Ein
lineares Gleichungssystem
lässt sich am einfachsten mit Matrizen schreiben. Dies ermöglicht es, die Umformungen, die zur Lösung eines solchen Systems führen, durchzuführen, ohne immer die Variablen mitschleppen zu müssen. Matrizen
(und der zugehörige Kalkül)
sind recht einfache Objekte; sie können aber ganz unterschiedliche mathematische Objekte beschreiben
(eine Familie von Spaltenvektoren, eine Familie von Zeilenvektoren, eine lineare Abbildung, eine Tabelle von Wechselwirkungen, ein Vektorfeld etc.),
die man stets im Hinterkopf haben sollte, um vor Fehlinterpretationen geschützt zu sein.
Es sei ein
Körper und
und
Indexmengen. Eine -Matrix ist eine
Abbildung
-
Bei
und
spricht man von einer -Matrix. In diesem Fall schreibt man eine Matrix zumeist tabellarisch als
-
Wir beschränken uns weitgehend auf den durchnummerierten Fall. Zu jedem
heißt
, ,
die -te Zeile der Matrix, was man zumeist als einen Zeilenvektor
-
schreibt. Zu jedem
heißt
, ,
die -te Spalte der Matrix, was man zumeist als ein Spaltentupel
-
schreibt. Die Elemente heißen die Einträge der Matrix. Zu heißt der Zeilenindex und der Spaltenindex des Eintrags. Man findet den Eintrag , indem man die -te Zeile mit der -ten Spalte kreuzt. Eine Matrix mit
nennt man eine quadratische Matrix. Eine -Matrix ist einfach ein Spaltentupel
(oder Spaltenvektor)
der Länge , und eine -Matrix ist einfach ein Zeilentupel
(oder Zeilenvektor)
der Länge . Die Menge aller Matrizen mit Zeilen und Spalten
(und mit Einträgen in )
wird mit bezeichnet, bei
schreibt man .
Zwei Matrizen
werden addiert, indem man sie komponentenweise addiert. Ebenso ist die Multiplikation einer Matrix mit einem Element
(einem Skalar) komponentenweise definiert, also
und
-
Die Matrizenmultiplikation wird folgendermaßen definiert.
Eine solche Matrizenmultiplikation ist also nur möglich, wenn die Spaltenanzahl der linken Matrix mit der Zeilenanzahl der rechten Matrix übereinstimmt. Als Merkregel kann man das Schema
-
verwenden, das Ergebnis ist eine -Matrix. Insbesondere kann man eine -Matrix mit einem Spaltenvektor der Länge
(von rechts)
multiplizieren, und erhält dabei einen Spaltenvektor der Länge . Die beiden soeben angeführten Matrizen kann man auch in der anderen Reihenfolge multiplizieren
(was nicht immer möglich ist)
und erhält
-
Eine
-Matrix
der Form
-
nennt man Diagonalmatrix.
Die
-Matrix
-
nennt man die Einheitsmatrix.
Die Einheitsmatrix besitzt die Eigenschaft
für eine beliebige -Matrix .