Kurs:Mathematische Modellbildung/Themen/Sprache und Semantische Netze/Einführung Thema
Erscheinungsbild
Einleitung
[Bearbeiten]- Ziel: Erstellung eines Epochenschlüssels zur Einordnung unbekannter/undatierter Gedichte
- untersuchte Textart: Gedichte (bieten sich für eine Untersuchung am besten an, da sie häufig einem schematischen Aufbau folgen und es distinktive Merkmale gibt im Gegensatz zu anderen Gattungen wie Epos oder Dramen)
- Epochen: Renaissance, Romantik, Moderne
- untersuchte Merkmale: Versanzahl, Reimschema, Metrum
Theorie zur Bestimmung der Rohdaten
[Bearbeiten]Epochen
[Bearbeiten]- Renaissance:1500-1649
- Romantik: 1780-1837
- Moderne: 1914-1945
Metrum
[Bearbeiten](unbetont: x, betont: /)
- Jambus: x/
- Trochäus: /x
- Daktylus: /xx
- Anapäst: xx/
Reimschemata
[Bearbeiten]- Paarreim: aabb
- Kreuzreim: abab
- umarmender Reim: abba
- verschränkender Reim: abc abc
Tabellarische Darstellung der Rohdaten am Beispiel Renaissance
[Bearbeiten]Mathematische Aspekte
[Bearbeiten]Problemstellung der Modellierung
[Bearbeiten]- Besteht die Möglichkeit undatierte Gedichte anhand eines von uns definierten Epochenschlüssels einer Epoche zuordnen zu können ?
Mathematische Grundlagen/Theorien zur Berechnung
[Bearbeiten]Sekundarstufe I:
[Bearbeiten]- Satz des Pythagoras
- Tabellenkalkulation, Daten in Excel eintragen
- Anteil verschiedener Merkmale der Gedichte als Bruch ausdrücken
- Brüche in Prozentschreibweise umwandeln
- Berechnung arithmetisches Mittel
Sekundarstufe II:
[Bearbeiten]- Eintragen von Punkten und Vektoren im Koordinatensystem des ℝ3
- Bestimmen/Berechnen von Punkten im ℝ3
- Abstandsberechnung von Punkten im ℝ3
- Vektorrechnung im ℝ3 (Bestimmen von Längen)
- Einsatz von GeoGebra
- Kugelgleichung im ℝ3
- Normen, Metrik, Topologie
Universität:
[Bearbeiten]- Gradientenabstiegsverfahren
- mehrdimensionale Differentialrechnung (v.a. partielle Ableitung und Bestimmung Gradient)
- Fehlerrechnung
Programme zur Berechnung
[Bearbeiten]- Sek I: GeoGebra, Tabellenkalkulation
- Sek II: GeoGebra
- Universität: wxMaxima, Tabellenkalkulation
Durchführung Modellierungszyklus 1
[Bearbeiten]Ziel
[Bearbeiten]- Bestimmen von Kugeln im ℝ3 (=Epochen), um Gedichte (dargestellt als Punkte im ℝ3) mit Berechnung des Abstands zur Kugel zu Epochen zuordnen zu können
- Annahme: Gedichte gehören zu der Epoche, zu der sie den geringsten Abstand aufweisen.
Modellierung
[Bearbeiten]Erhebung der Daten
[Bearbeiten]- durch eigene Analyse von Gedichten (je 5 Trainingsgedichte, 3 Testgedichte pro Epoche)
- Eintragen der Daten in Tabellenkalkulationsprogramm
- Bestimmen des arithmetischen Mittels für jedes untersuchte Merkmal
Bestimmung der Punkte der Gedichte und Epochen im ℝ3
[Bearbeiten]- Beschränkung auf x: Jambus, y: Trochäus, z: Verszahl der Gedichte aus Daten
- Verwendung von x,y,z als Koordinaten der Punkte der Gedichte
- Epochen dargestellt durch Durchschnittswerte für x,y,z
Bestimmung Kugelgleichung anhand der Trainingsgedichte
[Bearbeiten]- Durchschnittswerte der Epoche für x,y,z als Mittelpunkt der Kugel
- Radius: größter Abstand eines zugehörigen Trainingsgedichts zur Epoche
Bestimmung Abstände Trainingsgedichte zu Mittelpunkt 1
[Bearbeiten]- größter Abstand = Radius Kugel
- Erstellen Quader um den Mittelpunkt und Punkt eines Trainingsgedichts (Seiten parallel zu Ebenen definiert durch Achsen)
- Raumdiagonale Quader entspricht Abstand der Punkte
Bestimmung Abstände Trainingsgedichte zu Mittelpunkt 2
[Bearbeiten]- mithilfe Satz des Pythagoras kann Länge Raumdiagonale bestimmt werden
- Erstellen der Formel für weitere Berechnungen:
- Berechnungen können mithilfe von GeoGebra überprüft werden
Bestimmung der Kugelgleichung
[Bearbeiten]- aus Durchschnittspunkt der Epoche (=Kugelmittelpunkt) und größtem Abstand Trainingsgedicht zu Durchschnittspunkt Epoche (=Radius)
- Einsetzen der Werte in Koordinatenform:
- Darstellung mit GeoGebra
Test des Modells mithilfe der Testgedichte
[Bearbeiten]- Überprüfung Güte des Modells
- Überprüfung, ob Testgedichte zur passenden Epoche zugeteilt werden durch Berechnung des Abstands zu allen Kugelmittelpunkten
- Berechnung durch Bestimmung Länge Verbindungsvektor (Überprüfung mit GeoGebra)
- Zuordnung zu Epoche in Tabellenkalkulation dargestellt (=WENN(UND(C4<D4;C4<E4);"Renaissance"; WENN(UND(D4<C4;D4<E4);"Romantik";"Moderne")))
- Ausgabe richtige oder falsche Zuordnung in Tabellenkalkulation (=WENN(F4="Renaissance";"ja";"nein"))
Bewertung und Optimierung Modellierungszyklus 1
[Bearbeiten]- nur 4 von 9 Testgedichten richtig zugeordnet
- Optimierungsvorschläge:
- mehr Merkmale beachten
- mehr Daten (Trainings- und Testgedichte)
- prozentuale Zuordnung und nicht "1:1"-Zuordnung bestimmen
Durchführung Modellierungszyklus 2
[Bearbeiten]Ziel
[Bearbeiten]- Finden einer Funktion f zur prozentualen Zuordnung der Gedichte zu den Epochen
- Berechnung Fehler der Funktion f
- Bestimmen Fehlerfunktion E zur Funktion f
- Minimieren des Fehlers mithilfe des Gradientenabstiegsverfahrens/ Optimierung der Funktion f
Modellierung
[Bearbeiten]Aufstellen der Funktion f 1
[Bearbeiten]- gibt prozentuale Zuordnung der Gedichte zu den 3 Epochen aus
- mögliche Werte müssen im Intervall liegen
- "perfekte" Zuordnung hat Wert 1, keine Übereinstimmung bei Wert 0
- Form f: Spaltenvektor mit der Zuordnung
- Berechnung der Funktionswerte mit WxMaxima
Aufstellen der Funktion f 2
[Bearbeiten]Berechnung des Fehlers von f
[Bearbeiten]- Bestimmen der Güte der Funktion
- Vergleich der Länge der Vektoren der Funktionswerte und der tatsächlichen Zuordnungen
- Quadrieren: positive Ergebnisse, Differenzierbarkeit
- Gesamtfehler der Funktion durch Bildung der Summe aller Fehler der Trainingsgedichte
Aufstellen der Fehlerfunktion E
[Bearbeiten]- Ersetzen der Daten der Mittelpunkte der Kugeln durch Variablen
- später: Optimierung der Kugelmittelpunkte und Minimierung Fehler
Gradientenabstiegsverfahren
[Bearbeiten]- Iteratives Verfahren
- Optimierung der Fehlerfunktion (Finden des Minimums von E)
- Verschiebung Kugelmittelpunkte
- Verringerung Fehler
- Verwenden des negativen Gradienten (Richtung stärkster Abstieg) zum Finden des Minimums der Funktion
- Abbruchkriterium: Gradient wird 0
- in unserem Fall: Wert Optimierung = 0
Bestimmen Gradient
[Bearbeiten]- Bestimmen partielle Ableitungen der Fehlerfunktion E
- Verwendung WxMaxima
Berechnung Gradientenabstiegsverfahren mithilfe Tabellenkalkulation 1
[Bearbeiten]- 18 Iterationsschritte -> zeitliche Begrenzung
- Eingabe Startwerte (Mittelpunkte der Kugeln, Schrittweite 1)
- Veränderung der Variablen (Mittelpunkte der Kugeln) (durch Tabellenkalkulation =WENN($ AE3<$ AD3;A3+T3;A3))
Berechnung Gradientenabstiegsverfahren mithilfe Tabellenkalkulation 2
[Bearbeiten]- falls optimierter Funktionswert von E kleiner als vorheriger Funktionswert: Addition des Schritts zur Variable
- Eintragen Wert partieller Ableitungen (berechnet mit WxMaxima als Summe aller Werte der partiellen Ableitungen der einzelnen Trainingsgedichte)
- Schrittweite α als 1 festlegen: bei fehlender Optimierung des Funktionswertes von E wird diese halbiert (durch Tabellenkalkulation =WENN(AE3>AD3;S3/2;S3))
Berechnung Gradientenabstiegsverfahren mithilfe Tabellenkalkulation 3
[Bearbeiten]- Berechnung Schritt der Variablen: negativer Wert normierter Gradient (Division durch seine Vektorlänge) wird mit Schrittweite multipliziert (durch Tabellenkalkulation =-J3*S3/AC3)
- Berechnung Vektorlänge Gradient zur Normierung des Gradienten durch euklidische Norm des Gradientenvektors (durch Tabellenkalkulation =WURZEL(J3^2+K3^2+L3^2+M3^2+ N3^2+O3^2+P3^2+Q3^2+R3^2))
Berechnung Gradientenabstiegsverfahren mithilfe Tabellenkalkulation 4
[Bearbeiten]- Berechnung Funktionswert der Fehlerfunktion E vor der Optimierung des Iterationsschritts (durch WxMaxima)
- Berechnung Funktionswert der Fehlerfunktion E nach Optimierung durch Addition Schritt zur Variable (durch WxMaxima)
- Bestimmung der Optimierung: Subtraktion neuer von altem Funktionswert (durch Tabellenkalkulation =AD3-AE3)
Bestimmen der verbesserten Funktion f und der Funktionswerte und Fehler
[Bearbeiten]- Einsetzen der neu berechneten Punkte in die Funktion f
- mit neuer Funktion Funktionswerte Trainingsgedichte berechnen
- Fehler der Trainingsgedichte mit neuen Kugelmittelpunkten bestimmen
Bestimmen der Zuordnung der Testgedichte anhand der verbesserten Funktion f
[Bearbeiten]- Bestimmen der Funktionswerte der verbesserten Funktion f mit den Werten der Testgedichte
- in WxMaxima
- Eingabe in Tabellenkalkulation, Zuordnung automatisch ausgegeben
- =WENN(UND(C4>D4;C4>E4);"Renaissance"; WENN(UND(D4>C4;D4>E4);"Romantik";"Moderne"))
- automatische Ausgabe in Tabellenkalkulation, ob richtig zugeordnet
- =WENN(F5="Renaissance";"ja";"nein")
Bewertung und Optimierung Modellierungszyklus 2
[Bearbeiten]- Funktion zur prozentualen Zuordnung erstellt
- Fehler konnte verringert werden
- verbesserte Funktion erstellt
- mehr Iterationsschritte möglich
- Automatisierung Gradientenabstiegsverfahren
- geringe Anzahl an verwendeten Merkmalen
- wenige Daten verwendet
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