Benutzer:Stefano Dal Cin/Artikelanalyse - Heinz-Christian Strache
Heinz-Christian Strache
[Bearbeiten]Zum Artikel
[Bearbeiten]Der Artikel wurde am 06.04.2005 von User Muef erstellt und hatte in seiner Erstversion einen Umfang von 1.157 Bytes. Inzwischen wurde der Artikel rund 2500-mal von 706 Autoren aktualisiert und ist dementsprechend auch wesentlich umfangreicher geworden. Die Seitengröße beläuft sich mittlerweile auf 69.212 Bytes. Bei Betrachtung der Jahresübersicht, fallen die Jahre 2006 und 2015 mit einer besonders hohen Anzahl an Edits auf. 2006 handelte es sich hierbei um insgesamt 429 Edits, im Jahr 2015 waren es 466.
Die häufigen Änderungen und Diskussionen in diesen beiden Jahren stehen vermutlich auch in Zusammenhang damit, dass Strache in diesen Zeiträumen, aufgrund der Nationalratswahlen bzw. der Landtags- und Gemeinderatswahl, sehr stark im medialen und öffentlichen Interesse stand.
Der Artikel ist relativ ausführlich und in fünf Kapitel untergliedert. Biographische Informationen und Karrierewerdegang werden im Kapitel "Leben" detailliert beschrieben, das nächste Kapitel "Politische Positionen" fällt hingegen etwas kurz aus und könnte wohl noch erweitert werden. Das Kapitel "Kontroversen" ist wieder umfangreicher, es werden hier mehrere konkrete Fälle aufgelistet und beschrieben. Der Abschnitt "Politische Einordnungen" umfasst hauptsächlich Aussagen von Experten und Journalisten.
Im letzten Kapitel wird kurz auf Straches Privatleben eingegangen. Unter dem Punkt "Literatur" sind einige wissenschaftliche Arbeiten über Strache, sowie eine Biographie und ein Gespräch beziehungweise Interview aufgelistet. Ansonsten setzen sich die Quellen aus einer sehr langen Liste von verschiedensten Medienbeiträgen (u.a. Presse, Standard, Österreich, ORF, profil, Spiegel) zusammen.
Auffällig ist, dass sich in der Liste der Einzelnachweise einige Werke und Sammelbände befinden, die sich in der relativ kurz geratenen Literaturauflistung nicht wiederfinden. Dies trägt nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit der Quellen bei.
Diskussionsinhalte
[Bearbeiten]Die Diskussionsseite des Artikels ist sehr umfangreich. Das Archiv reicht bis ins Jahr 2005 zurück. Bei Durchsicht der Beiträge im Jahr 2015 zeigt sich, dass sich viele Beiträge um die Gültigkeit der Quellen drehten. Dabei ging es in vielen Diskussionen darum, ob die Aussagen aus den Quellen korrekt wiedergegeben wurden oder auch darum ob manche Passagen und Formulierungen gelöscht werden sollten, da es keine ausreichenden Quellen zur Untermauerung gibt. Die Schlagworte "POV" und "Theoriefindung" fielen in diesem Kontext immer wieder.
Beim Betrachten der Diskussion ist schnell festzustellen, dass die Zusammenarbeit nicht immer harmonisch ablief und die Meinungen teilweise sehr unterschiedlich ausfielen. In einen Großteil der Diskussionen involviert war der User Benqo, der sich mit 274 Edits auf Platz 1 der Top Bearbeiter des Artikels befindet. Benqo hat den Artikel offenbar großflächig bearbeitet und war laut den Diskussionsseiten auch in einen EditWar mit anderen Usern verwickelt. Am 06.05.2015 kritisierte ihn der User Kopilot diesbezüglich:
"Die hektische Betriebsamkeit gegen lange bestehende Infos, die Benqo hier an den Tag legt, ist klares Zeichen eines POV-gesteuerten Löschfeldzugs. Davon hatten wir hier schon viele. Das ist keine Artikelverbesserung"
Benquo antwortete auf die Kritik wiederum folgendermaßen:
"Dieser ganzer Artikel war Müll. Voll von Belegfälschungen, Fehldarstellungen, und allgemein eine Ansammlung von Medienberichten, die sich in den letzten 10 Jahren hier angesammelt haben. Ich habe mir eine Woche lang Mühe gegeben, ein Bild von dieser Person hier darzustellen, dem Wikipedia auch gerecht werden sollte."
Im Zuge solcher Auseinandersetzungen wurde der Artikel im Mai 2015 kurzzeitig gesperrt.
Interessant sind auch Diskussionen um die Gliederung des Artikels. So wurde beispielsweise die Daseinsberechtigung des Abschnittes "Kontroversen" diskutiert, der sich nach aktuellem Stand im Artikel befindet. User LH bezeichnete dies als:
"normative Unsitte. Eine solche Gliederung suggeriert, dass im Rest des Artikels Fakten behandelt werden, während der Inhalt des Kontroversen-Abschnitts subjektiver, strittiger Art wäre. Im Sinne von WP:NPOV sind solche Abschnitte daher wenig sinnhaft."
Eine längere Debatte wurde im September und Oktober 2015 geführt. Es ging dabei um das Kapitel "Politische Einordnungen". User Benqo hielt diesen für unausgewogen und diffamierend, weil darin Quellen zitiert wurden, die Strache unter anderem als Nazi, Hassprediger und "Turbo Haider" beschrieben. Die anderen Wikipedianer waren jedoch anderer Meinung, da diese Einordnungen mit Quellen hinterlegt und legitim seien.
Im Oktober zog sich die Diskussion über den Abschnitt Politische Einordnung in zwei weiteren Threads fort. Benqo kritisierte dabei zwei Zitate der Politikwissenschaftlerinnen Edma Ajanovic und Birgit Sauer, die seiner Meinung nach keine politische Einordnung darstellen und deshalb nicht in den Artikel gehören würden. Er zweifelte außerdem an der Legitimität der Quellen:
"Das die Genderdamen nicht zitierfähig sind, habe ich oben schon angesprochen."
Im Endeffekt sind die Zitate jedoch in der aktuellen Version des Artikels vorzufinden. Die zuvor genannten Zuschreibungen wurden offenbar mittlerweile etwas entschärft, in der jetzigen Version des Artikels ist davon nur mehr die Einordnung von Strache als Nazi vorzufinden.
Fazit
[Bearbeiten]Interessant war es zu beobachten, wie umfangreich die Diskussionen geführt wurde und wie intensiv viele Details ausdiskutiert wurden. Anhand der umfangreichen Diskussionsseite wurde schnell deutlich, dass sehr viel Zeit in die Weiterentwicklung der Seite und die Recherche von Informationen gesteckt wurde. Ebenfalls interessant war es, die Rivalität zwischen den einzelnen Usern zu beobachten. So herrschte auch nicht unbedingt das beste "Arbeitsklima" und manche Textpassagen wurden hitzig diskutiert.
Beim gemeinsamen Schreiben über ein kontroverses Thema ist es wohl vorprogrammiert, dass stark unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen. Dies kann allerdings auch als Vorteil betrachtet werden, denn vermutlich gewährleisten gerade die häufigen Meinungsverschiedenheiten und das schlussendliche Finden eines Mittelweges, die Entstehung eines neutralen Artikels.
Kommentar
[Bearbeiten]Gut umgesetzt, da gibts nix zu meckern. Was man noch besser machen kann, das können wir in der LV besprechen. Im Prinzip die Frage der Eigenständigkeit der Analyse als Werk im Sinne von Allgemeinverständlichkeit. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau! --Heinz E. (Diskussion) 11:43, 19. Apr. 2017 (CEST)