Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Objective Structured Assessment of Surgical Skills (OSATS): Open Access Online Database
Objective Structured Assessment of Technical Skills (OSATS): Open Access Online Database[Bearbeiten]Projektbeschreibung[Bearbeiten]Objective Structured Assessment of Technical Skills (OSATS) soll gewährleisten, dass die chirurgische Ausbildung und Lehrforschung objektiv, strukturiert und unifiziert verläuft. Es handelt sich hierbei um Checklisten, die im Training, Prüfungssituationen, aber auch in Studien eingesetzt werden können. Diese werden für jeden Eingriff speziell entwickelt, validiert und publiziert. Die Geschichte von OSATS nahm ihren Anfang in den 1980er Jahren als der kanadische Chirurg Richard Reznick begann, sich wissenschaftlich mit dem Thema der chirurgischen Handfertigkeiten auseinanderzusetzen und die operativen Techniken systematisch aufzuarbeiten. Seitdem entstanden mehrere Duzend solcher Trainings-Checklisten für beinahe jedes operative Fach. Bedauerlicherweise werden die OSATS in Deutschland auch im akademischen Setting, zum Beispiel im Rahmen von Studien, nicht häufig verwendet, von einem flächendeckenden Gebrauch zur chirurgischen Ausbildung zu geschweigen. Dies liegt zum einen daran, dass die Suche nach OSATS für manche Prozeduren sehr langwierig sein kann. Die OSATS-Studien benutzen keine einheitliche Nomenklatur, die den Suchprozess erleichtern würde. Zudem werden sie in unterschiedlichen wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Der Zugang zu diesen ist meistens an Lizenzen und Abonnements gebunden, welche nicht für jeden chirurgischen Ausbilder im gleichen Maße zugänglich sind. Zum anderen wird es häufig nur berichtet, dass ein OSATS entwickelt wurde, die Checkliste selbst ist aber in dem Artikel nicht abgedruckt. Das Projekt sieht vor, die chirurgischen OSATS auf einer Plattform zusammenzubringen, indem eine OSATS Open Access Online Database erstellt wird. Diese Database wird nicht nur eine Auflistung der entwickelten OSATS darstellen, sondern vielmehr soll sie die vollständigen Checklisten beinhalten, welche ohne weitere Verarbeitung direkt zum Einsatz kommen könnten. In der ersten Phase des Projektes werden die allgemein- und viszeralchirurgischen, sowie Basic Skills OSATS eingeschlossen, nach Eingriffsart und –gebiet katalogisiert und in ein einheitliches Format gebracht. Zusätzlich soll die Database Informationen zur Validität und Reliabilität der Checkliste, sowie zu verantwortlichen Forschungsgruppen mit einem Link zum Originalpaper beinhalten, sodass ein Kontakt bzw. Nachlesen bei Fragen möglich sein wird und schnell stattfinden kann. In der weiteren Zukunft wird die Database um die operativen Eingriffe anderer Fachdisziplinen ergänzt, sodass im Laufe der Zeit eine umfassende interdisziplinäre Datenbank, die erste solcher Art, entstehen wird. Die OSATS Online Database soll dazu beitragen, die chirurgische Lehrforschung durch den Gebrauch von validierten Mitteln vergleichbarer und wissenschaftlich fundierter zu gestalten. Darüber hinaus wird sie durch ihr offenes und freizugängliches Format die chirurgischen Einrichtungen dazu ermutigen, die erprobten Checklisten in ihre Ausbildung einzubeziehen und so die Qualität in der Lehre zu verbessern. Zwischenbericht[Bearbeiten]Hier geht's zum Zwischenbericht. Der Weg[Bearbeiten]1. Motivation, bitte! Hermann Hesse hat gesagt, dass man das Unmögliche versuchen muss, um das Mögliche zu erreichen. Also habe ich mich für das Fellow Programm Freies Wissen beworben, um den scheinbar unmöglichen ersten Schritt eines Mediziners in die Möglichkeiten der Offenen Wissenschaft zu wagen. Ein bisschen schüchtern erreichte ich die Räumlichkeiten von Wikimedia-Deutschland, wo die Einführungsveranstaltung stattfinden sollte. Ob ich eine Ahnung hatte, was mich erwartet? Eher nicht. Bisher hatte ich mit Offener Wissenschaft nur digital zu tun, als ich ab und zu festgestellt habe, dass ich für den einen oder anderen Artikel keinen aufwändigen Uni-Zugang gebraucht habe, sondern mit einem Klick den Volltext abrufen konnte. Open Science bedeutete für mich hauptsächlich Open Access Zeitschriften. Dass es so viel mehr sein könnte, habe ich erst im Fellow Programm erfahren. Und das Erstaunlichste dabei war – man könnte die meisten Open Science Methoden auch in der medizinischen Forschung anwenden! Stark motiviert durch den Austausch mit den Mentoren und Fellows startete ich in das Projekt. 2. Wikipedia-Odyssee Der erste Schritt war die Welt über das Thema meines Projektes aufzuklären. Wer hat schon mal was von Checklisten für Chirurgen gehört? Anscheinend nicht mal Wikipedia, denn ein solcher Artikel ist bisher nicht erstellt worden. Ich zögerte nicht lange und schrieb ein paar Worte hierzu. Dann fügte ich diese Worte in die Artikel-Templates auf der Wikipedia-Seite (das ging leichter als gedacht!) und drückte den Veröffentlichen-Button. Ich wartete gespannt, was als Nächstes passiert. Ist der Artikel sofort online? Kann ich ihn direkt googlen? Ich war sehr aufgeregt als ich „OSATS“ und „Wiki“ in die Suchmaschine eintippte. Doch dann geschah nichts. Er war nirgendwo zu finden, denn so ein neuer Artikel muss erstmal begutachtet werden. Erst wenn alle Standards erfüllt sind und die Relevanz gegeben ist, wird ein solcher Artikel für alle sichtbar gemacht. Das habe ich vorher nicht gewusst. Also muss ich mich noch gedulden... 3. Auf der Suche nach Freiheit Auf der Suche nach freien Veröffentlichungen im Bereich der Checklisten, war ich nicht so erfolgreich... Die meisten sind an Lizenzen gebunden. In diesem Fall muss man sehr wahrscheinlich eine Erlaubnis des Publishers einholen, um die Liste in unsere Datenbank einzuschließen. Ich glaube, es kann beliebig kompliziert werden. Gibt es hierzu zufällig ein Open Handbuch? 4. Agora 2.0 Damit meine Datenbank möglichst viele Anforderungen der Open Science erfüllt, suche ich nun eine digitale Agora, welche folgende Möglichkeiten bietet: • für alle zugänglich • mit Kommentarfunktion zum regen Austausch • intuitiv in Benutzung sowohl für Ersteller als auch Nutzer • optisch ansprechbar • kostenlos Meine Agora 2.0 nennt sich GitBook. 5. Im Dienst der Open Science Weil Open Science so viel bietet und weil ich persönlich so begeistert war, wollte ich Mitte März ein Workshop zu Open Science mit unseren Studierenden durchführen. Leider ist alles wegen Korona abgesagt worden. Da ich bereits alles für ein interaktives Seminar vorbereitet habe, wollte ich es nicht digital durchführen und entschied mich für günstigere Zeiten zu warten. 6. Zeit, Zeit, Zeit Es ist alles anders gekommen als gedacht und die Zeit rennt einem davon. Mit der Zeit im Fellow-Programm war es nicht anders. Nun neigt sie sich dem Ende zu. Das Projekt hat die Endphase erreicht - die Checklisten sind bearbeitet, online hochgeladen und warten nur noch auf die Freigabe (hier wird dann acuh der Link folgen). Hoffentlich wird das Forum dazu auch gut besucht, damit sich ein wissenschaftlicher Austausch ergibt. Das Projekt und die Auseinandersetzung mit der Open Science waren für mich eine intensive Zeit und ich habe eine ganze Menge neue Sachen gelernt. Ich hätte gerne noch mehr mitgenommen und gemacht, aber es gab ein paar berufliche Änderungen für mich und ich musste ein paar Anpassungen vornehmen. In der Zukunft werde ich hoffentlich trotzdem noch genug Möglichkeiten haben, die Open Science in meinem Alltag zu implementieren. Autorin[Bearbeiten]
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