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Kurs:Mehrdimensionale lineare Regression

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Mehrdimensionale lineare Regression[Bearbeiten]

Im Unterschied zu dem eindimensionalen Fall für und bei der oben veranschaulichten lineare Regression beschreibt eine multiple lineare Regressionsanalyse einen linearen Zusammenhang zwischen einem unabhängigen Vektor und einem davon abhängigen Vektor .


Gliederung[Bearbeiten]

Das Vorgehen in dieser Lernressource umfasst folgende Schritte:


Lineare Regression - eindimensionaler Definitions und Wertebereich[Bearbeiten]

Lineare Regression - eindimensionaler Definitions und Wertebereich


Animation - Multiple lineare Regression[Bearbeiten]

Regressionsebene, die sich an eine „Punktwolke“ im dreidimensionalen Raum anpasst (Fall Dimension Graph )

Ziel der linearen Regression[Bearbeiten]

Für die Abbildung und Daten sucht man eine geeignete Matrix und einem Vektor , sodass der aggregierte quadratische Fehler über alle Daten aus möglichst klein wird.

Mehrdimensionale Fehlerfunktion[Bearbeiten]

Die Fehlerfunktion für die aggregierten quadratischen Fehler in normierten Räumen wird wie folgt definiert:

Dabei beschreibt die Länge des Fehlervektors.

Datenvektoren in den Einzelfehlern[Bearbeiten]

Der Einzelfehler von einem Datum hängt von den Vektoren und ab mit:

Mit kann man den euklischen Abstand zwischen einem Sollvektor aus den Daten und einem durch approximierten Vektor messen.

Bemerkung - Fehler[Bearbeiten]

Dabei ist eine Norm auf dem Wertebereich der Funktion .

3D-Visualisierung - Multiple lineare Regression[Bearbeiten]

Wählt man Datenpunkte mit als unabhängige Variablen und einer eindimensionalen abhängigen Variablen , so ist der Graph der affinen Abbildung eine Ebenen im dreidimensionalen Raum , in der man die Datenpunkten die Form den den Graphen der affinen Abbildung noch darstellen kann.

Aufgabe - Graph der Regression als Gerade[Bearbeiten]

Betrachten Sie nun einen eindimensionalen Definitionsbereich und einen zweidimensionalen Werterbereich mit Datenpunkte , die entlang einer Gerade im dreidimensionalen Raum angeordnet sind. Wie kann man die lineare Abbildung durch zwei standardmäßige lineare Regressionen berechnen?

Ziel der linearen Regression - Komponentenfunktionen[Bearbeiten]

Ist der Wertebereich der linearen Abbildung mit eindimensional, sucht man zu den Datenpunkten mit

einen geeigneten Vektor , sodass der aggregierte quadratische Fehler über alle Daten aus möglichst klein wird.


Fehler für Datenpunkte[Bearbeiten]

Für einen einzelnen Datenpunkt kann man mit jeweils den Fehler wie folgt angeben:

Definition der Fehlerfunktion[Bearbeiten]

Nun kann man die Fehlerfunktion definieren:

Implemenation der Fehlerfunktion in R[Bearbeiten]

In der folgenden Implementation bezeichnet p immer Variablen, die als Parameter der Funktion übergeben.

   e <- function (px,pa,py) {
    ## pa : Vektor - n-dimensional a
    ## px : Vektor - n-dimensional x
    ## py : Zahl - Messwert y
    return <-  sum(pa * px) - py 
    ## Rückgabewert: Fehler für (pa,px,py) 
    return
  }

Aufruf der Fehlerfunktion in R[Bearbeiten]

Mit der obigen Definition steht nun die Funktion zur Verfügung und man kann den Fehler für gegebene Vektoren und dem Messwert berechnen.

  ## Aufruf der Funktion für den Vektor x
  a <- c(1,3,4)
  x <- c(4,2,1)
  sum(a*x) ## Ergebnis <a,x> = 14
  y <- 14.4
  e(a,x,y) ## Ergebnis -0,4

Quadratische Fehler für Datenpunkte[Bearbeiten]

Der quadratische Fehler ergibt aus dem Quadrat der euklidischen Länge (Norm) des Fehlervektors mit

Dabei ist die euklidische Norm wie folgt definiert:

Implementation - Quadratischer Fehler in R[Bearbeiten]

Die Norm ist in R bereits definiert und kann wie folgt berechnet werden.

e <- c(3, 4) ## Fehlervektor mit zwei Komponenten
norm(e,"2")  ## liefert als Länge von e den Wert 5=sqrt(3^2+4^4)=sqrt(25)

Normquadrat - Summe der Komponentenquadrate[Bearbeiten]

Da die Norm im obigen Beispiel quadriert wird, ist der absolute (quadratische) Fehler allgemein die Summe der Quadrate, d.h

Implementation des quadratischen Fehlers in R[Bearbeiten]

Damit lässt der quadratische Fehler wie folgt berechnen:

error2 <- function (px) {
   return <- sum(px^2)
   ## Rückgabewert: quaderror - quadratischer Fehler
   return
}

## quadratischen Fehler berechnen von v 
v <- c(3,4)
error2(v)   ## liefert den Wert 25 als quadratischen Fehler

## quadratischen Fehler der affinen Abbildung f
e <- f(x) - y
error2(e)

Bemerkung - Dimension des Vektors als Parameter px[Bearbeiten]

Die Funktion error2(px) erlaubt das einsetzen von Spaltenvektoren error2(v) mit beliebiger Anzahl von numerischen Komponenten.

Gradientenabstiegsverfahren und Fehlerfunktion[Bearbeiten]

Ziel des Optimierungsproblems ist es, den Fehler bei mehrdimensionalen linearen Regression zu minimieren. In dem folgende Abschnitt wird das über das Gradientenabstiegsverfahren umgesetzt.

Bemerkung - Aggregation der absoluten Fehler über alle Daten[Bearbeiten]

Bei der Berechnung des Gesamtfehlers über alle Daten macht es Sinn, dass man nicht die absoluten Fehler aufsummiert (da diese mit einem Vorzeichen) versehen sind, sondern Werte als Abweichung von den Daten aufsummiert, die nicht negativ sind. Der Betrag des absoluten Fehlers ist allerdings das Gradientenabstiegsverfahren ungeeignet, da die Betragsfunktion nicht differzierbar ist. Daher verwendet man für die Minimierung Fehlerquadrate.

Partielle Ableitungen des quadratischen Fehlers 1[Bearbeiten]

Für ein lineares Funktional und einem einzelnen Datenpunkt kann man mit ergibt sich der quadratische Fehler wie folgt:

Partielle Ableitungen des quadratischen Fehlers 2[Bearbeiten]

Für den Gradienten bzgl. der unbekannten Koeffizienten aus benötigt man die partiellen Ableitungen der Fehlerquadrate. Mit der Kettenregel ergibt sich für diese partielle Ableitung mit wie folgt:

wobei die innere Ableitung von nach ist.

Gradient des quadratischen Fehlers 1[Bearbeiten]

Der Gradient des quadratischen Fehlers ergibt sich aus den partiellen Ableitungen bzgl. der Argumente . Die weiteren Argumente und des quadratischen Fehlers werden durch die Trainingsdaten belegt. Da die Definition des Gradienten i.d.R. auf alle Argumente der Funktion bezieht, wird hier in der Definition statt verwendet.

Gradient des quadratischen Fehlers 2[Bearbeiten]

Der Gradient des quadratischen Fehlers für einen einzelnen Datenpunkt ergibt sich damit wie folgt.

CAS4Wiki - Partielle Ableitungen[Bearbeiten]

Mit CAS4Wiki können Sie die obigen Ableitung berechnen, siehe z.B. partielle Ableitungen

Gesamtfehler des mehrdimensionalen Regression[Bearbeiten]

Für die Berechnung des Gesamtfehlers der muss man die quadratischen Fehler über alle Datenpunkte aggregrien. Die Daten für die mehrdimensionale lineare Regression bestehen aus Datenpunkten der Form :

Wertebereich - eindimensional[Bearbeiten]

Im Folgenden verwendet man Daten mit einen eindimensionalen Wertebereich und einer linearen Funktion . Daher liegen die Daten in folgender Form vor.

Berechnung des Gesamtfehlers[Bearbeiten]

Für die Berechnung des Gesamtfehlers werden die quadratischen Fehler für einzelne Datenpunkte aufsummiert mit und .

Datenbeispiel[Bearbeiten]

Mehrdimensionale lineare Regression soll als Optimierungsproblem für folgende lineare Abbildung mit und durchgeführt werden.

Daten in R in einer CSV-Tabelle[Bearbeiten]

Mit der obigen Dimension von Definitionsbereich und Wertebereich der lineare Abbildung haben die tabellarischen Trainingdaten die folgenden Gestalt in einer Datei multilinreg1.csv[1]

"x1" , "x2" , "x3" , "y"
1  , 2  , 3  , 16.05071 
2  , 3  , 1  , 22.06779 
7  , 0  , 4  , 24.96846
7  , 6  , 5  , 56.06086

Laden der Daten in R aus einer CSV-Tabelle[Bearbeiten]

Speichen Sie zunächst die obige Beispieldatei multlinreg1.csv[1] in Ihr Verzeichnis mit dem KnitR-Dokument. Das Laden von Dateien in R und KnitR kann bzgl. der obigen Beispieldatei[1] wie folgt geschehen:

  data <- read.csv("multlinreg1.csv", header=TRUE, stringsAsFactors=FALSE)

Selektieren der Daten für x- und y-Werte[Bearbeiten]

Eine Tabelle enthält ggf. mehr Spalten als die elementare oben genannte Demodatei multlinreg1.csv[1]. Daher muss man zunächst in R die relevanten Datenspalten für die x- und y-Werte der linearen Regression selektieren.

  data <- read.csv("multlinreg1.csv", header=TRUE, stringsAsFactors=FALSE)
  ## Spalten extrahieren für x_D
  x1 <- data[,1]
  x2 <- data[,2]
  x3 <- data[,3]
  ## Spalten extrahieren für y_D
  y1 <- data[,4] 
  ## Dataframes für die Fehlerfunktion
  x_D <- data.frame(x1,x2,x3)
  y_D <- data.frame(y1)

Implementation die quadratische Fehlerfunktion[Bearbeiten]

Für die Implementation des Gesamtfehlers in R verwendet man die geladenen Daten in data. Die Datenpunkte liegen als Zeilen in der CSV-Datei vor.

  E <- function (pa,px_D,py_D) {
    ## px_D : Dataframe - Liste von x-Vektoren   
    ## py_D : Dataframe - Liste von y-Werten
    ## pa : darstellender Vektor von f_a
    
    ## Fehler pro Datenpunkt 
    datenanzahl <- nrow(px_D)
    e_D <- rep(0,datenanzahl)
    ## Fehler für alle Datenpunkte berechnen 
    for (i in 1:datenanzahl) {
      ## quadratische Einfehler mit Funktion e 
      e_D[i] <- (sum(pa*px_D[i, ]) - py_D[i, ])^2
    } 
    ## Rückgabewert als aufsummierte Einzelfehler setzen
    return <-  sum(e_D) ## datenanzahl
    ## Rückgabewert: return  Gesamtfehler quadratisch
    return
  }

Bemerkung - Implementation Fehlerfunktion[Bearbeiten]

Die obige Funktion in R berechnet die nachstehende Summe mit einer for-Schleife über die quadratischen Einzelfehler.

Auswertung der quadratischen Gesamtfehlers[Bearbeiten]

Bezogen auf die Beispieldaten[1] in kann nun den Fehler für unterschiedliche darstellende Vektoren berechnen.

  a <- c(2,3,2)
  E(a,x_D,y_D) ## Ergebnis 260.6786

  a <- c(3,5,2)
  E(a,x_D,y_D) ## Ergebnis 50.21575

Die zweite Setzung des darstellende Vektors für die Funktion eine kleineren Fehler.

Gradientenabstieg[Bearbeiten]

Beim Gradientenabstieg wird bei der aktuellen Position der Gradient der Fehlerfunktion berechnet und der aktuelle Vektor in Richtung des negativen Gradient zu verändert, um den Gesamtfehler zu verkleinern.

Gradient des Gesamtfehlers[Bearbeiten]

Mit der Anwendung der Summenregel für den Gradienten einer Summe man den Gradienten des Gesamtfehlers wie folgt berechnen.

Implementation des Gradienten für den Gesamtfehlers[Bearbeiten]

Für die Implementation des Gesamtfehlers in R verwendet man die geladenen Daten in x_D und y_D. Die Datenpunkte liegen als Zeilen in der CSV-Datei vor.

  GradE <- function (pa,px_D,py_D) {
    ## px_D : Dataframe - Liste von x-Vektoren   
    ## py_D : Dataframe - Liste von y-Werten
    ## pa : darstellender Vektor von f_a
    
    ## Fehler pro Datenpunkt 
    datenanzahl <- nrow(px_D)
    return <- rep(0,length(pa)) 
    e_D <- rep(0,datenanzahl)
    ## Fehler für alle Datenpunkte berechnen 
    for (i in 1:datenanzahl) {
      ## quadratische Einfehler mit Funktion e 
      return <- return + (sum(pa*px_D[i, ]) - py_D[i, ]) * px_D[i, ]
    } 
    ## Rückgabewert: return  Gesamtfehler quadratisch
    return
  }

Quellennachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Bert Niehaus (2024) GitHub-Repository KnitR for Education https://github.com/niebert/knitr4education für eine Wikiversity-Lernressource - Datei: multilinreg1.csv

Siehe auch[Bearbeiten]

Seiteninformation[Bearbeiten]

Diese Lernresource können Sie als Wiki2Reveal-Foliensatz darstellen.

Wiki2Reveal[Bearbeiten]

Dieser Wiki2Reveal Foliensatz wurde für den Lerneinheit Kurs:Maschinelles Lernen' erstellt der Link für die Wiki2Reveal-Folien wurde mit dem Wiki2Reveal-Linkgenerator erstellt.