Benutzer:O.tacke/2015/Digitale Medien

Aus Wikiversity

Voraberhebung[Bearbeiten]

Da der Workshop nicht von der Stange kommt, konnten vorab auf https://etherpad.mozilla.org/K29rquDEyw drei Fragen beantwortet werden, bewusst sichtbar für alle. Damit wurden die Erwartungen schon ein wenig eingegrenzt. Ein Etherpad ist dafür ein praktisches Werkzeug, da der Zugang wirklich so niederschwellig wie möglich ist.

10 Irrtümer über den Einsatz von digitalen Medien in der Schule[Bearbeiten]

Das Video 10 Irrtümer zum Einsatz digitaler Medien in der Schule gab's vorab zum Schauen, um im Workshop damit starten zu können. Ich denke, auch an einer Hochschule ist es ein guter Anreger, um damit in einen Workshop zum Thema digitale Medien in der Lehre zu starten.

Vorab genannte Schlagworte (in Reihenfolge der Nennung)[Bearbeiten]

Wiki[Bearbeiten]

Wikis zählen für mich zu den Oldies but Goldies unter den “neumodischen” Online-Werkzeugen. Sie sind vielseitig verwendbar, und bei der Vielzahl an verschiedenen Wikis ist bestimmt für jeden etwas dabei — auch integriert in Stud.IP. Gerade der bekannteste Vertreter, das MediaWiki, lässt sich durch eine Vielzahl an PlugIns den eigenen Bedürfnissen anpassen. Wikis eignen sich immer dann, wenn mehrere Personen gemeinsam an Dokumenten arbeiten möchten.

Blog[Bearbeiten]

Blogs sind im einfachsten Fall Webseiten, auf denen (tagebuchartige) Einträge in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgelistet werden — also mit den aktuellsten Beiträgen zuoberst. Über PlugIns kann entsprechende Software oft sehr vielfältig erweitert werden. In der Lehre werden Blogs beispielsweise dafür eingesetzt, um das Lernen von Studierenden zu begleiten (formatives Assessment). Einige Lehrstühle nutzen ein Blog auch zur Selbstdarstellung.

Evaluation[Bearbeiten]

Evaluation war das Schlagwort. Ich bin mir nicht sicher, ob es auf die Lernenden oder die Lehrenden bezogen ist, daher bette ich es vorsorglich mal etwas breiter ein. Unter Assessment versteht man drei verschiedene Formen, das “Lernlevel” von jemandem festzustellen:

  1. diagnostisch (vor einer Veranstaltung), um beispielsweise Lücken aufzudecken, die noch geschlossen werden müssen
  2. formativ (begleitend zu einer Veranstaltung), um das Fortschreiten des Lernens zu begleiten
  3. summativ (nach einer Veranstaltung), meist als Prüfung

Eine Evaluation der Lehrleistung, könnte ebenfalls als Assessment verstanden werden:

  • Diagnostisch etwa als bewusste Reflexion durch die Lehrenden selbst oder durch Fremdeinschätzung,
  • formativ als kontinuierliche Begleitung der eigenen Lehre, beispielsweise durch Führen eines Lernportfolios oder durch regelmäßiges Feedback der Studierenden und
  • summativ als Gesamtbewertung, bei der es oft bereits gängige (und eher für die Verwaltung wichtige) Evaluationsbögen gibt -- aber ginge auch anders.

Vermutlich verbirgt sich hinter dem Schlagwort "Evaluation" das Summative. Werfen wir also darauf einen Blick. Tatsächlich sind “E-Prüfungen” (eine Form von E-Assessment) gängiger als man denken könnte. In mehreren Unis gibt es spezielle Klausurräume, in denen Klausuren komplett am Rechner geschrieben werden können. Den Berichten der Lehrenden zufolge lohnt sich dies nicht erst dann, wenn die Klausuren (teilweise) automatisch ausgewertet werden können — bereits das Umgehen unleserlicher Handschriften sei hilfreich.

Evaluieren kann man seine eigenen Veranstaltungen (summativ) natürlich auch jenseits des vorgegebenen Papier-Fragebogens. Digital bietet sich grundsätzlich alles an, was Feedback erlaubt. Das geht per E-Mail ebenso wie per Abstimmungen (beispielsweise per EduVote) oder über Online-Fragebögen. Was sich konkret eignet, hängt von den eigenen Prioritäten ab. Soll beispielsweise Anonymität gewährleistet sein? Ist sofortiges Feedback nötig? Geht es nur um vorgegebene Evaluationskategorien oder soll frei geantwortet werden können? ...


Screencast[Bearbeiten]

Mit Screencast wird das Aufzeichnen der Video- und Tonausgabe eines Computers verstanden. Typischerweise werden sie mit weiteren Quellen angereichert, etwa die Erklärungen eines Lehrenden auf der Tonspur, ein Videobild eines Lehrenden oder zusätzliche Links.

  • Screencast-O-Matic (einfaches Online-Werkzeug zum Aufzeichnen von Screencasts)
  • Videoscribe (zum Erstellen von Videos im Stil der RSA-Videos, mit "sichtbarer Hand")
  • Camtasia (kommerzielle Software mit vielen Möglichkeiten)

Geht natürlich auch mit Tablets oder "Convertibles". Dazu gibt es gute Praxishinweise von Jörn Loviscach: Loviscach, Jörn (2012): Videoerstellung für und Erfahrungen mit dem ICM, in: Handke, Jürgen, Sperl, A. (Hrsg.): Das Inverted Classroom Model, Begleitband zur ersten deutschen ICM-Konferenz, München, S. 25-37.


Prezi[Bearbeiten]

Prezi ist ein Weg, Inhalte in nicht-linearer Form zu präsentieren, kann aber auch als Quasi-Folienpräsentation genutzt werden. Die Potenziale werden dann aber oft kaum ausgeschöpft, sondern nur schnellere PowerPoint-Pferde produziert :-( Über die für Lehrende kostenfreie Edu-Variante gibt es diverse nützliche Funktionen geliefert.


Weitere Werkzeuge, Konzepte und Schlagworte rund um digitale Medien für die Lehre[Bearbeiten]

Game Based Learning[Bearbeiten]

Das Thema ist ein seeeehr weites Feld! Kann ich leider nicht in zwei Sätzen abhaken. Guter Ansprechpartner ist an der TU Braunschweig Julius Othmer, der Referent für E-Learning und Medienbildung (j.othmer@tu-braunschweig.de). Noch bis zum 7. Oktober 2015 können online aber auch Fragen an Claudia Schrader gerichtet werden auf http://juniorsciencecafe.de/frag-mich-alles/claudia-schrader/ ! Sie beschäftigt sich an der Universität in Ulm mit der Gestaltung von computerbasierten Lernspielen und deren Wirkung auf den Lernerfolg.

Lern-Management-Systeme[Bearbeiten]

Lern-Management-Systeme sollen die Brücke schlagen zwischen Organisation, Kommunikation und Inhalt von und in Lehrveranstaltungen. In Braunschweig wird beispielsweise (noch) Stud.IP in Version 2.4 eingesetzt, das eher einen Fokus auf das Thema Organisation legt. Andere bekannte Vertreter in Deutschland sind ILIAS und Moodle. Alle drei sind Open Source, können also prinzipiell auch auf eigenen Servern eingerichtet und betrieben werden.


Social Tagging[Bearbeiten]

Unter Social Tagging versteht man in der Regel Dienste, mit denen sich gemeinsam Inhalte verschlagworten lassen. In der Lehre können beispielsweise Linksammlungen entstehen und erweitert werden, in denen gezielt nach Begriffen gesucht werden kann.


Etherpad[Bearbeiten]

Habt ihr selbst schon zur Vorbereitung auf den Workshoptag genutzt. Kann in der Lehre etwa dazu genutzt werden, um synchron eine Vorlesungsmitschrift anzufertigen und bietet die Möglichkeit, sich frühere Versionen anzusehen.


Videokonferenz[Bearbeiten]

Videokonferenzen lassen sich in der Lehre verschiedentlich nutzen: um GastdozentInnen die Anreise zu ersparen, um Studierenden im Ausland die Teilnahme an Seminaren zu ermöglichen, für Sprechstunden, usw.


Chat[Bearbeiten]

Chats können auch in der Lehre genutzt werden, etwa als möglicher Sprechstundenersatz.

  • Jabber (Empfehlung von Felix Büsching)


Online-Kurs[Bearbeiten]

Es gibt zahlreiche Formen von Online-Kursen, die in verschiedensten Varianten auftreten. Gehyped wurden in den letzten zwei jahren die Massive Open Online Courses, kurz MOOCs. Das Format lässt sich plakativ in xMOOCs und cMOOCs gliedern, die ganz unterschiedliche Vorgehensweisen einsetzen: cMOOCs entsprechen eher Seminaren, xMOOCs eher Vorlesungen. Auch wenn beide in Reinform existieren, haben sich zahlreiche Mischformen und Erweiterungen etabliert. Der Nutzen reiner Online-Kurse in der Hochschullehre ist fraglich. Da der Begriff MOOC momentan recht populär ist, dazu einige Links:


Tutorial[Bearbeiten]

Tutorials sind “elaborierte Anleitungen” für praktische Fertigkeiten, etwa das Hantieren mit Geräten im Labor. Sie können Studierenden speziell in Videoform helfen. Auf YouTube findet ihr haufenweise Beispiele für alles Mögliche über die Suchphrase “how to”...


Aufzeichnung von Input (Vorlesung, im Studio, …)[Bearbeiten]

Haben wir nicht viel zu gesagt. Ist für Lernenden halt grundsätzlich praktisch, Lehrende zeitsouverän “zurückspulen” zu können.

Details zum Thema Videos in der Lehre

Virtuelles Klassenzimmer[Bearbeiten]

Mit Software für “Virtuelle Klassenzimmer” werden diverse “Funktionen” aus dem echten Unterrichtsraum ins Digitale übertragen als Materialpool, Videokonferenz, Chat, Abstimmungswerkzeug, …


Podcast[Bearbeiten]

Mit Podcasts bezeichnet man Tonaufnahmen, die mit gewisser Regelmäßigkeit erscheinen. Ihren Namen verdanken sie der Popularität des iPods. Sie können in unterschiedlichen Szenarien genutzt werden — sei es in der Lehre als Input, als Werk von Studierenden oder in der eigenen Weiterbildung als Lehrender.

Microblog[Bearbeiten]

Microblogs haben dieselbe Eintragslogik wie Blogs, allerdings beschränkt auf wenige Zeichen — etwa 140 bei Twitter. Sie leben stärker als Blogs von der Vernetzung zwischen den NutzerInnen. Microblogging kann in der Lehre etwa dafür verwendet werden, um einen zusätzlichen Kommunikationskanal in (großen) Veranstaltungen zu bieten. Einige Lehrende in Deutschland (viele in den USA) nutzen den EdChat (einstündige, strukturierte Diskussionsform auf Twitter) auf Twitter als Möglichkeit, mit anderen über Lehrthemen zu diskutieren.

Flipped Classroom[Bearbeiten]

Die Grundidee des Flipped Classroom ist simpel: Input nicht innerhalb der Präsenzveranstaltung geben, sondern vorher — in Form von Videos. Dadurch soll innerhalb der Präsenzeit mehr Raum gegeben werden, um Probleme zu diskutieren, bei Schwierigkeiten zu helfen oder bestimmte Dinge gezielt zu üben.

Selbsttests: VIPs in Stud.IP[Bearbeiten]

Mit dem Modul VIPs können in Stud.IP Übungsaufgaben erstellt werden, die Studierende etwa als Selbsttest nutzen können. Möglich sind beispielsweise Multiple-Choice-, Lückentext oder Freitextaufgaben. VIPs kann beispielsweise Konzepte wie den Flipped Classroom anreichern, aber auch als Ergänzung für Vorlesungen oder Übungen herhalten.


Audience-Response-Systeme[Bearbeiten]

Mit Audience-Response-Systemen soll in (großen) Veranstaltungen die Möglichkeit gegeben werden, Stimmen aus dem Publikum zu sammeln. Es bietet sich an, dies nach dem Prinzip “Think-Pair-Share” durchzuführen, das heißt mit zwei Abstimmungen, sofern die erste Frage eine gleichmäßig verteilte Antwort bot. Art und Gestaltung der Fragen können variiert werden, beispielsweise mal zur Überprüfung des Verständnisses, als Denkanregung oder als Meinungsbild, mal mit einer, mal mit mehreren richtigen Antworten oder gar keiner.

eduVote[Bearbeiten]

Die Software eduVote bietet im Gegensatz zu vielen anderen Lösungen die Möglichkeit, Abstimmungen direkt in PowerPoint-Präsentationen einzubinden. Da diese von vielen Lehrenden verwendet werden, wird dies oft als positiv empfunden. Weiterhin wird oft Wert darauf gelegt, möglichst wenige Daten preisgeben zu müssen. Hier punktet eduVote: Die Fragen selbst verbleiben bei den Lehrenden und es werden nur notwendige Daten übermittelt. Lehrende der TU Braunschweig können eduVote dank Rahmenlizenz kostenlos nutzen. (http://www.eduvote.de)

ARSnova[Bearbeiten]

Bei ARSnova handelt es sich um eine kostenfreie Software, die dank Open-Source-Lizenz auch von jederman weiterentwickelt werden könnte. Um ARSnova zu nutzen, genügt ein Browser. Über die Abstimmungsfunktion hinaus bietet die Software etwa einen permanenten Rückkanal zu den Lehrenden, über den Studierende Fragen stellen können. (https://arsnova.eu/blog)

Socrative[Bearbeiten]

Socrative ist ein Abstimmungsdienst aus den USA, der optisch viel her macht und diverse Möglichkeiten gibt, die Antworten auszuwerten. Der Dienst ist kostenlos, erfordert es aber, die Fragen aus der Hand zu geben. Sie werden wie auch die Ergebnisse der Umfragen auf Servern in den USA gelagert. (http://www.socrative.com)

Stud.IP[Bearbeiten]

Für das Lernmanagement Stud.IP, das auch an der TU Braunschweig verwendet wird, gibt es die Erweiterung Cliqr. Sie beschränkt sich auf das Abwickeln von Umfragen. Cliqr ist bisher allerdings in Braunschweig noch nicht integriert worden. Wann dies der Fall sein wird, ist bisher offen. (http://cliqr.de/)

C4mpusApp[Bearbeiten]

Die C4mpusApp wird vom Institut für Wirtschaftsinformatik der TU Braunschweig entwickelt, mit der Mobilgeräte auf vielfältige Weise in die Lehre integriert werden können (in Präsenz- wie Nichtpräsenzphasen). Eine Übersicht über die geplanten Funktionen hat Frau Robra-Bissantz Mitte 2014 vorgestellt [1]. Die App wird bisher stetig weiterentwickelt und kann bereits in einer ersten Version ausprobiert werden. * C4mpusApp für iOS * C4mpusApp für Android

Videos[Bearbeiten]


"Große" Themen[Bearbeiten]

Urheberrecht[Bearbeiten]

Das Thema ist so breit und komplex, eine Rechtsberatung kann ich nicht leisten. Einige wichtige Punkte kennt ihr aber nun schon. Mehr hier… Außerdem gibt es noch Hinweise zu Open Educational Resources (OER), die ihr nicht nur selbst viel einfacher nutzen könnt als “normal” urheberrechtlich Geschütztes, sondern natürlich auch gerne selbst produzieren und beispielsweise unter Creative-Commons-Lizenz stellen dürft!


Open Educational Resources[Bearbeiten]

Seit rund 10 Jahren ein Thema, so allmählich sogar in der Politik. Bei Open Educational Resources dreht es sich eng betrachtet um Lehrmaterial, dass von möglichst vielen möglichst einfach genutzt und weiterbearbeitet werden kann und soll. Das Thema geht aber weit über den engen Kontext des Lehrens hinaus zu Bereichen wie Hochschulkultur, Finanzierung, Technik und gar zu gesellschaftlichen Fragen.

Grundsätzlich nette Literatur zum Thema “Medien in der Lehre”[Bearbeiten]

Nachgereicht[Bearbeiten]

Auf Wunsch reiche ich an dieser Stelle noch einige Dinge nach: