Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Dramatische Sprachen: Fremdsprachen in den Bühnentexten von Peter Handke
Handke: in Zungen[Bearbeiten]Seit den beginnenden 1980er Jahren haben Fremdsprachen in den Bühnentexten des österreichischen Schriftstellers Peter Handke (*1942) zunehmend an Bedeutung gewonnen. In den frühen, sprachkritischen Stücken der 1960er und 70er Jahre spielen die Sprache, ihre Gemachtheit und die Reflexion darüber die zentrale Rolle – mit einem Umschwung, der sich am “dramatischen Gedicht” Über die Dörfer (1981) festgemachen lässt, werden die Bühnenarbeiten Handkes zunehmend “erzählend”,[1] gewinnen zunehmend an “Handlung”. Mit dieser “Wende”,[2] mit der auch der Beginn von Handkes Tätigkeit als Übersetzer einhergeht, halten auch die fremden Sprachen Einzug in die Stücke des Autors. In diesem Projekt werden sämtliche fremdsprachigen Wörter und Textteile in den über 20 Bühnentexten Handkes erhoben, ausgewertet und untersucht. Dabei sind die Leitfragen, ob und in welcher Weise bestimmte Sprachen für bestimmte semantische Felder und Themenbereiche eingesetzt werden, welche Sprachen vorherrschen, ob und wie sich die Wichtigkeit einzelner Sprachen im Lauf der Zeit verändert und wie die verschiedenen einfließenden Fremdsprachen miteinander in Beziehung stehen. "Fremdsprachen in Bühnentexten", wie ist das gemeint? - Beispielzitate[Bearbeiten]
Über Handke und die Sprachen, und den Titel des Projekts[Bearbeiten]Der Projekttitel "in Zungen" ist eine Bezugnahme auf das Pfingstwunder in der Apostelgeschichte[6]. In dieser Geschichte kommt der heilige Geist über die Apostel, die daraufhin fremde Sprachen sprechen und verstehen können, die sie nicht beherrschen[7]. In Peter Handkes Literatur spielen einerseits Sprachen eine prominente Rolle, die er aktiv spricht - etwa Französisch oder Englisch bzw. Amerikanisch -, aber auch solche, mit denen er sich beschäftigt, ohne umfassende Sprecherkenntnisse zu besitzen, zum Beispiel Italienisch und Spanisch. Hinzu kommen tote Sprachen (Latein, Altgriechisch) und Sprachen, die er erst als Erwachsener (neu) gelernt hat und die man deshalb zumindest über größere Zeiträume seines Lebens als poetische Laborräume betrachten kann, in denen der Autor mit Wörtern und Sätzen Experimente durchführt; dazu gehören Slowenisch, Serbokroatisch[8] und Arabisch. Nach der Bibelgeschichte vom Pfingstwunder erscheinen den Aposteln "Zungen wie von Feuer"[9] und setzen sich auf ihre Köpfe, als der heilige Geist sie erfüllt. Deshalb zeigt das Projektlogo den Dichter als Feuerkopf[10]. Handke: in Zungen (ver)folgen[Bearbeiten]Dieses Projekt bemüht sich um die größtmögliche Offenheit und möchte auch die einzelnen Schritte, die seine Umsetzung voranbringen, offen und frei zugänglich sichtbar machen. Dafür werden mehrere Kommunikationskanäle genutzt, über die hier eine Übersicht gegeben wird. Diese django-Webapplikation wird für die Erstellung, Visualisierung und Analyse der Projektdaten verwendet. Sie basiert auf offenem Code, der über GitHub verfügbar ist (siehe unten). Twitter (@HandkeinZungen)[Bearbeiten]Das Projekt hat einen Twitter-Account, über den täglich die erfolgten Schritte kommuniziert werden. Außerdem wird versucht, ein breiteres Publikum anzusprechen, indem die Follower*innen mehrmals die Woche Zitaträtsel lösen können. Alle im Projekt entstehenden Daten und sämtlicher Code sind über das Github-Repository handkeinzungen (bzw. handkeinzungen-app) verfügbar. Hier gibt es auch ein fortlaufendes Projekt-Logbuch, in dem täglich die erfolgten Schritte dokumentiert werden. Außerdem werden die bibliographischen Daten in einer offenen zotero-Gruppe verwaltet. Projektdatenbanken[Bearbeiten]Um dem Projekt die größtmögliche Sichtbarkeit zu verschaffen, wird es in verschiedenen Projektdatenbanken im Bereich der Digital Humanities vorgestellt. Die Einträge werden hier gesammelt:
Einreichungstext, Zwischenbericht & Abschlussbericht[Bearbeiten]Den ursprünglichen Text der Einreichung für das Fellow-Programm finden Sie hier. Den Zwischenbericht (Januar 2018) finden Sie hier; den Abschlussbericht (Juni 2018) finden Sie hier. Datenmanagementplan[Bearbeiten]Den Datenmanagementplan dieses Projekts finden Sie hier. Autor*in[Bearbeiten]
Fußnoten[Bearbeiten]
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