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Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Kommunikation

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Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Kommunikation

Das Basiskonzept "Kommunikation" gehört zu jenen Basiskonzepten, die laut des neuen Lehrplans für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Sekundarstufe I) auf die "Zusammenhänge des menschlichen Zusammenlebens fokussieren (Struktur, Macht, Kommunikation, Handlungsspielräume, Lebens-/Naturraum, Normen, Arbeit, Diversität und Verteilung)".[1]

Das Basiskonzept Kommunikation

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Basiskonzept Kommunikation

Beim Basiskonzept „Kommunikation“ handelt es sich um ein Konzept, das sich mit dem menschlichen Zusammenleben und dessen Zusammenhängen beschäftigt. Nach Kühberger ist „Kommunikation“ auf der Ebene der gesellschaftlichen Basiskonzepte einzuordnen. Beim Basiskonzept „Kommunikation“ sei zentral, dass sich das Wissen über das gesellschaftliche Zusammenleben über interpretierende Darstellungen von Personen/Personengruppen/Gesellschaften strukturieren würde. Dabei handelt es sich ihm zufolge um die Sprache, die Bilder und andere Kommunikationsvermittler sowie jene Inhalte, die über gewisse Medien transportiert werden.[2] Hier sei darauf verwiesen, dass es verschiedenste Kommunikationsmittel, mit denen sich Menschen untereinander verständigen, gibt (z.B. schriftliche Kommunikationsmittel: Brief; mündliche Kommunikationsmittel: gehaltene Rede).

Anwendungsbeispiele für den Unterricht

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Das Konzept könnte im Zusammenhang mit Globalisierung behandelt werden. Zu den Phänomenen der Globalisierung gehört die zunehmende globale Kommunikation. Diese kann zeitlich verfolgt und bewertet werden.

Auch in Zusammenhang mit Medien und Politik könnte das Konzept vermittelt werden. Die Behandlung der politischen Kommunikation spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Interessant könnte hier beispielsweise sein, die mediale Umsetzung von politischen Ideen und Informationen zu analysieren. Schülerinnen und Schüler könnten die verschiedenen Werbeplakate der einzelnen Parteien in einem Wahlkampf analysieren. Es könnten u.a. die Inhalte und Manipulationstechniken betrachtet werden. Allgemein würde es um eine Analyse der Kommunikation durch Wahlplakate gehen. Dies würde die politische Methoden- und Urteilskompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern.

Bei der Arbeit mit Quellen und Darstellungen ist das, was sprachlich und kommunikativ vermittelt wird, zentral. In Zusammenhang mit historischen Quellen kann auch die Kommunikation mit Zeitzeugen, die historische Ereignisse aus einem interessanten Blickwinkel darstellen können, erwähnt werden.[3]

Neben der Vermittlung von Faktenwissen (z.B. zeitliche Entwicklung der globalen Kommunikation) sind für das Basiskonzept „Kommunikation“ besonders eigenständige Analysen, Interpretationen und Bewertungen (z.B. Analyse der Inszenierung von Politik) zentral. Eine mögliche Integration des Konzepts im Unterricht wären Gespräche mit Zeitzeugen.

Literatur

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  • Ralph Erbar: Allgemeine und spezifische Sozial- und Arbeitsformen. In: Michele Barricelli/Martin Lücke (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts (Band 2). Forum Historisches Lernen, Schwalbach 2012.
  • Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Österreichische Beträge zur Geschichtsdidaktik. Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung 2). Studienverlag, Innsbruck­–Wien­–Bozen 2009, ISBN 105.3706547023.
  • Neuer Unterstufenlehrplan, http://www.politik-lernen.at/dl/mnoNJKJKonmomJqx4lJK/Gesetzesblatt_113._Verordnung_18_Mai_2016.pdf, eingesehen 04.06.2016.

Einzelnachweise

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  1. Neuer Unterstufenlehrplan Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung, http://www.politik-lernen.at/dl/mnoNJKJKonmomJqx4lJK/Gesetzesblatt_113._Verordnung_18_Mai_2016.pdf, S. 3.
  2. Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung. Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2009, ISBN 105.3706547023, S. 105.
  3. Ralph Erbar, Allgemeine und spezifische Sozial- und Arbeitsformen, in: Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts (=Band 2), hrsg. v. Michele Barricelli/ Martin Lücke (Forum Historisches Lernen), Schwalbach 2012, S. 11-22, hier S. 18.