Die Wirkungsweise von verschiedenen linearen Abbildungen des
R
2
{\displaystyle {}\mathbb {R} ^{2}}
in sich, dargestellt an einer Gehirnzelle.
Eine lineare Abbildung
φ
:
K
n
⟶
K
m
{\displaystyle \varphi \colon K^{n}\longrightarrow K^{m}}
ist nach
Fakt
durch die Bilder
φ
(
e
j
)
{\displaystyle {}\varphi (e_{j})}
,
j
=
1
,
…
,
n
{\displaystyle {}j=1,\ldots ,n}
,
der Standardvektoren eindeutig festgelegt, und jedes
φ
(
e
j
)
{\displaystyle {}\varphi (e_{j})}
ist eine Linearkombination
φ
(
e
j
)
=
∑
i
=
1
m
a
i
j
e
i
{\displaystyle {}\varphi (e_{j})=\sum _{i=1}^{m}a_{ij}e_{i}\,}
und damit durch die Elemente
a
i
j
{\displaystyle {}a_{ij}}
eindeutig festgelegt. Insgesamt ist also eine solche lineare Abbildung durch
m
n
{\displaystyle {}mn}
Elemente
a
i
j
{\displaystyle {}a_{ij}}
,
1
≤
i
≤
m
{\displaystyle {}1\leq i\leq m}
,
1
≤
j
≤
n
{\displaystyle {}1\leq j\leq n}
,
aus dem Körper festgelegt. Einen solchen Datensatz kann man wieder als eine Matrix schreiben. Nach
dem Festlegungssatz
gilt dies, sobald sowohl im Definitionsraum als auch im Zielraum der linearen Abbildung eine Basis fixiert ist.
Es sei
K
{\displaystyle {}K}
ein
Körper und sei
V
{\displaystyle {}V}
ein
n
{\displaystyle {}n}
-dimensionaler Vektorraum
mit einer
Basis
v
=
v
1
,
…
,
v
n
{\displaystyle {}{\mathfrak {v}}=v_{1},\ldots ,v_{n}}
und sei
W
{\displaystyle {}W}
ein
m
{\displaystyle {}m}
-dimensionaler Vektorraum mit einer Basis
w
=
w
1
,
…
,
w
m
{\displaystyle {}{\mathfrak {w}}=w_{1},\ldots ,w_{m}}
.
Zu einer
linearen Abbildung
φ
:
V
⟶
W
{\displaystyle \varphi \colon V\longrightarrow W}
heißt die
m
×
n
{\displaystyle {}m\times n}
-Matrix
M
=
M
w
v
(
φ
)
=
(
a
i
j
)
i
j
,
{\displaystyle {}M=M_{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(\varphi )=(a_{ij})_{ij}\,,}
wobei
a
i
j
{\displaystyle {}a_{ij}}
die
i
{\displaystyle {}i}
-te
Koordinate
von
φ
(
v
j
)
{\displaystyle {}\varphi (v_{j})}
bezüglich der Basis
w
{\displaystyle {}{\mathfrak {w}}}
ist, die beschreibende Matrix zu
φ
{\displaystyle {}\varphi }
bezüglich der Basen.
Zu einer Matrix
M
=
(
a
i
j
)
i
j
∈
Mat
m
×
n
(
K
)
{\displaystyle {}M=(a_{ij})_{ij}\in \operatorname {Mat} _{m\times n}(K)}
heißt die durch
v
j
⟼
∑
i
=
1
m
a
i
j
w
i
{\displaystyle v_{j}\longmapsto \sum _{i=1}^{m}a_{ij}w_{i}}
gemäß
Fakt
definierte lineare Abbildung
φ
w
v
(
M
)
{\displaystyle {}\varphi _{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(M)}
die durch
M
{\displaystyle {}M}
festgelegte lineare Abbildung .
Bei einer linearen Abbildung
φ
:
K
n
→
K
m
{\displaystyle {}\varphi \colon K^{n}\rightarrow K^{m}}
wird, wenn nichts anderes gesagt wird, auf die Standardbasen Bezug genommen. Bei einer linearen Abbildung
φ
:
V
→
V
{\displaystyle {}\varphi \colon V\rightarrow V}
eines Vektorraumes in sich selbst, was man einen Endomorphismus nennt, nimmt man häufig vorne und hinten die gleiche Basis. Die Identität auf einem Vektorraum der Dimension
n
{\displaystyle {}n}
wird bezüglich einer beliebigen Basis durch die Einheitsmatrix beschrieben.
Dieser Beweis wurde in der Vorlesung nicht vorgeführt.
Wir zeigen, dass beide Hintereinanderschaltungen die Identität sind. Wir starten mit einer Matrix
M
=
(
a
i
j
)
i
j
{\displaystyle {}M={\left(a_{ij}\right)}_{ij}}
und betrachten die Matrix
M
w
v
(
φ
w
v
(
M
)
)
.
{\displaystyle M_{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(\varphi _{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(M)).}
Zwei Matrizen sind gleich, wenn für jedes Indexpaar
(
i
,
j
)
{\displaystyle {}(i,j)}
die Einträge übereinstimmen. Es ist
(
M
w
v
(
φ
w
v
(
M
)
)
)
i
j
=
i
−
te Koordinate von
(
φ
w
v
(
M
)
)
(
v
j
)
=
i
−
te Koordinate von
∑
i
=
1
m
a
i
j
w
i
=
a
i
j
.
{\displaystyle {}{\begin{aligned}(M_{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(\varphi _{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(M)))_{ij}&=i-{\text{te Koordinate von }}(\varphi _{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(M))(v_{j})\\&=i-{\text{te Koordinate von }}\sum _{i=1}^{m}a_{ij}w_{i}\\&=a_{ij}.\end{aligned}}}
Es sei nun
φ
{\displaystyle {}\varphi }
eine lineare Abbildung, und betrachten wir
φ
w
v
(
M
w
v
(
φ
)
)
.
{\displaystyle \varphi _{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(M_{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(\varphi )).}
Zwei lineare Abbildungen stimmen nach
Fakt
überein, wenn man zeigen kann, dass sie auf der Basis
v
1
,
…
,
v
n
{\displaystyle {}v_{1},\ldots ,v_{n}}
übereinstimmen. Es ist
(
φ
w
v
(
M
w
v
(
φ
)
)
)
(
v
j
)
=
∑
i
=
1
m
(
M
w
v
(
φ
)
)
i
j
w
i
.
{\displaystyle {}(\varphi _{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(M_{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(\varphi )))(v_{j})=\sum _{i=1}^{m}(M_{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(\varphi ))_{ij}\,w_{i}\,.}
Dabei ist nach Definition der Koeffizient
(
M
w
v
(
φ
)
)
i
j
{\displaystyle {}(M_{\mathfrak {w}}^{\mathfrak {v}}(\varphi ))_{ij}}
die
i
{\displaystyle {}i}
-te Koordinate von
φ
(
v
j
)
{\displaystyle {}\varphi (v_{j})}
bezüglich der Basis
w
1
,
…
,
w
m
{\displaystyle {}w_{1},\ldots ,w_{m}}
. Damit ist diese Summe gleich
φ
(
v
j
)
{\displaystyle {}\varphi (v_{j})}
.
◻
{\displaystyle \Box }