Kurs:Grundkurs Mathematik/Teil I/29/Klausur mit Lösungen
Aufgabe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | |
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Punkte | 3 | 3 | 0 | 0 | 0 | 4 | 5 | 0 | 4 | 5 | 2 | 4 | 8 | 4 | 2 | 2 | 0 | 2 | 3 | 0 | 51 |
Aufgabe (3 Punkte)
Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe.
- Der Durchschnitt von Mengen und .
- Der Graph zu einer Abbildung .
- Die Assoziativität einer
Verknüpfung
- Das Minimum zu einer nichtleeren Teilmenge .
- Zwei teilerfremde natürliche Zahlen und .
- Eine (ganzzahlige) Exponentialfunktion.
- Die Menge
heißt der Durchschnitt der beiden Mengen.
- Man nennt
den Graphen der Abbildung .
- Eine
Verknüpfung
heißt assoziativ, wenn für alle die Gleichheit
gilt.
- Das Element heißt das Minimum von , wenn ist und wenn für alle gilt.
- Die beiden natürlichen Zahlen und heißen teilerfremd, wenn sie keinen gemeinsamen Teiler besitzen.
- Es sei ein
angeordneter Körper
und ein positives Element. Dann nennt man die Abbildung
die (ganzzahlige) Exponentialfunktion zur Basis .
Aufgabe (3 Punkte)
Formuliere die folgenden Sätze.
- Der Satz über die Zifferndarstellung natürlicher Zahlen.
- Der Satz über die Charakterisierung des kleinsten gemeinsamen Vielfachen und des größten gemeinsamen Teilers von zwei positiven natürlichen Zahlen mit der Hilfe von -Exponenten.
- Der Satz über die Periodizitätseigenschaft bei der Division natürlicher Zahlen.
- Zu jeder natürlichen Zahl gibt es eindeutig bestimmte natürliche Zahlen und mit und mit
(außer bei )
mit der Eigenschaft
- Es seien
und
positive natürliche Zahlen mit den Primfaktorzerlegungen
und .
Dann ist
und
- Es seien natürliche Zahlen mit positiv und es seien
, ,
und
, ,
die im
Divisionsalgorithmus
berechneten Folgen. Dann gibt es ein und ein mit
derart, dass für die Ziffern mit
die Beziehung
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (4 Punkte)
Es sei eine endliche Menge mit Elementen und sei ein Element, das nicht zu gehöre. Zeige, dass dann die Vereinigung genau Elemente besitzt.
Wenn leer ist, so besteht die Vereinigungsmenge nur aus dem einzigen Element und steht somit in Bijektion zu . Allgemein liegt eine bijektive Abbildung
vor. Wir definieren eine Abbildung
durch
Dies ist wohldefiniert. Die Abbildung ist surjektiv, da alle Elemente aus durch Elemente aus getroffen werden und da durch getroffen wird. Die Abbildung ist auch injektiv. Wenn nämlich aus der Definitionsmenge sind, so ist, wenn beide zu gehören, direkt
Wenn hingegen ist, so ist und
Aufgabe (5 (1+1+3) Punkte)
Der gemeinnützige Verein „Bobbycarbahn für alle Kinder“ errichtet Bobbycarbahnen. Diese werden aus quadratischen Grundplatten (mit einer Seitenlänge von Metern) zusammengesetzt, die entweder gegenüberliegende Seitenberandungen (Typ ; hier fährt man parallel zur Seitenberandung) oder an einer Ecke anliegende Seitenberandungen haben (Typ , in der Ecke gegenüber den Seiten gibt es eine kleine Eckberandung; hier fährt man eine Kurve).
- Es soll eine insgesamt quadratische Bahn aus Grundplatten gebaut werden, wobei eine geschlossene Bahn entstehen soll, die jede Platte einfach durchläuft. Skizziere eine mögliche Anordnung der Grundplatten.
- Wie viele Platten vom Typ und wie viele vom Typ werden in Ihrer Skizze verwendet?
- Es soll eine insgesamt quadratische Bahn aus Grundplatten gebaut werden, wobei eine geschlossene Bahn entstehen soll, die jede Platte einfach durchläuft. Begründe, dass dies nicht möglich ist.
- Wir beginnen in der Mitte. Ohne Einschränkung (durch Drehung bzw. eine Spiegelung) verläuft der Weg nach oben und dann nach links. Dann muss er in das Eck links oben laufen und dann nach unten. In die Mitte kann es nicht zurückgehen, sonst würden die anderen Platten nicht erreicht werden. Also verläuft der Weg weiter nach unten links und dann unten nach rechts und schließlich nach oben. Rechts in der Mitte kann der Weg nicht in die Mitte, sonst würde die Eckplatte rechts oben nicht getroffen. Wenn diese getroffen wird, so kann man von dort nicht in die Mitte und es entsteht kein geschlossener Weg.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (4 Punkte)
Zeige
durch Induktion.
Für steht beidseitig . Es sei die Aussage für bekannt. Dann ist unter Verwendung von [[Binomialkoeffizient/Summe in Pascaldreieck/Fakt|Kurs:Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2022-2023)/Binomialkoeffizient/Summe in Pascaldreieck/Fakt/Faktreferenznummer (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2022-2023))]] und der Induktionsvoraussetzung
Aufgabe (5 (3+2) Punkte)
Beweise für die Größergleichrelation auf den natürlichen Zahlen
- die Verträglichkeit mit der Addition,
- die Verträglichkeit mit der Multiplikation.
- Wir beweisen die Aussage duch Induktion über . Bei
ist die Aussage klar. Für den Induktionsschritt müssen wir lediglich zeigen, dass die Aussage für
gilt. Bei
ist die Aussage klar, da der Nachfolger wohldefiniert ist. Bei
ist
nach Lemma 10.6 (Grundkurs Mathematik (Osnabrück 2022-2023)) (3)
und somit
Dies zeigt zugleich, dass aus auch folgt. Da die Ordnung total ist, folgt somit auch aus die Beziehung .
- Wir führen Induktion nach , die Fälle
sind klar. Es sei die Aussage für bewiesen. Dann ist mit dem Distributivgesetz, der Induktionsvoraussetzung und der Verträglichkeit mit der Addition
Aufgabe (2 Punkte)
Wir betrachten das kleine Einmaleins als eine Verknüpfungstabelle, in der alle Produkte mit stehen. Ist die Summe über alle Einträge in der Tabelle gerade oder ungerade?
Der Eintrag ist genau dann ungerade, wenn beide Faktoren und ungerade sind. Da es fünf ungerade einstellige Zahlen gibt, tauchen im kleinen Einmaleins ungerade Zahlen als Produkte auf, die andern Einträge sind gerade. Somit ist die Summe über alle Einträge ungerade.
Aufgabe (4 Punkte)
Es sei eine -elementige Menge und sei
Zeige, dass
ist.
Wir zeigen etwas allgemeiner, dass es zwischen zwei endlichen Mengen und , die beide Elemente besitzen, bijektive Abbildungen gibt. Dies zeigen wir durch Induktion nach , wobei der Fall klar ist. Die Aussage sei nun für schon bewiesen und es liegen zwei -elementige Mengen und vor. Es sei ein fixiertes Element. Dann gibt es für die Bilder genau Möglichkeiten, nämlich die Anzahl der Menge . Wenn dies festgelegt ist, so entsprechen die bijektiven Abbildungen von nach mit
den bijektiven Abbildungen von nach . Nach Induktionsvoraussetzung gibt es solche bijektiven Abbildungen. Daher ist die Anzahl der bijektiven Abbildungen zwischen und gleich
Aufgabe (8 (1+2+3+2) Punkte)
Wir betrachten eine (einfachere, aber langsamere) Variante des euklidischen Algorithmus zur Bestimmung des größten gemeinsamen Teilers zu zwei gegebenen natürlichen Zahlen .
Der Algorithmus geht folgendermaßen. Wenn ist, so ersetzte das Paar durch das Paar, das aus der kleineren Zahl und der Differenz zwischen der kleineren und der größeren Zahl besteht. Wiederhole dies rekursiv. Wenn ist, so ist man fertig und es wird das Ergebnis ausgegeben.
- Führe diesen Algorithmus für das Paar durch.
- Zeige, dass dieser Algorithmus nach endlich vielen Schritten aufhört.
- Zeige, dass dieser Algorithmus korrekt ist, also wirklich den größten gemeinsmen Teiler ausgibt.
- Man gebe für jedes ein Beispiel, wo der euklidische Algorithmus nach einem Schritt fertig ist, wo aber die Variante Schritte benötigt.
- Der Algorithmus ersetzt sukzessive
der größte gemeinsame Teiler ist also .
- Wenn
ist, so hört der Algorithmus auf. Wenn genau eine Zahl ist, so ist das Folgepaar und dann hört der Algorithmus auf. Es sei also ohne Einschränkung
Das Folgepaar ist dann und beide Zahlen sind kleiner als . D.h. unter dieser Voraussetzung wird das Maximum mit jedem Rechenschritt kleiner. Da sich alles innerhalb der natürlichen Zahlen abspielt, bricht das Verfahren irgendwann ab.
- Bei
ist diese Zahl auch der größte gemeinsame Teiler. Wir zeigen, dass sich bei jedem Rekursionsschritt, bei dem
(es sei wieder )
durch ersetzt wird, der größte gemeinsame Teiler der beiden Paare übereinstimmt. Dazu muss man nur zeigen, dass
und
einerseits und
und
andererseits die gleichen gemeinsamen Teiler haben. Es sei also und
und
.
Dann ist
ebenfalls ein Vielfaches von . Wenn umgekehrt und ist, so ist
ebenfalls ein Vielfaches von .
- Wir betrachten das Paar . Der euklidische Algorithmus liefert
und ist fertig. Die Variante ersetzt durch , sie braucht also Schritte, um die Abbruchbedingung zu erreichen.
Aufgabe (4 Punkte)
Beweise die Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung für natürliche Zahlen.
Die Eindeutigkeit wird durch Induktion über gezeigt. Für liegt eine Primzahl vor. Es sei nun und seien zwei Zerlegungen in Primfaktoren gegeben, sagen wir
Wir müssen zeigen, dass nach Umordnung die Primfaktorzerlegungen übereinstimmen. Die Gleichheit bedeutet insbesondere, dass die Primzahl das Produkt rechts teilt. Nach dem Lemma von Euklid muss dann einen der Faktoren rechts teilen. Nach Umordnung können wir annehmen, dass von geteilt wird. Da selbst eine Primzahl ist, folgt, dass sein muss. Daraus ergibt sich durch Kürzen, dass
ist. Nennen wir diese Zahl . Da ist, können wir die Induktionsvoraussetzung auf anwenden und erhalten, dass links und rechts die gleichen Primzahlen stehen.
Aufgabe (2 Punkte)
Begründe, dass bei der Multiplikation einer Zahl (im Dezimalsystem) mit die Ziffer des Produktes nur von den drei Ziffern abhängt, aber im Allgemeinen nicht nur von den zwei Ziffern .
Lösung Multiplikationsalgorithmus/Mit 4/Stellenabhängigkeit/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (2 Punkte)
Wenn man alles Gold der Welt zusammennimmt, so erhält man einen Würfel, dessen Seitenlänge Meter beträgt. Dieser soll auf die Weltbevölkerung ( Milliarden) gleichmäßig aufgeteilt und als Goldwürfel ausgeteilt werden. Welche Seitenlänge hat der Würfel, den jeder Mensch bekommt?
Es ist
deshalb ist die Seitenlänge der zu verteilenden Würfel gleich
also Zentimeter.
Aufgabe (0 Punkte)
Aufgabe (2 Punkte)
Lucy Sonnenschein ist in einem Geschäft und interessiert sich für eine blaugrün-karierte Bluse. Sie fragt den Verkäufer nach dem Preis und dieser sagt „ich glaube, die kostet , ich muss aber noch mal kurz nachschauen“. Als er zurückkommt, sagt er „das war fast genau richtig, ich hab mich nur bei einer Ziffer vertan, der genaue Preis ist “
Beurteile den Fehler in den beiden Varianten.
Lösung Bluse/Preis/Korrektur/Aufgabe/Lösung
Aufgabe (3 (1+1+1) Punkte)
Am 26.4.2021 schreibt die Tagesschau (tagesschau.de): „In Deutschland sind inzwischen mehr als 25 Millionen Menschen mindestens ein Mal geimpft“. Im ausführlichen Text heißt es dann „In Deutschland sind inzwischen mehr als 25 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, sei die Marke am Wochenende überschritten worden [und] liegt nun bei 25,45 Millionen. Laut aktuellen RKI-Zahlen sind bundesweit bislang knapp 19,5 Millionen Menschen erstgeimpft. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 23,4 Prozent. Knapp sechs Millionen Menschen sind inzwischen bereits zweimal geimpft, dies entspricht 7,2 Prozent der Bevölkerung“.
- Was fällt auf?
- Wie groß ist die Bevölkerung von Deutschland?
- Wie viel Prozent der Erstgeimpften haben auch eine zweite Impfung erhalten?
- Es liegt ein Widerspruch vor. Einmal sind mehr als 25 Millionen Menschen erstgeimpft, einmal sind es 19,5 Millionen Menschen.
- Die entsprechen , daher ergeben sich aus
also
Ebenso ergibt sich
- Der Anteil der Zweitgeimpften zu den Erstgeimpften ist
das sind etwa .
Aufgabe (0 Punkte)