Kurs Diskussion:Dresden/Straßen/Pfarrgasse
Abschnitt hinzufügenDie einstige Pfarrgasse in der Inneren Altstadt verlief von der Kreuzkirche bis zur damaligen Ringstraße, wo sich einst auch der ursprüngliche Güntzplatz befand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fläche komplett beräumt und war zu DDR-Zeiten unbebaut, was jedoch einen freien Blick auf den Altmarkt erlaubte. Heute befinden sich wieder Gebäude in Blockbebauung im Gebiet der einstigen Straße und unter der Nr. 1 ist eine nur per Fuß erreichbare Hausnummer zu finden. Unter der Nr. 3 und der dazugehörigen Adresse Schulgasse 4 war damals der Hauptsitz der Sparkasse Dresden zu finden.[1] Bereits vom 15. bis ins 17. Jahrhundert kam die Pfarrgasse unter verschiedenen Namen vor: Kreuczgeßlyn (1480), kleynes Kreutzgeßlein (1520), Kirchgasse (1549), Kreutzkirchengasse (1550), Kirchgeßlein (1556), kleine Kirchgasse (1577). Die Bezeichung Buchbindergasse (1556) mag die Gasse vorübergehend nach einem damals dort ansässigen Buchbinder geführt haben, der Name kleine Schreibergasse (1576 und 1581) als Parallelstraße der Schreibergaße war ebenfalls in Gebrauch. Ihre jetzige Benennung, 1662 erstmalig erwähnt, führt die Gasse nach den damals an ihr gelegenen Häusern der Geistlichen der Kreuzkirche[2]. Eine Pfarrgasse wurde ebenfalls in Altendresden angelegt und ist seit 1840 die Heinrichstraße in der Inneren Neustadt. - https://www.stadtwikidd.de/wiki/Pfarrgasse
--Methodios (Diskussion) 11:29, 21. Jan. 2021 (CET)
2019
[Bearbeiten]Hier wächst nun der Bau aus der Erdoberfläche heraus und man erkennt schon, dass die wohl gesamte Flanke zur Schreibergasse eine fensterlose Tot-Zone werden wird - mal von paar Kellerfensterchen weiter links abgesehen. Mir wurde damit erst richtig offensichtlich, worin das sicherlich einst ausgearbeitete städtebauliche Konzept der Altmarkt-Süd-Bebauung besteht: Leitung der Passantenströme, Adressbildung von Geschäftslagen und Lebendigkeit entlang der dafür naheliegendsten Gassenbeziehungen der Seestrasse und Pfarrgasse - unter gleichzeitigem "Opfern" der Schreibergasse als Funktions- und Rückseitengasse. Diesem "Zwei-Pfad-Gerüst" mit Belebung wenigstens auch der Kreuzkirchseite und Pfarrgasse entspricht auch die Weiterführung der südlichen Wege der Prager Strasse sowie der Strasse zum Ferdinandplatz, während die Schreibergasse auf den dort querungslosen Ring träfe und aufs Karstadt prallte. Die folgenden Visus vom Bauschild hatten wir eventuell noch nicht. Die Pfarrgasse kann sich durchaus zu einer passablen Geschäftslage mausern und dem Kirchhof Lebendigkeit bringen. 28. Januar 2019
Und hier wieder ein kleines Update: Es gehr schon in's 2. OG. Ich hab heut mal die Umgebung auf mich wirken lassen. Sind schon ziemliche Schluchten, die hier rings um die Kreuzkirche entstehen. Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll... 8. Mai 2019
Das war bisher schon nicht gut und da gab es noch eine Grünfläche. Jetzt gibts nur Häuserwände, die ziemlich nah beieinander stehen, kein Grün (weder Baum, noch Busch, noch simpler Rasen) und von Weggestaltung kann erst recht nicht die Rede sein. Gibt ja nichtmal Bordsteine. Und wie die Beleuchtung aussehen wird, kann man sich ja ringsum bis zur Promenadenstartbahn an der Marienstraße anschauen. Steril, trist, grau, glatt. Jeder Gasse aus zwielichtigen Gangsterfilmen, wo im Halbdunklen zwielichtige Gestalten wandern, hat mehr Charakter als das was grad im Entstehen begriffen ist und in großen Teilen schon seit Jahren vorhanden. Sorry, ein weiterer Unort im direkten Dresdner Stadtzentrum. 9. Mai
Es ist leider wirklich ein abweisender Unort. Nah beieinander stehende Häuserwände sind an sich aber nicht das Problem. Diese wollte man ja städtebaulich sogar. Schließlich sollte ein vorkriegsähnlicher Zustand der Straßenräume als Gassen wiederentstehen. Auch die fehlende Ausgestaltung des Straßenraumes würde ich noch nicht als Problem sehen, wenngleich natürlich die Gehweggestaltung und Beleuchtung recht schlicht und emotionslos gewählt wurde. Aber fehlende Vegetation zum Beispiel, gibt es auch an anderen ebenso engen Gassen nicht, die aber trotzdem belebter und angenehmer wirken. Das Problem sehe ich eher bei der Ausgestaltung und Nutzung der Gebäude. Investoren, Planer und Stadtplaner haben gemeinschaftlich nicht daraufhin gewirkt, dass die Gassen belebt werden sollen. Die Fassaden wurden großflächig gleichförmig monoton ausgestaltet. Eine Kleinteiligkeit durch verschiedene Fassaden ist nicht gegeben. Die Fassaden sind modern und daher eher zurückhaltend bis schlicht. In den Gebäude gibt es fast keine Gewerbeeinheiten, die zu den Gassen hin ausgerichtet sind. Dadurch dienen diese nur als Zugang/Abgang zu den Hauseingängen oder als Verbindungsweg zwischen zwei anderen Straßen. Wären in den Gebäuden zu den Gassen hin ausgerichtet Geschäfte oder gar Gastronomie o.ä. würde eine ganz andere Aufenthaltsberechtigung entstehen. Wenn gastronomische Einrichtungen dann noch Stühle, Tische, Pflanzkübel usw. vors Geschäft stellen, könnte sogar eine Aufenthaltsqualität entstehen und Menschen zum Bummeln oder gar Verweilen in den Gassen animieren. Ich denke, nur durch Bordsteinkanten, Kopfsteinpflaster oder historische Laternen würde sich da nicht viel ändern. 9. Mai
Genau, sehr gut beschrieben. Das merkt man, wenn man einmal vom Altmarkt aus durch die Schreibergasse bis zum Külz-Ring läuft. Wirkt völlig tot. Zumindest für die Pfarrgasse sind Hopfen und Malz aber vielleicht noch nicht ganz verloren. Einerseits sind ein wenig Gastronomie/Freisitz etc. vorhanden. Andererseits vermitteln die Visualisierungen des neu entstehenden Gebäudes, dass auf der Seite im EG Einzelhandel o.ä. geplant ist. Ein wenig Hoffnung bleibt also noch... 9. Mai
Architekten-Forum - Dresden Altmarkt, S. 10
Man kann schon die Enge in den Gassen spüren, find ich gut. Müsste nur noch etwas Leben rein mit Hilfe von Gewerbeflächen. 9. August
Der Neubau hat seine endgültige Höhe erreicht, wenn auch noch ohne Dachschräge. Hier einige Impressionen zur städtebaulichen Einordnung. ... Die enge, leicht gekurvte Schreibergasse hätte Potenzial für Altstadtbummel und Einkehr in Lokalitäten. Leider finden sich hier allerdings nur Rückseiten von Geschäftshäusern. Auch Revitalis hat sich keine Mühe gemacht, durch Geschäfte im Erdgeschoss etwas zur Belebung beizutragen. Dass Revitalis nichts von Kleinteiligkeit und schönen Geschäftsflächen versteht, hat die Firma ja auch schon an anderer Stelle in Dresden bewiesen. 12. Oktober
Deutsches Architektur-Forum - Dresden Altmarkt, S. 11
--Methodios (Diskussion) 11:07, 21. Jan. 2021 (CET)
Altmarkt MK4, Dresden
An der Mauer; Kramergasse; Pfarrgasse; Schreibergasse 3,5,7; 6,8,10; 2,4,6; 5, 01067 Dresden
Wohnungsbauten Mehrfamilienhäuser Neubau Fertigstellungstermin 08.2020
Anzahl Wohneinheiten: 213 + Anzahl Stellplätze: 115
Im Herzen der Dresdner Altstadt realisiert MPP das Projekt „Altmarkt MK4“ in BIM-Arbeitsweise. Auf einem Grundstück von über 3.100 m² entstehen 213 Wohnungen, zwei Gewerbeflächen und eine zweistöckige Tiefgarage mit ca.115 Stellplätzen. 32 der 213 Wohnungen werden für den Freistaat Sachsen errichtet und weisen eine Mietpreisbindung über 15 Jahre auf. Das städtebauliche Konzept sieht die Fortschreibung der Blockrandbebauung vor, welche bereits durch die anliegenden Neubauten umgesetzt wurde. Durch die Aufnahme der Trauf- und Firsthöhe, sowie der geneigten Dachform entsteht hier ein einheitliches Quartiersbild. Die Fassade des städtebaulichen Blockes gliedert das Gebäude durch Fugen an den jeweiligen Brandwänden im Grundriss in acht Bauteile. Hierdurch werden die Fassadenlängen in wohnmaßstäbliche Einheiten unterteilt.
Die besondere Insellage im Altstadtgebiet brachte einige große Herausforderungen mit sich: Bei den obligatorisch durchgeführten archäologischen Grabungen wurden erhaltenswerte Gewölbeteile gefunden, welche in die neue Tiefgeschosskonstruktion mit integriert und zugänglich gemacht werden mussten. Da in der Altstadt die Erschließung der vorhandenen Tiefgaragen weitestgehend über Tunnelanlagen erfolgt, wurden auch beim Altmarkt MK4 die zwei Tiefgaragengeschosse über ein bestehendes, weitverzweigtes Tunnelnetz angebunden. Zudem sollte nach Rohbaufertigstellung und während der Ausbauarbeiten mit Hilfe der BIM-Methodik ein zusätzliches Tunnelbauwerk zu einer benachbarten Tiefgarage, eines sich im Betrieb befindenden 4*-Hotels hergestellt werden. Das Tunnelbauwerk befindet sich derzeit noch im Bau. Des Weiteren wurde seitens der Stadt Dresden vorgegeben, bestehende, zwei Seiten des Baugrundstückes flankierende Bohrpfahlwände, derart in die Konstruktion des Kellerkastens zu integrieren, dass die Herstellung der erforderlichen Stellplätze und Technikzentralen auf den beiden Untergeschossen gewährleistet werden konnte. Diese unterschiedlichen Rahmenbedingungen und das Ziel der optimalen Flächenausnutzung ließen sich termingerecht und wirtschaftlich nur durch die Planung mit dem erstellten 3D-Modell fassen und umsetzen. Heinze ArchitektenAWARD 2020: Teilnehmer
Im historischen Viertel an der Kreuzkirche wird weiter gebaut. Der Hamburger Investor Revitalis Real Estate, der das Prager Carrée errichtet hat, plant ein neues Wohnquartier in unmittelbarer Nachbarschaft zum Altmarkt zwischen Schreibergasse und Pfarrgasse. Auf einem 3.140 Quadratmeter großen Grundstück sollen 170 Mietwohnungen und 30 öffentlich geförderte Sozialwohnungen entstehen. Für das Erdgeschoss sind kleinere Gewerbeflächen vorgesehen, die Tiefgarage hat 125 Stellplätze.
„Wir realisieren ein wunderbar gelegenes Wohnquartier in der Altstadt, die ansonsten vorwiegend durch Hotels und Einzelhandel geprägt ist“, erklärte Thomas Cromm, Vorstand der Revitalis Real Estate AG, und fügt hinzu. „Dresden ist mit 750 Wohnungen, 10.000 Quadratmetern Gewerbefläche und einem Hotel – verteilt auf das neue Projekt am Altmarkt, das Prager Carrée, das Haus am Schauspielgarten und die Entwicklung am Wettiner Platz – unser größter Investitionsstandort.“ Wegen der exponierten Lage des Baugrundstückes hatte der Investor bereits Ende 2015 für Architekturbüros zu einem Fassadenwettbewerb eingeladen. Der Siegerentwurf des Büros MPP Meding Plan + Projekt aus Hamburg lehnt sich an die Gestaltung der umliegenden Neubauten an. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) begrüßt das Vorhaben des Investors und verweist darauf, dass „Revitalis auch den Aspekt der sozialen Verantwortung durch den Bau von 15 Prozent preisgebundenem Wohnraum zu einer Miete von 6,50 Euro pro Quadratmeter berücksichtigt hat“. Auf dem Areal nahe der Kreuzkirche laufen bereits bauvorbereitende Maßnahmen und die archäologische Erkundung auf dem Grundstück. Der Baubeginn ist für das vierte Quartal avisiert, die Fertigstellung für das erste Quartal 2020. Revitalis realisiert viertes Projekt: 200 Wohnungen zwischen Pfarrgasse und Schreibergasse Menschen in Dresden vom 17. Februar 2017. Von Winfried Schenk
An der Nord- und Südseite sind die Gerüste gefallen. 4. Juli
hier paar Vogelperspektiven von der Kreuzkirche + Ganz schön wenig Variation im Baustil, wenn man bedenkt, dass die Gebäude an der Seestraße schon 20 Jahre alt sind. Dass die Bebauung dort jetzt endlich geschlossen wird und vielleicht noch, dass sie Dächer hat, sind die einzigen positiven Dinge an dem "Viertel". 9. Juli
Ja, und auch auf Straßenebene wirken die Gebäude steril und mit Ausnahme der Seestraße ist alles total menschenleer und tot (da keine Geschäfte o.ä. geplant wurden). Manchmal fragt man sich, ob das Rathaus überhaupt irgendwelche Vorgaben macht oder einfach alles durchwinkt. Ich frage mich wie es am Neumarkt heute aussehen würde, wenn es nicht für den GHND gewesen wäre - vermutlich Altmarkt/Wiener Platz/Postplatz 2.0. + Die können schon Vorgaben machen, wenn sie wollen, sieht man ja beim Sozialwohnungsanteil. Das Traurige ist, dass die Kiste für Dresdner Verhältnisse noch überdurchschnittlich "gut" ist. + Glücklich bin ich mit dem Haus nicht. Im Vergleich zu den benachbarten Hotel- und Bürogebäuden fällt die niedrige Geschosshöhe schon negativ auf. Der Block ist auch alles andere als kleinteilig. Positiv finde ich grundsätzlich mal die Wohnnutzung. Das tut der Stadt gut. Bezüglich der „Dresdner Verhältnisse“ sollte man auch bedenken, wie lang das Grundstück brach lag (inklusive Burggraben entlang der südlichen Grundstückskante). 10. Juli
Auch die Gerüste zur Schreibergasse wurde nun abgenommen. Der Knick gefällt mir hier. Jedoch wirkt die Fassade (im Gesamten) doch etwas uninspiriert. Mehr Unterschiede der einzelnen Fassadenbereiche wären besser gewesen. 2. August
Die Erdgeschossarbeiten kommen solangsam zum Ende und die Baustellenstraße wurde abgebaut. 4. Oktober
Nun ist der Bau soweit fertig. Ich hoffe in den Bereich der Pfarrgasse ziehen noch Läden ein und das die Balkone und Fenster bald etwas individueller wirken. + Das ist schon alles sehr steril, auch der Straßenraum. Mir gefällt der Straßenbelag zudem nicht. Zu glatt und zu hell, alles zerfließt irgendwie. Auch hier und da der ein oder andere historische Hinweis, geschickt verpackt, könnte nicht schaden. + Unter welcher Ecke war eigentlich das Gewölbe, welches erhalten geblieben ist. Da war doch eins? Ist dort wenigstens eine Gewerbefläche? 15. November
Mir kommen die Tränen. Das hat diese Stadt nicht verdient. Das hat so wirklich keine Stadt verdient, und mit "Stadt" meine ich natürlich die Menschen, die dort leben. Von der Geschosshöhe über die Proportionen der Fenster, von der Material- zur Farbauswahl - dieser Entwurf spottet dem historischen Erbe, das man bewusst oder unbewusst ignoriert, wobei man nicht sagen kann, welcher Frevel schwerer wöge. Er spottet aber auch den architektonischen Errungenschaften, die seit der Blütezeit Dresdens erzielt wurden - er spottet im Grunde der Zunft der Architektur an sich. Und er spottet der Verwaltung, die so etwas an so exponierter Stelle durchgewunken hat.