Eine
Modallogik
heißt eine
K
{\displaystyle {}K}
-Modallogik ,
wenn das Axiomenschema
⊢
◻
(
α
→
β
)
→
(
◻
α
→
◻
β
)
{\displaystyle \vdash \Box (\alpha \rightarrow \beta )\rightarrow (\Box \alpha \rightarrow \Box \beta )}
für beliebige Ausdrücke
α
,
β
{\displaystyle {}\alpha ,\beta }
und die Ableitungsregel Nezessisierungsregel
aus
⊢
α
{\displaystyle {}\vdash \alpha }
folgt
⊢
◻
α
{\displaystyle {}\vdash \Box \alpha }
für alle
α
{\displaystyle {}\alpha }
gilt.
Das Axiomenschema
K
{\displaystyle {}K}
ist äquivalent zum Axiomenschema
◊
γ
→
(
◊
¬
α
∨
◊
(
α
∧
γ
)
)
,
{\displaystyle \Diamond \gamma \rightarrow (\Diamond \neg \alpha \vee \Diamond (\alpha \wedge \gamma )),}
siehe
Aufgabe .
(1). Nach der
Nezessisierungsregel
gilt
⊢
◻
(
α
→
β
)
{\displaystyle \vdash \Box (\alpha \rightarrow \beta )}
und nach dem
K
{\displaystyle {}K}
-Axiom
gilt
⊢
◻
(
α
→
β
)
→
(
◻
α
→
◻
β
)
.
{\displaystyle \vdash \Box (\alpha \rightarrow \beta )\rightarrow {\left(\Box \alpha \rightarrow \Box \beta \right)}.}
Durch
Modus ponens
ergibt sich
⊢
◻
α
→
◻
β
.
{\displaystyle \vdash \Box \alpha \rightarrow \Box \beta .}
(2). Aus
⊢
α
→
β
{\displaystyle \vdash \alpha \rightarrow \beta }
folgt durch Kontraposition zunächst
⊢
¬
β
→
¬
α
{\displaystyle \vdash \neg \beta \rightarrow \neg \alpha }
und daraus nach Teil (1)
⊢
◻
¬
β
→
◻
¬
α
{\displaystyle \vdash \Box \neg \beta \rightarrow \Box \neg \alpha }
Erneutes kontraponieren ergibt
⊢
¬
◻
¬
α
→
¬
◻
¬
β
,
{\displaystyle \vdash \neg \Box \neg \alpha \rightarrow \neg \Box \neg \beta ,}
was
⊢
◊
α
→
◊
β
{\displaystyle \vdash \Diamond \alpha \rightarrow \Diamond \beta }
bedeutet.
(3). Aus der aussagenlogischen Tautologie
⊢
α
∧
β
→
α
{\displaystyle \vdash \alpha \wedge \beta \rightarrow \alpha }
ergibt sich aus (1) direkt
⊢
◻
(
α
∧
β
)
→
◻
α
.
{\displaystyle \vdash \Box (\alpha \wedge \beta )\rightarrow \Box \alpha .}
(4). Aus der aussagenlogischen Tautologie
⊢
α
→
(
β
→
α
∧
β
)
{\displaystyle \vdash \alpha \rightarrow (\beta \rightarrow \alpha \wedge \beta )}
ergibt sich mit (1) zunächst
⊢
◻
α
→
◻
(
β
→
α
∧
β
)
.
{\displaystyle \vdash \Box \alpha \rightarrow \Box (\beta \rightarrow \alpha \wedge \beta ).}
Aufgrund des
K
{\displaystyle {}K}
-Axioms gilt
⊢
◻
(
β
→
α
∧
β
)
→
(
◻
β
→
◻
(
α
∧
β
)
)
.
{\displaystyle \vdash \Box (\beta \rightarrow \alpha \wedge \beta )\rightarrow (\Box \beta \rightarrow \Box (\alpha \wedge \beta )).}
Der Kettenschluss liefert
⊢
◻
α
→
(
◻
β
→
◻
(
α
∧
β
)
)
,
{\displaystyle \vdash \Box \alpha \rightarrow (\Box \beta \rightarrow \Box (\alpha \wedge \beta )),}
was aussagenlogisch äquivalent zu
⊢
◻
α
∧
◻
β
→
◻
(
α
∧
β
)
{\displaystyle \vdash \Box \alpha \wedge \Box \beta \rightarrow \Box (\alpha \wedge \beta )}
ist.
(5) ergibt sich aus der aussagenlogischen Tautologie
⊢
α
↔
¬
¬
α
{\displaystyle \vdash \alpha \leftrightarrow \neg \neg \alpha }
und Teil (1).
◻
{\displaystyle \Box }
Die erste der eben bewiesenen Eigenschaften der
K
{\displaystyle {}K}
-Modallogik bedeutet insbesondere, dass man in der Reichweite eines Notwendigkeitsoperators einen Ausdruck durch einen jeden aussagenlogisch äquivalenten Ausdruck ersetzen kann.