Elementare und algebraische Zahlentheorie/2/Klausur mit Lösungen/latex

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%Daten zur Institution

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%\renewcommand{\fachbereich}{Fachbereich}

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%Klausurdaten

\renewcommand{\klausurgebiet}{ }

\renewcommand{\klausurtyp}{ }

\renewcommand{\klausurdatum}{ . 20}

\klausurvorspann {\fachbereich} {\klausurdatum} {\dozent} {\klausurgebiet} {\klausurtyp}

%Daten für folgende Punktetabelle


\renewcommand{\aeins}{ 3 }

\renewcommand{\azwei}{ 3 }

\renewcommand{\adrei}{ 3 }

\renewcommand{\avier}{ 2 }

\renewcommand{\afuenf}{ 5 }

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\renewcommand{\avierzehn}{ 6 }

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\renewcommand{\azwanzig}{ }

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\renewcommand{\avierundzwanzig}{ }

\renewcommand{\afuenfundzwanzig}{ }

\renewcommand{\asechsundzwanzig}{ }

\punktetabellesechzehn

\klausurnote

\newpage


\setcounter{section}{0}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Definiere die folgenden \zusatzklammer {kursiv gedruckten} {} {} Begriffe. \aufzaehlungsechs{Das \stichwort {Teilen} {} in einem \definitionsverweis {kommutativen Ring}{}{} $R$.

}{Ein \stichwort {Untermodul} {}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{U }
{ \subseteq }{M }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} zu einem $R$-\definitionsverweis {Modul}{}{} $M$.

}{Die \stichwort {Ordnung} {} eines Elementes $f \in R$ an einem Primideal
\mathl{{\mathfrak p} \neq 0}{} in einem Zahlbereich $R$.

}{Die \stichwort {Divisorenklassengruppe} {} zu einem Zahlbereich $R$.

}{Ein \stichwort {normeuklidischer} {} quadratischer Zahlbereich $A_D$ \zusatzklammer {zu \mathlk{D \neq 0,1}{} quadratfrei} {} {.}

}{Die \stichwort {strikte Äquivalenz} {} von binären quadratischen Formen. }

}
{

\aufzaehlungsechs{Man sagt, dass $a$ das Element $b$ teilt, wenn es ein
\mathl{c \in R}{} derart gibt, dass
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{b }
{ = }{ c \cdot a }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist. }{Eine Teilmenge
\mathl{U \subseteq M}{} heißt $R$-Untermodul, wenn sie eine \definitionsverweis {Untergruppe}{}{} von
\mathl{(M,0,+)}{} ist und wenn für jedes
\mathl{u \in U}{} und
\mathl{r \in R}{} auch
\mathl{ru \in U}{} ist. }{Die \definitionsverweis {Ordnung}{}{}
\mathl{\mathrm{ord} (f)}{} von $f$ im \definitionsverweis {diskreten Bewertungsring}{}{} $R_ {\mathfrak p}$ heißt die Ordnung von $f$ am Primideal ${\mathfrak p}$. }{Es sei
\mathl{\operatorname{Div} (R)}{} die Gruppe der \definitionsverweis {Divisoren}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{H }
{ \subseteq }{ \operatorname{Div} (R) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} sei die Untergruppe der \definitionsverweis {Hauptdivisoren}{}{} Dann nennt man die \definitionsverweis {Restklassengruppe}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \operatorname{KG}(R) }
{ =} { \operatorname{Div} (R)/H }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} die Divisorenklassengruppe von $R$. }{Der quadratische Zahlbereich $A_D$ heißt normeuklidisch, wenn die \definitionsverweis {Normfunktion}{}{} auf $A_D$ eine \definitionsverweis {euklidische Funktion}{}{} ist. }{Zwei \definitionsverweis {binäre quadratische Formen}{}{}
\mathdisp {F= aX^2+bXY+cY^2 \text{ und } F'= a'X^2+b'XY+c'Y^2} { }
heißen strikt äquivalent, wenn es eine ganzzahlige $2 \times 2$-Matrix $M$ mit Determinante $1$ und mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F' }
{ =} { F M }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gibt. }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Formuliere die folgenden Sätze. \aufzaehlungdrei{Das \stichwort {Lemma von Bezout} {} für einen Hauptidealbereich $R$.}{Der Charakterisierungssatz für Primelemente im Ring der Gaußschen Zahlen.}{Der Satz über die Gruppenstruktur von Idealen in einem Zahlbereich.}

}
{

\aufzaehlungdrei{Elemente
\mathl{a_1 , \ldots , a_n \in R}{} besitzen stets einen größten gemeinsamen Teiler $d$, und dieser lässt sich als Linearkombination der
\mathl{a_1 , \ldots , a_n}{} darstellen, d.h. es gibt Elemente
\mathl{r_1 , \ldots , r_n \in R}{} mit
\mathl{r_1a_1+r_2a_2 + \cdots + r_na_n=d}{.}}{Es sei $p$ ein ungerade \definitionsverweis {Primzahl}{}{.} Dann sind folgende Aussagen äquivalent. \aufzaehlungfuenf{$p$ ist die Summe von zwei Quadraten,
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{p }
{ = }{x^2+y^2 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{x,y }
{ \in }{\Z }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} }{$p$ ist die \definitionsverweis {Norm}{}{} eines Elementes aus
\mathl{\Z [ { \mathrm i} ]}{.} }{$p$ ist zerlegbar \zusatzklammer {nicht prim} {} {} in
\mathl{\Z [ { \mathrm i} ]}{.} }{$-1$ ist ein Quadrat in
\mathl{\Z/(p)}{.} }{Es ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{p }
{ = }{1 \mod 4 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} }}{Es sei
\mathl{\Q \subseteq L}{} eine endliche \definitionsverweis {Körpererweiterung}{}{} vom \definitionsverweis {Grad}{}{} $n$ und $R$ der zugehörige \definitionsverweis {Zahlbereich}{}{.} Es sei ${\mathfrak a}$ ein von $0$ verschiedenes \definitionsverweis {Ideal}{}{} in $R$. Dann ist ${\mathfrak a}$ eine \definitionsverweis {freie abelsche Gruppe vom Rang}{}{} $n$,}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Berechne
\mathl{17^{1000000}}{} in
\mathl{\Z/(35)}{.}

}
{

Der Zahl $17$ entspricht in
\mathl{\Z/(35) \cong \Z/(5) \times \Z/(7)}{} das Paar
\mathl{(2,3)}{.} Das Element $2$ hat in
\mathl{\Z/(5)}{} die Ordnung $4$. Das Element $3$ hat in
\mathl{\Z/(7)}{} wegen
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{3^2 }
{ = }{2 }
{ \neq }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{3^3 }
{ = }{6 }
{ \neq }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} die Ordnung $6$. Somit besitzt $17$ die multiplikative Ordnung $12$. In
\mathl{\Z/(12)}{} gilt \zusatzklammer {durch abziehen von Vielfachen von \mathlk{12}{}} {} {}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{1000000 }
{ =} {40000 }
{ =} {4000 }
{ =} {400 }
{ =} {40 }
} {
\vergleichskettefortsetzung
{ =} {4 }
{ } { }
{ } {}
{ } {}
}{}{.} Daher ist die gefragte Potenz in Produktschreibweise gleich
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ (2^4,3^4) }
{ =} { (4^2, 2^2) }
{ =} { (1,4) }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Diesem Paar entspricht das Element $11$.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{2}
{

Bestimme die Primfaktorzerlegung von
\mathdisp {\binom { 49 } { 6 }} { . }

}
{

Es ist
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ \binom { 49 } { 6 } }
{ =} { { \frac{ 49 \cdot 48 \cdot 47 \cdot 46 \cdot 45 \cdot 44 }{ 6 \cdot 5 \cdot 4 \cdot 3 \cdot 2 \cdot 1 } } }
{ =} { { \frac{ 49 \cdot 47 \cdot 46 \cdot 45 \cdot 44 }{ 5 \cdot 3 } } }
{ =} { 49 \cdot 47 \cdot 46 \cdot 3 \cdot 44 }
{ =} { 7 \cdot 7 \cdot 47 \cdot 23 \cdot 2 \cdot 3 \cdot 2 \cdot 2 \cdot 11 }
} {
\vergleichskettefortsetzungalign
{ =} { 2^3 \cdot 3 \cdot 7^2 \cdot 11 \cdot 23 \cdot 47 }
{ } {}
{ } {}
{ } {}
} {}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{5}
{

Finde ein primitives Element in
\mathl{\Z/(11)}{} und in
\mathl{\Z/(121)}{.} Man gebe ferner ein Element der Ordnung $10$ und ein Element der Ordnung $11$ in
\mathl{\Z/(121)}{} an. Gibt es Elemente der Ordnung $10$ und der Ordnung $11$ auch in
\mathl{{\mathbb F}_{121}}{?}

}
{

In $\Z/(11)$ betrachten wir das Element $2$. Die Ordnung von $2$ ist ein Teiler von $10$. Es ist
\mathl{2^2=4 \neq 1}{} und
\mathl{2^5=32=-1 \neq 1}{,} so dass die Ordnung $10$ ist, also ist $2$ primitiv.

Wir betrachten $2$ in
\mathl{\Z/(121)}{.} Dieser Ring hat $110$ Einheiten, also ist die Ordnung von $2$ ein Teiler von $110$. Andererseits folgt aus
\mathl{2^k =1 \mod 121}{,} dass auch
\mathl{2^k = 1 \mod 11}{} ist. Dann muss $k$ ein Vielfaches von $10$sein. An möglichen Ordnungen bleiben also
\mathl{k=10}{} oder
\mathl{k=110}{.} Es ist
\mathl{2^{10} = 1024 =56 \neq 1 \mod 121}{.} Also ist die Ordnung $110$und $2$ ist primitiv modulo $121$.

Damit hat
\mathl{2^{10} = 56}{} die Ordnung $11$ und
\mathl{2^{11} = 112}{} hat die Ordnung
\mathl{10}{.}

${\mathbb F}_{121}$ ist ein Körper und die Einheitengruppe ist zyklisch der Ordnung
\mathl{120}{.} Daher gibt es dort Elemente der Ordnung $10$, aber nicht der Ordnung
\mathl{11}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{2}
{

Finde drei Quadratzahlen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{u^2 }
{ <} {v^2 }
{ <} {w^2 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} derart, dass der Abstand von $u^2$ zu $v^2$ gleich dem Abstand von $v^2$ zu $w^2$ ist.

}
{

Man kann
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{1^2 }
{ = }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{}
} {}{}{,}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{5^2 }
{ = }{25 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{7^2 }
{ = }{49 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} nehmen.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Es sei $R$ ein \definitionsverweis {Zahlbereich}{}{.} Zeige unter Verwendung der \definitionsverweis {Norm}{}{,} dass jedes Element
\mathl{f \in R}{,}
\mathl{f \neq 0}{,} eine Faktorisierung in \definitionsverweis {irreduzible Elemente}{}{} besitzt.

}
{

Induktion über
\mathl{\betrag { N(f) }}{.} Bei
\mathl{\betrag { N(f) } = 1}{} liegt eine Einheit vor und es ist nichts zu zeigen. Es sei also $N(f) =n \geq 2$ und die Existenz einer Zerlegung in irreduzible Elemente sei für alle $g$ mit
\mathl{\betrag { N(g) } < n}{} schon bewiesen. Wenn $f$ irreduzibel ist, so ist nichts zu zeigen. Andernfalls gibt es eine Zerlegung mit
\mathl{f=gh}{,} wobei
\mathl{\betrag { N(g) } , \betrag { N(h) } < n}{} sind und daher nach Induktionsvoraussetzung eine Zerlegung in irreduzible Elemente besitzen. Daraus ergibt sich die Zerlegung von $f$ in irreduzible Elemente.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{4}
{

Zeige, dass der Körper der \definitionsverweis {rationalen Zahlen}{}{} $\Q$ \definitionsverweis {überabzählbar}{}{} viele \definitionsverweis {Unterringe}{}{} besitzt.

}
{

Es sei $T$ eine Teilmenge der Primzahlen. Da es unendlich viele Primzahlen gibt, gibt es überabzählbar viele Teilmengen davon. Zu $T$ gehört das multiplikative System $M (T)$, das aus allen ganzen Zahlen besteht, in deren Primfaktorzerlegung nur Primzahlen aus $T$ vorkommen. Die \definitionsverweis {Nenneraufnahme}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \Z_{M(T)} }
{ \subseteq} { \Q }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} besteht aus allen rationalen Zahlen, die man mit einem Nenner schreiben kann, in dessen Primfaktorzerlegung nur Primzahlen aus $T$ vorkommen. Wegen der eindeutigen Primfaktorzerlegung in $\Z$ sind diese Ringe für verschiedene Teilmengen verschieden.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{6}
{

Es sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{R }
{ = }{A_{14} }
{ = }{\Z[\sqrt{14}] }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} der \definitionsverweis {quadratische Zahlbereich}{}{} zu
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{D }
{ = }{14 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Berechne zu
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{q }
{ =} {\frac{3}{5} - \frac{1}{7} \sqrt{14} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} den zugehörigen \definitionsverweis {Hauptdivisor}{}{.}

}
{

Es ist
\mathdisp {q = \frac{ 21 - 5 \sqrt{14} } {35}} { . }
Für die Primfaktoren des Nenners berechnen wir


\mathl{p=5}{:}


\mathl{R/(5) = \Z/(5) [X]/(X^2-4)}{.} Hier ist
\mathl{X^2-4 =(X-2)(X+2)}{,} es liegt also der zerlegte Fall vor. Den zwei Primidealen im Restklassenring entsprechen die Primideale
\mathdisp {{\mathfrak p} =(5, 2 + \sqrt{14})\text { und } \overline{\mathfrak p} =(5, 2 - \sqrt{14})} { }
und es ist
\mathl{(5) = {\mathfrak p}\overline{\mathfrak p}}{.}

$p=7$


\mathl{R/(7) = \Z/(7) [X]/(X^2)}{.} Hier liegt also der verzweigte Fall vor. Dem Primideal im Restklassenring entspricht das Primideal
\mathdisp {{\mathfrak q} = (7, \sqrt{14})} { }
und es ist
\mathl{(7) = {\mathfrak q}^2}{,}

Für den Zähler betrachten wir
\mathdisp {(21 - 5 \sqrt{14}) (21 + 5 \sqrt{14}) = 441 -25 \cdot 14 = 441 - 350= 91 =7 \cdot 13} { . }

Für
\mathl{p=13}{} ergibt sich:


\mathl{R/(13) = \Z/(13) [X]/(X^2-1)}{.} Hier liegt also wieder der zerlegte Fall vor,
\mathl{X^2-1 =(X-1)(X+1)}{.} Also liegen darüber die Primideale
\mathdisp {{\mathfrak m} =(13, 1 + \sqrt{14}) \text{ und } \overline{\mathfrak m} =(13, 1 - \sqrt{14})} { }

und es ist
\mathl{(13)= {\mathfrak m} \overline{\mathfrak m}}{.} Wir müssen nun bestimmen, ob $21 - 5 \sqrt{14}$ zu
\mathl{{\mathfrak m}}{} oder zu $\overline{\mathfrak m}$ gehört. Eine direkte Rechnung ergibt
\mathl{2 \cdot 13 -5 (1+ \sqrt{14}) = 21 -5 \sqrt{14}}{,} so dass
\mathl{21 - 5 \sqrt{14}\in {\mathfrak m}}{} vorliegt. Damit ist insgesamt
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \operatorname{div}(q) }
{ =} {({\mathfrak q} + {\mathfrak m}) -({ \mathfrak p } + \overline{\mathfrak p} + 2{\mathfrak q}) }
{ =} { {\mathfrak m} - {\mathfrak p} - \overline{ \mathfrak p } - { \mathfrak q} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4}
{

Es sei
\mathl{D \neq 0,1}{} eine \definitionsverweis {quadratfreie}{}{} Zahl und sei $A_D$ ein \definitionsverweis {quadratischer Zahlbereich}{}{.} Definiere die Konjugation zu einem Element
\mathl{f \in \Q[\sqrt{D}]}{} und zu einem Element
\mathl{f \in A_D}{.} Definiere zu einem Ideal
\mathl{\mathfrak a \neq 0}{} das konjugierte Ideal $\overline{\mathfrak a}$ und zeige, dass es sich um ein Ideal handelt. Zeige, dass ${\mathfrak a}$ und $\overline{ {\mathfrak a} }$ in der \definitionsverweis {Klassengruppe}{}{} invers zueinander sind.

}
{

Die Konjugation zu einem Element
\mathl{f \in \Q [\sqrt{D}]}{} ist folgendermaßen definiert: man kann $f$ schreiben als
\mathl{f=a + b \sqrt{D}}{} mit
\mathl{a,b \in \Q}{,} und definiert
\mathl{\bar{f} = a-b \sqrt{D}}{.} Für Elemente aus $A_D$ ist die Konjugation genauso definiert.

Zu einem Ideal $\mathfrak a$ setzt man
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \overline{\mathfrak a} }
{ =} { { \left\{ \bar{f} \mid f \in {\mathfrak a} \right\} } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Dies ist ein Ideal wegen
\mathl{\bar{f} + \bar{g} = \overline{f+g}}{} und wegen
\mathl{a \bar{f} = \overline{\bar{a} f}}{.}

Nach Fakt ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ {\mathfrak a} \overline{\mathfrak a} }
{ =} {(N(\mathfrak a)) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} ein Hauptideal, also ist das Produkt der beiden Ideale das neutrale Element in der Klassengruppe, also sind sie invers zueinander.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{5 (3+2)}
{

Wir betrachten den \definitionsverweis {quadratischen Zahlbereich}{}{} zu
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{D }
{ = }{5 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} \aufzaehlungzwei {Zeige unter Verwendung von Fakt, dass
\mathl{A_{5}}{} \definitionsverweis {faktoriell}{}{} ist. } {Sieht nicht die Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{- { \left( 1+ \sqrt{5} \right) } { \left( 1- \sqrt{5} \right) } }
{ =} {4 }
{ =} { 2 \cdot 2 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} wie eine Zerlegung in wesentlich verschiedene irreduzible Elemente aus? Wie lautet die Primfaktorzerlegung von $4$ in $A_5$? }

}
{

\aufzaehlungzwei {Die Diskriminante des Zahlbereichs ist $5$, daher müssen nur die Primzahlen
\mathl{\leq { \frac{ \sqrt{5} }{ 2 } }}{} überprüft werden, also nur die Primzahl $2$. Es ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{A_{5} }
{ =} { \Z [U]/( U^2 - U -1 ) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Modulo $2$ ist dies
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \Z/(2) [U]/( U^2 - U -1 ) }
{ =} { \Z/(2) [U]/( U^2 + U +1 ) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und dies ist ein Körper mit $4$ Elementen, da dieses quadratisches Polynom nullstellenfrei und damit irreduzibel ist. Also ist $2$ prim in $A_{5}$ und dieser Zahlbereich ist faktoriell. } {Da die Zahl $2$ im Zahlbereich prim ist, muss sie einen der Faktoren
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{{ \left( 1+ \sqrt{5} \right) } { \left( 1- \sqrt{5} \right) } }
{ =} {-4 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} teilen. In der Tat sind
\mathl{{ \frac{ 1+ \sqrt{5} }{ 2 } }}{} und
\mathl{{ \frac{ 1- \sqrt{5} }{ 2 } }}{} Einheiten in diesem Zahlbereich, da die Norm davon $- 1$ ist, weil die Norm von
\mathl{1 \pm \sqrt{5}}{} gleich $-4$ ist. Somit sind \mathkor {} {1+ \sqrt{5}} {und} {1 -\sqrt{5}} {} beide assoziiert zur $2$ \zusatzklammer {und auch untereinander} {} {} und es liegt keine wesentlich verschiedene Primfaktorzerlegung vor. }


}