende Geste.

Danach lasen zwei jüngere direkte Nachfahren der ursprünglichen Korrespondenten, Prinz Georg Friedrich von Preussen und Günther Graf von der Schulenburg aus Briefen ihrer Vorfahren. Es ging darin keineswegs immer nur um hohe Staatsgeschäfte, sondern z.B. auch um die Lieferung von Trüffeln vom schulenburgschen Besitz an den König, die dieser durchaus genossen hatte und seinem Diener dafür „affectueux remerciments“ aussprach.

Umrahmt wurde der Abend vom Staatsorchester Braunschweig, das - selbstverständlich - ein Flötenkonzert (3. Konzert für Flöte, Streicher und Basso Continuo) Friedrichs des Großen vortrug. Ein inhaltsreicher und harmonischer Abend zur Präsentation der Publikation von Ewa Anklam, der im Gedächtnis bleibt.


Ewa Anklam: "Adelslegitimation und Fürstendienst" Gebhard Werner Graf von der Schulenburg-Wolfsburg (1722 - 1788) - Ein Briefwechsel mit Friedrich II. von Preußen. Wolfsburg 2007, 80 S. mit Illustrationen - (Wolfsburger Beiträge zur Geschichte und Kunstgeschichte 3)

Der wiedergefundene Schatz – keine Lesung der übliche Art

Ein verloren geglaubter Briefwechsel Friedrichs II. von Preußen mit Gebhard Werner Graf von der Schulenburg für die Geschichte gerettet

https://musenblaetter.de/artikel.php?aid=865

Aber zurück zur Situation für den Grafen von der Schulenburg und seine Familie im neuen Schloss in Neumühle / Tangeln in den Jahren 1942 bis 1945. Architekt des Schlossneubaus wurde Paul Bonatz, berühmt durch zahlreiche Bauten und sein Werk STUTTGARTER BAHNHOF (Fertigstellung 1928) hat aktuell eine besondere Note in der Presselandschaft erreicht. Der Schlossbau in Tangeln stellte sicherlich eine besondere Herausforderung dar, war aber wohl für Bonatz - zugehörig dem architektonischem Traditionalismus - sicherlich eine interessante und wünschenswertere Arbeit als Bauten im Gigantismusstil der NS – Zeit. Als Architekt der Villa PORSCHE in Stuttgart (1923), wo später die ersten Prototypen des Volkswagens im angebauten Garagenteil „zusammen geschraubt“ wurden, offenbart sich interessanterweise eine Wolfsburger thematische Beziehung. Evtl. hatte Porsche dem Grafen von der Schulenburg im beiläufigen Gespräch seinen Stuttgarter Architekten auch empfohlen. Der Umzug erfolgte im November 1942 und war vom Umfang her gesehen zu diesem Kriegszeitpunkt ebenso wie der Schlossbau eine logistisch erstaunliche Leistung.

Schloss Schulenburg Tangeln bei Neumühle DDR Ansichtskarte 1953

Die Schwester des Schlossverwalters Gaal fand übrigens diesen imposanten Bau für ihren Geschmack als etwas befremdlich, freute sich aber über das neue Wohnhaus ihres Bruders am Standort Neumühle. Schlossverwalter Gaal wurde nach der sowjetischen Besetzung im Jahr 1945 in das KZ – Buchenwald deportiert und verstarb dort.

„Großartig“ aber fand Gräfin Marie von der Schulenburg nach dem Umzug von Schloss Wolfsburg den neuen Schlossbau ihres Neffen Günther Graf von der Schulenburg -Wolfsburg in Neumühle und dies im fortgeschrittenen Alter von 84 Jahren. Sie freute sich über die neue „geordnete“ Großzügigkeit, ungewohnte aber sicherlich willkommene Personenaufzüge, die vielen Bäder und Sanitärbereiche und die angenehme Wärme in den Treppenhäusern und teilte dies Pastor Boetticher mit eigenhändigem Schreiben in klassischer Kurrentschrift vom 3.4. 1943 mit.

Die rüstige Gräfin war auf Haus Oefte in Essen – Kettwig im Jahr 1858 geboren worden und dieser Familienzweig offenbart wieder einmal die Verknüpfung der adligen Häuser. Wie schon zuvor erwähnt, vermählte sich Friedrich Gebhard Werner von der Schulenburg - Wolfsburg (1792 bis 1861) im September 1818 mit Charlotte Ernestine Louise Freiin von Vincke (1797 – 1888). Sie war durch familiäre Todesfälle als Enkeltochter von Ernst Friedrich August von Vincke auf Ostenwalde Erbin auf Haus Oefte geworden.

Aus dieser Ehe erhielt der älteste Sohn Graf Günther Wolfsburg, sein Bruder Graf Gebhard Nordsteimke und der jüngste Sohn Graf Ernst Wilhelm August von der Schulenburg (1832–1878) das Erbe auf Schloss Oefte. Graf Ernst und Graf Gebhard erhielten auch Klosterrroda und dies wurde bereits einmal vorgestellt. Aus der Ehe von Graf Ernst mit Melanie von Helldorf stammt nun die oben angeführte Gräfin Marie von der Schulenburg, die ihrerseits Adolf von Bülow ehelichte. Dies war die zweite Ehe von Adolf von Bülow, seine erste Frau überlebte nicht die Geburt des zweiten Kindes. Adolf von Bülow selbst verstarb ebenfalls recht früh im Alter von 47 Jahren im Jahr 1897. Anscheinend verzog es danach Marie von der Schulenburg mit ihren beiden Töchtern zurück in die Familie nach Wolfsburg. Hier fügt sich dann die bereits im Kurzprofil NEUMÜHLE -Graf v. d. Schulenburg vorgestellte Büttenansichtskarte ein, die im Jahr 1901 an Mary von Bülow gerichtet war, die zu diesem Zeitpunkt auf Schloss Militsch weilt. Zudem auf dem Kartengruß noch die Unterschrift GRAF SCHULENBURG auf der Anschriftenseite.

Schloss Militsch in Schlesien in den Jahren 1591 bis 1945 war über Jahrhunderte lang im Besitz der Grafen MALTZAN und dazu folgende Ansichtskarte aus dem Verlag Geyer, Breslau. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Schwester von Marie von der Schulenburg nämlich Elisabeth Berta Melanie Gräfin von der Schulenburg ihrerseits mit dem Reichsgrafen von Maltzan verheiratet war und somit lag ein Besuch innerhalb der Verwandtschaft vor.

Noch ein Hinweis zum „adligen Reigen“ mit Günzel Graf von der Schulenburg – Wolfsburg und somit dem Großneffen von Marie von der Schulenburg – Oefte, der seinerseits im Jahr 1964 Alixandrine geb. Gräfin von Maltzan Freifrau zu Wartenberg und Penzlin im Jahr 1964 heiratete.

zurück zum Haus Oefte an der Ruhr in Kettwig heute zugehörig zur Stadt Essen

Die Lithografie des Herrenhauses Oefte stammt ebenso aus der berühmten Sammlung von Alexander Duncker mit dem Titel Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den Königlichen Familien-, Haus-Fideicommiss- und Schatull-Gütern in naturgetreuen, künstlerisch ausgeführten, farbigen Darstellungen nebst begleitendem Text von 1857 bis 1883.

Aus der Ehe von Graf Ernst mit Melanie von Helldorf erbte nun der Sohn Günther Graf von der Schulenburg im Jahr 1878 Oefte und lies das Herrenhaus im neugotischen Stil erheblich umbauen. Diese Ansicht vermittelt die folgende Ansichtskarte aus dem Verlag F. Flothmann, Kettwig mit Poststempel vom 28.5.1906.

Der Kunstverlag P. Reintges aus Essen produzierte noch eine farbige Ansichtskarte mit Blick über das Ruhrtal in Höhe des Herrenhauses Schloss Oefte und diese Karte hat den Poststempel ebenfalls mit Kettwig und Datum vom 21.5. 1928

Der Brief aus Braunschweig datiert vom 24. Juli 1860 und geht von Braunschweig an die Gräfin von der Schulenburg auf Haus Oefte bei Kettwig an der Ruhr. Das Haus Oefte der Grafen von der Schulenburg war das Erbe des jüngeren Bruders von Graf Gebhard Hans Alexander von der Schulenburg und zwar Graf Ernst Wilhelm August von der Schulenburg und somit ein Schwager der Schreiberin dieses Briefes mit Gräfin Margaretha von der Schulenburg geb. Gabelentz.

Das hervorragend erhaltene Siegel dokumentiert kombiniert die Adelshäuser von der Schulenburg und von der Gabelentz. Damit wird Amalie Albertine Margaretha Walpugis von der Gabelentz und nun jung verheiratete Gräfin von der Schulenburg eindeutig als Briefschreiberin dokumentiert, denn nur für sie war die Kombination dieser Adelshäuser 1860 im Siegel möglich und erlaubt und evtl. ein Hochzeitsgeschenk.

Gräfin Margaretha von der Schulenburg schrieb aus Braunschweig den Brief am 24. Juli. Sie war also dort allein oder vermutlich mit Ehemann nach der Hochzeit eingetroffen und die Eheleute zogen das städtische Braunschweig dem dörflichen Wohnsitz Nordsteimke vermutlich zunächst vor. Diese Absicht kannte wohl die Mutter in Poschwitz und hat daher den wichtigen Brief aus Altendorf gleich an den Hausverwalter in Braunschweig gesendet, da die Ankunft der Tochter dort zum Briefempfang terminlich nicht exakt sicher war. Damit ist die Briefanschrift vom 22. Juni erklärbar.

Aber die Tochter hatte Braunschweig schließlich erreicht und hatte nun schon kurzfristig vermutlich zwingende Post zu erledigen. Wahrscheinlich waren es die erforderlichen Dankesschreiben an Familienmitglieder zur abgelaufenen Hochzeit in Poschwitz. Denn dieser Brief geht vom 24.7.1860 nun an die Gräfin von der Schulenburg auf Haus Oefte. In der Anschrift wiederholt sich aber der Hinweis geb. Gräfin v. d. Schulenburg. Damit war sicher gestellt, dass der Brief nicht an die Hausherrin Gräfin Melanie von der Schulenburg geb. von Helldorf auf Haus Oefte übergeben wurde, sondern evtl. an eine Ihrer drei Schwägerinnen, die sich dort vielleicht bei ihrem Bruder und der Familie aufhielten. Leider hat Margaretha nicht den Vornamen geschrieben und so bleibt trotz deutlich verbesserter Kenntnis nun wieder eine Frage offen: welche der zahlreichen Gräfinnen geborene von der Schulenburg weilte zu diesem Zeitpunkt auf Haus Oefte bei Kettwig an der Ruhr?

Die Briefe zu Schulenburg – Gabelentz sind ein klassisches Beispiel für die SocialPhilately, aber der Brief hat auch seinen ganz puristischen philatelistischen Reiz:

Verwendet wurde ein Ganzsachenumschlag der Herzoglich Braunschweigischen Landespost mit 3 Silbergroschen Postcouvert in mattrosa im Format 147 : 84. Der Poststempel Braunschweig mit Außen- und Innenkreis stammt aus der Zeit 1858 bis 1867, da hier 2 Sterne im Zwischenkreis mit BRAUNSCHWEIG (grotesk) vorliegen und unten Halbstundenzeit oder nachts. Blaue oder schwarze Stempelfarbe. Innenkreis mit Tag, Monat und Jahreszahl. Der Ausgabestempel datiert bereits vom 25.7. 1860 und damit 1 Tag nach der Auflieferung.

Philatelie bietet und liefert auch nach 160 Jahren Entdeckungsfreude und – möglichkeiten.

Der Hinweis auf eine mögliche weitere Recherche zu obigem Grafen Günther von der Schulenburg auf Haus Oefte ist durchaus empfehlenswert und an dieser Stelle gestattet. Er war eine schillernde Figur und zum Zeitpunkt der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bekennend homosexuell, was ihm viel Ärger einbrachte und worüber in gegenwärtiger Zeit allenfalls in den Gazetten nebenbei berichtet würde. Der Versuch einer Ehe scheiterte übrigens unter interessanten und durchaus folgenschweren Umständen. Wie schon erwähnt, ist das Geschlecht derer von Schulenburg über Jahrhunderte hinweg angefüllt mit schillernden Episoden und Persönlichkeiten und „übertrifft sicherlich an Unterhaltungswert das aktuelle englische Königshaus“.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass dann der Sohn Günther Maria Ludger von der Schulenburg (1889 – 1971) aus dem gescheiterten Eheversuch sein Erbe im Jahr 1939 „zügig“ veräußerte und über einige weitere Besitzer residiert aktuell hier als Inhaber der Essener Golfclub Haus Oefte e.V.

Zurück nach Schloss Neumühle dem neuen Wohnsitz der Familie von der Schulenburg – Wolfsburg. Graf Günther von der Schulenburg informierte brieflich Pastor Boetticher im März 1943 von den nervlichen Strapazen der schwierigen Umzugstage. In den letzten Monaten des Jahres 1942 war unbedingt aus Gründen des absehbaren kriegsbedingten Benzinmangels der Transport zu meistern, selbst wenn die Strecke nur 35km betrug. Die Kriegssituation wird im 4. Jahr bedrückend wahrgenommen und eine Fahrt nach Berlin am 1.3.1943 vermittelte dem Grafen beim Großangriff der Flieger auf Berlin hautnah die entsetzliche Problematik für die deutschen Städte. Er nimmt noch kurz Bezug auf den Pastorenersatz für Boetticher und die Probleme in der Pfarrgemeinde Wolfsburg – Hesslingen nun Stadt des KdF – Wagens.

Aber auch Schlossverwalter Gaal selbst unterrichtete Pastor Boetticher in zwei mir vorliegenden Briefbelegen vom 10. März 1943 und 4. Mai 1944 über die neue Situation Wolfsburg – Neumühle. Handwerker für den weiteren Schlossausbau waren im März 1943 nur noch schwierig zu bekommen, die Akten im Rentamt noch wenig geordnet und im vermutlich neuen Besitz in Remplin (Mecklenburg – Vorpommern) waren Pachtangelegenheiten zusätzlich zu bewältigen. Dazu einmal eine Quittung vom gräflichen Rentamt in Wolfsburg mit Datum vom 12.2.1942

Schreiben Schlossverwalter Gaal vom 10. März 1943

Auch im zweiten vorliegenden Brief im Mai des Jahre 1944 des Schlossverwalters Gaal wird die Kriegssituation sorgenvoll betrachtet, Rechnungsabschlüsse zum Schlossbau Neumühle sind noch zu bewältigen und ansonsten sind familiäre Informationen im Vordergrund neben dem ursächlichen Anlass des Schreibens – den nachträglichen Glückwünschen zum 50. Geburtstag am 8. April von Boetticher. Im Briefpapier greift Gaal auf Vorlagen der Stadt des KdF – Wagens zurück und setzt handschriftlich Neumühle ein.

Auch mit 85 Jahren schreibt Gräfin Marie von der Schulenburg noch einen 4seitigen handgeschriebenen Brief in Kurrentschrift an Pastor Boetticher und berichte aus privaten Gegebenheiten aus dem neuen Schloss in Neumühle bei Tangeln. Sie verstarb wohl im November 1945 in Neumühle. Zumindest geben Dietrich Werner Graf von der Schulenburg und Hans Wätjen in ihrem Buch zur Geschichte des Geschlechts von der Schulenburg diese Information. Sie wäre demnach in ihrem hohen Alter nicht mehr mit nach Nordsteimke umgezogen.


https://www.postautomation.de/freimachung-mit-freistempel/volkswagen-ein-deutscher-mythos/postgeschichte-region-wolfsburg-schulenburg/

Tangeln[Bearbeiten]

Das altmärkische Dorf Tangeln liegt am Tangelnschen Bach, der bereits nach wenigen Kilometern in die Jeetze mündet. Der Bach, der bei Mellin entspringt, bildet hier ein Hangquellenmoor, das als Flächennaturdenkmal geschützt ist. Teil des Quellgebietes ist der „Taufkessel“, wo der Sage nach Bonifatius heidnische Sachsen getauft haben soll. Der Tangelnsche Bach durchfließt weiterhin das Naturschutzgebiet „Beetzendorfer Bruchwald und Tangelnscher Bach“.

Taufkessel bei Mellin - An der Kirche hinaus

Schloss Neumühle Waldweg hinaus nach Süden, dann nach Westen, zwei Großsteingräber, ein Stück weiter wieder nach Norden Waldweg längs vom Tangelnschen Bach zum Taufkessel (Quelle ist südlich)

Haldensleben[Bearbeiten]

50 3704
Bahnsteig 1

Am 13. April 1945 besetzten Einheiten der United States Army die Stadt. Im Zuge dessen wurden drei Kanalbrücken gesprengt. Über dem Rathaus wehte die US-amerikanische Flagge. Nachdem am 1. Juni 1945 die amerikanische Besatzung durch die britische Militäradministration abgelöst worden war, zog die Rote Armee am 1. Juli 1945 in Haldensleben ein.

hatten außer den Franzosen alle Besatzer

w:de:Bahnstrecke Haldensleben–Weferlingen 32 km

Weferlingen[Bearbeiten]

Bahnhof Weferlingen

Weferlingen liegt an der Aller und am Nordostrand des Lappwalds. Es ist ein Nachbarort von Grasleben im niedersächsischen Landkreis Helmstedt. Etwa anderthalb Kilometer vom Ortskern, gut 500 Meter vom Bebauungsrand, lag westlich Richtung Grasleben seit 1945 die Zonengrenze zwischen sowjetischer und britischer Besatzungszone bzw. seit 1949 die innerdeutsche Grenze.

Nov. 1945 - 1.500 bis 2.000 Zonenflüchtlinge täglich zu Fuß vom Bahnhof Weferlingen nach Grasleben


Weferlingen lag an der 1895 eröffneten Bahnstrecke Helmstedt–Oebisfelde. Die Bahnstrecke Haldensleben–Weferlingen wurde 1907 eröffnet. Die innerdeutsche Grenze veränderte die Lage. Der Verkehr nach Helmstedt und Oebisfelde wurde 1945 eingestellt, die Strecke wurde nur noch für Lokfahrten benutzt. Bahnanschluss gab es nur noch Richtung Haldensleben.

w:de:Bahnstrecke Haldensleben–Weferlingen 32 km

Grasleben[Bearbeiten]

Grasleben in Helmstedt

Die Gemeinde Grasleben liegt 13 Kilometer nördlich der Kreisstadt Helmstedt im Naturpark Elm-Lappwald.

w:de:Allerthal-Werke

Nach dem Ersten Weltkrieg suchte die Gesellschaft aufgrund der starken Brauereikonkurrenz aus Braunschweig und Magdeburg ein zweites Standbein. Die Gesellschaft nahm die Produktion von Gummiartikeln wie Sohlen und Absätzen, Massivreifen und Regenmänteln auf. 1921 wurde der Firmenname in Allerthal-Werke A.-G., Grasleben geändert. Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte die Gesellschaft auch Zwangsarbeiter; sie ist der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ beigetreten.

Mit der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Brauerei den größten Teil ihres Absatzgebiets. Die Gummiproduktion verlor viele der jetzt in der Ostzone lebenden Facharbeiter.

Die Bierproduktion musste 1949 eingestellt werden. Die Kunden wurden von der Hofbrauhaus Wolters GmbH übernommen, so dass die Produktion von Gummiprodukten den Unternehmensgegenstand bildete. In den 1990er Jahren bildete die Produktion von Schläuchen für die Automobilindustrie den Schwerpunkt des Geschäfts.

Schacht Grasleben
Schacht Grasleben
Schacht Grasleben
Salzbergwerk Grasleben

w:de:Steinsalzwerk Braunschweig-Lüneburg

Das Steinsalzwerk Braunschweig-Lüneburg von der Nachkriegszeit bis heute

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde zuerst die Förderung in der Schachtanlage Grasleben wieder begonnen.

  • Schachtanlage Braunschweig-Lüneburg I (Grasleben) Auf der Grundlage der Salzaufschlüsse wurde an der Stelle der Bohrung VI im Januar 1911 mit dem Abteufen des ersten Schachtes ♁Grasleben begonnen. Die Arbeiten am 5,5 Meter weiten Schacht wurden von der Rheinisch-Westfälischen Schachtbaugesellschaft mbH in Essen ausgeführt und waren mit Schwierigkeiten durch Wasserzuflüsse behaftet. Ein Wasserabschluss wurde schließlich mit einem in 82 Meter Teufe reichenden und einem weiteren Tübbingausbau zwischen 161 und 301 Metern Teufe gewährleistet. Im übrigen wurde als Schachtausbau Mauerung verwendet. Der Schacht wurde 1916 mit einer Endteufe von 600 Metern fertiggestellt. Über Tage entstanden die notwendigen Betriebsgebäude wie Schachthalle mit Fördergerüst und zwei unabhängigen Fördereinrichtungen, Fördermaschinenhaus, Kesselhaus, Kaue und Werkstätten, sowie Rohsalzmühle und die Fabrikanlagen. Zur Entsorgung der Endlaugen erfolgte ein Anschluss an die gemeinsam mit den Burbach-Kaliwerken errichtete 60 km lange Abwasserleitung zur Elbe.
    • In den Jahren von 1922 bis 1925 wurde die Kalifabrik auf die Verarbeitung von Steinsalz umgebaut, nicht mehr benötigte Anlagenteile wurden abgerissen. Zum Zeitpunkt der Produktionsaufnahme 1925 erhielt das Werk Braunschweig-Lüneburg eine Beteiligungsquote von 12,6 % am Deutschen Steinsalzsyndikat GmbH. Wegen der hohen Qualität des Rohsalzes wurde hauptsächlich Speisesalz hergestellt.
    • Ein exotisches Produkt war ein Badesalz namens Grabasol, das aus gemahlenem Carnallit bestand.
  • Im April 1945 wurde die Muna Heidwinkel durch amerikanische Kampftruppen eingenommen und später an die britische Armee übergeben. Das Salzbergwerk diente unter den Nationalsozialisten als Depot für Archivalien, etwa Schallfolien mit Tonmitschnitten von Sitzungen des Reichstags der Weimarer Republik.
  • Die Schachtanlage Heidwinkel wurde 1936 von der Wehrmacht übernommen und stand von da an nicht mehr zur Steinsalzgewinnung zur Verfügung. In den Grubenräumen sollte übertägig gefertigte Munition geschützt eingelagert werden. Dazu benötigte man einen zweiten Schacht, um die Munitionsanstalt vom Bergwerksbetrieb unabhängig zu machen. Von 1937 bis 1939 wurde der ♁Schacht Heidwinkel II abgeteuft. Der spätere dritte Schacht der Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg erhielt einen Durchmesser von vier Metern und einen Tübbingausbau bis 102 Meter Teufe. Darunter wurde die Schachtröhre bis zum Sumpf ausgemauert. Die Endteufe betrug 662 Meter. 1941 wurde eine Befahrungsanlage mit einem stählernen Fördergerüst aufgestellt. Auf zwei Sohlen wurden insgesamt 72 Einlagerungskammern eingerichtet. Über Tage entstanden ein Fertigungsgelände und eine Wohnsiedlung für die Muna-Arbeiter und ihre Familien.


Bahnhof: Lautsprecher übernimmt bei Eintreffen des Zuges Kommando, alle Flüchtlinge gehen den gleichen Weg, Sanitätspersonal

https://books.google.de/books/about/Das_Fl%C3%BCchtlingslager_Mariental_1945_194.html?hl=de&id=w9DkAAAAMAAJ&redir_esc=y

Mariental[Bearbeiten]

Mariental-Horst

w:de:Mariental-Horst

Am 14. April 1945 wurde der Fliegerhorst von amerikanischen Truppen besetzt. Nach kurzer Zeit sind sie durch britische Einheiten abgelöst worden, die 1946 die militärischen Befestigungsanlagen sprengten. Die zivil nutzbaren Bauten blieben erhalten.

Zivile Geschichte: Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg brachten die Alliierten in den Kasernenanlagen Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge aus der Gegend unter. Hinzu kamen Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Durch die Vertreibung aus Schlesien wurde Mariental-Horst für rund 500.000 Personen kurzfristig zu einem Durchgangslager, das 1947 geschlossen wurde.


Volkmann, Rolf: Das Flüchtlingslager Mariental (1945 – 1947) und die Vertriebenentransporte aus Schlesien (1946 – 1947). Ein Beitrag zur Nachkriegsgeschichte der Gemeinde Mariental und des Landkreises Helmstedt, Mariental 1998

  • Aus Akten verschiedener Archive erarbeitet und zusammengestellt von Rolf Volkmann. Unter Mitarb. von Helga Volkmann. Herausgegeben durch die Gemeinde Mariental. 1997. 239 S. mit zahlreichen Abbildungen; 25 cm; gebunden, illustrierter Pappband; ISBN: 3000018018 EAN: 9783000018015

2. Aufl. 1998 Illustrationen: Ill., graph. Darst., Kt. ISBN: 3-00-001801-8, 978-3-00-001801-5

w:de:Mariental (Niedersachsen):

Mariental liegt ca. 7 Kilometer nördlich von der Kreisstadt Helmstedt im Naturpark Elm-Lappwald. Die Gemeinde liegt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.

Giebelmoor[Bearbeiten]

Großes Giebelmoor beim Frühjahrshochwasser 1985

w:de:Giebelmoor

Das Giebelmoor ist als Teil des Feuchtgebietes Drömling ein rund 670 Hektar großes, waldbestandenes Niedermoor. Es befindet sich im östlichen Niedersachsen im Landkreis Gifhorn bei Rühen unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.

  • Das Feuchtgebiet liegt, ebenso wie der Drömling, an einer Klimagrenze zwischen Ost und West. Hier herrscht zwischen maritimem Einfluss und kontinentalem Einschlag ein Stück Osteuropa. Wegen des Bestandes an mutmaßlich autochthonen Kiefern und Fichten im Birkenbruch des Kleinen Giebelmoores gilt das Gebiet als westlichste Ausdehnung der sibirischen Taiga.

Wolfsburg[Bearbeiten]

Kirche[Bearbeiten]

Pfarrer v. Loewenfeld ist auch bekannt durch seine 2-bändige Kirchen- und Kulturgeschichte zu Wolfsburg „aus einem halben Jahrtausend “. Die Pfarrstelle in Wolfsburg - damals eine von 26 unter dem Patronat des Grafen von der Schulenburg - hatte sicherlich schon durch die direkte Verbundenheit zum Schloss eine besondere Beziehung und Bedeutung.

In diesem Zusammenhang sind folgende Einladungen von Interesse, die am 11. und 21.September 1926 von Pfarrer von Loewenfeld aus Wolfsburg an seinen Amtsbruder Kurt Boetticher in Niederndodeleben in der Nähe von Magdeburg gingen.

Das Schreiben ging sozusagen vom Vorgänger zum Nachfolger, denn Boetticher wurde 1926 in die Pfarrstelle nach Wolfsburg berufen.

Schon mehrmals wurde nun im Patronat des Grafen von der Schulenburg – Wolfsburg Pastor Boetticher angeführt und hier existieren doch einige erwähnenswerte und vorstellbare Details.

In der Person von Boetticher spiegelt sich meines Erachtens die Problematik seiner Generation wider, die retrospektiv so schwierig zu verstehen ist. Boetticher meldet sich am 3. Mobilmachungstag im August 1914 und dies im 5. Semester der THEOLOGIE als Kriegsfreiwilliger, erhält nach der Mackensen-Offensive 1915 das E.K. 2, dann in Flandern 1917 das E.K.1, war stolz auf seine ungarische Kriegsmedaille mit Helm und Schwertern und wird Leutnant der Artillerie nach überlebtem linksseitigen Lungendurchschuss. Boetticher schreibt als Schriftleiter die Geschichte seines Bataillons, ist 10 Jahre im STAHLHELM organisiert, durch Wehrübungen wird er Oberleutnant der Reserve und bezeichnete sich damals selbst als Nationalsozialist.

Schriftleiter Kurt Boetticher firmiert noch auf der Kameradschaftszeitung seines Bataillons mit seiner Tätigkeit als Pastor in Niederdodeleben bei Magdeburg, einer Industriegemeinde die er selbst als stark „rot“ kennzeichnet und der zugesetzte Absenderstempel führt nun nach Wolfsburg und hier mit Datum 25.1.1927.

In Wolfsburg predigte seit dem Jahr 1910 Julius - Ruprecht Höffer von Loewenfeld, der zum Jahresende 1926 ein neues Wirkungsfeld in der St. Mariengemeinde in Osnabrück antrat. Er kannte Boetticher (evtl. aus seiner Zeit als Feldprediger), die Ehepaare hatten Kontakt und vielleicht machte von Loewenfeld Graf Günther von der Schulenburg aufmerksam auf Boetticher als seinen möglichen Nachfolger in der St. Marienkirche Alt – Wolfsburg und St. Annen in Hesslingen.

Folgend ein Brief von Loewenfeld im Januar 1926 an seinen Amtsbruder Boetticher in Niederdodeleben mit besten Grüßen an die Gattin.

Im folgendem Schriftwechsel schreibt die Gräfin von der Schulenburg geb. Freiin vd. Bussche Kessell am 19.10.1926 im Auftrag ihres Sohnes Graf Günther an Boetticher und spricht schon über ein Treffen in Wolfsburg. Aus dem Schreiben kann auf einen stattgefundenen Besuch bei Boetticher geschlossen werden, evtl. ein Predigtbesuch in Niederdodeleben. Auf der Rückfahrt hat sie zumindest froh in Erxleben Rast bei Ihrer jüngsten Tochter Gräfin Gisela (verh. seit 1921 mit Graf Werner von Alvensleben) und ihren Enkeln gemacht.

Schon 8 Tage später vereinbart Günther Graf von der Schulenburg eine Gastpredigt in St. Marien Wolfsburg für Boetticher für den 14. November 1926 mit anschließender christlicher Botschaft für die anwesenden Kinder (Katechese).

Bezugnehmend auf Ihre Bewerbung um die hiesige Bibliotheksstelle und unsere mündliche Unterredung bitte zunächst ich um eine zweiwöchige Probezeit Ihrerseits. Dazu können Sie bi mir im Schlosse Wohnung nehmen. Ein Wagen zu Ihrer Abholung wird am ... zu dem Zuge 3 Uhr 55 am Bahnhofe Vorsfelde bereitstehen.

Nachdem der Oberkirchenrat die Neubesetzung der Pfarrstelle in Wolfsburg genehmigt hat, bestellt Graf Günther mit Schreiben vom 29. November 1926 (nicht abgebildet) die Berufungsurkunde. Aus den vorliegenden Umzugsformalitäten habe ich beispielhaft nur das Anschreiben von Steinhof (Generaldirektor des Grafen v.d. Schulenburg-Wolfsburg) und einen Kostenvoranschlag einer Spedition in Magdeburg abgebildet (jeweils nur Ausschnitte).

In einem 4seitigen Schreiben legt Boetticher dem Grafen von der Schulenburg mit Datum vom 10.12.1926 die Kostenvoranschläge der Speditionsfirmen zur Beurteilung vor und dazu nur ein kurzes Detail der ersten Seite.

Kurz darauf später kommt seitens des Grafen von Schulenburg mit Schreiben vom 30. Dezember 1926 ein definitiver Termin zur Einführung Boettichers in sein zukünftiges Amt in Wolfsburg mit 16.1.1927 zur Sprache.

Die Entscheidung war gefallen. Boetticher meldet sich mit seinem Hausstand in Niederdodeleben mit Datum vom 17. Januar 1927 nach Wolfsburg ab.

Mit Schreiben vom 25./26. Januar 1927 schreibt Boetticher seinen Eltern einen ausführlichen Brief vom Dienstantritt in Wolfsburg.

Begeistert schildert Boetticher seinen Eltern von der wunderschönen Landschaft im Schnee des Januars 1927. Die Parkanlagen und Schloss Wolfsburg übertrifft nach seiner Meinung, das ihm und seinen Eltern bekannte Herrenkrug bei Magdeburg. Er berichtet von der erhebenden Einführung in das Pastorenamt in Wolfsburg in der überfüllten Marienkirche mit der gräflichen Familie, Superintendent und zahlreichen Gästen. Er erzählt von anschließenden Antrittsbesuchen u.a. bei Gräfin Marie (Schwester von Günter Ernst Gebhard Karl Graf von der Schulenburg), beim Verwaltungsdirektor, Reitmeister und Brauhofleiter.

Boetticher richtete sich in Wolfsburg ein und dazu gehörte natürlich auch der Antrag zum Betrieb einer Empfangsanlage für den Unterhaltungsrundfunk und nachfolgend die Genehmigung [zur Errichtung und Betrieb] mit Poststempel Vorsfelde vom 6.1.1928

Pastor Boetticher hatte natürlich als Vertreter seines Amtes sicherlich auch „Vorbild“funktion in den Predigten an seine Gemeinde in der Kirche St. Marien in Alt-Wolfsburg (links als Ausschnitt einer Ansichtskarte ca. aus dem Jahr 1950) und St. Annen in Hesslingen und seine persönliche politische Heimat wurde bereits mehrfach angedeutet.

Seine Ehefrau übernahm die Leitung im örtlichen Roten Kreuz und die Gemeindearbeit wurde gestaltet mit einigen Neuerungen in dieser äußerst schwierigen Zeit. Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit waren auch in der landwirtschaftlich geprägten Region spürbar. Das Kaliwerk hatte geschlossen und bis auf eine Konservenfabrik in Vorsfelde gab es unmittelbar wenige industrielle Arbeitsplätze.

Boetticher ließ weder in seinen Reden von der Kanzel noch in den Texten des Wolfsburger Kirchenblattes Zweifel an seiner Sympathie für Deutschland unter Adolf Hitler aufkommen.

Nach 9jähriger Amtszeit als Reichspräsident verstarb am 2. August 1934 Paul von Hindenburg und zufälligerweise hatte Adolf Hitler für diesen Tag Feldgottesdienste der Wehrmacht angeordnet zum Gedenken an den Beginn des 1.Weltkrieges 20 Jahre zuvor. Tief verwurzelt war wohl in ihm die Erinnerung an diesen schmachvollen Krieg und das Vertragsende und Hitler wurde nun Staatsoberhaupt und die Reichswehr auf ihn vereidigt.

Spätestens die waffenstarrende Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit“ im April/Juni 1937 offenbarte dann eigentlich vordergründig den Trend „Rache für Versailles“ während Hitler darüber hinaus seine wahnsinnige und rassistisch geprägte Ideologie einer angestrebten Weltherrschaft vor Augen hatte

Allerdings waren für die Bevölkerung auch die wirtschaftlichen Erfolge der NS – Regierung im Wolfsburger Raum mit Bau des Mittellandlkanals und der Reichsautobahnen direkt am Rückgang der Arbeitlosen zu messen.

Dazu eine Postkarte der Streckenbauleitung Fallersleben (Mittellandkanal) im Jahr 1935 und ein Einschreibbrief zum Reichsautobahnatlas vom Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen aus Dresden an die Heeresplankammer in Berlin und dem Jahr 1942.

Die oben beschriebenen Verhältnisse betrafen natürlich auch die Pastorenfamilie Boetticher. Im Rahmen des Umzugs des Grafen von der Schulenburg nach Neumühle, sieht Boetticher sein Pastorenamt in Wolfsburg als obsolet an und er bewirbt sich mit Schreiben im Jahr 1938 an das Landeskirchenamt in Hannover um eine Pfarrstelle der Frankenberger Kirchengemeinde in Goslar. Aber bevor hier wohl eine Entscheidung fällt, kommt der 2. Weltkrieg schicksalhaft auch für Boetticher zum Tragen. Schon mit Feldpostkarte vom 4.9.1939 teilt Oberleutnant Kurt Boetticher seiner Frau Lilli in der Stadt des KdF – Wagens seine Feldpostnummer für den zukünftigen Schriftverkehr mit. Schon an dieser Stelle der Hinweis, dass ihn der 2. Weltkrieg über den Balkan und Griechenland auch bis nach Paris führte und er die Kriegszeit überlebte und als Major beendete.

Dazu ein Sonderausweis für den Hauptmann Boetticher zur Fahrt nach Paris (21. 12. 1940) zum Oberbefehlshaber Frankreich und 1944 eine Postkarte an den Major Boetticher und für die gegenwärtige Generation ein seltsamer Zudruck mit: Faßt Kohlenklau! Er klaut Gas und stiehlt das Licht, raubt Strom und Kohle Duldet`s nicht!

Aber auch der Sohn Eckhardt der Pastoreneheleute Lilli und Kurt Boetticher war wehrpflichtig im Kriegsjahr 1944 und geriet am 17. Juli 44 als Leutnant im Artillerie Regiment 362 (9. Batterie) in der Toskana in der Nähe von Villa (benachbart Palaia in der Provinz Pisa) in amerikanische Gefangenschaft. Ende Juli 44 wurde Frau Boetticher durch Oberst u. Regts.Kdr. über die vermutete Gefangenschaft des Sohnes informiert, die daraufhin unverzüglich mittels Telegramm aus der Stadt des KdF – Wagens ihren Mann benachrichtigte.

Major Boetticher informierte sich über Kriegskameraden seines Sohnes über den Sachverhalt am 17. Juli 1944 und mit Schreiben vom 23. Oktober 1944 kam das ersehnte Lebenszeichen aus dem Gefangenenlager Concordia für Offiziere aus New York (wohl nicht NYC mit C für City sondern im Bundesstaat New York NY) in die Stadt des KdF – Wagens.

Im teils zensierten Schreiben an die Eltern berichtet der Sohn wohl von seiner Kriegsgefangenschaft ohne Not bezüglich Unterkunft und Ernährung und erbittet um Zusendung medizinischer Bücher, um sein angestrebtes Studium hier in den USA fortsetzen zu können. Erstaunlich der Hinweis auf 4wöchentliches Zusammentreffen ehemaliger „Napolaner“ aus der NS – Kaderschule ( Napola – nationalpolitische Lehranstalt)!

Im Antwortschreiben freut sich die Familie über das Lebenszeichen aus den USA, Vater Boetticher berichtet seinem Sohn von seinen schweren Rückzugskämpfen in Frankreich, seiner Ruhrerkrankung und nachfolgendem Gelenkrheuma mit 11wöchiger Erkrankung.

Es folgt noch eine Karte des Sohnes Eckhardt aus der Kriegsgefangenschaft noch einmal an die Mutter in der Stadt des KdF – Wagens mit Datum vom 13 Januar 1945

Eine erste Karte mit Datum vom 3.Oktober 1944 war das erste Lebenszeichen

und es ist wohl noch ein letzter Brief aus den USA zu dokumentieren mit Datum vom 17. April 1945. Eventuell vorausahnend den Kriegereignissen hat Eckhard Boetticher schon neben der Stadt des KdF – Wagens bei Fallersleben auch wiederholt schon Wolfsburg im Adressfeld zusätzlich angegeben.

Ein Ankunftsdatum ist nicht zu erkennen. Da in den Morgenstunden des 11. Aprils 1945 die amerikanischen Truppenspitzen das Volkswagenwerk erreicht hatten und die Postorganisation zusammen gebrochen war, wird eine Zustellung sicherlich erst mit einer Verzögerung im Monatsbereich erfolgt sein. Das Postamt 1 neben der Cianetti-Halle war übrigens ebenso wie die Halle zerstört. Dazu die Lage des Postamtes 1 auf dem Stadtplan aus dem Jahr 1943 unmittelbar neben der Cianetti – Halle.

Im Postamt 2 Steimkerberg wurde – obwohl unzerstört - erst ab 15. Juni 1945 ein provisorischer Postbetrieb wieder eingerichtet. Ehemalige polnische Zwangsarbeiter brachten vorübergehend die Post mit einem Holzgas - LKW nach Hannover und zurück! Am 1. September 1945 konnte dann übrigens das Postamt 1 wieder in Betrieb gehen.

Während der Sohn trotz Gefangenschaft an einer Fortsetzung seines Studiums interessiert ist und diesbezügliche Möglichkeiten sieht, hatte sicherlich seine Mutter als Leiterin im Roten Kreuz Einblick in die unsägliche Situation der von ihren zwangsarbeitenden Müttern getrennten Neugeborenen und Säuglinge und ihrer Isolation mit Todesfolge im RAD – Lager Rühen des Volkswagenwerkes 1944/45.

Auf der oben linksseitig abgebildeten Ansichtskarte teilt der Sohn seinen Eltern seine Ankunft und seine Adresse mit in der Abteilung 4/183 (später RAD.-Abt.3/344) des Reichsarbeitsdienstes in Rühen mit. Poststempel Rühen Vorsfelde 5.3.1936

In einem Brief von Boetticher an seine Frau aus dem Lazarett aus dem Oktober 1944 hofft er auf ein Lebenszeichen des Sohnes aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft (wurde bereits oben vorgestellt) und tröstet seine Frau durch den vermutlich langen Postweg.

Boetticher kehrte nach Ende des 2. Weltkrieges wieder nach Wolfsburg zurück und seine Stammkirche war erneut die Marienkirche in Alt – Wolfsburg (s. nachfolgende Ansichtskarte) und sein Seelsorgebezirk umfasste Alt – Wolfsburg, Laux – Siedlung, Heßlingen, Teichgarten – Viertel, Berliner Ring, Ostsiedlung und Steimkerberg.


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Gasthof zum Wolf[Bearbeiten]

Das kaiserliche Postamt in Braunschweig notierte dann am 1.6.1887 folgende HALTESTATIONEN für die Post nach Vorsfelde:

Braunschweig – Hauptpost, Gliesmarode (heute nordöstlicher Stadtteil von Braunschweig), Flechtorf, Mörse, Fallersleben wurde nun einbezogen, Heßlingen, Wolfsburg, Vorsfelde. Die Posthilfsstelle Wolfsburg wurde in der Gaststätte „Zum Wolf“ eingerichtet.

Der Gasthof zum Wolf an der Dorfstrasse in Wolfsburg war zudem mittig die Grenze zwischen dem königlich – preußischem und dem herzoglich – braunschweigschem Territorium und ein Schlagbaum markierte ferner die Zollstation.

Nach dem Wirt und Poststellenhalter Lerbs in Wolfsburg folgte Emil Clasing in beiden Funktionen langjährig bis zum Jahr 1938 im Gasthof Zum Wolf

Ansichtskarte Schloss Wolfsburg aus der Büttenpapierfabrik NEUMÜHLE im Kreis Salzwedel geschrieben im Juli 1901 von Marie und Emil Clasing nach Fallersleben.

Der folgende Gruß aus WOLFSBURG dokumentiert rückseitig mit dem Einkreispoststempel WOLFSBURG und Datum vom 23. 8.1897 auf recht früher Lithographie die seit 1887 eingerichtete Postagentur im Gasthof Zum Wolf - linksseitig zwischen den Bäumen.

Der oben abgebildete LETZTE WOLF im Raum Ehra-Lessin wurde übrigens im Jahr 1823 auf der Höhe 125 vom Revierförster Schrader erlegt und war als Sehenswürdigkeit auf einem Sockel unter einer Akazie im Schlosspark Wolfsburg zu bewundern. Bei dem Wegzug im Jahr 1942 nach Neumühle (Krs. Salzwedel) nahm der Graf von der Schulenburg die Trophäe mit, wo sie unter der russischen Besetzung verloren ging.

Folgend noch einmal ein Blick in die Dorfstraße von Alt – Wolfsburg in Richtung Marienkirche und rechtsseitig gelegen der Gasthof Zum Wolf

und einmal ein Blick auf Alt – Wolfsburg mit Teilansichten auf Schloss, Kirche, Dorfstrasse und Rittergut

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Nordsteimke[Bearbeiten]

Das Gut Nordsteimke wurde dann verpachtetet an den Inspektor Cordemann bis zum Jahr 1926 mit bestem Erfolg und dessen Nachfolger mit seinem Schwiegersohn Patschke war bis 1930 anscheinend nicht so erfolgreich. Dadurch übergab die Witwe Margarethe von Matthias Graf von der Schulenburg nach dem Tod ihres Mannes 1929 die Bewirtschaftung des Gutes Nordsteimke an Günther Graf von der Schulenburg - Wolfsburg (1891-1985) zum gemeinschaftlichen Betrieb mit dem Gut Wolfsburg. Durch Erbfolge und Hochzeit in der 1930er Jahren kam dann das Rittergut Nordsteimke in den Besitz des Schwiegersohnes Baron Digeon von Monteton, der dieses selbst nicht bewirtschaften wollte und der Rückkauf zur Wolfsburg dann durch Graf Günther von der Schulenburg im Jahre 1938 sollte sich 7 Jahre später als sehr weitsichtig und als glücklicher Umstand erweisen. Denn der Schlossneubau Neumühle wurde schon nach kurzfristiger 3jähriger Nutzung im Jahr 1945 und der Besetzung mit amerikanischen und britischen Truppen überstürzt vor der Übernahme der territorial vereinbarten sowjetischen Besatzungsmacht aufgegeben. Die nachfolgende Ansichtskarte dokumentiert schon den Schlossneubau zu DDR – Zeiten in der Weiternutzung als Heilstätte Neumühle, Tangeln und Post Beetzendorf /Altmark und Kreis Klötze (Ausschnitt)

Das zonengrenznahe benachbarte Nordsteimke wurde damals 1945 neuer Wohnsitz der Grafenfamilie von der Schulenburg – Wolfsburg und im Jahr 1985 verstarb hier der letzte Schlossherr von Burg Wolfsburg. Bei seinem Tod hatte er noch das Patronat in 26 Kirchen der Umgebung inne. Sein Sohn Dr. Günzel Graf von der Schulenburg - Wolfsburg, der noch 1934 auf Schloss Wolfsburg geboren wurde, leitete und übernahm das Gut ab dem Jahr 1962 nach dem Unfalltod seines älteren Bruders. So wurden Land- und Forstwirtschaft anstatt einer geplanten Diplomatenlaufbahn seine zukünftige Aufgabe. Pferde- und Fahrsport waren aber durchaus sein Metier und konnten so ausgiebig gepflegt werden. Im Jahr 2018 verstarb er im Haus Nordsteimke 84jährig. Sein ältester Sohn Dipl.-Kfm. Dr. Günther Graf von der Schulenburg (geb. 1965) übernahm die Verwaltung und Besitz auf Nordsteimke und Bisdorf und nach der glücklichen Wiedervereinigung Deutschlands durch Rückerwerbung auch die alten Forstflächen um Brome. Bisdorf wurde übrigens dann zum neuen Wohnsitz der Familie Günther Graf von der Schulenburg hergerichtet.

Dazu das gemeinsame Prägesiegel der Eheleute von der Schulenburg einmal auf einer kulinarischen Spezialität zu einem Festessen in der Wolfsburg. Die detaillierte Betrachtung offenbart eine „bescheidene Auswahl in der Speisenfolge“.

Mit dem Datum 10. März 1933 verrät sich dann aber auch der Anlass des Geschehens. Johann Adolf Graf von Kielmansegg (1906-2006) heiratete an diesem Tag in Wolfsburg Mechtild Freiin von Dincklage und damit die Schwägerin von Günter Werner Busso Graf von der Schulenburg und hat wohl selbst noch die Menüfolge mit Freifrau von Dincklage unterschrieben.

In diesem Zusammenhang ist ein Schreiben vom 3.3.33 des Grafen von der Schulenburg an Boetticher höchst interessant. Er unterrichtet ihn, dass in Anbetracht möglicher kommunistischer Verstöße auch auf dem Lande die Trauung in Wolfsburg stattfindet, um einer Provokation bezüglich der Kommunisten aus Fallersleben oder Helmstedt aus dem Wege zu gehen, auch wenn er Attentate oder Sprengungen für wenig wahrscheinlich erachtet. Er lädt dann Boetticher noch in die Antoniestube (am Südende des „Langen Gebäudes im 1. Stock) auf Schloss Wolfsburg ein zur Besprechung der letzten Trauungseinzelheiten. Von den vier Briefseiten dazu nachfolgend zumindest die 1. Seite.

Auch Graf Johann Adolf von Kielmansegg hat eine äußerst interessante Lebensgeschichte. Er startet seine erfolgreiche Militärlaufbahn noch in einem Reiterregiment der Reichswehr, im 3. Reich Karriere bis in den Generalsstab der Wehrmacht und wurde als verdächtigter Mitwisser des geplanten Attentats Hitler dort entlassen. Graf und Gräfin von der Schulenburg - Wolfsburg scheuten nicht die riskante Fahrt nach Berlin, um Fürbitte für Ihre Verwandten bei der Reichsleitung SS und dem Volksgerichtshof zu halten. Für Graf Friedrich Werner und Graf Fritz - Dietlof vergeblich konnte für Kielmansegg zumindest in den letzten Kriegsmonaten noch eine "Strafversetzung" erreicht werden. Für Kielmansegg folgte dann die Kriegsgefangenschaft und führte in die schwierigsten Nachkriegsverhältnisse bis hin zu einer kurzfristigen Überbrückungstätigkeit als Kraftfahrer seines Schwagers in Nordsteimke. Schließlich war er maßgeblich verantwortlich beim Aufbau der Bundeswehr unter Adenauer und folgend damit ein eindrucksvoller Werdegang bis zum Rang eines Generalleutnants der Bundeswehr und schließlich zum NATO - Oberbefehlshaber Europa - Mitte.

Nur knapp 7 Jahre umfasste der Zeitraum der neu gegründeten NS - Stadt des KdF – Wagens mit einer schicksalhaften und vielfältig beispiellosen Epoche. Sicherlich ist die Literatur zur Stadt Wolfsburg sehr umfangreich, aber auch in der Regel mit einer etwas oberflächlichen Schilderung der ersten Nachkriegssituation behaftet. Meines Wissens nach ist erst 50 Jahre nach Kriegsende eine ausführlichere Befragung der letzten Zeitzeugen zu dieser Phase erfolgt und belegt das unbarmherzige Erbe und Ende einer von vielen Deutschen sicherlich nicht gewollten NS- Zeit (Kriegsende und Umbruchzeit in der „Stadt des KdF –Wagens“ von Dr. M. Knop, Dr. B. Zaddach und F.H. Zaddach erschienen im Stadtarchiv Wolfsburg). Die Familie des Grafen Günther Busso Werner von der Schulenburg flüchtete aus ihrem neuen Schloss in Neumühle rechtzeitig vor der sowjetischen Besetzung auf ihren verbliebenen restlichen Besitz in Nordsteimke zurück. Der Sohn Günzel Graf von der Schulenburg führte das Gut in Nordsteimke ab dem Jahr 1969, da sein älterer Bruder durch einen tödlichen Verkehrsunfall sein Erbe nicht antreten konnte. Sein Nachfolger wurde Günther Graf von der Schulenburg, der mit seiner Familie den Wohnsitz von Nordsteimke dann auf den alten familiären Besitz schon aus der Zeit der von Bartensleben nach Bisdorf verlegte.


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Kurz vor dem Abzug der britischen Truppen und dem Einzug der Roten Armee am 1. Juli 1945 flüchtete die Familie von der Schulenburg aus ihrem Schloss in Neumühle unter Zurücklassung fast der gesamten Habe zurück zur Wolfsburg in die britische Besatzungszone. Die sowjetischen Besatzungssoldaten plünderten das Inventar von Schloss Neumühle, warfen das Archivgut auf den Hof und zündeten es an. Den Schlossverwalter, Herrn Gaal, brachten die neuen Machthaber in das Internierungslager Buchenwald, wo er umkam. Die Familie nahm nach dem Krieg und dem Verlust der Güter im Osten durch Enteignung ihren Sitz auf dem einst im Herzogtum Braunschweig gelegenen Rittergut Nordsteimke nahe Wolfsburg, das seit 1846 im Familienbesitz war. Die Burg Brome im Landkreis Gifhorn wurde 2001 verkauft. Das zur Lüneburger Ritterschaft zählende Gut Bisdorf gehört noch zum Besitz.

Grundstein für den Neubeginn war der land- und forstwirtschaftliche Familienbesitz im Raum Wolfsburg. Die Mitglieder der gräflichen Familie sind seither als Land- und Forstwirte tätig und betätigen sich als mittelständische Unternehmer. Die Verwaltung der schulenburgischen Güter erfolgt heute vom Rittergut in Wolfsburg-Nordsteimke aus, wo eine Straße nach dem Geschlecht benannt ist. Das Familienoberhaupt (2005–2018) war Günzel Graf von der Schulenburg-Wolfsburg, der 1934 auf Schloss Wolfsburg zur Welt kam. Sein 1965 geborener Sohn, Günther Graf von der Schulenburg, übernahm 1998 die Verantwortung für den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb. Die Forstverwaltung bewirtschaftet insgesamt 5.300 ha Forstfläche in der Region Wolfsburg, der Altmark, der Colbitz-Letzlinger Heide sowie im Fläming (Brandenburg). Von Nordsteimke aus erzeugt der landwirtschaftliche Betrieb im Stadtgebiet und im benachbarten Landkreis Helmstedt auf rund 600 ha Fläche Ackerfrüchte wie Getreide, Raps und Zuckerrüben.

w:de:Schulenburg (Adelsgeschlecht)

Grafen von Schulenburg[Bearbeiten]

Begründet wurde der Wolfsburger Zweig der Grafen von der Schulenburg im Jahre 1718 durch die Heirat des späteren preußischen Generalleutnants Adolf Friedrich Graf von der Schulenburg aus Beetzendorf - Träger des Preußischen schwarzen Adlerordens und Prinzenerzieher Friedrichs des Großen - mit Anna Adelheid von Bartensleben, Tochter des Gebhard Werner von Bartensleben, der im Jahr 1742 ohne männlichen Erben verstarb. Nachdem die Herren von Bartensleben etwa 450 Jahre lang die Geschicke von Schloss Wolfsburg bestimmt hatten, trat nun Anna Adelheid das Erbe ihres Vaters an und brachte somit Schloss Wolfsburg in die Familie der Grafen von der Schulenburg.


Die Güter der Grafen von der Schulenburg lagen teilweise im brandenburgisch-preußischen, teilweise im kurfürstlich hannoverschen Raum. So stellten die Grafen von der Schulenburg über Jahrhunderte hinweg sowohl hohe Offiziere der preußischen Armee als auch Staatsminister des Königreiches Hannover bzw. des Herzogtums Braunschweig. Sie waren zudem mit vielen Kirchlehen belegt, wobei die Erhaltung der entsprechenden Gotteshäuser und die Betreuung der Geistlichen zu leisten war. Noch Günther Graf von der Schulenburg, der 1985 verstarb, hatte das Patronat in 26 Kirchengemeinden inne.


In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Wolfsburg zum Mittelpunkt des ”Großdeutschen Reiches” erklärt und hier sollten das Volkswagenwerk und die Stadt des KdF-Wagens entstehen. Ende 1937 stand endgültig fest, dass die Familie von der Schulenburg den angestammten Besitz Wolfsburg, d.h. das Schloss Wolfsburg und ca. 2000 ha Wald und landwirtschaftliche Fläche, verlassen musste. Die “Ge-zu-Vor” (Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagenwerkes und der Stadt des KdF-Wagens) beanspruchte u.a. den Schulenburg’schen Grund und Boden zum Bau des Volkswagenwerkes und der heutigen Stadt Wolfsburg. Günther Graf von der Schulenburg entschied, im alten Schulenburg’schen Waldbesitz in Neumühle / Kreis Salzwedel ein neues Haus zu bauen.


In vierjähriger Bauzeit entstand ab 1938 Schloss Neumühle als einer der letzten großen Schlossbauten des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Im November 1942 bezog die Familie die „neue“ Wolfsburg im Forst Neumühle.


Kurz vor dem Abzug der britischen Truppen und dem Einzug der Roten Armee am 1. Juli 1945 flüchtete die Familie von der Schulenburg aus ihrem Schloss in Neumühle unter Zurücklassung fast der gesamten Habe zurück zur Wolfsburg in die britische Besatzungszone. Die Familie nahm nach dem Krieg und dem Verlust der Güter im Osten durch Enteignung ihren Sitz auf dem einst im Herzogtum Braunschweig gelegenen Rittergut Nordsteimke nahe Wolfsburg, das seit 1846 im Familienbesitz war.

https://graf-schulenburg.de/historie

Die 1938 hier entstandene Großstadt wurde nach Schloss Wolfsburg benannt. Zunächst hieß sie jedoch wegen der Industrieanlagen zum Bau des Volkswagens Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschloss die Stadtverordnetenversammlung am 25. Mai 1945 die Umbenennung.

Das Wappen zeigt in Rot einen über zwei goldene Getreidegarben links- (auch rechts-) springenden silbernen (oder natürlichen) Wolf. Auf dem Helm mit rot-silbernen (auch rot-goldenen) Helmdecken drei oder neun Straußenfedern, meist je drei in Silber, Schwarz und Silber, die schwarzen auch als Reiherfedern.

Das Wappen lässt sich bis 1188 zurückverfolgen, als die Familie noch als niedere Ministeriale im Dorf Bartensleben saßen. Später benannten sie die von ihnen erbaute Wolfsburg nach ihrem Wappentier. Nach der Wolfsburg wurde wiederum die 1938 hier entstandene Großstadt Wolfsburg benannt, die jedoch im Dritten Reich Stadt des KdF-Wagens hieß; lange befand sich das Stadtwappen mit dem Wolf auf jedem Volkswagen-Steuerrad. Gleiche oder sehr ähnliche Wappen führten die (vermutlich stammesverwandten) Familien der Herren von Wolfenbüttel und Grafen von Peine. Auch die Herren von der Asseburg, von Apenburg und von Berwinkel (oder Bärwinkel) sowie die von Winterfeld, deren Abstammung ebenfalls – teilweise urkundlich erwiesen – auf die von Wolfenbüttel und Peine zurückgeführt wird, gehören dieser Wappen- und vermutlich auch Stammesgemeinschaft an.

Nach dem 1943 erfolgten Verkauf des Schlosses an die Stadt des KdF-Wagens nutzte diese das Gebäude für verschiedene Zwecke. 1945 belegte die Besatzungsmacht das Schloss, 1946 gab sie es an die Stadt Wolfsburg zurück.[3]

1947 verkaufte es die Stadt Wolfsburg an das Land Niedersachsen, da sie nicht über die Mittel verfügte, das Schloss baulich zu erhalten. 1948/49 befand sich im Schloss ein Schwerbeschädigtenheim. Von 1949 bis 1951 war dort ein vom dänischen Roten Kreuz mitgetragenes Jugendheim untergebracht, 1951 übernahm es das Deutsche Rote Kreuz. 1952/53 betrieb das Landesjugendwerk im Schloss eine Einrichtung zur Ausbildung von männlichen Jugendlichen. Danach waren ab 1953 Flüchtlinge aus der DDR im Schloss untergebracht, diese Einrichtung wurde von der Arbeiterwohlfahrt getragen.[4]

Nach dem 1961 erfolgten Verkauf des Schlosses an die Stadt Wolfsburg erfolgten über Jahre hinweg Renovierungen an den verschiedenen Schlossflügeln. Seit 1959 dient es künstlerischen, kulturellen und repräsentativen Zwecken. Darunter zeitweise der Künstlergruppe „Schloßstraße 8“ – die Adresse des Schlosses,[5] zu der unter anderem die Künstler Paul-Kurt Bartzsch, Dorothea Chabert, Gustav Kurt Beck, Heinrich Heidersberger, Hans Hirschler, Rudolf Mauke und Peter Szaif gehörten.[6] 1961 wurde eine Druckwerkstatt für Künstler eingerichtet.[7] 1966/67 wurden der Gartensaal, die Gerichtslaube und das Kaminzimmer fertiggestellt.

Seit 1967 stellt der Kunstverein Wolfsburg zeitgenössische Kunst im Schloss aus. Am 20. Oktober 1974 wurde die Städtische Galerie eröffnet. Am 12. Oktober 1980 wurde im Keller des Ostflügels das Heimatmuseum (heute Stadtmuseum) eröffnet, es befand sich zuvor in der Goetheschule in der Stadtmitte. 2000 zog es an seinen heutigen Standort in die Remise, im Oktober desselben Jahres wurde ebenfalls in der Schlossremise die gleichnamige Gaststätte eröffnet.

Am 15. November 1942 verließ der letzte Schlossherr Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg die Anlage und bezog sein neu errichtetes Schloss Neumühle bei Tangeln, damals Landkreis Salzwedel. Die gräfliche Familie musste gehen, nachdem große Teile ihres Grund und Bodens für den Bau des Volkswagen-Werkes enteignet worden waren und damit die wirtschaftliche Existenzgrundlage des Schlosses verloren gegangen war. Am 19. März 1943 erwarb die für die Produktion des Volkswagens 1938 im Allertal gegründete Stadt des KdF-Wagens für 560.000 Reichsmark das Schloss vom Grafen. 1947 bot die inzwischen in Wolfsburg umbenannte Stadt das Schloss mit folgendem Zeitungsinserat zum Verkauf an:

„Schloss aus Stadtbesitz zu verkaufen (Weser-Renaissance). In günstiger Lage am Mittelland-Kanal und Bahnstrecke Hannover/Berlin. Nähe Braunschweig. Über 80 Räume. Insgesamt 3,88 ha…. Gewerbliche Nutzung möglich.“

Die renovierungsbedürftige Anlage erwarb daraufhin am 11. August 1947 das Land Niedersachsen, das 1961 die Schlossanlage aus denselben Gründen wieder loswerden wollte. Da sich die Wolfsburger Stadtverwaltung mittlerweile der geschichtlichen Bedeutung des historischen Bauwerks bewusst geworden war und über einen größeren finanziellen Spielraum verfügte, erwarb sie am 28. März 1961 Schloss Wolfsburg für 400.000 DM vom Land Niedersachsen zurück.

GEZUVOR[Bearbeiten]

Nun folgte im Jahr 1937/38 zusätzlich der Plan in der Region Wolfsburg das größte deutsche Automobilwerk zu errichten. Dazu war die GEZUVOR gegründet worden als Gesellschaft zur Vorbereitung des deutschen Volkswagens Ende Mai 1937 und wurde bereits im September 1938 zur Volkswagenwerk GmbH mit Sitz in Berlin umfirmiert. Dazu ein Schreiben der Reichsleitung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei München nach Berlin – Grunewald, Taubertstrasse 4. Abgestempelt wurde im nicht öffentlich zugänglichen Hauspostamt im „Braunen Haus“ (siehe Gebäude mit Hakenkreuzflagge) und mit relativ selten zu findendem Maschinenstempel und der Absenderangabe im Stempelkopf linksseitig platziert mit - Anschrift der Reichsleitung der NSDAP München 33.

Zumindest war Hitlers Vorgabe einer Automobilfabrik in der Mitte des Reiches und abseits der Ballungsräume maßgeblich. Die Versorgungsnotwendigkeit für Massengutanlieferung z.B. der Kohlelieferung für ein zu erstellendes Kraftwerk benötigte möglichst einen nahen Schifffahrtskanal und eine nahe Kanaleinbindung zum Stahlproduzenten der neuen HERMANN GÖRING WERKE (Salzgitter) wäre ein weiterer positiver Planungsfaktor. Für den rascheren Lastverkehr war ebenso ein Schienenanschluss zusätzlich sinnvoll und damit erforderlich. Auch die Reichsautobahn sollte möglichst in der Nähe verlaufen für eine ortsnahe Integration u.a. auch für den Abtransport der produzierten Volkswagen. Allein diese Voraussetzungen führten in den Raum zwischen Braunschweig, Stendal und Magdeburg. Das Gelände um Fallersleben schien den oben geschilderten Voraussetzungen für die geplante Riesenfabrik allen Anforderungen zu entsprechen. Erste Nachforschungen und Sondierungen der GESELLSCHAFT ZUR VORBEREITUNG DES VOLKSWAGENS ergaben im betreffenden Bereich günstigerweise eigentlich nur 2 Großgrundbesitzer, die allein zu 75 % den geschätzten und benötigten Geländebedarf stellen würden. Dies betraf im Raum Wolfsburg den Grafen von der Schulenburg zu 50% und aus dem Ort Mörse den Gutshof Baron von der Wense, der ein Viertel des Geländes abzutreten hätte. Die noch betroffenen ca. 20 „Klein“bauern aus Heßlingen, Sandkamp und Mörse im Besitz der gewünschten restlichen 25 Prozent des Geländes für das VW – Werk und die zugehörige Stadt kannten wohl die rigorose Vorgehensweise und Möglichkeiten unter der Regie der Reichsumsiedlungs-gesellschaft und akzeptierten den Verkauf entsprechend den zustimmenden „Vorbildern“ von der Wense und von der Schulenburg zu. Die politische Tendenz der angeführten lokalen Bauernschaft war durchaus pro nationalsozialistisch aber in diesem Fall dann doch zwiespältig in Anbetracht der persönlichen Betroffenheit und Verlust ihrer Ländereien. Die Arroganz der NS – Gesellschaft war offensichtlich, denn bei der späteren pompös inszenierten Grundsteinlegung wurden die „Grundstücksspender“ nicht einmal erwähnt.

Hans KERRL - Leiter seit 1935 der Reichsstelle für Raumordnung - und damit letztlich zuständig für die Standortentscheidung hatte in dieser Frage sicherlich keinen leichten Stand bezüglich persönlichen bzw. öffentlichen Auftretens in dieser Entscheidungsangelegenheit. Als gebürtiger Fallerslebener - unterrichtet vom nicht begeisterten Schulkameraden Güntzel Graf von der Schulenburg ob der Werksplanung auf seinem Gelände – hatte er auch im eigenen Amt widersprüchliche Gutachten vorliegen, die die hochpolitische Entscheidung nicht erleichterten. Mittlerweile waren unter Speer und seinem Zögling Koller schon Stadtplanungen für die geplante „AUTOSTADT“ bis zu Hitler vorgedrungen und auf der entscheidenden Sitzung schon im Januar 1938 argumentierte Robert Ley unterschwellig mit einer unbelegten Hitlerentscheidung für den Standort Fallersleben und wischte sämtliche Einwände - u.a. seitens Reichsnährstandes, der Landesforstbehörde Hannover, Bedenken Paul Pleigers von den benachbarten Hermann-Göring-Werken bezüglich des Arbeitskräftemangels in der Region - teils polemisch vom Tisch. Die Nationalsozialisten hatten eben größtes Interesse am Bau des VW – Werkes, entschädigten für das Gebiet in Wolfsburg und ermöglichten für den Grafen von der Schulenburg einen Schlossneubau ab 1938, der trotz der Kriegszeit bis 1942 in 4jähriger Bauzeit durchgezogen werden konnte und in diesem Zusammenhang verweise ich auf weitere Erläuterungen unter anderem im Untermenüpunkt Kurzprofile Neumühle – Graf v.d. Schulenburg. Durch den erzwungenen Verkauf von ca. 2000 ha Wolfsburger Gelände konnte v.d. Schulenburg einmal den Schossneubau in Tangeln – Neumühle und zum anderen noch einen Gutshof in Golzow (Oderbruch) und ebenso in Remplin (Mecklenburg – Vorpommern) finanzieren. Schon im April 1945 erfolgte in Neumühle die Besetzung durch amerikanische Truppen, die alsbald durch britische Einheiten ersetzt wurden, bevor im Juni 1945 die endgültig alliierten Grenzziehungen Deutschlands vollzogen wurden und die gräfliche Familie vor der sowjetischen Übernahme 35 km zurück auf den Herrensitz nach Nordsteimke zogen auf den hier noch erhaltenen Restbesitz in der Region Wolfsburg. Der Familienbesitz Nordsteimke war seit 1848 zwischenzeitlich durch Erbfolge und Hochzeit in der 1930er Jahren in den Besitz von Baron Digeon von Monteton gekommen, der dieses Gut nicht betreiben wollte. Der Rückkauf des Rittergutes durch Graf Günther von der Schulenburg im Jahre 1938 sollte sich also 7 Jahre später also als sehr weitsichtig erweisen.

Die folgende Karte der NVA (Nationale – Volks – Armee der DDR) aus dem Jahr 1984 belegt allerdings die Nähe zur Bundesrepublik mit Entfernungsangabe 5 Km bis zur Staatsgrenze. (Tangeln)

Während v.d. Schulenburg auf eigenem Gelände in Tangeln ein neues Schloß als Familiensitz errichten konnte, kaufte der Baron Gebhard von der Wense - Mörse mit der Entschädigung ein beschlagnahmtes Schloss mit zugehörigem Gut aus dem Eigentum von Adam Stadnicky in Frain im Protektorat Böhmen und Mähren. Entsprechend dem Verlauf des 2. Weltkrieges war für beide adligen Häuser der Verlust ihrer neuen Besitzungen nach kürzester Zeit vorprogrammiert. Das Schloss Wolfsburg behielt übrigens der Graf noch bis zum Umzug nach Neumühle als Eigentum und verkaufte dann aber März 1943 an die Stadt des Kdf – Wagens (nicht an das Volkswagenwerk) umfirmiert ab 1945 zur Stadt Wolfsburg, die in der Nachkriegszeit nur kurzfristig Besitzer blieb bis zum Jahr 1947. Zu diesem Zeitpunkt übernahm das Land Niedersachsen Schloss Wolfsburg, da die zugehörige Stadt mit Flüchtlingsproblemen der Nachkriegszeit und fortlaufender Wohnungsnot andere Sorgen hatte als Besitztumsfreude an einer schon renovierungsbedürftigen Schlossanlage. Der letztgenannte Bauzustand verbesserte sich nicht überzeugend, aber die Stadt Wolfsburg als Standort des mittlerweile florierenden Volkswagenwerkes sah sich finanziell im Jahr 1961 in der Lage Schloss Wolfsburg wieder in eigene Regie zu übernehmen und zum Kulturzentrum auszubauen.

Ansichtskarten zum Schloss Wolfsburg gibt es „ohne Ende“, aber mit dem kurzfristig möglichen Zudruck Stadt des Kdf – Wagens sind es eindeutig Exoten und schwierig zu finden!

Die Geschichte des vorgezeigten örtlichen Strukturwandels kann und soll noch am Beispiel der Briefköpfe des Grafen von der Schulenburg zur Ergänzung vorgestellt werden. Die Briefköpfe verraten aus den Jahren 1926 bis zum Jahr 1943 demonstrativ die schwerwiegenden Veränderungen für den Grafen von der Schulenburg mit der Gebietsreform und Umzug nach Neumühle, aber auch die Änderungen der Gebietszugehörigkeit vom Kreis Gardelegen (1931) zum Kreis Gifhorn (1933) und ferner dann die neu gegründete Stadt des KdF – Wagens. Aber auch Poststation, Bahnstation (Vorsfelde 1927; Rothenfelde-Wolfsburg 1931) und Fernruf unterlagen den kurzfristigen aber bestimmenden Veränderungen. Schließlich dann der Absendergummistempel mit Graf Schulenburg – Wolfsburg, Neumühle Post Tangeln über Beetzendorf Kreis Salzwedel nach Umzug in den Schlossneubau

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Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg[Bearbeiten]

w:de:Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg

Günther Werner Busso Graf von der Schulenburg-Wolfsburg (* 15. April 1891 in Hannover; † 12. März 1985), kurz Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg, war Fideikommißherr und letzter adeliger Besitzer von Schloss Wolfsburg, Erbauer von Schloss Neumühle und Ehrenbürger von Wolfsburg.

Von 1911 an diente von der Schulenburg im Königs-Ulanen-Regiment (1. Hannoversches) Nr. 13 als Oberleutnant und wurde 1918 zum Brigade-Adjutant ernannt. Nach Kriegsende schied er aus dem Militärdienst aus und erlernte Landwirtschaft, blieb jedoch Rittmeister der Reserve. Sein anschließendes Studium der Forst- und Landwirtschaft absolvierte er in Berlin, Halle (Saale), München und Hann. Münden. 1924, nach dem Tod seines Vaters, übernahm er die Leitung des Wolfsburger Gutes und seiner Betriebe.[9] Von 1924 bis zur Eingemeindung nach Heßlingen im Jahre 1928 war er auch Amtsvorsteher des Amtsbezirks Wolfsburg. 1925 wurde er zum Drömlings-Schaudirektor gewählt. In der Lüneburger Ritterschaft wurde er zum Landschaftsrat gewählt.

Am 8. März 1934 forderte Adolf Hitler bei der Eröffnung der 24. Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) in Berlin den Bau eines Wagens für breite Schichten der Bevölkerung.[10] Als Standort für die Fabrik zum Bau dieses Automobils und der für die Belegschaft erforderlichen Stadt – das heutige Wolfsburg – wurde Ende 1937 / Anfang 1938 von der Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH (GeZuVor) ein Gebiet nahe dem Schloss Wolfsburg ausgewählt, dessen Grund und Boden überwiegend Günther Graf von der Schulenburg gehörte. Um einer befürchteten Enteignung zuvorzukommen, verkaufte Graf von der Schulenburg mit Kaufvertrag vom 12. Juli 1938 das Gut Wolfsburg an die GeZuVor, ferner das Forstrevier Rothehof sowie Grundbesitz in Heßlingen und Sandkamp, das Schloss Wolfsburg blieb vom Verkauf ausgenommen.[11] 1937 erwarb er mit den Mitteln aus der Veräußerung ein Gut in Golzow (Oderbruch) (575 ha),[12][13] auch in Remplin wurde ein Gut (2.038 ha) erworben.

Da mit dem Verlust des rund 2000 Hektar umfassenden Grund und Bodens und des Gutes die wirtschaftliche Grundlage zum Unterhalt des Schlosses verloren gegangen war, ließ er ab 1938 ein neues Schloss auf einem ihm gehörenden Waldgrundstück in der damaligen Gemeinde Tangeln in der Altmark, rund 35 Kilometer vom Schloss Wolfsburg entfernt, erbauen. Von 1939 bis 1940 diente er als Rittmeister der Reserve einer Militärischen Aufklärungsabteilung am Westwall als Kommandeur. Anschließend konnte er sich wieder der Leitung seiner Güter und dem Bau des Schlosses Neumühle widmen, das während seiner Abwesenheit seine Frau in Zusammenarbeit mit dem Architekten Paul Bonatz betreut hatte. Mitte November 1942 verließ Günther Graf von der Schulenburg mit seiner Familie das Schloss Wolfsburg und bezog sein neu errichtetes Schloss Neumühle. Am 19. März 1943 verkaufte er das Schloss Wolfsburg an die für die Produktion des Volkswagens gegründete Stadt des KdF-Wagens, das heutige Wolfsburg.


Herrenhaus Nordsteimke

Im April 1945 nahmen US-amerikanische Soldaten Schloss Neumühle ein, die bereits im Mai von britischem Militär abgelöst wurden. Kurz vor der Übernahme durch sowjetische Einheiten im Juni 1945 floh Günther Graf von der Schulenburg mit seiner Familie in die Britische Besatzungszone und ließ sich auf dem Rittergut Nordsteimke nieder, das sich bereits seit dem Erwerb durch seinen Urgroßvater Werner Graf von der Schulenburg-Wolfsburg im Jahre 1846 in Familienbesitz befand. Schloss Neumühle wurde der Sowjetischen Besatzungszone zugeordnet und enteignet, ebenso die Güter in Golzow und Remplin.

Zur Erinnerung an seine 1951 verstorbene Frau Ursula und seinen 1962 verstorbenen Sohn Werner, die beide an den Folgen von Autounfällen verstarben, stiftete Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg je eine Glocke für die St.-Nicolai-Kirche in Nordsteimke, deren Patron er war.[15]

Am 1. Juli 1969 übergab Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg die Gesamtleitung seiner Güter und Forsten an seinen Sohn Günzel.

Am 15. April 1981 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wolfsburg ernannt, da sein persönliches Opfer, den Familiensitz Schloss Wolfsburg aufzugeben, die Voraussetzung für das Entstehen und die Entwicklung der Stadt Wolfsburg war und er auch später besondere Verbundenheit mit der Stadt zeigte. Diese höchste Auszeichnung der Stadt Wolfsburg, die vor ihm nur der VW-Generaldirektor Heinrich Nordhoff und der Betriebsratsvorsitzende und Politiker Hugo Bork erhalten hatten, wurde ihm an seinem 90. Geburtstag verliehen.[16] In Nordsteimke wurde die zum Rittergut führende Straße nach ihm benannt. Er war auch Ehrenvorsitzender und Mitbegründer des Reit- und Fahrvereins Vorsfelde und Umgebung e.V. sowie Ehrenmitglied der Schützengesellschaft Wolfsburg e.V.[17]

Am 12. März 1985 verstarb Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg im Alter von 93 Jahren und wurde auf dem Familienfriedhof in Nordsteimke beigesetzt.

Trivia

Die Kreissparkasse Gifhorn eröffnete am 18. November 1938 die erste Geschäftsstelle einer auswärtigen Bank in der erst am 1. Juli 1938 gegründeten Stadt des KdF-Wagens. Das erste Girokonto wurde noch am Eröffnungstag für Günther Graf von der Schulenburg-Wolfsburg angelegt.

https://www.volksstimme.de/lokal/kloetze/kaffeeklatsch-mit-einem-grafen-763142


Doch in den 1930er Jahren wurde das damals noch beschauliche Örtchen an der Aller zum „Mittelpunkt des Deutschen Reiches“ erklärt, wie der Graf erinnerte. Hier sollten das Volkswagenwerk und die Stadt des KdF (Kraft durch Freude, die Red.)-Wagens entstehen. Seine Familie musste das Schloss – inklusive 2000 Hektar Land – hergeben und sich eine neue Bleibe suchen. Innerhalb von vier Jahren entstand daher ab 1938 das Schloss Neumühle. Eigentlich, so informierte der Graf, wollte sein Vater einen nicht unerheblichen Teil des beweglichen Vermögens für museale Zwecke zur Verfügung stellen. Aber das wurde abgelehnt. Also musste sämtliches Hab und Gut auf Eisenbahnwaggons, die sich schließlich über eine Länge von 900 Metern erstreckten, verladen und nach Sachsen-Anhalt geschafft werden. Im Schloss Neumühle, das wegen des vielen Inventars größer wurde als anfangs geplant, wohnten die von Schulenburgs dann von 1942 bis 1945. „Ich besuchte die Volksschule in Tangeln“, entsann sich der Graf. Kurz vor dem Einzug der Roten Armee flüchtete die Familie zurück in den Westen.

Ihren Lebensunterhalt verdient sich die Familie heutzutage als Unternehmer in der Land- und Forstwirtschaft. Im Bereich der Stadt Wolfsburg sowie auf dem Gebiet des Landkreises Helmstedt werden auf mehr als 700 Hektar vor allem Gerste, Raps, Weizen und Zuckerrüben angebaut. Hinzu kommen mehr als 5000 Hektar Forstfläche in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Zum Angebot gehören neben der Vermarktung von Holz auch Dienstleistungen wie etwa das Durchforsten privater Waldflächen. Ein weiteres Standbein des Betriebs, dessen Basis sich in Nordsteimke befindet, sind Verkaufsjagden. Und, nicht zu vergessen, die Veräußerung von Weihnachtsbäumen. Auf diese Idee kam Graf Günzel von der Schulenburg im Jahr 1972. Gezwungenermaßen. So hatte ein schwerer Sturm gewütet und den Baumbestand im Drömling nahezu vernichtet. Damit die Angestellten in der Forstwirtschaft nicht in die Arbeitslosigkeit rutschten, wurden Weihnachtsbäume angepflanzt. „Auf den kalkhaltigen Böden im Drömling gedeihen die prächtig“, erläuterte Graf Günzel. Allerdings, so räumte der 82-Jährige ein, hatte er zunächst einige Probleme, die Bäume auch an den Mann zu bringen. Abhilfe schuf erst ein nächtliches Gelage mit einem Großhändler.

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Bibliothek[Bearbeiten]

Bei weiterem Interesse zu Beetzendorf gibt es hervorragende Literatur durch den Verein HEIMATFREUNDE in BEETZENDORF. Grafen und Landräte von der Schulenburg prägten Beetzendorf im Laufe der Jahrhunderte. Im Jahr 1938 fand der Familientag in Betzendorf noch einmal vor dem 2. Weltkrieg statt und eine familiäre Gedenktafel wurde an der Burgruine angebracht.

Das Spektrum der Adelsfamilie von der Schulenburg ist wie schon mehrfach angeführt erstaunlich weitläufig und auch geographisch großflächig in Mitteldeutschland vertreten, dies führte zum Verlust mit ca. 85% der noch existierenden Liegenschaften mit dem Ende des 2. Weltkrieges.

Aber Johann Matthias war nicht nur militärisch ein General sondern auch ein Generalsammler der oben beschriebenen Gemälde aber auch noch erwähnenswerter Bücher, die er auch in Fortführung seiner Vorfahren in seine umfangreiche Bibliothek einreihte. Hier ist lesenswert die Schrift der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel DIE BIBILOTHEK DER GRAFEN VON DER SCHULENBURG aus dem Jahr 1994, die anlässlich der Erwerbung dieser Adelsbibliothek erschienen ist. Neben der Sammlung Schulenburg – Emden ist dabei auch noch die damit erworbene Bibliothek Schulenburg – Hehlen zu erwähnen.

Sie schrieb an den Hauptmann Boetticher und redet ihn aber mit lieber Herr Pastor an und mit dem sie in Wolfsburg noch zu ihrer Zeit bis 1932 durchaus dortigen freundschaftlichen Kontakt pflegte, als er Pastor der St. Marienkirche in Alt – Wolfsburg im Jahr 1928 wurde und teils mit Kriegsunterbrechung bis zum Jahr 1959 dort tätig war. Die Gräfin bedankt sich auf der Feldpostkarte mit Datum vom 9.4.1941 für Grüße von Boetticher aus Bulgarien und kündigt mit gleichem Tag ihre Fahrt nach Wolfsburg an. Auf Schloss Wolfsburg ist eine Familienfeier geplant, die gleich 4 Geburtstage von Familienmitgliedern berücksichtigen soll. Ihr Sohn Günter Werner Busso wird am 15.4.1941 50 Jahre alt, ihre Tochter Gisela hatte schon am 14.3. ihren 40jährigen Geburtstag und ihr Schwiegersohn Conrad von Sydow war am 8.3. mit dem 60. Geburtstag dabei gewesen und sie selbst hatte am 21.3. ihren 70ten Geburtstag nun im Familienkreis nachzufeiern. Dieser Festtag wird dann wohl für den 15.4. 1941 geplant gewesen sein und sie hofft, dass durch die Zusammenlegung der Geburtstage aus diesen 5 Wochen möglichst alle Enkel anwesend sein können und freut sich auf interessante aber sicher auch anstrengende Tage auf Schloss Wolfsburg und dazu noch einmal ein Merianstich diesmal in kolorierter Ausführung.

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Hindenburg auf Wolfsburg[Bearbeiten]

Die Eheleute Gebhard Hans Alexander Graf von der Schulenburg hatten mittlerweile 5 Kinder und Stammhalter war nun wie erwähnt auf Nordsteimke Matthias Graf von der Schulenburg (1861-1929) geworden. Erwähnenswert ist aber auch seine Schwester Margarete Adelheid Klementine Gräfin von der Schulenburg (1866 – 1943). Sie heiratete Gerhard Freiherr von Marenholtz und die ursprüngliche Beziehung dieses Adelsgeschlecht zu Nordsteimke wurde schon einmal vorgestellt. Aus der erwähnten Ehe heiratete wiederum eine der beiden Töchter Margarete Freiin von Marenholtz (geb. 1897) im Jahr 1921 Oskar von Hindenburg den Sohn von Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg.

Paul von Hindenburg verband eine enge freundschaftliche Beziehung zu seiner Schwiegertochter und damit auch zu ihrem Haus und ihrer Familie in Wolfsburg mit der gräflichen Familie von der Schulenburg und erklärt seine dortigen Besuche zu Familienangelegenheiten. Die Ehefrau von Paul von Hindenburg verstarb im Hochzeitsjahr seines Sohnes und nach der Wahl des 78jährigen zum Reichstagspräsidenten übernahm seine Schwiegertochter die Aufgaben „der ersten Dame“ in der Weimarer Republik.

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Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg (* 2. Oktober 1847 in Posen; † 2. August 1934 auf Gut Neudeck, Ostpreußen) war ein deutscher Generalfeldmarschall und Politiker. Im Ersten Weltkrieg übte die von ihm geführte Oberste Heeresleitung von 1916 bis 1918 de facto diktatorisch die Regierungsgewalt aus. Hindenburg wurde 1925 zum zweiten Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt. Er wurde bei der Reichspräsidentenwahl 1932 wiedergewählt und blieb bis zu seinem Tod im Amt.


Margarete von Beneckendorff und von Hindenburg (* 20. September 1897 in Groß Schwülper bei Braunschweig; † 22. Dezember 1988 in Bad Bevensen[1]) war die Schwiegertochter des deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Aufgrund des Witwerdaseins ihres Schwiegervaters nahm sie von 1925 bis 1932/33 die Aufgaben der Ersten Dame der deutschen Republik wahr.

Margarete von Hindenburg, genannt Dete, wurde 1897 als Margarete Freiin von Marenholtz, als Tochter von Gebhard Freiherr von Marenholtz (* 2. August 1862 auf Groß Schwülper; † 21. März 1917 in Berlin) und seiner Ehefrau Margarete Adelheid Klementine (* 28. September 1866 auf dem Rittergut Nordsteimke; † 26. September 1943 auf Groß Schwülper) geboren. Über ihre Mutter, eine geborene Gräfin von der Schulenburg und Enkelin von Werner von der Schulenburg-Wolfsburg, war sie mit der gleichnamigen Adelsfamilie verwandt.

Am 10. Mai 1921 heiratete sie Oskar von Hindenburg. Er war der Sohn des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg, der in der zweiten Hälfte des Ersten Weltkriegs Chef des deutschen Generalstabs gewesen war. Aus der Ehe gingen drei Töchter und ein Sohn hervor: Gertrud von Hindenburg (* 8. November 1922 in Hannover), Helga von Hindenburg (* 17. Januar 1924 in Hannover; † 1. April 1984 in Köln), Hubertus von Hindenburg (* 29. Juni 1928 in Berlin; † 4. Februar 2016 in Essen) und Margarete von Hindenburg (* 21. Dezember 1932 in Berlin). Die Familie wohnte in den Jahren 1921 bis 1925 in der Villa von Paul von Hindenburg in Hannover. Die Beziehung von Margarete von Hindenburg zu ihrem Schwiegervater war dabei von Anfang an sehr eng: Ein zeitgenössischer Beobachter beschrieb diese, indem er sie mit Goethes Schwiegertochter Ottilie von Goethe verglich.[3]

Als Hindenburg 1925, achtundsiebzigjährig, von Vertretern der deutschen politischen Rechten aufgefordert wurde, sich als ihr Kandidat bei der Wahl für das Amt des Reichspräsidenten zur Verfügung zu stellen, machte dieser seine Zustimmung von der Zusage seines Sohnes und seiner Schwiegertochter abhängig, ihn im Falle einer Wahl nach Berlin zu begleiten und ihm dort „alle Sorgen des täglichen Lebens abzunehmen und ihm ein behagliches Heim zu gestalten“.[4]

Nachdem Hindenburg bei der Wahl des Staatsoberhauptes eine Mehrheit für sich gewinnen konnte, begleiteten ihn sein Sohn und seine Schwiegertochter nach Berlin, wo sie gemeinsam im Amtssitz des Reichspräsidenten, dem Reichspräsidentenpalais, Quartier nahmen.

Da Hindenburgs Gattin Gertrud von Hindenburg bereits 1921 gestorben war, fiel der Schwiegertochter die Rolle der „Dame des Hauses“ im Reichspräsidentenpalais zu. In dieser Eigenschaft übernahm sie Repräsentationspflichten bei offiziellen Mittagessen, Teestunden, Banketten und Empfängen im Haus des Reichspräsidenten. Dort empfing sie als offizielle Gastgeberin an der Seite des Schwiegervaters dessen Gäste. Bei großen Staatsdinners nahm sie als erste Frau des Hauses üblicherweise den Sitz gegenüber von ihrem Schwiegervater ein. Die Aufgabe, sie zu Tisch zu führen, hatte dabei in der Regel der rangälteste Gast – wenn keine Botschafter geladen waren, der Reichskanzler. Bei der Ankunft eines neuen diplomatischen Vertreters in Berlin nahm sie als erste Frau im Haushalt des Reichspräsidenten die offizielle Einführung der Gattin des neuen Diplomaten in das Korps der in Berlin akkreditierten Diplomaten vor.

Während Hans-Otto Meissner, der seine Kindheit im Reichspräsidentenpalais verbrachte, vor allem die „Tatkraft“ und „Resolutheit“ Margarete von Hindenburgs hervorhob,[5] beschrieb Bella Fromm Hindenburgs Schwiegertochter als eine Frau, der es an „Eleganz mangelt, die schlechten Geschmack bei der Wahl ihrer Garderobe zeigt, die unbeholfen und [ungerechtfertigt] selbstbewusst ist.“[6] Ein französischer Diplomat charakterisierte sie als einen „pingeligen preußischen Offizier in einem Petticoat“.[7]


Ab 1934 lebte Margarete von Hindenburg hauptsächlich mit ihrem Mann auf Gut Neudeck, dem ostpreußischen Stammsitz der Familie Hindenburg im Kreis Rosenberg. Letztmals öffentlich hervor trat sie 1945, als sie kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges einen aus achtzehn Wagen bestehenden Treck von 150 Dorf- und Gutsbewohnern, darunter evakuierte Kinder aus dem Westen, vor der vorrückenden Roten Armee aus Ostpreußen über die vereiste Weichsel nach Niedersachsen führte.[9]

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Margarete von Hindenburg gemeinsam mit ihrem Ehemann in Medingen bei Bad Bevensen in Niedersachsen, wo sie 1988 im Alter von 91 Jahren starb. Ihr Leichnam wurde neben dem ihres Ehemanns auf dem Medinger Waldfriedhof beigesetzt.

w:de:Margarete von Hindenburg

Oskar Wilhelm Robert Paul Ludwig Hellmuth von Beneckendorff und von Hindenburg (* 31. Januar 1883 in Königsberg, Preußen; † 12. Februar 1960 in Bad Harzburg), Sohn des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, war ein deutscher Generalleutnant.

Nach seiner kurzzeitigen Verabschiedung aus dem Militärdienst zog er sich Ende 1934 auf das Familiengut Neudeck zurück. Nach dem Ende des Krieges lebte er bei seinem Schwager Christian von Pentz im niedersächsischen Medingen.

w:de:Oskar von Hindenburg



Ogrodzieniec [ɔgrɔˈdʑɛɲɛts] (deutsch Neudeck) ist eine Ortschaft mit 300 Einwohnern in der Gemeinde Kisielice in der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Der Ort liegt im Kreis Iława, nahe der Landstraße von Iława (Deutsch Eylau) nach Kisielice (Freystadt in Westpreußen).

Bekannt wurde Neudeck als ländliche Residenz des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, der hier am 2. August 1934 starb.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder, zu dem Neudeck gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab. In Neudeck stimmten 139 Einwohner für den Verbleib bei Deutschland, auf Polen entfielen keine Stimmen.[1] Infolge der Abtretung Westpreußens kam Neudeck zu Ostpreußen und gehörte seit 1920 zu der Gemeinde Heinrichau, Kreis Rosenberg im Regierungsbezirk Westpreußen nahe der Grenze zu Polen.

Anlässlich des 80. Geburtstages von Reichspräsident Paul von Hindenburg im Jahre 1927 organisierte einer der Nachbarn von Neudeck, der konservative Politiker Elard von Oldenburg-Januschau, eine Spendenaktion (den Hindenburgpfennig), um das Gut Neudeck zu kaufen und dem Reichspräsidenten als Geschenk des deutschen Volkes zu übergeben. Die Aktion war erfolgreich, und Paul von Hindenburg durfte die Herrschaft im Jahre 1928 übernehmen. In den nächsten zwei Jahren ließ er das Herrenhaus vergrößern und erweitern: Das 1928 errichtete Herrenhaus im barocken Stil wies zwei Stockwerke, ein Sockelgeschoss und ein Dachgeschoss mit Mansarden auf. Hier hielt sich Hindenburg auf, wenn seine persönliche Anwesenheit in Berlin nicht notwendig war, hier fanden auch viele wichtige Besprechungen statt, die das Schicksal des Deutschen Reiches entscheidend beeinflussten.

Zweifel an der Regelmäßigkeit der Finanzierung und der Sammlung für die Schenkung von Gut Neudeck gipfelten 1932/1933 in dem brisanten Osthilfeskandal.

Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 wurde auch das an Neudeck angrenzende Nachbargut Langenau zusammen mit dem Forst Preußenwald dem Reichspräsidenten geschenkt[2] und der Reichspräsident erhielt eine Steuerbefreiung für seinen Besitz.[3] Der damalige Pächter von Langenau, Paul Gerhard Goertz, wurde von der NSDAP gezwungen, seinen bis 1948 laufenden Pachtvertrag sowie das lebende Inventar (ohne Entschädigung und ohne Wissen des Reichspräsidenten) aufzugeben. Diese Dotation wird oft als Dank Hitlers an Hindenburg für dessen Duldung dieser Machtergreifung betrachtet. Nach dem Tode Hindenburgs erbte sein Sohn Oskar von Hindenburg Neudeck.

Margarete von Hindenburg, Oskar von Hindenburgs Ehefrau, führte ab Januar 1945 einen Treck mit 150 Guts- und Dorfbewohnern, darunter evakuierte Kinder aus dem Westen, auf der Flucht vor der Roten Armee erfolgreich über das Eis der Weichsel bis nach Niedersachsen. Das Gutshaus wurde von sowjetischen Soldaten geplündert und angezündet. Neudeck kam im selben Jahr an Polen. Die Ruine wurde um 1950 abgetragen.

w:de:Ogrodzieniec (Kisielice)


Der Powiat Iławski (Deutsch Eylau) ist ein Powiat (Kreis) im südwestlichen Teil der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er wird überwiegend von den Powiaten Ostróda (Osterode) im Osten sowie Nowe Miasto (Neustadt) im Süden umschlossen und stößt ferner mit kleinen Zipfeln an Elbląg (Elbing) im Norden sowie Działdowo (Soldau) im Südosten. Im Westen verläuft die Provinzgrenze von Ermland-Masuren; Iława grenzt hier größtenteils an Pommern, im Südwesten zu einem kleinen Teil zudem an Kujawien-Pommern.

Das Gebiet des Powiats umfasst große Teile des ehemaligen westpreußischen Landkreises Rosenberg i. Westpr. sowie den westlichen Teil des ehemaligen ostpreußischen Landkreises Mohrungen. Die Stadt Löbau gehörte bis 1920 zum westpreußischen Landkreis Neumark (Westpr.) und wurde am 10. Januar 1920 als Teil des polnischen Korridors dem polnischen Staat angegliedert. Die übrigen Gebiete gehörten bis 1945 zur preußischen Provinz Ostpreußen.

w:de:Powiat Iławski


Lina von Hindenburg, die Witwe von Hindenburgs Bruder, konnte das alte hindenburgsche Gut Neudeck wegen hoffnungsloser Überschuldung nicht halten und bot es im Herbst 1927 zum Verkauf an. Zu seinem 80. Geburtstag am 2. Oktober 1927 wurde es Hindenburg geschenkt. Die Gelder dafür hatte sein Freund Oldenburg-Januschau vor allem bei Mitgliedern des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und des Reichslandbundes gesammelt.


Aus Anlass der Feierlichkeiten zum Jahrestag der Schlacht bei Tannenberg am 27. August 1933 bekam Hindenburg von Göring, dem Ministerpräsidenten Preußens, eine Urkunde, mit der die Domäne Langenau (früher schon einmal in Besitz der Familie Hindenburg) und der Forst Preußenwald nahe Gut Neudeck als Geschenk an Hindenburg übereignet wurden. Beide wurden danach von Hitler und Göring für steuerfrei erklärt, solange sie sich im Besitz männlicher Nachfolger der Familie Hindenburg befinden. Auch übernahm das Reich den weiteren Ausbau und die Sanierung von Gut Neudeck. Drei Wochen später bat das Büro des Reichspräsidenten um eine schriftliche Bestätigung dieser Zusage und um baldige Auszahlung.

w:de:Osthilfe (Deutsches Reich)


http://www.aefl.de/ordld/Hindenburg/07/hindenburg_7.htm

Fritz-Dietlof von der Schulenburg[Bearbeiten]

w:de:Fritz-Dietlof von der Schulenburg

Im März 1933 zum Regierungsrat in Königsberg (Preußen) ernannt, gewann Schulenburg sowohl in der Verwaltung als auch in der NSDAP immer mehr Einfluss. Er galt als Prototyp eines neuen „linken“ Führers in der NSDAP mit alter preußischer Tradition. Ebenfalls im März heiratete er in Berlin Charlotte Kotelmann (1909–1991), mit der er sechs Kinder hatte.

Von der Schulenburg verstand sich als Teil einer nationalen Elite, die sich in erster Linie durch die staatstragenden Säulen Militär und Berufsbeamtentum definierte. Bürger außerhalb dieser Strukturen waren für ihn bestenfalls „Zivilisten“ oder nur Mob. Allerdings verstand sich diese Elite als sehr patriarchales System, in dem Beamte und Militärs auch die Aufgabe hatten, zum Wohle des Volkes zu agieren. Auf Grund dessen beschäftigte sich von der Schulenburg mit Themen wie der Agrarverschuldung und der Bodenreform. Seine Vorstellungen vom Bauernstand und von sozialer Gerechtigkeit brachten ihm bald den Titel „Roter Graf“ bei seinen Kollegen ein. Hans Bernd Gisevius, Mitverschwörer des 20. Juli 1944, bezeichnet ihn als sozialistischen Grafen. Allerdings hatte Schulenburg auch klar Stellung gegen den Bolschewismus bezogen.

w:de:Fritz-Dietlof von der Schulenburg

https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/22293/1007886.pdf?sequence=1


Um nicht selbst in den Strudel der Enteignungen zu geraten, „schloß der Schulenburgsche Familienverband Charlotte Schulenburg prompt aus“.

  • Schwerin (1994, S. 430, 432, 433 [Zitate]). Charlotte Gräfin von der Schulenburg ist dann, nachdem der Krieg beendet war, wieder in den Familienverband aufgenommen worden (Karl-Wilhelm von Plettenberg, schriftl. Mitt. v. 6.10.2019, mit einem schriftl. Hinweis von Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg v. 5.10.2019).

Nach Kriegsende sahen sich Frauen, deren Männer die Beteiligung am Widerstand mit dem Leben bezahlt hatten, nach wie vor Demütigungen ausgesetzt. Einige zogen es deshalb vor, sich nicht als Witwe eines Widerständlers zu erkennen zu geben. Aus verschiedenen Gründen sprachen sie auch mit den eigenen Kindern insgesamt nur wenig über das Schicksal des Vaters. Meding hat in Gesprächen mit diesen Frauen festgestellt, dass die Verletzungen, die den Frauen nach dem Attentat beigebracht worden sind, bis in die Gegenwart tief empfunden würden. Um sich zu schützen, würde oft „in großen moralischen Bildern gesprochen“, etwa „von der Ehre Deutschlands, die es wiederherzustellen galt“.

  • Vgl. Meding (1992, S. 29, 31 [Zitat]). Es ist zu beachten, dass die von Meding interviewten Frauen wussten, dass ihre Aussagen veröffentlicht werden würden.


https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/22293/1007886.pdf?sequence=1


Zu dieser Zeit war Hausherr Ernst-August Werner Achaz Alexander Graf von der Schulenburg (1886–1945) verheiratet mit Freda Katharina von Schenck (1890–1946). Der letzte von Schulenburg auf Haus Hehlen war ihr Sohn Johann-Heinrich Graf von der Schulenburg, von dem Gräfin Charlotte von der Schulenburg als enfant terrible der Schulenburgdynastie spricht. Gerade dieser Schulenburg aber gab der unglücklichen Charlotte mit ihren 6 Kindern nach dem 2. Weltkrieg und in extremer Zeit der Nachkriegswirren mit Flucht aus Trebbow über Schloss Tressow (s. Tisa von der Schulenburg) Unterkunft auf Schloss Hehlen. Seit dem 10. August 1944 und Ermordung ihres Mannes Fritz in Plötzensee durch den Strang als Widerstandskämpfer nach dem misslungenen Attentatsversuch auf Adolf Hitler schaffte diese bemerkenswerte Frau ihre Kinderschar groß zu ziehen und ihr Buch zur Erinnerung für ihre Kinder ist lesenswert und gibt interessante Einblicke auch zur Familie von der Schulenburg.

https://www.postautomation.de/freimachung-mit-freistempel/volkswagen-ein-deutscher-mythos/postgeschichte-region-wolfsburg-schulenburg/

Medingen[Bearbeiten]

Um 1927 besuchte Reichspräsident Paul von Hindenburg seine Tochter Annemarie Barbara Ilse Ursula Margarete Eleonore, die mit Christian von Pentz verheiratet war, in Medingen.


w:de:Medingen (Bad Bevensen)

Bad Bevensen (bis 1976 Bevensen, niederdeutsch Bämsen[2]) ist eine Kleinstadt und ein Kurort nördlich der Hansestadt Uelzen in Niedersachsen.

w:de:Bad Bevensen

Christian von Pentz beim 70. Geburtstag von Hindenburg (1917)
  • Aus dieser Ehe gingen die Kinder Irmengard Pauline Louise Gertrud (1880–1948), Oskar (1883–1960) und Annemarie Barbara Ilse Ursula Margarete Eleonore (1891–1978) hervor. Die ältere Tochter heiratete 1902 Hans Joachim von Brockhusen (1869–1928), die jüngere 1912 Christian von Pentz (1882–1952) und der Sohn 1921 Margarete von Marenholtz (1897–1988). w:de:Paul von Hindenburg

Christian Alexander Franz von Pentz (* 21. Januar 1882 in Gremmelin; † 21. Februar 1952 in Hamburg) war ein deutscher Offizier und Adjutant Paul von Hindenburgs in der Obersten Heeresleitung im Ersten Weltkrieg.

Er entstammte dem mecklenburgischen Adelsgeschlecht von Pentz. 1900 trat er in die Preußische Armee ein. Als Oberleutnant im 2. Hannoverschen Dragoner-Regiment Nr. 16 heiratete Pentz am 21. November 1912 in Hannover Annemarie von Hindenburg, eine Tochter des späteren Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg.

Als sein Schwiegervater während des Ersten Weltkriegs erst zum deutschen Oberkommandierenden im Osten (1914), schließlich sogar zum Chef des deutschen Generalstabs (1916) befördert wurde, geriet auch Pentz in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Als Adjutant Hindenburgs kam er ins Oberste Hauptquartier der Obersten Heeresleitung in Spa.[1]

Nach der deutschen Kriegsniederlage 1918 und der Gründung der Weimarer Republik 1919 wurde Pentz in die Reichswehr übernommen. Dort kommandierte er u. a. eine Eskadron des 13. (Preußisches) Reiter-Regiments in Lüneburg und war bei seiner Beförderung zum Major am 1. Februar 1926 im Stab des Regiments in Hannover tätig. 1931 schied er als Oberstleutnant aus dem Militärdienst.

Pentz' Ehe entstammen vier Kinder: Christa Maria Frieda Gertrud (* 5. November 1913), Viktoria Sibylle Dorothee Petra (* 27. Juni 1918), Renate Sabine Annemarie (* 14. August 1922) und Bernd Dieter Alexander Paul Wilhelm (* 4. Februar 1925, † 11. August 1944).

w:de:Christian von Pentz


Es war ein großer Moment, als Paul von Hindenburg am 18. April 1922 die MTV-Halle an der Lindenstraße in Begleitung seiner Tochter und seines Schwiegersohnes betrat. Nicht nur für die Kinder, die dort turnten, sondern auch für den Gast. ,,Wie mag dem greisen Feldmarschall das Herz höher geschlagen haben, als er diese Jugendkraft sich so betätigen sah?", fragte sich der offenbar ergriffene Redakteur der Lüneburgschen Anzeigen, der Vorläufer der Landeszeitung in seinem Artikel. Drei Jahre bevor Hindenburg Reichspräsident wurde, war er in Lüneburg zu Gast. Er besuchte wieder einmal seine Tochter Annemarie und deren Mann Christian von Pentz. Besonders freute sich der 74-Jährige, seine Enkelkinder inmitten der Turner zu sehen.

Es finden sich einige Belege, dass Hindenburg die Region des öfteren besuchte, da sein Schwiegersohn als Soldat in Lüneburg seinen Dienst versah. Hindenburg, damals in Hannover zu Hause, kam mehrmals nach Medingen, auch als Reichspräsident, um seine Tochter mit Mann und Kindern zu sehen. Die Familie von Penz nutzte dort ein Anwesen. Doch auch in Lüneburg am Lüner Weg und später dann -- bezeichnender Weise -- an der Hindenburgstraße haben Nachfahren des Reichspräsidenten gelebt.

Bei seinem Besuch 1922 hat der Feldmarschall später auf dem MTV-Platz an der Uelzener Straße für ein Foto mit Turnern des MTV posiert. Neben ihm hat Turnlehrer Heinrich Frehse Platz genommen, auf seinem Schoß sitzt Hindenburgs Enkeltochter, vor Hindenburg steht Frehses Sohn.

Während der spätere Reichspräsident heute als vermeintlicher Wegbereiter Hitlers umstritten ist, war er damals ein umjubelter Mann, galt als Oberbefehlshaber und Held des Ersten Weltkriegs. In den Lüneburgschen Anzeigen heißt es: ,,Wie ein Treuegelöbnis für Volk und Vaterland erklang das tausendstimmige Hurra der Kinder, in das die anwesenden Erwachsenen begeistert einstimmten." Allerdings soll es später auch Protest gegeben haben, eine alte Lüneburgerin berichtet, dass Turner und Feuerwehr einen Fackelszug zu Ehren Hindenburgs abhalten wollten. Demonstranten, vermutlich Kommunisten, hätten sich mit der Schar auf der Altenbrückertorstraße geprügelt. In dem begeis"terten Hindenburg-Artikel findet sich dazu nichts.

Opa Hindenburg besuchte Turner Landeszeitung/Lüneburg vom 16. Februar 2013

Medingen war zudem privates Refugium vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Seine Tochter Annemarie Barbara Ilse Ursula Margarete Eleonore von Beneckendorff und Hindenburg lebte hier mit Ihrem Mann Christian von Pentz. Aus dieser Zeit stammen diverse Photos von seinen Aufenthalten in Medingen. Weitere Informationen finden Sie hier. Die nach dem Krieg geflüchteten Teile der Hindenburgfamilie kamen 1945 nach Medingen und bezogen das Amtsrichterhaus. Einige der Älteren können sich noch daran erinnern, mit den Kindern der Familie gespielt zu haben.

FW Lüneburg

Auf den folgenden Bildern besucht Paul von Hindenburg im Jahre 1927 seine Tochter Annemarie, Schwiegersohn Christian von Pentz und die Enkelkinder in Medingen bei Bad Bevensen.

Foto Nr. 67: Paul von Hindenburg im Kreise der Familie von Pentz in Medingen vor dem Hintereingang des Amtsrichterwohnhauses: Schwiegersohn Christian v. Pentz, Tochter Annemarie v. Pentz (geb. von Hindenburg), Christa v. Pentz und die Enkelkinder Sabine, Bernd-Dieter und Victoria.

Foto Nr. 68: Hindenburg vor dem Amtsrichterwohnhaus (Wohnung seiner Tochter und seines Schwiegersohnes)

Foto Nr. 69: Hindenburg vor dem Amtsrichterwohnhaus (rechts sein Schwiegersohn von Pentz)

Foto Nr. 70: Annemarie v. Pentz (geb. v. Hindenburg), Paul v. Hindenburg, Christa v. Pentz u. Christian v. Pentz.

Foto Nr. 71: Hindenburg vor dem Amtsrichterwohnhaus, rechts sein Schwiegersohn, links sieht man vermutlich Tochter Annemarie.

Foto Nr. 72: Paul v. Hindenburg mit Schwiegersohn Christian v. Pentz und Tochter Annemarie während eines Rundganges durch Medingen.

Foto Nr. 73: Hindenburg begrüßt die örtlichen Gendarmen

Foto Nr. 74: Hindenburg spricht mit den Gendarmen von Medingen. Im Hintergrund ist das Amtsgericht zu sehen.

Foto Nr. 75: Hindenburg begrüßt die Gendarmen mit Handschlag

Foto Nr. 76: Hindenburg nochmal mit den Gendarmen von Medingen.

http://www.aefl.de/ordld/Hindenburg/07/hindenburg_7.htm

Nörten-Hardenberg[Bearbeiten]

w:de:Burg Hardenberg (Nörten-Hardenberg):

Die Familie von Hardenberg besitzt die Burgruine bis heute und betreibt im Ort eine Kornbrennerei, die von ihr 1700 gegründet wurde. Nach eigenen Angaben ist die Hardenberg-Wilthen AG der zweitgrößte Spirituosenhersteller Deutschlands. Hinzugekommen sind unter dem Namen Gräflicher Landsitz Hardenberg Hotellerie und Gastronomie sowie die Durchführung zahlreicher Events, wie Pferdeturniere oder eine Eisbahnveranstaltung im Winter. Unterhalb der Burgruine auf dem ehemaligen Gutshof gibt es heute:

  • Hotelbetriebe
  • Verkaufsladen und Ausschank für Spirituosenprodukte der Kornbrennerei
  • Schlosspark


Nörten-Hardenberg - Die Schleusen des Himmels öffneten sich weit in jener Nacht des Jahres 1698, der gräfliche Hauslehrer berichtet von einem erdbebenartigen Gewitter. Dem Vorderhaus von Burg Hardenberg sollte das Unwetter den Rest geben: Ein lautes Krachen, splitterndes Holz - große Teile der Anlage sackten in sich zusammen.

Dennoch, die Familie Hardenberg ist heute noch in der Nähe von Göttingen ansässig, wo sie sich um das Jahr 1100 niederließ. Bis eine deutsche Adelsfamilie ihren Stammsitz aufgibt, muss ganz anderes über sie hereinbrechen.

Und dann gibt es da Carl Albrecht Jost Graf von Hardenberg (48), der am Stammsitz die Kornbrennerei der Familie mit gut 200 Mitarbeitern leitet. Er sei angetreten, das Erbe von acht Generationen fortzuführen, macht er den Unterschied zu einem gewöhnlichen Aufsichtsratsposten deutlich.

1998 trat er an die Spitze des Familienunternehmens, Vorstandssprecher ist Christian Fehling, sein Schwager. Beide halten zusammen hundert Prozent der Aktien, und das soll auch so bleiben.

Nach dem Einsturz der Burg hatten Hardenbergs Vorfahren ein Schloss am Fuße des Burgbergs gebaut. Allmählich entstanden immer mehr Wirtschaftsgebäude, 1700 wurde die Kornbrennerei gegründet.

Daneben gibt es im "Keilerland" inzwischen ein Burghotel und ein Golfresort mit 36 Löchern.

Familie Hardenberg

Bedachtvoll und geistreich Manager Magazin 21.10.2003

Viele kleine Schnapsunternehmen sind in den vergangenen Jahren hintenübergekippt. Nicht so die Hardenbergs. Die blaublütige Kornbrennerei wächst langsam, aber stetig, weil sie mit jedem Schluck ein Stück Heimat ausschenkt.


Die Hardenberg-Wilthen AG, das niedersächsische Familienunternehmen mit Stammsitz in Nörten-Hardenberg und Zweigniederlassung in Wilthen und Mainz, wurde um 1700 als Gräflich von Hardenberg’sche Kornbrennerei gegründet.

Als um 1400 dem Bistum Mainz das Geld ausging, wurde die Burg mitsamt der Ländereien ihren Verwaltern, den Grafen von Hardenberg, übereignet. Karl-Dietrich von Hardenberg errichtete 1700 am Fuße der Burg schließlich die Gräflich von Hardenberg´sche Kornbrennerei und das Schloss, welches noch heute von den Grafen von Hardenberg bewohnt wird.

Von hier aus bewirtschaften sie das Gut und die dazugehörige Landwirtschaft, die auch heute noch wertvolle Rohstoffe für die Spirituosenherstellung liefert. Seit jeher ist das Wappentier der Familie der Grafen von Hardenberg und der heutigen Hardenberg-Wilthen AG der markante Keilerkopf.

Anekdote zum Wappentier – Der Keiler

Die Geschichte des Keilerkopfes im Wappen der Grafen von Hardenberg beginnt Anfang des 14. Jahrhunderts. Um 1330 wurde die Burg von Feinden belagert. Des Nachts wollten diese die Burg erstürmen und hätten wohl die Hardenberger tödlich im Schlaf überrascht, wenn nicht das nächtliche Tun einen Keiler aufgeschreckt hätte. Das Grunzen des Wildschweins weckte die Burgherren und half ihnen so, den Angriff abzuwehren. Aus Dankbarkeit für diese wundersame Errettung aus höchster Not nahm die Familie den Keilerkopf in ihr Wappen auf.

https://www.hardenberg-wilthen.de/unternehmen-hardenberg-wilthen-ag.html#anekdote

Stammsitz neben dem Schloss

Burghotel Nähe Burgruine (Burgstraße)

Beverbach umfließt Burgruine

w:de:Hardenberg-Wilthen:

Die Aktien befinden sich über die Gräflich von Hardenberg'sche Kornbrennerei GmbH & Co. KG ausschließlich im Besitz der Familie von Hardenberg.

Das Unternehmen in der heutigen Form wurde 1998 gegründet. Die Geschichte geht jedoch zurück auf das Jahr 1700. In diesem Jahr eröffnete Fritz-Dietrich von Hardenberg die Kornbrennerei Hardenberg. w:de:Hardenberg-Wilthen


Der Hardenberg ist die Heimat der legendären Spirituosen mit dem Keilerkopf. Hier steht die Gräflich von Hardenberg’sche Kornbrennerei, in der auch heute noch die edlen Spirituosen gebrannt werden. Die Kornbrennerei ist jedoch nur eine von vielen Attraktionen, die unter der Dachmarke „Gräflicher Landsitz Hardenberg“ im sogenannten Hardenberg KeilerLand, zusammengefasst sind.

Hinter dem Gesamtkonzept steht Carl Graf von Hardenberg, der das Unternehmen heute in der neunten Generation führt. Er sieht seine Aufgabe darin, die mehr als 300-jährige Tradition mit einer tragfähigen Zukunftsvision zu verknüpfen und als dynamischer Unternehmer viele Ideen für die Zukunft des Gräflichen Landsitz Hardenberg als Destination und Ausflugsziel weiterhin zu entwickeln.

HARDENBERG KEILERLAND

Zahlreiche Attraktionen locken Besucher das ganze Jahr in das Hardenberg KeilerLand. Dazu zählen unter anderem die historische Hardenberg BurgRuine, die Gräflich von Hardenberg´sche Kornbrennerei, die Hardenberg KeilerSchänke, der Hardenberg KeilerLaden, der Hardenberg SchlossPark und zahlreiche Events rund ums Jahr.

HARDENBERG BURGHOTEL

Genießer treffen auf das Hardenberg BurgHotel, ein 5* Relais & Châteaux Hotel mit 42 Zimmern und Suiten. In dem dortigen Gourmet-Restaurant Novalis verbindet Küchenchefin Katja Burgwinkel die klassisch-französische und regionale Küche mit mediterraner Leichtigkeit. Für die kreativen Gerichte erhielt das „Novalis“ 2 1/2 F im FEINSCHMECKER Guide sowie 15 Punkte und zwei Hauben im Gault Millau Deutschland 2014. Ein Schwerpunkt der Küche liegt auf Wildgerichten aus eigener Jagd. In den Sommermonaten können Sie auf unserer idyllisch gelegenen Außenterrasse direkt unterhalb der Hardenberg BurgRuine verweilen.

1698

Aus den Tagebuchaufzeichnungen eines gräflichen Hauslehrers geht hervor, dass in einem erdbebenähnlichen Gewitter ganze Teile der Burganlage zum Einsturz kommen. Daraufhin siedelt die Familie übergangsweise ins Hardenberg’sche Stadthaus nach Göttingen um und beginnt mit dem Bau eines repräsentativen Hauses am Fuße der verlassenen Burgruine.

1710

Das Schloss am Fuße der Burgruine, indem auch heute noch die Grafen von Hardenberg wohnen, wird in diesem Jahr fertiggestellt. In den folgenden Jahren entsteht auf dem Anwesen der große Wirtschaftshof mit allen Gebäuden, so wie er sich heute als Gräflicher Landsitz Hardenberg dem Besucher darbietet.

1954

Die ersten 10 Zimmer des heutigen 5* Relais & Châteaux Hardenberg BurgHotels werden eingerichtet. Die gutbürgerliche Burgschänke entwickelt sich mit der Zeit zu einem Gourmetrestaurant und trägt seit 1994 den Namen „Novalis“.

1969

Der Golfclub Göttingen e.V. wird gegründet. Im Jahr 2001 wird dieser in Golf Club Hardenberg e.V. umbenannt. Der Bundesverband Golf Anlagen e. V. hat den Golf Club Hardenberg als eine Fünf-Sterne-Superior-Golfanlage bewertet. Die Anlage gehört zu den besten Golfanlagen Norddeutschlands.

2007

Das 4* LIFESTYLE Hotel FREIgeist, früher das Waldhotel Gesundbrunnen, gehört seit 2007 zum Gräflichen Landsitz Hardenberg. Im Zuge der Übernahme wird das Hotel umfassend renoviert und auf insgesamt 62 Zimmer erweitert. 2008 findet die Wiedereröffnung statt.

2012

Das Relais & Châteaux Hardenberg BurgHotel wird umfassend renoviert und saniert und umfasst nun 42 Zimmer und Suiten. Die DEHOGA zeichnet das Hardenberg BurgHotel im gleichen Jahr mit dem 5. Stern aus.

https://allodien.de/portfolio/graeflicher-landsitz-hardenberg/


„Endlich geht’s los“

Eiszeit im Schlosspark Nörten-Hardenberg Göttinger Tageblatt 2. Dezember 2012

Um punkt 15 Uhr ist am Mittwoch die Eisbahn im Schlosspark Nörten-Hardenberg geöffnet worden. „Endlich geht’s los“, wie Luisa Kopp aus Angerstein mit Blick auf den witterungsbedingt verschobenen Eröffnungstermin sagte.

Albrecht von Alvensleben vom Gräflichen Landsitz Hardenberg zeigte sich am frühen Abend zufrieden mit der Eröffnung – obwohl diese auf einen Wochentag fiel waren bis zum frühen Abend rund 220 Besucher auf der Eisbahn. „Sonst öffnen wir immer am Wochenende“, erklärte er.

https://www.familie-von-alvensleben.de/index.php/kulturg-mainmenu-36/familienring-mainmenu-121 :

Der Alvenslebensche Familienring

Familienring mit JohanneskopfDie Familie v. Alvensleben ist seit dem 15. oder 14. Jahrhundert im Besitz eines einfachen goldenen Ringes, an den eine Ringsage geknüpft ist. Er hat eine sechseckige Form, wiegt etwa fünf Gramm und ist mittels einer Kordel mit einem etwa 5 cm großen, hölzernen Johanneskopf verbunden.

Die älteste schriftliche Nachricht über diesen Ring datiert aus dem Jahr 1575, als die Vettern der schwarzen Linie dem Kloster Neuendorf die Rückgabe eines halben Ringes („unserm gantzen geschlechte zustendigk) quittieren, den ihre Voreltern aus Calbe „vorrurter“ Zeit dem Kloster zur Verwahrung gegeben hatten. Die Rückgabe erfolgte, weil die letzte der Klosterfrauen aus dem Geschlechte von Alvensleben im Kloster Neuendorf verstorben war (Mülverstedt IV, S. 350).

Wann genau der Ring dem Kloster in Verwahrung gegeben wurde, ist nicht bekannt. Es gab im 15. Jahrhundert mehrere Nonnen aus der Familie v. Alvensleben, darunter Sophie v. Alvensleben, die von 1455-1470 als Äbtissin des Klosters Neuendorf in den Urkunden erscheint und als Bewahrerin des Ringes infrage kommt. Man muss davon ausgehen, dass der Ring, bevor er in das Kloster Neuendorf kam, sich bereits einige Zeit auf der Burg Calbe/Milde befunden hat. Er könnte deshalb aus dem 14. Jahrhundert stammen, worauf auch die Ringsage hindeutet.

Aufgrund der Verheißung, dass es dem Geschlechte wohl ergehen werde, solange der Ring in Ehren gehalten wird, hat man ihn über Jahrhunderte immer sehr sorgfältig bewahrt. Vermutlich wurde er nach 1575 wieder auf die Burg Calbe gebracht. Im 30jährigen Krieg soll er im Altar der Kirche in Siepe (bei Calbe/Milde) eingemauert worden, danach nach Lübeck gekommen sein. Weitere Aufbewahrungsorte waren Zichtau (1668, 1774) und Erxleben II (1819) bis 1945. Von dort konnte er kurz vor der russischen Besetzung im Juni 1945 gerettet werden. Er blieb zunächst in Nörten-Hardenberg, wo die Erxleber Alvensleben Zuflucht gefunden hatten, und kam 1946 zur sichereren Verwahrung in den Domschatz von Paderborn. Im Rahmen des Alvenslebenschen Familientages am 13.9.2008 in Halberstadt wurde er aus dem "Exil" zurückgeführt und dem Domschatz von Halberstadt zur Verwahrung übergeben.

Die älteste schriftliche Fassung der Ringsage findet sich bei Edinus (1581) im Rahmen einer in lateinischen Hexametern geschriebenen Familiengeschichte. Sie dürfte aber vorher schon über viele Generationen mündlich überliefert worden sein. https://www.familie-von-alvensleben.de/index.php/kulturg-mainmenu-36/familienring-mainmenu-121


w:de:Wichard von Alvensleben (Offizier):

Wichard Albrecht von Alvensleben (* 19. Mai 1902 in Wittenmoor; † 14. August 1982 in Ascheberg (Holstein)) war ein deutscher Landwirt und Förster. Er befreite 1945 als deutscher Offizier prominente SS-Geiseln in Südtirol.

Wichard von Alvensleben entstammte der niederdeutschen Adelsfamilie von Alvensleben und war der vierte und jüngste Sohn von Ludolf Udo von Alvensleben (1852–1923) aus Wittenmoor und dessen Frau Ida von Glasenapp (1866–1924). Sein ältester Bruder war der Kunsthistoriker Udo von Alvensleben, der das väterliche Gut Wittenmoor übernahm. Sein zweitältester Bruder war der SS- und Polizeiführer in Italien Ludolf Jakob von Alvensleben. Er besuchte die Schule im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg sowie die Ritterakademie in Dom Brandenburg und machte das Abitur 1921 auf der Klosterschule Roßleben. Nach vierjähriger praktischer Ausbildung in Land- und Forstwirtschaft studierte er Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Jura in Eberswalde und München. 1927 heiratete er Cora von Erxleben (1905–1945), Erbin der Güter Tankow-Seegenfelde, Landkreis Friedeberg Nm., und Dertzow, Landkreis Soldin in der Neumark. Von 1929 bis 1939 bewirtschaftete er diese Güter. 1936 erwarb er außerdem das 750 ha umfangreiche Forstgut Viarthlum, Landkreis Rummelsburg i. Pom. 1934 und 1936 wurden zwei Töchter geboren. Wichard von Alvensleben war seit 1933 Ehrenritter und 1958 Rechtsritter des Johanniterordens und ein tiefgläubiger Christ.

Im Zweiten Weltkrieg war von Alvensleben als Offizier der Wehrmacht in Polen, Frankreich, Russland, im Afrikafeldzug und in Italien eingesetzt. In Russland wurde er 1941 schwer verwundet und erhielt das Verwundetenabzeichen, das Infanterie-Sturmabzeichen und das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Seine Frau Cora erschoss sich bei der Ankunft der Roten Armee am 29. Januar 1945 in Tankow. Das Schloss wurde geplündert und niedergebrannt, der Besitz unter polnische Verwaltung gestellt.

Im Herbst 1945 aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen, fand von Alvensleben zunächst Zuflucht bei Verwandten in Nörten-Hardenberg bei Göttingen. Bis 1952 arbeitete er als Holzfuhrmann, Angestellter einer Zuckerfabrik und war zeitweise arbeitslos. Im August 1946 heiratete er in zweiter Ehe Astrid von Brand, verwitwete Gräfin von Brockdorff-Ahlefeldt, deren Mann in Russland gefallen war. Von 1952 bis 1956 verwaltete er das Brockdorffsche Gut in Ascheberg bei Plön. Danach arbeitete er für das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Rendsburg. Seine Verantwortungsbereiche waren die Integration von Flüchtlingen, insbesondere von Jugendlichen, und die Alkoholikerbetreuung. 1974 ging er in den Ruhestand. Er starb 1982. Seine Ruhestätte befindet sich auf dem Brockdorffschen Familienfriedhof in Ascheberg. w:de:Wichard von Alvensleben (Offizier)

befreit u.a. w:de:Kurt Schuschnigg:

Kurt Alois Josef Johann Schuschnigg (von 1898 bis 1919 amtlich Edler von Schuschnigg; * 14. Dezember 1897 in Riva am Gardasee, Österreich-Ungarn; † 18. November 1977 in Mutters, Tirol) war ein österreichischer Politiker.

In dem von ihm als Justizminister mitkonzipierten austrofaschistischen „Ständestaat“ war er vom 29. Juli 1934 bis zum 11. März 1938 diktatorisch regierender Bundeskanzler des Bundesstaates Österreich. Ab 1936 übernahm Schuschnigg auch die Führung der österreichischen Einheitspartei Vaterländische Front und führte den Titel „Bundeskanzler und Frontführer“.

Die Familie siedelte sich in St. Louis (Missouri) an, wo Kurt Schuschnigg an der Jesuitenhochschule Saint Louis University bis 1967 als Professor für Staats- und Politikwissenschaft lehrte. Diese Hochschule wurde, wie das Privatgymnasium, das Schuschnigg zu seiner Schulzeit in Österreich besuchte, von den Jesuiten geführt.

Nach seiner Rückkehr wurde Schuschnigg „für den Bruch mit der demokratischen Verfassung von 1920/29, den er schon als Justizminister unter Engelbert Dollfuß systematisch herbeigeführt hatte“, von der österreichischen Justiz nicht zur Verantwortung gezogen. Mit seinen politischen Entscheidungen bis 1938 hat er sich kaum je kritisch auseinandergesetzt. w:de:Kurt Schuschnigg

befreit u.a. w:de:Friedrich Leopold von Preußen (1895–1959):

vgl. Abschnitt Schloss Glienicke


Hardenberg GolfResort. Albrecht von Alvensleben. Eventmanager des Gräflichen. Landsitz Hardenberg. seit Mai 1999


Carl Hans Adolf Cuno Alexander "Carli" Graf v. Hardenberg, ✶ 5 Nov 1923, Göttingen, † 2004 (Alter 80 Jahre)

  • Eltern: CARL Adolf Oscar Fritz Graf v. Hardenberg, ✶ 19 Jul 1893, Rammelburg, Mansfeld, † 19 Okt 1965, Göttingen, (Alter 72 Jahre) Mutter Elisabeth Charlotte "Lo" v. Bülow, (APC 4.14), ✶ 26 Jun 1901, Berlin-Steglitz, † 15 Nov 1964, Herrsching am Ammersee, (Alter 63 Jahre)

weiter: https://martius-familie.de/getperson.php?personID=I3492&tree=martius

verh. mit (6 Kinder): Adelheid von Alvensleben ✶ 15 Mrz 1924 Megow (Mechowo), Westpommern, † 11 Apr 2018 Hardenberg, Nörten-Hardenberg, 94 Jahre

  • Eltern: Ferdinand von Alvensleben, ✶ 16 Aug 1893, Neuhaldensleben, Haldensleben, † (…) Mutter Elisabeth Luise von Heyden-Linden, ✶ 29 Aug 1889, Stretense, Anklam,

Schloss Berlepsch[Bearbeiten]

1945:

Karl Graf von Berlepsch (* 1882 in Hannoversch Münden; † 24. Mai 1955 auf Schloss Berlepsch) - Schriftsteller, Lyriker und Maler - 63 Jahre

  • Erst 1896 konnte die Familie von Münden in das Schloss umziehen. Die umfangreiche Vogelsammlung wurde im zum Museum umgebauten Fruchthaus untergebracht. † 27. Februar 1915 in Göttingen
    • Bälgesammlung, die Vogelkundler aus aller Welt angezogen hatte, fast 60.000 Exemplare, darunter 300 neue Typen. Sie wurde von seinem Sohn Karl an das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main verkauft, wo sie die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstand
  • Hans-Sittich Reinhard Gustav Adolf von Berlepsch (* 29. August 1910; † 23. Oktober 1943)
  • Tilo Wilhelm Karl Paul Ernst Heinrich von Berlepsch (30. Dezember 1913); ⚭ NN
    • Tilo von Berlepsch was born on December 30, 1913 in Kassel, Germany as Tilo Wilhelm Karl Paul Ernst Heinrich von Berlepsch. He was an actor, known for Tätowierung (1967), Das Brot der frühen Jahre (1962) and Der Fall Harry Domela (1965). He was married to Eike Siegel. He died on April 8, 1991 in Basel, Switzerland. - 1938 stand er in Preußische Liebesgeschichte erstmals vor der Kamera, aber erst nach dem Krieg wurde er zum häufig besetzten Filmschauspieler.

Hubertus Bodo Horst von Berlepsch (* 7. April 1919; † 14. November 1978); ⚭ (1) NN, ein Sohn, zwei Töchter; ⚭ (2) NN 26 Jahre

  • Hans-Sittich von Berlepsch (* 1944) 1 Jahr
    • Fabian Sittich von Berlepsch (* 1976)

Sigrid Elisabeth Nathusius, Frau von Hubertus seit 1944 (1922–1992), 23 Jahre

  • Gottlob Karl von Nathusius (1884-1948 [Selbstmord]), Vater von Sigrid, 61 Jahre

Adolf von Berlepsch (* 27. August 1888; † 27. Mai 1915) - drei Schwestern: 1884, 1890, 1893


w:de:Schloss Berlepsch:

Schloss Berlepsch, Berleipse, Berlepse, Berleiffen, ist eine dreiflügelige Burganlage mit Innenhof und Park etwa 400 Meter nordöstlich des Witzenhausener Ortsteiles Hübenthal im Werra-Meißner-Kreis in Hessen. Das Schloss liegt nur wenige Hundert Meter von der Landesgrenze zu Niedersachsen und südwestlich des Friedländer Ortsteiles Mollenfelde des Landkreises Göttingen und des Neu-Eichenberger Ortsteils Hermannrode im Werra-Meißner-Kreis.

Von 1881 bis 1894 gaben Graf Karl Friedrich von Berlepsch und ab 1893 sein Sohn Hans dem Schloss durch umfassende Umbauten und Veränderungen seine heutige Gestalt, zu der auch ein Deckengemälde Carl Wiederholds gehört. Diese Änderungen sind beispielhaft für die späte hannoversche Neugotik und wurden vom Architekten Gustav Schönermark geplant. Der Ornithologe Hans von Berlepsch richtete auf dem Schloss eine vogelkundliche Sammlung ein, und Karl von Berlepsch versammelte von Zeit zu Zeit einen Kreis bekannter Dichter auf dem Schloss. Auf dem Wappenstein am äußersten der drei Tore ist das Wappen der beiden Berlepschlinien eingemauert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss Berlepsch von Hubertus von Berlepsch in ein Hotel mit Restaurant umgestaltet. 1980 wurden beide geschlossen, als Hans-Sittich Graf von Berlepsch auf dem Schloss das Sannyasinzentrum Arvind für Bhagwan-Anhänger einrichtete. Das Zentrum wurde bereits 1982 wieder aufgelöst. 1984 gründeten Osho-Anhänger im Rittergut Hübenthal, das der Familie Berlepsch gehörte, das Zentrum Parimal.

Seit 2011 hat das Schloss touristische Angebote wie Gastronomie, Führungen und regelmäßige Veranstaltungen. Das gastronomische Angebot greift das Thema „Mittelalter“ auf.

w:de:Karl Friedrich von Berlepsch

Freiherr Karl Friedrich Ludwig Hans von Berlepsch, ab 1869 Graf, (* 17. Februar 1821 in Langensalza; † 2. September 1893 ebenda) war ein deutscher Gutsbesitzer, Politiker und Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Seine Eltern waren der Freiherr Karl Ludwig von Berlepsch (5. Januar 1791 – 26. Januar 1848) und dessen Ehefrau Henriette Luise von und zu Gilsa (20. August 1796 – 26. Dezember 1862).

Berlepsch wurde nach dem Tod seines Vaters Herr auf Schloss Berlepsch und den Gütern Fahrenbach, Dohrenbach, Freudenthal, Hübenthal und Neuenrode.

Als Inhaber des Majorats in der Familie hatte er das seit 1369 in der Familie Berlepsch erbliche Hofamt des Erbkämmerers der Landgrafen von Hessen inne und war einer der drei Obervorsteher der Ritterschaftlichen Stiftungen Kaufungen und Wetter. Von 1862 bis 1866 war er ritterschaftlicher Abgeordneter der kurhessischen Ständeversammlung.

Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen im Jahre 1866 berief König Wilhelm ihn 1867 zum Mitglied des preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit und erhob ihn am 27. August 1869 in den preußischen Grafenstand, wobei der Grafentitel an den Besitz des Majorats von Berlepsch gebunden war. Von 1868 bis 1886 war er auch Mitglied des Kasseler Kommunallandtags.

Berlepsch begründete 1859 den Familienfideikommiss und gab ab 1881 dem Schloss Berlepsch durch umfassende Umbauten im Stil der späten hannoverschen Neugotik seine heutige Erscheinungsform.

Karl Friedrich von Berlepsch heiratete am 16. April 1848 in Kassel Johanna Wilhelmine Theodore Koch (26. April 1829 – 27. Juni 1902), Tochter des kurhessischen Staatsrats und Ministers des Inneren Johann Hermann Koch (1795–1862) und dessen Ehefrau Wilhelmine Philippine Konradine geb. Köber. Der Ehe entstammten die Söhne:

  • Hans Hermann Carl Ludwig, Graf von Berlepsch (29. Juli 1850 – 27. Februar 1915), Ornithologe,
  • Otto Heinrich Wilhelm, Freiherr von Berlepsch (22. Januar 1852 – 7. Mai 1899)
  • Karl Emil Ernst (1862–1865)

w:de:Friedrich Ludwig von Berlepsch:

Freiherr Friedrich Ludwig von Berlepsch (* 4. Oktober 1749 in Stade; † 22. Dezember 1818 in Erfurt) war ein hoher Beamter im Kurfürstentum Hannover und Publizist. Sein Einsatz für die Interessen der Bevölkerung und gegen staatliche Willkür sorgte für einen Jahrzehnte dauernden Streit zwischen ihm und der hannoverschen Regierung.

Im Jahr 1771 heiratete er Dorothea Friderika Emilie von Oppel (* 26. November 1755 in Gotha; † 27. Juli 1830 in Lauenburg), Tochter des bereits 1760 verstorbenen einstigen Kanzlers zu Sachsen-Altenburg und Sachsen-Gotha und württembergischen Geheimen Rats und Gouverneurs der Grafschaft Mömpelgard, Carl Georg August von Oppel, und dessen Ehefrau Amalie geb. Gräfin Dönhoff. Der Ehe entstammten zwei Töchter und ein Sohn:

  • Charlotte Luise (* 26. April 1771) ⚭ 1798 August Ernst von Lichtenberg-Niederfüllbach
  • Friedrich (Fritz) Carl Emil (* 1. März 1773; † 11. Januar 1802), Drost von Herzberg
  • Caroline (1777–1780)

Emilie von Berlepsch, die bereits in den 1780er Jahren als Schriftstellerin in Erscheinung trat, lebte von 1793 bis 1795 in der Schweiz, und 1795 reichte sie die Scheidung von ihrem Ehemann ein, mit dem sie in den Jahren der Ehe nur eine kurze Zeit zusammengelebt hatte.[2] Friedrich Ludwig von Berlepsch heiratete daraufhin im selben Jahr ihr Kammermädchen Anna Dorothea Helene Siever (1767–1811), mit der er noch einen Sohn hatte.

Karl Ludwig (* 5. Januar 1791; † 26. Januar 1848), Herr auf Berlepsch und Fahrenbach, Landrat von Langensalza ⚭ 1813 Henriette von und zu Gilsa (* 26. Januar 1796; † 26. Dezember 1862), Eltern von Karl Friedrich von Berlepsch

Aus einer Beziehung mit seiner Köchin Wagner hatte er einen Sohn, den Schweizer Reiseschriftsteller Hermann Alexander von Berlepsch.


w:de:Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch

Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch, ab 1869 mit der Standeserhebung seines Vaters Graf (* 29. Juli 1850 auf Gut Fahrenbach bei Witzenhausen; † 27. Februar 1915 in Göttingen), war ein deutscher Ornithologe.

Berlepsch war der ältere Sohn des Freiherrn, ab 1869 Grafen Karl Friedrich von Berlepsch (1821–1893), Herr auf Schloss Berlepsch und auf den Gütern Fahrenbach, Dohrenbach, Freudenthal, Hübenthal und Neuenrode sowie Mitglied des preußischen Herrenhauses, und dessen Ehefrau Johanna Margarete Theodore Koch (1829–1902), Tochter des ehemaligen kurhessischen Ministers des Inneren Johann Hermann Koch.

Bereits als Junge zeigte er eine ausgesprochene Vorliebe für die Naturwissenschaften. Von seinem Vater lernte er das Ausstopfen bei der Jagd erlegter Vögel, und er legte sich eine kleine Sammlung gebalgter Vögel der heimischen Fauna an. Seine Gymnasialzeit in Münden musste er 1870 als Primaner unterbrechen, da er beim Beginn des Deutsch-Französischen Kriegs in das Husaren-Regiment Nr. 14 eintreten musste. Zwar wurde er noch zum Leutnant befördert, aber er schilderte seine Soldatenzeit später als eine schreckliche. Nach dem Ende seiner Soldatenzeit brachte er seine schulische Ausbildung mit dem Abitur zu Ende und studierte danach Ornithologie und Pflanzenkunde in Leipzig, Halle und Zürich.

Nach einem vom Vater ermöglichten längeren Aufenthalt in London kehrte er zurück, heiratete 1881 Emma Karoline Wilhelmine von Bülow (1855–1937) und bezog mit seiner Frau ein kleines Haus in Münden, wo er – passionierter Wanderer und Jäger – sich vor allem der Erweiterung seiner Vogelsammlung widmete, die zu großen Teilen auf Zusendungen von Vogelsammlern aus Südamerika wie Hermann von Ihering basierte. Die stetig wachsende Sammlung und seine ebenso wachsende ornithologische Bibliothek verschlangen viel Geld und brachten nichts ein, sodass seine Eltern immer wieder aushelfen mussten. Da das Haus bald zu eng wurde, zog die Familie in einen geräumigen Neubau in der Nachbarschaft um, in dem Forscher aus vielen Ländern und Museen verkehrten.

Als sein Vater 1893 starb und er dessen Erbe antrat, musste er sich intensiv um die Verwaltung von Schloss Berlepsch, das seit 1881 umfassend umgebaut wurde, und den dazugehörigen land- und forstwirtschaftlichen Besitz kümmern, was ein häufiges Hin- und Herreisen zwischen Münden und dem Schloss Berlepsch erforderte. Am Schloss waren noch immer Reparaturen und Umbauten notwendig, um es wieder zeitgemäß bewohnbar zu machen. Erst 1896 konnte die Familie von Münden in das Schloss umziehen. Die umfangreiche Vogelsammlung wurde im zum Museum umgebauten Fruchthaus untergebracht.

Die Verwaltung des Besitzes sowie mehrere Ämter in Kreisausschüssen und bei der Provinzialregierung in Kassel belasteten die Gesundheit des im Alter zunehmend unter Diabetes leidenden Berlepsch, und die wissenschaftlichen Arbeiten traten notgedrungen etwas in den Hintergrund.

Als er am 27. Februar 1915 verstarb, umfasste seine Bälgesammlung, die Vogelkundler aus aller Welt angezogen hatte, fast 60.000 Exemplare, darunter 300 neue Typen. Sie wurde von seinem Sohn Karl an das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main verkauft, wo sie die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstand.

Seiner 1881 geschlossenen Ehe mit Emma von Bülow (* 8. Juni 1855 in Braunschweig; † 20. Mai 1937 auf Schloss Berlepsch) entstammten fünf Kinder und sechs Enkel:

Karl Adolf Wilhelm Otto Graf von Berlepsch (* 15. Mai 1882; † 24. Mai 1955); ⚭ Margareta von Scheffer

  • Hans-Sittich Reinhard Gustav Adolf von Berlepsch (* 29. August 1910; † 23. Oktober 1943)
  • Tilo Wilhelm Karl Paul Ernst Heinrich von Berlepsch (30. Dezember 1913); ⚭ NN
  • Hubertus Bodo Horst von Berlepsch (* 7. April 1919; † 14. November 1978); ⚭ (1) NN, ein Sohn, zwei Töchter; ⚭ (2) NN
    • Hans-Sittich von Berlepsch (* 1944)
      • Fabian Sittich von Berlepsch (* 1976)

Johanna Caroline Paula von Berlepsch (* 11. November 1884); ⚭ Ernst von Verschuer

Adolf von Berlepsch (* 27. August 1888; † 27. Mai 1915)

Margarete Fanny Helene von Berlepsch (* 12. April 1890); ⚭ (1) Paul von Hanenfeldt, ⚭ (2) Rudolf von Spankeren

Else Marie Bertha Ferdinandine von Berlepsch (* 21. Mai 1893); ⚭ Wilhelm Franssen

w:de:Karl von Berlepsch:

Karl Graf von Berlepsch (* 1882 in Hannoversch Münden; † 24. Mai 1955 auf Schloss Berlepsch) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Maler.

Graf Berlepsch legte 1906 am Mündener Gymnasium das Abitur ab. Schon während seiner Gymnasialzeit erhielt er einen Preis für seine Ballade Der Weichensteller. Nach dem Abitur studierte er an den Universitäten München, Marburg und Bonn Rechtswissenschaften. 1911 wurde er in der Landesregierung in Kassel angestellt. Er nahm im Ersten Weltkrieg als Soldat von 1914 bis 1918 an der Ostfront und der Westfront teil. 1919 wurde er Referendar in Kassel. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er den Familienbesitz Schloss Berlepsch bei Witzenhausen mit den dazugehörenden Gütern.

Er lebte fortan auf dem Schloss und versammelte dort bekannte Dichter in einer losen Folge von literarischen Zirkeln. Er selbst verfasste neben Lyrik auch Novellen und Skizzen in Prosa. Zudem war er ein realistischer Maler und Zeichner.

Der Komponisten Arno Liebau vertonte 1936 das Gedicht „Trinken will ich dein Gold“. Auch Karl Fuhrmann vertonte einige seiner Gedichte.

Schriften

  • Ein Jahr an beiden Fronten: Kriegstagebuchblätter (= Aus den Tagen des grossen Krieges Band 9). Velhagen und Klasing Verlag, Bielefeld und Leipzig, 1915.
  • Beitrag in: Kränze. Marburger Dichterbuch. Elwert, Marburg 1909.
  • Trinken will ich dein Gold, Gedichte, Velhagen und Klasing Verlag, Bielefeld 1914, 2. Auflage 1919.
  • Vom Herzschlag der Stunden Gedichte, Velhagen und Klasing Verlag, Bielefeld 1914.
  • Die andere Welt, Gedichte, Velhagen und Klasing Verlag, Bielefeld 1922.
  • Pionierlied (1923)
  • Gib mir Sommer!, Neue Gedichte, Velhagen und Klasing Verlag, Bielefeld 1928.
  • Emilie von Berlepsch, die Dichterin der Werther-Zeit: in Die Sonntagspost, Beilage der Kasseler Post, Jahrgang 48, Nr. 177 vom 29. Juni 1930
  • Septembermorgen vor dem Jagdhaus. In: Mecklenburgische Monatshefte 1934, S. 442.
  • Alte Liebe und neue Lieder Gedichte, Türmer Verlag, München 1953.

darin Der Weichensteller. Gedicht (Digitalisat)

w:de:Tilo von Berlepsch:

Tilo von Berlepsch, auch Thilo von Berlepsch, (* 30. Dezember 1913 in Kassel; † 8. April 1991 in Basel, Schweiz) war ein deutscher Schauspieler.

Er entstammte dem Adelsgeschlecht Berlepsch und war ein Enkel des Ornithologen Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch. Er gab sein Debüt als Schauspieler 1933 in Berlin. Seine langjährige Bühnenkarriere konnte er auch nach 1945 an zahlreichen bundesdeutschen Theatern fortsetzen.

1938 stand er in Preußische Liebesgeschichte erstmals vor der Kamera, aber erst nach dem Krieg wurde er zum häufig besetzten Filmschauspieler. Er mimte meist hochgestellte Persönlichkeiten, oftmals Adelige, Staatsanwälte, Rechtsanwälte, aber auch Diener. In dem Luther-Fernsehfilm Der Reformator (1968) verkörperte er den Schlosshauptmann Hans von Berlepsch, einen frühen Angehörigen der Familie von Berlepsch. Er war mit der 1919 geborenen Schauspielerin Eike Siegel verheiratet.

Tilo von Berlepsch wurde anonym auf dem Friedhof Lichtental in Baden-Baden beigesetzt.

Filmografie 1938: Preußische Liebesgeschichte ...

Nome Tilo von Berlepsch

Nome de Registro Tilo Wilhelm Karl Paul Ernst Heinrich von Berlepsch

Data de Nascimento 30/12/1913

Data de Falecimento 08/04/1991

Local de Nascimento Kassel, Alemanha

  • Achsensprung (1977, elenco)
  • Rosemaries Tochter (1976, elenco)
  • When Mother Went on Strike (1974, elenco)
  • Hard to Remember (1974, elenco)
  • Krieg im dritten Stock (1973, elenco)
  • Das fliegende Klassenzimmer (1973, elenco)
  • Schöne Grüße von Adelheid (1972, elenco)
  • Auf Befehl erschossen - Die Brüder Sass, einst Berlins große Ganoven (1972, *elenco)
  • The Love Keys (1971, elenco)
  • Our Willi Is the Best (1971, elenco)
  • Olympia - Olympia (1971, elenco)
  • Die Nacht von Lissabon (1971, elenco)
  • Der trojanische Sessel (1971, elenco)
  • The Fire Tongue Bowl (1970, elenco)
  • Komm nach Wien, ich zeig dir was! (1970, elenco)
  • Gentlemen in White Vests (1970, elenco)
  • Claus Graf Stauffenberg (1970, elenco)
  • O Homem do Olho de Vidro (Der Mann mit dem Glasauge, 1969, elenco)
  • Goldene Städte (1969, elenco)
  • Friedrich Ebert - Geburt einer Republik (1969, elenco)
  • Die ungarische Hochzeit (1969, elenco)
  • Das Vermächtnis (1969, elenco)
  • Was man so die Liebe nennt (1968, elenco)
  • Unwiederbringlich (1968, elenco)
  • The Monster of Blackwood Castle (1968, elenco)
  • Komm nur, mein liebstes Vögelein (1968, elenco)
  • Der Reformator (1968, elenco)
  • Berliner Blockade (1968, elenco)
  • The College Girl Murders (1967, elenco)
  • Tatuagem (Tattoo, 1967, elenco)
  • Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1967, elenco)
  • Die Mission (1967, elenco)
  • The Hunchback of Soho (1966, elenco)
  • Standgericht (1966, elenco)
  • Long Legs, Long Fingers (1966, elenco)
  • Der Fall der Generale (1966, elenco)
  • No Amor... Vale Tudo (Das Liebeskarussell, 1965, elenco)
  • Der Nebbich (1965, elenco)
  • Der Fall Harry Domela (1965, elenco)
  • DM-Killer (1965, elenco)
  • Brave Diebe (1965, elenco)
  • The Mysterious Magician (1964, elenco)
  • Der Kaiser vom Alexanderplatz (1964, elenco)
  • Der Beste (1963, elenco)
  • Alcova Secreta (Moral 63, 1963, elenco)
  • Das Brot der frühen Jahre (1962, elenco)
  • Um Casamento Diabólico (The Marriage of Mr. Mississippi, 1961, elenco)
  • Das Rendezvous von Senlis (1961, elenco)
  • Until Money Departs You (1960, elenco)
  • The Dear Augustin (1960, elenco)
  • Labirinto (Labyrinth, 1959, elenco)
  • Alt Heidelberg (1959, elenco)
  • Ídolo do Pecado (Rosemary, 1958, elenco)
  • Piefke, der Schrecken der Kompanie (1958, elenco)
  • O Amor Pode Ser Veneno (Liebe kann wie Gift sein, 1958, elenco)
  • Meine 99 Bräute (1958, elenco)
  • Lilli - ein Mädchen aus der Großstadt (1958, elenco)
  • Vater macht Karriere (1957, elenco)
  • Friederike von Barring (1956, elenco)
  • Die wilde Auguste (1956, elenco)
  • Mamitschka (1955, elenco)
  • Drei Mädels vom Rhein (1955, elenco)
  • Die Mädels vom Immenhof (1955, elenco)
  • Die Barrings (1955, elenco)
  • Dein Mund verspricht mir Liebe (1954, elenco)
  • Unter den Sternen von Capri (1953, elenco)
  • Hocuspocus (1953, elenco)
  • His Royal Highness (1953, elenco)
  • Hab Sonne im Herzen (1953, elenco)
  • Der Tag vor der Hochzeit (1952, elenco)
  • Veronika, die Magd (1951, elenco)
  • Unsterbliche Geliebte (1951, elenco)
  • Love' 47 (1949, elenco)
  • Amico (1949, elenco)

https://www.interfilmes.com/person_1037195_Tilo.von.Berlepsch.html


Schloss Hundisburg Zur Navigation springenZur Suche springen

w:de:Schloss und Park Hundisburg im Luftbild

Schloss Hundisburg ist eines der bedeutendsten ländlichen Barockschlösser in Sachsen-Anhalt und befindet sich in Hundisburg, einem südlichen Ortsteil von Haldensleben. Es wurde am 28. November 1945 durch einen Brand teilweise zerstört und wurde ab 1994 umfassend restauriert.

Mit dem wirtschaftlichen Niedergang des Geschlechts von Alvensleben folgte ein Besitzerwechsel: Der Magdeburger Unternehmer Johann Gottlob Nathusius kaufte 1811 das Anwesen. Im Vorjahr hatte er bereits das Klostergut Althaldensleben erworben. Nathusius benutzte das Schloss zunächst als Fabrikgebäude und ließ zu diesem Zweck Zwischendecken in den Festsaal einziehen. Ab 1831 wirkte hier sein Sohn Hermann Engelhard von Nathusius, ein zu seiner Zeit bedeutender Agronom und Zoologe, der die barocken Gartenanlagen anglisierte. Letzter Besitzer war dessen Enkel Gottlob Karl von Nathusius. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss sowjetischen Soldaten als Quartier. Diese verursachten einen Brand, dem der größte Teil des Hauptgebäudes zum Opfer fiel.

  • Johann Gottlob Nathusius (* 30. April 1760 in Baruth/Mark; † 23. Juli 1835 in Althaldensleben) war ein deutscher Kaufmann, Unternehmer und Großgrundbesitzer.
    • Nathusius gründete den ersten Industriekonzern Deutschlands, der aus mehr als dreißig Gewerbebetrieben bestand – darunter die Handelsgärtnerei zu Althaldensleben, Getreide- und Ölmühlen, eine Nudelfabrik, eine Brennerei, eine Stärkefabrik, Obstwein- und Essigfabriken, eine Rübenzuckerfabrik sowie eine Brauerei, Ziegeleien und Steinbrüche, eine Steingutmanufaktur, die Porzellanfabrik Nathusius sowie eine Maschinenfabrik in Hundisburg. Die von ihm initiierten Strukturveränderungen in und um Haldensleben entwickelten den Großraum von einer Agrar- zu einer Industrieregion.
    • Johann Gottlob Nathusius heiratete im Februar 1809 Luise Wilhelmine Engelhard (1787–1875), eine Tochter des kurhessischen Direktors des Kasseler Kriegskollegiums, Johann Philipp Engelhard und der bedeutenden Dichterin Philippine Engelhard, geborene Gatterer (1756–1831). Das Ehepaar hatte acht Kinder: Hermann (1809–1879), Luise (1811–1891), Gottlob Engelhard (1813–1829), Philipp (1815–1872), August (1818–1884), Wilhelm (1821–1899), Heinrich (1824–1890) und Johanne (1828–1885).
  • w:de:Hermann Engelhard von Nathusius: ab 1840 von Nathusius, (* 9. Dezember 1809 in Magdeburg; † 29. Juni 1879 in Berlin) war seit 1831 Besitzer und Verwalter des Rittergutes Hundisburg im heutigen Sachsen-Anhalt und gilt gleichzeitig als Mitbegründer moderner Tierzucht.
    • Nathusius heiratete 1835 in Giebichenstein Louise Bartels (1810–1906), eine Tochter des preußischen Amtsrats August Ludwig Remigius Bartels. Das Paar hatte drei Söhne und zwei Töchter: Joachim (1848–1915), preußischer Landesökonomierat ⚭ Adelheid von Schenck (1863–1954), Eltern von Gottlob Karl von Nathusius

w:de:Gottlob Karl von Nathusius: (* 25. Juli 1884 in Hundisburg; † 30. März 1948 in Ermschwerd-Freudenthal [Freitod])

Vor Übernahme eines gepachteten Gutes in Emden (damals Kreis Neuhaldensleben) aus dem Besitz der Grafen Schulenburg im Jahre 1909, unternahm Nathusius noch eine mehrmonatige Reise durch die USA. Zum Ersten Weltkrieg wurde er am 23. September 1914 eingezogen und war bis zu seiner Entlassung (12. Oktober 1918) bei Kriegsende als Rittmeister an der Front in Nordfrankreich eingesetzt.

Nach dem Tode des Vaters erbte Nathusius am 8. Mai 1915 Schloss und Rittergut Hundisburg, das sich seit 1811 in Familienbesitz befand.

Am 30. Juni 1914 heiratete Gottlob von Nathusius in Holdenstedt bei Uelzen Olga von der Wense (1895–1938), Tochter des königlich-preußischen Kammerherrn und königlich-sächsischen Oberstleutnants a. D. August von der Wense und der Elisabeth, geb. Freiin von Fritsch.

Das Paar hatte zwei Töchter. Erika Barbara (1917–1944) verheiratete sich 1942 in Hundisburg mit Ernst-Eckart von Eichborn (* 1911), sie kam bei einem tragischen Reitunfall kurz vor der Hochzeit ihrer Schwester Sigrid Elisabeth (1922–1992) ums Leben. Diese heiratete 1944 Hubertus Graf von Berlepsch (* 1919), Sohn des Karl Graf von Berlepsch und späterer Besitzer auf Schloss Berlepsch. Ein Enkel von Nathusius ist Vito von Eichborn, Gründer des Eichborn-Verlags.

Ein Großonkel Nathusius’ war Wilhelm von Nathusius, der als Privatgelehrter als Mitbegründer der Oologie gilt. Es ist zu vermuten, dass dessen ornithologische Tätigkeiten wesentlich auch das Interesse des jungen Gottlob Karl von Nathusius an der Ornithologie weckten.[25]

Als Zufall darf gelten, dass die Tochter in eine Familie einheiratete, die auch zwei bedeutende Vogelkundige hervorgebracht hatte: Hans Freiherr von Berlepsch (genannt der „Vogelschutz-Berlepsch“), ein Bruder des oben genannten Karl Graf von Berlepsch, und Graf Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch (genannt der „Kolibri-Berlepsch“).

Nach Kriegsende 1945 wurde die damalige Provinz Sachsen zunächst von amerikanischen Truppen besetzt. Bereits am 13. April 1945 hatte die amerikanische Armee die Kreisstadt Haldensleben eingenommen. Der Gutsbetrieb lief zunächst ungestört weiter. Am 1. Juli 1945 wurde die Übergabe des Gebietes an die sowjetische Besatzungsmacht umgesetzt. Ab der Besetzung durch russische Truppen wurde das Schloss beschlagnahmt, um dort bis zu 1.000 Offiziere und Soldaten einzuquartieren.

Am 7. September 1945 wurde vom zuständigen Bürgermeister mit Verweis auf die Bodenreform die sofortige entschädigungslose Enteignung des Nathusius’schen Besitzes[22] verkündet. Damit verbunden war die Ausweisung der Familie. Um der Einweisung in ein Zwangslager zu entgehen, floh Nathusius Ende September nach Witzenhausen. Nach Ankunft bei seiner Tochter auf dem nahegelegenen Schloss Berlepsch erfuhr er vom Brand des Schlosses Hundisburg am 28. November 1945. Das Rittergut wurde noch 1945 geschlossen in Volkseigentum überführt und zunächst als Provinzialgut, später als Volkseigenes Gut (VEG) verwaltet.[23]

Für Nathusius folgten nun tatenlose Jahre, denen er 1948 ein selbstgewähltes Ende bereitete. Er wurde im Berlepschen Schlosspark beigesetzt.

Gießen[Bearbeiten]

Lager Gießen war vor Ort nicht gewollt

Lagerleiter 1954 bis 1984 Heinz Dürr - Jg. 1928

Zwangsmigration - erfahrungsintensiv - notwendiges, gezwungenes Einrichten im Übergang

45 bis 49 - zahlreiche Lager nebeneinander - dienten dazu, einen Überblick über die Nachkriegsgesellschaft zu behalten

Gießen - Flüchtlingslager der Nachkriegszeit - Febr. 1946 bis Jan. 1947 vornehmlich Deutche aus den ehemaligen Ostgebieten (später sog. Vertriebene)

Gießen 23 Kriegsgefangenen- und Arbeitslager (vor allem ab 1941) - 1944 ca. 1600 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter

bis 1948 mindestens 3 DP-Lager

1945 - Hotel Lenz am Bahnhof gelegen (später gegen geringe Gebühr)

Kaffeehaus am Bahnhof gelegen - DRK-Einrichtung für Durchreisende, ab Oktober 1945 auch Holzbaracken auf einem Kasernengelände

September 1945 - neue hessische Landesregierung

Okt. - Anweisung der amerikan. Besatzungsmacht Aufnahme von 53.000 Ausgewiesenen

Nov. Gießen muß 1.000 Betten vorhalten - 6. Nov. Pfarrer Dr. Alfred Trommershausen zum Flüchtlingskommissar der Stadt - Flüchtlingsausschuß bestand bereits - Regierungspräsidium Darmstadt zahlte (Regierungskommissar für Flüchtlingswesen) - Trommershausen wurde von der Stadtverwaltung mit Argwohn betrachtet

kleinere Lager erregten weniger Aufsehen und Proteste

  • Stadtverwaltung übertrug Wohlfahrtsverbänden Betreuung von Obdachlosen und Durchreisenden --> Hotel Lenz mit 300 Betten für Ausgewiesene (für die anderen Keller und schlechte Behausungen)
  • Studentenheim von der Militärregierung als Massenquartier --> 300-400 Betten
  • Viehmarkt: zwei Wehrmachtsbaracken, von der Stadt nach dem Zusammenbruch mit karitativen Verbänden dort aufgestellt - Auf dem Gelände der heutigen HEAE war nach dem Ersten Weltkrieg ein Viehmarkt, später ein Wohnwagenstellplatz von Schaustellern. - Die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen, abgekürzt EAEH, vormals Hessische Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (kurz: HEAE), befindet sich in Gießen an der Rödgener Straße im ehemaligen US-Depot Gießen. Von 1946 bis 2018 befand sich die Einrichtung südwestlich des Bahnhofs im Meisenbornweg und trug die Bezeichnungen Notaufnahmelager Gießen, Aufnahmelager Gießen und Durchgangslager Gießen.
    • Das US-Depot Gießen war bis Mitte 2007 das zentrale Warenverteilzentrum der amerikanischen Streitkräfte in Europa. Es befand sich am östlichen Rand der mittelhessischen Stadt Gießen zwischen dem Gießener Ring und der Rödgener Straße und umfasste eine Fläche von 200 Hektar. - Das Depot wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände des 1929 erbauten Verkehrsflughafen Gießen eingerichtet.
US-Depot

Das Aufnahmelager am Meisenbornweg besteht seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Es begann mit Ausgebombten und bald darauf kamen Flüchtlinge und Vertriebene aus dem Osten. Mit ihnen hatte das Lager die höchste Bewohnerzahl. Die meiste Zeit seiner Existenz nahm es Leute aus der SBZ und DDR auf. Zusammen mit den Aufnahmestellen Marienfelde und Uelzen gehörte es zu den Einrichtungen speziell für Flüchtlinge und Zuziehende aus der SBZ und DDR. Bis zur Schließung des Notaufnahmelagers 1990 waren dort 900 000 Leute empfangen worden.


Regierungs-Durchgangslager Redulag ab 1. April 1947 - Verwaltung durch den Landrat des Landkreises Gießen

unterstand Regierungspräsidium Darmstadt

einziges im Land Hessen - Diensträume im Hotel Kobel

Zuzug nach Hessen gewähren,

Aufenthaltsgenehmigungen,

"Grenzgänger" nach Bayern oder Niedersachsen weiterleiten

"illegale Grenzgänger" aus der SBZ aufnehmen

Hessen hielt von den Besatzungsmächten verfügten Zuzugsstop aufrecht (formal nur bei Städten über 20.000 Einwohnern)

--> Zuzug und Aufenthalt nur in wenigen Fällen gewährt

  • Familienzusammenführung, wenn Haushaltsvorstand bereits in Hessen lebte und arbeitete und vor allem über Wohnraum verfügte
  • Evakuierte
  • heimkehrende Kriegsgefangene
  • dringend benötigte Fachkräfte

1947: westliche Länder hatten sich auf Bevölkerungsaustausch geeinigt, um von der Übersiedlung besonders betroffene Gebiete zu entlasten - z.B. Dänemark-Transporte und aus SH

740 Betten

  • Hammstraße Baracken 104 bzw. 240 Betten
  • Liebigstraße Baracke 144 Betten
  • Hotel Lenz am Bahnhof 92 Betten - 1946/47 geringe Unterkunftsgebühr
  • Baracke Nähe Studentenwohnheim 160 Betten

Lager: diejenigen, die eine Gefahr für die Besatzer werden konnten, separieren

Amrikaner: 3,1 Mill. Kriegsgefangene - zB in Provisorien wie den Rheinwiesen

ab Sommer 1945 Entlassung

900.000 Kriegsgefangene europäischen Staaten übergeben wegen Arbeitskräftemangel dort

Internierungslager für Funktionsträger - Rückgriff auf NS-Lager. Sachsenhausen, Dachau, Buchenwald ...

DP-Lager für ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter

Kontrollratsgesetz Nr. 18 (März 1946) - Freizügigkeit der Deutschen ringschränkt - Zuzug in die Städte verboten

Mobilität hatte mit Kriegsende nochmals zugenommen - Menschenströme mußten kanalisiert, aufgenommen, weitergeleitet, abgewiesen werden

Versorgung der DPs durch Besatzungsmächte geregelt

die für Zuwanderer verantwortlichen Landesregierungen taten sich schwer, mit entsprechenden Maßnahmen die Nachkriegsgesellschaft zu stabilisieren

Ausweisung folgte legale Zuwanderung mit Priorität in der Organisation

Personen außerhalb der offiziellen Übersiedlerzüge waren illegale Zuwanderer - 60% waren in die SBZ Transportierte, die in den Westen weiterwanderten

Schwarzmarkt florierte

politische Flüchtlinge erst ab Mitte 1947 als solche erkannt

Forderung der westlichen Ministerpräsidenten an die Besatzungsmächte zur Befestigung und Abriegelung der Demarkationslinie und zur konsequenten Abschiebung von Zuwanderern in die Herkunftszonen

weitere Maßnahme, die Zuwanderung zu begrenzen, waren zentrale Einrichtungen zur Überprüfung des Zugangsbegehrens - in Hessen die Lager Gießen und Dieburg (15 km östl. Darmstadt) - ab 1. Januar 1947 Regierungsdurchgangslager - hier hatten sich alle Bürger zu melden, die nach Hessen ziehen wollten bzw. schon gezogen waren

Konferenz in Bad Segeberg Juli 1947 - die Flüchtlingsminister einigten sich auf Zuzugsregeln

  • vorrangig Familienangehörige von Vertriebenen und Evakuierten, Kriegsgefangenen und dringend benötigten Fachkräften

27. August 1947 - hessisches Kabinett Beschluß, wegen der illegalen Grenzgänger bei der Besatzungsmacht vorzusprechen - deutsche Verwaltungen waren überfordert

  • ernste Lage - schwerste Befürchtungen für die Gesundheit und öffentliche Sicherheit der Bevölkerung - Flüchtlingsverwaltungen nicht mehr in der Lage, den unter ihrer Verantwortung zu lösenden Aufgaben gerecht zu werden - unbedingt Unterstützung durch die Besatzungsmächte


https://books.google.de/books?id=ZZs4DwAAQBAJ&pg=PA102&lpg=PA102&dq=aufnahmelager+hanau+1946&source=bl&ots=0vvG5t6lna&sig=ACfU3U3LIknIdredgnvzqd5KGlGfX_ytaA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwimzviW5OX2AhXN7rsIHcyHDn0Q6AF6BAhAEAM#v=onepage&q=aufnahmelager%20hanau%201946&f=false

Juli 1945 Provinz Nassau[Bearbeiten]

Karte 1944/45.

w:de:Provinz Nassau

Die preußische Provinz Nassau, hervorgegangen aus der vormaligen preußischen Provinz Hessen-Nassau, bestand als Provinz des Freistaates Preußen (im Verband des Deutschen Reiches) lediglich vom Juli 1944 bis Juli 1945.

Durch den „Erlaß des Führers über die Bildung der Provinzen Kurhessen und Nassau“ vom 1. April 1944 wurde die preußische Provinz Hessen-Nassau mit Wirkung zum 1. Juli 1944 aufgelöst; ihre Regierungsbezirke Wiesbaden und Kassel bildeten nun die preußischen Provinzen Nassau und Kurhessen

Im Juli 1945 wurde der Regierungsbezirk Wiesbaden durch die nun dauerhaft festgelegte Zonengrenze zwischen US-amerikanischer und französischer Besatzungszone geteilt. Dadurch wurden die westlichen Landkreise Oberwesterwald, St. Goarshausen, Unterlahn und Unterwesterwald vom Regierungsbezirk Wiesbaden abgetrennt.

Er war Vorsitzender des Verwaltungsrates der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) und gilt als einer der Begründer des deutschen Schiffs- und Auslandsfunkverkehrs, des deutschen Rundfunks und des deutschen Fernsehrundfunks. Er prägte 1919 den Begriff Rundfunk und verwendete ihn zwei Jahre später erstmals öffentlich. Kurzzeitig fungierte er 1945 als Oberpräsident der preußischen Provinz Nassau.

w:de:Hans Bredow

Regierungsbezirk Kassel[Bearbeiten]

Regierungsbezirk Kassel

w:de:Regierungsbezirk Kassel

Bei der Umwandlung der Provinz Hessen-Nassau 1944 in die Provinzen Kurhessen und Nassau wurden die Kreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern sowie die kreisfreie Stadt Hanau dem Regierungsbezirk Wiesbaden überführt. Der Landkreis Herrschaft Schmalkalden wurde an die Provinz Sachsen abgegeben.

Regierungsbezirk Wiesbaden[Bearbeiten]

w:de:Regierungsbezirk Wiesbaden

Am 1. Juli 1944 wurden die Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern vom Regierungsbezirk Kassel dem Regierungsbezirk Wiesbaden zugeordnet, um die geplante Gliederung des Reiches in „Gaue“ vorzubereiten, die wegen des rasch voranschreitenden Krieges aber nie umgesetzt wurde. Bis zur Gebietsreform in Hessen 1974 blieben diese Strukturen unverändert und sind heute noch weitgehend erhalten.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der westliche Teil des Regierungsbezirks Wiesbaden mit den vier Landkreisen Oberwesterwaldkreis, Sankt Goarshausen, Unterlahnkreis und Unterwesterwaldkreis unter französische Besatzung gestellt. Sie wurden 1946 als Regierungsbezirk Montabaur Bestandteil des neugegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Der Hauptteil des Regierungsbezirks Wiesbaden kam jedoch unter amerikanische Verwaltung und wurde somit Bestandteil des stark vergrößerten Landes Hessen. Er umfasste die Stadtkreise Frankfurt am Main, Hanau und Wiesbaden sowie die Landkreise Biedenkopf, Dillkreis, Gelnhausen, Hanau, Limburg, Main-Taunus-Kreis, Oberlahnkreis, Obertaunuskreis, Rheingaukreis, Schlüchtern, Untertaunuskreis, Usingen und Wetzlar.

Die amerikanische Besatzungsverwaltung griff wieder auf die alten Regierungsbezirke zurück und setzte am 1. Mai 1945 Hans Bredow als Regierungspräsidenten ein. Bis am 15. Oktober die großhessische Landesregierung in Wiesbaden ihre Arbeit aufnahm, war das Regierungspräsidium die oberste deutsche Behörde unter der Besatzungsverwaltung und für nahezu sämtliche zivilen Aufgaben verantwortlich. Das alte Gebäude des Regierungspräsidiums war bis 1953 Sitz des Kommandos der amerikanischen Luftwaffe in Europa, so dass die Präsidialverwaltung zunächst in drei ehemaligen Hotels in der Taunusstraße untergebracht wurde. Nach und nach dehnte sie sich auf bis zu vierzehn über die Wiesbadener Innenstadt verstreute Amtssitze aus. Am 1. Juli 1964 begann der Bau eines neuen Behördengebäudes für die Verwaltung des Regierungspräsidiums gegenüber dem Wiesbadener Hauptbahnhof, in dem heute das Hessische Ministerium des Innern und für Sport residiert.

w:de:Martin Nischalke

Am 1. Mai 1945 wurde Nischalke von den amerikanischen Militärbehörden zunächst als Stellvertreter von Hans Bredow und ab dem 1. August 1945 als Regierungspräsident des Regierungsbezirk Wiesbaden eingesetzt. Dieses Amt hatte er bis 1948 inne.

Hessenplan[Bearbeiten]

w:de:Hessenplan

https://www.hiko-nassau.de/publikationen-integration.html

Diese Aufnahme zeigt eine Personengruppe vor einigen Baracken im Flüchtlingslager Bensheim-Auerbach. Das Foto ist nach 1945 entstanden, der genaue Zeitpunkt allerdings unbekannt. Das ehemalige RAD-Lager bestand aus zehn Baracken, in denen nach dem Krieg zuerst „Flüchtlinge und Ausgewiesene, dann später auch illegale Grenzgänger aus der Ostzone, entlassene Kriegsgefangene und ehemalige Insassen des Internierten-Lagers Darmstadt“ (Werner Wolf (Hrsg.), Trümmer, Tränen, Zuversicht: Alltag in Hessen 1945–1959, S. 141) unterkamen und galt als Unruhe-Herd. Fast wöchentlich gab es Razzien der Polizei aufgrund von Einbrüchen in der Gegend, andauernd gab es Verhöre. Vielleicht zeigt die abgebildete Aufnahme gerade einen Vertreter der Regierung, der – umringt von Lagerinsassen – die Zustände vor Ort begutachten wollte. Genauere Details darüber fehlen aber.

https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/xsrec/mode/list/setmode/list/current/78/page/4/sn/bd?q=YToxOntzOjM6Im9ydCI7czo4OiJCZW5zaGVpbSI7fQ==

Heimatvertriebene

Mit dem Begriff „Heimatvertriebene“ werden Personen deutscher Staatsangehörigkeit oder deutscher Volkszugehörigkeit bezeichnet, die ab 1944 aus den deutschen Ostgebieten oder dem Territorium des ehemaligen Österreich-Ungarn in die Gebiete der nachmaligen Staaten BRD, DDR und Österreich fliehen mussten. Nicht gemeint sind die von den alliierten Siegermächten als „Displaced Persons“ bezeichneten Gefangenen, Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge oder in anderen Zusammenhängen vertriebenen oder deportierten Personen, die als von den Achsenmächten verschleppte „Zwangs-Migranten“ nach Kriegsende zu großen Teilen mit Unterstützung der (West-) Alliierten in ihre Heimatländer zurückkehren konnten, oder – wie viele der vom NS-Regime in den Konzentrationslagern internierte jüdische Gefangene – in Drittländer auswanderte. Gemäß den auf der Potsdamer Dreimächtekonferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 getroffenen Vereinbarungen, hatten alle Deutschen, deren ursprüngliches Herkunftsgebiet jenseits der neu gezogenen Oder-Neiße-Linie lag, ihre angestammte Heimat zu verlassen und auf das Gebiet des verkleinerten Restdeutschland überzusiedeln. Dabei erfolgte die Verteilung nach einem auf der Konferenz von Potsdam ausgehandelten Schlüssel, der für das Land (Groß-) Hessen in der amerikanischen Besatzungszone die Aufnahme von insgesamt 721.000 Heimatvertriebenen vorsah. Dies entsprach 1950 einem Anteil von etwa sechs Prozent der insgesamt knapp zwölf Millionen in Deutschland aufgenommenen Flüchtlinge und Vertriebenen deutscher Herkunft oder Abstammung. Nach den Ergebnissen der im selben Jahr durchgeführten Volkszählung verteilten sich die in Hessen aufgenommenen Heimatvertriebenen zu annähernd 36,2 Prozent auf den Regierungsbezirk Wiesbaden (260.736 Personen), 33,3 Prozent auf den Regierungsbezirk Kassel (239.922 Personen) und 30,5 Prozent auf den Regierungsbezirk Darmstadt (219.925 Personen). Durchschnittlich 31 Prozent der nach Hessen gelangten vertriebenen Deutschen stammten aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reichs, 69 Prozent aus den ostmittel- und südeuropäischen Ländern, v. a. aus der Tschechoslowakei. Zählt man den hauptsächlich in der letzten Kriegsphase bzw. kurz nach Kriegsende nach Hessen strömenden vertriebenen Deutschen alle zwischen 1939 und 1950 hierher zugezogenen Evakuierten und sonstige Zuwanderer, sowie die aus der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR geflohenen Personen hinzu, so hatte das Territorium des Landes Hessen von Kriegsausbruch bis zum Beginn der 1950er Jahre einen Nettobevölkerungszuwachs von rund 850.000 Menschen zu verkraften. Zwischen Januar 1946 und Mai 1949 erreichten etwas mehr als 400.000 Vertriebene aus Ungarn und der Tschechoslowakei, insbesondere dem Sudetenland, Hessen in 409 organisierten Transporten. Anfangs wurden die eintreffenden Flüchtlinge übergangsweise in zusammen mehr als 200 Durchgangslagern (große Lager mit einer Aufnahmekapazität von mehr als 2.000 Personen existierten 1946 in Frankfurt und Hanau, aber z. B. auch in der nordhessischen Provinz in Fritzlar-Homberg, Hersfeld und Witzenhausen) aufgenommen, deren Anzahl sich allerdings bereits bis Ende 1948 auf nur noch 28 verringerte. Große Probleme bereitete die anschließende Unterbringung in privaten Quartieren und Notunterkünften. Insbesondere in den Großstädten waren weite Teile des ehemals zur Verfügung stehenden Wohnraums durch die alliierten Luftangriffe zerstört. Die aus dem eklatanten Mangel resultierende Wohnraumzwangsbewirtschaftung und das beengte Zusammenleben von Altbevölkerung und Neuankömmlingen verursachte während der Jahre 1946 bis 1949 mancherorts in steigendem Maße soziale Spannungen. Dennoch ergab eine exemplarische Befragung in ausgewählten hessischen Gemeinden gegen Ende der 40er Jahre ein Bild ganz überwiegender Solidarität: fast 80 Prozent der einquartierten Flüchtlinge lebten im Einvernehmen mit ihren Wirtsleuten

https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/drec/sn/edb/mode/catchwords/lemma/Heimatvertriebene/current/0

hessische Notstandsgebiete

Provinz Hanau[Bearbeiten]

Die Provinz Hanau (1848–1852 Bezirk Hanau) war ein Verwaltungsbezirk für die innere Verwaltung auf der mittleren Ebene des Kurfürstentums Hessen. Sie bestand von 1821 bis zur territorialen Neugliederung nach der Annexion Kurhessens (am 23. Sept. 1866) durch Preußen. Dabei ging sie in dem neu gebildeten Regierungsbezirk Kassel (22. Feb. 1867) auf. Erst nach einem Jahr kamen die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden zu dem neu gebildeten Oberpräsidial-Bezirk[1], der Provinz Hessen-Nassau (1868).


Hanau[Bearbeiten]

https://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Hanau.htm

Kreis Gelnhausen[Bearbeiten]

1939: 54.051

1950: 79.978

1960 81.400 (davon 15.800 Vertriebene)

w:de:Kreis Gelnhausen

Der Kreis Gelnhausen ist ein ehemaliger Kreis; er bestand als territoriale Einheit der inneren Verwaltung (später daneben auch als Selbstverwaltungskörperschaft) von 1822 bis 1946; sein Gebiet gehörte von 1822 bis 1866 zu Kurhessen (Hessen-Kassel) und von 1866 bis 1918 zum Königreich Preußen (ab 1868 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau), und ab 1918 bis 1945 zum Freistaat Preußen (weiterhin zur Provinz Hessen-Nassau bis 1944; 1944/45 zur Provinz Nassau) sowie ab September 1945 zum – von der US-Militärregierung gegründeten – Staat Groß-Hessen und 1946 bis 1974 zum Land Hessen. Sein Nachfolger, nach 1946 der Landkreis Gelnhausen (1946 bis 1974), bildet mit den beiden Nachbarkreisen Hanau (im Westen) und Schlüchtern (im Osten) und der kreisfreien Stadt Hanau infolge der Gebietsreform in Hessen den Main-Kinzig-Kreis im Südosten des heutigen Hessen. Der Name leitete sich von der Kreisstadt Gelnhausen ab (Diese ist seit 2005 wieder Sitz der Kreisverwaltung, jetzt aber der des Main-Kinzig-Kreises).

Kriegswirtschaft und Territorialreform 1944

„Um die Verwaltungsbezirke im Raum der Provinz Hessen-Nassau an die Reichsverteidigungskreise anzupassen“ bestimmte Adolf Hitler durch sogenannten „Führererlass“ die Auflösung der preußischen Provinz Hessen-Nassau mit Wirkung vom 1. Juli 1944. Ihr Gebiet wurde auf die neu geschaffenen preußischen Provinzen Nassau und Kurhessen aufgeteilt. Gleichzeitig wurde der Kreis mit den Kreisen Hanau und Schlüchtern sowie der kreisfreien Stadt Hanau in den Regierungsbezirk Wiesbaden der neu gebildeten Provinz Nassau umgegliedert.

Aufbau im neuen Land Hessen 1945/46

„Schon vor der Übernahme der öffentlichen Gewalt in Deutschland durch die Siegermächte in der Berliner Deklaration vom 5. Juni 1945 begann die Besatzungsmacht auch im Gebiet des heutigen Landes Hessen, nebeneinander eine besatzungsrechtliche Militärverwaltung und eine deutsche Zivilverwaltung mit von ihr ernannten Bürgermeistern und Landräten zu errichten. Ab der zweiten Aprilhälfte 1945 wurde der Aufbau einer Verwaltung auch auf die Ebene der Regierungsbezirke erstreckt.“ Die amerikanischen Besatzungsbehörden griffen auf die alten Regierungsbezirke zurück und hatten bereits am 1. Mai 1945 Hans Bredow als Regierungspräsidenten im Regierungsbezirk Wiesbaden eingesetzt. Der oberste Befehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in Europa proklamierte am 19. September 1945 für die amerikanische Zone u. a. den Staat Groß-Hessen, am 15. Oktober 1945 nahm die groß-hessische Landesregierung in Wiesbaden ihre Arbeit auf. Der Kreis Gelnhausen verblieb weiterhin beim Regierungsbezirk Wiesbaden und war Teil des neuen Landes, zunächst Groß-Hessens und ab 1946 Hessens.

Während des Zweiten Weltkriegs kamen Evakuierte vorwiegend aus den Großstädten des Rhein-Main-Gebietes in das Kreisgebiet. Das Land Hessen nahm – wie die anderen Länder der amerikanischen Besatzungszone – relativ viele Neubürger auf; in den Gemeinden des Kreises wuchs die Einwohnerzahl – je nach Lage und Verkehrsanbindung – zwischen 20 % und 40 % an.

Ort - 1939 - 1949

Gelnhausen - 5701 - 8134

Birstein - 1044 - 1782

Oberndorf - 805 - 1144

Obersotzbach - 346 - 550

Bad Orb - 5321 - 7187

Wächtersbach - 156 - 2958

w:de:Landkreis Gelnhausen

Ab 1946 kamen Flüchtlinge und Vertriebene, vorwiegend aus Ostmitteleuropa und Südosteuropa in die vier Besatzungszonen Deutschlands. Bis Ende 1947 soll der Anteil der Flüchtlinge und Vertriebenen in der sowjetischen Besatzungszone 24,3 % (ca. 4,4 Millionen), in der amerikanischen 17,7 % (ca. 4 Millionen), in der britischen 14,5 (ca. 3,3 Millionen) und in der französischen 1 % (ca. 60.000) betragen haben.[12] Bis 1948 hatten die Gemeinden des Landkreises ca. 16.000 Heimatvertriebene aufgenommen. Davon stammte der größte Teil (über 10.000) aus dem Sudetenland (insbes. aus Sternberg, Elbogen und Falkenau, Asch und Graslitz), aus den Gebieten östlich der Oder und Neiße ca. 3.000, aus Ungarn (insbes. aus dem Kreis Bonyhád und der Gemeinde Alsónána) ca. 1600 Menschen (aus Polen, Rumänien, Jugoslawien, Österreich und sonstigen Gebieten ca. 650). In den folgenden Jahren kam es zu Umgruppierungen (die aus Städten stammende Bevölkerung strebte wieder in Städte, die aus ländlichen Gebieten stammende Bevölkerung ist im damals eher ländlich geprägten Landkreis geblieben). Entscheidenden Anteil für die Verteilung in den Kreis hatte der Umstand, dass das Auffanglager Wegscheide in Bad Orb, im Landkreis, lag. Die Eingliederung in den Beruf und Arbeitsprozess tat ein Übriges: Bevorzugte Siedlungsgemeinden waren die Orte mit ausgebautem öffentlichen Nahverkehr durch Bahn und Bus. Schwerpunkte waren die an Bahnhöfen gelegenen Orte Wächtersbach, Wirtheim/Neu-Wirtheim, Gelnhausen/Altenhaßlau, Roth/Lieblos, Hailer/Meerholz und Niedermittlau/Rothenbergen (ca. 4.000) oder Somborn und Neuenhaßlau (ca. 1.100).

Zweckverband für Wohnungsbau

Der Zweckverband Gemeinnütziger Wohnungsbau, Kreis Gelnhausen war eine Eigenschöpfung des Kreises und hatte keine Parallele in der ganzen Bundesrepublik. Der Wohnungsnot sollte nicht nur durch Bundes- und Landesmittel begegnet werden, sondern auch durch die Eigenhilfe des Kreises. Am 27. April 1949 beschloss der Kreis und 52 (von 79) kreisangehörige Gemeinden [einschließlich Obersotzbach] die Verbandssatzung des Zweckverbands (später sind weitere 14 Gemeinden beigetreten), dessen Ziel es war, Wohnungen zu schaffen. Dies sollte einerseits durch eine Restfinanzierung geplanter Bauvorhaben (Preissteigerung während der Bauphase) und andererseits durch eigene Bauten (meist im Auftrag und für Bauinteressenten) realisiert werden. Mit Beschluss vom 9. Dezember 1949 bildete der Regierungspräsident in Wiesbaden den Verband und stellte die Verbandssatzung nach dem damals geltenden Zweckverbandsgesetz fest; die Regelung wurde am 10. Dezember 1949 wirksam.

Zur Finanzierung der Bauvorhaben sollten die Mitgliedsgemeinden jeweils 1 DM (= 0,51 Euro) pro Kopf ihrer Bevölkerung und der Kreis mindestens 20.000 DM (= 10.339 Euro) in den Verband einbringen; der Kreis hat jedoch über den vorgesehenen Betrag hinaus jeweils jährlich weitere erhebliche Mittel (bis zu 60.000 DM = 30.677,51 Euro) in den Verband eingebracht. Bei den Einlagen handelte es sich um Darlehen, die nach Beendigung der Arbeit oder der Auflösung des Verbandes wieder an die Einleger zurück fließen sollten. Verwaltungskosten entstanden kaum, denn die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates waren ehrenamtlich tätig (keine Aufwandsentschädigung oder sonstige Vergütung).

Die Mitgliedsgemeinden meldeten dem Kreis Bauwillige, der diesen aus den zusammengekommenen Mitteln Darlehen gewährte (Zinssatz 3 %). Die Rückzahlungsraten sind individuell vereinbart worden, je nach der Einkommenslage des Bauherrn. Absicht war, den Rückfluss des Geldes in die Zweckverbandskasse so bald wie möglich herbeizuführen, um es immer wieder neuen Bauwilligen zur Verfügung zu stellen. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens hat der Zweckverband 252 Wohnungen gefördert.

In den ersten zehn Jahren sind mit Hilfe dieser Gelder 1310 Wohnungen durch die Vergabe von 2.600.000 DM (= 1.329.358 Euro) mit geschaffen worden. 131 Wohnungen (Reihenhäuser und Eigentumswohnungen) hat der Verband selbst errichtet, so dass insgesamt 1422 Wohnungen geschaffen worden sind. Restfinanzierung bedeutete, kleinere Darlehensbeträge (Mikrokredite, zur heutigen Lage in Deutschland) auszugeben, die im Grundbuch an letzter Rangstelle eingetragen wurden (d. h. eine Forderung, die bei einer Zwangsversteigerung als letzte befriedigt wird (Lokusprinzip)). Die Bauherren konnten in der Regel „erstrangige“ Bankdarlehen und „zweitrangige“ Bauspardarlehen (Rangordnung) o. Ä. aufnehmen und hatten die Chance, Restbeträge zu erhalten, die nicht in banküblicher Weise zu sichern waren. Auf diese Weise sollte der Kapitalknappheit für Vorhaben im „sozialen Wohnungsbau“ begegnet werden.

Am 19. März 1973 beschloss der Regierungspräsident in Darmstadt als Aufsichtsbehörde auf Grund eines einstimmig von der Verbandsversammlung des Zweckverbands gefassten Beschlusses vom 9. Mai 1963 die Auflösung des Zweckverbandes.

Bis zum 1. Januar 1970 gab es im Landkreis Gelnhausen 74 Städte und Gemeinden; die meisten davon wurden ehrenamtlich verwaltet (auch durch ehrenamtlich tätige Bürgermeister). Nach Abschluss der Reform am 30. Juni 1974 waren es zwölf Städte und Gemeinden, von denen alle „hauptamtlich“ verwaltet wurden.


https://www.mkk.de/media/resources/pdf/mkk_de_1/buergerservice_1/lebenslagen_1/sport__kultur_und_ehrenamt_1/40_zentrum_fuer_regionalgeschichte_1/mitteilungsblatt/MKK_Mitteilungsblatt_ZfR_1995_1.pdf

Gelnhausen[Bearbeiten]

https://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Gelnhausen.htm

Bad Orb[Bearbeiten]

w:de:Bad Orb

Lager Wegscheide[Bearbeiten]

Kriegsgräberstätte „Lager Wegscheide“ (siehe Kap. 5.3) mit 1.462 sowjetischen und zwei jugoslawischen Toten, die in einem Massengrab bestattet wurden.

Denkmal zur Erinnerung an die verstorbenen Kriegsgefangenen auf der Kriegsgrä - berstätte „Lager Wegscheide“

Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941 wurden zahlreiche sowjetische Soldaten gefangen genommen und u. a. im Stammlager (Stalag) IX B Bad Orb festgehalten. Das noch heute bestehende Kinderdorf auf der Wegscheide war bereits im September 1939 mit doppeltem Stacheldraht, Wachtürmen und Hundezwingern versehen und zum Kriegsgefangen - enlager umgebaut worden. Monatlichen Bestands - meldungen zufolge bildeten französische Gefangene mit 12.000 bis 18.000 Personen die größte Gruppe. Sowjetische Kriegsgefangene wurden erstmals zum 1. Dezember 1941 erfasst. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 2.371 Rotarmisten im Lager. Ihr Anteil an der maximalen Belegungsstärke von 25.640 Kriegsge - fangenen stieg im Verlauf des Jahres 1942 auf etwa ein Drittel an. Darüber hinaus wurden weitere Kriegsge - fangene aus Belgien, Großbritannien, Polen, Jugos - lawien, der Tschechoslowakei und den USA festgehalten.

Später kam auch eine Gruppe von italienischen Militärinternierten hinzu. Im August 1943 verzeichnete die Lagerverwaltung 13.395 französische und 4.927 sowjet - ische Kriegsge fangene sowie 731 so genannte SüdostGefangene, d.h. vermutlich Polen, Tschechen, Slowaken und Serben. 15.649 der insgesamt 19.053 Kriegsge - fangenen befanden sich zum Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft oder in Industriebetrieben. Auch im Lager auf der Wegscheide hatten die Kriegs - gefangenen unter katastrophalen Lebens bedingungen zu leiden. Am schlimmsten traf es die Soldaten der Roten Armee, die nicht den völkerrechtlichen Bestimmungen entsprechend als Kriegsgefangene, sondern als „bolschewistische Untermenschen“ behandelt wurden. Ihre Unterbringung erfolgte in einem abgesonderten Bereich des Lagers, dem so genannten Russenlager.

Darüber hinaus wurde den sowjetischen Kriegsge - fangenen eine besondere Verpflegung zugeteilt, die sich wesentlich von der der anderen Gefangenen unterschied. Der ehemalige französische Kriegsge fangene Yann Daniel erinnert sich an jenes Brot, das die sowjetischen Kriegsgefangenen bekamen: „Wir haben das sogenannte Kommissbrot bekommen, mit sehr viel Kartoffelmehl, aber für die Russen gab es Rübenmehl, und das gleiche Gewicht war ein Viertel groß. Unheimlich schwer, wie Stein. Das russische Brot war fürchterlich!“ Tatsächlich bestand es zu 50% aus Roggenschrot, zu je 20% aus Zuckerrübenschnitzeln und Zellmehl sowie zu 10% aus Strohmehl oder Laub. Mit dieser speziell hergestellten Verpflegung sollte Görings Richtlinien für den Arbeitseinsatz Folge geleistet werden. Danach war „der Russe (...) genügsam, daher leicht und ohne schwerwiegenden Einbruch in unsere Ernährungsbilanz zu ernähren. Er soll nicht verwöhnt oder an deutsche Kost gewöhnt, muss aber gesättigt und in seiner dem Einsatz entsprechenden Leistungsfähigkeit erhalten werden.“

Zu Skeletten abgemagert, mussten sowjetische Kriegsgefangene in Steinbrüchen arbeiten und waren den Misshandlungen der Wachmannschaften ausgesetzt. Yann Daniel berichtet: „Im Steinbruch haben die Russen gearbeitet, sie waren auch die Pferde, sie haben riesige Steine zu zweit getragen. Diese Skelette. Es gab ein Stück Holz, der Stein wurde mit einem Strick gebunden und so haben sie zu zweit die Steine hochgetragen. Das Schlimmste war, dass der Stein balanciert, also gependelt hat. Das war eine Tortur, Folter für die Typen. Sklaverei muss Sinn haben. Ein Sklave ist ein Arbeitsinstrument wie ein Pferd oder ein Traktor. Aber diese Art von Arbeit war viel schlimmer als die Sklaverei. Die Arbeit war nur eine Methode, die Leute zu vernichten.“ Zum Jahresende 1941/42 nahm die Zahl der Todesfälle erheblich zu.

Die Mehrzahl der entkräfteten Kriegsge fangenen war den unmenschlichen und durch den Winter zusätzlich verschärften Lebensbedingungen nicht mehr gewachsen. Sie starben in vielen Fällen an Anämie, Typhus oder Ruhr. „Statt sie zu impfen, hat man einfach die Wache um das russische Lager verdreifacht und sie krepieren lassen. Nach vier Monaten blieben von 2.000 ca. 600 am Leben. Jeden Morgen gab es eine riesige Karre, von Sklaven gezogen mit Seilen, die sind vor die Baracken gefahren, haben Halt gemacht und die Leichen aufgeladen. Sie zum Massengrab gebracht.” Auf einem abseits gelegenen Begräbnisplatz, dem so genannten Russenfriedhof , wurden schließlich 1.462 sowjetische und zwei jugoslawische Kriegsgefangene beigesetzt.

Als Reservelazarett für erkrankte Kriegsgefangene wurde das St. Vinzenz- und Marienheim in Bad Soden genutzt. Dort gab es die beiden Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie. Die Leitung hatte ein deutscher Chirurg, dem so genannte Feindärzte und feindliches Sanitätspersonal unterstanden. Durch zwei Meter hohe Stacheldrahtzäune war das Heim von der Außenwelt abgeschlossen. Die Kriegsgefangenen wurden nach Nationen getrennt in verschiedenen Häusern untergebracht und von insgesamt zwölf deutschen Soldaten bewacht. Die katholischen Schwestern, die im Lazarett bleiben durften, erinnerten sich an „viel Schreckliches und Grausames. Todkranke Gefangene wurden eingeliefert, die ihre wenigen Habseligkeiten selber tragen mussten. Manch einer brach dann tot zusammen.“ Laut „Liste über die in den Gemeinden des Kreises Schlüchtern seit dem 01.09.1939 verstorbenen Angehörigen der Vereinten Nationen“ kamen in Bad Soden ca. 120 Personen unterschiedlicher Nationalität ums Leben. Mehrheitlich dürfte es sich dabei um im Lazarett verstorbene Kriegsgefangene gehandelt haben. Die Gräber der nachfolgenden elf sowjetischen Kriegsgefangenen, die in Bad Soden starben, wurden von dort nach Schlüchtern überführt:

Im Nationalsozialismus wurden sowjetische Staatsangehörige undifferenziert als „Russen“ bezeichnet. In der Bezeichnung „Russenfriedhof“ wirkt die Pauschalisierung bis heute nach.

Sowjetische Kriegsgefangene waren auch zur Zwangsarbeit in der Dreiturm-Seifenfabrik GmbH in Steinau eingesetzt. Die Verteilung der Kriegsgefangen enlager und Außenkommandos insgesamt im ehemal igen Landkreis Schlüchtern kann der in Kapitel 5.2 abgebildeten Karte entnommen werden.

--Methodios (Diskussion) 23:57, 26. Mär. 2022 (CET)


Stalag IX B:

In Bad Orb, in der Wegscheide, die heute wieder als Kindererholungsheim dient, befand sich das Kriegsgefangenenlager Stalag IX B. Es wurde am 27.08.1939 beschlagnahmt und vom Dezember 1939 bis zum 02.04.1945 als Stalag genutzt.

Für die Bewachung der Kriegsgefangenen waren im wesentlichen die

  • Landesschützen-Bataillone 624, 01.01.1941-17.11.1941
  • Landesschützen-Bataillone 633, 13.06.1940 - XX.XX.1943
  • Landesschützen-Bataillone 617 oder 619, 01.11.1941 - ?

verantwortlich

Photo: Luftaufnahme - 30 lange Baracken, 3 lange Steinhäuser - Nebengebäude

Struktur des Gefangenenlagers und Zwangsarbeit

Neben Zivilarbeitern wurden auch Kriegsgefangene aus Lagern in Frontnähe über Durchgangslager in Mannschaftsstammlager (Stalags) nach Deutschland verlegt, um dort als Zwangsarbeiter eingesetzt zu werden. Das Deutsche Reich entzog ihnen den Schutz des Völkerrechts, indem es z. B. erklärte, der Staat Polen oder Jugoslawien habe aufgehört zu existieren (siehe Verbrechen der Wehrmacht. Für sie war die Wehrmacht zuständig, deren Kommandaturen die Gefangenen Arbeitskommandos zuteilten. Sie überließen sie den kommunalen Einsatzträgern, deren Arbeitsämter sie weiter vermittelten. Dafür erhielt das Stalag-Kommando eine „Entschädigung“ pro Kriegsgefangenen und Tag. War die Entfernung zwischen Stammlager und Einsatzort zu groß, dann wurden die Arbeitskommandos nah dem Einsatzort in Außenlagern untergebracht, wo sie ebenfalls bewacht wurden. Da die Wehrmacht personell nur eingeschränkt dazu in der Lage war, ernannte man auch ausgewählte Zivilpersonen vor Ort zu Hilfswachleuten.

Die ersten polnischen Kriegsgefangenen in der Region Büdingen kamen aus dem Stalag IX A in Ziegenhain (Schwalm), dann aber meist aus dem Stalag IX B in Bad Orb auf der „Wegscheide“, das am 1. Dezember 1939 fertiggestellt worden war. Nach ihrer Ankunft im Landkreis Büdingen wandte sich Kreisleiter Görner am 29. September 1939 schriftlich an die Bürgermeister des Kreises:

„Zur Behebung des Arbeitskräftemangels sind in vielen Gemeinden volksfremde Arbeitskräfte ... untergebracht worden. Zur Vermeidung der Gefahr einer Vermischung mit Fremdvölkischen ist deshalb eine intensive Aufklärung der Bevölkerung erforderlich. ... Es muß deshalb von Ihnen erwartet werden, daß Sie alle Einwohner Ihrer Gemeinde darüber aufklären, daß die Reinerhaltung des deutschen Blutes ein nationalsozialistisches Gebot ist. Die Kriegsgefangenen müssen deshalb getrennt untergebracht und bewacht werden, damit ein Verkehr zwischen den Ortsangesessenen und den Gefangenen in jeder Weise vermieden wird. ... Sollte es vorkommen, daß ehr- und artvergessene Frauen … durch Anbieterungsversuche bei den Kriegsgefangenen das Volksempfinden verletzen, so ist die … Geheime Staatspolizei zum sofortigen Einschreiten zu veranlassen.“

Verschiedene französische Arbeitskommandos arbeiteten bis Kriegsende in Büdingen: 12 bis 15 Kriegsgefangene wurden seit Herbst 1940 in der Schneidmühle (heute Papiermühle) Büdingen untergebracht und bei der Viehverwertung GmbH beschäftigt. Aus Franzosen bestand auch das Arbeitskommando Nr. 236, das Ende 1940 in die Stadt kam. Sie arbeiteten im Sägewerk Wittchen in der Düdelsheimer Straße und waren zunächst auf dem Betriebsgelände untergebracht. Ab 1942 wurde ein Teil von ihnen in eine Baracke bei der Gastwirtschaft „Neue Klippe“ in der Straße „Am Hain“, ein anderer Teil in der Gastwirtschaft „Zum Hirschgraben“ in der Obergasse einquartiert. Ein weiteres Arbeitskommando von bis zu 34 Franzosen wurde vorwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt, ein kleiner Teil – einmal acht, ein andermal fünf Männer – auch als Holzhauer bei der Stadt. Das Arbeitskommando Nr. 666 umfasste 25 französische Kriegsgefangene, die von Dezember 1941 bis Mai 1942 in der Gastwirtschaft „Alte Klippe“ ebenfalls in der Straße „Am Hain“ untergebracht waren. Danach wurden sie an ihre landwirtschaftlichen Arbeitsstellen zurückbeordert.

Wegen deren vorschriftsmäßiger Unterbringung und des korrekten (Nicht-)Umgangs mit ihnen schrieb die Kommandantur des Stalags IX B im August 1940 an die Bürgermeister und Ortsbauernführer u.a.:

„Haltung der Bevölkerung: Grundsatz: stets Abstand halten von Kriegsgefangenen! Also:

  • a) keine Tischgemeinschaft: Gefangene essen, wenn gleichzeitig, in anderem Raum; sonst vor- oder nachher.
  • b) kein gemeinsamer Besuch von Kirchen, Veranstaltungen, Wirtschaften!
  • c) kein Briefschmuggel zugunsten von Kriegsgefangenen: alle Kriegsgefangenenpost (ein– wie ausgehende) muss bestimmungsgemäss zwecks Prüfung über das Lager geleitet werden.

Alsbald nach Belegung der Gemeinde mit Kriegsgefangenen wird, worauf schon jetzt hingewiesen sei, durch Offiziere eine Überprüfung stattfinden, ob diesen Anforderungen der Wehrmacht restlos Genüge getan ist.“

Am härtesten von allen wurden sowjetische Kriegsgefangenen behandelt. Sie gelangten ab dem Winter 1941/1942 in das Stalag IX B und wurden dort in einem separaten „Russenlager“ untergebracht. Hier mussten sie auf der Erde bzw. in selbst gegrabenen Erdlöchern vegetieren. Etwa 1.400 starben an Hunger, Ruhr und Typhus. Ein Arbeitskommando war für die Russen weniger grausam als diese Lagersituation, da sie dann verpflegt wurden, wenn auch quantitativ und qualitativ schlechter als andere Kriegsgefangene. Heute befindet sich in der Nähe des ehemaligen Lagers ein sowjetischer Soldatenfriedhof in Form einer Gedenkstätte. Der Verein „Die Wegscheide mahnt“ erinnert auf einer Informationstafel mit Augenzeugenberichten französischer Kriegsgefangener an die katastrophalen Zustände in dem benachbarten Russenlager.

Stalag IX B auf einen Blick

In Stalag IX B waren Franzosen, Italiener, Serben, Russen und Amerikaner interniert.

Vom Dezember 1939 bis zum 02.04.1945 war die Wegscheide ein so genanntes Stammlager für Kriegsgefangene (Stalag) der Deutschen Wehrmacht. Die meisten Gefangenen waren als Zwangsarbeiter bei den Bauern der Region oder in Fabrikationsstätten bis nach Frankfurt eingesetzt. Während zunächst Franzosen, Engländer und Polen im Lager waren, stammten ab 1941 die meisten Lagerinsassen aus der Sowjetunion. Ihre Versorgung und Unterbringung war menschenunwürdig. Noch heute zeugt davon etwa ein Kilometer südlich der Wegscheide ein Waldfriedhof, auf dem 1430 russische Kriegsgefangene in Massengräbern begraben sind.

Auf dem Foto sind amerikanische Kriegsgefangene, die die Reste aus dem Suppentopf kratzen. Sie bekamen eine Scheibe Brot und eine Schale Suppe (gelegentlich mit Pferdefleisch) am Tag zu essen. Die slawischen "Rassen" wurden noch weitaus schlechter behandelt.


Das Lager wurde im Dezember 1939 erbaut und die ersten internierten polnischen Gefangenen wurden zur Zwangsarbeit, vor allem in den Salzminen, verpflichtet.

Im Juni 1940 kamen viele französische Kriegsgefangene durch den Frankreichfeldzug ins Stalag IX b.

1941 erreichten viele jugoslawische (vor allem Serben) Gefangene das Lager. Der Balkankrieg hatte begonnen.

1942 und 1943 gelangten viele sowjetische Soldaten in Kriegsgefangenschaft und wurden interniert. Später folgten dann viele Italiener, nach dem Abfall Italiens von der Achse.

Letztlich kamen Ende Dezember 1944 etwa 4.700 amerikanische Gefangene nach der Schlacht in den Ardennen ins Stalag IX b. Dadurch wurde die Kapazität des Lagers weit überschritten, was die Bedingungen im Lager sehr verschlechterte. Es wurden sogar Offiziere und NCOs später anderen Lagern übertragen.

Januar 1945 ordnete der Kommandant an, dass alle jüdischen Gefangenen, bei der täglichen Aufstellung in einer Linie, einen Schritt vortreten sollten. Zuerst tat das niemand. Nach einigen Stunden des Stehens traten 130 Männer vor. Der Kommandant ordnete jedoch den Transport von 350 Männern an. Unruhestifter, darunter Pfc J.C.F. Kasten, der gewählte Gefangenenvertreter (geboren auf Hawaii als Sohn deutsch-amerikanischer Eltern) wurden ausgewählt, sowie alle die "jüdisch aussahen". Diese Männer wurden mit dem Zug in das KZ Buchenwald gebracht.

Anfang April wurde das Lager von der 44th US Infantry Division befreit. 6.000 alliierte Soldaten, davon 3.364 Amerikaner konnten so überleben.

Die Kommandantur des Stalag IXb.

Der Kriegsgefangenenfriedhof

1.430 tote russische Kriegsgefangene...

...und nur 356 namentlich bekannt...

Übersichtskarte:

Eingang Wegscheide

  • Hotel Wegscheide
  • Kapelle

Wegscheide Küppel

  • Vertriebenenfriedhof
  • Wachturmreste

Spessart Höhenstraße

  • Hotl Wegscheide (rechts)
  • Waldaltar (rechts)
  • Kriegsgefangenenfriedhof (links) - nahe Roßkopf
  • Sprengdeckel (rechts)
  • Hindenburgstein (links) - nahe Schwarzer Berg
    • hier 90 Grad Knick nach rechts
  • Steinbruch Hoher Berg (rechts)
  • Jagdhaus Horst
  • Straßeneinmündung (rechts)
  • Truppenlager Villbach mit Beobachtungsturm (dahinter)
  • Abzweig nach links nach Beilstein und Lettgenbrunn (mit Gedenkstein)
  • Villbach mit Friedhofskreuz (rechts) und danach Bombenzielscheiben (rechts)
  • Notlandebahn (links)
  • 90 Grad Knick nach links
    • nun Notlandebahn entlang (links)


https://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Bad-Orb.htm


Villbach ist ein Weiler - also ein Ort, der kleiner als ein Dorf ist und nach StVO kein Ortsschild haben darf. Im Prinzip gehört Villbach zu Lettgenbrunn.



Bombenabwurfplatz Orb

(Bombenabwurfplatz Lettgenbrunn-Villbach bei Bad Orb)

Für einen Bombenabwurfplatz für den Fliegerhorst Gelnhausen in Rothenbergen (siehe Gründau Rothenbergen) sollte Lettgenbrunn-Villbach umgesiedelt werden. Per Gerichtsbeschluss vom 15.03.1935 wurden die Einwohner von Lettgenbrunn-Villbach aufgefordert, bis spätestens zum 15.04.1935, ihre Gehöfte und Häuser zu verlassen und in die zugewiesenen Unterkünfte zu ziehen.


Am 28.03.1935 landeten Hauptmann Knappe und Ingenieur Klein auf dem noch nicht fertiggestellten Fliegerhorst und fuhren mit Landrat Kausemann nach Lettgenbrunn-Villbach um das Gelände für den Bombenabwurfplatz zu besichtigen.

Bereits am 27.04.1935 wurde vom Vorauskommando des Fliegerhorsts die Umgebettung des Friedhofes veranlaßt. Am 06.05.1935 musste Landrat Kausemann die Zwangsräumung des Ortes Lettgenbrunn-Villbach beschließen.

Noch vor Fertigstellung des Fliegerhorstes in Gründau Rothenbergen, am 25.10.1935 wurde vom Reichsluftfahrtministerim in Berlin von Dr. Untrieser dem Landrat des Kreises Gelnhausen die Sperrung der beiden großen Straßen, die über den Bombenabwurfplatz führen angeordnet. Und am 03.12.1935 ordnete das Luftkreiskommando IV in Münster/Westfalen an, dass die Gebäude in Lettgenbrunn-Villbach nicht abgerissen werden dürfen, da sie als Zielobjekte dienen sollen.

Beobachtungsbunker

Von hier aus wurden die Bombenabwürfe über Lettgenbrunn beobachtet und Treffer gewertet. Es gab vier Beobachtungsbunker:

Nördlich auf dem Golfplatz

Westlich auf dem Golfplatz.

Auf dem Beilstein.

Vom vierten fehlt noch ein Bild.

...und einmal im Original.

Bombenkarren mitten im Wald

Bunker im Minenwerfergrund (zwischen Lettgenbrunn und Pfaffenhausen)

Der Schacht diente vermutlich als Schießscharte für Mörser (o.ä.).

Die Laufgräben bei den Bunkern im Minenwerfergrund.

Zu beiden Seiten des Weges im Minenwerfergrund finden sich solche Aussparungen. Sehr wahrscheinlich dienten diese als Stellplätze für die Artillerie bei den Manöverübungen vom 27. bis 30. April 1936 (Artillerie-Übungsschießen). Offiziere und Mannschaften hatten damals ihre Quartiere in Burgjoß, Oberndorf und Pfaffenhausen.

Auf dem Bild nicht optimal zu erkennen: Eine viereckige Aussparung.

https://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Jossgrund-Lettgenbrunn_Villbach.htm

--Methodios (Diskussion) 01:34, 27. Mär. 2022 (CET)

Juden[Bearbeiten]

1925 gab es laut einer Volkszählung 79 Juden in Bad Orb.

Im Sommer 1933 war in Werbeprospekten der Stadt Bad Orb zu lesen „Juden sind unerwünscht“. Viele der jüdischen Bad Orber wanderten in die USA oder nach Australien aus. Der Umzug von 14 jüdischen Einwohnern noch Frankfurt ist ebenfalls dokumentiert.

1937 gab es noch 40, 1938 nur noch 20 Juden in Bad Orb.

Von den Bad Orber Juden sind in der Zeit des Nationalsozialismus nach den Listen von Yad Vashem in Jerusalem definitiv [23] umgekommen:

Else Cohn geb Eisenmann 1895) Fanny Coopmann geb. Eisenmann (1862) Clara Eisenmann geb. Adler (1858) Hermann Eisenmann (1929) Irma Eisenmann (1935), Max Eisenmann (1906) Michael Eisenmann (1894) Robert Eisenmann (1932) Selma Eisenmann (1925) Simon Eisenmann (1899) Blanka Frank geb. Wolfeiler (1894) Auguste Goldschmidt geb. Seliger (1881) Eleonore Goldschmidt geb. Seliger (1875) Leo Goldschmidt (1889) Moritz Goldschmidt (1879) Johanna Hamburger geb. Silberthau (1895) Bela Mainz (1909) Ida Mainz geb. Seliger (1878) Alfred Mannheimer (1935) Friedrich Mannheimer (1931) Irene Mannheimer (1926) Max Mannheimer (1892) Siegmund Seliger (1878 oder 1879) Nelly Silberthau (1900).

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die jüdische Synagoge (Solplatz 1, Bad Orb) im August 1938 für 6000 Reichsmark an eine nichtjüdische Familie verkauft und wurde daher nicht zerstört. Die Synagoge wurde zum Wohngebäude umgebaut und ist als solches noch heute erhalten.

https://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Bad-Orb.htm

--Methodios (Diskussion) 00:42, 27. Mär. 2022 (CET)

Schlüchtern[Bearbeiten]

Obwohl die Sterbeorte der Zwangsarbeiter Kobailja und Michajlenko bekannt sind, bleibt ihre konkrete Arbeitsstätte im Dunkeln. Die Mehrzahl der im Kreis Schlüchtern eingesetzten Zwangsarbeiter wurde wahrscheinlich in der Landwirtschaft und in privaten Haushalten beschäftigt:18 Bekannt ist, dass ab Frühjahr 1940 54 Zwangsarbeiter aus Polen, 39 Männer und 15 Frauen, in der Landwirtschaft eingesetzt und auf folgende Orte verteilt werden sollten: Elm (29 Personen), Ramholz (5 Personen), Herolz (13 Personen), Klosterhöfe (4 Personen) und Wallroth (3 Personen). Unter den polnischen Zwangsarbeitern waren auch einige Jugendliche: So mussten in der Gemeinde Seidenroth 1940 zwei Jungen und ein Mädchen im Alter von 14 Jahren arbeiten.

Im ehemaligen Landkreis Schlüchtern gab es mindestens vier Zwangsarbeiterlager, die durch Firmen eingerichtet wurden:19

  • die Dachziegelfabrik GmbH in Sannerz beschäftigte 1942 sieben Polen und 15 Russinnen, 1943 fünf Polen und 24 Russinnen
  • die Dreiturm-Seifenfabrik GmbH in Steinau hatte 1942/43 vier russische Zwangsarbeiter angestellt
  • in Salmünster arbeiteten 1943 25 russische Zwangsarbeiter (18 Männer und sieben Frauen) bei Alfred Sell (Fahrzeugteile und -zubehör)
  • im Lager „Kinzig“ in Sterbfritz, einer Filiale der Heraeus Vacuumschmelze A.G. Hanau, arbeitete eine unbekannte Zahl Zwangsarbeiter

Ab 1944 arbeiteten drei „ausländische Landarbeiter - innen“, mindestens zwei davon Polinnen, in der Kreisbaumschule und im Kreiskrankenhaus Schlüchtern.

--Methodios (Diskussion) 23:49, 26. Mär. 2022 (CET)

Obersotzbach[Bearbeiten]

Obersotzbach - Frankfurt 68,2 km über A 66

w:de:Obersotzbach

Sotzbach - Gewässer


Gaststätte Maria Hof - seit 1860

Forsthausstr. 12

63633 Birstein - Obersotzbach

Telefon: 06054 5372

www.pension-becker.net

jetzt: Gaststätte und Pension "Zur Schönen Aussicht"

Forsthausstraße 12

63633 Birstein

Fax: 06054/900395

Telefon: 06054/1801

Mail: mail@pension-becker.net


Name Geburtsname Geburtsjahr Sterbejahr Alter

Hof, Heinrich 1907 1985

Hof, Otto 1910 1984

Schmidt, Margareta Hof 1897 1979

https://grabsteine.genealogy.net/indilist.php?nachname=HOF&b=&cem=2824&lang=de

»Gasthaus Zur schönen Aussicht«

Familie Becker, Forsthausstraße 12, 63633 Birstein-Obersotzbach,

Fon/Fax (06054) 1801,

www.pension-becker.net

Gasthaus mit 15 Doppel- und Einzelzimmern in ruhiger Lage. Großer Garten mit Spielmöglichkeiten.

Gutbürgerliche Küche. Öffnungszeiten/Warme Küche: Tägl. 12-13.30 u. 18-21 Uhr


»Privatzimmer Kimpel«

Familie Kimpel, Forsthausstraße 1, 63633 Birstein-Obersotzbach,

Fon (06054) 1512

Bauernhof mit 2 Einzel- u. 2 Doppelzimmern mit Du/WC, ruhig u. komfortabel. Garten m. Liegewiese. Terrasse mit Grillmöglichkeit.


September: Kerb in Obersotzbach am Festplatz


Der Ortsteil Obersotzbach liegt in Birstein und besteht aus 1 Postleitzahlgebieten: 63633. Das Zentrum von Obersotzbach ist 0.5km östlich und 1.5km südlich von Birstein Zentrum entfernt, der Gesamtabstand beträgt 1.53km.

https://www.strassenkatalog.de/ortsteil/birstein-obersotzbach-63633.html


Das Bild mit dem Titel Obersotzbach Backhaus wurde von dem Fotografen V.Wagner am 11 October 2008 über Panoramio veröffentlicht. Das Bild wurde in der Nähe der Schnurgasse aufgenommen. Der zugehörige Postleitzahlbereich ist 63633 und gehört somit zum Ort Birstein.

https://www.strassenkatalog.de/panoramio/obersotzbach_backhaus,14904844.html

Sotzbacher Kirchstraße (nach Untersotzbach)

Bad Sodener Straße

  • Sportplatz
  • Brücke über den Sotzbach
  • Im Bruch (rechts)
  • Am Schoppengarten ~
    • Auf der Alten Scheuer
  • Maiweg ~
  • Hippegasse ~
  • Wiesengrundweg (links gegenüber, Kreuzung)
    • Schnurgasse
    • Tannenweg
    • Ulmenweg
    • Hainbuchenweg
  • Forsthausstraße (rechts)

Waldschulstraße

  • Freiwillige Feuerwehr Obersotzbach
  • Alte Schule
  • Waldschulstraße rechts weiter
  • Rohler Straße (rechts)
  • Schnurgasse (links)
  • Brücke über den Sotzbach
  • Am Zimmerplatz (rechts)
  • Schnurgasse (links)
  • Tannenweg (links)
  • Hellwaldblick (rechts)
  • Hainbuchenweg (links)
    • Lindenhof (rechts)
    • Eichweg (links)
  • Auroraweg (rechts)


Original Sotzbacher

Wir sind ein Familienbetrieb in der 4. Generation, ansässig in dem Birsteiner Ortsteil Untersotzbach.

Seit über 70 Jahren steht der Name „Gaul & Matthes“ für Apfelwein und Fruchtsäfte aus Sotzbach von besonderer Qualität.

Wir verarbeiten ausschließlich Äpfel aus der Region. Über 5.000 Kunden sorgen dafür, dass wir jedes Jahr genug Streuobst geliefert bekommen, um unseren Jahresbedarf zu decken.

Wir füllen ausschließlich Apfel-Direktsaft ab. Auch unser Apfelwein ist garantiert aus Apfel-Direktsaft hergestellt.

Kelterei

Gaul u. Matthes GmbH & Co KG

Häselweg 3

63633 Birstein

Telefon: 0 60 54 – 12 51

Mail: info@sotzbacher.de

https://www.sotzbacher.de/ueber-uns/

ob Apfelwein, Äppler oder Schobbe

es ist und bleibt en gude Drobbe


Un is des Äppelche noch so klein,

es gibt en Schlückche Äbbelwein

Äppler kann man den ganzen Tag über trinken.“ - Zumindest in Hessen.

es muss nicht immer Chardonnay sein - wir haben den Jahreswechsel mit Glühäppler zelebriert.

spart Wasser - trinkt Ebbelwoi.

Net lang schwätze - Schoppe petze!

Ebbwellwoi ... zum Wohl!

wenn mer gebbe, gebbe mer gern un reischlisch, abber mer gebbe nix

haubsach es bassd dorsch de hals unn machd schwinnelisch

Am Samstag, den 24. August 2019 lädt der SV Sotzbach ab 18.00 Uhr zu einem gemütlichen Weinfest am Backhaus in Obersotzbach ein.

Schurgasseflohmarkt


Die Entstehung der Großgemeinde[Bearbeiten]

Erstmals beschäftigte sich die Gemeindevertretung Birsteins unter Vorsitz von Robert Zerhau am 21. April 1970 mit dem Thema Gebietsreform. Dabei wurde über einen Zusammenschluß der Gemeinden Birstein, Fischborn, Unterreichenbach, Oberreichenbach, Kirchbracht, Preußisch Böß-Gesäß und Hettersroth beraten. Grundsätzlich bestanden keine Bedenken gegen den geplanten Zusammenschluss. Darüber hinaus wollte man aber auch noch mit anderen Orten Gespräche aufnehmen und bildete zu diesem Zweck eine Verhandlungskommission. Diese Kommission bestand aus den Gemeindevertretern: Günter Blumöhr, Heinrich Kaufmann, Ernst Leihner, Robert Zerhau und Wilhelm Zimmermann.

In der Gemeindevertretersitzung vom 21. Dezember 1970 wurde zunächst Bürgermeister Erhard Erb einstimmig wiedergewählt. Danach beschloss die Gemeindevertretung einstimmig den Grenzänderungs- und Zusammenlegungsvertrag zwischen den Gemeinden Birstein, Preußisch-Bösgesäß, Fischborn und Kirchbracht. Dieser Vertrag trat zum 1. Februar 1971 in Kraft. Rechtswirksamkeit erlangte er durch die Genehmigung der Hessischen Landesregierung. Damit war der Grundstein für die Großgemeinde Birstein gelegt.

Bereits im Januar 1971 waren die Verhandlungen mit Oberreichenbach und Hettersroth soweit gediehen, dass die Birsteiner Gemeindevertretung, vorbehaltlich der Zustimmung Hettersroths, den Beitritt zum 1. März 1971 einstimmig genehmigen konnte. Auch hier stimmte die Hessische Landesregierung den Zusammenlegungsverträgen zu. Die Verträge, die zuvor von den jeweiligen Gemeindevertretungen genehmigt wurden, beinhalteten die Maßnahmen, welche von der neuen Großgemeinde in den Ortsteilen durchgeführt werden sollten. Diese Maßnahmen erstreckten sich vom Feldwegebau, Bau eines Sportheimes und Dorfgemeinschaftshauses in Hettersroth, Umbau der Schule zum Gemeinschaftshaus und Motorisierung der Feuerwehr in Oberreichenbach bis zur Berücksichtigung von ehemals ehrenamtlich tätigen Personen als bevorzugte Stellenbewerber in der neu zu bildenden Gemeindeverwaltung. Hierunter waren in erster Linie die bisherigen Bürgermeister und Kassenverwalter gemeint.

Die durch den Zusammenschluss der vorgenannten Orte erforderlich gewordene Nachwahl zur Gemeindevertretung fand am 23. Mai 1971 statt. In der ersten Sitzung nach der Wahl, am 21. Juni 1971, wurde Heinz Zabel, Birstein, einstimmig zum Vorsitzenden der Gemeindevertretung gewählt. Weiter gehörten der Vertretung an: Robert Zerhau, Birstein, Theo Frank, Kirchbracht, Willi Günther, Bösgesäß, Erich Hof, Hettersroth, Wilhelm Imhof, Birstein, Gustav Pretsch, Hettersroth, Manfred Röder, Fischborn, Günther Blumöhr, Birstein, Walter Reichardt, Birstein, Hans Bien, Birstein, Otto Henkel, Karl Lotz, Helmut Pfeifer und Heinrich Löffler aus Fischborn.

Dem Gemeindevorstand gehörten neben Bürgermeister Erhard Erb die Beigeordneten Waltraud Kautz, Birstein, Ernst Thel, Birstein, Ernst Gottlieb, Birstein, Albin Girschikofsky, Birstein, Heinrich Kaufmann, Birstein und Heinrich Jäger, Kirchbracht, an.

Die am 2. Juli 1971 in der Volksschule Kirchbracht verabschiedete Hauptsatzung der Gemeinde enthielt erstmals Bestimmungen zur Wahl von Ortsbeiräten. Am 11. August 1971 beschloss die Gemeinde Radmühl, Kreis Gelnhausen, den Beitritt zur Großgemeinde Birstein. Zuvor hatten sich in einer Befragung innerhalb des Ortes 128 der 138 wahlberechtigten Bürger für einen Zusammenschluss mit Birstein ausgesprochen. Der Antrag fand bereits am 17. August 1971 die Zustimmung der Birsteiner Gemeindevertretung. Dies entsprach aber nicht den Plänen des Landes Hessen, das beabsichtigte, Preußisch Radmühl dem neu zu bildenden Kreis Alsfeld/Lauterbach zuzuschlagen. Auch der Gelnhäuser Kreistag sprach sich einstimmig gegen die Pläne des hessischen Innenministers Hanns-Heinz Bielefeld, der zuvor Bürgermeister der Stadt Schlitz gewesen war, aus. Der Kreistag verlangte, dass die gesetzgebenden Körperschaften die freiwilligen Zusammenschlüsse respektieren und anerkennen sollten. Der Vorschlag der FDP-Landtagsfraktion, das ganze Birsteiner Gebiet dem Kreis Lauterbach/Alsfeld anzugliedern, wurde von allen Mitgliedern der Gemeindevertretung am 13. September 1971 abgelehnt. Als Gründe wurden angeführt, dass zum Lauterbacher Raum keine öffentlichen Verbindungen bestünden. Nachdrücklich verwies man darauf, dass der Birsteiner Raum geografisch, verkehrsmäßig, schulisch, wirtschaftlich und industriell zum Kinzigtal gehört. Die Gemeindevertretung widersetzte sich somit den Vorstellungen der Landesregierung und denen des Nachbarkreises und hatte letztendlich damit Erfolg.

In der gleichen Sitzung wurde der Eingliederung der Gemeinde Illnhausen nach Birstein zugestimmt. Deren Gemeindevertretung hatte am 10. September 1971 einstimmig den freiwilligen Zusammenschluss mit Birstein beschlossen. Bürgermeister Erhard Erb und 1. Beigeordneter Ernst Leihner für Birstein sowie Bürgermeister Albert Bernhardt und 1. Beigeordneter Otto Michel aus Illnhausen unterschrieben am 13. September 1971 den Zusammenlegungsvertrag. Bernhardt wies darauf hin, dass der Zusammenschluss mit Birstein die vernünftigste Lösung sei, denn Illnhausen und Kirchbracht wären seit Generationen verbunden und hätten auch eine gemeinsame Schule. Der Bau des neuen Dorfgemeinschaftshauses sollte nicht mehr in der Ortsmitte von Kirchbracht, sondern zwischen den beiden Ortsteilen erfolgen. Entgegen der gewöhnlichen Praxis wurde in dem Vertrag vereinbart, dass der Erlös aus dem jährlichen Holzeinschlag innerhalb des neuen Ortsteils verwendet werden soll. Üblicherweise wurde die Verwendung von Geldern vertraglich nicht festgelegt.

Der Beschluß, die Gemeinde Hessisch Böß-Gesäß nach Birstein einzugemeinden, fiel am 5. November 1971 in Oberreichenbach. Die vormals zum Kreis Büdingen gehörende Gemeinde wurde zum 31. Dezember 1971 Ortsteil von Birstein. In dieser Sitzung wurden die Gemeindevertreter Günter Blumöhr, Ernst Gottlieb, Albin Girschikofsky und Wilhelm Imhof beauftragt, Beitrittsverhandlungen mit den Gemeinden Unterreichenbach sowie Ober- und Untersotzbach zu führen.

Schon am 10. Dezember 1971 wurde in Fischborn die Eingliederung der Gemeinde Untersotzbach nach Birstein vereinbart. Die Verhandlungen mit Unterreichenbach und Obersotzbach dagegen verliefen schwieriger. Unterreichenbach machte es zur Bedingung, daß der ehrenamtliche Bürgermeister und der Kassenverwalter in den Dienst der Gemeindeverwaltung aufzunehmen seien. Bürgermeister Erb lehnte dies mit der Begründung ab, daß sich die Gemeinde eine solche finanzielle Belastung nicht erlauben könne. Bis zur Sitzung am 22. Dezember 1971 waren die strittigen Punkte aber geklärt, und die Eingliederung beider Orte konnte zum 1. April 1972, wiederum mit regierungsamtlicher Genehmigung, vollzogen werden.

Wegen den bisher vollzogenen Eingemeindungen wurde eine Neuwahl des Bürgermeisters erforderlich, denn der noch von der alten Gemeindevertretung auf 6 Jahre gewählte Bürgermeister Erhard Erb versah zwischenzeitlich die Amtsgeschäfte in der neuen Gemeinde Birstein als Staatsbeauftragter. Zur Durchführung dieser Bürgermeisterwahl setzte die Gemeindevertretung am 28. Februar 1972 in der Mittelpunktschule Birstein einen Wahlvorbereitungsausschuß ein, bestehend aus den Mitgliedern Henkel und Pretsch von der Wählergemeinschaft, Imhof und Lotz von der SPD und Günther, Bien und Blumöhr von der Bürgerliste. Als Wahltermin wurde der 15. März 1972 festgesetzt, einziger Kandidat war der seitherige 46-jährige Amtsinhaber Erhard Erb. In geheimer Wahl wurde er an diesem Abend mit 13 Ja, einer Nein und einer Stimmenthaltung zum ersten Bürgermeister der neuen Großgemeinde gewählt. Einstimmig unterstützten alle Gemeindevertreter den Antrag an den Regierungspräsidenten, Erb für sechs Jahre im Amt zu bestätigen. Hintergrund dieses Antrages war das sogenannte Vorschaltgesetz, welches vorsah, daß vor Abschluss der Gebietsreform Bürgermeister nur bis zum 31. März 1973 zu wählen seien.

Am 6. Juli 1972 wurde Erb im Rahmen einer Gemeindevertretersitzung im Gasthaus Reichert in Illnhausen vom Vorsitzenden Heinz Zabel in sein Amt eingeführt und verpflichtet. Die Beigeordnete Waltraud Kautz, welche den erkrankten 1. Beigeordneten Ernst Leihner vertrat, überreicht ihm die Ernennungsurkunde. Bei der 1972 durchgeführten Gemeindewahl erhielt die SPD 41,2 %, die CDU 37,2 % und die FBG 21,6 % der Stimmen. Der Gemeindevertretung gehörten zu diesem Zeitpunkt 23 Mitglieder an. Unter der Leitung des Altersvorsitzenden Wilhelm Imhof wählte die neue Gemeindevertretung am 21. November 1972 in der Mittelpunktschule Birstein Heiner Kauck, Birstein (FBG) zu ihrem Vorsitzenden. Stellvertretende Vorsitzende wurden danach Wilhelm Imhof, Birstein (SPD) und Karlheinz Wahn, Unterreichenbach (CDU). Die Wahl zum 1. Beigeordneten entfiel auf Ernst Leihner, Birstein.

https://www.birstein.de/seite/de/vogelsberg/0:32:35:43/-/Die_Entstehung_der_GrossgemeindeLesemodus=visible.html

Mit Bildung der Großgemeinde endete die knapp 100jährige kommunale Selbstständigkeit der genannten Dörfer und ging auf die Großgemeinde über. Das Gemeindegebiet der Großgemeinde Birstein hat heute eine Fläche von 86,63 km². Mit der Gemeinde Birstein, die zu den großen Flächengemeinden des Landes Hessen gehört, entstand nun nicht ein künstliches und traditionsloses Gebilde wie vielerorts. Die Großgemeinde Birstein entstand in den Grenzen eines alten, seit dem 9. Jahrhundert nachgewiesenen Verwaltungsbezirkes, die Cent oder das Gericht Reichenbach, auch Amt Birstein genannt. Dieser Amtsbezirk deckte sich mit den Grenzen des Kirchspiels, war also auch gleichzeitig kirchlicher Verwaltungsbezirk. Wenn wir auf die Geschichte der heutigen Gemeinde Birstein blicken, haben wir also bis in die Anfänge der schriftlichen Überlieferung zurück ein geschlossenes Gebiet vor uns: die fuldische Cent bzw. das Gericht Reichenbach, dessen Grenzen sich auch mit dem kirchlichen Bezirk, dem Kirchspiel deckten. Das Land gehörte der von Bonifatius gegründeten Benediktinerabtei Fulda, von der es im frühen Mittelalter die Herren von Büdingen, später die Herren von Trimberg als deren Erben, danach die Grafen von Weilnau und seit 1438 die Grafen zu Ysenburg zu Lehen trugen.

https://www.birstein.de/seite/de/vogelsberg/0:32:35/-/Geschichte.html

--Methodios (Diskussion) 10:17, 26. Mär. 2022 (CET)

Erster Weltkrieg[Bearbeiten]

Die anhaltende Präsenz von „Kriegstoten“ (nicht nur) in Hessen resultiert aus dem vom Deutschen Bundestag beschlossenen so genannten Kriegsgräbergesetz vom 27. Mai 1952. Darin ist festgelegt, dass „Kriegsgräber (...) dauernd erhalten“ werden sollen. Das heißt: Die Grabstätten der Toten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg dürfen nicht beseitigt werden. Explizit werden die Gräber der Personen genannt, die im Zweiten Weltkrieg bzw. an seinen Folgen gestorben sind.

Im Main-Kinzig-Kreis gibt es 53 Gräberstätten mit insgesamt 4.668 Toten des Ersten und Zweiten Weltkrieges

Becker Gustav Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 1311 Infanterie-Regiment 467 OBEACH_W6481 2243 1918-12-07 28137

Becker Heinrich Obersotzbach, Belnhausen Preußen 937 BELSEN_W3569 1623 1917-09-14 20584

Becker I. Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 496 Infanterie-Regiment 81 OBEACH_W6481 924 1916-04-03 11864

Claudi Balthasar Obersotzbach, Kreis Gelnhausen Preußen 36 Infanterie-Regiment 81 OBEACH_W6481 54 1914-09-27 559

Claudi Balthasar Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 1286 OBEACH_W6481 2193 1918-11-05 27480

Druschel Wilhelm Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 1036 OBEACH_W6481 1776 1918-01-12 22421

Herchenröder Karl Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 852 OBEACH_W6481 1488 1917-06-07 18920

Herchenröder Karl Obersotzbach Preußen 937 OBEACH_W6481 1623 1917-09-14 20591

Jung Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 83 Reserve-Regiment 88 OBEACH_W6481 214 1914-11-22 2828

Jung Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 729 OBEACH_W6481 1333 1917-01-09 17094

Jung Johann Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 988 OBEACH_W6481 1707 1917-11-13 21587

Kauck Peter Obersotzbach Preußen 442 Infanterie-Regiment 17 OBEACH_W6481 869 1916-01-31 11160

Kauck Peter Obersotzbach Preußen 1311 Infanterie-Regiment 17 OBEACH_W6481 2243 1918-12-07 28128

Kempel Georg Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 939 OBEACH_W6481 1627 1917-09-17 20637

Kempel Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 243 Infanterie-Regiment 88 OBEACH_W6481 525 1915-06-08 6794

Kimpel Peter Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 493 Landwehr-Infanterie-Regiment 81 OBEACH_W6481 920 1916-03-30 11808

Kleinschmidt Christian Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 860 OBEACH_W6481 1504 1917-06-16 19130

Kleinschmidt Hch. Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 720 OBEACH_W6481 1321 1916-12-27 16975

Krieg Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 452 Garde-Grenadier-Regiment 1 OBEACH_W6481 879 1916-02-11 11283

Krieg Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 243 Garde-Grenadier-Regiment 1 OBEACH_W6481 525 1915-06-08 6787

Krieg Peter Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 1140 OBEACH_W6481 1901 1918-05-17 23637

Krieg Wilhelm Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 1128 OBEACH_W6481 1876 1918-05-02 23360

Schirmer Johs. Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 173 Reserve-Infanterie-Regiment 88 OBEACH_W6481 399 1915-03-13 5252

Schlegel Christian Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 1249 OBEACH_W6481 2117 1918-09-23 26472

Schmidt Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 996 1719 1917-11-23 21747

Schmidt Malchior Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 854 OBEACH_W6481 1493 1917-06-09 18980

Siebenlist Heinrich Obersotzbach Preußen 1179 OBEACH_W6481 1986 1918-07-03 24789

Siebenlist Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 938 OBEACH_W6481 1625 1917-09-15 20625

Siebenlist Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 738 OBEACH_W6481 1343 1917-01-19 17206

Strieb Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 203 Reserve-Infanterie-Regiment 61 OBEACH_W6481 457 1915-04-20 5982

Wagner II Heinr. Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 200 Reserve-Infanterie-Regiment 223 OBEACH_W6481 453 1915-04-16 5933

Wahn Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 987 OBEACH_W6481 1706 1917-11-12 21577

Wahn Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 845 OBEACH_W6481 1474 1917-05-30 18736

Wahn Heinrich Obersotzbach, Gelnhausen Preußen 702 Reserve-Infanterie-Regiment 92 OBEACH_W6481 1295 1916-12-05 16712

Wahn Obersotzbach, Kreis Gelnhausen Preußen 43 Reserve-Infanterie-Regiment 88 OBEACH_W6481 77 1914-10-06 888

Wahn II Heinrich Obersotzbach, Gelshausen Preußen 200 Reserve-Infanterie-Regiment 223 GEISEN_W6301 453 1915-04-16 5933

http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/index

--Methodios (Diskussion) 23:03, 26. Mär. 2022 (CET)

Flörsbach - w:de:Flörsbachtal


HOF Johann 24.10.1892 09.03.1916 Verdun Frankreich

HOF Johann Adam 19.01.1888 06.10.1915 St. Quentin Frankreich

HOF Wilhelm 24.10.1892 14.10.1915 Champagne Frankreich

http://www.denkmalprojekt.org/2012/floersbachtal-floersbach_main-kinzig-kreis_wk1_wk2_hs.html

w:de:Großauheim - seit 1974 zu Hanau

Reservist HOF Otto 01.10.1914 gef. bei Servon I.R. 168 Handschriftlich hinzugefügt.

http://www.denkmalprojekt.org/2012/grossauheim_stadt-hanau_main-kinzig-kreis_wk1_hs.html


Reservist HOF Heinrich Otto 01.10.1914 bei Servon I.R. 168

http://www.denkmalprojekt.org/2012/hanau_main-kinzig-kreis_wk1_g-k_hs.html

--Methodios (Diskussion) 23:21, 26. Mär. 2022 (CET)

Reichspräsidenten-Wahl[Bearbeiten]

10.04.1932 (2.Wahlgang)

  • Hindenburg 37
  • Hitler 180
  • Thälmann 1

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten]

Gelnhausen

Gemeindefriedhof mit 106 Toten

Friedhof im Ortsteil Höchst mit 23 Toten

Auf dem Gemeindefriedhof gibt es Gräberfelder für deutsche Tote des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Etwas versteckt hinter der Kapelle findet sich das Gräberfeld der ausländischen Kriegstoten. Neben 19 Einzelgräbern gibt es ein Sammelgrab mit elf unbekannten sowjetischen Kriegsgefangenen, die im März 1945 ums Leben kamen.

Gemeinschaftsgrab für sechs Tote des Ersten Weltkrieges in Gelnhausen

Grab der 19-jährigen Zwangsarbeiterin Anna Wowk, Gummihilfsarbeiterin, 11.2.1925 - 22.4.1944, Gelnhausen

Hanau

Unter den 292 Ausländern sind vor allem Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion und Polen, die als Zwangs - arbeitskräfte und Kriegsgefangene nach Hanau verschleppt wurden. Sie starben in den Jahren 1942 bis 1953, zum Teil also noch nach Kriegsende als so ge nannte Displaced Persons an den Folgen der Zwangsarbeit.


w:de:Somborn (Freigericht)

Gfr. HOF Albert 20.02.1924 00.09.1943 Mittelabschnitt Sicherungs Rgt. 177, 7. u. 9. Kp. vermisst

Schütze HOF Alfred August 30.01.1921 30.01.1942 Snamenka vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Kursk - Besedino überführt worden

HOF Alois 1911 1944

http://www.denkmalprojekt.org/2019/somborn_gde-freigericht_main-kinzig-kreis_wk2_hs.html

w:de:Bieber (Biebergemünd)

HOF Karl 12.02.1923 00.01.1945 vermisst

http://www.denkmalprojekt.org/2012/bieber_gem-biebergemuend_main-kinzig-kreis_wk1_wk2_hs.html

--Methodios (Diskussion) 23:11, 26. Mär. 2022 (CET)

Hailer[Bearbeiten]

Panzergraben zwischen Lieblos und Hailer-Meerholz

1935 während der Bauarbeiten an der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung) ausgehoben, war dieser Panzergraben sinnlose Zeitverschwendung. Er hat nie einen Panzer aufgehalten, da diese von einer anderen Richtung kamen und ihn so umgingen.

Es finden sich darin noch heute französische Beutegewehre und allerhand Waffen, mit denen der Volkssturm ausgerüstet wurde. Sogar ein Dieselaggregat in voll funktionstüchtigem Zustand (nach Grundreinigung) wurde hier herausgefischt.

Ein Schützenregiment war im Schloss von Hailer-Meerholz stationiert und sollte gegen Ende des Krieges einen letzten Sturm gegen die Alliierten ausführen. Sie weigerten sich, warfen sämtliche Ausrüstung und Waffen in den Panzergraben und gingen in Kriegsgefangenschaft.

w:de:Wetterau-Main-Tauber-Stellung

Bunker der WMTS, MG-Schartenstand mit Scharten- und Deckenplatte, Ge 51 (neue Nummerierung Nr. 64), Regelbau Nr. 9, im Süden von Gelnhausen Roth.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), Scheinstellung, (neue Nummerierung Nr. Sch2), Regelbau Nr. ?, nördlich von Hailer. - Der Bunker wurde übererdet.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand mit Scharten- und Deckenplatte, Ge 55 (neue Nummerierung Nr. 65), Regelbau Nr. 9, nördlich von Hailer. - Jetzt eine Gartenhütte.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), Scheinstellung, (neue Nummerierung Nr. Sch3), Regelbau Nr. ?, nördlich von Hailer.

Der Bunker wurde übererdet.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand, Ge 66 (neue Nummerierung Nr. 72), Regelbau Nr. 1, zwischen Hailer und Meerholz.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), Gruppenunterstand, Ge 69 (neue Nummerierung Nr. 73), Regelbau Nr. 117 B8 II, im Osten von Meerholz.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand, Ge 74 (neue Nummerierung Nr. 74), Regelbau Nr. 1, im Südwesten von Hailer.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand, Ge 75 (neue Nummerierung Nr. 75), Regelbau Nr. 1, im Südosten von Meerholz.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand, Ge 80 (neue Nummerierung Nr. 76), Regelbau Nr. 1a, im Südosten von Meerholz.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), Gruppenunterstand mit Kompanieführer, Ge 82 (neue Nummerierung Nr. 77), Regelbau Nr. Sonderkonstruktion, im Südosten von Meerholz.

Anlage der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), Fundament für Artilleriebeobachtungshochstand, Ge 82a (neue Nummerierung Nr. 78), Regelbau Nr. ?, im Südosten von Meerholz.

Anlage der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), Fundament für MG-Hochstand, Ge 83 (neue Nummerierung Nr. 79), Regelbau Nr. ?, im Südosten von Meerholz.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand, Ge 89 (neue Nummerierung Nr. 82), Regelbau Nr. 1, im Südosten von Meerholz.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand, Ge 94 (neue Nummerierung Nr. 83), Regelbau Nr. 1, im tiefen Süden von Hailer.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand mit Einheitsgruppe, Ge 96 (neue Nummerierung Nr. 84), Regelbau Nr. Sonderkonstruktion, im tiefen Süden von Hailer.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), Gruppenunterstand, Ge 97 (neue Nummerierung Nr. 85), Regelbau Nr. 117 B8 II, im tiefen Süden von Meerholz.

Bunker der WMTS (Wetterau-Main-Tauber-Stellung), MG-Schartenstand, Ge 101 (neue Nummerierung Nr. 86), Regelbau Nr. 1, im tiefen Süden von Meerholz.

Munitionsbunker der P9 Gelnhausen - Blitzableiter

Ehrendenkmal für die toten deutschen Soldaten des zweiten Weltkrieges

Vorne das Denkmal mit drei Tafeln für die gefallenen Landser im zweiten Weltkrieg. Im Hintergrund die Steintafeln mit den Gefallenen des ersten Weltkrieges.

Juden

1925 gab es 55 Juden in Meerholz - 1937 waren es nur noch 9.


https://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Gelnhausen-Hailer-_-Meerholz.htm

Büdingen[Bearbeiten]

w:de:Büdingen

Aktion Zamość[Bearbeiten]

Es sollten 60.000 Ansiedler – polnische „Deutschstämmige“ und vor allem „Volksdeutsche“ – untergebracht werden. Dafür wurden rund 110.000 Polen aus 300 Dörfern verschleppt.

Unmittelbar nach dem Abtransport wurden „volksdeutsche“ Umsiedler, Bessarabien- und Bukowinadeutsche, die in Lagern gewartet hatten, in die Höfe eingewiesen.

  • w:de:Bukowinadeutsche Dem Umsiedlungsangebot im Herbst 1940 unter dem Motto Heim ins Reich schloss sich bis Ende Oktober fast die gesamte deutsche Bevölkerung (auch die in der rumänisch gebliebenen Südbukowina wohnende) an. Es handelte sich um rund 89.000 Volksdeutsche. Der Transport erfolgte mit der Eisenbahn, so dass die mitzunehmende Gepäckmenge sehr gering war. Nach einem Aufenthalt in Lagern im Deutschen Reich wurden die Umsiedler vor allem im besetzten Polen angesiedelt, wo sie häufig mit enteigneten Höfen entschädigt wurden. Als 1944/45 die Ostfront näher rückte, flohen die in den polnischen Gebieten angesiedelten Bukowinadeutschen wie die übrige dort lebende deutsche Bevölkerung nach Westen. Nach 1945 siedelten die noch rund 7.500 in der Bukowina verbliebenen Deutschen in die Bundesrepublik Deutschland aus. Die Existenz der deutschen Volksgruppe in der Bukowina gehört damit bis auf wenige Einzelpersonen der Vergangenheit an.
  • w:de:Bessarabiendeutsche Nahezu geschlossen entschied sich im September 1940 die 93.000 Personen umfassende deutsche Volksgruppe zur Umsiedlung und verließ ihre rund 150 bessarabiendeutschen Siedlungen. Zurück blieben nur etwa 1000 Deutsche (meist wegen Ehepartnern anderer Volkszugehörigkeit oder hohen Alters). Zwischen dem 2. und 25. Oktober 1940 reisten die meisten Bessarabiendeutschen mit 30 kg Gepäck pro Person ab. Frauen und Kinder wurden auf Lkw zu den bis zu 150 km entfernten Häfen der Donau Reni, Kilija und Galați (Galatz) transportiert, wo sie in Sammellagern unterkamen. Die Männer folgten dorthin als Treck mit Planwagen. Nach kurzem Aufenthalt ging es auf Ausflugsdampfern der Donauflotte 1000 km donauaufwärts in Richtung Deutschland. Zielort der Schiffe waren Prahovo und Semlin bei Belgrad, wo Durchgangslager entstanden. Von dort reisten die Umsiedler nach kurzem Aufenthalt mit dem Zug ins Deutsche Reich. Eine Reihe von behinderten und kranken Menschen sowie die Bewohner der Barmherzigkeitsanstalt Alexander-Asyl in Sarata wurden in getrennten Transporten in staatliche Einrichtungen im Deutschen Reich verbracht und kamen dort bei Tötungsaktionen um. Nach ihrer Ankunft Ende 1940 im Reich wurden die Bessarabiendeutschen in rund 250 Umsiedlungslagern in Sachsen, Franken, Bayern, im Sudetenland und im angeschlossenen Österreich untergebracht. Sie lebten ein bis zwei Jahre in drangvoller Enge in Schulen, Turnhallen oder Ballsälen von Gasthäusern. Wie bei allen Rückkehrern stand die einheimische deutsche Bevölkerung auch den Bessarabiendeutschen wegen ihrer fremdartigen Sitten und Gebräuche zunächst distanziert gegenüber. Wegen ihrer Herkunftsregion Bessarabien wurden sie anfangs für Araber gehalten und spöttisch als Bessere Araber bezeichnet. Wegen der aus ihrer Heimat mitgebrachten, schwarzen Karakulmützen nannte man sie auch Pudelmützen. 1941/42 wurden die Bessarabiendeutschen im besetzten Polen, vor allem im Wartheland, in Danzig-Westpreußen und in geringem Ausmaß auch im Generalgouvernement neu angesiedelt. Dies geschah im Rahmen des Generalplanes Ost, eines nationalsozialistischen Siedlungsprojektes zur Germanisierung. Die deutsche Besatzungsmacht beschlagnahmte den Besitz und die Höfe polnischer Bewohner. Der Besitz wurde von deutschem Militär durch Gewaltanwendung oder Androhung von Gewalt freigemacht. Unmittelbar danach (Zitat: „Manchmal waren die Betten noch warm“) wurden bessarabiendeutsche Familien zu den Höfen verbracht, die sie als (vorläufige) Entschädigung für ihr verlassenes Eigentum in Bessarabien erhielten. Oft dienten die ehemaligen polnischen Besitzer auf den Höfen als Knechte. Viele der Bessarabiendeutschen, die einer strengen kirchlichen Tradition entsprangen, sahen das Unrecht bei ihrem Neuanfang im Deutschen Reich. Trotzdem nahmen sie die zugewiesenen Höfe an und wagten den Neuanfang als selbstständige Bauern nach der bitteren Zeit der Untätigkeit und Enge während ihres ein- bis zweijährigen Lageraufenthaltes. Es wurden auch Bessarabiendeutsche im Rahmen der Aktion Zamość im Generalgouvernement nahe der russischen Grenze angesiedelt. Dies führte zu nächtlichen Partisanenüberfällen, bei denen viele Neuansiedler ihr Leben verloren. Wahrscheinlich aus den vertriebenen Hofbesitzern hervorgegangen, holten sich Partisanen ihren Teil zurück. Auch die SS-Landwacht Zamosc, eine Selbstschutzorganisation aus den Reihen der deutschstämmigen Neuansiedler unter Leitung der SS konnte die Überfälle nicht stoppen.

Es konnten aber nur 9.000 deutsche Siedler in 126 Dörfern angesiedelt werden. Die deutschen Ansiedler flüchteten 1944 vor der vorrückenden Roten Armee.

In der Aktion Zamość sollte die polnische Bevölkerungsmehrheit durch deutsche Siedler, die als "Wehrbauern" in der SS-Landwacht Zamosc organisiert waren und hauptsächlich aus Bessarabien und Kroatien stammten, „germanisiert“ werden. In dieser Zeit trug die Stadt in den Planungen den Namen Himmlerstadt, später auch Pflugstadt. 1944 wurde die Stadt schließlich von der Roten Armee befreit; die Region war von 1945 bis August 1991 Grenzgebiet zur Sowjetunion, danach bis heute Grenzgebiet zur Ukraine.

Am 15. August 1943 brach Globocnik die begonnene Ansiedlungsaktion und die in den militärischen Antipartisanenaktionen „Aktion Werwolf I/II“ erfolgende Bekämpfung des Widerstandes mangels geeigneter weiterer Kräfte ab.

Die 9.000 „volksdeutschen“ Neusiedler konnten bis zum Vorrücken der Roten Armee und der sowjetischen Einnahme von Zamość im Juli 1944 ein kurzes Auskommen finden.

  • Bortatyzce in Baltenhof
  • Skierbieszów in Heidenstein
  • Horyszów in Pfingstdorf
  • Huszczka in Bergfeld
  • Panska Dolina in Pfälzdorf
  • Płoskie in Ebenheim
  • Siedliska in Mattern
  • Sitaniec in Silbenfeld
  • Wysokie in Hochdorf
  • Zawada in Wirsing
  • Zamość in Himmlerstadt (während der Planungsphase), später in Pflugstadt.

w:de:Aktion Zamość

Aufgrund der näherrückenden Front nahmen ab 1944 die Partisanenaktionen gegen die deutschen Besatzer und Siedler in der Region Zamosc an Intensität zu. Globocniks Nachfolger Jakob Sporrenberg befahl deshalb im Mai 1944 die Bildung des Selbstschutz-Regiment Zamosc. Das Selbstschutz-Regiment setzte sich aus insgesamt drei Bataillonen zusammen. Diese wurden aus dem II. Bataillon des SS-Polizei-Regiments 25, der Gendarmerie-Hauptmannschaft Zamosc sowie aus der SS-Landwacht Zamosc gebildet. Kommandeur des Regiments wurde Major Korda von der Schutzpolizei. Alle volksdeutschen Männer des Kreises Zamosc zwischen 16 und 60 Jahre wurden im Mai 1944 zum Dienst im neuen Regiment verpflichtet.

Als im Juli 1944 die Rote Armee und polnische Partisanenverbände das Gebiet eroberten, wurde die SS-Landwacht Zamosc gleichzeitig mit dem Selbstschutz-Regiment Zamosc aufgelöst.

w:de:Landwacht Zamosc

Skierbieszów ([skʲɛrˈbʲɛʃuf], 1939–1944 Heidenstein) ist ein Ort in Polen etwa 70 km südöstlich von Lublin.

Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Region, die zeitweilig auch „Russisch-Polen“ genannt wurde, zum deutschen Generalgouvernement (1939–1944), das im besetzten Polen errichtet wurde. Die Bewohner des Ortes wurden von der deutschen Besatzung im Zuge der Aktion Zamość vertrieben. Viele der jüdischen Bewohner wurden im KZ Auschwitz ermordet; volksdeutsche Umsiedler, unter anderem aus Bessarabien, wurden dort angesiedelt. Zu diesen gehörte auch die Familie des späteren deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler. Der Ort hatte etwa 925 Einwohner. Nach dem Einmarsch der Roten Armee im August 1944 (Lwiw-Sandomierz-Operation) wurde der Ort wieder polnisch.

w:de:Skierbieszów

w:de:Lwiw-Sandomierz-Operation

--Methodios (Diskussion) 09:52, 25. Mär. 2022 (CET)


Er stammte aus einer Adelsfamilie mit dem Wappen von Ślepowron aus dem masowischen Mościce [2] . Er war der Sohn von Faustyn Walenty (1835–1885) und Stefania geb. Bojanowska (geb. 1846). Der Großvater von Ignacy Mościcki - Walenty - nahm am Novemberaufstand teil [3] . Andererseits waren sein Vater und seine Onkel – Jan und Kazimierz – Teilnehmer am Januaraufstand .

Ignacy Mościcki hatte fünf Geschwister [a] : Witold Jan (1857–1937 [5] ), Aleksandra (1861–?), Władysław (1863–1891), Zofia (1865–1896) und Ludwik Hipolit (1870–1938 [6] ) [7] .

Zunächst studierte er am Gymnasium in Płock . Später, als die Eltern von Ignacy Mościcki nach Skierbieszów zogen , wo sein Vater ein Grundstück pachtete, begann er mit dem Besuch eines Gymnasiums in Zamość [8] . Aufgrund seiner Zurückhaltung gegenüber der Russifizierung zog er nach Warschau , wo er sein Studium fortsetzte, zuerst an der Schule von Pankiewicz und dann an der Realschule von Babinski (er machte 1887 seinen Abschluss) [9] . Besonders begabt war er auf dem Gebiet der Mathematik und Naturwissenschaften [10] .

Er studierte Chemie an der Fakultät für Chemische Technologie der Technischen Universität Riga [11] . Während seines Studiums wurde er Mitglied und kurz darauf Gastgeber der Akademischen Korporation „ Welecja “. In Riga gründete er einen Untergrund, den sogenannten "Bildungsverein". Zusammen mit anderen Korporanten aus „Welcja“ wurde er Mitglied der Nationalliga und später auch des polnischen Jugendverbandes „Zet“ (unter der Leitung von Zygmunt Balicki ). 1891 graduierte er am Rigaer Polytechnikum.

Am 22. Februar 1892 heiratete Ignacy Mościcki [12] Michalina Czyżewska in Plock . Er war eng mit ihr verwandt (sie war die Tochter von Mościckis Tante), daher bedurfte die Hochzeit einer päpstlichen Ausnahmegenehmigung [ 13 ] .

Da Mościcki die Aktivitäten von „Zet“ nicht zusagten, nahm er Kontakt zur sozialistischen Unabhängigkeitsbewegung auf . Er war ein Mitarbeiter des Zweiten Proletariats . Er beteiligte sich sogar an den Vorbereitungen für das Attentat auf den Warschauer Generalgouverneur Josif Hurko [14] . Er sollte bei einer Explosion von Nitroglyzerin getötet werden , von dem Mościcki ein Kilogramm in seiner Wohnung in der Ul. Anzeigen . Es wurde festgestellt, dass Mościcki und Michał Zieliński in Uniformen russischer Offiziere in einen Gottesdienst in der orthodoxen Kirche in Warschau in der ul. Długa und zünden den Sprengstoff, der unter ihren Uniformen versteckt ist. Sie sollten sterben und mit ihnen zahlreiche Vertreter der russischen Elite[14] . Der Angriff blieb jedoch erfolglos [15] und die zaristischen Behörden erfuhren von den Vorbereitungen dazu. Mościcki, der auf Geheiß Zielińskis vor der bevorstehenden Verhaftung gewarnt wurde, verließ Anfang Juli 1892 mit seiner Frau die russische Teilung und gelangte über Ostpreußen, Berlin, Rotterdam und Hoek van Holland nach London, wo er, ohne Englischkenntnisse zu kennen , nahm er an Gelegenheitsjobs teil. Trotz der Drohungen der Behörden setzte Zieliński den Anschlagsversuch fanatisch fort, wurde festgenommen und starb durch den Biss einer Ampulle Zyanid, während er ins Polizeirevier geführt wurde [16] .

In London setzte er sein Studium am Technical College in Finsbury und an der Patent Library fort. Er arbeitete auch als Hilfsarbeiter - zunächst Holzschnitzer, später Friseurgehilfe (trotz miserabler finanzieller Lage der Familie erregte er Aufsehen bei Kunden, indem er Trinkgelder aus ehrenhaften Gründen verweigerte). Dank der finanziellen Hilfe seiner Mutter gelang es ihm, eine Fabrik zu erwerben, in der er Kefir herstellte . Das Unterfangen blieb jedoch erfolglos. Später begann er mit dem Fügen und Einlegen von Möbeln

https://pl.wikipedia.org/wiki/Ignacy_Mo%C5%9Bcicki

--Methodios (Diskussion)

Flüchtlingsfriedhof[Bearbeiten]

Bei jedem meiner Besuche auf Lesbos gehe ich auf den Friedhof für geflüchtete Menschen in einem abgelegenen Olivenhain. Ungepflegt, unwürdig, respektlos verwaltet. Es erschüttert mich immer wieder wie verstorbene Menschen noch nach ihrem Tod ausgegrenzt und stigmatisiert werden. 6 ganz neue Gräber finden wir dort. Vor wenigen Wochen wurden 6 Leichen an den Strand von Kara Tepe gespült, wenige 100 Meter vom neuen Camp auf Lesbos entfernt. Es gibt viele Hinweise, dass dies Opfer einer illegalen Push Pack Aktion der griechischen Polizei sind. Aber, wie leider so oft, keine eindeutigen Beweise. Es gibt aber auch eine schöne Nachricht. Nach über 2-jährigen Bemühungen von Fabiola, von unserem Verein und engagierten Juristinnen vor Ort, hatten wir gestern ein Gespräch mit den für den Friedhof zuständigen Behörden, indem uns die Erlaubnis erteilt wurde den Friedhof, auf unsere Kosten, aber eigenverantwortlich zu gestalten. Das ist so unglaublich. Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt. Wir werden dies in diesem Jahr anpacken, einen würdevollen und respektvollen Ort des Gedenkens an verstorbene geflüchtete Menschen zu kreieren. Wir werden versuchen ein Zeichen des Respekts, über den Tod hinaus, zu realisieren.

Gerhard Trabert

https://www.facebook.com/photo/?fbid=516550476512846&set=pcb.516549566512937

--Methodios (Diskussion) 10:00, 29. Mär. 2022 (CEST)