Mehrfache Integrale/Kompakte Teilmengen/Einführung/Textabschnitt
Es sei eine kompakte Teilmenge und es sei
eine stetige Funktion. Wir wollen das Integral definieren, wofür man, wenn die Variablen des mit bezeichnet werden, auch
schreibt. Diese Schreibweise wird dann bevorzugt, wenn die jeweiligen Grenzen sinnvoll beschrieben werden können und so die Berechnung des Integrals auf die sukzessive Berechnung non Einzelintegralen (in einer Variablen) zurückgeführt werden kann. Bei spricht man von einem Doppelintegral und bei von einem Dreifachintegral.
Eine wichtige Interpretation des Integrals ist, dass eine Massenverteilung (oder Ladungsverteilung oder Temperaturverteilung) auf dem Körper beschreibt. In diesem Fall ist das Integral gleich der Gesamtmasse des Körpers . Bei , also bei einer konstanten Massenverteilung, erhält man über ein Integral das Volumen des Grundkörpers. Wir führen das Integral als -dimensionales Volumen des Subgraphen ein.
Es sei eine Menge und
eine nichtnegative Funktion. Dann nennt man die Menge
den Subgraphen der Funktion.
Es sei eine kompakte Teilmenge und
eine stetige Funktion. Es sei der Subgraph dieser Funktion. Dann setzt man
und nennt dies das (mehrdimensionale) Integral über zu .
Damit wird der Integralbegriff auf den Volumenbegriff zurückgeführt. Für eine stetige, aber nicht notwendigerweise nichtnegative Funktion zerlegt man den Definitionsbereich in die beiden Teilmengen und , die ebenfalls kompakt sind, und setzt
Ebenso kann man die positiven und negativen Funktionen und einführen und das Integral als ansetzen.
Aus allgemeinen Volumenregeln ergeben sich die folgenden Integrationsregeln.
Es sei eine kompakte Teilmenge und es seien
stetige Funktionen. Dann gelten folgende Eigenschaften.
- Für
gilt
- Aus für alle folgt .
- Wenn es eine Zerlegung
in kompakte Teilmengen mit
gibt, so ist
Die letzte Aussage ist auch ein Ansatz, um das Integral zu einer Funktion zu definieren, die nicht notwendigerweise stetig ist. Wenn es eine Zerlegung in endlich viele kompakte Teilmengen derart gibt, dass das Volumen der Durchschnitte für jeweils ist (die Durchschnitte müssen also Nullmengen sein) und dass die Einschränkungen stetig sind, so setzt man . Eine solche Zerlegung ist auch bei stetigen Funktionen häufig sinvoll.