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Elias Guerrero (Diskussion | Beiträge)
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e) Neues Selbstbewusstsein -> europäische Integration (kulturell)
e) Neues Selbstbewusstsein -> europäische Integration (kulturell)

===Die Kulturpersönlichkeit===

Peter Heintz sieht in seiner Studie über die "Struktur der spanischen Persönlichkeit" eine tendenziell eher starke Differenz im Bezug auf entfremdete und nicht-entfremdeten Persönlichkeiten im spanisch-europäischen Vergleich. So sind laut Heintz entweder drastisch starke oder schwache Minderwertigkeitskomplexe oder dementsprechend extreme Ego-Ausprägungen festzustellen.

Der Spanier wird aufgrund dieser Prägungen in die Rolle des entfremdeten Perönlichkeitstyps eingestuft, der folgend charakterisiert wird:

a) Sucht Halt, Orientierung, und Identifikation (v.a. Außenwelt)

b) Verlässt selten die individuelle Sphäre

c) Starke Individualismus-Ausprägung

d) Kaum kultureller Aktivitätsanspruch

e) Abneigung zur körperlicher Arbeit

f) Abneigungen gegen Neuerungen/Fortschritt

Zusammengefasst kann man hier von einem starken "Integralismus" sprechen.

Definition: ''Das Wort Integralismus (seltener: Integrismus) bezeichnet eine moderne Weltanschauung, in deren Mittelpunkt eine religiös motivierte Deutung der komplexen Lebensrealität der gegenwärtigen Zivilisation steht.'' http://dictionary.sensagent.com/integralismus/de-de/

Diese Studie ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, bedient sie doch zahlreiche Kulturstereotypen und bezieht sich auf einen zu langen Forschungszeitraum. (Heintz, Peter 1955: Die Struktur der spanischen Persönlichkeit, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 7 (1), S. 101 - 118)


===Spaniens europäische Identität===
===Spaniens europäische Identität===

Version vom 6. Februar 2012, 15:56 Uhr

Elias Guerrero

Wikipedia:Babel
de Diese Person spricht Deutsch als Muttersprache.
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  • Studium: Universität Augsburg;Bachelor
  1. DaF/DaZ (5. Semester)
  2. EKG (5.Semester)

IPK im WS 2011/12

Name Studiengang vhb Wiki Thema Forschungsland Homepage Video abgeschlossen
Kursleiterin Eva Sondershaus, M.A. Eva Sondershaus
Theresa Kultaschytzky EKG TheresaKult
Tam Nguyen BA DaF/DaZ Nguyen
Saros Sawasdee BA DaF/DaZ Saros Deutschland
Jian BA Daf Jian
Anne Stoffels BA DaF/DaZ Anne
Mariana Rozhniv BA DaF/DaZ Mariana
Sabine Goldschmid LA Gym E/F/Daf/DaZ Sabine
Eleonora Lisa Schulze Battmann BA Germanistik Eleonora Italien
Josefine Giesler BA Germanistik Josefine
Svenja Uth BA DaF/DaZ Svenja
Julia Melnikova MA DaF Julia
Yulia Lyubimova MA DaF und Interkulturelles Lernen Lyubimova
Judith Roßmeißl BA DaF und Germanistik Judith
Nelli Wist LA GS DaF Nelli
Dorothee Keck LA GS DaZ Dorothee
Amelie Schmitz BA DaF/DaZ Amelie
Inna Glagla LA HA DaF Inna
Elias Guerrero EKG Elias

Reisegewohnheit der Spanier - kulturell bedingte Xenophobie?

Allgemeine Einführung

In dieser Studie soll untersucht werden, warum das spanische Volk statistisch gesehen weniger oft für touristische Zwecke das Land verlässt, als dies Zentraleuropäer, etwa die reisebegeisterten Deutschen, tun.

Sind es kulturelle, wirtschaftliche oder gar politische Motive? Ist das Land in seiner Kultur gefangen, oder haben wir es mit einem hohen kulturellen Selbstverständnis zu tun?

In dieser Projektarbeit werden systematisch der spanische Alltag und dessen Eckpfeiler durchleuchtet, um Aufschluss über die gegenwärtige Lage der Spanier zu bekommen. Anhand von wirtschaftlicher Lage, Kultur, Klima, Familie und soziale Brennpunkte - und Vergleiche zur deutschen Kultur - will ich diesen Sachverhalt aufklären.

Um meine Studie exakter zu gestalten, finden parallel Interviews mit Personen spanisch-deutscher Herkunft statt. So kann jeweils rekonstruiert werden, wie beide Kulturen am besten zu vergleichen sind. Auch wenn keine Verallgemeinerung betrieben werden kann: Meine Interviewpartner kennen sich in beiden Kulturen gut aus und stellen so für diese Studie einen wichtigen Baustein zur Orientierung dar.

Hypothese

Die Spanier verlassen wegen ihres speziellen Lebensstils und der Freizeitgestaltung ihr Land seltener, als es Deutsche tun.

Wirtschaftliche Lage

Mit dem EU-Beitritt 1986, ist Spanien auch der gesamteuropäischen Politik und Wirtschaft beigetreten. Konjunkturen und internationale Modelle setzten fortan Unternehmen unter finanziellen Druck. Wettbewerb und eine starke Modernisierung stellten neue Herausforderungen dar.

Im Bereich Wirtschaftswachstum befindet sich Spanien in einem akzeptablen europäischen Vergleich, doch wegen der geradezu explodierenden Arbeitslosenzahl liegt das Land aktuell abgeschlagen im europäischen Niemandsland. Die Erwerbstätigenquote, vor allem bei jungen, arbeitsfähigen Menschen, ist aufgrund sozialpolitischer Fehler in den 80er Jahren (Deregulierung etc.)ist auf ein historisches Minus gesunken.
(Tabelle, Spanien heute, S.411 ff.) (Tabelle 6, S. 411)

Diese haarsträubenden Versäumnisse spaltet das Land seitdem in zwei Generationen. Berufsperspektiven für Jugendliche und vor allem akademisch Ausgebildete sind rapide gesunken, da die ältere Generation die sicheren Stellen bis heute besetzen. Unbefristete Stellen frusten derzeit die spanischen Arbeitnehmer (Bis zu 90% der Verträge sind befristet).

Die ältere Generation arbeitet teilweise ohne Know-How in Betrieben und verdient überdurchschnittlich, auch im Vorruhestand, während die junge Generation an prekären Arbeitsverhältnissen und miserablen Löhnen zu kämpfen hat. Die Struktur der Gewerkschaft entzieht sich so seit Jahren einem Modernisierungsprozess und wirkt somit fatal auf die Erneuerung des Landes und damit der verdienenden Bürger.

Spanien verstärkt unter dem Druck der Globalisierung nun vermehrt die europäischen Beziehungen. Europäische Betriebsräte und die EU-Richtlinien für Elternurlaub wurden in den Fokus genommen. In diesem Sektor besaß Spanien jahrelang defizite. Kaum ein Land verließ sich derart auf seine nationalstaatliche Ebene und marginalisierte die internationale Ausrichtung.

Sind hier bereits kulturelle und auch patriotistische, traditionelle Wurzeln erkennbar, die eine europäische Öffnung bisher ablehnten?

Die Bestrebungen international zu expandieren, fielen bis dato nur auf den lateinamerikanischen Bereich - Banken und große Fluggesellschaften tummeln sich beispielsweise dort. Europa blieb immer außen vor.

Ist dies ein sprachliches Problem? Kulturelle Barrieren sind in Lateinamerika jedenfalls nicht in dem Maße vorhanden, als dies in Europa der Fall ist.

Klima

Spaniens Klimaverhältnis ist von extremen Temperaturen geprägt. Im Norden Spaniens - und auch an der Westküste - ist öfter mit Niederschlägen zu rechnen. Dies rührt aus dem großen physikalischen Gegensatz in der Beschaffenheit des Landes. Entlang der Atlantikküste ist das Klima im allgemeinen feucht und kühl. Die Gegend im Zentrum des Landes hat im Sommer mit hohen Temperaturen zu rechnen - viele Flüsse und Seen trocknen aus. Dürreperioden und Waldbrände sind weitere Folgen.

Hauptstadt Madrid ist ein gutes Beispiel für diese extremen Tempperaturstürze: Die Kälte lässt die Flüsse einfrieren, im Sommer jedoch steigt das Thermometer bis weit über 40°C. An der südlichen Mittelmeerküste herrscht hingegen eher subtropisches Klima.
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Spanien_node.html

Autonomie und Sprache

Spaniens Identität wird durch einen wesentlichen Brennpunkt immmer wieder auf die Probe gestellt. Das Land hatte traditionell mit sozialen sowie kulturellen Konflikten und Gegensätzen zu kämpfen. Spannungen in Sprache, Religiösität, Agrarbau, Politik und Militär spalten das Land bis heute in zwei Meinungen. Das Spannungsfeld zwischen Zentralstaat und autonomen Regionen bestimmt vor allem auch das kollektive Gedankengut, das es für diese Studie zwingend zu untersuchen gilt. So kann die Identität Spaniens näher bestimmt beziehungsweise untersucht werden.

Circa 41 Millionen Einwohner sprechen "castellano", was ofiziell als spanische Amtssprache gilt. Als "ethnische Minderheiten" werden die Regionen bezeichnet, in denen andere Dialekte beziehungsweise Amtssprachen gelten: baskisch, galizisch und katalanisch.

Walter L. Bernecker und Klaus Dirscherl gewichten diesen sprachlich, kulturellen Unterschied und den daraus folgenden Patriotismus folgend:

Der sprachlichen Differenzierung entspricht eine regional eigenständige Ethnizität. Daraus erwächst eine Form von Nationalismus, die in Mitteleuropa eher als Regionalismus begriffen wird. Gegenwärtig artikuliert sich der galizische, baskische und katalanische Nationalismus innerhalb der Grenzen des Königreichs Spanien in ethnischer (eigene Sprache), sozio-psychologischer (Regionalbewusstsein) und politischer Hinsicht (Parteien).

Spanien heute. S.16

Gesellschaft und Kultur Spaniens

Jugend und Jugendkultur

Walther L. Bernecker definiert "Jugendkultur" wie folgt:

Mit dem Begriff "Jugendkultur" werden all jene Lebensstile, Arbeits-, Beziehungs-, Kommunikations- und Ausdrucksformen bezeichnet, die der Jugend zugeschrieben werden. (S.374)

Von den 70er Jahren bis hin in die frühen 90er Jahre hatte die Jugendgeneration immer mit hohen ökonomischen Problemen zu kämpfen. Rezessionen drückten auf die Arbeitslage und folglich auch auf die Stimmung unter den jungen Menschen. So entstand auch die "Nullbock"-Generation "pasotas", die mit der gegenwärtigen Kultur und Politik nicht mehr zufrieden waren und eine Art kulturelle Antibewegung gründeten.

In den 80er Jahren änderte sich soziokulturell dann eine ganze Menge. Im ganzen Land herrschte eine kulturelle Aufbruchsstimmung ("movida"), die unzählige Intellektuelle, Künstler und Studenten aus der Mittelschicht hervorbrachte. Das jugendkulturelle Gegenstück war die Nachtbewegung, auch bekannt unter "movida nocturna", bei der vor allem das spanische Nachtleben in Parks, Straßen, Kneipen und Diskos erwachte.

Eine Individualisierung der Lebensführung wurde hierbei durch eine starke Modernisierung vorangetrieben.

Die "movida" war einschneidend im Bezug auf die Ablehnung von franquistischen Codes und Ideologien. Eine Abkehr von Ethik und der Askese im Alltag ließ die Bewegung zu einem wichtigen Bestandteil der spanischen Kultur werden:

Movida bedeutet also seit Mitte der 80er Jahre nicht nur "Bewegung", sondern auch, sich frei in einem bekannten psysischen und sozialen Raum zu bewegen...]

Kulturelle Vielfalt

Spanien vereint verschiedenste Kulturen und ist somit eines der wohl vielfältigsten Länder Europas. Antikes mischt sich mit Modernem, Gebildetes mit Volkstümlichen, Kirchliches mit Weltlichem.

Die Spanier sind ein sehr lebensfrohes Volk, für viele Außenstehende ist "Lebendigkeit" die erste Assoziation für die Leute und Kultur des Landes. Kulturelle Vielfalt bedeutet auch eine ganze breite von künstlerischen Ausdrucksformen. Musik, Literatur, Malerei, Architektur, Theater und aufwendige, kreative Künste prägen seit jeher das Spanienbild. Auch geschichtlich ist dies nachzuweisen. Ab der Frühgeschichte (bekannte Höhlenmalereien) bis heute (Architektur = weltweite Avantgarde) hat Kultur in Spanien eine zentrale Rolle gespielt.

Museen, Denkmäler, Feste und Traditionen sowie der Ausstellungen und zahlreicher anderer Kulturveranstaltungen Der Kulturtourismus wird aufgrund seiner Museen, Feste und Traditionen sowie zahlreichen Kulturveranstaltungen immer mehr zur Alternative zum Sonne-und-Strand-Tourismus - auch für die Spanier. So stellen die Sehenswürdigkeiten einen großen Part des Tourismus und nationalen Kulturgut. Rund 20.000 Sehenswürdigkeiten sollen laut der UNESCO in Spanien zu besichtigen sein. Unter den Weltkulturerben befindet sich Spanien sogar weltweit auf dem zweiten Rang.

Identität

Der spanische Bürgerkrieg von 1936, mit dem das autoritäre Regime entstand, war der Ursprung der marginalisierung Spaniens in Europa. Folge war, dass die spanische Tradition wieder belebt bzw. gestärkt wurde und man sich gleichzeitig von allen anderen westlichen Denkansätzen und Modellen distanzieren musste. Dieser "Sonderweg" Spaniens nach dem Weltkrieg (der bis zur konstitutionellen Monarchie 1978 andauerte)bescherte dem Land einen negativen Verzug in der europäischen, globalen Entwicklung. Eine derartige Abkopplung mit Tourismusslogans wie "Spanien ist anders" hatte zudem zur Folge, dass man nach der Überwindung des fraquistischen Regimes etliche Jahre brauchte, um die kulturelle Uniformität abzustreifen. (Spanien heute s. 124 ff.)

Der EG-Beitritt 1985 brachte folgende Entwicklungsfortschritte mit sich:

a) Säkulare Zäsur in außenpolitischen Beziehungen

b) Geistige Umorientierung

c) Wirtschaftliche Annäherung an westeuropäische Gesellschaften

d) Gewaltloser Übergang zur Demokratie

e) Neues Selbstbewusstsein -> europäische Integration (kulturell)

Die Kulturpersönlichkeit

Peter Heintz sieht in seiner Studie über die "Struktur der spanischen Persönlichkeit" eine tendenziell eher starke Differenz im Bezug auf entfremdete und nicht-entfremdeten Persönlichkeiten im spanisch-europäischen Vergleich. So sind laut Heintz entweder drastisch starke oder schwache Minderwertigkeitskomplexe oder dementsprechend extreme Ego-Ausprägungen festzustellen.

Der Spanier wird aufgrund dieser Prägungen in die Rolle des entfremdeten Perönlichkeitstyps eingestuft, der folgend charakterisiert wird:

a) Sucht Halt, Orientierung, und Identifikation (v.a. Außenwelt)

b) Verlässt selten die individuelle Sphäre

c) Starke Individualismus-Ausprägung

d) Kaum kultureller Aktivitätsanspruch

e) Abneigung zur körperlicher Arbeit

f) Abneigungen gegen Neuerungen/Fortschritt

Zusammengefasst kann man hier von einem starken "Integralismus" sprechen.

Definition: Das Wort Integralismus (seltener: Integrismus) bezeichnet eine moderne Weltanschauung, in deren Mittelpunkt eine religiös motivierte Deutung der komplexen Lebensrealität der gegenwärtigen Zivilisation steht. http://dictionary.sensagent.com/integralismus/de-de/

Diese Studie ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, bedient sie doch zahlreiche Kulturstereotypen und bezieht sich auf einen zu langen Forschungszeitraum. (Heintz, Peter 1955: Die Struktur der spanischen Persönlichkeit, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 7 (1), S. 101 - 118)

Spaniens europäische Identität

Die Mitsprache in Europa war geboren. Die nationale Identitätsfindung im Rahmen einer Solidarisierung mit dem gesamteuropäischen Denken gab dem Land die Möglichkeit sich nun neu zu entfalten.

Spanien, heute zweifelsohne ein demokratisches Land, welches mit beiden Beinen in der EU steht, kann rückblickend behaupten, dass frühere Identitätsproblematiken gelöst und erfolgreich abgelegt wurden.

Dies übertrug sich auch auf die Reiselust bzw. Neugier der Spanier. So schafften die neugewonnenen kulturellen Möglichkeiten Platz für Unternehmungslust. 1995 befanden sich ganze 21 Millionen Spanier auf Auslandsreisen - und das bei einer Gesellschaft, die durch städtische Mittelschichten und einem hohen Lebensstandard geprägt ist. Am Ende des 20. Jahrhundert lässt sich im Bezug auf die Identität der Spanier folgendes abschließend festhalten:

a) Großer Optimismus

b) Wirtschaftliche Dynamik

c) Demokratische Stabilität

d) Europäische Zugehörigkeit

Spanien-Handbuch, S. 201 ff.

Soziozentrismus

Defintion Soziozentrismus:

Kritik an der Auffassung, dass a) die Vorstellung über soziale Tatbestände bedingt werden durch vorgegebene (angeborene) Muster menschlichen Denkens oder dass b) die kognitiven und affektiven Muster menschlichen Verhaltens aus dem Typus der Beziehungen des Einzelmenschen zu seiner Umwelt resultieren http://www.karteikarte.com/card/187525/soziozentrismus

Auf den spanischen Raum bezogen, gibt es nur vereinzelt Studien, die den Soziozentrismus bzw. "Capanilismo" untersuchen. Hier sollen vor allem lokale und regionale Identitäten untersucht und in einen soziologischen, ethnologischen Kontext gebracht werden.

In Spanien unterscheidet man in diesem Forschungsbereich zwischen "Pueblo" (=Nation, Volk, Dorf) und "Patria chica".

"Pueblo" veranschaulicht dabei die Identifikation von physisch-räumlicher Umwelt und Gesellschaft, d.h. Bewohner eines spanischen Dorfes identifizieren sich zunächst mit dem Dorfleben. Erst danach folgen die Parameter Region und Staat. Hier liegt auch einer der Hauptprobleme der gegenwärtigen Iberischen Gesellschaft: Die Ablehnung des Staats. Staatliche Normen und Rechte (urbane Gesellschaft) prallen dabei auf stark traditionellen dörflichen Brauch. "Patria Chica" besitzt eine ähnliche Bedeutung, zielt zu Forschungszwecken jedoch eher auf die Entität und Identität eines dörflichen, peripheren Zusammenlebens.

Soziozentrismus bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die eigene Kultur - in dem Fall das Dorfleben - überbewertet wird und andere Gemeinschaften und Gesellschaften durch starke Geringschätzung gekennzeichnet sind. (zur spanischen Kultur und Identität, S. 95 ff.)

So wird überwiegend das kollektive Gedächtnis bzw. Kollektivbewusstsein in der eigenen Kultur gestärkt.

Defintion kollektives Gedächtnis:

Übergreifender, verbindender Rahmen, der die individuellen Gedächtnisse aller Zeiten und Völker in dem Begriff des »menschlichen Geistes« zusammenfasst. Das kollektive Gedächtnis bildet das Fundament für zwischenmenschliche Beziehungen, weil es dem Individuum die Möglichkeit gibt, das, was allen Menschen gemeinsam ist, im Sinne eines Wiedererkennens intuitiv zu erfassen. http://www.socioweb.org/lexikon/lex_geb/begriffe/kollekti.htm

Definition Kollektivbewusstsein:

Kollektivbewusstsein ist ein soziologischer Begriff der Durkheim-Schule für die geistigen Eigenschaften und Werte einer Gesellschaft, die sich u. a. in Systemen wie Moral, Recht, Gewohnheiten, Sprache, Gewissen, Wissen äußern. Es ist die Gesamtheit der Glaubensvorstellungen und Gefühle, die allen Mitgliedern derselben Gesellschaft gemeinsam sind. (Émile Durkheim: De la division du travail social. [1893] Paris 7e ed. 1960, dt. Über soziale Arbeitsteilung. 3.Auflage 1988)

Durch einen derartig starken Eingriff in das Wertesystem des Lokalen, Ruralen in Spanien, bedeutet dies in der Schlußfolge auch, dass soziokulturelle Strukturen auf dem Land weitaus gestärkter sind, als in der globalisierten Großstadt.

In-Group/Out-Group

Critical Incidents

Was ist typisch Spanisch? - Das Spanienbild

S.137 zur spanischen...

Spanien und das Fremde

Um noch einmal auf die vorangegange Hypothese zurückzukommen, soll nun untersucht werden, wie die Spanier von fremden Kulturen wahrgenommen werden, bzw. wie sie diese selbst wahrnehmen.

Um diesen Vergleich exakter zu gestalten, wird in dieser Studie der Deutsch-Spanische Vergleich herangezogen. Trotz der offensichtlich kulturellen Unterschiede, teilen beide Länder gewisse Aspekte mit großer Regelmäßigkeit: Touristen, Gastarbeiter, Sportaffine und Geschäftsleute. Dieser kulturelle Austausch, davon können wir ausgehen, beeinflusst auch in erheblichen Maße die Fremdwahrnehmung des jeweils anderen.

Stereotypen besitzen dabei eine nicht zu verachtende Wirkungskraft, wenn es um die Konstruktion eines Spanien-, bzw. Deutschlandbilds geht.

Der "einfache Spanier" besaß früher nicht das konkrete Deutschlandbild, welches sich heute alleine schon aus den zahlreichen Urlaubern und Gastarbeitern herleiten lässt.

Doch wie ist nun die Perzeption Deutschlands auf der iberischen Halbinsel? Wie setzt sich das kulturell fremde Bild eines Spaniers zusammen? Das Deutschlandbild hat sich in den letzten Jahren teilweise geändert, viele seiner Merkmale haben jedoch überdauert:

a) Deutschland ist nach den 60er/70er Jahren wieder ein "Wirtschaftswunderland"

b) Spanier assoziieren Deutschland mit Kälte (Menschen und Klima)

c) Sauberkeit/Sterilität = Berlin deswegen beliebtes Ziel?

d) Fleiß und Leistung = Leistungsgesellschaft

e) Disziplin, fast schon militärischer Drill -> Mangel an Flexibilität

f) Pünktlichkeit

Messung von Kulturdistanzen

Kulturschock

I) Falsche Bewertung von Zeit und Raum

II) Falsche Bewertung von Kultur und Geschichte

III) Mißverständnisse aufgrund der Mentalität

IV) Sprachbarriere

Spanienknigge S. 147

Tourismus

Spanien heute - S.44 ff.

Fragenkatalog deutschsprachige Interviewpartner

  1. Wie alt bist du und wo bist du geboren? Aus welchen Ländern stammen deine Eltern?
  2. Wie stehst du emotional zu den Herkunftsländern deiner Eltern?
  3. Fühlst und denkst du eher Deutsch oder Spanisch?
  4. Pflegst du deine Kontakte nach Spanien?
  5. Gibt es markante Unterscheide in der Gestaltung des Alltags? Welche?
  6. Welche Unterschiede sind sonst bemerkbar? (Sprache/Kultur/Umgang…)
  7. Charakterisiere bitte mit jeweils drei Wörtern das persönliche Bild des Spaniers/Deutschen.
  8. Gibt es eine mentale/charakterliche Distanz zwischen Spaniern und Deutschen? In welchem Bereich macht sich diese bemerkbar?
  9. Nenn bitte jeweils kurz zwei Pro und Kontra-Argumente für ein Leben in Spanien.
  10. Die Deutschen sind Reise-Weltmeister. Warum ist das deiner Meinung nach so?
  11. Wie schätzt du die Reisegewohnheiten der Spanier ein?
  12. Kannst du aufgrund deiner letzten zwei Antworten einen wesentlichen Unterschied in der Reisegewohnheit- bzw. lust erkennen?

Fragenkatalog spanischsprachige Interviewpartner

  1. Cuantos anos tienes? Fecha y Lugar de Nacimiento?
  2. Que piensas sobre el pais en donde vives (culturalmente)?
  3. Como ves la cultura Alemana? Por favor dame cinco adjetivos.
  4. En comparación: Como ves la cultura Espanola?
  5. Tienes amigos o contactos en Alemania?
  6. Que cosas cambiarías en Espana?
  7. Hay una distancia cultural entre espana y alemania? Y si hay, cual es la más evidente?
  8. Dame dos argumentos para emigrar de Espana – y al contrario – argumentos para quedarse en Espana.
  9. Que recomiendas a una persona que quiere emigrar?
  10. Te gusta viajar? Cuales son tus paises/destinos favoritos?
  11. En viaje prefieres concocer a los nativos y sus costumbres o quedarte en tu grupo?
  12. Encuentras importante poder comunicarte verbal en los paises que viajas?

Interviews

Proband I: Interview Person 1

Proband II: Interview Person 2

Proband III: Interview Person 3

Resümee

Literaturverzeichnis