Kurs:Einführung in die Algebra (Osnabrück 2009)/Definitionsabfrage
Es seien
und
Mengen. Eine Abbildung
von
nach
ist dadurch gegeben, dass jedem Element der Menge
genau ein Element der Menge
zugeordnet wird. Das zu
eindeutig bestimmte Element wird mit
bezeichnet. Die Abbildung drückt man als Ganzes häufig durch
aus.
Es seien und
Mengen und es sei
eine
Abbildung.
Dann heißt injektiv, wenn für je zwei verschiedene Elemente
auch
und
verschieden sind.
Es seien
und
Mengen und es sei
eine
Abbildung.
Dann heißt surjektiv, wenn es für jedes
mindestens ein Element
mit
gibt.
Es seien und
Mengen und es sei
eine
Abbildung.
Dann heißt bijektiv, wenn
sowohl
injektiv
als auch
surjektiv
ist.
Es seien zwei Mengen
und
gegeben. Dann nennt man die Menge
die Produktmenge der beiden Mengen.
Es seien
und
Mengen und es sei
eine Abbildung. Dann nennt man
den Graphen der Abbildung .
Zu einer Menge nennt man die Menge aller Teilmengen von
die Potenzmenge von
. Sie wird mit
bezeichnet.
Eine Verknüpfung auf einer Menge
ist eine
Abbildung
Ein Monoid ist eine Menge zusammen mit einer
Verknüpfung
und einem ausgezeichneten Element
derart, dass folgende beiden Bedingungen erfüllt sind.
- Die Verknüpfung ist assoziativ, d.h. es gilt
für alle
.
-
ist neutrales Element der Verknüpfung, d.h. es gilt
für alle
.
-
Ein
Monoid
heißt
Gruppe,
wenn jedes Element ein inverses Element besitzt, d.h. wenn es zu jedem
ein
mit
gibt.
Zu einer endlichen
Gruppe
bezeichnet man die Anzahl ihrer Elemente als Gruppenordnung oder als die Ordnung der Gruppe, geschrieben
Es sei eine
Gruppe
und
ein Element. Dann nennt man die kleinste positive Zahl
mit
die Ordnung von
. Man schreibt hierfür
. Wenn alle positiven Potenzen von
vom neutralen Element verschieden sind, so setzt man
.
Es sei eine
Gruppe.
Eine Teilmenge
heißt Untergruppe von
wenn folgendes gilt.
.
- Mit
ist auch
.
- Mit
ist auch
.
Es sei eine
Gruppe
und
eine Teilmenge. Dann nennt man
die von erzeugte Untergruppe.
Eine
Gruppe
heißt zyklisch, wenn sie von einem Element erzeugt wird.
Man sagt, dass die ganze Zahl die ganze Zahl
teilt
(oder dass
von
geteilt wird, oder dass
ein Vielfaches von
ist),
wenn es eine ganze Zahl
derart gibt, dass
ist. Man schreibt dafür auch
.
Es seien ganze Zahlen. Dann heißt eine ganze Zahl
gemeinsamer Teiler der
, wenn
jedes
teilt
(
).
Eine ganze Zahl heißt größter gemeinsamer Teiler der
, wenn
ein gemeinsamer Teiler ist und wenn jeder gemeinsame Teiler
dieses
teilt.
Die Elemente heißen teilerfremd, wenn
ihr größter gemeinsamer Teiler ist.
Es seien zwei ganze Zahlen
(mit
)
gegeben. Dann nennt man die durch die Anfangsbedingungen
und
und die mittels
der Division mit Rest
rekursiv bestimmte Folge die Folge der euklidischen Reste.
Zu einer Menge von ganzen Zahlen
heißt eine ganze Zahl ein gemeinsames Vielfaches, wenn
ein Vielfaches von jedem
ist, also von jedem
geteilt
wird. Die Zahl
heißt ein kleinstes gemeinsames Vielfaches der
, wenn
ein gemeinsames Vielfaches ist und wenn jedes andere gemeinsame Vielfache ein Vielfaches von
ist.
Es seien
und
Gruppen.
Eine
Abbildung
heißt Gruppenhomomorphismus, wenn die Gleichheit
für alle
gilt.
Es seien
und
Gruppen.
Einen bijektiven
Gruppenhomomorphismus
nennt man einen Isomorphismus (oder eine Isomorphie).
Es sei eine
Gruppe
und
fixiert. Die durch
definierte Abbildung
heißt innerer Automorphismus.
Es seien
und
Gruppen
und sei
ein
Gruppenhomomorphismus. Dann nennt man das Urbild des neutralen Elementes den Kern von , geschrieben
Eine Relation auf einer Menge
ist eine Teilmenge der Produktmenge
, also
.
Es sei eine Menge und
eine
Relation
auf
. Man nennt
- reflexiv, wenn
gilt für alle
.
- transitiv, wenn für beliebige
aus
und aus
stets
folgt.
- symmetrisch, wenn für beliebige
aus
auch
folgt.
- antisymmetrisch, wenn für beliebige
aus
und
die Gleichheit
folgt.
Eine
Relation
auf einer Menge
heißt Ordnungsrelation oder Ordnung, wenn folgende drei Bedingungen erfüllt sind.
- Es ist
für alle
.
- Aus
und
folgt stets
.
- Aus
und
folgt
.
Eine Äquivalenzrelation auf einer Menge ist eine
Relation
,
die die folgenden drei Eigenschaften besitzt
(für beliebige
).
- Es ist
(reflexiv).
- Aus
folgt
(symmetrisch).
- Aus
und
folgt
(transitiv).
Dabei bedeutet
,
dass das Paar
zu
gehört.
Es sei
eine
Äquivalenzrelation
und
.
Dann ist
die Äquivalenzklasse von bezüglich
.
Es sei
eine
Äquivalenzrelation.
Dann heißt
die Quotientenmenge von .
Es sei
eine
Äquivalenzrelation
und
die
Quotientenmenge.
Die Abbildung
heißt kanonische Projektion von .
Es sei eine
Gruppe
und
eine
Untergruppe. Wir setzen
(und sagen, dass
und
äquivalent sind)
wenn
.
Es sei eine
Gruppe
und
eine
Untergruppe. Dann heißt zu jedem
die Teilmenge
die Linksnebenklasse von in
bezüglich
. Jede Teilmenge von dieser Form heißt Linksnebenklasse. Entsprechend heißt eine Menge der Form
Rechtsnebenklasse
(zu ).
Zu einer
Untergruppe
heißt die Anzahl der
(Links- oder Rechts--)Nebenklassen
der Index von
in
, geschrieben
Es sei eine
Gruppe
und
eine
Untergruppe.
Man nennt
einen Normalteiler, wenn
für alle
ist, wenn also die
Linksnebenklasse
zu
mit der Rechtsnebenklasse zu
übereinstimmt.
Es sei eine
Gruppe
und
ein
Normalteiler. Die
Quotientenmenge
mit der aufgrund von
Satz 7.11
eindeutig bestimmten Gruppenstruktur heißt Restklassengruppe von modulo
. Die Elemente
heißen Restklassen. Für eine Restklasse
heißt jedes Element
mit
ein Repräsentant von
.
Es sei eine beliebige Menge. Dann ist die Menge
der
Abbildungen
von in sich mit der
Hintereinanderschaltung
von Abbildungen als Verknüpfung und mit der
Identität
als neutralem Element ein
Monoid,
das man das Abbildungsmonoid zu
nennt.
Zu einer Menge nennt man die Menge
der bijektiven Selbstabbildungen die Automorphismengruppe oder die Permutationsgruppe zu .
Es sei eine endliche Menge und
eine
Permutation
auf
. Man nennt
einen Zykel der Ordnung
(oder der Länge
),
wenn es eine
-elementige Teilmenge
derart gibt, dass
auf
die Identität ist und
die Elemente aus
zyklisch vertauscht. Wenn
ist, so schreibt man einfach
Eine Transposition auf einer endlichen Menge ist eine
Permutation
auf
, die genau zwei Elemente miteinander vertauscht und alle anderen Elemente unverändert lässt.
Es sei eine endliche Menge und
eine
Permutation
auf
. Es seien
die Wirkungsbereiche der
Zyklen
von
mit
.
Es sei
und
.
Dann nennt man
die Zyklendarstellung von .
Es sei
und sei
eine
Permutation
auf
. Dann heißt die Zahl
das Signum
(oder das Vorzeichen)
der Permutation .
Zu
heißt die
Untergruppe
der geraden Permutationen die alternierende Gruppe.
Eine Gruppe heißt einfach, wenn sie genau zwei Normalteiler enthält (nämlich sich selbst und die triviale Gruppe).
Zu einer
-
Matrix
heißt
die Determinante von .
Eine lineare Abbildung
auf einem
euklidischen Vektorraum
heißt Isometrie, wenn für alle
die Gleichheit
gilt.
Eine
Isometrie
auf einem
euklidischen Vektorraum
heißt eigentlich, wenn ihre
Determinante
gleich ist.
Zu einem regelmäßigen -Eck
(
)
heißt die
Gruppe
der
(eigentlichen oder uneigentlichen)
linearen Symmetrien
die Diedergruppe
.
Es sei
eine
endliche Untergruppe
der Gruppe der eigentlichen, linearen Isometrien im
. Dann nennt man jede Gerade durch den Nullpunkt, die als Drehachse eines Elementes
auftritt, eine Achse von
. Die Halbgeraden dieser Drehachsen nennt man die Halbachsen der Gruppe und die Gesamtmenge dieser Halbachsen nennen wir das zu
gehörige Halbachsensystem. Es wird mit
bezeichnet. Zwei Halbachsen
heißen äquivalent, wenn es ein
mit
gibt. Die Äquivalenzklassen zu dieser Äquivalenzrelation nennt man Halbachsenklassen.
Ein Ring ist eine Menge mit zwei
Verknüpfungen
und
und mit zwei ausgezeichneten Elementen
und
derart, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:
ist eine abelsche Gruppe.
ist ein Monoid.
- Es gelten die Distributivgesetze, also
und
für alle
.
Ein
Ring
heißt kommutativ, wenn die Multiplikation kommutativ ist.
Es seien
und
natürliche Zahlen mit
.
Dann nennt man
den Binomialkoeffizienten „ über
“.
Ein Element in einem
kommutativen Ring
heißt Nullteiler, wenn es ein von
verschiedenes Element
mit
gibt. Andernfalls heißt es ein
Nichtnullteiler.
Ein
kommutativer,
nullteilerfreier,
von verschiedener
Ring
heißt Integritätsbereich.
Eine Teilmenge
eines
Ringes
nennt man einen Unterring, wenn sowohl
eine
Untergruppe
von
als auch
ein
Untermonoid
von
ist.
Es sei eine
kommutative Gruppe.
Dann nennt man
den Endomorphismenring zu . Er wird mit der Addition
und der Hintereinanderschaltung als Multiplikation
versehen.
Ein Element in einem
Ring
heißt Einheit, wenn es ein Element
mit
gibt.
Die Einheitengruppe in einem
Ring
ist die Teilmenge aller
Einheiten
in
. Sie wird mit
bezeichnet.
Ein
kommutativer Ring
heißt Körper, wenn
ist und wenn jedes von
verschiedene Element ein multiplikatives Inverses besitzt.
Es sei ein
Körper. Ein
Unterring
,
der zugleich ein Körper ist, heißt Unterkörper von
.
Es sei ein
Körper
und
ein
Unterkörper
von
. Dann heißt
ein Erweiterungskörper
(oder Oberkörper)
von
und die Inklusion
heißt eine Körpererweiterung.
Es seien
und
Ringe.
Eine
Abbildung
heißt Ringhomomorphismus , wenn folgende Eigenschaften gelten:
.
-
.
.
Die Charakteristik eines
kommutativen Ringes
ist die kleinste positive natürliche Zahl
mit der Eigenschaft
.
Die Charakteristik ist
, falls keine solche Zahl existiert.
Eine Teilmenge eines
kommutativen Ringes
heißt Ideal, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
-
.
- Für alle
ist auch
.
- Für alle
und
ist auch
.
Ein
Ideal
in einem
kommutativen Ring
der Form
heißt Hauptideal.
Zu einer Familie von Elementen
,
,
in einem
kommutativen Ring
bezeichnet
das von den
erzeugte Ideal. Es besteht aus allen
(endlichen)
Linearkombinationen
wobei
eine endliche Teilmenge und
ist.
Es sei ein
kommutativer Ring
und
ein
Ideal
in
. Zu
heißt die Teilmenge
die Nebenklasse von zum Ideal
. Jede Teilmenge von dieser Form heißt Nebenklasse zu
.
Es sei ein
kommutativer Ring
und
ein
Ideal
in
. Dann ist der Restklassenring
(sprich „R modulo I“)
ein kommutativer Ring, der durch folgende Daten festgelegt ist.
- Als Menge ist
die Menge der Nebenklassen zu
.
- Durch
wird eine Addition von Nebenklassen definiert.
-
- Durch
wird eine Multiplikation von Nebenklassen definiert.
-
definiert das neutrale Element für die Addition (die Nullklasse).
definiert das neutrale Element für die Multiplikation (die Einsklasse).
Ein Integritätsbereich, in dem jedes Ideal ein Hauptideal ist, heißt Hauptidealbereich.
Eine
natürliche Zahl
heißt eine Primzahl, wenn die einzigen natürlichen
Teiler
von ihr
und
sind.
Es seien
kommutative Ringe.
Dann heißt das Produkt
versehen mit komponentenweiser Addition und Multiplikation, der Produktring der
,
.
Ein Element eines
kommutativen Ringes
heißt idempotent, wenn
gilt.
Zu einer natürlichen Zahl bezeichnet
die Anzahl der Elemente von
. Man nennt
die Eulersche Funktion.
Der Polynomring über einem
kommutativen Ring
besteht aus allen Polynomen
und mit komponentenweiser Addition und einer Multiplikation, die durch distributive Fortsetzung der Regel
definiert ist.
Der Grad eines von verschiedenen Polynoms
mit
ist
.
Es sei ein
Körper und seien
.
Eine
Funktion
mit
heißt Polynomfunktion.
Es sei ein
kommutativer Ring,
und
Elemente in
. Man sagt, dass
das Element
teilt
(oder dass
von
geteilt wird, oder dass
ein Vielfaches von
ist),
wenn es ein
derart gibt, dass
ist. Man schreibt dafür auch
.
Zwei Elemente und
eines
kommutativen Ringes
heißen assoziiert, wenn es eine
Einheit
derart gibt, dass
ist.
Es sei ein
kommutativer Ring
und
.
Dann heißt ein Element
gemeinsamer Teiler der
, wenn
jedes
teilt
(
).
Ein Element
heißt größter gemeinsamer Teiler der
, wenn
ein gemeinsamer Teiler ist und wenn jeder gemeinsame Teiler
dieses
teilt.
Die Elemente heißen teilerfremd, wenn
ihr größter gemeinsamer Teiler ist.
Eine
Nichteinheit
in einem
kommutativen Ring
heißt irreduzibel
(oder unzerlegbar),
wenn eine Faktorisierung
nur dann möglich ist, wenn einer der Faktoren eine Einheit ist.
Eine
Nichteinheit
in einem
kommutativen Ring
heißt prim
(oder ein Primelement),
wenn folgendes gilt: Teilt
ein Produkt
mit
,
so teilt
einen der Faktoren.
Ein
Integritätsbereich
heißt faktorieller Bereich, wenn jede
Nichteinheit
sich als ein Produkt von
Primelementen
schreiben lässt.
Ein
Körper
heißt algebraisch abgeschlossen, wenn jedes nichtkonstante
Polynom
eine Nullstelle in
besitzt.
Der Exponent einer endlichen Gruppe
ist die kleinste positive Zahl
mit der Eigenschaft, dass
für alle
ist.
Eine
Einheit
heißt primitiv
(oder eine primitive Einheit),
wenn sie die
Einheitengruppe
erzeugt.
Ein Körper heißt endlich, wenn er nur endlich viele Elemente besitzt.
Es sei ein
kommutativer Ring.
Eine Teilmenge
heißt multiplikatives System, wenn die beiden Eigenschaften
,
- Wenn
, dann ist auch
,
gelten.
Ein
Ideal
in einem
kommutativen Ring
heißt Primideal, wenn
ist und wenn für
mit
folgt:
oder
.
Es sei ein
Integritätsbereich
und sei
ein
multiplikatives System,
.
Dann heißt die Menge der formalen Brüche
die Nenneraufnahme zu . Dabei werden zwei Brüche
und
miteinander identifiziert, wenn
gilt. Die Nenneraufnahme ist ein kommutativer Ring mit der Addition
und der Multiplikation
Zu einem
Integritätsbereich
ist der Quotientenkörper
als die Menge der formalen Brüche
mit natürlichen Identifizierungen und Operationen definiert.
Es seien
und
kommutative Ringe
und sei
ein fixierter
Ringhomomorphismus.
Dann nennt man
eine
-Algebra.
Es seien
und
kommutative
-
Algebren
über einem kommutativen Grundring
. Dann nennt man einen
Ringhomomorphismus
einen
-Algebrahomomorphismus,
wenn er zusätzlich mit den beiden fixierten Ringhomomorphismen
und
verträglich ist.
Eine
Körpererweiterung
heißt endlich, wenn
ein
endlichdimensionaler Vektorraum
über
ist.
Es sei
eine
endliche Körpererweiterung.
Dann nennt man die
-
Vektorraumdimension
von
den Grad der Körpererweiterung.
Es sei ein
Körper
und
eine kommutative
-
Algebra.
Es sei
ein Element. Dann heißt
algebraisch über
, wenn es ein von
verschiedenes Polynom
mit
gibt.
Es sei ein
Körper
und
eine
-
Algebra.
Es sei
ein über
algebraisches Element.
Dann heißt das
normierte Polynom
mit
,
welches von minimalem
Grad
mit dieser Eigenschaft ist, das Minimalpolynom von
.
Es sei eine
-
Algebra
und sei
,
,
eine Familie von Elementen aus
. Dann heißt die kleinste
-Unteralgebra von
, die alle
enthält, die von diesen Elementen erzeugte
-Algebra.[[Kategorie:erzeugte
-Algebra (MSW)|~]] Sie wird mit
bezeichnet.
Es sei
eine Körpererweiterung. Dann nennt man die Menge
den algebraischen Abschluss von in
.
Eine
endliche Körpererweiterung
vom
Grad
zwei heißt eine quadratische Körpererweiterung.
Es sei ein
Körper,
ein Polynom und
eine
Körpererweiterung,
über der
in Linearfaktoren zerfällt. Es seien
die Nullstellen von
. Dann nennt man
einen Zerfällungskörper von .
Es sei ein
Körper und sei
der Polynomring über
. Zu einem Polynom
heißt das Polynom
die formale Ableitung von .
Es sei
eine Teilmenge der Ebene
. Eine Gerade
heißt aus
elementar konstruierbar, wenn es zwei Punkte
,
,
derart gibt, dass die Verbindungsgerade von
und
gleich
ist. Ein Kreis
heißt aus
elementar konstruierbar, wenn es zwei Punkte
,
,
derart gibt, dass der Kreis mit dem Mittelpunkt
und durch den Punkt
gleich
ist.
Es sei
eine Teilmenge der Ebene
. Dann heißt ein Punkt
aus
in einem Schritt konstruierbar, wenn eine der folgenden Möglichkeiten zutrifft.
- Es gibt zwei aus
elementar konstruierbare Geraden
und
mit
.
- Es gibt eine aus
elementar konstruierbare Gerade
und einen aus
elementar konstruierbaren Kreis
derart, dass
ein Schnittpunkt von
und
ist.
- Es gibt zwei aus
elementar konstruierbare Kreise
und
derart, dass
ein Schnittpunkt der beiden Kreise ist.
Es sei
eine Teilmenge der Ebene
. Dann heißt ein Punkt
aus
konstruierbar (oder mit Zirkel und Lineal konstruierbar),
wenn es eine Folge von Punkten
derart gibt, dass jeweils aus
in einem Schritt konstruierbar
ist.
Eine Zahl
heißt konstruierbar oder konstruierbare Zahl, wenn sie aus der Startmenge
mit Zirkel und Lineal konstruierbar
ist.
Es sei ein
Körper und
.
Dann heißen die Nullstellen des
Polynoms
in die
-ten Einheitswurzeln in
.
Eine -te
Einheitswurzel
heißt primitiv, wenn sie die
Ordnung
besitzt.
Der -te Kreisteilungskörper ist der
Zerfällungskörper
des Polynoms
über .
Eine Körpererweiterung
,
heißt einfach, wenn es ein Element
mit
gibt.
Es sei
und seien
die
primitiven
komplexen Einheitswurzeln. Dann heißt das Polynom
das -te Kreisteilungspolynom.
Es sei
.
Man sagt, dass das regelmäßige
-Eck mit Zirkel und Lineal konstruierbar ist, wenn die komplexe Zahl
eine konstruierbare Zahl ist.
Eine
Primzahl
der Form , wobei
eine positive
natürliche Zahl
ist, heißt Fermatsche Primzahl.
Eine Zahl der Form , wobei
eine
natürliche Zahl
ist, heißt Fermat-Zahl.