Kurs:Zahlentheorie (Osnabrück 2008)/Aufgabenblatt zu Peano-Axiomen
In den folgenden Aufgaben geht es darum, die grundlegenden Eigenschaften der natürlichen Zahlen aus den Peano-Axiomen abzuleiten. Dies ist im Allgemeinen mühsam und sollte nur exemplarisch durchgeführt werden, um sich ein Bild von einem formalen Aufbau der Zahlen machen zu können.
Wir erinnern an die Peano-Axiome:
Eine Menge mit einem ausgezeichneten Element (die Null) und einer (Nachfolger)-Abbildung
heißt natürliche Zahlen (oder Dedekind-Peano-Modell für die natürlichen Zahlen), wenn die folgenden Dedekind-Peano-Axiome erfüllt sind.
- Das Element ist kein Nachfolger (die Null liegt also nicht im Bild der Nachfolgerabbildung).
- Jedes ist Nachfolger höchstens eines Elementes (d.h. die Nachfolgerabbildung ist injektiv).
- Für jede Teilmenge
gilt: Wenn die beiden Eigenschaften
- ,
- mit jedem Element
gelten, so ist .
Zeige, das zwei Mengen und , die beide die Dedekind-Peano-Axiome erfüllen, zueinander isomorph sind. Man gebe also eine bijektive Abbildung an, die in überführt und die die Nachfolgeabbildungen respektiert.
Zeige ausgehend von den Dedekind-Peano-Axiomen, dass jedes Element , , einen Vorgänger besitzt.
Es sei eine Menge, die die Dedekind-Peano-Axiome erfüllt. Definiere eine „natürliche“ Addition auf und zeige, dass diese Addition kommutativ und assoziativ ist und als neutrales Element besitzt.
Es sei eine Menge, die die Dedekind-Peano-Axiome erfüllt. Definiere eine „natürliche“ Multiplikation auf . Zeige, dass diese Multiplikation kommutativ und assoziativ ist, und dass sie als neutrales Element besitzt.
Zeige ferner, dass für diese Multiplikation und für die in Aufgabe 3 definierte Addition das Distributivgesetz gilt.
Leite das Induktionsprinzip für Aussagen (das Beweisverfahren) aus den Dedekind-Peano-Axiomen ab.