Projekt Diskussion:Aktion wasserdicht/Untergrund-Fluchtgrund
Abschnitt hinzufügenOB Hilbert verschließt Augen vor Dresdens wahren Problemen – SZ-Interview auf Grundlage falscher Statistikinterpretation
[Bearbeiten]In einem Interview mit der Sächsischen Zeitung spricht Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert heute davon, dass die Stadt in Bezug auf Rechtsextremismus „höllisch aufpassen“ müsse. Er bezieht sich dabei auf Ergebnisse der Kommunalen Bürgerumfrage 2020. Zudem gibt Hilbert den Dresdnern eine Mitschuld an den Bombenangriffen von 1945 und spricht lediglich von einem „Mythos der unschuldigen Stadt“, da in Dresden mit die ersten Bücherverbrennungen stattfanden. An anderer Stelle vergleicht der Oberbürgermeister Dresden mit der marokkanischen Hauptstadt Marrakesch.
Der Vorsitzende der AfD-Stadtratsfraktion Wolf Hagen Braun nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Wenn man die aktuelle Situation in Dresden betrachtet, tun sich ganz andere, gravierendere Probleme auf. Wenn OB Hilbert mit offenen Augen durch die Stadt geht, sollte er erkennen, in welch desaströser Lage sich die Dresdner Wirtschaft momentan befindet. Händler räumen bereits ihre Läden, ganze Branchen streiken und bangen um ihre Existenz. Hier muss Herr Hilbert mit wirksamen Strategien aufwarten. Eine Geisterjagd auf ein medial herbeifabuliertes Phänomen ist unangebracht. Dass er den Abwurf von Phosphorbomben auf Menschen mit brennenden Büchern gleichsetzt, ist schockierend. Dresden war zu diesem Zeitpunkt bekanntlich eine unverteidigte, mit Flüchtlingen überfüllte Lazarettstadt. Einzig seiner Aussage, dass in den Straßen Marrakeschs eine andere Lebensphilosophie herrsche als in einer gutbürgerlichen Straße in Deutschland, stimme ich voll und ganz zu.“
Im Einleitungstext zum Interview behauptet die Sächsische Zeitung u.a., Rechtsextremismus und Pegida seien „der Hauptgrund für Wegzüge aus Dresden“. Das ist schlichtweg falsch. Nur 4 % der Befragten nannten diesen Grund für ihre Wegzugsabsicht aus Dresden. Tatsächlich gab die Mehrheit der Befragten (49 %) berufliche Gründe für ihren Wegzug an (siehe Kommunale Bürgerumfrage 2020, Tabellenteil, S. 41). Es ist jedoch verständlich, dass Journalisten angesichts einschneidender Sparmaßnahmen in den Redaktionen keine Zeit haben, ausführlich zu recherchieren und den 350-seitigen Tabellenteil der Kommunalen Bürgerumfrage auch zu lesen.
--Methodios (Diskussion) 12:11, 16. Apr. 2021 (CEST)
München. Obdachlos: Jetzt trifft es die Münchner Mittelschicht
[Bearbeiten]Obdachlos: Jetzt trifft es die Münchner Mittelschicht - Tag der Wohnungslosen: Im Frauenobdach Karla51 stranden immer mehr Frauen auch mit Kindern. Menschen, die gerade noch ein ganz normales Leben hatten. - Abendzeitung München vom 11. September 2020
Sie kümmert sich seit Jahren um Frauen, die ihre Wohnung verloren haben: Isabel Schmidhuber, die Leiterin des Frauenobdachs Karla51. Photo
München - Neulich war wieder so ein Fall. Da stand Elisabeth K. (38; Name geändert), berufstätige Anwaltsassistentin, vor der Tür mit ihrem Koffer. Sie wisse nicht mehr, wohin, sie habe seit der Trennung von ihrem Mann kein Dach mehr über den Kopf. Sie könne nicht länger bei ihrer Schwester auf dem Sofa wohnen und bei ihren Freunden auch nicht mehr.
Allein-Einkommen reicht oft nicht für Miete in München
Natürlich haben wir sie hereingebeten", sagt Isabel Schmidbauer, und sie sieht ernst aus dabei. "Das haben wir immer öfter in letzter Zeit. Dass Frauen bei uns stranden, die eigentlich zur Münchner Mittelschicht gehören. Die ganz normal arbeiten, ihre Sorgen im Job und vor den Freunden verbergen - und trotzdem sind sie wohnungslos." Weil sie sich vom Allein-Einkommen einfach keine Wohnung in München leisten können.
Das Karla51 in der Karlstraße 51 bietet Platz für 55 Frauen in Not. Photo
Isabel Schmidbauer leitet das Frauenobdach Karla51, eine Erstanlaufstelle des Evangelischen Hilfswerks, die seit 24 Jahren in der Karlstraße Frauen aufnimmt, die nicht (mehr) wissen, wohin.
Frauenobdach Karla51: 2.000 Anfragen im Jahr
An die 2.000 Anfragen kommen jedes Jahr, nur jeder zehnten Frau in Not kann hier geholfen werden, denn die Zimmerzahl ist begrenzt: 40 gibt es im Gebäude an der Karlstraße, seit zwei Jahren hat das Karla ein paar Meter weiter noch eine kleine Dependance mit weiteren 15 Zimmern. Nur ein einziges ist aktuell frei.
Schon seit einigen Jahren hat man hier festgestellt, dass die Zahl berufstätiger Frauen, die in Not geraten, steigt. "Auch Krankenschwestern oder Grafikdesignerinnen verlieren ihre Wohnungen und stehen plötzlich ohne Obdach bei uns", sagt Isabel Schmidbauer. Oder Frauen, deren Job an die Unterkunft gekoppelt war - wie Zimmermädchen - und die mit der Arbeit dann auch ihre Unterkunft verlieren. Massiv betroffen sind Frauen mit Kindern: 2005 waren noch 15 Kinder mit ihren Müttern im Haus. Heuer sind es 37 Kinder. "Bis Weihnachten werden es noch mehr werden", sagt die Karla51-Chefin.
Kurzarbeit und Jobverlust durch Corona-Krise sind Treiber der Obdachlosigkeit Corona und die Folgen der Pandemie wie Kurzarbeit und Jobverlust würden die Lage in Kürze massiv verschärfen. Gerade für Schwangere, Alleinerziehende und ältere Frauen mit Minirente - immer mehr würden wegen Mietschulden aus ihren Wohnungen geklagt oder wegen Eigenbedarfs gekündigt. Allein im Karla51 leben aktuell sieben Rentnerinnen, die eine Eigenbedarfskündigung obdachlos gemacht hat.
"Helfen kann nur, dass die Stadt mehr günstige Wohnungen baut", sagt Isabel Schmidhuber. "Oder dass Vermieter Wohnungen günstiger vermieten als zu Höchstpreisen."
Die Anwaltsassistentin Elisabeth K. ist vom Karla51 aus fündig geworden und hat nach sechs Wochen eine für sie bezahlbare Wohnung gefunden. Allerdings weiter draußen in Fürstenfeldbruck. In München: aussichtslos.
Lebensplätze für Frauen: Ein Heim für Seniorinnen Besonders schwer ist eine Obdachlosigkeit für Frauen im Alter. Das Evangelische Hilfswerk hat deshalb am Harthof ein besonderes Projekt gegründet: "Lebensplätze für Frauen". 26 Frauen im Alter von 50 bis weit über 80 Jahren, die zuvor jahrelang wohnungslos gewesen waren, und die in anderen Einrichtungen nicht bleiben wollten (oder dort nicht mehr bleiben konnten, weil ihre psychischen Probleme zu groß wurden), haben hier ein Zuhause für immer gefunden. Sie wohnen in eigenen Apartments mit Küche, Bad und Balkon. Und sie bekommen besondere Betreuung, die ein selbstständiges Wohnen möglich macht.
Kontakt: lebensplaetze@hilfswerk-muenchen.de
--Methodios (Diskussion) 11:44, 16. Apr. 2021 (CEST)
Flüchtlingsunterkünfte. Schimmel, undichte Dächer. Unhaltbare Zustände in hessischen Flüchtlingsheimen, besonders in Frankfurt
[Bearbeiten]Das schwarz-grün regierte Hessen ist bei den gesetzlichen Vorgaben für die Standards in Flüchtlingsunterkünften Schlusslicht im Ländervergleich. Dieses Fazit ziehen die in der Flüchtlingshilfe engagierten Verbände, die dieser Tage im sozial- und integrationspolitischen Landtagsausschuss bei einer Anhörung zum Entwurf eines neuen Landesaufnahmegesetzes zu Wort kamen. So bemängeln die in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege organisierten Verbände, dass ihre Kompetenz von den Verfassern des Gesetzentwurfs nicht abgefragt worden sei. Sie vermissen im Papier Mindeststandards für eine menschenwürdige Unterbringung, die gerade in Corona-Zeiten unabdingbar seien. Dies mache sich in vielen Häusern etwa an der räumlichen Enge und dem Mangel an Toiletten und Kochgelegenheiten fest, so der Tenor der Wortbeiträge. Eine Migrantin schilderte ihre Erfahrungen in einer von der Diakonie betriebenen Unterkunft im Frankfurter Stadtteil Bonames. Hier leben 53 Familien und insgesamt 333 Personen aus verschiedenen Nationen, davon mindestens 146 Kinder. Die Zustände im Haus hatten im Sommer wegen Krätze, Schimmel, undichter Dächer und heftiger Konflikte um Kochmöglichkeiten öffentliche Proteste von Betroffenen und ein mediales Echo ausgelöst. »Die Situation dieser Menschen ist fern von jeglichem normalen Leben«, sagte die Linke-Landtagsabgeordnete Saadet Sönmez im Gespräch mit »nd«. »Sie leben teilweise seit Jahren isoliert in Sammelunterkünften und sind vielfach zu acht auf 40 Quadratmetern eingepfercht.« Sönmez hat das Haus mehrfach besucht und mit den Betroffenen geredet. Zusammen mit Aktiven aus Organisationen wie Afghan Refugees Movement, Migrantifa, Be heard und Studis gegen rechte Hetze hatte sie im Juli ein Protestschreiben im Büro der Frankfurter Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) übergeben. Die Mängelliste umfasst Hygieneprobleme, fehlende Kochgelegenheiten und fehlendes WLAN. »Vor etwa zwei Jahren ist die Krätze ausgebrochen, die Diakonie ist informiert, hat das jedoch nicht an das Gesundheitsamt weitergegeben«, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: »Die Diakonie drohte uns an, die Unterbringung zu kündigen, wenn wir uns beschweren.« Dies sei auch mit zwei Familien passiert. Im Juni hatte sich die Lage zugespitzt, nachdem die Anordnung gekommen war, wegen Brandgefahr im Haus alle Herde mit vier Platten zu entfernen. Kleinere Herde mit nur zwei Platten reichten jedoch für große Familien nicht aus, monierten die Bewohner. »Später wollten sie, dass wir auch die kleinen Herde abgeben«, beklagen sie. »Wir haben uns mehrmals bei der Diakonie beschwert, die jedoch stets erwiderte, dass die Verantwortung bei der Stadt liege.« Am 10. Juni gingen Bewohner des Hauses spontan auf die Straße und protestierten gegen die Zustände im Heim. Im Protestschreiben heißt es, das Camp sei daraufhin von Security-Kräften umstellt worden, »um angeblich für Sicherheit zu sorgen«. Mittlerweile werde die Einrichtung rund um die Uhr von etwa 20 Sicherheitsleuten bewacht. Diese hätten einige Bewohner eingeschüchtert. Davon sei auch eine hochschwangere Frau betroffen gewesen. Bei einem Gespräch mit Diakonie und Vertretern der Stadt am 15. Juni hätten letztere »beschwichtigt« und keine konkrete Hilfe angeboten. Ende Juni eskalierte die Lage, als die Stadt den Strom im Haus stundenlang abstellen ließ, um die Herausgabe aller Herdplatten und Mikrowellengeräte zu erzwingen. Empörung und Wut waren groß. Erst die Vermittlung von Saadet Sönmez und der Frankfurter Linke-Stadtverordneten Merve Ayyildiz, die bis in die Nacht mit allen Familien sprachen, glättete die Wogen und brachte eine vorläufige Verständigung. Die Bewohner übergaben die Geräte. Im Gegenzug sagte die Stadt gemeinschaftliche Kochmöglichkeiten und eine rasche Erneuerung des Stromnetzes zu. Der Strom wurde wieder eingeschaltet. »Eigentlich hätte Frau Birkenfeld zur Unterkunft kommen müssen«, findet Sönmez. Sie sei dafür verantwortlich, die Situation der Bewohner zu verbessern. Weil sie »nicht in Lagern leben wollen«, fordern die Geflüchteten eine menschenwürdige Unterbringung, ausreichend Kochmöglichkeiten, warmes Wasser, stabile Energieversorgung und funktionierendes WLAN. Und sie wollen nicht mehr von Security-Kräften überwacht werden. »Sprecht mit uns, nicht über uns!«, so ihr Appell. Für Saadet Sönmez zeigen die Zustände in Bonames, dass in einem grundlegend überarbeiteten neuen Landesaufnahmegesetz dringend verbindliche Mindeststandards für Gemeinschaftsunterkünfte festgelegt werden müssen. »Eine Kochmöglichkeit für jede Familie muss dabei ebenso selbstverständlich sein wie eine dezentrale Unterbringung statt Sammelunterkünften«, fordert sie.
Politik. Flüchtlingsunterkünfte. Schimmel, undichte Dächer. Unhaltbare Zustände in hessischen Flüchtlingsheimen, besonders in Frankfurt. Von Hans-Gerd Öfinger, Wiesbaden. ND vom 2. September 2020.
--Methodios (Diskussion) 21:40, 3. Sep. 2020 (CEST)
Frau in der Friedrichstadt bestohlen und sexuell bedrängt
[Bearbeiten]Dresden. Ein Angreifer hat am Sonntagabend eine 27-Jährige auf der Hohen Straße in der Südvorstadt mit einem Messer attackiert. Zuvor hatte ein mutmaßlich anderer Täter eine ebenfalls 27-Jährige am Emerich-Ambros-Ufer in Friedrichstadt bestohlen und sexuell bedrängt. Jetzt ermittelt die Polizei wegen räuberischer Erpressung, sexuellen Übergriffs und Diebstahls. Frau in der Friedrichstadt bestohlen und sexuell bedrängt Der Messerstecher forderte Geld von der jungen Frau, die sich allerdings weigerte. Daraufhin zog er ein Messer und stach zu. Die Frau konnte ausweichen, erlitt nur leichte Verletzungen. Der Täter floh in unbekannte Richtung. Am frühen Sonntagmorgen war eine ebenfalls 27-Jährige mit einer Straßenbahn der Linie 6 bis zur Haltestelle Wernerstraße gefahren. Dort siegen sie und der bislang unbekannte Täter aus, der ihr das Telefon entriss und zunächst flüchtete. Die Frau lief derweil in Richtung Emerich-Ambros-Ufer, als der Täter plötzlich auf sie zukam. Laut Polizeiangaben bot er ihr das Telefon gegen „sexuelle Leistungen“ an. Dabei bedrängte er die 27-Jährige und „berührte sie unsittlich“. Weil sich die 27-Jährige wehrte, floh der Täter.
Angriffe auf junge Frauen in Dresden. Ein Angreifer hat in der Südvorstadt in Dresden eine 27-jährige Frau mit einem Messer attackiert. Zuvor hatte ein mutmaßlich anderer Täter in der Friedrichstadt in Dresden eine ebenfalls 27-Jährige bestohlen und sexuell bedrängt. Von ffo. DNN vom 15. September 2020.