Projekt Diskussion:Aktion wasserdicht/Wohnungslosigkeit/Statistik

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Bei der bundesweit ersten systematischen Obdachlosenzählung in Berlin sind 1.976 Menschen gezählt worden - deutlich weniger als bisher angenommen. Davon seien gut 800 Menschen auf Straßen angetroffen worden, teilte die Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Freitag mit. Knapp 950 Menschen hielten sich demnach in den Einrichtungen der Kältehilfe auf. Verwiesen wurde allerdings darauf, dass bei der als "Nacht der Solidarität" bezeichneten Aktion vor gut einer Woche viele Menschen nicht erfasst wurden, die auf der Straße leben. Daher seien weitere Zählungen geplant. Symbolbild: Ein Obdachloser sitzt in Berlin in einem Park auf einer Pritsche. (Quelle: dpa/Zinken) Berliner Obdachlosenzählung "Ich war schockiert, dass er seit 15 Jahren auf der Straße lebt" Ein Drittel der befragten Obdachlosen gibt Auskunft Berücksichtigt wurden bei der ersten Zählung nicht nur die obdachlosen Menschen, die die freiwilligen Helfer auf der Straße und in den Kältehilfe-Einrichtungen angetroffen haben. Insgesamt verteilen sich die Zahlen so auf die Aufenthaltsorte:

  • Kältehilfe: 942
  • Straße: 807
  • S- und U-Bahn: 158
  • Warte- und Wärmeraum Gitschiner Straße: 42
  • Rettungsstellen der Berliner Krankenhäuser: 15
  • Polizeigewahrsam: 12

Etwa ein Drittel der Obdachlosen auf den Straßen habe den Zählteams über die eigene Lebenssituation Auskunft gegeben, hieß es weiter. 55 Prozent von ihnen seien zwischen 30 und 49 Jahre alt, 84 Prozent seien Männer. Viele weitere Obdachlose dürften sich der Zählung entzogen haben. Bereits im Vorfeld der Aktion hatte es Kritik gegeben. Die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen bezeichnet die "Nacht der Solidarität" als würdelos und bedrohlich. Einige Obdachlose lägen wegen kleinerer Delikte wie Schwarzfahren mit der Justiz im Clinch. Manche dieser Obdachlosen würden deshalb Angst bekommen und versuchen, sich so einer Aktion zu entziehen. Zählteams verpflichteten sich zur Zurückhaltung Die Erhebung fand in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar statt, um die Verhältnisse einer möglichst normalen Nacht darzustellen. 2.600 Freiwillige, erwartet wurden 3.700, zählten Obdachlose auf festgelegten Routen in der Stadt und befragten sie zu ihrem Alter, Herkunft, Geschlecht, dem Zeitraum ihrer Wohnungslosigkeit und ihrer Situation auf der Straße. Sozialsenatorin Elke Breitenbach betonte zum Auftakt der Erhebung, dass sich die Zählteams zur Zurückhaltung verpflichtet hätten. "Wenn jemand sagt, er möchte nicht befragt werden, dann ist es so und dann respektieren wir das." Deutschlandweit die erste Zählung Mit der Erhebung kam Berlin langjährigen Forderungen nach. Mit den Daten sollen Hilfsangebote für Obdachlose verbessert werden. Bisher existierten lediglich grobe Schätzungen zur Zahl der Obdachlosen in der Hauptstadt. Diese gingen von 6.000 bis 10.000 Menschen aus. Sendung: Inforadio, 07.02.2020, 8 Uhr

Obdachlosenzählung. Freiwillige Helfer zählen knapp 2.000 Obdachlose in Berlin. 07.02.20 | 11:28 Uhr Mindestens 2.000 Menschen leben in Berlin auf der Straße. So viele haben Freiwillige bei der ersten systematischen Obdachlosenzählung registriert. Die tatsächliche Zahl der Obdachlosen in der Stadt dürfte allerdings deutlich höher sein.

--Methodios (Diskussion) 22:37, 12. Sep. 2020 (CEST)Beantworten