Transport
Der Transport (oder das Transportieren) ist in der Logistik die Beförderung von Frachtgut (Gütertransport), Passagieren (Personentransport) oder Nachrichten (Nachrichtenübertragung) mit Hilfe von Transportmitteln durch Ortsveränderung von einem Ort zu einem anderen Ort.
Aufgabe für Lernende
[Bearbeiten]- (Transportprozesse bei Partikeln und Molekülen) Oben werden Transportprozesse im Kontext der Logistik genannt. Transportprozesse treten aber auch auf der molekularen Ebene oder auf der Partikelebene auf. Analysieren beide Transportprozesse und identifizieren Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede (siehe auch Diffusion).
- (Risikomanagement) Beim Risikomanagement muss man Ressource so bereitstellen, dass die Risiken möglichst gut abgedeckt. Erläutern Sie, welche Bedeutung Transportprozesse beim Risikomanagement haben.
- (Wasser) Untersuchen Sie Transportprozesse im Kontext von Trinkwasser. Dies beinhaltet nicht nur die Wasserversorgung der Menschen, sondern auch andere Aspekte des Wassertransports aus umweltwissenschaftlicher oder meteorologischer Sicht.
- (Biologie) Beim Stoffwechsel im menschlichen Körper werden Stoffe aufgenommen, verarbeitet und wieder ausgeschieden. Welche Transportprozesse im menschlichen Körper kennen Sie und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zur Logistik im Bereich der Wirtschaft.
- (Nachhaltigkeitsziele) Betrachten Sie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und identifizieren Sie bei den einzelnen Zielen die Rolle, die Transportprozesse in diesem Kontext spielen. Wie kann man durch Optimierung eine multimodalen Logistik (Schiff, Bahn, LKW, ...) die -Emissionen reduzieren?
- (Öffentlicher intermodaler Personenverkehr) Der intermodale Transport von Gütern mit Container ist aus dem Transportwesen nicht mehr wegzudenken. Übertragen Sie das Konzept auf einen theoretischen öffentlichen intermodalen Personentransport und stellen Sie Bezüge zu den Nachhaltigkeitszielen her! Z.B. steigt man an seinem Wohnort in seine Transportkabine mit Gepäck und Familie
- fährt mit einem elektrischen Triebwagenuntersatz zum Bahnhof, lässt den elektrischen Triebwagen am Bahn und
- wechseln mit der Transportkabine in Bahn und wechselt am Ankunftsort
- wieder auf einem lokal verfügbaren elektrischen Triebwagenuntersatz und fährt zum Zielort.
- Der elektrischen Triebwagenuntersatz ist nach dem Transport wieder für andere Nutzer:innen frei. Lediglich die Transportkabine mit Fenstern und eigener Ausstattung verbleibt am Zielort (Trennung von Transporteinheit und Antriebseinheit).
- (Mathematik) Wie können Prozesse mathematisch modelliert werden und wie kann man Maßtheorie dafür verwenden, nachhaltige Entscheidung zu treffen?
Allgemeines
[Bearbeiten]Transport wird mithin notwendig, wenn Güter, Personen oder Nachrichten nicht am Ausgangsort selbst gebraucht werden. Der Transport ist neben dem Lagern und dem Umschlagen einer der drei Hauptprozesse („TUL-Prozesse“[1]) der Logistik. Der Transport wird auch als Überbrückung von Raum und Zeit bezeichnet,[2] während das Lagern lediglich zum Überbrücken der Zeit dient. Gewerblich wird er durch Transportunternehmen oder Medien durchgeführt.
Transportlogistik
[Bearbeiten]Der Teil der Logistik als wissenschaftlicher Disziplin, der sich mit dem Transport befasst, wird als Transportlogistik bezeichnet. Der Transport durch Transportmittel ist auf die vorhandene Infrastruktur (Fahrradwegenetz, Straßennetz, Schienennetz, Wasserwege oder Luftkorridore) angewiesen. Im Folgenden wird lediglich der Güter- und Personentransport behandelt.
Aufgabe
[Bearbeiten]Verkehrinfrastruktur im Straßennetz dient nicht nur dem Transport von Waren, sondern auch dem Individualverkehr. Steuern finanzieren die Wartung und den Ausbau dieser Infrastruktur als Komponente des Gemeinwesens.
- (Wartung von Verkehrsinfrastruktur) Quantifizieren Sie das Verhältnis von Steuerbelastung zum Gesamtumsatz für unterschiedlich große Unternehmen.
- (Konvexkombination) Die Nutzung der Verkehrsinfrastruktur für den Transport von Waren und Personen verteilt sich für unterschiedliche Unternehmen unterschiedlich stark auf das Fahrradwegenetz (z.B. Fahrradkurier , Lastenfahrräder, ...), das Straßennetz , das Schienennetz , Wasserwege und die verfügbaren Luftkorridore . Erläutern Sie, wie eine Konvexkombination diese Verteilung der Verkehrinfrastruktur beschreiben kann!
- (Nachhaltigkeit) Wie kann man durch Umverteilung des Transportes auf andere Transportarten die Nachhaltigkeit erhöhen?
- (Beschäftigung) Wie verändert die Umverteilung von Waren auf andere Transportoption die Erwerbmöglichkeiten von Bürger:innen und Bürgern?
- (Optimierung) Erläutern Sie, wie man Nachhaltigkeit und Erwerbsmöglichkeiten gemeinsam optimieren kann (Transport auf der Schiene und Anstieg der Erwerbsmöglichkeiten auf der Schiene und notwendige Ausbau der Kapazitäten Verkehrsinfrastruktur auf der Schiene? Welchen Chance und Grenzen existieren.
- (Kostendeckung) Wie kann man kostendeckend die Kosten für Wartung, Instandhaltung und Neubau der Verkehrsinfrastruktur durch Steuern decken? Welche Herausforderungen sind dabei für eine faire kostendeckende Steuerbelastung zu berücksichtigen?
Logistik mit Containern
[Bearbeiten]Im Gegensatz zu klassischen Ansätzen im Umgang mit Fracht, in denen die Waren in eine Frachtraum (z.B. mit LKW, Bahn oder Schiff) verladen werden und wechseln des Transportmittels als Stückgut umgeladen werden muss, wird bei Containern die Frachtraum als Container (z.B. beim LKW) von dem Fahrzeug getrennt oder bei Schiffen zu größeren Transporteinheiten zusammengefasst.
Containerprinzip übertragen auf Personenverkehr mit Gepäck
[Bearbeiten]- Welchen Vorteil liefert diese Trennung von Frachtraum mit einer Standardisierung von Größen und Gewichten vom Fahrzeug?
- Kann man die oben beschriebene Trennung von Frachtraum und Transporteinheit auf den Personenverkehr übertragen? Dabei wird die Fahrgastzelle von der Antriebseinheit getrennt. Gepäck und Personen verbleiben in der Fahrgastzelle und die Fahrgastzelle mit standardisierten Maßen werden von Schiff auf Bahn, Bahn auf Pkw umgeladen. Welche Chancen und Herausforderung entstehen bei der Übertragung des Containerprinzips auf den Personenverkehr?
Arten
[Bearbeiten]Allgemein wird zwischen innerbetrieblichem und außenbetrieblichen Transport unterschieden:[3]
- Der außer- oder überbetriebliche Transport findet zwischen verschiedenen Unternehmen statt, häufig zwischen Lieferant und Abnehmer. Dabei überbrückt der Nahverkehr kurze Distanzen, im Fernverkehr sind weite Entfernungen zurückzulegen, wofür häufig der Schiffs- oder Lufttransport zum Einsatz kommt.
- Der innerbetriebliche Transport bewegt sich innerhalb eines Standortes (etwa Fabrik oder Betriebsstätte) und ist durch kurze Transportwege und Transportzeiten gekennzeichnet. Er wird als Fördern bezeichnet und mit Förderanlagen durchgeführt; dazu zählen Fließbänder, Krane oder Gabelstapler.
Für beide Transportarten gibt es einen Absender und einen Empfänger, zwischen denen der Transport stattfindet. Die Nachrichtenübertragung geschieht kabelgebunden über ein Kabelnetz oder nicht kabelgebunden über Funktechnik.
Wirtschaftliche Aspekte
[Bearbeiten]Beim Einsatz mehrerer Transportmittel handelt es sich um eine Transportkette, die aus dem Vorlauf vom Absender zum Hauptlauf durch den Versandspediteur, und nach dem Hauptlauf mittels Nachlauf durch den Empfangsspediteur bestehen kann. Der Transport löst Transportkosten oder Versandkosten aus, deren Bezahlung durch die Frankatur oder durch die Incoterms (international) geregelt wird, sofern im Frachtvertrag nichts anderes vereinbart ist. Das Transportrisiko ist jedes Ereignis, das den Transport beeinträchtigen oder verhindern kann und zu einem Schaden führt. Es kann durch eine Transportversicherung abgedeckt werden.
Literatur
[Bearbeiten]- Peter Klaus/Winfried Krieger (Hrsg.): Gabler Lexikon Logistik, Springer Gabler, 5. Auflage, Stichworte „Transport“ und folgende.
- Wolfgang Domschke: Logistik: Transport: Grundlagen, lineare Transport- und Umladeprobleme, 4. Auflage. Oldenbourg 2007. ISBN 978-3486582901.
- Horst Krampe, Hans-Joachim Lucke, Michael Schenk: Grundlagen der Logistik. Theorie und Praxis logistischer Systeme. HUSS-Verlag, München 2012, ISBN 978-3-941418-80-6.
Siehe auch
[Bearbeiten]- Diffusion
- Risikomanagement
- Wasser
- Supply Chain Management
- e-Mobilität
- Kurs:Maßtheorie auf topologischen Räumen
- Objektorientierte Mathematische Modellbildung
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ TUL=Transport Umschlage Lagern
- ↑ Taco C.R. van Someren, Strategische Innovationen, 2005, S. 192
- ↑ Peter Klaus/Winfried Krieger (Hrsg.), Gabler Lexikon Logistik, 2000, S. 478
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