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Kolloquium: Propädeutiken/Kursideal

Aus Wikiversity


Diese Seite stellt Kriterien bereit, an denen diskutiert und entschieden werden kann, ob und wie weit ein Kurs dem (propädeutischen) Ideal für Anfängerkurse entspricht. Die Kriterien sollen klar und entscheidbar formuliert, nach Aspekten geordnet und (wo nötig) näher erläutert werden.

Diese Kriterien sind bewusst streng gefasst, da Kurse der Wikiversity tausendfach nachvollzogen werden können. Jede Schwäche geht dann tausendfach zu Lasten der Teilnehmer. Die Kriterien werden ausführlich konkretisiert, damit bestehende Kurse schrittweise auf das Ideal hin verbessert werden können.

Niemand sollte von sich den Geniestreich erwarten, einen Kurs so aus dem Ärmel zu zaubern, dass dieser sofort dem propädeutischen Ideal entspricht.


Zweck propädeutischer Kurse

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Propädeutische Kurse sollen für Einsteiger und Anfänger besonders geeignet sein. Diese Kurse sollen den Teilnehmern erste Kenntnisse und Fertigkeiten im Thema vermitteln. Damit sie diesen Zweck nicht verfehlen, müssen sie den folgenden Kriterien genügen.


Vorkenntnisse

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Ein propädeutischer Kurs richtet sich an eine Zielgruppe ohne einschlägige Vorkenntnisse.

  • Ein propädeutischer Kurs fordert von seinen Teilnehmern keine Vorkenntnisse in seinem Thema.
Dann wäre er nämlich nicht für Anfänger geeignet.
  • Ein propädeutischer Kurs fordert von seinen Teilnehmern nur das Minimum an sonstigen Vorkenntnissen.
Dies soll die Hürden für die Teilnahme minimieren.
Jeder Kurs unterstellt unvermeidlich irgendwelche Vorkenntnisse.
  • Ein propädeutischer Kurs benennt die sonstigen Vorkenntnisse, die er von seinen Teilnehmern fordert.
Wer nämlich ohne diese Vorkenntnisse den Kurs antritt, tut dies auf eigenes Risiko. Ein mögliches Scheitern liegt dann nicht am Kurs.
Kritiker, Rezensenten und Gutachter sollten insbesondere auf verschwiegene Vorkenntnisse achten.
Günstig wären Hinweise der Art: „Wenn du hier Schwierigkeiten hast, dann hilft dir vielleicht ... weiter“


Kursziel

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Ein propädeutischer Kurs vermittelt seinen Teilnehmern einschlägige Kenntnisse und Fertigkeiten.

Der Kurs soll die Teilnehmer zu etwas befähigen. Für Briefträgerwissen („das man in eine Tasche stecken und mit sich herumtragen kann“) braucht man keine Kurse.
  • Ein propädeutischer Kurs benennt in seinem Kursziel die Kenntnisse und Fertigkeiten, die seine Teilnehmer darin erwerben können.
Damit soll der Anspruch des Kurses auch für den Anfänger sichtbar werden.
  • Ein propädeutischer Kurs schließt mit einem Test ab, aus dem für jeden Teilnehmer hervorgeht, ob er das Kursziel erreicht hat.
  • Abweichungen vom Kursziel sind statistisch (nach Test-Aufgabe) zu erheben, damit der Kurs weiter verbessert werden kann.
Daraus kann ersehen werden, welche Kenntnisse und Fertigkeiten mit mehr Übungsgelegenheiten versehen werden sollten.
  • Zusätzlich soll den Teilnehmern ein Feedback geboten werden, aus dem hervorgeht, worauf sie besonders geachtet haben - und wieso.
Daraus kann ersehen werden, wo Aufmerksamkeit und Konzentration (mithin etwa die Hälfte dessen, was Motivation leistet) fehlen. Dies kann z.B. an Überforderung, mangelnder Betonung oder Langeweile liegen.


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  • Ein propädeutischer Kurs soll leicht zu finden sein.
Vom Kursnamen über die Kategorien der Wikiversity bis zur zentralen Präsentation nahe der Hauptseite gibt es mehrere Möglichkeiten.
Wikiversity: Findehilfen, Navigation, Kurzvorstellung, Rezensionen.
  • Ein propädeutischer Kurs soll als Propädeutik gekennzeichnet sein.
Vom Kursnamen und der zentralen Präsentation über ein Prädikat "propädeutischer Kurs" bis zum markanten Layout (am besten als gemeinsame Vorlage) gibt es mehrere Möglichkeiten.
  • Ein propädeutischer Kurs soll linear (ohne Verzweigungen) verlaufen.
Der Lehr- und Lerngang wird nur nachvollziehbar, wenn er als Handlungskette (unverzweigt) arrangiert wird.
Die Aufgabe eines solchen Kurses ist es nicht, zu zeigen, was es sonst noch alles gibt. Wikipedia-Artikel sind deshalb kein propädeutisches Lernmaterial.
  • Alle Links innerhalb des Kurses dürfen nur (rückwärts) auf eine frühere Stelle des Kurses verweisen.
  • Alle sprunghaft vorwärts gerichteten Verweise müssen ohne Link auskommen (Ausblicke, zurückgestellte Inhalte,...).
  • Allenfalls zulässig sind Exkurse, Aufgaben etc., die an dieselbe Stelle des Kurses zurückführen.
Durch netzartige Verlinkung kann man sich „in den Weiten des Internets“ verlaufen kann.
  • Falls Module hierarchisch geordnet auf mehrere Seiten verteilt werden, sollte eine Sitemap stets sichtbar sein, aus der die Position im hierarchischen Aufbau sichtbar wird.


Arbeitsweise

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Für die Teilnahme an einem Kurs gilt Ideal jeder Arbeit: Sie möge reibungslos, übersichtlich und zweckmäßig verlaufen.

Ein propädeutischer Kurs kommt mit einem Minimum an Kursbetreuung aus.

Auch dies soll Hürden minimieren.
  • Ein propädeutischer Kurs wird selbsterklärend präsentiert.
Nutze das redaktionelle Vier-Augen-Prinzip bei der Erstellung von Texten!
  • Ein propädeutischer Kurs benennt, welche Kursbetreuung benötigt wird.
  • Da die Betreuung nicht in allen Fällen dauerhaft und lückenlos gewährleistet werden kann, müssen Ausnahmefälle geeignet behandelt werden.


Der Kurs sei sparsam in den sprachlichen Voraussetzungen.

  • Alle Fachbegriffe (Termini) und Verfahren sind einzuführen, bevor sie verwendet werden.
  • FAQ ist leicht zugänglich zu halten!
  • Gängige Schwierigkeiten, Missverständnisse und Vernachlässigungen sind zu berücksichtigen.



Prinzip der methodischen Ordnung

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Ein Kurs ist ein Lehr- und Lerngang, den die Teilnehmer schrittweise nachvollziehen.

Anleitung und Beschreibung von Handlungen haben in einer Reihenfolge zu geschehen, in der die Handlungen auch ausgeführt werden können.

  • Kenntnisse und Fertigkeiten sind schrittweise aufzubauen.
Kleinere Lehr- und Lernschritte sind leichter zu bewältigen, lassen sich leichter merken und erinnern.
  • Kenntnisse und Fertigkeiten sind lückenlos aufzubauen.
Wer versucht, einen Lehr- und Lernschritt zu überspringen, riskiert dadurch, dass der Lehr- und Lerngang an dieser Stelle abbricht.
  • Kenntnisse und Fertigkeiten sind nachvollziehbar aufzubauen.
Wer den Lerngang vollzogen hat, soll ihn anhand der Leserführung (Vorschau, Überleitungen, Lernkontrollen, Fazit, Ausblick)

nachvollziehen können.

  • Kenntnisse und Fertigkeiten sind vollständig aufzubauen.
Das Kriterium für Vollständigkeit ist im Kursziel gegeben.



Layout

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  • übersichtlich
  • möglichst einheitlich



Wozu das propädeutische Ideal nicht gedacht ist

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  • Das propädeutische Ideal soll allen Altersgruppen dienen, nicht nur Kindern und Jugendlichen.
  • Dieses Ideal taugt nicht für Fortgeschrittenen-Kurse, die jedoch selbstverständlich an propädeutische Kurse anschließen können.
  • Dieses Ideal soll nicht die Qualitätsnormen nach DIN / EN / ISO 9000ff ersetzen.

(wird fortgesetzt)

  • Dieses Ideal soll keine Geltungsansprüche für den Inhalt oder Gegenstand eines Kurses ersetzen. Ob das Kursziel als wissenschaftlich relevant, ernsthaft, anschlussfähig, lebenstauglich, usw. gelten kann, betrifft andere Ideale und richtet sich nach jeweils eigenen Kriterien.


Offene (Forschungs-)Fragen

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Kontrolle

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  • Ist jedes einzelne Kriterium klar und deutlich?
  • Ist jedes einzelne Kriterium berechtigt? Wo gibt es Zweifel?
  • Ist der Katalog vollständig? Wo verstecken sich Lücken?


Desiderata

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  • Von welchen übergeordneten Konzepten (Kategorien / Handlungsschemata) erbt das propädeutische Kursideal seine Kriterien?
  • Welche besonderen Hinweise ergeben sich aus diesem Kursideal für die Erstellung neuer Kurse?
  • In den 1960ern gab es zahlreiche Lernprogramme. Welche Konzepte der programmierten Instruktion (so hieß das damals) lassen sich auf Wikiversity nutzen?


Reste aus dem Kolloquium

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Feedback systematisch vorsehen.
zum Feedback auffordern!
... und dafür Anregungen und Raum bieten. Hier könnten findige Bot-Bastler bei Routine-Abfragen helfen.
Meckerecke vorsehen.
Kurse nach Erstellung erst testen, dann freigeben.
Modularisierung
Kursinhalte, die sich leicht in anderen Kursen verwenden lassen, liegen am besten als kommentierte Sammlung vor.