Kurs:Einführung in die mathematische Logik (Osnabrück 2014)/Arbeitsblatt 16/latex
\setcounter{section}{16}
\zwischenueberschrift{Übungsaufgaben}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein
\definitionsverweis {erststufiges Symbolalphabet}{}{}
und
\mathl{L,M,N}{} seien
$S$-\definitionsverweis {Strukturen}{}{.}
Zeige folgende Aussagen.
\aufzaehlungdrei{Die Identität
\maabbdisp {\operatorname{Id}_{ M }} {M} {M
} {}
ist ein
\definitionsverweis {Isomorphismus}{}{.}
}{Zu einem Isomorphismus
\maabbdisp {\varphi} {M} {N
} {}
ist die Umkehrabbildung
\maabbdisp {\varphi^{-1}} {N} {M
} {}
ein Isomorphismus.
}{Es seien
\maabbdisp {\psi} { L} {M
} {}
und
\maabbdisp {\varphi} { M} {N
} {}
Homomorphismen
\zusatzklammer {Isomorphismen} {} {.}
Dann ist auch die
\definitionsverweis {Hintereinanderschaltung}{}{}
\mathl{\varphi \circ \psi}{}
ein Homomorphismus
\zusatzklammer {Isomorphismus} {} {.}
}
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Zeige, dass die Begriffe \definitionsverweis {Gruppenhomomorphismus}{}{,} \definitionsverweis {Ringhomomorphismus}{}{,} \definitionsverweis {monotone Abbildung zwischen geordneten Mengen}{}{} und \definitionsverweis {lineare Abbildung}{}{} unter den \definitionsverweis {abstrakten Homomorphiebegriff}{}{} \zusatzklammer {über welchem \definitionsverweis {erststufigen Symbolalphabet}{}{} $S$?} {} {} fallen.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein \definitionsverweis {erststufiges Symbolalphabet}{}{,} das keine Relationssymbole enthalte. Zeige, dass ein \definitionsverweis {bijektiver}{}{} $S$-\definitionsverweis {Homomorphismus}{}{} zwischen zwei $S$-\definitionsverweis {Strukturen}{}{} bereits ein $S$-\definitionsverweis {Isomorphismus}{}{} ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei
\mathl{M}{} die Menge aller unendlichen Teilmengen von $\N_+$, versehen mit der Inklusion als
\definitionsverweis {Ordnung}{}{,}
und es sei
\mathl{[0,1[}{} das rechtsseitig offene
\definitionsverweis {reelle Einheitsintervall}{}{}
mit der Kleinergleich-Relation als Ordnung. Zeige, dass die Abbildung
\maabbeledisp {\Psi} {M} {[0,1[
} {T} { \sum_{n \not \in T} { \left( { \frac{ 1 }{ 2 } } \right) }^n
} {,}
eine bijektive,
\definitionsverweis {ordnungstreue}{}{}
Abbildung ist, deren Umkehrabbildung nicht ordnungstreu ist.
}
{Warum beschränkt man sich auf unendliche Teilmengen? Wie sehen die \anfuehrung{transportierten Ordnungen}{} aus?} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein \definitionsverweis {Symbolalphabet erster Stufe}{}{.} Definiere eine $S$-\anfuehrung{Unterstruktur}{} in einer $S$-\definitionsverweis {Struktur}{}{} $M$.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein
\definitionsverweis {erststufiges Symbolalphabet}{}{,}
\mathkor {} {M} {und} {N} {}
seien
$S$-\definitionsverweis {Strukturen}{}{}
und
\maabbdisp {\varphi} {M} {N
} {}
ein
\definitionsverweis {Homomorphismus}{}{.}
Es sei $\lambda$ eine
\definitionsverweis {Variablenbelegung}{}{}
in $M$ und $\varphi \circ \lambda$ die nach $N$ übertragene Variablenbelegung. Es seien
\mathkor {} {I} {und} {J} {}
die zugehörigen Interpretationen. Zeige, dass
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{\varphi(I(t))
}
{ =} {J(t)
}
{ } {
}
{ } {
}
{ } {
}
}
{}{}{}
für alle
$S$-\definitionsverweis {Terme}{}{}
$t$ gilt.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein
\definitionsverweis {erststufiges Symbolalphabet}{}{}
und $M$ eine
$S$-\definitionsverweis {Struktur}{}{.}
Zeige, dass die
\definitionsverweis {elementare Äquivalenz}{}{}
von Elementen
\mathl{m,n \in M}{} eine Äquivalenzrelation auf $M$ ist.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein
\definitionsverweis {erststufiges Symbolalphabet}{}{,}
das nur aus einer Variablenmenge besteht, die Konstantenmenge und die Mengen der Funktionssymbole und der Relationssymbole seien also leer. Zeige, dass je zwei Elemente
\mathl{m,n \in M}{}
\definitionsverweis {elementar äquivalent}{}{}
sind.
}
{} {}
Unter einem \stichwort {Automorphismus} {} einer $S$-Struktur $M$ versteht man einen Isomorphismus von $M$ nach $M$. Man spricht von der $S$-\stichwort {Automorphismengruppe} {} von $M$, geschrieben
\mathl{\operatorname{Aut}_S \, M}{.}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein
\definitionsverweis {erststufiges Symbolalphabet}{}{}
und
\mathl{M}{} sei eine
$S$-\definitionsverweis {Struktur}{}{.}
Zeige, dass die Menge der $S$-Automorphismen auf $M$ eine
\definitionsverweis {Gruppe}{}{}
bildet.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Bestimme die
\definitionsverweis {Äquivalenzklassen}{}{}
zur
\definitionsverweis {elementaren Äquivalenz}{}{}
in der
\definitionsverweis {zyklischen Gruppe}{}{}
\mathl{\Z/(4)}{} zum Symbolalphabet
\mathl{S= \{ 0, +\}}{.}
}
{} {}
\inputaufgabegibtloesung
{}
{
Bestimme die
\definitionsverweis {Äquivalenzklassen}{}{}
zur
\definitionsverweis {elementaren Äquivalenz}{}{}
in der
\definitionsverweis {Gruppe}{}{}
\mathl{\Z/(2) \times \Z/(2)}{} zum Symbolalphabet
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{S
}
{ = }{ \{ 0,+ \}
}
{ }{
}
{ }{
}
{ }{
}
}
{}{}{.}
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ das Symbolalphabet, das neben Variablen aus einem zweistelligen Relationssymbol $G$ besteht und es sei
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{\Gamma
}
{ =} { \{ \forall x \forall y { \left( Gxy \rightarrow \neg Gyx \right) } \}
}
{ } {
}
{ } {
}
{ } {
}
}
{}{}{.}
Zeige, dass eine vierelementige
$S$-\definitionsverweis {Struktur}{}{,}
die $\Gamma$ erfüllt, äquivalent zur Gewinnstruktur in einer Vorgruppe bei einer Fußballweltmeisterschaft ist.
}
{(Bemerkung: Eine zweistellige Relation wird oft durch ein Pfeildiagramm veranschaulicht.)} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ das Symbolalphabet, das neben Variablen aus einem zweistelligen Relationssymbol $G$ besteht und es sei
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{M
}
{ =} {\{ \text{Bra},\text{Kam},\text{Kro},\text{Mex} \}
}
{ } {
}
{ } {
}
{ } {
}
}
{}{}{}
die
$S$-\definitionsverweis {Struktur}{}{,}
bei der $G(m,n)$ als $m$ gewinnt gegen $n$
\zusatzklammer {bei der Fußballweltmeisterschaft 2014} {} {}
interpretiert wird. Bestimme die Äquivalenzklassen zur elementaren Äquivalenz, charakterisierende Ausdrücke und die Automorphismengruppe.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ das Symbolalphabet, das neben Variablen aus einem zweistelligen Relationssymbol $G$ besteht. Wir betrachten Modelle, die aus einer vierelementigen Menge $M$ mit einer zweistelligen
\zusatzklammer {Gewinn} {} {-}relation $G^M$ bestehen und die die Aussage
\mathl{\forall x \forall y { \left( Gxy \rightarrow \neg Gyx \right) }}{} erfüllen. Zeige, dass zwei verschiedene Elemente
\mathl{m,n \in M}{} zueinander
\definitionsverweis {elementar äquivalent}{}{}
sein können, obwohl
\mathl{G^M(m,n)}{} gilt
\zusatzklammer {$m$ und $n$ spielen also nicht unentschieden} {} {.}
}
{} {}
\zwischenueberschrift{Aufgaben zum Abgeben}
\inputaufgabe
{}
{
Es seien
\mathl{\Gamma \subseteq \Gamma' \subseteq L^S}{}
\definitionsverweis {widerspruchsfreie}{}{}
Ausdrucksmengen, die unter Ableitungen abgeschlossen seien, und seien
\mathkor {} {M} {bzw.} {M'} {}
die gemäß der
\definitionsverweis {Konstruktion}{}{}
zugehörigen Modelle. Zeige, dass es einen
$S$-\definitionsverweis {Homomorphismus}{}{}
\maabbdisp {} {M} {M'
} {}
gibt.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ das Symbolalphabet, das neben Variablen aus einem zweistelligen Relationssymbol $G$ besteht und es sei
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{M
}
{ =} {\{ \text{Deu}, \text{Gha}, \text{Por}, \text{USA} \}
}
{ } {
}
{ } {
}
{ } {
}
}
{}{}{}
die
$S$-\definitionsverweis {Struktur}{}{,}
bei der $G(m,n)$ als $m$ gewinnt gegen $n$
\zusatzklammer {bei der Fußballweltmeisterschaft 2014} {} {}
interpretiert wird. Bestimme die Äquivalenzklassen zur elementaren Äquivalenz, charakterisierende Ausdrücke und die Automorphismengruppe.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Klassifiziere \zusatzklammer {bis auf Isomorphie} {} {} die möglichen Gewinnstrukturen bei einer Vierergruppe \zusatzklammer {wie bei einer Fußballweltmeisterschaft} {} {.}
}
{} {(Bemerkung: Es wird also eine vollständige Liste aller möglichen Isomorphietypen verlangt. Die Liste muss systematisch sein und die Vollständigkeit begründet werden.)}
\inputaufgabe
{}
{
Es sei $S$ ein
\definitionsverweis {erststufiges Symbolalphabet}{}{}
und
\mathl{M,N}{} seien
$S$-\definitionsverweis {isomorphe}{}{}
$S$-\definitionsverweis {Strukturen}{}{.}
Zeige, dass die zugehörigen
\definitionsverweis {Automorphismengruppen}{}{}
\mathkor {} {\operatorname{Aut}_S \, M} {und} {\operatorname{Aut}_S \, N} {}
\definitionsverweis {isomorph}{}{}
sind.
}
{} {}
\inputaufgabe
{}
{
Bestimme die
\definitionsverweis {Äquivalenzklassen}{}{}
zur
\definitionsverweis {elementaren Äquivalenz}{}{}
in der
\definitionsverweis {zyklischen Gruppe}{}{}
\mathl{\Z/(8)}{} zum Symbolalphabet
\mathl{S= \{ 0, +\}}{.}
}
{} {}
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