Kurs Diskussion:Reise in das romantische Dresden/Orte der Drachenromantik

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Eiswurm am Felsenkeller[Bearbeiten]

Dresdner Eiswurm


"Das schrecklichste der Schrecken, das war der Wurm, er tat am Eise lecken." ―Spruch am Ölgemälde in der Felsenkeller Brauerei[|Quelle] Der Dresdner Eiswurm ist ein Drache der in der Felsenkeller Brauerei in Dresden sein Unwesen trieb. Wenn man als Spaziergänger über den Weg vom Felsenkeller hinauf nach Plauen geht, kommt man an der Stelle vorbei, wo sich der Eiswurm im Felsen versteckt haben soll.


Geschichte

Der Wurm leckte in der Braurei das Eis auf, mit dem man das Bier kühlte. Dadurch sank der Wert der Braurei-Aktien. Ein Schneider namens Schneider, der ebenfalls einige Aktien besaß, forderte daraufhin lautstark die Rücknahme seiner Aktien von der Brauerei. Jedoch war er erfolglos, da der Brauereidirektor nicht da war. Erst im Jahr 1876, als Carl Linde die Kältemaschine erfand, legte sich die Angst vor dem Wurm. Bald besorgte auch die Felsenkeller Brauerei eine solche Maschine. Der Spott über den Schneider namens Schneider blieb jedoch, man dichtete ein Lied auf ihn und trank sich mit „Prosit Eiswurm!“ zu.

Hintergründe

Vor der Erfindung der Kältemaschine kühlte man Bier mit großen Eisblöcken, die man in tiefen, in den Felsen gehauenen Kellern lagerte, um sie am zu schnellen Schmelzen zu hindern. Die Eiswurmsage wurde vermutlich erfunden, um scherzhaft zu erklären, warum dennoch das eine oder andere Bier schlecht wurde. Erfunden wurde sie 1862 vom Dresdner Bänker Kaiser in einem Gespräch über riskante Aktiengeschäfte. Die Felsenkeller Brauerei AG machte den Feuer speienden Eiswurm zu ihrem Markenzeichen. 1887 gab sie ein Gemälde in Auftrag, das noch heute in der Brauerei hängt. 1898 lies sich die Brauerei die Marke mit der Eintragung in das Warenzeichenregister amtlich schützen. Auch die Postadresse wurde angepasst: "Am Eiswurmlager 1" heißt nun der Standort der Brauerei.

Hans-Christian Trepte (2022), Zwischen Kap Arkona und dem Lausitzer Bergland. Westslawische Mythologie, Edition Hamouda, ISBN 978-3-95817-127-5

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Dresdner_Eiswurm

Methodios (Diskussion) 08:58, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Das schrecklichste der Schrecken, das war der Wurm, er tat am Eise lecken.

Dieser Spruch ziert das große Ölgemälde, das die Felsenkeller Brauerei AG von 1856 im Jahre 1887 in Auftrag gab. Der Eiswurm wurde 1862 in ganz Dresden durch die Geschichte des Dresdner Schneiders mit Namen Schneider bekannt. Dieser Schneider gehörte zu einem Honoratioren-Stammtisch in einem Gasthaus in der Nähe des Altstädter Rathauses.

Die Männer in der Runde, Handwerker und betuchte Bürger, hatten alle ein wenig oder auch viel Erspartes in Aktien angelegt.

Ein Mann des Geldes, der Bankbesitzer Kaiser, brachte das Gespräch auf riskante Aktienanlagen: Eisenschiffe unter Wasser, Konkurs der Suez-Kanal-Bau-AG und vom Treiben des Eiswurms gefährdetes Bier der Felsenkellerbrauerei.

Der Eiswurm lecke nämlich das Eis von den Bierfässern, so Bankdirektor Kaiser, und so werde das Felsenkeller-Bier schlecht. Natürlich hatte auch der Schneider ein paar Felsenkeller-Aktien und bekam es mit der Angst zu tun, als er vom Treiben des Eiswurms hörte. Er raste in den Plauenschen Grund zur Felsenkeller-Brauerei und randalierte und krakeelte und forderte lautstark die Rücknahme seiner Aktien.

Doch der Brauereidirektor war nicht da und der Schneider zog unverrichteter Dinge wieder ab. Die Sorge um das Treiben des Eiswurms legte sich erst ein wenig, als Carl Linde 1876 die Kältemaschine erfand, die auch alsbald in die Felsenkeller-Brauerei Einzug hielt.

Der Spott über den Schneider Namens Schneider blieb jedoch, man dichtete ein Lied auf ihn und trank sich mit „Prosit Eiswurm!“ zu.

Der Eiswurm blieb das Erkennungszeichen für den Felsenkeller mit der klärenden postalischen Adresse „Am Eiswurmlager“.

Wenn der Spaziergänger über den Weg vom Felsenkeller hinauf nach Plauen geht, kommt er auch heute noch an der Stelle vorbei, wo sich der Eiswurm im Felsen versteckt.

https://eiswurm.de/historisches/

--Methodios (Diskussion) 09:05, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

In unserer aufgeklärten Welt übersehen wir allzu leicht, dass Drachen einst als wirkliche Lebewesen galten. Heute kennen wir sie nur noch aus Fantasy-Stories. Und diese Geschichten bestimmen, wie ein "echter" Drache auszusehen hat. Die alten Sagen und deren Hintergründe aber geraten zunehmend in Vergessenheit.

Auf diesen Seiten finden Sie Geschichten von alten und neuen Drachen. Und Sie erfahren, wie diese Mythen entstanden

http://bestiarium.net/


Der Dresdner Eiswurm


Vor der Erfindung effizienter Kühlanlagen durch Carl Linde im Jahre 1876 waren grosse Eisblöcke die einzige Methode, um Bier über einige Zeit zu konservieren. Tiefe, in die harten Syenitfelsen gehauene Keller sollten in Dresden bei gleichbleibender Lagertemperatur ein allzu frühes Schmelzen des Eises verhindern. Dennoch wurde mitunter das eine oder andere Fass Bier schlecht. Dann hiess es, der Eiswurm habe das Eis von den Fässern geleckt und dadurch das Bier verdorben.

Berühmt wurde der Eiswurm im Jahre 1862 durch einen Scherz des Dresdner Bankherrn Kaiser. Am Stammtisch warnte er in feuchtfröhlicher Runde vor riskanten Aktiengeschäften: Besonders Investitionen in die vom Treiben des Eiswurms gefährdete Felsenkellerbrauerei seien unbedingt zu vermeiden! Ein Handwerksmeister namens Schneider nahm dieses Gerede für bare Münze. Um sein Erspartes fürchtend, zog er vor die Tore der Brauerei und forderte lautstark die Rücknahme seiner Aktien – natürlich erfolglos. Hohn und Spott waren der Lohn, und Schneider wurde rasch zum Stadtgespräch. Sogar ein Lied wurde auf ihn gedichtet. Und auf der "Dresdner Vogelwiese", dem bekannten großen Rummel, trank man sich mit "Prosit Eiswurm!" zu.

Die Felsenkeller Brauerei AG aber machte den feuerspeienden Eiswurm zu ihrem Markenzeichen und ließ sich die Marke 1898 mit der Eintragung in das Warenzeichenregister amtlich schützen. Auch die Postadresse wurde angepasst: "Am Eiswurmlager 1" hiess nun der Standort der Brauerei.

http://bestiarium.net/dresden.html

--Methodios (Diskussion) 09:07, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Lindwurm im Nesselgrund[Bearbeiten]

Wurzellindwurm vor dem Landhaus in Klagenfurt

--Methodios (Diskussion) 09:57, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Lindwurm[Bearbeiten]

sowohl das Wort lint als auch wyrm oder orm bedeuten Schlange ist eine germanische Bezeichnung für Drachen im Allgemeinen, wird jedoch oft auch als Bezeichnung für einen spezifischen Drachentyp verwendet.

Begriffsgeschichte

Das Wort ist in seiner mittelhochdeutschen Form lintwurm erstmals im 9. Jahrhundert belegt[1] und wurde zum Ursprung des altnordischen linnormr. In Altschwedisch wurde daraus lindormber (modernes Schwedisch Lindorm)[2]. Es wurde, wie auch das englische wyrm oder worm, ursprünglich für alle kriechenden Tiere wie Schlangen, Würmer usw. verwendet. Vermutlich sind die damit verbundenen Mythen älter, jedoch gibt es aus vorchristlicher Zeit kaum schriftliche Quellen aus dem germanischen Raum. Unter Einfluss des Christentums vermischten diese Mythen sich mit dem griechischen Drakon bzw. latenischen Draco zu dem mittelalterlichen Bild des Drachen, für den Lindwurm (deutsch) und wyrm (englisch) zu Synonymen wurden[3].

Die Übernahme des lateinischen Wortes in die germanischen Sprachen muss vor dem 7. Jahrhundert passiert sein, da auf diese Zeit die Zweite Lautverschiebung datiert wird, im Zuge derer aus dem k-Laut vieler Wörter ein ch-Laut wurde, so auch im Wort Drache. Die ältesten bekannten Verwendungen des Wortes in der deutschen Sprache stammen aus Otfrid von Weißenburgs Evangelienbuch (9. Jahrhundert), gefolgt von Notker III. im 10. Jahrhundert[4].

Bis zum Ende des 12. Jahrhunderts wird in der deutschsprachigen Literatur noch überwiegend das Wort "wurm", in religiösen Texten auch "nater", verwendet, während "trache" fast nur in Übersetzungen lateinischer Texte vorkommt, z.B. in althochdeutschen Versionen des Physiologus. Doch ab dieser Zeit werden die Begriffe, genau wie "slange", etwa gleich oft verwendet. Manche Autoren wie Gottfried von Straßburg, Heinrich von Freiberg und Eilhart von Oberg verwenden fast ausschließlich "trache" und das ebenfalls vom lateinischen abgeleitete "serpant". In der Heldenepik kommt weiterhin hauptsächlich "lintdrache" und "lindwurm" vor, nur in den Epen um Wolfdietrich und Dietrich von Bern überwiegt "wurm"[5].

Während der germanische "Wurm" also im Zuge des Mittelalters also immer mehr mit dem griechisch-römischen Drakon zum hagiographischen und literarischen Drachen des Mittelalters verschmolz, blieb die Bezeichnung "lintwurm" und auch die Darstellung als Schlange in deutschen, englischen und skandinavischen Volkssagen z.T. erhalten[6]. In modernen Werken werden Wörter wie Lindwurm oder Wyrm darum oft für schlangenartige Drachentypen verwendet. Die als Lindwürmer beschriebenen Tiere besitzen dann meist keine Flügel und in den meisten Beschreibungen auch nur zwei[7] oder gar keine Beine. Während in mittelalterlichen Darstellungen noch die meisten Drachen schlangenartige Körper hatten, ist dies in der modernen Fantasy eher unüblich, wodurch diese Unterscheidung notwendig wurde.

Im 13. Jahrhundert wurde in Isländisch das Wort linnormr verwendet, um das deutsche Wort Lindwurm in der Thidrekssaga zu übersetzen[8].

Die genaue Definition des Lindwurms als flügellose, zweibeinige Drachen stammt aus der britischen Heraldik, wo kein schlangenartiger Körper nötig ist. Jedoch sind in der Heraldik derartige Unterscheidungen immer unklarer, da viele der angeblichen Unterscheidungsmerkmale sowohl bei Drachen als auch Lindwürmern vorkommen[9]. In der norwegischen Heraldik werden Seeschlangen als lindorm bezeichnet.

In manchen modernen Werken wird ein Unterschied zwischen den Begriffen Lindwurm und Wyrm gemacht. Demzufolge bezeichnet Lindwurm einen schlangenähnlichen Drachen mit mindestens zwei Beinen, während Wyrm für alle Schlangendrachen ohne Beine steht. Seltener wird der Wyrm auch Guivre genannt, was eigentlich der französische Ursprung des Wyvern ist[10]. Manche bezeichnen auch alle zweibeinigen Drachen als Lindwürmer, wodurch auch Wyvern dazu zählen.

Oft werden auch regionale Fabelwesen wie der Tatzelwurm oder Haselwurm damit verglichen. Das schwedische Lindorm hat sich auch als Bezeichnung für einen Kryptiden etabliert, bei dem es sich um eine große Schlange zu handeln scheint.

  1. Wolfgang Pfeifer (1989), Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage, DTV (2005), ISBN 3-423-32511-9
  2. Elof Hellquist (1922), Svensk Etymologisk Ordbok, C. W. K. Gleerups Förlag
  3. Tim Eveland (2019), Dragon History: Medieval Dragons vs. Modern Fantasy Dragons
  4. Valentina Martini (2014), The figure of the dragon in Elder Germanic Literature, Doktorarbeit, Università Ca’ Foscari di Venezia
  5. Claude Lecouteux (1979), Der Drache, Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 108. Bd., H. 1, https://www.jstor.org/stable/20656331
  6. Christa Tuczay (2006), Drache und Greif - Symbole der Ambivalenz, Mediaevistik, Vol. 19, http://www.jstor.org/stable/42586342
  7. Natan Slifkin (2012), Sacred Monsters: Mysterious and Mythical Creatures of Scripture, Talmud, and Midrash, GEFEN BOOKS, ISBN 978-9652295811
  8. Richard Cleasby, Guđbrandr Vigfusson (1957), An Icelandic-English Dictionary, Clarendon
  9. Lindwurm (Wappentier) im Heraldik-Wiki
  10. WAS IST EIN DRACHE? http://www.draconian.com/whatis/whatis-german.htm
  11. Dr. Ernest Drake (2004), Expedition in die geheime Welt der Drachen, arsEdition, ISBN 978-3-7607-4818-4

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Lindwurm

--Methodios (Diskussion) 10:28, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Lindwurmbrunnen[Bearbeiten]

Der Lindwurmbrunnen ist ein Brunnen in Klagenfurt am Wörthersee (slv.: Celovec ob Vrbskem jezeru), welcher das Wahrzeichen der Stadt ist und die Form eines Drachens hat. Der Lindwurm ist seit 1287 das Wappentier Klagenfurts[1].

Sage

Laut der Gründungssage von Klagenfurt soll der Lindwurm einst (der Sage nach als Herzog Karast in Karnburg regierte) im Sumpf gelebt haben, wo heute Klagenfurt liegt. Die Menschen lebten auf den Bergen ringsum, da jeder, der sich in den Sumpf verirrte, verschlungen wurde. Doch der Herzog ließ am Rand des Sumpfes einen Turm bauen und eine Belohnung für die Tötung des Ungeheuers aussetzen. Einige mutige Männer banden einen Stier an eine Kette und als der Lindwurm das Tier verschlang, wurde er wie ein Fisch am Haken aufgespiest und starb. Erst nach dem Tod des Lindwurms konnte das Gebiet besiedelt und Klagenfurt gegründet werden[2][3][4].

Eine andere Sage erzählt, dass die Bewohner der Gegend vor vielen Jahrhunderten zu jeder Zeit feierten. Selbst an Weihnachten tanzten und sangen sie, was nach den damaligen Traditionen verboten war. Eines Tages kam ein Mann mit einem Fass und warnte sie, sofort aufzuhören und Buße zu tun. Ansonsten würde er das Fass öffnen und alles überfluten. Die Menschen lachten ihn aus und er ging wieder. Später am Abend kam er wieder, und wieder wurde er ausgelacht. Beim dritten Mal machte er seine Drohung wahr und zog den Stöpsel aus dem Fass. Sofort kam Wasser daraus hervor und überflutete alles, bis ein See entstand[5].

Jahre später lebte an dem See ein Bauer, der einen Hahn hatte. Dieses wurde in Pferdedung ausgebrütet und es schlüpfte ein Drache daraus. Dieser siedelte sich im See an und fraß Fische und alles, was er sonst kriegen konnte. Fand er im See nicht genug Nahrung, kroch er heraus und fraß Kutschen und deren Pferde. Als er ausgewachsen war, maß er 12 Meter vom Kopf zur Schwanzspitze. Mithilfe seines Atems konnte er alles zu sich ziehen, selbst einen 12 Meter entfernten Menschen. Zu dieser Zeit lebte in Klagenfurt ein Mann namens Hercules, der zum Tode verurteilt war. Man versprach ihm, ihn zu begnadigen, wenn er den Drachen töten würde. So schlug Hercules lange Nägel in seine Keule und band sich selbst an einen Baum. Der Drache versuchte, Hercules zu sich zu ziehen, doch das Seil hielt ihn an dem Baum. Er saugte noch stärker, wodurch er selbst zu dem Baum gezogen wurde. Da erschlug Hercules ihn mit seiner Keule[5].

Brunnen

Der statuenförmige Brunnen selbst erinnert an einen Westlichen Drachen mit geringeltem Schwanz, aus dessen Maul das Wasser des Brunnens fließt.


Holzstich von 1880

Die Statue wurde 1583 aus einem einzigen Block Chloritschiefer gehauen[6][7][8], jedoch ist der Schwanz seither mehrfach abgebrochen und musste wieder befestigt werden[1]. Als Bildhauer wurden lange Ulrich und Andreas Vogelsang vermutet, jedoch ist man sich heute sicher dass der Brunnen von einem anderen, unbekannten Meister stammt[6].

1636 wurde der Brunnen um eine Herkules-Statue von Michael Hönel ergänzt, welche die Drachentöter aus der Gründungssage verkörpern soll[6]. Offensichtlich basiert auch die Benennung des Drachentöters als "Hercules" in manchen Versionen der Sage auf dem griechischen Helden.

Das Design des Drachenkopfes basiert auf einem fossilen Schädel, der 1335 im Zollfeld nahe Klagenfurt gefunden wurde. Dieser wurde im Rathaus aufbewahrt und 1840 als Schädel eines Wollnashorns, Coelodonta antiquitatis, identifiziert[9][10].

Trivia

Wappen von Klagenfurt

Ein Replik des Brunnens steht in Dachau, der Partnerstadt von Klagenfurt[11].

Auch auf dem Wappen von Klagenfurt sind der Drache und der Turm zu sehen. Die Darstellung unterscheidet sich stark von der Statue auf dem Brunnen.

In der Populärkultur

Im Kinderbuch "Zmaji na poti – Drachen unterwegs" von Niko Kupper erwacht der Lindwurmbrunnen zum Leben und reist zusammen mit einem kleinen Jungen zuerst nach Ljubljana, um den dortigen Drachen zu besuchen, und dann in die Postojnska Jama, um Grottenolme zu treffen.

Quellen

  1. Bettina Auer (2013), Kräftiges Nashorn mit Schwachstelle, Kleine Zeitung
  2. Der Kampf mit dem Lindwurm in J. Rappold (1887), Sagen aus Kärnten, Amthor
  3. Der Kampf mit dem Lindwurm in Franz Pehr (1913), Kärntner Sagen, Heyn (1974), ISBN 3853661327
  4. Der Kampf mit dem Lindwurm (nach Rappold) in Hans Fraungruber (1911), Österreichisches Sagenkränzlein, Loewes Verlag
  5. Monika Kropej (2012), Supernatural Beings From Slovenian Myth and Folktales, Scientific Research Centre of the Slovenian Academy of Sciences and Arts
  6. Barbaa Kienzl, Wilhelm Deuer (1996), Renaissance in Kärnten, Carinthia Verlag, ISBN 3853784380
  7. Gottlieb von Ankershofen (1859), Der Lindwurmbrunnen in Mittheilungen der k.k. Central-Comission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale
  8. Franz Unger (1831), Naturhistorische Bemerkungen über den Lindwurm der Stadt Klagenfurt
  9. Dr. Roman Puschnig (1935), Der "Lindwurmschädel" von Klagenfurt, Carinthia II, Band 125_45
  10. Othenio Abel (1939), Vorzeitliche Tierreste im Deutschen Mythus, Brauchtum und Volksglauben, Gustav Fischer
  11. Viktoria Großmann (2019), Der Lindwurm ist schon da, Süddeutsche Zeitung

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Lindwurmbrunnen

--Methodios (Diskussion) 10:38, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Lindwurmskaute[Bearbeiten]

Die Lindwurmskaute (im örtlichen Dialekt Lingwormskutt) ist eine Vertiefung im Boden nahe Schlotzau im Landkreis Fulda.

Sage

Laut der Legende lebte einst unter einem Schloss, das über der Lindwurmskaute stand ein Lindwurm. Dieser soll so lang gewesen sein, dass sein Schwanzende, wenn er im 2,5 km entfernten Hechelmannskirchen die Rahmtöpfe leer leckte, sich noch immer in der Lindwurmskaute befand[1].

Da der Lindwurm die Bauern der Gegend in Angst und Schrecken versetzte, war deren Freude groß, als der Ritter Siegfried durch die Gegend kam. Sie flehten ihn an, den Drachen zu töten, und er erhörte ihre Bitten und erschlug das Unter im noch heute so genannten "Siegengraben"[1].

Trivia

Kaute ist ein altdeutsches Wort für Vertiefung oder Mulde. Solche Kauten entstanden durch Auswaschungen von Salzschichten, in deren Folge sich Einbruchschote von bis zu 200m auftun können. Bei der Lindwurmskaute handelt es sich vermutlich um einen rund 3000 Jahre alten, nicht verfüllten Schlot mit darunter herführenden Salzschichten[1].

Das Schloss scheint nie existiert zu haben, zumindest sind davon keine Spuren mehr zu finden[1].

Der Lindwurm aus der Lindwurmskaute ist nicht der einzige hessische Drache, der seinen Unterschlupf nicht verlassen muss, um weit entfernt Nahrung zu sich zu nehmen. Auch im Drachenloch im Eichköppel haust ein Drache, der aus dem Fluss Nidda trinken kann, ohne das ca. eine viertelte bis halbe Stunde entfernte Drachenloch zu verlassen. Quellen

Fuldaer Zeitung: Von Rahm leckenden Drachen und fast verschluckten Rindern: Die sagenumwobene Lindwurmskaute

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Lindwurmskaute

--Methodios (Diskussion) 10:46, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten



Fuldaer Zeitung Hünfelder Land

Von Rahm leckenden Drachen und fast verschluckten Rindern: Die sagenumwobene Lindwurmskaute Erstellt: 23.04.2018Aktualisiert: 20.04.2020, 20:25 Uhr


Schlotzau - In der Nähe von Schlotzau, am Waldrand gelegen, befindet sich eine Erdvertiefung, die sogenannte „Lindwurmskaute“. Ihren Namen verdankt sie wohl der Sagengestalt eines Lindwurms. Um diese nicht ungefährliche Senke gibt es eine schon lange überlieferte Erzählung.


Bis in die 1960er Jahre hinein begann – wie seinerzeit üblich – auch für die Schlotzauer Kinder das Schuljahr kurz nach Ostern. In der dortigen Volksschule unterrichtete Dorfschullehrer Georg Raack acht Jahrgänge in einer Klasse.


Alljährlich nach den Osterferien zog er mit den Schülerinnen und Schülern durch den Ort und holte die neuen Abc-Schützen zu Hause ab. In den folgenden Schultagen unternahm Raack mit seinen „Schützlingen“ eine heimatkundliche Wanderung rund um Schlotzau. Während einer Rast an einer bestimmten Stelle am rund einen Kilometer westlich des Dorfs gelegenen Waldrand lauschten sie seiner Stimme besonders aufmerksam.

Dann nämlich erzählte er ihnen die Geschichte vom Lindwurm, der ehemals unter einem über der „Lindwurmskaute“ stehenden Schloss gehaust haben soll. Ab und zu sei der Lindwurm aus dem Untergrund hervorgekrochen, um seinen Hunger zu stillen. Er sei so groß gewesen, dass sein Schwanzende, während er im entlegenen Dorf Hechelmannskirchen die Rahmtöpfe leer geleckt habe, noch im Schlossuntergrund verblieben sei.


Der Lindwurm habe die Menschen immer wieder in Angst und Schrecken versetzt, wusste Raack. Doch eines Tages sei hoch zu Ross Ritter Siegfried vor Schlotzaus Feldern erschienen. Die Bäuerinnen und Bauern hätten ihn gebeten, dem Ungetüm ein Ende zu bereiten. Mit seinem Schwert habe Siegfried deren Bitten erfüllt und den Drachen im „Siegengraben“, einem heute noch bestsehenden Gemarkungsteil, getötet.

So konnten die Dorfbewohner friedlich weiterleben und ihren täglichen Arbeiten nachgehen, ohne Angst vor dem Lindwurm haben zu müssen. Auch das Leben im Schloss, in dem ein Schlossherr mit seinen beiden Töchtern wohnte, ging weiter. Unweit von diesem befand sich die ehemalige Siedlung „Slatzesowa“ (eine urkundlich erwähnte Siedlung, gelegen im Gemarkungsteil „Kalter Hof“).

Eines Tages fand dort wieder die traditionelle Kirmes statt. Deshalb baten die Kirmesburschen den Vater der beiden hübschen Schlossmädchen, diese einladen zu dürfen. Er willigte ein, verlangte von den Jungen jedoch, dafür Sorge zu tragen, dass seine Töchter punkt Mitternachtsuhrenschlag zurück sein müssten, was diese auch versprachen.


Allerdings drehten die Burschen die Uhrzeiger während des Kirmestanzes um eine Stunde zurück. Die Mädchen schauten immer wieder zur Uhr, um pünktlich und wie versprochen im Schloss zu erscheinen. Doch sie hatten ja noch Zeit und konnten laut Wirtshausuhr, die erst 23 Uhr anzeigte, noch einige Tanzrunden mit den Jungen drehen.

So wartete der Vater beim Mitternachtsuhrenschlag im Schloss vergeblich auf seine Töchter. Und weil diese nicht pünktlich zurück waren, wütete und polterte er derart, dass das Schloss in sich zusammenbrach, unterging und bis heute verschollen ist.

Hintergrund: Kaute ist eine altdeutsche Bezeichnung für Vertiefung oder Mulde. Solche Mulden sind durch Auswaschungen der Salzschichten entstanden, in deren Folge sich Einbruchschote von bis zu 200 Metern auftaten. Bei der Lindwurmskaute (im örtlichen Sprachgebrauch „Lingwormskutt“) handelt es sich vermutlich um einen mit rund 3000 Jahre noch jungen, nicht verfüllten Schlot mit darunter herführenden Salzschichten.

Sie hat die Größe eines Einfamilienhauses. Betreten sollte man sie aber nicht. Ältere Schlotzauer Männer berichteten davon, lange Baumhölzer in ihr versenkt zu haben. Ein vor Jahren aus einer Weide ausgebrochenes Rind, das die Senke durchqueren wollte, blieb bis zum Bauch in dem Morast stecken. Nur unter großer Mühe konnte es gerettet werden.


Von Rahm leckenden Drachen und fast verschluckten Rindern: Die sagenumwobene Lindwurmskaute

Fuldaer Zeitung vom 23. 4. 2018

--Methodios (Diskussion) 10:48, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Lindwurm von Žiri[Bearbeiten]

ist ein Lindwurm (slo.: lintvern) aus der Gemeinde Žiri (dt.: Sairach) in Slowenien. Er ist auf dem Wappen der Gemeinde abgebildet.

Sagen

Der Sage nach lebt der Lintvern unter einem Hügel in Žiri. Jeden Morgen und Abend, wenn er aus dem unterirdischen See trinkt, hört man ihn rumoren. Seine Bewegungen sollen auch den Fluss überlaufen lassen[1]. Er wartet auf ein Erdbeben, das ihn befreit. Sein Ziel ist es, ein wunderschönes Mädchen zu verschlingen und sich so für seine Gefangenschaft zu rächen[2].

Es gibt verschiedene Sagen, die erklären sollen, wie der Lintvern in die Höhle gekommen ist. Nach einem Stück von Professor Darina Konc aus dem Jahr 1952 war der Drache einst ein reicher Mann, der ein Schloss am Hügel hatte. Für seine Boshaftigkeit wurde er unter den Hügel verbannt[2]. Nach dieser Version soll der Mann eine wunderschöne Tochter gehabt haben, die er an den Pascha der Türkei als Sklavin verkaufen wollte, da sie nicht so böse war wie er. Daraufhin tat sich der Boden auf und verschlang ihn mitsamt seinem Schloss und seinen Schätzen[3].

Jeden Frühling wächst auf dem Hügel eine Blume. Wer diese pflückt, soll den Eingang zur Höhle finden und dort das Mädchen treffen können. Sie soll den Schlüssel zu all den Schätzen ihres Vaters haben[3].

Einer alternativen Version der Legende zufolge ist der Drache selbst die Prinzessin und verwandelt sich in seine menschliche Gestalt, wenn man die Blume pflückt [1].

Ein Märchen hingegen erzählt, dass er bereits ein Drache war, der bei einem Unwetter unter dem Gewicht seiner Boshaftigkeit einbrach und in die Höhle fiel [2].

Eine Geschichte erzählt von einem Postboten aus Vrhnika, welcher nahe der Quelle am Hügel fischen wollte. Dies wurde erschwert durch den unregelmäßigen Wasserfluss, der laut den Anwohnern durch den Drachen ausgelöst wird. Der Postbote entfernte einige Steine von der Quelle, um den Wasserfluss zu stabilisieren, und fand daraufhin einen Grottenolm, welche für Drachenbabies gehalten wurden [1].


Hintergrund

Die seltsamen Phänomene im Zusammenhang mit der Quelle werden heute damit erklärt, dass es sich um eine Karstquelle handelt[2].

Quellen

  • Flags of the World: Coat of arms of Žiri
  • Žiri's Lintvern
  • Občina Žiri: Žirovski Lintvern

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Lindwurm_von_%C5%BDiri

--Methodios (Diskussion) 10:53, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Über die Entstehung der Drachen[Bearbeiten]

Niemand wäre im Mittelalter auf die Idee gekommen, sich über die Herkunft der Drachen Gedanken zu machen. Sie waren Creaturen GOttes und existierten seit der Erschaffung der Welt. Dies änderte sich in der Neuzeit. Im 17. Jahrhundert wurden erste Zweifel an der realen Existenz solcher Untiere laut. Aber immerhin gestanden die Naturforscher ein, dass Drachen zumindest theoretisch möglich wären. Aus mumifizierten Rochen, Fledermäusen und anderen Bestandteilen wurden Drachen gebastelt. Sie fanden als Beispiele für mögliche, aber noch nicht entdeckte Lebewesen Eingang in die Naturalien- und Curiositätenkabinette, die Vorläufer unserer heutigen Museen (STECKNER, 1997).

Gleichzeitig wurde eine neue Frage laut: Wie konnten Drachen überhaupt entstehen? Die alte christliche Erklärung über die Erschaffung der Welt samt aller ihrer Lebewesen geriet immer mehr ins Wanken. Konnten solch schreckliche Ungeheuer überhaupt GOttes Geschöpfe sein? Doch dem Teufel wurden keinerlei lebensschaffende Kräfte zugestanden. Eine anderer Erklärung musste gefunden werden.

Zwischen 1683 und 1691 veröffentlichte Eberhard Werner HAPPEL seine Relationes Curiosae. Diese Sammlung von Merkwürdigkeiten enthielt gleichermassen Kommentare zum Tagesgeschehen, Berichte über exotische Länder und jüngste Erfindungen, sowie Beschreibungen von Landstrichen, deren Bewohnern und deren Sagenwelt. Das Buch wurde derart populär, dass während der folgenden Jahrzehnte eine Reihe gefälschter Ausgaben und Bände auf den Markt kam.

Natürlich konnte HAPPEL die Drachen nicht ignorieren. Zunächst berichtete er über Deodatus de Gozon, einen jungen Johanniter, der im Jahre 1345 auf Rhodos einen Drachen erschlagen haben soll. Danach erwähnte er einige – für uns wohlbekannte – Fakten: Es gäbe sehr unterschiedliche Drachen : solche mit Flügeln und andere ohne, manche mit vier und andere mit nur zwei Beinen. Die Füsse verglich er mit denen von Gans, Löwe oder Adler. Und alle Drachen seien giftig. Doch dann bemerkte er, dass diese Monster oder wunderlichen Creaturen unmöglich aus der geschlechtlichen Vereinigung von zwei Tieren unterschiedlicher Art hervorgehen können (wie etwa das Maultier). Denn es ist wohl bekannt, dass Drachen nur in den abgelegensten Gegenden wohnen, in Höhlen, in unzugänglichen Tälern oder in Wüsten. Nur Adler, Geier und andere Raubvögel sind ihre Gefährten. Zu einsamen Horsten verschleppen sie ihre Beute – Schlangen, Vögel, Hasen, Lämmer, Hunde, und sogar kleine Kinder – um sie dort in Ruhe zu verschlingen. Doch die verwesenden Überreste enthalten immer noch lebende Keime dieser unglücklichen Opfer. Natürlich konnten aus dieser Saat keine "normalen" Tiere hervorgehen. Doch wenn die Samen sich vermischen, könne in einer Art Fermentationsprozess ein Drache entstehen. Selbstverständlich würde dieser dann Merkmale aller beteiligten Arten zeigen: Kopf und Schwanz der Schlange, Flügel eines Vogels oder einer Fledermaus, Ohren vom Hasen und Beine von allen möglichen Tieren.

Leviathan, 5 kb Natürlich hatte HAPPEL diese seltsame Theorie nicht erfunden. Auf der Suche nach ihrem Ursprung verlassen wir nun unsere Freunde, die Drachen, und wenden uns einem anderen Phänomen zu, das die Forscher des 16. und 17. Jahrhunderts in Erstaunen versetzte: figurierte Steine. Heute sprechen wir von Fossilien, ein Begriff, der damals platterdings noch ziemlich alles bezeichnete, das aus der Erde ergraben wurde: Versteinerungen ebenso wie römische Münzen, Mineralien oder Tonscherben. Über die Herkunft der "figurierten Steine" aber wurde noch heftig diskutiert. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts erkannte – neben anderen - Johann Jakob SCHEUCHZER deren wahre Natur. Die wichtigsten Theorien wurden von Johann Bartholomaeus Adam BERINGER (1667-1740) in seiner Lithographiae Wirceburgensis (1726) vorgestellt.

Die "BERINGER´schen Lügensteine" bilden eines der faszinierendsten Kapitel in der Geschichte der Paläontologie (KIRCHNER, 1935; JAHN & WOOLF, 1963). BERINGER war ein virtuoso – ein gelehrter Amateur. Figurierte Steine begeisterten ihn. Am 31. Mai 1725 wurden ihm drei solche Steine präsentiert. Einer zeigte eine Sonne, die beiden anderen eine Art Wurm. Sein Interesse war geweckt. In den darauf folgenden Monaten konnte BERINGER auf einem Hügel bei Würzburg eine Unzahl weiterer Exemplare bergen. Um ihre Herkunft zu entschlüsseln, zog er sämtliche bislang bekannten Theorien zu Rate. Im Jahr 1726 veröffentlichte er seine Studien. Kurz darauf aber fand er einen Stein, der seinen eigenen Namen trug – und so merkte er plötzlich den Betrug. Seine Schätze waren Fälschungen. Er versuchte, alle Exemplare des Buches zurück zu kaufen und war bald finanziell ruiniert.

Viel wurde über die Urheber des "Scherzes" spekuliert. Der verbreitetsten Theorie zufolge soll der Hausfreund von BERINGERs Frau die Steine vergraben haben, um seinen Rivalen abzulenken und aus dem Haus zu locken. Andere sprachen von einem Studentenulk. Doch der Betrug hatte seinen Ursprung auf der Universität. Seine Kollegen J. Ignaz RODERIQUE, Professor für Geographie und Algebra an der Universität Würzburg, und Johann Georg von ECKHARD, Bibliothekar daselbst, hatten die Steine anfertigen lassen und ausgelegt, um BERINGER systematisch zu ruinieren (KIRCHNER, 1935), weil "er so überheblich war und alle anderen verachtete" (JAHN & WOOLF, 1963).

BERINGER hatte lange über die Entstehung der "figurierten Steine" nachgedacht. In der englischen Übersetzung seiner Lithographiae Wirceburgensis (JAHN & WOOLF, 1963) haben die Herausgeber im Anhang die wichtigsten Theorien seiner Zeit aufgelistet.

Die gebräuchlichste Erklärung interpretierte Versteinerungen – ganz im Einklang mit den Lehren des Christentums – als Beweise für die Allmacht GOttes. Manche betrachteten sie als ausserordentliche Manifestationen der platonischen Archetypen. Und für andere wiederum waren sie nichts anderes als ein lusus naturae, eine Laune oder ein Spiel der Natur. BERINGER hielt diese Sichtweise für die wahrscheinlichste.

Robert PLOT (1640-1696), erster Kurator des Ashmolean Museum, Sekretär der Royal Society, und Herausgeber der Philosophical Transactions wies diese populären Erklärungen – wie auch die Sintfluttheorie – zurück. Er ging von der grundlegenden Beobachtung aus, dass Salze immer in geometrischen Formen kristallisieren. Dies führte er auf eine spezielle "formende Kraft" (lat. vis plastica) zurück. Und wenn diese Kraft Salz zu komplexen geometrischen Figuren formen konnte, wieso sollte sie dann nicht auch Steine in Gestalt von Tieren hervorbringen können?

Diese Ideen wurden von Johann Jakob SCHEUCHZER (1672-1733) rundweg abgelehnt. Er war ein überzeugter Diluvianer. In seiner berühmten Arbeit Homo Diluvii Testis (1726) interpretierte er das Skelett eines miozänen Riesensalamanders (der heute seinen Namen trägt: Andrias scheuchzeri TSCHUDI) als die Überreste eines unglücklichen Menschen, der in der Sintflut umkam. SCHEUCHZERs bemerkenswertestes Buch ist aber Piscium Querelae et Vindiciae (1708) - "Die Klagen und Rechtsansprüche der Fische". Hier lässt er versteinerte Fische aus ganz Europa vor einem virtuellen Gerichtshof aufmarschieren. Sie verklagen die Anhänger solch unsinniger Theorien wie vis plastica oder lusus naturae, die ihre wahre Natur leugnen. Denn für SCHEUCHZER waren diese Versteinerungen die Überreste wirklicher Fische, die infolge der Sündhaftigkeit des Menschen in der biblischen Sintflut umgekommen sind. Natürlich hatte sich SCHEUCHZER mit dem Einwand auseinander gesetzt, dass Fische schwerlich ertrinken können. Mit Ausnahme von beispielsweise Lachs und Aal sind fast alle Fische strikt an Salz- bzw. Süsswasser gebunden. Während der Sintflut wurden die Wässer vermischt, und die Meeresfische mussten im Süsswasser umkommen. Umgekehrt wurden die Fische der Flüsse und Seen ins Meer gespült. Und schliesslich wurden beide Gruppen von den ungeheuren Schlammmassen erstickt.

SCHEUCHZERs Zeitgenosse Karl Nikolaus LANG vertrat eine weitere Theorie. Für ihn entstanden die "figurierten Steine" unter der Erde an Orten, wo tierische Samen oder Keime durch unterirdische Hitze, geeignete Flüssigkeiten, eine latente formende Kraft und einen befruchtenden Hauch "aktiviert" wurden. Dieser Prozess sollte weitaus schneller vor sich gehen als eine natürliche Geburt, war aber in den meisten Fällen unvollständig und führte zu nur teilweise ausgebildeten Körpern. Schneewasser sollte diesen Prozess positiv beeinflussen.

Aber LANG hatte lediglich eine ältere Hypothese von Edward LHWYD (1660-1709) modifiziert. LHWYD wurde 1691 Nachfolger von PLOT als Leiter des Ashmolean Museums. Die Meinung seines Vorgängers und Lehrers über die Entstehung von Fossilien teilte er nicht. Er wurde einer der bedeutendsten Vertreter des "Spermatischen Prinzips" oder lateinisch aura seminalis. Bereits durch Jahrhunderte war angenommen worden, dass allein dem Mann die Kraft der Reproduktion zukam. Der Kopf der Spermien – so glaubte man – enthalte bereits eine kleine Kreatur, die den späteren Erwachsenen repräsentiert. Die Frau stelle lediglich das geeignet Umfeld und die notwendige Nahrung zu Verfügung, damit das Spermium zum vollständigen Menschen heranwachsen konnte. Doch warum sollte nicht die Erde selbst durch eine geheimnisvolle Art "saliner Feuchtigkeit" diese Entwicklung hervorbringen können? Dann würde nichts den Prozess aufhalten, sobald sich tierische Samen in Spalten und Rissen in der Erde eingenistet hätten. Natürlich konnte so kein vollständiges Lebewesen entstehen. Nur die Gebärmutter herrschte das geeignete Umfeld, das für die Entwicklung perfekter Nachkommen notwendig war. Samen, die sich in den Bauch von Mutter Erde eingenistet hatte, würden sich ihrer Umgebung anpassen und folglich steinerne Nachkommen zeugen. Und meist hatten sie nicht einmal genügend Kraft, um ein vollständiges Lebewesen hervor zu bringen. So wurde erklärt, warum oft beträchtliche Teile des steinernen Tieres fehlten.

Um den Ursprung der Drachen zu erklären, griff HAPPEL auf LHWYDs "Spermatisches Prinzip" zurück. Er hielt es für eine Tatsache, dass in der Umgebung eines Raubvogelhorstes die Samen der unterschiedlichsten Tiere in der Luft umherschwirrten, freigesetzt durch den Verwesungsprozess in einer Art unvollkommener Urzeugung. Und natürlich vermischten sie sich, bevor sie ein geeignetes Habitat mit passender "saliner Feuchtigkeit" fanden. Denn die Keime einer einzelnen Tierart konnten für sich alleine keine lebensfähigen Nachkommen hervorbringen. Aber gemeinsam waren sie kräftig genug, um ein Monster oder eben einen Drachen zu gebären.

Unter den Gelehrten bildete das "Spermatische Prinzip" nur eine kurze Episode in der Geschichte der Paläontologie. Doch ausserhalb der Fachkreise wurde es recht populär. So konnte ZEDLER noch 1734 in seinem Universal-Lexicon die Entstehung der Drachen mit dieser Hypothese erklären.


Quellen:

  • HAPPEL, E.W. (1683-91): Groesste Denkwuerdigkeiten der Welt oder sogenannte Relationes Curiosae. - Reprint, 554 pp., Berlin (Rütten und Loening), 1990.
  • JAHN, M.E. & WOOLF, D.J. (1963): The Lying Stones of Dr. Johann Bartholomew Adam Beringer being his Lithographiae Wirceburgensis. - 221 pp., Berkeley & L.A. (Univ. California Press).
  • KIRCHNER, H. (1935): Die würzburger Lügensteine im Lichte neuer archivalischer Funde. - Zeitschr. dt. geol. Ges., vol.87, p. 607-615, Berlin.
  • SCHEUCHZER, J.J. (1708): Piscium Querelae et Vindiciae. - 36 pp., Tiguri [= Zürich].
  • STECKNER, C. (1997): Phantastische Belege oder phantastische Lebensräume? Fabelwesen in frühneuzeitlichen Naturalienkabinetten und Museen. - in: SCHMUTZ, H.-K.: Phantastische Lebensräume, Phantome und Phantasmen, p. 33-76, Marburg a/Lahn (Basilisken-Presse).
  • ZEDLER, J.H. (1734): Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, vol. 7, col. 1374, Halle und Leipzig (Joh. Heinrich Zedler). - Reprint Graz (Akad. Druck- u. Verlagsanstalt), 1961.

http://bestiarium.net/ursprung.html

--Methodios (Diskussion) 09:15, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Trackenstein - Dracontium[Bearbeiten]

Mit dem Drachen wurden die verschiedensten Fossilien in Verbindung gebracht: Ammoniten, Haizähne, versteinerte Hirnkorallen. Die Knochen von Höhlenbären wurden oft als Drachenknochen gedeutet. Manche Höhle hat davon ihren Namen (z.B. das Drachenloch bei Vättis [Schweiz] oder die Drachenhöhle bei Mixnitz [Steiermark]).

Ammoniten wurden als Drachenstein in den Melkeimer gelegt, um Erkrankungen des Euters, aber auch Behexung des Viehs zu verhindern.

Eine andere Art von Drachenstein beschreibt KONRAD VON MEGENBERG in seinem "Buch der Natur" (1350):

Trachenstein / den nimpt mann auß eines trachenhirn / unnd zeucht mann in nit auß eins lebendigen trachenhirn / so ist er nit edel. Die künen mann schleichent über die trachen da sie liegen / und schlatzen in das hirn entzwey / und dieweil sie zabeln so ziehen sie im das hirn herauss. Man spricht der stein sei gut wider die vergifftent thier und widersteh dem vergifft trefftiglich. Die stein seind durchsichtig.

Drachentoeter, 8 kb

Es handelt sich dabei zumeist um fossile Hirnkorallen, deren Oberfläche zahlreiche Windungen zeigt und somit einem Gehirn ähnlich ist.


Der Luzerner Drachenstein

Berühmtheit erlangte der Drachenstein vom Pilatus (Schweiz). Ein Bauer beobachtete an einem schwülen Sommertag im Jahre 1420 in der Gegend von Rothenburg bei Luzern einen vom Rigi zum Pilatus fliegenden Drachen. Vor Hitze und Gestank fiel er in Ohnmacht. Als er wieder erwachte fand er einen runden Stein, der in geronnenes Blut eingeschlossen war.

Der Luzerner Drachenstein, © Dir.Dr. Peter Herger - Naturmuseum Luzern

Der Drachenstein wurde bald als wundersam heilkräftig erkannt, insbesondere gegen Pest, Ruhr und Blutfluss bei Mann und Frau. Doch er sollte nicht in der Familie des Finders bleiben: 1509 verkaufte ihn der Enkel aus Geldnot an Martin Schriber, einen Bader aus Biberach, der sich in Luzern als Wundarzt niedergelassen hatte. Dieser Besitzerwechsel wurde sogar urkundlich festgehalten! Martin Schriber verstand es, die Leichtgläubigkeit des Volkes auszunutzen. Im Jahre 1523 liess er sich vom Schultheiss und Rat der Stadt Luzern die wundersame Herkunft und Heilkraft des Drachensteins bestätigen.

Im Laufe der Zeit gelangte der Stein in den Besitz mehrerer angesehener Luzerner Familien. Schliesslich wurde der Drachenstein 1929 an den Kanton Luzern verkauft - seither ist er in Staatsbesitz. Zunächst war er (als Leihgabe) eine der Attraktionen im Pharmaziehistorischen Museum zu Basel. Seit 1978 ist der Stein im Natur-Museum Luzern ausgestellt.

Es handelt sich wahrscheinlich um eine Kieselkonkretion, die (vermutlich von Martin Schriber) bearbeitet und braun bemalt wurde, oder um eine gebrannte Tonkugel. Auffallend ist, daß die Bemalung Stellen leicht erhöhter Radioaktivität umschließt.


Quellen

  • Abel O. (1939): Vorzeitliche Tierreste im Deutschen Mythus, Brauchtum und Volksglauben. - 304 S., Jena (Gustav Fischer).
  • Barmettler, L. (1986): Der Luzerner Drachenstein. - unveröff. Seminararbeit.
  • Herger, P. (2002): Die historischen Hintergründe zum Luzerner Drachenstein. - publiziert im Internet.
  • Lutz, A. (1956): Mondmilch und Drachenstein. Pharmazie- und Kulturhistorisches vom Pilatus. - Schweiz. Apotheker-Zeitung, 94, 750 - 758.
  • Rätsch, Ch. & Guhr, A. (1989): Lexikon der Zaubersteine aus ethnologischer Sicht. - 204 S., Graz (Akademische Druck- u. Verlagsanstalt).

--Methodios (Diskussion) 09:29, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Seelendrachen[Bearbeiten]

Ein bemerkenswertes Kunstdenkmal der Hochromanik findet sich in der Kaiserpfalz zu Goslar im Harz. Die beiden Torbögen der Domkapelle werden von einer auf einem Löwen ruhenden Säule getragen. Ein Inschrift am Kapitell nennt als Erbauer oder Stifter einen gewissen Hartmann. Interessanter ist aber die Verzierung des Kapitells: Alle vier Seiten zeigen jeweils einen menschlichen Kopf, aus dessen Mund zwei Fabeltiere herausquellen. Der dreifach gewundene Hinterleib, noch teilweise im Mund verborgen, ist der einer Schlange. Doch der Körper trägt Vogelflügel, und der Kopf könne vom Wolf entlehnt sein. Nur ein Beinpaar hat dieses Tier. Viel ist über die Bedeutung der Darstellung gerätselt worden.

Hartmannsäule, Goslar - Foto © J. Georg Friebe


Der Paläontologe Othenio Abel fand eine eigenwillige Erklärung: Wie beim Tod verlässt nach alter Vorstellung auch im Schlaf die Seele den Körper. Morgens findet sie wieder zurück, und der Schläfer erwacht. Nur beim Tod ist das Entweichen der Seele endgültig. Schlaf und Tod werden daher Brüder genannt. Selbstverständlich kann die Seele den Menschen nur durch eine natürliche Körperöffnung verlassen. Keinesfalls ist sie dem Unflat gleichzustellen. Einzig der Mund genügt den hohen Anforderungen. Durch ihn atmet der Mensch den Odem des Lebens, durch ihn bezieht er die Kraft des Lebens aus Speis und Trank. In dieser Vorstellung wurzeln Gewohnheiten, die heute nur mehr als Zeichen der Höflichkeit, manchmal sogar nur als konventionelle Lüge wahrgenommen werden. Dem Niesenden wünscht man "Gesundheit" – früher hiess dieser Wunsch "Helf GOtt", denn es bestand ja immerhin die Gefahr, sich die Seele aus dem Leibe zu niesen. Und wer sich beim Gähnen die Hand vor den Mund hielt, wollte damit verhindern, dass der Teufel in ihn eindringen konnte um seine Seele zu rauben.

Abel glaubt nun, dass das aus dem Mund dringende Drachenpaar die Seele symbolisiert. Sie vereinigt die Eigenschaften dreier mächtiger Tiere: Schlange, Vogel und Wolf. Er verweist auf die ägyptische und griechische Antike, wo die Seele bisweilen als Schlange dargestellt wurde. Und die bekanntesten Attribute des Hermes Psychopompos, des Führers der Seelen in die Unterwelt, sind der von zwei Schlangen umwundene Stab sowie Flügelhelm und Flügelschuhe. Das Bild von der Seele in Vogelgestalt ist in deutschen Sagen und Märchen verbreitet.

Es ist schwer zu beurteilen, ob Abel recht hat. Seine Betrachtungen veröffentlichte er 1939, und das Buch ist gemäss der Ideologie seiner Zeit gefärbt. Es ist mühsam, über die Germanenverehrung hinweg zu lesen, und die objektivierbaren Fakten heraus zu filtern. Der Abel´sche Seelendrache fand jedenfalls keinen Eingang in die Kunstgeschichte. Mag sein, dass die Kunsthistoriker ein Buch über Fossilien im Volksglauben platterdings ignorierten, mag sein, dass Abel sich geirrt hatte.


Seelendrachen in der Stiftskirche zu Hamersleben - Foto © J. Georg Friebe

Tatsache ist jedoch, dass verwandte Darstellungen gar nicht so selten angetroffen werden. Abel führt zusätzliche Beispiele aus Goslar und Quedlinburg an. Auf einer Urlaubsreise in Sachsen-Anhalt konnte ich weitere Darstellungen entdecken.

Die Stiftskirche zu Hamersleben beherbergt gleich zwei Kapitelle mit diesem Motiv. Im einen Fall sind es wiederum Drachen, die aus dem Mund quellen.

Entstellte Seelendrachen in der Stiftskirche zu Hamersleben - Foto © J. Georg Friebe

Doch am anderen Kapitell wählte der Künstler eine neue Darstellung. Aus den Drachen wurden Pflanzenranken, aus dem Seelensymbol wurde ein dekoratives Ornament. Gleichzeitig verliert das Antlitz seine menschlichen Züge. Beide Darstellungen sind vor 1141 entstanden.

Etwas jünger ist eine Darstellung im Kreuzgang des Klosters Gernrode (um 1170). Hier ist es wieder ein Menschenkopf, aus dessen Mund blattartige Ornamente hervordringen. Vielleicht ging bereits in dieser Zeit das Wissen um die Bedeutung der Darstellung verloren, und die alten Motive wurden zum reinen Dekor.

Entstellte Seelendrachen im Kreuzgang zu Gernrode - Foto © J. Georg Friebe


Quellen

  • Abel O. (1939): Vorzeitliche Tierreste im Deutschen Mythus, Brauchtum und Volksglauben. - 304 S., Jena (Gustav Fischer).

[Fotos] © J. Georg Friebe

http://bestiarium.net/seelendrachen.html

--Methodios (Diskussion) 09:36, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Drachenbrunnen - Brunnendrachen[Bearbeiten]

Gibt es wasserspeiende Drachen ? Feuer, ja natürlich - Feuer speit jeder vernünftige Drache (selbst wenn er Feuerwehrhauptmann werden will). Wasser hingegen ist geradezu kontraproduktiv, und ein wasserspeiender Drache ein Widerspruch in sich selbst. Und dennoch findet man an Brunnen drachenartige Mischwesen, aus deren Maul das erfrischende Nass quillt.


Zwei Fischschwänze mit zusätzlichen Flossen zieren diese Brunnenfigur in Bad Ischl. Schuppen bedecken den ganzen Körper, doch der Kopf ähnelt dem eines Hundes. Wozu das Untier Hinterbeine hat, wenn gleichzeitig die Vorderbeine fehlen, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben.

Brunnendrache, Bad Ischl - © J. Georg Friebe

Brunnendrache, Genf - © J. Georg Friebe

Noch skurriler wirkt dieser Brunnendrache, den ich in Genf entdeckt habe. Der Kopf könnte von einer Echse stammen, ergänzt durch die furchterregenden Zähne. Die kurzen, kräftigen Reptilbeine zeigen Schwimmhäute. Doch ein Beinpaar genügt. Die flügelartigen Lappen am Hinterleib sollen wohl Flossen sein, denn Flügel wären im Wasser hinderlich. Ein Schuppenpanzer bedeckt das gesamte Tier. Der Schwanz trägt merkwürdige Auswüchse und endet in einem floralen Motiv.

http://bestiarium.net/brunnen.html

--Methodios (Diskussion) 09:40, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Drachenbrücke[Bearbeiten]

Neben einigen anderen Drachendarstellungen in der Stadt und dem Stadtwappen erinnert heute vor allem die Drachenbrücke (slo. Zmajski most, historisch auch Zmajev most) an die Drachenlegende. Die Brücke überquert den Llubljanica und ist ein Wahrzeichen der Stadt. Gebaut wurde sie im frühen 20. Jahrhundert, als Ljubljana Teil von Österreich-Ungarn war, unter dem Namen Franz Josef I. Jubiläumsbrücke, jedoch benannte man sie 1919 in Drachenbrücke um.

Auf der Brücke befinden sich vier Drachenstatuen, die vom Architekten Giorgio Zaninović entworfen und von der Wiener Firma A. M. Beschorner gefertigt wurden. Eine der Statuen stellt den Drachen dar, der einst von Iason und Medea getötet wurde.

Der Legende nach sollen die Drachen ihre Schwänze bewegen, wenn eine Jungfrau die Brücke überquert. Manche Einwohner nennen die Brücke auch "Schwiegermutter".


https://drachen.fandom.com/de/wiki/Drache_von_Ljubljana

--Methodios (Diskussion) 11:29, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Drachenbäume[Bearbeiten]

Der Birnbaum wird in sorbisch auch płońc oder płonica genannt, der wilde Apfelbaum płojnc[14]

Der Birnbaum in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Pl%C3%B3n#cite_note-SchulenburgBirnbaum-14

--Methodios (Diskussion) 20:17, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Drachenb%C3%A4ume


Drachenbäume

Der Baum im Garten Eden

siehe https://drachen.fandom.com/de/wiki/Schlange_von_Eden

In einigen Legenden aus Ostdeutschland wurden die Birnbäume (Pyrus) als "Drachenbäume" bezeichnet.

Eine Legende aus dem Wendland erzählt Folgendes:

"Der wilde Birnbaum heißt Plonica, also nach dem Drachen, wie der wilde Apfelbaum. Plonica heißt auch die Frucht dieser Bäume. Aus der Frucht der Drachenbäume kocht man ein Bier, das gegen viele Krankheiten hilft. Aus den Früchten des Drachenbaums muß man eine Brühe kochen; dieselbe hilft gegen Schmerzen im Unterleib. Ein Feld wird vor Unheil aller Art behütet, wenn man auf dasselbe einen Drachenbaum pflanzt. Wenn man in der Silvesternacht gleich nach Mitternacht Brühe von den Früchten des Drachenbaums auf die Hausschwelle gießt, so kommt in dem Jahr der Tod nicht ins Haus. Im Paradies hat der Teufel als Drache auf einem wilden Birnbaum gesessen und die Menschen zur Sünde gebracht. Die wilden Birnbäume sind den Menschen aus dem Paradies nachgezogen. Man findet sie allerwärts in der Welt: Sie sind lieblich anzusehen, aber sie taugen nichts. In den Drachenbäumen pflegen die Drachen zu hausen. Wie die Drachen sieben Häupter hatten, so haben auch die Drachenbäume sieben große Zweige." ―[1]

Der Begriff Plonica bezieht sich hierbei auf den Plón, den Hausdrachen der sorbischen Folklore[2].



In einer ähnlichen Sage aus der Mark Brandenburg zum Alten Testament findet sich die Behauptung, dass Adam und Eva nicht durch die Frucht des Apfelbaums, sondern durch die ehemals süßen Birnen des Drachenbaums zu Fall gebracht wurden. Zur Strafe dafür sei diese Birne vom Garten auf das Feld gesetzt und verflucht worden, so dass die Frucht verkümmere und nur noch bitteren Saft enthielt. Es entstand die wilde Feldbirne (der Drachenbaum, gewöhnlich Knödel genannt).

"»Keine Heimat, wie andre Bäume, sollte sie haben, sondern unstät und flüchtig, überall und nirgends sollte sie durch alle Länder ziehen ... Keine Singvögel und Eichkätzchen, sondern des Teufels Gelichter, wilde Katzen, Eulen und Fledermäuse sollten um die hohen, meist hohlen Bäume ihr Wesen treiben.« (Es soll dies eine Templersage sein, die sich im Volke der Neumark lebendig erhielt.)" ―[3]

[Laut Weinreb spricht der biblische Text nur allgemein von „den Früchten“ des Baums der Erkenntnis, scheint bei diesem aber am ehesten an einen Feigenbaum zu denken (vgl. Gen 3,7 EU). Während die Frucht in frühjüdischen Apokalypsen die Weintraube ist,[45] stellt die christliche Kunst des späten Mittelalters den Baum jedoch meist als Apfelbaum dar, möglicherweise wegen des Wortspiels, das sich in der lateinischen Bibelübersetzung (Vulgata) zwischen mālum (= Apfel) bzw. mālus (= Apfelbaum) und malum (= das Böse) ergibt.

Nach volkstümlich-legendarischer Vorstellung in Deutschland sei Adam nach dem Biss in die verbotene Frucht ein Stück davon „im Halse stecken geblieben“, weswegen der Schildknorpel am Kehlkopf bei Männern auch „Adamsapfel“ genannt wird.

Auch der Brauch, am Heiligen Abend, der liturgisch dem Gedächtnis der Stammeltern Adam und Eva gewidmet ist, den Weihnachtsbaum mit Äpfeln zu schmücken,[46] erinnert an den Genuss der verbotenen Früchte vom Baum der Erkenntnis (Sündenfall) durch den „alten Adam“, von dessen Folgen (Erbsünde) die Menschheit durch den an Weihnachten geborenen „neuen Adam“ Jesus Christus erlöst worden ist.

Im apokryphen Nikodemusevangelium wird erzählt, als Adam im Sterben lag, habe sein Sohn Set am Paradiesestor um das Öl der Barmherzigkeit vom Baum des Lebens gebeten, damit sein Vater wieder gesund werde. Der Erzengel Michael habe dies verweigert, ihm aber einen kleinen Zweig vom Baum der Erkenntnis mitgegeben. Da bei Sets Rückkehr Adam schon gestorben war, habe Set den Zweig auf dessen Grab gepflanzt. Der Baum, der daraus wuchs, sei zum Holz des Kreuzes Jesu geworden.] - w:de:Baum der Erkenntnis


[Im letzten Buch des Neuen Testaments und der christlichen Bibel, der Offenbarung des Johannes, wird das Bild vom Lebensbaum (Offb 2,7 EU; 22,2.14.19 EU) wie auch von der Paradiesesschlange (Offb 12,9 EU) wieder aufgegriffen: diese wird mit dem Teufel oder dem Drachen identifiziert, „der die ganze Welt verführt“.] w:de:Baum des Lebens (Bibel)

Trivia

Kanarischer Drachenbaum (Dracanea draco)

  • Heute wird die Bezeichnung "Drachenbäume" nur noch für die Gattung Dracaena verwendet. Einer Sage nach sind diese dem Blut von Ladon entsprungen[4].
  • Der Peridexion ist ein Baum mittelalterlicher Bestiarien, der Drachen fernhält, also quasi ein Anti-Drachen-Baum.
  • In vielen Sagen ist eine Linde oder ein Lindenhain der Wohnort eines Drachen, vermutlich aufgrund der Namensgleichheit mit dem Wort Lindwurm. Beispiele sind Die Otternlinde bei Wurzach oder Der Stock im Weg.
  • Drachen als Bewohner des Baumes des Lebens (z.B. Nidhöggr oder die Schlange von Eden) oder eines anderen besonderen Baumes (z.B. Arabische Schlangen oder Ladon) sind ein Motiv der Mythologie und Folklore, das in der modernen Fantasy kaum noch vorkommt[5].

Einzelnachweise

  1. Iris Rinkenbach & Bran O. Hodapp (2002), Das grosse Buch der Drachen, Schirner Verlag, S.175-176, ISBN 978-3897671126
  2. Der Birnbaum in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074
  3. Oskar Dähnhardt (2012), Sagen zum Alten Testament (Märchen der Welt), Jazzybee Verlag, ISBN 9783849603533
  4. Plantscapers: The Dragon Tree Myth
  5. María Aurora Lestón Mayo (2014), Tracing the Dragon: A Study of the Origin and Evolution of the Dragon Myth in the History and Literature of the British Isles, Universidade de Santiago de Compostela, http://hdl.handle.net/10347/11730

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Drachenb%C3%A4ume

--Methodios (Diskussion) 06:23, 9. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Birnbaum.

[50] Ein Mann sah um einen Birnbaum142 ein Licht. Dann wurden es fünfzehn und gingen oben in die Aeste und tanzten kreuz und quer in den Zweigen. Dann fielen sie wieder herunter und wurden eins. S.

142 Wurde vereinzelt auch płońc genannt; płojnc ist der wilde Apfelbaum; płončki die Früchte desselben. Schleife. In Burg (Spreewald) nennen einzelne, welche überhaupt das Wort płonica kennen, wilde Aepfel- und Birnbäume (selten hier) so, sonst wird von den Niederwenden, soviel ich gehört, płonica ausschliesslich für den wilden Apfelbaum gebraucht. »Wenn man durch Ableger oder aus dem Samen gepfropfter Aepfel einen Stamm [Wildling] zieht und pfropft ein Reis von diesem in eine Weide oder Eberesche, so werden die Früchte zwar klein und bitter, halten aber ein Jahr aus. Sie werden eingelegt und heissen płonica« (Kito Pank). B.

Quelle:

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 50.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon/Der+Birnbaum

Permalink:

http://www.zeno.org/nid/20007915187

--Methodios (Diskussion) 07:28, 9. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Peridexion (Anti-Drachenbäume)[Bearbeiten]

w:de:Peridexion

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Peridexion


Other names: Aradixon, Circa dexteram, Environ destre, Paradixion, Pendens, Peredixion, Perindens

https://bestiary.ca/beasts/beast263.htm

--Methodios (Diskussion) 12:12, 9. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Sächsische Drachen[Bearbeiten]

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Drachenh%C3%B6hle_Syrau

w:de:Syrau

--Methodios (Diskussion) 12:05, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Slawische Drachen[Bearbeiten]

w:de:Slawischer Drache

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Kategorie:Slawische_Mythologie

Sorbischer Drache[Bearbeiten]

Plón

Plon Sorbischer Drache.jpg

Der Plón (niedersorbisch für Drache, obersorbisch zmij[1], auch Drack oder Drock[2]) ist ein Hausgeist der sorbischen Mythologie.

Beschreibung

Ähnlich anderen Hausdrachen wie dem Gluhschwanz oder dem Korndrachen bringt der Plón unverhofft Reichtum oder Nahrung ins Haus. Im Austausch verlangt er jedoch, dass man ihn mit gesüßtem Hirsebrei oder anderer Nahrung füttert[2][3]. Je nachdem, was der Drache bringt, wird manchmal zwischen Getreidedrachen (žitny zmij), Milchdrachen (mlokowy zmij) und Gelddrachen (pjenježny zmij) unterschieden[3][4]. Diese lassen sich farblich unterscheiden, da Drachen mit Korn bläulich erscheinen, mit Geld aber hell scheinen[2].

Meist lebt der Plón hinter dem Ofen, manchmal aber auch in einem Gefäß verborgen. Anstatt bei Menschen zu leben, kann ein Gelddrache aber auch unterirdisch verborgene Schätze hüten. Orte, an denen solche vergraben sind, können durch das Feuer des Drachen erkannt werden[3].

Ein Plón kann theoretisch verkauft werden. So soll ein reicher Bauer aus Bad Muskau einst einen Plón verkauft haben, dem Käufer stattdessen aber nur einen Sack voll Sand gegeben haben[5].

Der Plón wird meist als feurige Schlange, die blitzschnell über den Himmel fliegt, beschrieben[3]. Manchmal wird er aber auch als "altes Kalb" beschrieben[6][7] oder erscheint in Gestalt anderer Tiere wie Hühner[5] oder Ferkel[8]

--Methodios (Diskussion) 19:35, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Der Plon.

[49] Der plon hat sieben Köpfe gehabt. Wenn der Drache fliegt, soll man sagen: »Plon, plon« und etwas hineinwerfen. S.

Wenn der Drache Geld hat, ist er viel heller, wenn Korn bläulicher. Sein Essen ist dicke Hirse mit Syrup und Zucker. Der »Drack« sitzt oben in Scheunen, abends sieht man ihn »hintrecken« [hinziehen]; auch oben auf Brunnenschwengeln [von Ziehbrunnen] hat er immer gesessen. Nur die Schweine dessen, der den Drachen hat, fressen das Korn, das er fallen lässt, andere nicht. G.-S. I, 103.

Damit der »Drock« Geld brächte, sollte ihm eine Frau ein schwarzes Huhn geben. Heiligensee.[49]

  • Der Plon als Ferkel
  • Der Birnbaum
  • Der Plon bei Schleife
  • Der Plon als Baumstamm
  • Der Plon als Hüter
  • Der hungrige Plon
  • Der Drache
  • Der böse Drachen

Quelle:

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 49-50.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon

Permalink

http://www.zeno.org/nid/20007915160

--Methodios (Diskussion) 07:36, 9. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Der hungrige Plón[Bearbeiten]

Laut einer Sage hatte einst ein Plón einem Bauern viel Geld herbeigeschafft, doch nun wollte er den Drachen loswerden. Zu diesem Zweck hängte er einen Strumpf auf, welchen er unten aufgeschnitten hatte, und sagte zum Plón: "Perej njekrynjoš nic jěsć, až budžoś tu strumpu pełnu penjez nanosić", was so viel bedeutet wie: "Eher kriegst nichts zu essen, als bis Du den Strumpf voll Geld wirst tragen[5]."

Da es dem Plón nicht gelang, den Strumpf zu füllen, verschwand er vor Hunger vom Hof des Bauern. Das Geld des Bauern jedoch wurde zu Pferdemist, mit Ausnahme des Geldes, das er anderen geliehen hatte[5].

--Methodios (Diskussion) 19:38, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Der Plón bei Schleife[Bearbeiten]

1817 wurde ein Plón gesehen, der über Schleife flog. Das Tier war nur so groß wie ein Huhn, erleuchtete aber das ganze Dorf. Als jedoch jemand rief "Plón! Plón!" wurde es immer kleiner, bis es verschwand[9].

[Der Plon bei Schleife http://www.zeno.org/nid/20007915195] in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074

Der Plon bei Schleife.

[50] Im Jahre 1817, abends zwischen 11 und 12 Uhr sah der alte Mudra einen Plon über Schleife wegziehen, der war gerade wie eine Henne so gross und das ganze Dorf war licht. Er oder ein anderer sagte: »Plon! plon!« da wurde er immer kleiner und kleiner und hat sich zuletzt verzogen. S.

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 50.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon/Der+Plon+bei+Schleife

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http://www.zeno.org/nid/20007915195

--Methodios (Diskussion) 19:43, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Plón als Huhn[Bearbeiten]

Einst soll in Schleife ein Bauer den Plón gehabt haben. Als er "abbrannte", kam am nächsten Tag ein fremdes Hühnchen zum Gemeindevorsteher Noack und ließ sich nicht mehr vertreiben. Die Leute hielten das Huhn für den Plón, und so wollte ein Mann aus einem anderen Dorf es fangen, was ihm aber nicht gelang[5].

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Pl%C3%B3n

--Methodios (Diskussion) 19:47, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Der Plón als Baumstamm[Bearbeiten]

Ein Mann namens Hanko ging um Mitternacht von Halbendorf nach Schleife. Kurz vor seinem Ziel hörte er hinter sich ein peitschendes Geräusch und sah ein helles Licht. Er sprach: "Ty zaklety plon, co som ja tebi winowaty", was so viel bedeutet wie: "Du verfluchter Drache, was bin ich Dir schuldig?"[10]

Daraufhin erschien vor ihm auf der Straße ein glühender Baumstamm und erschrak den Mann. Der Baumstamm stieg in den Himmel auf bis er nur noch ein Lichtpunkt war und verschwand [10].

10 Der Plon als Baumstamm in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Pl%C3%B3n

--Methodios (Diskussion) 19:49, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Plon als Baumstamm.

[50] Ein Mann, Namens Hanko, ging Nachts in der zwölften Stunde von Halbendorf nach Schleife. Wie er etwa auf tausend Schritt dem Dorfe nahe war, hörte er hinter sich, als schlüge einer mit der Leine143 auf die Erde und dann gab es ein grosses Licht. Hanko sprach: »Ty zaklety plon, co som ja tebi winowaty, Du verfluchter Drache, was bin ich Dir schuldig?« Sofort lag quer über die Strasse ein glühender Baumstamm (žagły bom) und Hanko bekam einen solchen Schreck, dass ihm die Haare zu Berge standen (až su se jomu te łosy zwigali) und die Mütze hoch hoben. [I, 180.] Dann fing der glühende Stamm an sich zu heben in die Luft, und wurde kleiner und kleiner, zog wie eine runde Kugel nach Gross-Düben hinüber und verschwand zuletzt als ein kleiner Punkt in der Luft. S.

143 z.B. Waschleine, Pferdeleine.

Quelle:

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 50.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon/Der+Plon+als+Baumstamm

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http://www.zeno.org/nid/20007915209

--Methodios (Diskussion) 19:52, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Plón als Hüter[Bearbeiten]

"In Graustein (Syik) war ein reicher Wirth, der hatte den Plon. Und in des Wirthes Garten ging ein Kuhjunge und stieg auf einen Pflaumenbaum. Da sielte sich unten ein Plon wie ein grosser schwarzer Klumpen um den Baum. Pflaumen hatte der Junge schon im Magen, aber in der Tasche noch keine. Wie er so pflückte, kam der Wirth, denn der Plon hatte ihn schon geweckt, und nun musste der Junge »Reissaus« nehmen."

―Willibald von Schulenburg: Wendisches Volksthum in Sage und Sitte[11]

11 Der Plon als Hüter in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Pl%C3%B3n

--Methodios (Diskussion) 19:54, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Plon als Hüter.

[50] In Graustein (Syik) war ein reicher Wirth,144 der hatte den Plon. Und in des Wirthes Garten ging ein Kuhjunge und stieg auf einen Pflaumenbaum. Da sielte sich unten ein Plon wie ein grosser schwarzer Klumpen um den Baum. Pflaumen hatte der Junge schon im Magen, aber in der Tasche noch keine. Wie er so pflückte, kam der Wirth, denn der Plon hatte ihn schon geweckt, und nun musste der Junge »Reissaus« nehmen. S.

144 Ein Hauswirth, Bauer.

Quelle:

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 50.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon/Der+Plon+als+H%C3%BCter

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http://www.zeno.org/nid/20007915217

--Methodios (Diskussion) 19:56, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Der Plon als Ferkel[Bearbeiten]

In Burg bei Burghammer erschien einst ein Plón in Gestalt eines Ferkels und wurde von einem Schäfer beobachtet[8].

8 Der Plon als Ferkel in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074

--Methodios (Diskussion) 19:59, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Plon als Ferkel.

[50] Bei Burg kam ein Plon und fiel wie ein Ferkel zwischen den Schafen nieder, als der Schäfer hütete. Burg bei Burghammer.

Quelle:

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 50.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon/Der+Plon+als+Ferkel

Permalink:

http://www.zeno.org/nid/20007915179

--Methodios (Diskussion) 20:00, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der kochende Drache[Bearbeiten]

Früher war es Brauch, dass die Frauen mittags früher von den Feldern gingen, um das Mittagessen vorzubereiten. Eine Frau aber ging immer erst kurz vor Mittag. Dennoch stand das Essen immer schon fertig auf dem Tisch, wenn die andere kamen. Um dies zu bewerkstelligen hatte sie auf dem Dachboden einen Drachen in einer Tonne. Zu diesem ging sie mit einer großen Schüssel und sprach[6]:

[[wikipedia:de:Küllexe[13] man, Hänseken, külexe, Backebirnen und Klösse|Küllexe[13] man, Hänseken, külexe, Backebirnen und Klösse]]

Die Menschen wunderten sich natürlich, und so wurde sie eines Tages von einem Knecht beobachtet. Dieser erzählte der Magd davon, und beide weigerten sich, zu Essen. Als die Frau sie darauf ansprach, sprach die Magd: "Was Euch das alte bunte Kalb kulixt, das werden wir nicht essen." Doch als sie danach in die Küche ging, saß der Drache im Schornstein auf einer Räucherstange und beschiss die Magd von oben bis unten, wodurch sie ganz blau wurde. Daher kommt das Sprichwort: "Du siehst aus wie vom Drachen beschissen."[6]

6 Der Drache in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Pl%C3%B3n

--Methodios (Diskussion) 20:04, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Drache.

[51] Auf dem »Lande« ist es Brauch, dass gewöhnlich die Hausfrauen das »Mittag« [Essen] besorgen. Deshalb gehen sie mittags früher vom Felde als die anderen weg. Eine Frau aber, die den Drachen hatte, blieb immer bis »hoch« in den Mittag auf dem Felde und ging erst kurz vor den anderen nach Hause. Dann stand jedesmal das Mittagsessen schon fertig auf dem Tische. Das kam so. Wenn sie zu Hause kam, ging sie gleich auf den Boden, da lag in einer grossen Tonne der Drache. Zu dem ging sie mit einer grossen Schüssel heran und sagte:

»Küllexe man [nur], Hänseken, külexe147 [kotze, brich aus, speie],

Backebirnen und Klösse [kulki]«.

Dann trug sie das Essen auf den Tisch und die Leute assen und wunderten sich. Eines Tages aber ging ihr der Knecht nach auf den Boden und sah heimlich zu. Sie aber kam wieder herunter, ohne es zu wissen. Dann erzählte es der Knecht der Magd und beide assen den Tag nichts. Da fragte die Frau: »Warum esst Ihr nicht?« und die Magd sagte: »Was Euch das alte bunte Kalb kulixt, das werden wir nicht essen«.

Dann ging die Magd hinaus nach der Küche. Im Schornstein sind doch zwei Stangen, an denen der Speck aufgehängt wird; auf denen nun sass der Drache im Schornstein und beschiss die Magd von oben bis unten. Dann war und blieb sie ganz blau, sie konnte machen, was sie wollte.

Darum sagt man noch, wenn einer so schwarzblau aussieht: »Du siehst aus wie vom Drachen beschissen«. G.-S.

147 Anderwärts: kolxen.

Quelle:

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 51.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon/Der+Drache

Permalink:

http://www.zeno.org/nid/20007915233

--Methodios (Diskussion) 20:06, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der böse Drachen[Bearbeiten]

Als es einmal eine Magd ärgerte, den Drachen (Drack) füttern zu müssen, gab sie ihm den Hirsebrei zu heiß. Der Drache wurde daraufhin böse und erzählte es der Wirtin. Tagelang musste der Drache danach mit kühler Milch gefüttert werden[7].

7 Der böse Drachen in Willibald von Schulenburg (1847), Wendisches Volksthum in Sage und Sitte, CreateSpace (2013), ISBN 978-1492755074

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Pl%C3%B3n

--Methodios (Diskussion) 20:08, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Der böse Drachen.

[51] Eine Magd musste mal den Drack füttern und gab ihm das Essen zu heiss. Denn es ärgerte sie, dass sie das »alte« Kalb füttern sollte. Da sass er in der Tonne, das Maul so aufgesperrt und »glotzte« sie an, und sie goss ihm die dicke Hirse, so heiss wie sie war, in den Hals. Da wurde er sehr böse und erzählte es der Frau [Wirthin]. Und konnte tagelang nichts fressen und die Frau musste ihn immer mit süsser Milch kühlen. G.-S. I, 104.

Quelle:

Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 51.

http://www.zeno.org/M%C3%A4rchen/M/Sorben/Willibald+von+Schulenburg%3A+Wendisches+Volksthum+in+Sage+und+Sitte/Siebenter+Abschnitt/Der+Plon/Der+b%C3%B6se+Drachen

Permalink:

http://www.zeno.org/nid/20007915241

--Methodios (Diskussion) 20:10, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Drache von Drachhausen[Bearbeiten]

Die Gemeinde Drachhausen trägt einen Drachen im Wappen, der einst einem Bauern regelmäßig Gold gebracht haben soll. Doch als dessen Frau einmal den für den Drachen bestimmten Hirsebrei verbrannte, wurde der Drache wütend und griff den Hof des Bauern und die Kirche an

Festschrift Geschichte und Geschichten eines Dorfes

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Pl%C3%B3n#cite_note-Festschrift-12

--Methodios (Diskussion) 20:12, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Der Drache in Drachhausen

Der Drache von Drachhausen ist das Wappentier der Gemeinde Drachhausen (niedersorb.: Hochoza) in Brandenburg.

Sage

Der Sage nach soll auf dem Dubrauer Berg einst ein Drache gelebt haben, der nachts zum Bauern Lottra flog. Dort gelangte er durch den Kamin in die Küche, wo der Bauer ihm täglich eine Schüssel Hirsebrei hinstellte. Zum Dank füllte der Drache die Schüssel mit Gold[1].

Eines Tages brannte der Bäuerin der Hirsebrei an. Aus Zorn darüber warf der Drache einen schweren Stein auf das Grundstück, traf dabei aber die Kirche, die ihm beim Anflug immer im Weg war und deren Glockengeläut er hasste. Daraufhin setzte er den Kirchturm mit seinem Feuerschweif in Brand und verschwand[1].

Die Beschreibung des Drachen als Goldbringer entspricht dem in der Gegend verbreiteten sorbischen Hausdrachen Plón.

Der Drache im Dorf

Das Wappen von Drachhausen

Mitten im Dorf Drachhausen steht eine Betonstatue des Drachen, die anlässlich der Wendischen Festtage 1998 hergestellt wurde. Ursprünglich wollte Gemeindearbeiter Wilhelm Ruhl den Drachen nur für den Festzug aus leichtem Material bauen, doch dann entschloss er sich, Beton und Eisen zu verwenden [2].

Quellen

  1. Festschrift Geschichte und Geschichten eines Dorfes
  2. Geschichtliches der Gemeinde, Peitz, archiviert am 07. Juli 2016

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Drache_von_Drachhausen

--Methodios (Diskussion) 11:15, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Die Landwirtschaft und auch die umliegenden großen Waldgebiete spielten für die Bewohner immer eine besondere Rolle. Die Nutzung der Früchte des Waldes, die Jagd und die Holzgewinnung waren stets eine Stütze des Lebens und der Dorfentwicklung. Eine Besonderheit liegt auch in der Struktur des Dorfes, die von weiträumig angelegten Grundstücken gekennzeichnet ist und einen deutlichen Zersiedlungscharakter aufweist. Bereits die Ureinwohner von Drachhausen waren Wenden/Sorben, die Sprache und Kultur war in all den Jahren stark verbreitet und konnte sich auch durch die Lage des Ortes so lange und selbständig halten. Erst nach 1960 bekam der Ort eine feste Straße von Cottbus.

https://web.archive.org/web/20160707082900/http://www.peitz.de/cms/front_content.php?idcat=102

Drachhausen erstmals am 04. 05. 1504 als „Hoen Drußow“ erwähnt - 1506 „Drochoßen“, 1641 „Drachausen“ - sorbischer Name abgeleitet von ochoz „Umgang um ein zur Siedlungsrodung bestimmtes Waldstück“ w:de:Drachhausen niedersorbisch Hochoza, Landkreis Spree-Neiße, ehemals Amt Cottbus

--Methodios (Diskussion) 11:22, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Lindwurm von Trutnov[Bearbeiten]

Das Wappen von Trutnov

"Du wütendes und niederträchtiges Untier, sei der Segen der Stadt Trautenau und bleibe es auch für ewig!"

―Text auf dem Denkmal in der Lindwurmgasse

Der Lindwurm von Trutnov ist ein Drache, der die Stadt Trutnov (dt. Trautenau) in der Königgrätzer Region (cz.: Královéhradecký kraj) in Tschechien im Jahr 1006 terrorisiert haben soll.


Legende

Der Legende nach tauchte der Drache auf, als die Stadt gerade erbaut wurde. Während der Bauarbeiten gingen zwei Maurer in den Wald, um einen Steinbruch zu suchen. Am Hang nahe dem ehemaligen Diebsturm hörten sie ein erschrecktes Rabengeschrei [2].

Schließlich fanden sie den Verursacher am Rand einer steilen Schlucht, die mit Gestrüpp überwuchert war. Direkt unter dem Felsen sahen sie den Raben, der aufgeregt umherflatterte. Sie fanden auch den Grund für die Angst des Vogels, und zwar einen Lindwurm, der aus einer Felshöhle hervorkam [2].

Schnell eilten die beiden Maurer zurück zu den anderen Arbeitern, jedoch nicht, ohne den Weg durch Zeichen in den Bäumen zu markieren. Der Bauherr, Albrecht von Trautenberg, wollte ihnen die Geschichte jedoch nicht glauben. Als sie jedoch Stein und Bein schworen, dass sie die Wahrheit sprechen, wollte der Bauherr sich persönlich überzeugen [2].

Nachdem auch er den Drachen gesehen hatte, leitete er sofort Vorbeitungen zum Einfangen und Töten des Untiers ein. Die Arbeiter ließen viele Bretter vom Hügel hinab zu der Höhle. An den Bäumen befestigten sie Schlingen, die sie an Seilen zur Höhle hinunterließen. Vor die Höhle legten sie ein totes Lamm als Köder [2].

Schließlich kam der Lindwurm hervor und stürzte sich auf das Lamm, wobei er über die Seile stolperte. Sobald er durch die Schlingen kroch, zogen sie diese fest zu und fesselten den Lindwurm. Sobald er bewegungsunfähig war, überlegten sie, wie sie ihn töten konnten [2].

Die Arbeiter fertigten ein großes Gitter, das sie auf den Lindwurm hinunterließen. Seitlich beschwerten sie es mit großen Steinen, einen Haufen auf den Kopf, und einen auf den Schwanz. Dann zündeten sie vor dem Drachen ein Feuer an, dessen Rauch ihn erstickte und schwächte, bis er schließlich starb [2].

Albrecht von Trautenberg ließ dem Lindwurm schließlich das Leder abziehen und es mit Holzspänen ausstopfen. Den Balg des Tieres stellten sie im alten Turm aus, während sie das Fleisch im Boden vergruben [2].

Zum Landtag in der Stadt Brno (dt. Brünn) im Jahr 1024 schenkten die Trautenauer den Lindwurm dem Herzog Oldřich von Böhmen. Dieser hängte ihn im Alten Rathaus von Brno auf, wo er noch heute ausgestellt ist [2] [3].

Hintergrund

Die Sage selbst ist erst im 16. Jahrhundert erstmals nachweisbar. Sie wurde zur Hintergrundgeschichte des Wappens und der Stadtsiegel, die den Lindwurm zeigen [1].

Tatsächlich handelt es sich bei dem in Brno ausgestellten Drachen um ein ausgestopftes Krokodil. Um diesen Drachen von Brno ranken sich auch in Brno diverse Sagen, nach denen er dort gewütet haben soll. Ursprünglich war es ein Geschenk des ungarischen Königs Matthias Corvinus im Jahr 1608?, der es auf einem Kreuzzug von einem türkischen Sultan erhalten hatte [4]. w:de:Matthias Corvinus Matthias Corvinus, eigentlich Hunyadi (ungarisch Hunyadi Mátyás, rumänisch Matia Corvin, kroatisch und serbisch Matija Korvin, slowakisch Matej Korvín, tschechisch Matyáš Korvín; slowenisch Kralj Matjaž, „König Matthias“; * 23. Februar 1443 in Klausenburg, Siebenbürgen; † 6. April 1490 in Wien), war von 1458 bis 1490 König von Ungarn und von Kroatien, von 1469 bis 1490 (Gegen-)König von Böhmen und Eroberer weiter Teile der Habsburgischen Erblande, die er von 1485 bis 1490 von Wien aus beherrschte. - In Böhmen verlor König Georg Podiebrad in den Spannungen zwischen Hussitismus und der vorwiegend katholischen Hochadelspartei sukzessive an Autorität und verfiel 1466 dem päpstlichen Bannspruch. Dessen Exekution wurde Matthias von Ungarn übertragen.[6] Mit dem Bann entthronte Papst Paul II. König Georg von Podiebrad als „Ketzer“ und ließ gegen die böhmischen Utraquisten abermals den Kreuzzug verkünden.

Nachwirkung

Jedes Jahr bei den Maifeierlichkeiten "Už ho nesou" (dt. "Er wird schon getragen!") wird ein aus Kupferblech bestehender Lindwurm unter Leitung von "Albrecht von Trautenau" zum Rübezahlplatz (cz.: Krakonošovo náměstí) gebracht und auf den Turm des Alten Rathauses hochgezogen. Im September findet dann die "Sundání draka" (dt.: Lindwurmabnahme) statt, wo er wieder heruntergenommen wird [2][5].

Im 19. Jahrhundert wurde, zu Ehren der Sage, die Gerbergasse in Lindwurmgasse (cz.: Dračí ulička) umbenannt. 2004 wurde in dieser Straße im Zuge ihrer Erneuerung ein Denkmal für den Lindwurm gebaut [1].

Quellen

  1. Lindwurmgasse, Trutnov, archiviert am 16. Juni 2014
  2. Svobodová Veronika, Trautenauer Lindwurmsage, Trutnov, archiviert am 16. Juni 2014
  3. Moritz Bermann (1880), Alt- und Neu-Wien: Geschichte der Kaiserstadt und ihrer Umgebungen, Hartleben, S. 182
  4. Public Art around the World: Brno Dragon
  5. Drachenlegende von Trutnov, Riesengebirge

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Lindwurm_von_Trutnov

--Methodios (Diskussion) 18:16, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Lindwurmgasse

Die mit Sagen umwobene Stelle in knapper Nähe des Burgareals und des einstigen Niedertores bewog die Stadt im Jahre 2004 zur symbolischen Erneuerung der Lindwurmgasse und zur Errichtung eines Denkmals an den legendären Trautenauer Lindwurm. Die Tradition beruht auf einer Sage, erstmals im 16. erfasst und platziert hierher die „Höhle des bestialischen Lindwurms“, der vom Gefolge des sagenumwobenen Stadtbegründers Albrecht von Trautenberg im Jahre 1006 überwältigt wurde. Der Lindwurm als Wappenfigur erscheint auch in den Stadtsiegeln und wurde mit in das Stadtwappen einbezogen. Die Lindwurmgasse führte an den Hinterhöfen der Häuser in der ehemaligen Brückengasse an kleinen Holzhäusern entlang, wobei sie noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts Gerbergasse genannt wurde und in die heutige Vodní-Gasse mündete. Im romantischen Geiste des 19. Jahrhunderts wurde dann die Gerbergasse in Lindwurmgasse umbenannt. Sie verschwand jedoch beim Abriss der Bebauung in den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts.

Alte Sagen erzählen auch, dass der Hügel, worunter sich die Lindwurmhöhle befand, der Zentralpunkt bei der Ausmessung der entstehenden Stadt war. Die künstlerische Darstellung des Hügels mit der Lindwurmfigur in der erneuerten Dračí ulička (Lindwurmgasse) ist sehr symbolisch. Die Form des Fundaments deutet an den oben erwähnten Hügel, ist jedoch auch die symbolische Darstellung der ganzen Stadt, welche mit einem Mauerring umgeben ist. Dieser wird mit einem Reifen aus Metall dargestellt, womit das ganze Werk umzogen ist. Der Text ist in drei Sprachen verfasst, drei Stadttore versinnbildlichend, in Tschechisch, Deutsch und Latein. Der Inhalt des Textes wiedergibt das wortgetreue Zitat eines päpstlichen Legaten aus einer Version der alten Sagen: „Du wütendes und niederträchtiges Untier, sei der Segen der Stadt Trautenau und bleibe es auch für ewig!“ Der Reifen bedeutet jedoch noch einen Ring, der auf dem Stadtwappen von einem Raben getragen wird. Die Farben des steinernen Fundaments haben den Hauch der hiesigen geologischen Realien. Der rote Stein weist auf Permzeitalter-Sandstein hin, worauf sich die Stadt befindet. Weiße Materie vertritt die Felsformation Čížkovy kameny (Ziegengestein) und schwarze Würfel versinnbildlichen schwarzes Gold, also Kohle, aus Žacléř (Schatzlar). Dem Fundament dominiert ein Kreuz, denn aus dem christlichen Glauben schöpften unsere Vorfahren den Sinn ihrer Existenz. All dies beherrscht die Gestalt des liegenden Lindwurms, die in sich die innersten Deutungsebenen enthält.

https://web.archive.org/web/20140616235007/https://www.trutnov.cz/touristeninformation/lindwurmgasse

--Methodios (Diskussion) 18:21, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Drachenlegende von Trutnov

Veranstaltungsort: Trutnov

Termin der Veranstaltung: 8. – 9. Mai 2015

Ort der Veranstaltung: Trutnov, Stadtzentrum

Mehr Informationen unter: www.trutnovmestodraka.cz

Der schon 10. Jahrgang dieses einzigartigen Festes erinnert an die Legenden, die die Story über die Entstehung der Stadt Trutnov erzählen. Die Veranstaltung bietet weiter reichhaltige Auswahl an Kulturveranstaltungen, einen Jahrmarkt, Vorführungen der traditionellen Handwerkproduktion und vielen weiteren Attraktionen, die nicht nur für Kinder bestimmt sind. Außerdem wird am Freitag in den Nachmittagsstunden eine Parade der Drachentöter durch die Stadt ziehen. Am Samstag nach Einbruch der Dunkelheit rüsten sich verschiedene merkwürdige Kreaturen mit brennenden Fackeln aus und unter der Leitung vom sagenhaften Ritter Albrecht von Trautenberg wird der Drachen gebracht. Der Drache wird dann an den Turm von Stará radnice gehängt und dort bleibt er den ganzen Sommer über.

https://www.riesengebirge.cz/janske-lazne/ereignisse/drachenlegende-von-trutnov-1387.html

--Methodios (Diskussion) 18:22, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Drache von Smogorzów[Bearbeiten]

Friedrich Bernhard Werner (1690–1778): Kirche in Schmograu Kreis Namslau

Der Drache von Smogorzów soll einst die Ortschaft Smogorzów (dt.: Schmograu) nahe der Stadt Namysłów (dt.: Namslau) terrorisiert haben.


Sage

Der Sage nach lebte in der sumpfigen Gegend um Smogorzów ein Drache, der sich von den heidnischen Anwohnern anbeten ließ. Die Menschen hatten versucht, den Drachen zu töten, jedoch stellte er sich als unverwundbar heraus. So mussten dem Drachen Menschen rituell opfern, um ihn zu besänftigen [1].

Zunächst opferte man für gewöhnlich Kriegsgefangene, doch dies genügte dem Drachen bald nicht mehr. Er verlangte nun jährlich eine Jungfrau aus der Umgebung. Diese wurde jedes Jahr durch das Los entschieden, und im Jahr 966 fiel das Los auf die Tochter des örtlichen Woiwoden (Heerführer) [1].

Zu dieser Zeit kam Gottfried in die Gegend, der später zum ersten Bischof von Breslau werden sollte. Dieser hielt dem Drachen sein Kreuz vor und rief den Namen Jesu an. Unter lautem Brüllen verendete der Drache. Dabei war ein lautes Grollen zu hören, das noch die Bewohner des nächsten Dorfes betäubte [1].

Durch diese Tat und den Einfluss des dankbaren Woiwoden konnte Gottfried viele Bürger überzeugen, sich christlich taufen zu lassen. Der Altar, an dem der Drache seine Opfer empfing, wurde zerstört und eine Kirche wurde an diese Stelle gebaut. Der Schlafplatz des Drachen hingegen wird noch heute von den Menschen gemieden und ist als Drachengrube bekannt [1].

Eine andere Sage erzählt, dass die Bewohner selbst einen Kreuzzug gegen den Drachen organisierten. Zuerst schien der Kampf chancenlos, doch dann erschien ein Mann aus Trębaczów und blies seine Trompete so laut, dass der Drache die Flucht antrat[2].

Ortsnamen

Der Sage nach soll Smogorzów bzw. auf deutsch "Schmograu" nach dem polnischen Wort für Drache, Smok, benannt sein.

Auch andere Ortsnamen werden mit der Sage erklärt. So soll Gluszyna (dt.: Glausche) "Betäubung" heißen, da die Menschen dort vom Grollen, das beim Tod des Drachen ertönte, betäubt wurden. Das Geräusch konnte auch noch ein Dorf weiter gehört werden, in Rychtal (dt.: Reichthal), was "die Hörenden" bedeutet [1].

Die alternative Legende erklärt u.a. die Ortsnamen Kowalowice (dt.: Schmiede), wo die Kreuzfahrer ihre Pferde beschlagen ließen und Trębaczów (dt.: Trompeter), wo der Trompeter herkam [2].

Quellen Bartłomiej Grzegorz Sala (2017), Księga smoków polskich, ISBN 978-83-7576-347-8

Einzelnachweise

  1. Namslauer Heimatfreunde: Smograu
  2. Powiat Namysłowski: Smogorzów Legend

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Drache_von_Smogorz%C3%B3w

--Methodios (Diskussion) 11:47, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Es gibt mehrere Versionen der Legende von Smogorzowska. In jedem von ihnen ist die Hauptfigur ein Drache, der den Bewohnern des Namysłów-Landes Schwierigkeiten bereitet.

"Bischof Godefryd und der Drache in Smogorzów"

Józef Lompa

„Der Legende nach lebte in Smogorzów ein menschenfressender Drache, daher hielt sich dort das Sprichwort: „In Smogorzów lebte ein Drache, wenn er brüllte, waren die Menschen in Głuszyna (ein Dorf eine Meile entfernt) taub und hörten ihn bis Rychtala . Bisher haben sich hier die Namen erhalten: die Drachengrube, der Drachenteich, der Drachengang...

Nach der Tradition, die bis heute in Smogorzów üblich ist, fand Bischof Godefryd, der aus Italien nach Smogorzów kam, die hiesige Burg mit schwarzem Tuch bedeckt, während die Einwohner in großer Trauer waren. Auf die Frage, was das bedeutete, wurde ihm geantwortet: Dem Drachen, dem lokalen Götzen, haben wir bereits alle unsere Kinder geopfert, und er, damit nicht zufrieden, fordert immer noch das letzte Kind unseres Staates, und dies ist der Grund dafür Trauer. In drei Tagen will ich dich vom Drachen befreien, wenn du an diesen Gott glauben willst, an den ich glaube. Nachdem er das Versprechen erhalten hatte, fastete und betete er drei Tage lang und besiegte Geoffrey den Drachen, der zu seinen Füßen lag. Staat und Volk nahmen den christlichen Glauben an.

Legende von Smogorzów: Illustration eines Drachen aus dem „Buch der polnischen Drachen“ Illustration aus „Das Buch der polnischen Drachen“, Bartłomiej Grzegorz Sala (Text), Witold Vargas (Illustration), Paweł Zych (Illustration), BOSZ- Verlag

„Legende von Smogorzów“

Es war einmal ein grausamer, gefräßiger Drache, der fürchterlich brüllte und Feuer spuckte, kam in ein bestimmtes Dorf - fortan Smogorzów genannt. Von da an lebten seine Bewohner in ständiger Angst, und um den Zorn des Drachen zu besänftigen, brachten sie ihm ständig Opfer.

Das Gebrüll des Drachens war in fernen Orten zu hören, die fortan Rychtal und Rychnów genannt wurden. Die Bewohner des nahe gelegenen Głuszyna wurden von dem brüllenden Reptil betäubt. Die Bevölkerung, die ständig von einem schrecklichen Monster unterdrückt wurde, musste in mehrere Kilometer entfernte Gebiete fliehen. Dort wurde nach langen Überlegungen beschlossen, eine Expedition gegen den Drachen zu organisieren, und der Ort hieß fortan Namysłów.

Michał und Józef, bekannte starke Männer in der Gegend, wurden gerufen. Zusammen mit ihnen kam eine große Gruppe von Menschen, und da sie sich nicht näher kannten, hieß es, sie stammten aus Michalice und Józefków. Nach langen Vorbereitungen ging die Expedition endlich los. In der Nähe des heutigen Objazda mussten riesige Sümpfe umfahren werden. In Kowalowice beschlagen die Krieger ihre Pferde vor dem letzten Kampf mit der Bestie.

Leider endete die Expedition mit einem Misserfolg. Der Drache war zu mächtig. Die verängstigten Bewohner waren sich sicher, dass sie diesmal nichts retten würde. Dann meldete sich ein Freiwilliger, ein Trompeter aus Trębaczów. Er blies seine Trompete so stark, dass der verängstigte Drache in Panik dorthin floh, wo der Pfeffer wächst, und die Einwohner von Smogorzów und Umgebung glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebten.

Sind die beschriebenen Ereignisse wahr? Natürlich! Schauen Sie sich nur die Namen der nahe gelegenen Städte an, und niemand wird auch nur den Hauch eines Zweifels haben.

https://smogorzow.pl/smogorzow/legenda_smogorzowska/

--Methodios (Diskussion) 11:53, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


DER DRACHE IST NACH SMOGORZÓW GEKOMMEN

Anfang Juni herrschte im Dorf wahre Freude – ein Drache kam direkt aus der Freilichtskulpturenwerkstatt in Woskowice Małe nach Smogorzów!

Drachenskulptur in Smogorzów

Holzskulptur eines Drachens in Smogorzów


Das Wahrzeichen von Smogorzów

Der Drache ist der Held der Legende von Smogorzowska und ein Symbol des Dorfes. Es ist wahr, dass er in der Legende als negative Figur erscheint, die das Land von Namysłów verwüstet und die erstgeborenen Kinder der lokalen Bevölkerung frisst. Aber ohne ihn, oder besser gesagt ohne Bischof Godfryd, der die Bestie mit Gebet besiegt hat, hätten die Einheimischen das Christentum nicht so schnell angenommen. Mieszko I hätte nicht die erste schlesische Kathedrale in Smogorzów finanziert , nach der die heutige St. st. Johannes der Täufer . Und diese Kirche hätte 2009 im NTO-Wettbewerb nicht den Titel „Perle der Oppelner Region“ gewonnen. Seien wir ehrlich – wenn es den Drachen nicht gäbe, würde niemand jemals von Smogorzów erfahren!

Darüber hinaus ist der Drache auch zu einem Symbol für positive Veränderungen geworden, nachdem er Schwierigkeiten überwunden und die Bewohner angesichts der Gefahr vereint hat.

Foto mit einem Drachen

Das in Holz geschnitzte Bild des Helden der Smogorzów-Legende stand vor dem Gebäude, in dem sich das Gemeindehaus und die Sporthalle befinden. Seine Silhouette, die von der ul. Główna aus sichtbar ist, lädt Sie ein, sich zu nähern und ein Erinnerungsfoto zu machen.


Bemühungen für den Drachen

Wir haben lange davon geträumt, dass es in Smogorzów, wie zum Beispiel in Krakau, ein Bild des legendären Reptils geben würde. Bemühungen in diese Richtung werden seit Jahren unternommen, aber der Mangel an finanziellen Mitteln war immer ein Hindernis. Erst der Sieg von Smogorzów beim 2. Apfelblütenturnier in Ligota Książęca und der daraus resultierende Geldpreis haben es uns ermöglicht, diesen Traum zu verwirklichen.


Von Woskowice Małe nach Smogorzów

Der Autor der Skulptur ist Krzysztof Wiza . Er hat es während des 2. Bildhauerworkshops in Woskowice Małe aus einem Eichenstamm geschnitzt . Dafür benutzte er sah, und schließlich brannte er die fertige Skulptur mit einem speziellen Brenner, um ihr einen gealterten und leicht dunklen Charakter zu verleihen.

https://smogorzow.pl/smok-przybyl-do-smogorzowa/

--Methodios (Diskussion) 11:59, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Geschichte von Smogorzów

Smogorzów ist die älteste und einst berühmteste Stadt in der Region Namysłów. Sie wurde erstmals von Piotr von Byczyna (14. Jahrhundert) erwähnt, aber er verdankt seinen Ruhm den Eintragungen in den Annalen von Jan Długosz. Ihren Angaben zufolge war Smogorzów der Sitz der schlesischen Bischöfe, der nur zu Zeiten von Kasimir dem Erneuerer dauerhaft in Breslau ansässig war. In einem anderen Werk von Długosz – „Leben der Breslauer Bischöfe“ – heißt es, dass Mieszko I. in Smogorzów die erste schlesische Kathedrale gründete.

Kathedrale von Smogorzów und St. Hedwig

Moderne Historiker stehen diesen Aufzeichnungen skeptisch gegenüber, aber auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Tradition dieses Ortes respektiert und ernst genommen. Es wurde angenommen, dass die kleine Holzkirche in Smogorzów der erste Tempel war, der von der Piastendynastie in Schlesien gebaut wurde. Die „Kathedrale von Smogorzów“ wurde als Reliquie behandelt, weil man glaubte, dass der Ursprung ihres ältesten Teils bis ins 9. Jahrhundert datiert werden kann. Im Mittelalter hielt sich hier die Gemahlin des Piastenfürsten von Schlesien, Heinrich der Bärtige, auf. Derzeit sind ein Stein und eine Quelle mit dem Namen St. Hedwig. w:de:Hedwig von Andechs (auch Hedwig von Schlesien, tschechisch Hedvika Slezská, polnisch Jadwiga Śląska; * 1174 in Andechs, Stammesherzogtum Baiern; † 15. Oktober 1243 in Trebnitz) war Herzogin von Schlesien. Sie wird in der Römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt. Im römischen Generalkalender ist ihr Gedenktag am 16. Oktober, Die heilige Hedwig ist Schutzpatronin von Schlesien und Andechs, des Bistums und der Stadt Görlitz und der ihr geweihten Berliner St.-Hedwigs-Kathedrale, die Friedrich der Große als Hedwigskirche für die zugewanderten Katholiken aus Schlesien errichten ließ.w:de:Heinrich I. (Polen) (auch: Heinrich I. von Schlesien; Heinrich I. von Polen; Heinrich der Bärtige, polnisch: Henryk I Brodaty; * um 1165 in Glogau; † 19. März 1238 in Crossen an der Oder) war ab 1201 Herzog von Schlesien und ab 1232 Princeps von Polen. Heinrich förderte die deutsche Ostsiedlung, die bereits von seinem Vater begonnen worden war, und die in der Folge eine Loslösung Schlesiens aus dem polnischen Reichsverband förderte. Er veranlasste umfangreiche Rodungsarbeiten und gründete die Städte Goldberg, Neumarkt sowie Löwenberg. Die kolonisatorische Tätigkeit des Klosters Leubus wurde von ihm unterstützt. Bereits bestehende slawische Siedlungen wurden teilweise nach dem Magdeburger Recht relokalisiert.

Geschichte von Smogorzów: Holzkirche in Smogorzów - "Smogorzowska-Kathedrale"

Holzkirche in Smogorzów, Kupferstich von Carl Cuno, Atlas zur Zeitschrift für Bauwesen, hrsg. v. G. Erbkam, Jg. 6, 1856 (Quelle: Architekturmuseum.ub.tu-berlin.de )

Eine neue Backsteinkirche

1854 brannte die Lärchenholzkirche ab. Die neue Backsteinkirche im neugotischen Stil wurde in den Jahren 1861-63 erbaut, unter anderem dank des Engagements des schlesischen Sozialaktivisten Józef Lompa und des damaligen Pfarrers P. Franciszek Marzon. Die neue Kirche wurde von dem hervorragenden schlesischen Architekten Alexis Langer entworfen. Auch heute wird das Gebäude bewundert. 2009 wurde sie im NTO-Wettbewerb zur Perle der Region Oppeln gekürt. Mehr über die Kirche St. HIER können Sie über Johannes den Täufer lesen .

Die Legende vom Drachen

Die örtliche Sage erzählt von der Missionstätigkeit des ersten schlesischen Bischofs Gotfryd, von seinem Kampf mit dem Drachen. Ihr zufolge besiegte er die Bestie, die die Bevölkerung von Smogorzów und den umliegenden Dörfern plagte.

https://smogorzow.pl/smogorzow/historia_smogorzowa/

--Methodios (Diskussion) 17:07, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Lied über Smogorzów - Józef Lompa „Lied von Smogorzów“ wurde von Józef Lompa, einem schlesischen Sozialaktivisten, geschrieben. Sie sollte die Schlesier mobilisieren, anstelle der 1854 abgebrannten Holzkirche, der „Smogorzowska-Kathedrale“, einen neuen Tempel zu errichten.


Lied über Smogorzów Józef Lompa ["Cieszyn Star", 1856] Liebe schlesische Brüder, bitte hört zu und singt weiter in eurem Gedächtnis.

Vor neunhundert Jahren war unser Land noch nicht so kultiviert wie heute und so bewohnt. Es gab nur wenige Dörfer und Städte in der Nähe der Burgen, und das Leben war nicht so komfortabel wie heute.

Dichte Wälder, keine Straßen, voller Tiere, Sie waren überall, heute sind sie sehr erschöpft. Wisente, Auerochsen, Elche, Wölfe, Biber, Luchse und zahlreiche Bären vermehrten sich überall.

Flüsse und Seen waren damals größer, In denen große Mengen von Fischen lebten. In den Wäldern wimmelte es von Wildbienen in Bienenstöcken. Unser schönes Land hieß damals Teil Polens.

Tausend Jahre vergingen, es war dunkel in Schlesien, Weil das Licht der Christenheit hier nicht leuchtete. Der polnische Prinz Mieszko befahl, heidnische Götzen zu schlagen und zu verbrennen und Jesus zu preisen.

Damals hieß der Drache in Smogorzów Gott, und ihm wurden jeden Tag Kinder geschenkt. Unser Schlesien würde noch in längeren Jahrhunderten wild sein, aber das erste Kreuz wurde im Dorf Krzyżowniki errichtet.

Von dort aus begann Bischof Gotfryd in der Stadt Smogorzów , zuerst über das himmlische Wort zu predigen. In der Hauptstadt dieses Landes, wenn der Drache brüllte, übertönten die Menschen in Głuszyna, verstummte die Stimme in Rychtal.

"Was bedeutet das? Ein verwirrter Bischof fragt: „Dass diese Burg in schwarzes Tuch gehüllt ist?“ "Es ist ein Zeichen der Trauer - unser Prinz, Dass er dem Drachen seinen einzigen Sohn geben soll. „

"In drei Tagen werde ich gegen den Drachen kämpfen, wenn du glaubst" An den wahren Gott und du wirst es durch die Taufe bestätigen. Drei Tage lang betete und fastete der heilige Mann, und der Teufel brüllte wie ein im Drachen verfluchter Löwe.

Gottfried besiegte den blutrünstigen Drachen und baute die Kirche aus dem Gürtel. Bis heute sind dort die Namen geblieben, die Drachenhöhle, das Pflaster und der einst kleine Teich.

Dieser Bischof baute dort auch eine Schule und arbeitete fleißig in Ihrem Weinberg. Vorher waren noch vier Bischöfe da, Und von dort breitete sich das Licht nach Schlesien aus.

König Kasimir von Polen, näher an der Grenze, schmückte Byczyna mit einer Bischofshauptstadt. Dort wirkten noch zwei Bischöfe, bevor Breslau zur Hauptstadt wurde.

Lasst uns wieder in unser Smogorzów zurückkehren und sehr wichtige Worte in unser Herz aufnehmen. Im Jahr eintausendachthundertvierundfünfzig, ab acht Uhr abends, zehnten Juli,

Die Kirche in Smogorzów wird ohne Säge – Zgorzał – gebaut und soll aus Backstein gebaut werden. Ah! Liebe Schlesier! Unvergessliches Smogorzów, aber seien Sie bereit, dazu beizutragen.

Obwohl keine Taler, immerhin Spieler, Willst du helfen und Gott wird mit dir sein. Der Mohn ist ein kleines Korn, aber Korn für Korn . Wenn Sie es zusammensetzen, wird der Messbecher zerschmettert.

Was diese Kirche betrifft, werden wir messen, und in Not werden wir eine solche Maßnahme treffen. Eine schöne Kirche mit einem Turm, genannt Pfennig, kann für einen Tipp ernannt werden.

Also lasst uns bereitwillig geben, wozu ich gesagt habe, denn dafür habe ich diese Gedichte geschrieben.


Quelle: Namyslowianie.pl - "SONG ABOUT SMOGORZÓW" von JÓZEF LOMPA - WELTPREMIERE IM WEB

https://smogorzow.pl/smogorzow/historia_smogorzowa/piosnka-smogorzowie-jozef-lompa/

--Methodios (Diskussion) 12:02, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten

w:de:Smogorzów (Namysłów)


AUSSERORDENTLICHES SMOGORZÓW – 1/2 2017 – GAZETA NAMYSŁOWSKA NR. 1 (92) 201

Sie haben kürzlich den Verein „Unser Smogorzów-Verein“ gegründet. Wann und unter welchen Umständen wurde diese Idee geboren?

JW Die Idee ist ziemlich alt. Ich bin vor 9 Jahren nach Smogorzów gezogen. Nach der Eingewöhnungszeit war es an der Zeit, den Ort zu erkennen, an dem ich lebte.

Ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert, aber was ich fand, als ich die alte Geschichte von Smogorzów entdeckte, war atemberaubend.

Diese Faszination hält bis heute an. Sofort kam jedoch eine Reflexion - warum ist diese einzigartige, erstaunliche Geschichte jetzt fast unsichtbar. Dann kam die Idee, dass man von Grund auf arbeiten muss. Darf der Verband das?


Die meisten von uns kennen die Smogorzowska-Legende. Wir haben auch von den Bischöfen von Smogorzów gehört. Gibt es etwas, das wir nicht wissen?

JW Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Wissen weit verbreitet ist, obwohl es im Zeitalter des Internets mit wenigen Klicks verfügbar ist. Das Bistum in Smogorzów ist nach wie vor ein heißes Thema. Der erste, der es der Welt bekannt gab, war Piotr von Byczyna (14. Jahrhundert). Jan Długosz wiederholte diese Information ein Jahrhundert später und dank ihm erreichte sie das breite gesellschaftliche Bewusstsein. Auch Zeitgenossen schreiben über Smogorzów, wie der britisch-polnische Historiker Norman Davies in seinem Werk Mikrokosmos.

Bereits im frühen Mittelalter war Smogorzów ein wichtiger Ort. Hier hielt sich einst die Gemahlin des Piastenherzogs von Schlesien, Heinrich der Bärtige, auf. Derzeit sind ein Stein und eine Quelle mit dem Namen St. Hedwig.

1561 Die berühmte Karte von Martin Helwig, genannt „Mutter der Karten Schlesiens“, erschien 1930. Smogorzów trägt den lateinischen Namen SMOGRA und die Stadt trägt die berühmte Inschrift: SMOGRA PRIMA SILESIORV SCHOLA 966 (Smogorzów - die erste Schule/Mission 966 in Schlesien).

Und wissen wir, wer Walenty Fontana aus Smogorzów war?

JW Er ist ein echter Renaissancemensch – Mediziner, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Architekt und Philosoph. An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert wurde er mehrmals zum Rektor der Krakauer Akademie gewählt.

Am 10. Juli 1854 ereignete sich für Smogorzów eine echte Katastrophe. Die Lärchenkirche, bekannt als „Smogorzów-Kathedrale“, brannte ab , der Überlieferung nach wurde sie mit der Gründung des Bistums in Verbindung gebracht. Bedeutende Beiträge zum Bau der heutigen Kirche leistete der damalige Pfarrer P. Franciszek Marzoń und Józef Lompa – schlesischer Sozialaktivist.

Die Kirche im neugotischen Stil wurde von dem hervorragenden schlesischen Architekten Alexis Langer entworfen. Auch heute wird das Gebäude bewundert. Vor einigen Jahren wurde es im NTO-Wettbewerb zur Perle der Region Oppeln gekürt.


Die alte Geschichte von Smogorzów ist wirklich beeindruckend. Sie beabsichtigen sicherlich, dies in den weiteren Aktivitäten Ihres Vereins zu fördern.

JW Ja, es ist eine der Säulen der zukünftigen Aktivität. Wir müssen uns jedoch daran erinnern, dass die Geschichte von Smogorzów Eigentum und Erbe ganz Schlesiens ist und wir, die Einwohner des Kreises und der Gemeinde Namysłów, verpflichtet sind, uns darum zu kümmern.

In der Zwischenkriegszeit erschien in einer der oberschlesischen Zeitungen ein Artikel im lokalen Dialekt, in dem stand, dass die Krakauer ihren Wawel-Drachen haben und wir Schlesier unseren in Smogorzów.

Es stimmt, um Smogorzów mit seiner Geschichte einem breiteren Publikum zu zeigen, braucht es viel Erfindungsgabe und Tatkraft.

https://smogorzow.pl/gazeta-namyslowska-nr1-92-2017/

--Methodios (Diskussion) 16:47, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Das Aushängeschild von Smogorzów ist die neugotische St. Johannes der Täufer. Das Gebäude wurde aus den Beiträgen der Gläubigen in den Jahren 1861-1863 nach dem Entwurf des angesehenen schlesischen Architekten Alexis Langer errichtet. Die Backsteinkirche wurde anstelle einer Holzkirche namens Smogorzów-Kathedrale errichtet, die 1854 niederbrannte. 2009 wurde die Kirche in der Wahl der Leser von Nowa Trybuna Opolska zur Perle der Oppelner Region gewählt.

KATHEDRALE VON SMOGORZÓW

Eine kleine Holzkirche, die noch im 19. Jahrhundert in Smogorzów stand, gilt als die erste von Mieszko I. gegründete schlesische Kirche. besitzen. Smogorzów]“ von Jan Długosz. Ihren Angaben zufolge befand sich der erste Sitz des Breslauer Bistums in Smogorzów, und die ersten schlesischen Bischöfe wurden in der dortigen Kirche bestattet.

Kathedrale von Smogorzów

Die Kathedrale von Smogorzów in der Zeichnung von Carl Cuno

EIN FEUER IN EINER HOLZKIRCHE

Am 10. Juli 1854 brannte die Holzkirche ab. Die überlebenden Überreste der ersten schlesischen Bischöfe wurden nach dem Brand in eine provisorische Krypta überführt, die sich hinter dem heutigen Presbyterium befindet. Darüber wurde ein Grabstein in Form eines Kreuzes mit den Namen der Bischöfe: Gotfryd, Urban, Klemens, Lucylius, Leonard errichtet.

EIN AUF WUNDERSAME WEISE GERETTETES KREUZ

Ein Holzkreuz, das neben der Kirche stand, überlebte das Feuer. Aus dem geborgenen Holz wurden Reliquien und Kreuze hergestellt, die von P. Alojzy Fieck in Piekary Śląskie und mit der Kraft des Ablasses für Sterbende ausgestattet. Diese Reliquien wurden in die Särge der Verstorbenen gelegt, und daher haben bis heute nur wenige von ihnen überlebt. HIER können Sie mehr darüber lesen . Auch ein paar Lärchenstämme, vermutlich aus dem 9. Jahrhundert, wurden vor dem Brand gerettet, sie dienten zum Bau des Seitenaltars des „Heiligen Kreuzes“ in der wiederaufgebauten Kirche.

NEUGOTISCHES DESIGN VON ALEXIS LANGER

Mit der Gestaltung der neuen Kirche wurde der angesehene schlesische Architekt Alexis Langer betraut . Baupläne mussten von der Berliner Oberbaudeputation genehmigt werden. Die bedeutendste Berliner Autorität auf dem Gebiet der Sakralarchitektur, FA Stüller, zeigte sich bei der Bewertung des Projekts begeistert von Langners Arbeit.

Kirche in Smogorzów

Kirche St. Johannes der Täufer in Smogorzów

FUNDRAISING FÜR DEN BAU

Der Bau der neuen Kirche kostete 20.000 preußische Taler, was damals eine enorme Summe war. Die meisten Gelder wurden unter den Gläubigen gesammelt: Schlesier, Wielkopolanien und Kleinpolen. Die „Ziegel“ für den Bau waren Kreuze aus Holz, die das Feuer des Kreuzes überstanden. Józef Lompa, ein schlesischer Sozialaktivist, war stark am Wiederaufbau des Tempels beteiligt. Er veröffentlichte „Lied über Smogrzów“ in der Zeitschrift „Gwiazdka Cieszyńska“, um die Schlesier zu mobilisieren, den Wiederaufbau mit Spenden zu unterstützen. Auch der damalige Pfarrer von Smogorzów, Franciszek Marzoń, war sehr stark an dem Projekt beteiligt. Ein Teil des Geldes stammte aus der preußischen Staatskasse.

KONSTRUKTION

Der Bau dauerte 4 Jahre. Ursprünglich sollte der Tempel genau an der Stelle der abgebrannten Kirche stehen, aber es stellte sich heraus, dass die Gegend zu nass war. Also wurde ein Platz auf der anderen Straßenseite gewählt. Am 5. September 1859 wurde der Grundstein für den Bau der Kirche durch den Dekan von Rychtal, Fr. Franciszek Hertel, Pfarrer in Krzyżowniki. Am 25. Oktober 1863 wurde die Kirche vom Breslauer Metropoliten P. Bischof Henryk Foerster, der auch die erste heilige Messe zelebrierte.

Kirche in Smogorzów

DAS AUSSEHEN DER KIRCHE (NACH EINEM ARTIKEL VON JADWIGA KAWECKA)

Die Kirche ist aus Backstein im neugotischen Stil erbaut. Es hat ein kurzes Presbyterium mit einer Sakristei, die von Norden auf drei Seiten geschlossen ist. Das dreijochige Langhaus ist breiter und höher mit einem Turm im Westen. Im Inneren der Kirche finden wir Rippengewölbe. Außen ist sie von Strebepfeilern umschlossen, mit Spitzbogenfenstern und neugotischen Verzierungen. Der mit einer hohen Spitze gekrönte Turm ist mit Drachenköpfen aus Sandstein geschmückt. Die Dächer sind Sattel, mit Ziegeln gedeckt. Im Turm waren drei Glocken, jetzt gibt es nur noch eine.

Im Inneren finden Sie einen barocken Tabernakel sowie Gemälde und Skulpturen. Die Gemälde sind: "Bergpredigt", "St. Hedwig“ und „St. Anna unterrichtet Maria. Die Skulpturen zeigen St. Anne Samotar, St. Johannes der Täufer und ein Kruzifix.

Die Kirche ist von einer Mauer mit 14 Kreuzwegstationen umgeben. In einer von ihnen ist der Grabstein von Hans von Münsterberg, dem Wohltäter der Kirche, eingelassen. Die Inschrift darauf lautet: Am 25. Mai 1505 starb Hanß Münsterperg von Minckmaw im Alter von 57 Jahren auf Schmogre.

KIRCHE JOHANNES DES TÄUFERS IN SMOGORZÓW AUS DER VOGELPERSPEKTIVE

Wir laden Sie ein, sich das Video anzusehen, das zeigt, wie die Kirche jetzt aussieht. Autor des Videos: DJI Namysłów

https://smogorzow.pl/smogorzow/kosciol-w-smogorzowie/

--Methodios (Diskussion) 16:51, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


WASSERSPEIER, WASSERSPEIER, WASSERSPEIER - AUS DER SERIE ÜBER NAMYSŁOWSKA-ARCHITEKTUR

Auf dem Profil der Gesellschaft der Freunde von Namysłów wurde im Rahmen der Reihe ONA – das heißt About Namysłów Architecture – ein architektonisches Element, der Wasserspeier, am Beispiel des Smogorzów-Tempels beschrieben.

GOGGLE - ansonsten ein Wasserspeier oder ein Spucker, ist ein dekoratives Ende der Dachrinne, das über die Wandfläche hinausragt. Die Aufgabe der Wasserspeier bestand darin, die Fassaden von Gebäuden vor intensivem Regenwasser zu schützen. Da der Auslass oft wie ein Gesicht oder eine Schnauze geformt war, entstand der Eindruck, dass Wasser aus dem "Mund" fließt - daher der Name dieses architektonischen Elements (Gargulio - Kehle).

Wasserspeier waren schon in der Antike bekannt, nahmen aber in der gotischen Sakralarchitektur in Frankreich eine besonders dekorative Form an: Drachen, gefährliche Tierschnauzen oder verdrehte Menschengesichter sollten nach altem Glauben böse Mächte verscheuchen.

In der antiken und gotischen Architektur wurden Wasserspeier meist aus Stein gefertigt, während sie in der Neuzeit meist aus Blechelementen bestehen.

Auf den Fotografien Wasserspeier auf dem Turm der neugotischen Kirche St. Johannes der Täufer in Smogorzów.

Der oben sichtbare Drachenkopf schmückt ein separates Gebäude (ein Beinhaus oder ein Objekt, das manchmal Totengräberhaus genannt wird), das ein Fragment der Mauer ist, die die Kirche in Smogorzów umgibt. Sie erfüllt jedoch nicht die Rolle eines Wasserspeiers, sondern ist ein Wasserspeier.

Mascaron oder Mascaron (italienisch mascherone, auf französisch mascaron) - ein skulpturales Dekorationsmotiv in Form eines stilisierten menschlichen Kopfes oder einer fantastischen Figur, das in der architektonischen Skulptur und im künstlerischen Handwerk verwendet wird.

https://smogorzow.pl/rzygacze-gargulce-maszkarony-z-cyklu-o-namyslowskiej-architekturze/

--Methodios (Diskussion) 17:25, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten


Die erste urkundliche Erwähnung des unweit der Grenze des Herzogtums Oppeln mit Großpolen befindlichen Dorfes Smogorwicz stammt aus dem Jahre 1288. Alten Chroniken zufolge ist der Ort wesentlich älter. Schon weitaus früher soll Smogerow Sitz des schlesischen Bistums gewesen sein. In seiner Chronica principum Poloniae (1382–1385) schrieb der Kanoniker Peter von Pitschen aus Brieg, Schmograu sei seit 965 der Sitz der schlesischen Bischöfe gewesen und dieser sei im Jahre 1041 in die Burg Ritschen und erst 1051 nach Breslau verlegt worden. Der Chronist benennt darin fünf Bischöfe, deren Sitz in Schmograu gewesen sein soll.

Als gesicherter Zeitpunkt der Gründung des Bistums Breslau als Suffragan des Erzbistums Gnesen gilt jedoch der 15. März 1000. Infolge der Heidenaufstände von 1037–1038 war das abgelegene Dorf Schmograu wahrscheinlich Fluchtquartier des Bischofs, der bereits 1041 die sicherere Burg Ritschen zu seinem Sitz machte. Durch Aufstand und Krieg waren in Schlesien sämtliche kirchliche Strukturen ausgelöscht, dies führte vermutlich auch zu der Legendenbildung vom ersten Bischofssitz in Schmograu, die Jan Długosz in der Mitte des 15. Jahrhunderts in seinen Annales seu Cronicae incliti Regni Poloniae noch weiterführte. Bis zur Aufhebung der landesherrlichen Rechte und des Grundbesitzes des Bistums im Jahre 1810 war Schmograu fürstbischöflicher Besitz.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Schmograu mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1795 bestand Schmograu und das Vorwerk Sbitke (auch Uebrig genannt) in Besitz des Fürstbischofs zu Breslau aus einer herrschaftlichen Wohnung, eine Officiantenwohnung, drei Wirtschaftswohnungen, eine Brauerwohnung, eine Försterwohnung, ein Predigerhaus, zwei Schulmeisterwohnungen, zwanzig dienstbare Bauern, zwölf Freigärtnern, 18 Dreschgärtnern, drei bewohnten Auszüglerhäusern, eine Wassermühlenwohnung, drei Schäferhäusern, eine Schmiedewohnung, 53 Wirte, einen evangelischen und einen katholischen Schulbedienten, einen Oberamtmann, einen Amtmann, einen Förster, einen Brauer, einen Fischer, vier Leinweber, einen Hufschmied, einen Kretscham, zwei Garnsammler, ein Vorwerk und 72 Feuerstellen, ferner eine Wassermühle, eine katholische Hauptkirche, ein kleiner Wald und 507 Menschen.

Die römisch-katholische Kirche St. Johannes der Täufer (poln. Kościół św. Jana Chrzciciela) geht bereits auf das 10. Jahrhundert zurück. Der Vorgängerbau soll auf das Jahr 965 zurückgehen und zu den ältesten Schlesiens gehören. Das Gotteshaus ist seit 1400 belegt, 1795 bestand die Kirche noch aus Lerchenholz. Nachdem die Schrotholzkirche niederbrannte, erfolgte zwischen 1861 und 1863 ein Neubau im neogeotischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Alexis Langer.

w:de:Smogorzów (Namysłów)

w:de:Schrotholzkirche

--Methodios (Diskussion) 17:31, 8. Jan. 2023 (CET)Beantworten