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Benutzerin:Claudia Exenberger/Dokumentation (Sommeruni 2016)

Aus Wikiversity


Tag 1, Sonntag 7. August 2016

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Treffpunkt: 15 Uhr Pfarrplatz Heiligenstadt Wien kurze Einführung in die Sommeruniversität

Führung Beethovenhaus

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(Probusgasse): materielles trifft auf immaterielles Kulturgut

  • Heiligenstadt als Luftkurort
  • Beethoven hatte in Wien ca. 84 unterschiedliche Wohnsitze, drei Häuser werden vom Wien Museum betreut und können besichtigt werden, Teile des Hauses in der Probusgasse befinden sich in Obhut des Wien Museums und Teile in der Beethovengesellschaft, wird gerade renoviert, Haus wurde während des 2. WK zerstört und anschließend renoviert, er lebte dort im Jahr 1718 (?)
  • wurde 1770 in Bonn geboren und kam mit 16 Jahren nach Wien, gilt als wichtigster Komponist der Wiener Klassik, schrieb ca. 600 Werke
  • war verheiratet und gleichzeitig hatte er zahllose Affären, sein Vater liet unter schwerem Alkoholkonsum, seine Mutter starb früh und er musste sich um seine Brüder Kaspar Karl und Nikolaus Johann kümmern
  • durch seine dunkle Haut und dunklen Locken hatte er ein exotisches Aussehen
  • sollte von Mozart unterrichtet werden, war aber zu dem Zeitpunkt nicht in Wien; erhielt von Haydn (und anderen) Unterricht und beschrieb ihn dennoch als unwichtig oder nicht einflussreich
  • seine Musik hatte trotzdem Einflüsse von Haydn
  • Laut eigenen Aussagen war Beethoven ein schwieriger Mensch, sein Testament und ein Liebesbrief geben Aufschluss über seine Persönlichkeit
  • im Heiligenstädter Testament ließ er immer eine Lücke frei, wo der Name seines Bruders Kaspar-Karl hätte stehen sollen, vermachte seine Geld und Vermögen zu größten Teilen an seine Neffen
  • Beethoven traf Goethe in Tschechien und beschrieb ihn in einem Brief an seine Freunde als "Idioten" und das er sich mehr auf seine Dichtungen konzentrieren soll; Goethe bezeichnete Beethoven als schwierigen Menschen und dass sich die beiden nicht mehr an einen Tische setzen werden
  • er hatte in den letzten fünf Jahren (taub) über 400 Angestellte, nur eine Haushälterin blieb die letzten Jahre bei ihm und wusch heimlich seine Kleidung (er wusch sich selber nur selten mit einem Kübel Wasser über den Kopf)
  • schrieb eine Oper (Lorene), war aufgrund der Angriffe von Napoleon auf die Stadt Wien bei der Uraufführung im Theater an der Wien nur schlecht besucht und daher auch erfolglos, er arbeitet weitere 10 Jahre daran und dann wurde sie zum Erfolg (Fidelio)
  • Beethoven war als Mensch nicht sehr beliebt und war in Wien bekannt dafür mit Menschen nicht umgehen zu können


Heuriger: Mayer

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  • gemeinsames Essen und Kennenlernen
  • Einführung in die Sommeruniversität
  • Einführung in Wikiversity, Wikimedia, Wiki loves monuments

Tag 2, Montag 8. August 2016

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Stadtspaziergang Teil 1

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Führung durch den 1. Wiener Bezirk mit der Fremdenführerin Regina Engelmann

Aufgaben von Fremdenführer

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  • verschiedene Sprachen notwendig und auf unterschiedliche Gruppen (Herkunft, Bildung, Hintergrund) eingehen
  • je nach Herkunft werden verschiedene Geschichten und Fakten erzählt, Bsp. Uni Wien für ÖsterreicherInnen (1817 errichtet, Konkurrenz zu Prag, erst später Genehmigung von Papst und Volluniversität, Informationen über Habsburger, Institution und Gebäude) und US-AmerikanerInnen (älteste Universität Österreichs, keine Studiengebühren)
  • auf die Besucher schauen, sich um sie kümmern, Pausen einplanen
  • aufgrund von Plakaten auf Veranstaltungen oder aktuelle Anlässe hinweisen, Gäste fragen oft von selber nach (Bsp. Wahlplakate und Bundespräsidentenwahl)
  • "Global Code of Conduct": Informationen so objektiv wie möglich wiederzugeben, Geschichten als solche zu kennzeichnen
  • Selbständige Guides müssen sich selber vermarkten und die Routen (Tagesablauf, Programm, Reservierungen) meistens selber erstellen. Oder aber sie arbeiten mit Reisbüros zusammen und die Routenauswahl wird ihnen vorgegeben
  • in Wien sehr leicht möglich Themenspaziergänge zu machen; Audio-Führungen erleichtern die Arbeit für Guide und Gäste
  • zu verwirrende Details können zum einfacheren Verständnis und aus Zeitgründen weggelassen werden
  • die Zeit für Führungen ist meistens sehr knapp bemessen und stellt eine Herausforderungen für die Fremdenführer da

Führung

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Stadtmauer und Ringstraße
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  • stand ursprünglich an der heutigen Ringstraße, außerhalb waren grüne Wiesen und Wälder; an einigen Stellen hatten die Bauten eine Breite bis zu 500m, welche auch als Sicherheitszone für die Stadt Wien galt
  • aufgrund der frischen Luft auf der erhöhten Mauer, war es sehr beliebt dort Häuser zu bauen
  • Kaiser Franz Joseph begann 1858 damit die Stadtmauer abzutragen und in einem 40-jährigen Bauprozess die Ringstraße zu errichten. Die einzelnen Steine der Mauer wurden für dien Bauten aufbewahrt und wieder verwendet
  • Die Häuser an der Ringstraße waren aufgrund der hohen Preise bestimmten Bevölkerungsschichten vorbehalten. Diese waren vor allem jüdische Familien --> Geschichte der Ringstraße auch jüdische Geschichte; das Ziel neuer zusätzlichen Wohnungen wurde nicht erreicht
  • weltweit einzige Straße mit so vielen Bauten aus unterschiedlichen Epochen; Ringstraßen Stil jedes Gebäude für bestimmten Zweck hatte bestimmten Stil (vgl. Parlament -> griechisch -> Demokratie, Universität -> Neorenaissance -> Epoche der Wissenschaft und Lehre, Rathaus -> neugotisch -> Epoche für Bürger)
  • Beethovenwohnung auf der Mölker Bastei im Pasqualati-Haus
  • Rathaus: Rathausmann als Stadtwächter, im neugotischen Stil gestaltet, hat mehr Zimmer als Schönbrunn
  • Volksgarten: erster öffentlicher und für ganzes Volk zugängliche Garten, Rosengarten, ca. 300 verschieden Rosenarten (können "gekauft" werden und mit Schild versehen werden)
    • Theseustempel: aus 19. Jahrhundert, errichtet für Thesus Statue (steht jetzt im Kunsthistorischen Museum)
    • Sisi-Denkmal: wie ihre Persönlichkeit etwas versteckt im hinteren Teil
Hofburg
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  • Schloss als Winterresidenz für die Kaiser
  • Komplexes Gebäude, wurde häufig erweitert und immer wieder durch neue Stile beeinflusst
  • Kaiser Ferdinand übernimmt das Reich von Karl V und macht Wien zur Hauptstadt
  • Heldenplatz: negative Behaftet durch Hitlers Rede vom Balkon und Anschluss (Neugestaltung Haus der Geschichte)
  • Ballhausplatz: Bundeskanzleramt, wurde früher Ball gespielt, 70er bekannteste Bundeskanzler Kreisky
  • Denkmal für alle Opfer der NS-militärjustiz, Deserteursdenkmal, X
  • Leopoldinische Trakt: Sitz des Bundespräsidenten, Fenster und Räume zur Innenseite, da Stadtmauer nach außen
  • Kaiser Franz Statue im Innenhof: Heiratspolitik (Tochter Marie-Louise an Napoleon), Regent während Wiener Kongress
  • Michaeler Platz und Kirche: Römersiedlungen und Ausgrabungen

Mozarthaus

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  • zieht mit 27 in die Wohnung ein, Domgasse 5 1010 Wien
  • mit 4 Klavier spielen und mit 5 komponieren, in 30 Jahren jeden Tag ∅ 6 Notenblätter
  • 10 Jahre in Wien --> 14 Wohnungen: selbständiger Komponist und komponierte meistens in der Nacht
  • Selbstmarketing: mietet Räume für Konzerte, bezahlte Musiker, verkaufte Karten selber
  • Unterrichtet, verkaufte Noten über Verleger, schreibt ab 1784 eigenes Werksverzeichnis
  • wurde Mitglied der Freimaurer: Symbol 3 (Dreieck), widmete "Die Zauberflöte" sehr oft die Zahl 3,
  • Hobbys: "gute, echt, schön" --> spielen, trinken, Billard, Kaffeehäuser
  • Heirat 1782 mit Constanze Weber, 2 Söhne (Carl Thomas und Franz Xaver, konnte nie die berühmt erreichen und stand im Schatten seines Vaters)
  • Josepf Haydn guter Freund; Salieri komponierten ein Stück gemeinsam beide waren befreundet (er gab seinen Söhnen Klavierunterricht) und nicht wie im Film dargestellt Feinde
  • "Die Hochzeit des Figaro" in Wien gehasst in Prag geliebt, basiert auf verbotenem Theaterstück
  • 1791 stirbt er an einer Grippe (gibt Vermutungen Salieri habe ihn getötet), Grab unbekannt (Schatgrab), erhielt einen Nachruf in der Wiener Zeitung
  • Narrative Rekonstruktion der Wohnung
  • Porträt-Maler "verschönerten" ihn, bzw. malten ihn nur aus anderen Abbildern nach seinem Tod

Präsentation Mozarthaus

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  • 2006 eröffnet, in Zusammenarbeit mit dem Wien Museum ca. 160.000 Besucher jährlich
  • Konzept der eigenen Imagination, Mozart damals und heute, Schwerpunkt auf die Mozartwohung
  • 90% Besucher aus dem Ausland (D, F, It, ES, GB, USA, J, Ch, Taiwan, Korea); Heimische Gäste Schulklassen
  • Kulturvermittlung über verschiedene Angebote, "Marketingprojekt" nicht Wisschenschaftlich (Mozarteum Salzburg),
  • Wien Holding in Zusammenarbeit mit Österreich Werbung und Wien Tourismus

Stadtspaziergang Teil 2

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  • Welterbe Wien und das Fremde
  • Diverse Geschichten, Sagen und Legenden über die Osmanenbelagerung in Wien, zum Thema Kaffee und Kaffeehaus, Türkenschanz, Liebenberg, Pestsäule, Kopf von Kara Mustafa Pascha, Haidenschuss
  • Halbmond und Stern als Symbol für geistliche und königliche auf dem Stephansdom wurde als osmanisch gedeutet nach der Belagerung
  • unterschiedliche Herangehensweise bei ÖsterreicherInnen oder TürkInnen

UNESCO

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  • "Friede im Geiste der Menschen verankert werden"
  • 195 Mitgliedsstaaten, Struktur mit Nationalkommissionen, alle Staaten müssen Zustimmen
  • 1949 gegründet und seit 2001 eigenständiger Verein
  • Bildung, Wissenschaft, Kultur: 7 Abkommen, bis 2003 nur materielles Erbe, auch Naturlandschaften
    • außergewöhnlich, unversehrt, Authentizität
  • weltweite Verteilung: sehr ungleich und auf Europa konzentriert
  1. repräsentative Liste: 336 weltweit, 3 in Ö (Imster Schemenlauf, klassische Reitkunst, ...)
  2. dringend Erhaltene, vgl. Rote Liste UNESCO
  3. zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbe: Kultur erhalten
  • Definition von immateriellen Kulturerbe in Artikel 2.1 festgelegt
    • Sprache und Dialekt, Darstellende Künste (Nikolausumzug), gesellschaftliche Praktiken, Natur und Universum (traditionelle Heilmethoden)
    • an Generationen weitergeben, Neues hinzufügen, Gemeinsames Gefühl der Identität und Zusammenhalt
  • Fachbeirat: Wissenschaftliche Experten, Bundesländer, 5 Ministerien (BKA, BMEIA, BMWFW, BMG, BMLFUW)
  • Diskussion: WKR Ball (Organisation als Ball schützenswert, Schutz betrifft nicht die Besucher oder politische Position, wurde von der Liste genommen), Ebenseeer Glöcklerlauf als Genderproblem, Falknerei (Tierschutz), Uhudler (Name/Lebensmittel)
  • UNESCO wird von Politik oder Stakeholder instrumentalisiert
  • alte Traditionen als Kultur kennzeichnen und nicht als "rechts" oder "konservativ" abtun, Wissen sichern und behalten
  • Tourismus und Kultur: Kultur einbinden und zu kommerziellen Zwecken nutzen (ist oft nicht anders möglich um zu überleben)
  • Diskussion über dass UNESCO Logo: keine kommerzielle Nutzung erlaubt nur zur Information
  • weg von property und Übergang zu heritage

Tag 3, Dienstag 9. August 2016

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Wien Museum

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Führung durch das Wien Museums mit Christine Strahner. Dauerausstellung zur Stadtentwicklung in Wien vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert (aus Platzgründen nicht bis zur Gegenwart, Ausbau des Museums ist aber geplant)

1. Modell um 1420

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  • davon existieren zwei Modelle, eines im jüdischen Museum und eines im Wien Museum; muss um 1420 entstanden sein, da der Nordturm des Stephansdoms noch nicht vorhanden ist; die Modelle können teilweise durch angefertigte Stadtpläne oder Erzählungen erstellt werden
  • Damals flossen viele Flüsse durch die Stadt Wien so etwa der Ottakringer Bach, wurde in Richtung Wien Fluss umgeleitet, die Handwerker in der Stadt benötigten aber das Wasser und der Alserbach wird für die Handwerker in die Stadt geleitet; mit der Zeit wurden die Flüsse durch Straßen überbaut und unterirdisch weiter geführt, da sie aufgrund von intensiven Gerüchen nicht oberirdisch weitergeführt werden sollten, Flüsse stellten die damalige Kanalisation dar
  • das heutige Schweizertor und der dazugehörige Trakt der Hofburg stand schon zu dieser Zeit, es ist aber nicht sicher ob es die Habsburger oder Babenberger erbauten
  • heute noch erhalten sind der Stephansdom, die Virgilkapelle (unterirdisch erbaut), Teile der Hofburg und die Ruprechtskirche (9./10. Jahrhundert)
  • die Außenmauern des Römerkastells sind bis heute über Rotenrumstraße, Graben und Nagelergasse
  • im Wien Museum liegt der Schwerpunkt des Mittelalterlichen Wiens hauptsächlich auf den Stephansdom, alle Figuren wurden abgenommen, durch Kopien ersetzt und an verschieden Museen gespendet, welche heute alle in Besitz des Wien Museums sind, das gleiche passierte mit den Fenstern der Bartholomäuskapelle

2. Modell 1769-1774

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  • Rund um die Stadt wurde eine Mauer mit einer 450m breiten Schutzzone (Glacis) errichtet, diese sollte zum Schutz gegen die Osmanen dienen, welche sich in den Vorstädten aufhielten
  • 1. Osmanenbelagerung: Ferdinand König von Ungarn holte die Osmanen zur Unterstützung gegen die Habsburger
  • Ziegelproduktion fand in der Vorstadt statt und noch heute sind viele Straßennamen (Zieglergasse, Laimgrub) danach benannt
  • Maria Theresia lies eine Militärkarte anfertigen; dabei wurde die Stadtmauer als viel robuster und massiver dargestellt, um die Feinde abzuschrecken, war mit dem Graben rundherum bis zu 16m hoch
  • während des Baus der Ringstraße wurde der Burggraben für den Bau der Staatsoper und des Burgtheaters genutzt, ansonsten hätte für den Bühnengraben nach unten gegraben werden müssen
  • Wien unter Kaiser Franz Joseph wollte eine zu der damaligen Zeit eine moderne Stadt werden, in Paris oder London wurde die Stadtmauer schon niedergerissen und die Vorstädte zur Stadt hinzugefügt. Deshalb lies der Kaiser die Mauer abtragen und die Ringstraße samt ihrer imposanten Bauten errichten und um das mittelalterliche Bild hinter sich zu lassen. Um trotzdem abgesichert zu sein, wurden rund um den Stadtkern und zu den Arbeiterbezirken Kasernen errichtet (Rossauer Kaserne, Kaiser Franz Joseph Kaserne, Arsenal)

3. Modell 1800

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  • Stadtpark als einzige Reste des Galcis
  • Kaiser-Franz-Joseph-Kaserne wurde abgerissen und durch das Militärministerium ersetzt


Diskussion Stadtplanung Wien

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  • Besuch von Karl Habsburg-Lothringen und einem Vertreter des Stadtplanungsbüros
  • Welterbe entsteht über langen Zeitraum und ist ein Veränderung befindliches System
  • Konflikte: Intercontinental Hotel/Wiener Eislaufverein --> Neubau entspricht nicht dem UNESCO Weltkulturerbe Verträgen; Stadt Wien argumentiert, dass es keine eindeutigen Regeln gibt und der Neubau ins Stadtbild passt; UNESCO beruft sich auf das Weltkulturerbe und dass das Haus zu hoch wäre und die Sicht vom Belvedere auf die Stadt eingeschränkt wird
  • Wiener Memorandum: Neubau muss sich dem Stadtbild unterordnen und maßgeblich sein
  • Stadtentwicklung soll in ökonomischen Möglichkeiten liegen, vergleich zur Zeit während die Ringstraße gebaut wurde, galt sie ebenfalls als außergewöhnlich und modern, auch hier sollten moderne Wohnungen entstehen; Neubauten müssen (gesellschafts-)politisch akzeptiert werden
  • Im Gegensatz zum Denkmalschutz gibt es beim Weltkulturerbe keine rechtlichen Instanzen, wenn dagegen verstoßen wird, sie kann nur entzogen werden
  • pro Argument: Stadt ist immer im Wandel und es entspricht der Geschichte vgl. Schwarzenbergplatz
  • Prädikat: Bewusstsein zu schaffen, was Kultur ist und was, als schützenswert gilt; wird ein Denkmal zerstört, ist es für immer verloren (aufkommen durch Zerstörungen in Afghanistan); heute vermehrte Zerstörung durch Konflikte zwischen Ethnien
  • Frage: Welche Erwartungen gibt es an Kulturerbe?


Stadtarchäologie

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  • Vortrag von Karin Fischer-Ausserer
  • früher Teil der MA 7, mittlerweile ausgelagert und in Zusammenarbeit mit dem Wien Museum
  • Hauptaufgaben: Grabungen, Bearbeitung, Denkmalschutz und Grabungsgenehmigungen -> historisches Sichtbar machen
  • Rechtliche Grundlagen: unterliegt der Geschäftsleitung des Magistrats, Museen, Bundesdenkmalamt Denkmalschutz und Konventionen

1 Was interessiert uns? -> über Feldforschung, Fund und Befund ist wichtig, Untersuchungen müssen meistens parallel zu den Bauvorhaben durchgeführt werden

  1. Beobachtung
  2. Archäologische Voruntersuchung
  3. Künettengrabung
  4. Notbergung
  5. Rettungsgrabung
  6. Prospektion

2 Welche Ergebnisse?

  • vor 7.000 Jahren besiedelt durch Kelten und Römer, Vindobona, Veränderung vom Mittelalter bis in die Neuzeit
  • Umfang und Qualität der Funde ausschlaggebend für Ergebnis

3 Wie vermitteln wir?

  • Texte und Bilder: Publikationen für unterschiedliche Zielgruppen (Fundort Wien, MSW - Monografien der Stadtarchäologen Wien, Wien Archäologisch)
  • Juniorarchäologie: für Kinder, Jugendliche und Schulen, "Tragbare Museen", Römerkoffer und Mittelalterkoffer, Wert des Fundes wird neu definiert)
  • Seniorarchäologie: Fundsicherung, Werstatt, helfen, Veranstaltungen, Bewusstseinsbildung
  • Ausstellungen: VHS Meidling, Wienmuseum
  • Cultural Heritage and New Technologies (CHNT): Internationale Konfernez seit 2001
  • Homepage
  • Visualisierung über DVDs
  • Limes in Österreich zum Weltkulturerbe


Digitalisierung von Kulturerbe

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  • Vortrag von Wolfgang Börner, Stadtarchäologe
  • Josef Nowalski de Lila: zeichnete Pläne während der Errichtung des Rings ab 1860
  • Franziszeister Kataster: zur Eintreibung von Steuergeldern
  • Fundortdatenbank: wann, wo, was, Literatur, Bilder
  • Wie war Wien? Bürger schreiben Geschichten, wie Menschen die Stadt erlebten, wie Gegenden aussahen
  • 1972 Schutzzonenmodell: BDA Einteilung in 150 Zonen mit ca. 6% der Häuser unter Schutz, Häuser wurden fotografiert und eingefügt
  • 2004 Wien Kulturgut: kulturgut.wien.at neues System/Inhalte/Berichte (anschauen eines Kurzfilms und der Website)
  • Open Government Data: ca. 200 Datenbanken, die für alle Zugänglich sind, ein Projekt, für das mehrere Abteilungen zuständig sind (Digitalisierung von Kulturgütern)
  • geoland.at Schlösser, Burgen, Museen, religiöse Denkmäler

Tag 4, Mittwoch 10. August 2016

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Tiergarten Schönbrunn

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Führung mit Gerhard Heindl. Der Tiergarten wurde von der Familie Habsburg 1752 gegründet. In der Originalform hatte der Zoo eine Fläche von 5,5 ha und wurde bisher zwei Mal erweitert, das erste Mal 1930 und 1993 kam der Waldhang hinzu. Aus der Barockzeit stammen heute noch sechs Gehege rund um den Kaiserpavillon, das Verwaltungsgebäude und das Vogelhaus. Zwischen 1931 und 1991 war der Tiergarten ein Staatsbetrieb und seither ist er in einer eigenen GmbH ausgegliedert. Auch die Gastronomie wird selber vom Zoo verwaltet. Heute leben ca. 8.700 Tiere und 750 verschieden Arten auf 17 ha, die Anzahl der Arten wurde in den letzten Jahren gesenkt, um den Tieren größere Gehege zu ermöglichen.


Tiergarten: Marketing

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Vortrag von Marketingverantwortlichen Patrick Quatember. Kurzfilm über den Tiergarten, im Durchschnitt 2,2 Mio Besucher pro Jahr, mit einem Umsatz von 1,2 Mio. €/Jahr erhält sich der Zoo bei den operativen Kosten selber

Marketingstrategien

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Klassische Werbung
Plakate: 2 x jährlich im Juli/August bzw Dezember, häufig mit Pander, weil die einzigen in Europa

Infoscreen
Rolltreppe bei der U-Bahn

Presse
keine bezahlte Print-/Radio-/TV-Werbung in Österreich, 1-2 Presseaussendungen pro Jahr (werden von diversen Zeitungen weiter verwendet)

Kooperationen
20 % der Einnahmen über Sponsoring vor allem mit: WWF und Greenpeace (Plakatwerbung, Unterstützung verschiedener Projekte), Eskimo (Werbesponsoring), Mautner Markhof (Produkte), Blaguss (Busse), Rewe (Billa & Merkur), Dixi (Packungen sammeln -> Artenschutz), Disney (Sammelalbum), Familienkarten, Semmering, Pom-Bär, Kia; Crowdfunding

Veranstaltungen
Zoo-Lauf (1.500 Läufer, 35.000€ spenden)

Kundenbindung
Jahreskarte (110.000 - 120.000), Zoo-Card, Bonusheft

Social-Media
Facebook, YouTube, Twitter, geplant: Instagram & Snapchat --> User: 60 % - 65 % weiblich und zwischen 25 und 35 Jahre
Facebookseite für Nonja, 1. Facebookseite eines Menschenaffen, in Zusammenarbeit mit Samsung und neuem Fotoapparat, >80.000 Fans innerhalb kürzester Zeit

Touristik & Zoo

  • ca. 35% internationale Besucher
  • Zusammenarbeit mit Österreichwerbung, Wien Tourismus, Imperial Austria (Online Platform in ganz Österreich), diverse Online Protale, Städtewerbung in Tschechien/VAE/Russland, Ankunftshalle Flughafen Wien, Reiseveranstalter (Hofer), Bewertungsplattformen (TripAdvisor, HolidayCheck, Google)

Hauptmärkte
Deutschland, Italien, Ungarn, Russland, Tschechien, Slowakei, Frankreich, Großbritannien, Rumänien, Arabische Länder


Schloß Schönbrunn

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selbstständiges durchgehen durch das Schloß mit Audioguides


Kindermuseum

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  • Vorstellung des Kindermuseums durch Susanne Gruber-Hauk
  • Führungen durch das Schloss ab 1994, Kindermuseum ab 2001
  • Schloßmodell,Kostüme zum verkleiden, diverse Stationen zum Spielen und für die Kinder zum angreifen
  • Kinderbilder der Kaiser: Erwachsenenbilder plus Beschreibung zum finden
  • Aufteilung in verschiedene Räume mit unterschiedlichen Themen: Perücken/Schmuck, Mode, Dienerschaft, Spielzeug, Bergl-Zimmer, Speisesaal
  • Unterschiedliche Methoden: Dialograd, Modelle zum zeigen und anfassen, Perücken zum frisieren, Bilder, Tafel zum aufdecken und servieren, dazwischen immer wieder Spielräume --> interaktiv und spielerisch
  • im Sommer 3x täglich Führungen, Geburtstagsfeiern
  • Belvedere: DAZ - Deutsch als Fremdsprache, spezielle Führungen für Flüchtlingskinder


Erfolgreiches Management von kulturhistorischen Attraktionen

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  • Vortrag von Markus Wiesenhofer (Strategie und Entwicklung)
  • renovierter Apothekertrakt heute für Seminare oder private Veranstaltungen zu mieten, Orangerie
  • Schloß Schönbrunn Kultur- und Entwicklungsges mbH (SKE) mit ca. 500 Mitarbeiter und einem durchschnittlichen Umsatz von 50 Mio. €

Unternehmen und Aufgaben

  • Besucher im Schloß: Tageslimit bis zu 1000/Stunde und 10.000/Tag, Audioguides aufgrund von Staumanagement, Problematik: Gruppen & Individuen gleichzeitig, Sicherheit (geprüfte und akkreditierte Reiseführer), Kopfhörersystem für Gruppen
  • Schloß Schönbrunn, Hofmöbeldepot, Schloß Hof und Schloß Niederweiden
  • vorhanden Ressourcen am besten nutzen und gleichzeitig schützen, Dienstleistungsorientiert, betriebswirtschaftliche Ausgerichtet (bekommen keine Subventionen, erhalten sich selber und machen Gewinne)
  • 1992 Ausgliederung in die SKE, seither steigende Besucherzahlen (durchschnittlich 3 Mio.) und Umsatz (45 Mio. €)
  • Neue Verkehrsfläche vor dem Schloß: Parkplatz für Autos und Busse, Besucherzentrum
  • Strategische Position: "balance score card" Definition von Zielen und Zielgruppen; Herkunft: Deutschland, USA, Italien, 95 % internationale Gäste, über aktuelle Themenbezogene Ausstellungen wird versucht lokale Besucher anzuziehen
  • Imperial Austria: viele imperiale Attraktionen in ganz Österreich, gemeinsamer online Ticketvertrieb und auftreten nach außen im Ausland und auf Messen


Fahrt mit dem Schönbrunner Zug zurück zum Tiergarten

Tag 5, Donnerstag 11. August 2016

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Stadtführung Salzburg

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  • Führung durch Salzburg mit Inez Reichl-de Hoogh
  • Schloss Mirabell wurde 1606 von Wolf Dietrich von Raitenau erbaut, war Erzbischof von Salzburg, baute das Schloss für seine Geliebte mit der er über 23 Jahre 15 Kinder hatte, das Schloss lag außerhalb der Privatmauern und war ihr Privatschloss
  • Garten im Barocken Stil (Bäume in eckigen Formen), erst sehr spät öffentlich zugänglich, Zauberflötenhäuschen (früher ein Theater in Baden, Mozart wurde eingesperrt um Zauberflöte zu vervollständigen, Blick auf Kapuzinerkloster
  • Sound of Music: viele Touristen aus der ganze Welt kommen deshalb
  • weniger Gruppen und Führungen während der Festspielzeit, Hauptzeit für Gruppen ab Ostern und Dezember, ab 8 Uhr früh
  • Geburtshaus Christian Doppler
  • Salzach: Namensgebung vom Salztransport, auch für Abwasser genutzt, Wasser von Deutschland aus Berchtesgaden, Gold-/Silber-/Kupfertransport vom Pinzgau in Richtung Deutschland, Römer und Kelten arbeiten miteinander und kämpften eher nicht gegeneinander
  • Geburtshaus von Herbert Karajan, unter ihm erlangten die Salzburger Festspiele große Berühmtheit
  • Niederleg-Hof: altes Zollamt an der Salzach, Renaissance Stil mit Arkaden Bögen im ersten Stock, ca. 1260 errichtet
  • Getreidegasse: zwischen Salzach und Mönchsberg ist wenig Platz und deshalb müssen die Häuser in die Höhe (bis zu 5. Stockwerke), hauptsächlich Handelshäuser die den Hofstaat versorgten, kein Getreidemarkt, früher Trabergasse genannt und bei Überlieferung Missverstanden, Steine der Häuser vom Mönchsberg
  • Mozart Geburtshaut: 1756 geboren, Forschung zu Mozart im Morzateum
  • Kollegienkirche: entworfen von Fischer von Erlach ehemalige Kirche für Studenten, hinter Uni, Griechisches Kreuz (beide Arme gleich lang) – in Balance, weiße Wände dafür besondere Fenster und Licht, Stein in der Mitte gesprungen (Feuer)-> während Napoleons Besetzung als Unterkunft für Soldaten und Stallungen verwendet
  • Originale Mozartkugel: Fürst
  • Avilda: Nordirische Prinzessin, sollte verheiratet werden und flüchtet auf Hoher See, wurde von Piraten überfallen und kämpften gegen sie, keiner gewann und sie verliebte sich in den Kapitän, war der Mann den sie ursprünglich heiraten sollte Künstler suche Platz in der Stadt aus für ihre Kunst
  • Orden: Franziskaner, Benediktiner, Kapuziner -> frühe Form des networkings
  • Festspielhaus: wurde früher als Stallungen für ca. 150 Pferde genutzt
  • Dom: Statue aus Blei, Maria erhielt das Gesicht der Frau des Bildhauers (Rosa)
  • Residenzplatz, Dom im Herzen der Stadt, alles nach Macht ausgerichtet


Diskussion: Welterbe und Stadtentwicklung

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  • Gäste: Axel Wagner (Präsidenten des Stadtvereins), Christoph Ferch (Anrainer und Gemeinderat) und Alexander Würfl (Welterbebeauftragte und durchführender Jurist)


Würfel

  • UNESCO Forderung schnell und einfach umsetzen, Schutzsystem bestand schon vor der Verleihung des Welterbe Status, Unterschied zum Denkmalschutz ist, dass es dafür keinen Ensembleschutz gibt,
  • Gesetz sollte für den Erhalt reichen
  • 2005 die Errichtung des Hauptbahnhofs war Problematisch, da Salzburg die UNESCO nicht informierte und dass bei sehr wenigen Projekten machte, neue Regelungen für Informationsaustausch zwischen Stadt und der UNESCO


Wagner

  • Spannungsfelder in der Stadt bestehen schon seit einem halben Jahrhundert, Stadtverein wurde dafür gegründet um neben dem Gemeinderat eine unabhängige Gruppe zu bilden
  • nach dem 1. Weltkrieg wurden viele Gebäude nicht wiederaufgebaut, erst ab 1960er nach dem Wiederaufbau entwickelte sich die Schutzfunktion von Gebäuden
  • Außenmauern der Alstadt Salzburg 1967 unter Denkmalschutz, 1998 auch das Innere der Häuser, 1996/1997 Weltkulturerbe
  • Besucherzentrum für Weltkulturerbe , den Bürgerinnen und Bürgern darstellen und nahelegen, wie wichtig das Kulturerbe ist
  • dafür mehr Personal, eine Landesregierung die sich für das Thema interessiert und Medien dien nicht teilnahmslos sind


Ferch

  • ein europäisches Musterbeispiel schaffen
  • Investoren wollen als wirtschaftliches Unternehmen maximale Größe, Interessen des Bauwerbers stehen über den Interessen der Einzelnen, 25.000 Unterschriften bewirkten nichts,
  • Planungsstadtrat: „Welterbe hinderlich für die Stadtentwicklung“, Bau sollte sich aber in bestehende Bauten einfügen


Allgemein

  • gute Ansätze und Ideen werden präsentiert und die Politik/Stadt entscheidet dennoch selber
  • Welche Veränderungen sind Wirksam und wie weit geht die Verantwortung der Stadt? Wer mach wie die Stadtplanung? UNESCO möchte die Pläne zuvor prüfen und ein OK geben
  • Beschränkungen für Zone 1: höher >25m, >2000m2, >7000 Kubikmeter
  • Stadtentwicklung und Abläufe für UNESCO gibt es keine einheitlichen und professionellen Konzepte
  • Politik fühlt sich durch Auflagen eingeschränkt und angegriffen
  • heute noch immer Problematisch, trotz Baubeginn
  • Bauherren und Architekten müssen Zusammenarbeiten und die Funktionalität prüfen

Fun-Factory Welterbe

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Vortrag von Kurt Luger


Unter Touristen
Erlebnisse in der Stadt gemeinsam

Kulturstadt
„Musikstadt“, Selbstmarketing, lieber langfristiger Tourismus, Bischofsstadt -> Kultur ist Politik, Wirtschaft und Bevölkerung

The Sound of Mozart
Massenkultur, klassische Musik, Hochkultur, historische Bauwerke, Tradition, Brauchtum, Berge, ca. 350 Mozartprodukte

The Sound of Elites
Festspiele, Unterhaltungsindustrie & Kommerziell genutzt seit Karajan, Subventionen rechnen sich am Ende für das Land durch das Mehr an Touristen und Einnahmen, 2015 263.500 Besucher, Sommer Festspiele, Osterspiele, Pfingstspiele, Mozartwochen, Adventsingen Musik das ganze Jahr über

Edelweiß – The Sound of Little Hollywood
Location Placement (Ort der Handlung eines Filmes wird vermarktet und in Szene gesetzt), international äußerst bekannter Film „The Sound of Music“ -> billigste und erfolgreichste Kampagne für Salzburg, weltweit einzigartig, Movie-induced-tourism Ansatz (Menschen reisen an einen Ort der in Filmen vorkommt, nur um dort gewesen zu sein; Ort bezahlen um einen Film dort zu drehen)

The Sound of Tourism
Freizeittourismus, Massentourismus, Musikreisen, Studienreisen, Bildungsreisen, Landschaftsreisen, Messentourismus; 1,5 Mio. Touristen, 2,7 Mio. Nächtigungen, 6 Mio. Tagsbesucher, 70% internationale Gäste, Top 3: Österreich, Deutschland, USA

Wir sind Welterbe

  • „Geldkulturerbe“, Weltkulturerbestatus mit Altstadt, Berge, Mozart, 1.031 Weltkulturerbe Stätten weltweit, werden durch die UNESCO zu etwas „Heiligem“
  • Ziele: Welterbe-Tourismus als grundlegendes Element einer Kultur bzw. deren natürlichen Identität kennenlernen, „Profane Pilgerschaft“ -> durch eigene Erfahrung zu erleben, eintauchen in ein komplexes Bedeutungssystem (storytelling ist gefragt), gemeinsame mit Einheimischen
  • jährliches Wachstum von ca. 4 % in Kulturreisen
  • Zielkonflikte: wann sind Kapazitäten erreicht, wie viel Tourismus verträgt eine Tourismuszentrum und Weltkulturerbe

Tag 6, Freitag 12. August 2016

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Salzburg 2016

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  • Kurzvortrag von Friedrich Urban, Intendant von Salzburg 2016
  • Jubiläumsjahr Salzburg ist 200 Jahre bei Österreich
  • drei Säulen: 1 Stadt und Land einbeziehen, 2 Brücken bauen zwischen den Unterschiedlichen Institutionen und sie Kommunikativ verbinden, 3 Leben und Land im Wandel und verschieden Aktivitäten
  • viele unterschiedliche Botschafter: Hubert von Goisern als einer über Salzburg „Schöner geht’s nicht, besser schon“
  • Jahresablauf: Neujahrskonzert, Festspiele, Theater, Sonderausstellung, Kinderoper (im Sommer) -> Multiplikationseffekt
  • Partner: Salzburger Nachrichten und Krone berichten darüber, „Menschen in Salzburg“, Menschen schreiben über Salzburger bzw. Geschichten
  • Kommunikation zum Brücken bauen sehr wichtig! Aufklärung der Menschen und sie zum Nachdenken anregen
  • neues Projekte, Salzburg Bewegt: entlang der Salzach, gegen Stillstand, für Geistiges und Kulturelles
  • Infos auf Facebook und der Homepage


Salzburg Museum

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  • Führung mit Christian Flandera, Kurator der Landesausstellung Bischof-Kaiser-Jedermann 1816-2016
  • Ein Museum als Platz für eine Landesausstellung eher ungewöhnlich, 1.500m2 auf drei Stockwerke mit mehr als 1.000 Exponaten von verschiedenen Orten

Erdgeschoss: Am Schauplatz

  • Bildschirme mit Standbildvideos aus Salzburg und wichtigen Orten in der Geschichte Salzburgs von 1780 – 1891
  • Udine/Italien, Pass Lueg, Schloss Mirabell, Schloss Schönbrunn, Mühlhof am Inn, Salzburg

1. Stock: Erzähl mir Salzburg
Auf 900m2 zwölf Räume mit jeweils verschiedenen Themen aus der Zeit, Raumtext jeweils auch in einfacher Sprache geschrieben

  • Sagen: Text auf Deutsch, Englisch und Gebärdensprache, diverse Bodenschätze Werkzeug zu den Sagen und
  • Römerzeit: Exponate die in den 200 Jahren gefunden wurde, Entwicklung der wissenschaftlichen Archäologie
  • Jahre 1816: Stille Nacht Textdichtung und Musik, Teils von Salzburg geht an Bayern, wegen Vulkanausbruch in Indonesien kein Sommer und Hungersnot, Kartoffel wird als essbare Nutzpflanze angenommen und Anleitungen zu deren Anbau verteilt
  • Mythos Mozart: Schuberts Durchreise in Salzburg, auf der Suche nach Michael Haydns Grab, Hype um Mozart erst ab 1860er Jahre
  • Museum: entsteht 1834, Goldegger Stube aus Zirbenholz
  • Fotoplattensammlung: 1 Zensur, 2 Zug und Hotelbauten ins Gasteiner Tal (Innerberg), 3 Abriss der Stadtmauern, Erweiterung
  • Nachkriegszeit 1. Weltkrieg: Künstlergruppe Wassermann, Festspielhaus Projekte während der NS Zeit, zum Mozart Jubiläumsjahr usw.
  • Nationalsozialismus: Künstler Birkle, einzige Bücherverbrennung in Österreich am Residenzplatz, von US-Soldaten gestohlenes Buch im 2. Weltkrieg wurde 2002 an das Museum zurückgesendet um den Besitzer zu finden
  • Festspiele 1950: Werkschau Wotrube und Thorak
  • Bertold Brecht-Skandal: erhielt österreichische Staatsbürgerschaft, war eher den Sowjets zuzuordnen und schrieb ein Stück für die Festspiele und erhielt dafür die österreichische Staatsbürgerschaft, Kalter Krieg
  • Salzburger Literatur: 70 Bücher aus dem Land Salzburg präsentiert
  • Museum im Museum: Lisl Ponge, Goldabbau, Ausbeutung indigener Bevölkerung

Keller: Schatzkammer

  • Leihgaben aus Museen aus der ganzen Welt
  • Kunstwerke verpackt und verschifft sobald ein Herrscher das Land verlies oder wurden immer zum Fürsten gebracht, das Verkaufen der bzw. Säkularisierung von wertvollen Gegenständen brachte meistens keinen oder nur niedrigen Gewinn
  • Geschichte der Kunstwerke: von Florenz, bis München über Paris wurden sie verteilt, Salzburg wurde aufgrund der vielen Bücher/Handschriften/Drucke (viele Kloster) geplündert
  • unterschiedliche Exponate ausstellen mit verschiedenen Geschichten
  • Rüstung: Erzbischof Wolf Dietrich von Raichenau, 40 Teile davon 24 in München, St.Petersburg und London, Prunkgegenstand

Servus TV

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Führung

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  • Gegründet 2009, übernahm die Studios von Salzburg TV im 4. Stock, alle Sendungen in einem Studio; Holzboden deshalb kühle Temperatur
  • „Servus am Morgen“ Aufzeichnung am Vorabend, Greenbox, 3 Kameras, HD Fernsehen,
  • Moderatoren auch Journalisten, Wetter-Moderatoren auch Meteorologen
  • Regie: Tontechniker, Grafiker (Ausgelagert), Redaktion, Bildtechniker, Regisseur


Kurzvortrag Human Ressource

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  • Red Bull Jobboard, Graduate Programm für Trainees (18 Monate)
  • 230 Mitarbeiter bei Servus TV, 20 Praktikanten


Vortrag Kulturerbe

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  • Vortrag: Christina Brunauer (Moderatorin, Servus TV), Manfred Neubauer (Abteilungsleiter Volkskultur, Servus TV), Hannes Eichmann (Ö1-Moderator, ORF)

ORF

  • Ö1: 8 % Hörerweite, Musik und Information, Hörbücher, Mittagsjournal
  • ORF 3: Archivprogramme, kleines Budget – Sparsamkeit
  • ORF überträgt Festspeile in die ganze Welt -> Volkskultur

Servus TV

  • Kulturelle Themen aber oft nicht spannend vermittelt, Brauchtumssendung „Hoagaschta“ von Salzburg TV übernommen, Personen die Volkskultur leben zeigen, Zugang zum Thema über die Protagonisten, live und authentisch übertragen, Moderatoren die aus dem Bereich kommen, mittlerweile im Hauptabendprogramm
  • Moderatorin: Musik und Brauchtum in der Familie, führt zu Leben und Leidenschaft und baut Vertrauen zu den Leuten auf, Unterhalten UND vermitteln
  • Sendungen pro Jahr: 30 x ½ Stunde, 2 – 3 große Dokus, 4 -5 Sendungen über Brauchtum, Qualitativ Hochwertige Beiträge und keine Reportagen oder Marketing, kein Honorar für die Protagonisten
  • Tourismus & Werbung: soll vermieden werden, als Redaktion unabhängig bleiben (auch in politischen Fragen), tatsächliches Leben filmen
  • Immaterielles Kulturerbe: sehr sperriger Begriff und schwer zu vermarkten als Sendung, wird viel mehr nebenbei eingebracht und nicht explizit angesprochen


Diskussion Kulturgüterschutz

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  • Mit Markus Swittalek, Architekt und Kulturgüterschutzoffizier beim Bundesheer (bei bewaffneten Konflikten oder Naturkatastrophen), Mitglied der NGO Blue Shield zum Schutz von Kulturgütern
  • heute ist plündern verboten, war aber während der Antike und im Mittelalter alltäglich, unter Maria Theresia erstmals Verbot Kirchen zu plündern
  • Völkerrecht: Beschuss von Kulturgütern und plündern verboten, 1954 Haager Konvention zum Schutz von Kulturgüter, konkrete Maßnahmen vorschreiben, 1999 durch Protokolle ... und den Erfahrungen aus Jugoslawien erweitert (Kampf zwischen zwei Ethnien, zuvor wurde nicht absichtlich zerstört)
  • Schutzmechanismen: 1 Denkmalschutz (hauptsächlich zivile Bedrohung), 2 Welterbe, 3 Kulturgüterschutz
  • 20. Jhd Konflikt zwischen Staaten (international), heute zwischen Ethnien (innerstaatlich) -> Zerstörung von Kulturgüter als Kollateralschaden, heute ganz bewusst, um die Identität zu zerstören
  • Beurteilung der Zerstörung: Montecasino (Italien), entscheidenden ist, ob es sich um eine militärisch genutzte Fläche handelt oder nicht
  • Zivile Bevölkerung und Kulturgüter werden als Schutzschild verwendet
  • Mechanismen des Kulturgüterschutzes: Bundesheer viel im Ausland dafür unterwegs, Schutz in taktische Führung eingebaut über Kulturgüterschutzoffizier (Vergleich zu Unternehmen), Beratung des Kommandanten
  • USA: kein Schutz für das Bagdad Museum, aber für das Ölministerium
  • Schutzzonen im Vorfeld klären, Krieg kommt nicht plötzlich
  • auch Feuerwehren sind in Österreich für den Schutz zuständig
  • Blue Shield, ICOMOS, ICROM im Orient für den Schutz und Prävention (Einschulung der Mitarbeiter in einem Notfall) verantwortlich
  • Brand der Redutensäale in der Hofburg führte zu mehr Aufmerksamkeit beim Schutz von Kulturgütern und es wurden Katastrophenschutzpläne erstellt

Tag 7, Samstag 13. August 2016

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Stadtführung: Über den Dächern der Stadt

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  • Rundgang mit Architektin Heide Mühlfellner, Kunsthistorikerin Jana Breuste und ICOMOS-Vertreter für Salzburg Friedrich Idam

Universitätsgebäude

  • wurde in den 1980er Jahren umgebaut, zwischen dem alten und dem neuen Teil ist ein Foyer entstanden, die Trennung zwischen alt und neu ist zwar erkennbar, verläuft aber fließend
  • 2.500 – 3.000 Studierende, Uni brennt fand zum großen Teil dort statt, viele andere Veranstaltungen wurden schon im Stiegenhaus und Gebäude selbst veranstaltet
  • das Gebäude war ursprünglich eine HTL bis sie zur Uni umgebaut wurde, war eine Entscheidung viele leerstehende Gebäude in der Altstadt für die Uni zu nutzen und diese nicht an den Stadtrand zu verlegen
  • wichtig beim Kulturgüterschutz, auch die Bauphysik zu beachten

Rektorat Uni Salzburg

  • Gebäude in der Kapitelgasse wurde früher als Finanzamt genutzt, war früher Regierungsbezirk
  • heute ist alles Barrierefrei zugänglich und dafür wurde eine Rampe von Mühlfellner gebaut, Augenmerk auf sensible Umgestaltung, die sich in die Umgebung einfügt
  • Architektengruppe Bauhütte versucht einen Umgang mit der Stadt zu sichern der auf den Kulturgüterschutz achtet

Residenzplatz

  • langjähriger Streit um die Gestaltung des Platzes, soll jetzt mit Granitplatten bepflastert werden, ursprünglich waren es Flusssteine ein Projekt mit ähnlichem Boden scheiterte aber, da der Bürgermeister es erledigt haben möchte
  • vermutlich Schutz der Einzelobjekte und nicht Ensemble Schutz
  • auch hier wäre wichtig, auf den Platz und seine Umgebung einzugehen und eine Umgestaltung so zu machen, dass es zum ganzen Bild passt

Neue Residenz

  • Teile der Landesregierung, Salzburg Museum und Sattlerpanorama
  • im alten Gebäude gab es viele kleine Räume, altes und neues sichtbar machen
  • während der Arbeiten fand man römische Mauern (jetzt im Museum) und alte Farbe um die Fenster, die Platten für den Innenhof wurden aus altem Baumaterial gewonnen und der Grundriss der römischen Mauern ist noch erkennbar

Alte Residenz

  • Domrundgang (Alte Residenz – Dom – Stift St. Peter – Juridische Fakultät) wurde 2015 umgebaut und geöffnet
  • Lesesaal der Universität mit alten Landkarten die früher für die Bildung des Adels wichtig waren

Bürgerhaus

  • gehen teilweise bis in das 14. Jahrhundert zurück, Baugrund war damals rechteckig und länglich, der vordere Teil war bebaut und im hintern lag ein Nutzgarten und Stallungen
  • mit der Zeit kamen immer mehr Teile der Häuser hinzu, zwischen dem vorderen und dem hinteren Teil werden Verbindungselemente entlang der Feuermauern gebaut, in Form von Arkadenbögen (Typisch für die Renaissance)
  • die neue Glasfassade ist hier klar vom alten getrennt und auch so erkennbar durch Material, Farbe und Absetzen

Festspielhaus

  • Stallungen sind nicht mehr die Originale, sie wurden für den Bau des großen Festspielhauses 1937 abgerissen und als Duplikate wiederaufgebaut
  • die bestehende Fassade von Clemens Holzmeister wurde dann in den 60ern umgestaltet
  • Spaziergang über den Mönchsberg, zur Festung und anschließend Mittagessen in der Stadt Alm


Einführung Wikimedia

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  • Versionsgeschichte: alle vorherigen Versionen können abgerufen werden
  • neue Version von ungekannten Nutzer muss zuerst „gesichtet“ also freigegeben werden
  • Fotos unter Wikimedia Commons abrufbar


Abschlussarbeit

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  • Zeit bis Ende November, Wikipedia Training im August oder Oktober
  • Struktur des Essays bis Ende August
  • Interviews mit Experten möglich, um diese als Quelle auf Wikiversity zu stellen und zu verwenden
  • Thema: Tiergarten Schönbrunn vom Anfang bis heute, Tierschutz und Denkmalschutz, Wo gibt es Überschneidungen und wo Differenzen, wie wird der Denkmalschutz bei Umbauten/Neubauten/Erweiterungen miteinbezogen, wird auf die Tiere und deren Lebensraum Rücksicht genommen

Tag 8, Sonntag 14. August 2016

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Sternbräu

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  • Das komplette Gebäude wurde von Anfang 2013 bis Ende September 2014 abgerissen und wiederaufgebaut. Insgesamt lagen die Kosten bei 27 Mio. €, die einige der 13 Innenräume enthalten Nachbauten der originalen Möbel, andere sind völlig neugestaltet
  • alle Räume haben separate Licht-, Musik- und TV-Anlagen
  • die Speisen werden in den 1. Stock hinaufgetragen und mit dem Lift nach unten gebracht
  • der Betreib bildet Lehrlinge in Küche und Service aus, insgesamt ca. 125 Mitarbeiter in der Innenstadt und ca. 50 in der Brauerei
  • alle Räume fassen bis zu 1.700 Personen drinnen und 750 draußen


Bürgersaal
Nachbauten der Originalmöbel, Wandmalereien des alten Gebäudes gesichert und wieder angebracht (Leonard von Keutschach, Salzburger Dult, Hexenverbrennungen), unter dem Saal verlief die alte Stadtmauer, die während der umbauarbeiten freigelegt wurde und heute in den Geschäftslokalen zu sehen sind


Braumeisterstube
früher wurde hier das frisch gebraute Bier sofort zum Verkauf angeboten, Möbel sind nachbauten der Originale, Brauerei wurde mittlerweile nach Riedenburg verlegt, wo das Sternbier gebraut wird


Sternzeit
einziger Raum, in dem ab 23 Uhr geraucht werden darf, und der bis 2 Uhr geöffnet hat


Sternlounge
Frühstück, Tapas, verschieden kleine Gerichte zu günstigem Preis, Abend live Musik


Galeriebar
Neu geschaffener Raum, war früher Dach, die alten Mauern wurden in den neuen Raum integriert und sind noch zu sehen, sehr offener und heller Raum der für größere Veranstaltungen genutzt werden kann


Festungssaal
Dinnershow „The Sound of Salzburg“, jeden Abend


Jedermannstube
Bilder von Jedermann Aufführungen


Jagdzimmer
Zirbenholzraum mit Platz für 8 – 16 Personen, dezente und moderne Jagddekoration (Lampen, Bilder), Kosten 200€


Bierstube
Raum für bis zu 40 Personen mit eigener Schankanlage, meistens für Familien- und Firmenfeiern, darf als Raucherlokal genutzt werden Kosten 500€

Garten
Platz für 400 Personen, Selbstbedienungsbuffet oben Gegenüber eigenständiger Italiener mit Glaszubau um alt und neu sichtbar zu trennen


Abschluss

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Gemeinsames Essen und kurze Evaluierung des Seminars