Benutzer:Rudharch

Aus Wikiversity
Wikipedia:Babel
Vorlage:User it
Vorlage:User fi
en-2 This user is able to contribute with an intermediate level of English.
de-4 Diese Person beherrscht Deutsch auf annähernd muttersprachlichem Niveau.
it-1 Questo utente può contribuire con un italiano di livello semplice.





IPK im WS 12/13[Bearbeiten]

Name Studiengang vhb Wiki Thema Forschungsland Homepage Video abgeschlossen
Kursleiterin Eva Sondershaus, M.A. Eva Sondershaus
Konstantin Däubler BA DaF/DaZ Geographie Daeftoner
Airina Hahn BA DaF Airina Hahn
Vera Dittmann BA Italoromanistik / DaF-DaZ Vera Dittmann
Eugen Serikow BA DAF/DAZ Geographie Eugen S.
Gianmarco Suomi Daf-Daz Gianmarco Suomi
Maria Eberle LA GS Maria
Liu Yang BA DAFDAZ Liu Yang
Christiane Rudhart LA GS DiDaZ Christiane Rudhart
Johanna Dreyer LA GS DaF/DaZ Johanna
Nadja Vollmer BA Germanistik / DaF/DaZ Nadja-viola
Friederike Lamprecht LA GS DaZ/DaF Friederike Lamprecht
Veronika Linder LA HS DaF/DaZ Veronika Linder
Hannah Schreiber BA DaF/DaZ Hannah Schreiber
Hedwig Paret BA DaF/Daz, Franko-Romanistik Hedwig Paret



Die Hypothese[Bearbeiten]

Der Einsatz von Code-Switching lässt Türken ungebildet erscheinen.


Bilingualismus[Bearbeiten]

Definition[Bearbeiten]

Der Begriff Bilingualismus lässt sich nicht eindeutig definieren. Mehrere Disziplinen, wie zum Beispiel die Linguistik, die Soziologie, die Psychologie und die Pädagogik, beschäftigen sich auf verschiedene Weise mit dem Terminus und versuchen eine Definition zu finden. Einig sind sich alle Forscher darüber, dass es bei Bilingualismus darum geht, dass ein Individuum zwei Sprachen beherrscht. Es ist allerdings nicht eindeutig, in welcher Ausprägung diese Person die jeweiligen Sprachen beherrschen muss, um als bilingual zu gelten. (vgl. Banaz, 2002:7) Bei der Betrachtung von Zwei- und Mehrsprachigkeit ist in allen Forschungsbereichen die Betrachtung auf zwei Ebenen wichtig, die zusammenhängen und nicht voneinander trennbar sind: Die individuelle und die gesellschaftliche Ebene.

Zudem kann man nach Chomsky sprachliche Kompetenz in grammatische und pragmatische Kompetenz unterteilen. Der psycholinguistische Ansatz beschäftigt sich mit der Sprachkompetenz, also den grammatischen Fähigkeiten. Der soziolinguistische Ansatz mit dem Sprachgebrauch, also der pragmatischen Ebene. (vgl. Ayaz, 2005:14)


Der psycholinguistische Ansatz[Bearbeiten]

Beim psycholinguistischen Ansatz versuchen Sprachwissenschaftler Bilingualismus aufgrund der linguistischen Kompetenz des Individuums, also zum Beispiel dem Vokabular oder der Syntax, zu definieren. (vgl. Ayaz, 2005:14) Innerhalb dieses Ansatzes findet man verschiedene, teilweise völlig gegensätzliche Definitionen. Blocher (1909), Bloomfield (1933) und Braun (1937) sehen die „muttersprachliche Kompetenz in beiden Sprachen“ (vgl. Banaz, 2002:8) als Voraussetzung für Bilingualismus. Andere Wissenschaftler, wie beispielsweise Hoffmann (1991) heben hervor, dass es nur sehr wenige „vollkommen perfekte“ (Banaz, 2002:8) oder „wahre“ Bilinguale gibt.

Im Gegensatz dazu vertreten Haugen (1953) und MacNamara (1969) die Position, dass schon „eine minimale Sprachkompetenz genügt, um ein Individuum als bilingual bezeichnen zu können“ (Banaz, 2002:9).

Mackey (1968) wirft eine neue Sichtweise auf, die in heutigen linguistischen Arbeiten oft als Grundlage genommen wird. Er schlägt vor, Bilgualismus als einen „relativen Begriff“ (Banaz 2002:10) zu sehen. Harding-Esch und Riley (1987:31) bringen die Idee auf, den „Grad der bilingualen Kompetenz festzustellen“ (Banaz, 2002:10). Davon ausgehend entwickelte Mackey ein Modell, das jede Sprachfertigkeit „auf den verschiedenen linguistischen Ebenen untersucht“ (Banaz, 2002:11), da man keine genaue, absolute Definition für Bilingualismus geben kann. Mackey betrachtet bei einem Bilingualen die Sprachfertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben und untersucht sie auf den verschiedenen linguistischen Ebenen. (vgl. Mackey, 2000:24) Er hat festgestellt, dass sich die Ausprägung der Bilingualität von Mensch zu Mensch unterscheiden kann. Laut Mackey (1968) zeigen die meisten Bilingualen höhere Kompetenzen auf der lexikalischen als auf der grammatikalischen Ebene. (vgl. Banaz 2002:11) Der Grad der Kompetenz hängt von dem Gebrauch der Sprache ab. Liest oder schreibt ein Bilingualer viel in der L2, so hat er wahrscheinlich größere Probleme auf der phonologischen Ebene der, beherrscht aber dafür in der L2 die Schriftsprache besser. (vgl. Banaz 2002:11) Am Beispiel der heutigen türkisch-deutschen Jugendlichen bedeutet das, dass diejenigen, die viel in ihrer Zweitsprache – dem Deutschen – lesen oder schreiben, eine höhere Kompetenz in der deutschen Schriftsprache aufweisen als in der Türkischen. Allerdings gehen damit auch größere phonologische Probleme im Deutschen einher, wenn die Jugendlichen mehr in ihrer Muttersprache sprechen. Auf der semantischen Ebene gibt es große Unterschiede im Bereich des Sprachgebrauchs. Je nachdem in welchen Situationen welche Sprache verwendet wird, hat der Bilinguale ein unterschiedliches Vokabular in beiden Sprachen. (vgl. Banaz 2002:11) Beispielsweise haben türkisch-deutsche Kinder kaum Probleme Wörter ihrer alltäglichen Lebenswelt, wie zum Beispiel aus dem Bereich Spielsachen oder Essen, in Türkisch auszudrücken. Im Bereich der Schule fällt es ihnen aber leichter auf die deutschen Wörter zurückzugreifen, da sie einfach präsenter sind und häufiger genutzt werden. Man kann also davon ausgehen, dass die Sprachkompetenz von der Situation, dem Thema und dem Sprachgebrauch abhängt. Deshalb werde ich im nächsten Kapitel näher auf den soziolinguistischen Ansatz eingehen, der die Frage beantwortet „Wann und zu welchem Zweck spricht (oder schreibt) wer welche Sprache (oder welche Sprachvarietät) mit wem (an wen)?“ (Fishman 1975:15)


Der soziolinguistische Ansatz[Bearbeiten]

Beim soziolinguistischen Ansatz wird nicht die Sprachkompetenz betrachtet – die Qualität der sprachlichen Äußerungen wird nicht in Frage gestellt - sondern wann die jeweilige Sprache verwendet wird und zu welchem Zweck. Dabei ist es ebenfalls wichtig die bilingualen Sprecher nicht mit monolingualen Sprechern zu vergleichen. (vgl. Banaz 2002:14) Der soziale Kontext spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Beim soziolinguistischen Ansatz wird also nach einer Definition ausgehend vom Sprachgebrauch gesucht. Laut Mackey (1968:554f.) ist ein Sprecher bilingual, der wahlweise zwei oder mehr Sprachen verwenden kann. Oksaar (1970:437) spricht von bilingualen Sprechern, wenn eine Person beide Sprachen in unterschiedlichen Kontexten verwenden und den Code unvermittelt wechseln kann. (vgl. Banaz 2002:13) Die Kompetenz des Sprachgebrauchs wird als veränderlich angesehen. Je nachdem wie häufig eine Sprache verwendet wird und wie man mit ihr in Kontakt tritt, kann die eigene Kompetenz erweitert und automatisiert werden. Wird eine Sprache längere Zeit nicht verwendet, wird es schwieriger auf Vokabeln oder grammatische Strukturen zurückzugreifen. Allerdings kann die Sprachfähigkeit schnell wieder durch Übung und Kontakt zur Sprache aktiviert werden. (vgl. Banaz 2002:13f.) Bei den türkisch-deutschen Jugendlichen kann man von einem „produktiven Bilingualismus“ sprechen. Das bedeutet, sie nutzen bei der Kommunikation sowohl die produktiven Fähigkeiten Sprechen und Schreiben, als auch die rezeptiven Fertigkeiten Lesen und Hören. Von diesen Sprechern wird nicht verlangt, alle Sprachfertigkeiten vollständig und auf der gleichen Ebene zu beherrschen. (vgl. Banaz 2002:15)


Code-Switching[Bearbeiten]

Definition[Bearbeiten]

“Code-switching has been broadly defined as the use of more than one linguistic variety (language or dialect) by a single speaker in the course of a single conversation.” (Banaz, 2002:65f.)


Code-Switching bezeichnet also den Einsatz mindestens zweier Sprachen von einer Person innerhalb einer Konversation. (vgl. Banaz, 2002:65) Dieser Einsatz kann in vier verschiedenen Formen auftreten:

  1. Satzinterner Sprachwechsel
  2. Satzexterner Sprachwechsel
  3. „emblematisches“ Code-Switching
  4. „wortinterner Wechsel“

(vgl. Banaz, 2002:66)


Beim satzinternen Wechsel handelt es sich um einen Sprachwechsel innerhalb eines Satzes. Der satzexterne Wechsel bezeichnet den Wechsel der Sprache außerhalb der Sätze. Das bedeutet, dass zum Beispiel ein Satz rein auf Türkisch und der nächste Satz rein auf Deutsch gesprochen wird. Mit „emblematischem“ Code-Switching ist die Verwendung anderssprachiger Interjektionen, Füllwörter oder idiomatischer Wendungen gemeint. Die letzte Form ist der wortinterne Wechsel, der eine Mischung zweier Sprachen innerhalb eines Wortes meint. (vgl. Banaz, 2002:66)


Funktionen des Code-Switching[Bearbeiten]

Nach Appel / Muysken (1987) gibt es sechs Funktionen des Code-Switching:


  • Referentielle Funktion:

Dem Sprecher fehlt das passende Wort oder es existiert nicht.


  • Direkte Funktion:

Der Sprecher verwendet den Wechsel bewusst um andere auszuschließen oder um andere miteinzubeziehen.


  • Expressive Funktion:

Die expressive Funktion wird unbewusst ausgeführt um die eigene doppelte Identität auszudrücken.


  • Phatische Funktion:

Der Wechsel vollzieht sich bewusst, um den Ton der Konversation zu verändern oder um einen Teil besonders hervorzuheben.


  • Metalinguistische Funktion:

Hiermit ist die indirekte oder direkte Äußerung über die Sprachen gemeint.


  • Poetische Funktion:

Die poetische Funktion wird besonders für den Ausdruck von Witzen, Gedichten oder Wortspielen verwendet.


(vgl. Banaz, 2002:71ff.)


Ansehen des Code-Switching[Bearbeiten]

Produktiver Bilingualismus[Bearbeiten]

Bei den Deutsch-Türken handelt es sich zumeist um den „produktiven Bilingualismus“ (Banaz, 2002:15), da die rezeptiven, aber auch die produktiven Fähigkeiten eingesetzt werden. Bei solchen Sprechern wird nicht erwartet, dass sie beide Sprachen vollständig und in allen Bereichen gleich gut beherrschen. (vgl. Banaz, 2002:15)


Forschungsmeinungen[Bearbeiten]

Vor den 1970er Jahren war das Codeswitching sehr negativ angesehen und wurde als sprachlicher Fehler betrachtet. (vgl. Munukka, 2006:6) Im Laufe der Forschung, die sich mehr und mehr der Zweisprachigkeit gewidmet hat, hat sich die Meinung über den Codewechsel dann positiv verändert. Inzwischen sieht man das Code-Switching als einen kreativen und vielseitgen Teil der Bilingualität an. (vgl. Munukka, 2006:6) Die Meinung der breiten Bevölkerung ist aber immer noch negativ. Ein Grund dafür könnte der Vergleich zu den "einsprachigen Normen" (Munukka 2006:6) sein, der laut aktueller Wissenschaft aber nicht haltbar ist. Wie schon in Abschnitt 5.1 dargestellt, wird von den produktiven Bilingualen - aus Sicht der Forschung - nicht erwartet beide Sprachen auf allen Stufen in muttersprachlichem Niveau zu beherrschen.(vgl. Banaz, 2002:15)


Stereotype[Bearbeiten]

Eine verallgemeinernde Annahme über eine Gruppe von Menschen, die praktisch all ihren Mitgliedern, unabhängig von tatsächlichen Unterschieden zwischen ihnen, bestimmte Eigenschaften zuschreibt.
(Aronson & Wilson & Akert, 2008:425)


Stereotype sind - sobald sie einmal gebildet wurden - resistent gegen Veränderungen, selbst wenn dem Stereotyp widersprechende neue Informationen hinzukommen. Die Bildung von Stereotypen ist ein kognitiver Prozess, der zur Erleichterung unserer Sicht auf die Welt dient. Stereotype können uns helfen schnell Urteile zu bilden und so die begrenzte Informationsverarbeitungskapazität unseres Gehirns bestmöglich auszunutzen. Es kann sowohl positive als auch negative Stereotype geben. (vgl. Aronson & Wilson & Akert, 2008:425ff.) Um Stereotype aufzubrechen bedarf es mehr als nur eines Gegenbeweises. Da Stereotype sehr resistent sind, muss die betreffende Person mit vielen Gegenbeweisen konfrontiert werden, so dass eine langsame Umgestaltung des Stereotyps notwendig wird und beginnen kann.(vgl. Aronson & Wilson & Akert, 2008:441)


Interviews[Bearbeiten]

Bei meinen Interviews habe ich damit begonnen türkische Männer und Frauen aufgrund der wissenschaftlichen Basis nach ihrem sprachlichen Hintergrund, der Sprachverwendung und speziell nach dem Thema "Code-Switching" zu fragen. Die Fragen wurden im Fragebogen 1 zusammengefasst. Ausgehend davon habe ich einen Fragebogen für Deutsche im selben Alter erstellt, um ihre Meinung zu Code-Switching herauszufinden. Dafür habe ich den Fragebogen 2 verwendet. Hierbei wollte ich vor allem feststellen, ob die Meinungen der Türken - die ja Code-Switching betreiben - anders als die der Deutschen - die den Codewechsel nur hören - ausfallen. Alle Interviews wurden über den Facebookmessenger mit mir bekannten Personen geführt. Die Antworten der Interviewpartner wurden genau übernommen und weder orthographisch noch stilistisch verändert.


Probanden mit türkischem Hintergrund[Bearbeiten]

Interviewfragen Fragebogen 1[Bearbeiten]

Auflockerungsfragen und allgemeine Daten

  • Aufgezählter Listeneintrag
  • Wie alt bist du?
  • Wo bist du geboren und wo aufgewachsen?
  • Was machst du beruflich?
  • Was ist dein höchster Bildungsabschluss?


sprachlicher Hintergrund

  • Was ist deine Muttersprache?
  • Wann hast du Deutsch gelernt (wenn Türkisch MS)?
  • Welche ist deine stärkere Sprache?


Sprachverwendung Deutsch und Türkisch

  • In welcher Sprache liest / schreibst / sprichst du häufiger?
  • Mediennutzung: In welcher Sprache schaust du Fernseh / hörst du Radio / liest du Zeitschriften?
  • In welchen Situationen redest du eher Türkisch? (z.B. Supermarkt, zu Hause beim Essen)
  • Mit wem sprichst du Türkisch?
  • Gibt es bestimmte Themen, über die du nur in Türkisch redest?
  • Gibt es bestimmte Orte, an denen du nur Türkisch redest? (z.B. zu Hause, bei Freunden, Supermarkt)


Warum wendet er/sie Code-Switching an?

  • Wechselst du häufiger während du redest zwischen Türkisch und Deutsch? (innerhalb eines Satzes)
  • Wenn ja: Gibt es dafür einen oder mehrere Gründe?


Wann wendet er/sie Code-Switching an?

  • Vermischst du nur im Gespräch mit bestimmten Personen die Sprache?
  • Mischst du nur in bestimmten Situationen?


Meinung über Code-Switching

  • Was denkst du über das Vermischen der Sprachen? (normal, Ausdruck von etwas, aufgrund von Sprachproblemen)



Daten der türkischen Interviewpartner[Bearbeiten]

4 Interviewpartner (3 Frauen, 1 Mann)
Alter: 18 – 23 Jahre
Geburtsland: Deutschland (alle)
Berufe: arbeitssuchend, Hotelangestellte, Student (2x)
Bildungsabschlüsse: Hauptschulabschluss (1x), qualifizierender Hauptschulabschluss (1x), Abitur (2x)


Interviews Fragebogen 1[Bearbeiten]

Probandin 1[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 18

2. Wo bist du geboren und wo aufgewachsen? Deutschland

3. Was machst du beruflich? Nix, arbeitssuchend

4. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Hauptschulabschluss

5. Was ist deine Muttersprache? Türkisch

6. Wann hast du Deutsch gelernt? Ich kann es seit dem ich klein bin

7. Welche ist deine stärkere Sprache? Deutsch

8. In welcher Sprache liest / schreibst / sprichst du häufiger? Deutsch

9. Mediennutzung: In welcher Sprache schaust du Fernseh / hörst du Radio / liest du Zeitschriften? türkische Musik

10. In welchen Situationen redest du eher Türkisch? Dann wenn mich andere net verstehen sollen

11. Mit wem sprichst du Türkisch? Familie

Und mit Freunden? Deutsch

12. Gibt es bestimmte Themen, über die du nur in Türkisch redest? Nein

13. Gibt es bestimmte Orte, an denen du nur Türkisch redest? zu Hause

14. Wechselst du häufiger während du redest zwischen Türkisch und Deutsch? Ja

15. Warum? Automatisch, wenn man es anders besser erklären kann

Auch wenn dir ein Wort nicht einfällt? ja

Machst du es auch manchmal absichtlich? Z.B. um zu zeigen, dass du beide Sprachen sprichst, oder damit andere dich nicht mehr so leicht verstehen können? Nein

Also immer automatisch und unabsichtlich? Ja

16. Vermischst du nur im Gespräch mit bestimmten Personen die Sprachen? nein

17. Mischst du nur in bestimmten Situationen? Ja

Und wann? Wenn mir ein Wort net einfällt.

18. Was denkst du über das Vermischen der Sprachen? ?

Was denkst du darüber, wenn jemand oder du zwischen Deutsch und Türkisch hin und her wechselt. Meinst du das ist schlecht, weil es heißt, dass du die Wörter nicht kennst, oder meinst du es ist normal? Oder meinst du, du machst es um irgendetwas bestimmtes zu zeigen?
Is net schlimm,juckt mich nich, ich sags auf ner anderen sprache dass der andere mich au versteht was ich mein

Also es ist dir egal, du machst es einfach um dich besser unterhalten zu können? Ja


Probandin 2[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 22

2. Wo bist du geboren und wo aufgewachsen? Deutschland

3. Was machst du beruflich? Im Hotel, Service

4. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Hauptschule

5. Was ist deine Muttersprache? Türkisch

6. Wann hast du Deutsch gelernt? Kindergarten glaub, oder früher zu Hause

7. Welche ist deine stärkere Sprache? Deutsch

8. In welcher Sprache liest / schreibst / sprichst du häufiger? Deutsch

9. Mediennutzung: In welcher Sprache schaust du Fernseh / hörst du Radio / liest du Zeitschriften? Deutsch

10. In welchen Situationen redest du eher Türkisch? Wenn es andere nicht verstehen sollen

11. Mit wem sprichst du Türkisch? Mit den Leuten die kein deutsch können

Und mit Freunden z.B. die Deutsch und Türkisch können? Oder mit deinen Eltern? Ab und zu

12. Gibt es bestimmte Themen, über die du nur in Türkisch redest? Ne

13. Gibt es bestimmte Orte, an denen du nur Türkisch redest? Nein

14. Wechselst du häufiger während du redest zwischen Türkisch und Deutsch? Ja

15. Warum? Fällt mir leichter

Kannst du das genauer erklären? Wenn ich türkisch rede und mir fällt das Wort auf türkisch nicht ein dann sag ich es auf deutsch

16. Vermischst du nur im Gespräch mit bestimmten Personen die Sprachen? Ne eig mit allen Nur halt mit denen die kein deutsch können nicht

Das heißt du mischst Deutsch und Türkisch, wenn die andere Person auch Deutsch und Türkisch kann, oder? Ja

17. Mischst du nur in bestimmten Situationen? ne

18. Was denkst du über das Vermischen der Sprachen? Nix

Also findest du, dass es normal ist, denkst du, dass es heißt, dass man keine der beiden Sprachen richtig kann, ...? Ist normal denk ich


Proband 3[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 22

2. Wo bist du geboren und wo aufgewachsen? Deutschland

3. Was machst du beruflich? Ich studiere Musik

4. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Abitur

5. Was ist deine Muttersprache? Türkisch

6. Wann hast du Deutsch gelernt? Ab Kindergarten

7. Welche ist deine stärkere Sprache? ich denke eher deutsch. Aber beide fast gleichstark

8. In welcher Sprache liest / schreibst / sprichst du häufiger? Deutsch

9. Mediennutzung: In welcher Sprache schaust du Fernseh / hörst du Radio / liest du Zeitschriften? Fernseh: Deutsch häufiger, manchmal Türkisch, Radio&Zeitschriften: Deutsch

10. In welchen Situationen redest du eher Türkisch? Zu Hause nur türkisch eig., sonst überall deutsch

11. Mit wem sprichst du Türkisch? Mit meiner Familie (Mama, Papa, Bruder)

12. Gibt es bestimmte Themen, über die du nur in Türkisch redest? Ne überhaupt nicht

13. Gibt es bestimmte Orte, an denen du nur Türkisch redest? zu Hause

14. Wechselst du häufiger während du redest zwischen Türkisch und Deutsch? Ja ab und zu schon

15. Wenn ja: Gibt es dafür einen oder mehrere Gründe? hm kein plan.. ich könnte es auch abstellen, aber kommt halt manchmal automatisch. Ich denke so: wenn ich türkisch spreche, und mir das wort fehlt.. --> deutsch

16. Vermischst du nur im Gespräch mit bestimmten Personen die Sprache? Ne

17. Mischst du nur in bestimmten Situationen? Nicht dass ich wüsste

18. Was denkst du über das Vermischen der Sprachen? (normal, Ausdruck von etwas, aufgrund von Sprachproblemen) kann schon wegen Sprachproblemen auftauchen. Also bei mir ist das nur so, just for fun ^^ wie gesagt, kann mich während dem gespräch auch nur auf eine sprache konzentrieren


Probandin 4[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 23 Jahre alt.

2. Wo bist du geboren und wo aufgewachsen? In Deutschland geboren und aufgewachsen (mit Türken aufgewachsen)

3. Was machst du beruflich? Ich studiere Mechatronik

4. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Abitur

5. Was ist deine Muttersprache?
Muttersprache ist sowohl türkisch als auch deutsch. Bin mit beiden Sprachen aufgewachsen. Deutsch konnte ich trotzdem nicht so gut bis 4. Klasse

6. Hast du als Kleinkind sowohl Türkisch als auch Deutsch gelernt, oder mit beiden Sprachen zu unterschiedlichen Zeiten begonnen?
Zu Hause Türkisch, weil Eltern kein Deutsch können, besser gesagt nicht so gut. Kindergarten nur Deutsch aber gebrochen. Immer mit Türken gespielt etc. draußen auch und so kannst ne Sprache schlecht beherrschen

7. Welche ist deine stärkere Sprache? Eher Deutsch als Türkisch

8. In welcher Sprache liest / schreibst / sprichst du häufiger?
lesen: deutsch /häufigsten
schreiben: deutsch/türkisch ,.. (schreib ja mit verwandten aus der türkei per internet
sprechen; deutsch / häufigsten

9. Mediennutzung: In welcher Sprache schaust du Fernseh / hörst du Radio / liest du Zeitschriften?
alles deutsch, türkisch schau ich null an, ok ab und zu radio türkisch, aber viel mehr deutsch

10. In welchen Situationen redest du eher Türkisch?
wenn viele türken da sind, die nicht richtig deutsch können , dann eher türkisch also vor allem bei den älteren sonst immer auf deutsch

11. Mit wem sprichst du Türkisch? nur mit meinen eltern, meistens

Und mit Freunden? Mit Freunden nur Deutsch

Auch mit türkischen Freunden? Ja

12. Gibt es bestimmte Orte an denen du nur türkisch sprichst? (daheim, türkischer Supermarkt, ...)
ja zuhause mit meinen eltern türkisch
im supermarkt eher deutsch auch mit den türkischen mitarbeiter

Und warum redest du mit den türkischen Mitarbeitern deutsch?
aus gewohnheit, .. ergibt sich so, keine ahnung, ich lauf rein, wo gibts tomaten? ich denk mir die frage nicht auf türkisch direkt auf deutsch geht schneller, ich denk auf deutsch als auf türkisch aber wenn ich dann jemanden vor mir hab bei dem ich weiß , ok der kann nicht so gut deutsch, dann versuch ich auf türkisch zu reden, manchmal passiert es dann, dass ich halb deutsch halb türkisch rede wenn dir z.b. ein wort auf türkisch nicht einfällt , dann redest kurz auf deutsch weiter

14. Also wechselst du häufiger innerhalb eines Satzes zwischen Deutsch und Türkisch hin und her?
nein nicht häufiger, z.b. in der schule nur deutsch , mit freunden, beim lernen etc.

Aber du machst es?
ab und zu mit meinen türkischen freunden wenn du kein bock hast so gescheit zu reden dann redet man mal türkisch mal deutsch

15. Und was für Gründe gibt es dafür?
man merkt das nicht auf anhieb beim reden, dass man ständig wechselt, ... unbewusst aus gewohnheit aber wenn ich jetzt mit dir rede, kann ich ja nicht wechseln, ich weiß dass du nicht türkisch kannst, deswegen achtet man auch automatisch drauf also das kommt automatisch,... du redest einfach ohne daran zu denken, jetzt türkisch, jetzt deutsch das ist wie, wenn du z.b. vokabeln lernst, dann redest du auf englisch aber du musst immer wieder überlegen, vokabeln? hä was war das fürn wort nochmal? du redest ja auch deutsch, ohne an irgendwelche vokabeln zu denken

Also wechselst du, wenn dir ein Wort nicht einfällt?
ja ich wechsle halt wenn mir ein wort nicht einfällt, oder wenn man das auf türkisch besser ausdrücken kann, sei es ein sprichwort, etc. dann sag ich das auf türkisch, .. das ist automatisch, man überlegt nicht, kommt einfach

16. Vermischst du nur im Gespräch mit bestimmten Personen die Sprache?
ja klar ich kann ja nicht mit dir deutsch und türkisch reden ? also nur bestimmten personen

Oder zum Beispiel nur mit bestimmten Freunden? Oder nur mit älteren Leuten? Oder nur mit deiner Familie?
mit türkischen freunden, ältere nur türkisch vor allem mit den gastarbeiter hahahah und mit der familie also eltern türkisch geschwister nur deutsch

17. Mischst du nur in bestimmten Situationen? Also zum Beispiel nur wenn du in der Straßenbahn sitzt und nicht, wenn du in der Uni bist?
ne in der u bahn uni deutsch allgemein nur deutsch nur in wenigen situationen türkisch

Ich meine nicht rein deutsch oder türkisch, sondern das Vermischen der Sprache. Also mal ein paar Wörter türkisch, dann ein paar Wörter deutsch z.B. oder nur einzelne Wörter Türkisch zwischendrin.
nein nur deutsch in wenigen situationen rede ich halb halb sonst immer komplett deutsch

18. Was denkst du über das Vermischen der Sprachen? (normal, Ausdruck von etwas, aufgrund von Sprachproblemen)
Ich finds jetzt untereinander nicht so schlimm also wenn beide seiten beide sprache beherrschen aber wenn einer kein türkisch kann, dann ist das unfreundlich find ich dann nicht mehr so toll wenn man türkisch redet und der andere versteht nichts man sollte in solchen situationen wirklich nur deutsch reden damit der andere auch was versteht


Auswertung Interviews Fragebogen 1[Bearbeiten]

Sprachlicher Hintergrund

Alle vier türkischen Interviewpartner hatten einen ähnlichen sprachlichen Hintergrund. Jeder hat "Türkisch" als seine Muttersprache angegeben. Außerdem meinten alle, dass sie Deutsch erst im Kindergarten oder noch später - in der Grundschule - gelernt haben. Trotzdem wurde viermal Deutsch als die stärkere Sprache genannt.


Sprachverwendung

Die Medien werden hauptsächlich auf Deutsch genutzt, selten hören die Probanden türkische Musik, türkisches Radio oder schauen türkisches Fernsehen. Bei der Frage in welchen Situationen eher Türkisch geredet wird (10.), gaben die Interviewpartner unterschiedliche Gründe an. Zweimal wurde genannt, dass sie Türkisch verwenden, wenn andere Leute sie nicht verstehen sollen. Einmal war die Antwort einfach nur "zu Hause" (Proband 3) und einmal wurde "wenn viele Türken da sind, die nicht richtig Deutsch können" (Probandin 4)angegeben. Bei Frage 11 "Mit wem sprichst du Türkisch?" wurden die Familie und Leute, die kein Deutsch können, angeführt. "Ja, zu Hause" war dreimal die Antwort auf die Frage, ob es bestimmte Orte gibt, an denen der Proband nur Türkisch redet.


Gründe für die Anwendung von Code-Switching

Alle Interviewpartner gaben an Code-Switching zu verwenden. Probandin 4 hat es sogar selbst bei Frage 12 ins Gespräch gebracht.
Bei Frage 15 ging es um die Gründe für den Codewechsel. Hier stellten sich insgesamt drei Gründe heraus: Sehr häufig wurde genannt, dass der Wechsel "unbewusst" (Probandin 4), "aus Gewohnheit" (Probandin 4) und "automatisch" (Probandin 1&4, Proband 3) abläuft. Als zweiter Grund wurde der Wechsel aus Wortnot angeführt. Die Sprache wird gewechselt, wenn einem spontan das Wort in der einen Sprache nicht einfällt. Als letzten Grund nannten die Interviewpartner den Wechsel, um etwas besser erklären zu können. Dabei kann es sich um einzelne Wörter handeln, aber zum Beispiel auch um ganze Sätze, wie bei Sprichwörtern. (vgl. Probandin 4)


Zeitpunkt der Anwendung von Code-Switching

Bei Frage 16 "Vermischst du nur im Gespräch mit bestimmten Personen die Sprache?" gaben die Probanden zweimal "nein" und zweimal "ja, nur mit Personen, die bei de Sprachen beherrschen" an. Drei Probanden verwenden den Sprachwechsel nicht nur in bestimmten Personen, Probandin 1 nur, wenn ihr ein Wort nicht einfällt.


Meinung über Code-Switching

Probandin 1 gab hier "Is net schlimm,juckt mich nich, ich sags auf ner anderen sprache dass der andere mich au versteht was ich mein" an. Sie verwendet den Codewechsel, damit andere sie verstehen können, darüber hinaus, macht sie sich aber keine Gedanken darüber. Probandin 2 schrieb nach genauerer Nachfrage, dass sie nichts darüber denkt, sie aber meint, dass es normal ist. Proband 3 meinte, dass der Codewechsel schon aufgrund von Sprachproblemen auftauchen könnte, er es aber nur aus Spaß betreibe. Probandin 4 gab an es unfreundlich zu finden, wenn gemischtsprachig gesprochen würde, wenn einsprachige Personen anwesend sind. Untereinander habe sie aber kein Problem mit dem Codewechsel.


Deutsche Probanden[Bearbeiten]

Interviewfragen Fragebogen 2[Bearbeiten]

Auflockerungsfragen und allgemeine Daten

  • Wie alt bist du?
  • Wo bist du geboren?
  • Was ist dein höchster Bildungsabschluss?
  • Was machst du beruflich?


Vorkenntnisse und Meinung über Code-Switching?

  • Hast du schon einmal türkische Jugendliche gehört, wie sie mitten im Satz von Türkisch zu Deutsch oder andersrum wechseln?

(z.B. “Ich hab’ bir buçuk saat Sport gemacht” (Ich habe für eineinhalb Stunden trainiert))

  • Was denkst du ist der Grund für das Wechseln?
  • Was denkst du über Jugendliche, die so sprechen?
  • Hast du türkische Freunde, die so sprechen?
  • Findest du es in Ordnung, wenn Türken Türkisch nutzen um sich untereinander zu verständigen, ohne dass z.B. Deutsche sie verstehen können?
  • Wenn du einen 30-jährigen Geschäftsmann in Anzug sehen würdest, der die Sprachen mischt, würdest du die gleiche Meinung haben wie bei den Jugendlichen?


Daten der deutschen Interviewpartner[Bearbeiten]

4 Interviewpartner (2 Frauen, 2 Männer)

Alter: 22-24 Jahre

Geburtsland: Deutschland

Bildungsabschlüsse: Fachabitur (1x) und Abitur(3x)

Berufe: Student (2x), Online-Marketing Managerin, Polizist


Interviews Fragebogen 2[Bearbeiten]

Probandin 5[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 22

2. Wo bist du geboren? Deutschland

3. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Abitur

4. Was machst du beruflich? Kundenberaterin bei der AOK

5. Hast du schon einmal türkische Jugendliche gehört, wie sie mitten im Satz von Türkisch zu Deutsch oder andersrum wechseln? (z.B. “Ich hab’ bir buçuk saat Sport gemacht” (Ich habe für eineinhalb Stunden trainiert))
Ja

6. Was denkst du ist der Grund für das Wechseln? Dass ihnen die deutschen wörter nicht so schnell einfallen

7. Was denkst du über Jugendliche, die so sprechen? Ich denke sie integrieren sich nicht vollständig

8. Hast du Freunde, die so sprechen? Ja

9. Findest du es in Ordnung, wenn Türken Türkisch nutzen um sich untereinander zu verständigen, ohne dass z.B. Deutsche sie verstehen können?
Nein finde ich nicht in Ordnung wenn sie hier in Deutschland leben

10. Wenn du einen 30-jährigen Geschäftsmann in Anzug sehen würdest, der die Sprachen mischt, würdest du die gleiche Meinung haben wie bei den Jugendlichen?
Ja da würde ich die gleiche Meinung haben


Probandin 6[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 23

2. Wo bist du geboren? Deutschland

3. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Fachabitur

4. Was machst du beruflich? Online-Marketing Managerin

5. Hast du schon einmal türkische Jugendliche gehört, wie sie mitten im Satz von Türkisch zu Deutsch oder andersrum wechseln? (z.B. “Ich hab’ bir buçuk saat Sport gemacht” (Ich habe für eineinhalb Stunden trainiert))
Ja

6. Was denkst du ist der Grund für das Wechseln?
Dass einem manche Begriffe oder Beschreibungen in der jeweils anderen Sprache leichter fallen und bevor sie länger nachdenken, sagen sies einfach schnell in der anderen Sprache

7. Was denkst du über Jugendliche, die so sprechen?
Naja, dass sie eben die eine Sprache (noch) nicht frei beherrschen bzw. allgemein nicht sonderlich gut gebildet sind

8. Hast du türkische Freunde, die so sprechen? Türkische Freunde ja, aber die reden zumindest vor mir nicht so

9. Findest du es in Ordnung, wenn Türken Türkisch nutzen um sich untereinander zu verständigen, ohne dass z.B. Deutsche sie verstehen können?
kommt auf die situation an. meistens aber schon, würde ich auch so machen

10. Wenn du einen 30-jährigen Geschäftsmann in Anzug sehen würdest, der die Sprachen mischt, würdest du die gleiche Meinung haben wie bei den Jugendlichen? Ja


Proband 7[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 24

2. Wo bist du geboren? Deutschland

3. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Fachabitur

4. Was machst du beruflich? studieren

5. Hast du schon einmal türkische Jugendliche gehört, wie sie mitten im Satz von Türkisch zu Deutsch oder andersrum wechseln? (z.B. “Ich hab’ bir buçuk saat Sport gemacht” (Ich habe für eineinhalb Stunden trainiert))
Ja

6. Was denkst du ist der Grund für das Wechseln? schlechte Deutschkenntnisse, Gruppenbildung

7. Was denkst du über Jugendliche, die so sprechen? Assis

9. Findest du es in Ordnung, wenn Türken Türkisch nutzen um sich untereinander zu verständigen, ohne dass z.B. Deutsche sie verstehen können? nein

10. Wenn du einen 30-jährigen Geschäftsmann in Anzug sehen würdest, der die Sprachen mischt, würdest du die gleiche Meinung haben wie bei den Jugendlichen? Ja


Proband 8[Bearbeiten]

1. Wie alt bist du? 24

2. Wo bist du geboren? Deutschland

3. Was ist dein höchster Bildungsabschluss? Abitur

4. Was machst du beruflich? Polizist

5. Hast du schon einmal türkische Jugendliche gehört, wie sie mitten im Satz von Türkisch zu Deutsch oder andersrum wechseln? (z.B. “Ich hab’ bir buçuk saat Sport gemacht” (Ich habe für eineinhalb Stunden trainiert))
ja dauernd

6. Was denkst du ist der Grund für das Wechseln? die können selber nich so recht türkisch die sprechen quasi deutschtürkisch

7. Was denkst du über Jugendliche, die so sprechen? die nerven mich

8. Hast du türkische Freunde, die das öfters machen? ich habe einen türkischen freund, der macht das aber so gut wie nie also kein wechsel. entweder türkisch oder deutsch

9. Findest du es in Ordnung, wenn Türken Türkisch nutzen um sich untereinander zu verständigen, ohne dass z.B. Deutsche sie verstehen können?
Nein, weil das unhöflich ist

10. Wenn du einen 30-jährigen Geschäftsmann in Anzug sehen würdest, der die Sprachen mischt, würdest du die gleiche Meinung haben wie bei den Jugendlichen?
ja weil die sich nich bessern. die sind älter noch genauso



Auswertung Interviews Fragebogen 2[Bearbeiten]

Bei den deutschsprachigen Interviewpartnern ging es hauptsächlich um die Meinung zum Thema "Codeswitching". Insgesamt kann man sagen, dass alle Interviewpartner im gleichen Alter waren und ähnliche Bildungsabschlüsse besitzen. Alle hatten schon einmal Kontakt mit türkischen Jugendlichen, die den Code wechseln. Von den Deutschen wurden ebenfalls unterschiedliche Gründe für das Wechseln angegeben. Sie meinten, dass die Deutsch-Türken die Sprachen wechseln, weil ihnen bestimmte Wörter in der anderen Sprache leichter fallen (Probandin 6) und dass sie es aufgrund schelchter Deutschkenntnisse betreiben (Probandin 5, Proband 7). Außerdem wurde von Proband 7 noch die Gruppenbildung genannt. Proband 8 meinte "die können selber nich so recht türkisch die sprechen quasi deutschtürkisch".

Die Meinung über Jugendliche, die Code-Switching verwenden war allgemein negativ. Laut den Probanden hängt diese Meinung auch nicht von dem Alter und dem Aussehen der Türken ab (vgl. Frage 10).

Bei Frage 7 ging es direkt um die Meinung zu dem Jugendlichen, die den Code wechseln. Probandin 5 gab als Antwort, dass diese Jugendlichen sich nicht vollständig integrieren. Probandin 6 meinte "Naja, dass sie eben die eine Sprache (noch) nicht frei beherrschen bzw. allgemein nicht sonderlich gut gebildet sind". Proband 7 und 8 fassten sich relativ kurz: "Assis" (Proband 7) und "die nerven mich" (Proband 8).


Fazit[Bearbeiten]

Die Auswertung des ersten Fragebogens ergab, dass sich die wissenschaftliche Theorie zu den Funktionen des Code-Switching mit den Interviewantworten deckt. Ebenso kann man sagen, dass die Deutsch-Türken den Codewechsel als einen normalen Teil ihrer Zweisprachigkeit ansehen. Hier herrscht ebenfalls eine Deckungsgleichheit mit den aktuellen Forschungsmeinungen. (s. 5.2.) Insgesamt kann man sagen, dass die Gründe für den Codewechsel bei allen vier Probanden relativ ähnlich waren. Es ist aber trotzdem ziemlich deutlich herausgekommen, dass sich die Interviewpartner teilweise noch nie richtige Gedanken über das Thema gemacht haben (Probandin 1 und 2) und einmal eine sehr differenzierte Meinungen über die eigene Sprachverwendung vorlag (Probandin 4). Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Fragen 10-13 zur Sprachverwendung anders hätten formuliert werden müssen. Ich habe die Fragen anhand der Forschung erstellt und habe schon bei der Erstellung gemerkt, dass es Verständnisprobleme geben könnte. Deshalb habe ich bei einigen Probanden - wenn ich gemerkt habe, dass die Antwort in eine falsche Richtung geht - Beispiele genannt. Zum Beispiel bei der Frage "In welchen Situationen sprichst du Türkisch?". Hier habe ich als Hilfe "beim Gespräch mit dem türkischen Verkäufer im Supermarkt oder zu Hause beim Essen" angegeben, da öfters nicht klar war, was eigentlich eine Situation ist.
Es ist aber schwierig solche Interviewantworten dann auszuwerten, weil ich die Personen ja gelenkt habe und sie von alleine nicht auf diese Antwort gekommen wären. Ich bin mir zum Beispiel sehr sicher, dass alle Probanden mit dem türkischen Supermarktmitarbeiten Türkisch reden, es ihnen aber einfach nur bei dieser Frage nicht eingefallen ist. Insgesamt ist es denke ich wichtig, dass die Probanden sich auf die Fragen einlassen und sich auch Zeit nehmen, darüber nachzudenken, ansonsten kann man nur oberflächliche Antworten erwarten, die nicht die Realität widerspiegeln.

Bei den Deutschen sind die Antworten insgesamt relativ negativ ausgefallen. Bei Probandin 7 merkt man meiner Meinung nach ziemlich gut, dass sie sich bemüht die türkischen Jugendlichen ziemlich positiv darzustellen. Bei Frage 7, nach ihrer eigenen Meinung, merkt man aber dann doch, dass sie den Codewechsel nicht nur als etwas Normales bzw. Positives ansieht, sondern sie dadurch Rückschlüsse auf den Bildungsgrad zieht. Bei der letzten Frage wollte ich überprüfen, ob die Meinung der Deutschen über das Code-Switching vom Alter und dem Aussehen / der Kleidung abhängt. Hier haben alle Probanden "nein" geantwortet. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich auf das gleiche Ergebnis gekommen wäre, wenn die Probanden zwei Türken (einmal ein Jugendlicher und einmal ein Anzugträger mittleren Alters) im natürlichen Setting unbewusst beobachtet hätten.

Insgesamt muss ich bei den Interviews Teil 2 sagen, dass die Rückmeldungen sehr schnell kamen und die Probanden wenig nachdenken mussten bzw. nachgedacht haben. Daraus schließe ich, dass die Interviewpartner ein sehr verfestigtes Bild haben, dass sofort abrufbar ist.

Trotzdem denke ich, dass ich meine Hypothese so falsifizieren muss. Es wurde zwar einmal sogar explizit genannt, dass die Türken, die Code-Switching verwenden, ungebildet sind (Probandin 7), bei den anderen Interviewpartnern kam das aber nicht so heraus. Sie hatten zwar durchaus auch ein negatives Bild, haben den Codewechsel aber nicht mit einem niedrigen Bildungsgrad in Verbindung gebracht.

Während meiner Arbeit sind mir einige Möglichkeiten eingefallen, die Forschung zu diesem Thema forzuführen. Meine Interviewpartner waren zum Beispiel alle ungefähr in meinem Alter. Es wäre bestimmt interessant Leute ab 30 zu diesem Thema zu befragen. Ich habe versucht ältere Interviewpartner zu finden, aber habe schnell festgestellt, dass viele ältere Leute Codeswitching gar nicht kennen bzw. es noch nie gehört haben und deswegen natürlich ungeeignet sind für meinen Fragebogen. Für diese Leute könnte man vielleicht einen anderen Fragebogen entwickeln und ihnen einen kurzen Gesprächsausschnitt zeigen. Vielleicht würden dort dann ganz andere Ergebnisse auftreten, da diese Personen einen ganz anderen Blickwinkel auf den Codewechsel haben als jüngere Leute, die täglich damit in Kontakt treten. Außerdem wäre es noch interessant herauszufinden, ob die negative Meinung damit zusammenhängt, dass es in meinem Fragebogen gerade um Türken geht, oder ob es wirklich am Codeswitching selbst liegt.


Einzelnachweise[Bearbeiten]

  • Aronson & Wilson & Akert (2008): Sozialpsychologie. 6. aktualisierte Auflage. München: Pearson Studium