Kurs:Algebraische Kurven/4/Klausur mit Lösungen/latex

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%Daten zur Institution

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%Klausurdaten

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\renewcommand{\klausurdatum}{. 20}

\klausurvorspann {\fachbereich} {\klausurdatum} {\dozent} {\klausurgebiet} {\klausurtyp}

%Daten für folgende Punktetabelle


\renewcommand{\aeins}{ 3 }

\renewcommand{\azwei}{ 3 }

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\renewcommand{\afuenf}{ 6 }

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\punktetabellevierzehn

\klausurnote

\newpage


\setcounter{section}{0}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Definiere die folgenden \zusatzklammer {kursiv gedruckten} {} {} Begriffe. \aufzaehlungsechs{Der \stichwort {Polynomring} {} in einer Variablen $X$ über einem kommutativen Ring $R$.

}{Eine \stichwort {irreduzible Komponente} {} einer \definitionsverweis {affin-algebraischen Menge}{}{} $V$.

}{Ein \stichwort {Radikal} {.}

}{Der \stichwort {Singularitätsgrad} {} zu einem \definitionsverweis {numerischen Monoid}{}{}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{M }
{ \subseteq }{\N }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.}

}{Ein \stichwort {normaler} {} Integritätsbereich.

}{Eine \stichwort {quasiprojektive} {} Varietät. }

}
{

\aufzaehlungsechs{Der Polynomring über $R$ besteht aus allen Polynomen
\mathbedtermdisp { P=a_0 + a_1X+a_2X^2 + \cdots + a_nX^n }
{ mit } { a_i \in R, \, i = 0 , \ldots , n }
{ } { n \in \N } { } { } { , } und mit komponentenweiser Addition und einer Multiplikation, die durch distributive Fortsetzung der Regel
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ X^n \cdot X^m }
{ \defeq} { X^{n+m} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} definiert ist. }{Eine affin-algebraische Teilmenge
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{W }
{ \subseteq }{V }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} heißt eine irreduzible Komponente von $V$, wenn sie \definitionsverweis {irreduzibel}{}{} ist und wenn es keine irreduzible Teilmenge
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{W }
{ \subset }{ W' }
{ \subseteq }{V }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} gibt. }{Ein \definitionsverweis {Ideal}{}{} ${\mathfrak a}$ in einem \definitionsverweis {kommutativen Ring}{}{} $R$ heißt Radikal, wenn folgendes gilt: Falls
\mathl{f^n \in {\mathfrak a}}{} ist für ein
\mathl{n \in \N}{,} so ist bereits
\mathl{f \in {\mathfrak a}}{.} }{Man nennt die Anzahl der Lücken, d.h. der natürlichen Zahlen
\mathl{\N \setminus M}{,} den Singularitätsgrad von $M$. }{Ein \definitionsverweis {Integritätsbereich}{}{} heißt normal, wenn er \definitionsverweis {ganz-abgeschlossen}{}{} in seinem \definitionsverweis {Quotientenkörper}{}{} ist. }{Unter einer quasiprojektiven Varietät versteht man eine offene Teilmenge einer \definitionsverweis {projektiven Varietät}{}{} zusammen mit der induzierten Zariski-Topologie und versehen mit der Strukturgarbe der algebraischen Funktionen. }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Formuliere die folgenden Sätze. \aufzaehlungdrei{Der \stichwort {Fundamentalsatz der Algebra} {.}}{Der Satz über die Beziehung des $K$-Spektrums von einem Restklassenring
\mathl{K[X_1 , \ldots , X_n]/ {\mathfrak a}}{} zum Nullstellengebilde $V( {\mathfrak a} )$.}{Der Satz über die Charakterisierung von ganzen Elementen.}

}
{

\aufzaehlungdrei{Jedes nichtkonstante Polynom
\mathl{P \in{\mathbb C}[X]}{} über den komplexen Zahlen besitzt eine Nullstelle.}{Es sei $K$ ein Körper und sei $R$ eine endlich erzeugte kommutative $K$-Algebra mit $K$-Spektrum
\mathl{K\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( R \right) }}{.} Es sei
\mathl{R=K[X_1 , \ldots , X_n]/{\mathfrak a}}{} eine Restklassendarstellung von $R$ mit dem zugehörigen Restklassenhomomorphismus \maabbdisp {\varphi} {K[X_1 , \ldots , X_n]} {R } {} und dem Nullstellengebilde
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ V( {\mathfrak a} ) }
{ \subseteq }{ { {\mathbb A}_{ K }^{ n } } }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Dann stiftet die Abbildung \maabbeledisp {} { K\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( R \right) } } { { {\mathbb A}_{ K }^{ n } } } {P} { P \circ \varphi } {} eine Bijektion zwischen
\mathl{K\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( R \right) }}{} und
\mathl{V( {\mathfrak a} )}{,} die bezüglich der Zariski-Topologie ein Homöomorphismus ist.}{Es seien $R$ und $S$ kommutative Ringe und
\mathl{R \subseteq S}{} eine Ringerweiterung. Für ein Element
\mathl{x \in S}{} sind folgende Aussagen äquivalent. \aufzaehlungdrei{$x$ ist \definitionsverweis {ganz}{}{} über $R$. }{Es gibt eine $R$-Unteralgebra $T$ von $S$ mit
\mathl{x \in T}{} und die ein endlicher $R$-Modul ist. }{Es gibt einen endlichen $R$-Untermodul $M$ von $S$, der einen Nichtnullteiler aus $S$ enthält, mit
\mathl{xM \subseteq M}{.}}}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Bestimme die Schnittpunkte des Einheitskreises mit der Standardparabel.

}
{

Die Standardparabel ist durch die Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y }
{ =} {x^2 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und der Einheitskreis ist durch die Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{x^2+y^2 }
{ =} {1 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gegeben. Die Schnittpunkte müssen beide Gleichungen simultan erfüllen. Wir ersetzen mit der ersten Gleichung $x^2$ in der zweiten Gleichung und erhalten
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y^2 +y-1 }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Also ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y }
{ =} { { \frac{ -1 \pm \sqrt{1+4} }{ 2 } } }
{ =} { { \frac{ -1 \pm \sqrt{5} }{ 2 } } }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Für das negative Vorzeichen ergibt sich keine Quadratwurzel, also ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{y }
{ =} { { \frac{ -1 + \sqrt{5} }{ 2 } } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ x }
{ =} { \pm \sqrt{ { \frac{ -1 + \sqrt{5} }{ 2 } } } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Die beiden Schnittpunkte sind also \mathkor {} {\left( - \sqrt{ { \frac{ -1 + \sqrt{5} }{ 2 } } } , \, { \frac{ -1 + \sqrt{5} }{ 2 } } \right)} {und} {\left( \sqrt{ { \frac{ -1 + \sqrt{5} }{ 2 } } } , \, { \frac{ -1 + \sqrt{5} }{ 2 } } \right)} {.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Zeige, dass ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} genau dann ein \definitionsverweis {Körper}{}{} ist, wenn er genau zwei \definitionsverweis {Ideale}{}{} enthält.

}
{

Wenn $R$ ein Körper ist, so gibt es das Nullideal und das Einheitsideal, die voneinander verschieden sind. Es sei $I$ ein von $0$ verschiedenes Ideal in $R$. Dann enthält $I$ ein Element
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ x }
{ \neq }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,} das eine \definitionsverweis {Einheit}{}{} ist. Damit ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ 1 }
{ = }{ xx^{-1} }
{ \in }{ I }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und damit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ I }
{ = }{ R }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.}

Es sei umgekehrt $R$ ein kommutativer Ring mit genau zwei Idealen. Dann kann $R$ nicht der Nullring sein. Es sei nun $x$ ein von $0$ verschiedenes Element in $R$. Das von $x$ erzeugte \definitionsverweis {Hauptideal}{}{} $Rx$ ist $\neq 0$ und muss daher mit dem anderen Ideal, also mit dem Einheitsideal übereinstimmen. Das heißt insbesondere, dass
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ 1 }
{ \in }{ Rx }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist. Das bedeutet also
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ 1 }
{ = }{ xr }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} für ein
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ r }
{ \in }{ R }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,} so dass $x$ eine Einheit ist.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{6}
{

Bestimme für die Abbildung \maabbeledisp {} { {\mathbb A}^{1}_{K} \setminus \{0\}} { {\mathbb A}^{2}_{K} } {t} { \left( { \frac{ t^2+1 }{ t } } , \, { \frac{ t+1 }{ t } } \right) } {,} eine algebraische Gleichung der Bildkurve. Führe eine Probe durch.

}
{

Wir arbeiten mit den gleichgradigen Homogenisierungen
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{H_1 }
{ = }{ T^2 +S^2 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{H_2 }
{ = }{ S(T+S) }
{ = }{ST+S^2 }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{H_3 }
{ = }{ ST }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Daraus ergeben sich sechs Monome vom Grad $4$ \zusatzklammer {bezogen auf $S,T$} {} {.} Da es insgesamt nur $5$ Monome vom Grad $4$ gibt, muss dort eine lineare Abhängigkeit bestehen. Es ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F_1 }
{ =} {H_1H_1 }
{ =} { T^4+2S^2T^2+S^4 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F_2 }
{ =} {H_2H_2 }
{ =} { S^2T^2+2S^3T+ S^4 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F_3 }
{ =} {H_3H_3 }
{ =} { S^2T^2 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F_4 }
{ =} {H_1H_2 }
{ =} {S T^3+ S^2T^2 +S^3T +S^4 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F_5 }
{ =} {H_1H_3 }
{ =} { ST^3 + S^3T }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F_6 }
{ =} {H_2H_3 }
{ =} { S^2T^2+ S^3T }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Da $T^4$ nur in $F_1$ vorkommt, muss es eine lineare Relation zwischen
\mathl{F_2,F_3,F_4,F_5,F_6}{} geben. Da $F_3$ ein Monom ist, konzentrieren wir uns auf die relevanten Monome
\mathl{ST^3, S^3T,S^4}{} und
\mathl{F_2 ,F_4,F_5,F_6}{} Es ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F_2-F_4+F_5-2 F_6 }
{ =} {-2 S^2T^2 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Also ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ F_2+2F_3-F_4+F_5-2F_6 }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} eine lineare Relation. Somit ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{F }
{ =} { V^2 +2W^2 - UV + UW -2VW }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} ein Polynom vom Grad $2$, das $0$ ergibt, wenn man die Variablen durch die
\mathl{H_1,H_2,H_3}{} ersetzt. Wir dividieren durch $W^2$ und erhalten
\mathdisp {{ \left( { \frac{ V }{ W } } \right) }^2 +2- { \frac{ U }{ W } } \cdot { \frac{ V }{ W } } + { \frac{ U }{ W } } -2 { \frac{ V }{ W } }} { . }
Wenn man darin
\mathl{H_1,H_2,H_3}{} einsetzt und dann $S$ durch $1$ ersetzt, kommt nach wir vor $0$ raus. Die entstehenden Ersetzungen für $U/W$ bzw. $V/W$ sind aber die ursprünglichen rationalen Funktionen. Ein annullierendes Polynom ist demnach
\mathdisp {Y^2 -XY +X-2Y+2} { . }
Als Probe betrachten wir
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ { \left( { \frac{ t+1 }{ t } } \right) }^2 - { \frac{ t^2+1 }{ t } } \cdot { \frac{ t+1 }{ t } } + { \frac{ t^2+1 }{ t } } -2 { \frac{ t+1 }{ t } } +2 }
{ =} { { \frac{ t^2+2t+1 - t^3-t^2-t-1 +t^3+t -2t^2-2t+2t^2 }{ t^2 } } }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
} {} {}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{5}
{

Es sei $V$ ein \definitionsverweis {Modul}{}{} über dem \definitionsverweis {kommutativen Ring}{}{} $R$. Es seien $s_1 , \ldots , s_k \in R$ und
\mathl{v_1 , \ldots , v_n \in V}{.} Zeige
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \left( \sum_{i = 1}^k s_i \right) } \cdot { \left( \sum_{j = 1}^n v_j \right) } }
{ =} { \sum_{ 1 \leq i \leq k,\, 1 \leq j \leq n } s_i \cdot v_j }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}

}
{

Wir beweisen die Aussage durch eine Doppelinduktion über
\mathl{k,n \geq 1}{.} Die Fälle
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{(k,n) }
{ =} { (1,1),\, (1,2),\, (2,1) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} sind unmittelbar klar bzw. folgen direkt aus den Modulaxiomen.

Die Aussage für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{k }
{ = }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und beliebige $n$ beweisen für durch Induktion nach $n$, wobei der Induktionsanfang durch die Vorbemerkung gesichert ist. Es sei die Aussage für ein $n$ schon bewiesen, und seien
\mathl{n+1}{} Vektoren
\mathl{v_1 , \ldots , v_n, v_{n+1} \in V}{} gegeben. Dann ist unter Verwendung des Falles
\mathl{(1,2)}{} und der Induktionsvoraussetzung
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ s { \left( \sum_{j = 1}^{n+1} v_j \right) } }
{ =} { s { \left( \sum_{j = 1}^{n} v_j + v_{n+1} \right) } }
{ =} { s { \left( \sum_{j = 1}^{n} v_j \right) } + s v_{n+1} }
{ =} { \sum_{ 1 \leq j \leq n } s \cdot v_j + s v_{n+1} }
{ =} { \sum_{ 1 \leq j \leq n +1} s \cdot v_j }
} {} {}{.} Wir betrachten nun die Aussage für ein festes $k$ und beliebige $n$. Für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{k }
{ = }{1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist diese Aussage bereits bewiesen. Es sei diese Aussage nun für ein festes $k$ schon bewiesen Es seien Skalare $s_1 , \ldots , s_k ,s_{k+1}\in R$ und Vektoren
\mathl{v_1 , \ldots , v_n \in V}{} gegeben. Dann ist unter Verwendung der Fälle
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ (k,n) }
{ = }{ (2 ,1 ), (1,n) }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und der Induktionsvoraussetzung
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ { \left( \sum_{i = 1}^{ k+1} s_i \right) } \cdot { \left( \sum_{j = 1}^n v_j \right) } }
{ =} { { \left( \sum_{i = 1}^{ k} s_i + s_{k+1} \right) } \cdot { \left( \sum_{j = 1}^n v_j \right) } }
{ =} { { \left( \sum_{i = 1}^{ k} s_i \right) } \cdot { \left( \sum_{j = 1}^n v_j \right) } + s_{k+1} \cdot { \left( \sum_{j = 1}^n v_j \right) } }
{ =} { \sum_{ 1 \leq i \leq k,\, 1 \leq j \leq n } s_i \cdot v_j + \sum_{j = 1}^n s_{k+1} \cdot v_j }
{ =} { \sum_{ 1 \leq i \leq k+1,\, 1 \leq j \leq n } s_i \cdot v_j }
} {} {}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{5}
{

Es sei $A$ eine \definitionsverweis {endlich erzeugte}{}{} $\Z$-\definitionsverweis {Algebra}{}{} und es sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ {\mathfrak m} }
{ \subseteq }{ A }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ein \definitionsverweis {maximales Ideal}{}{.} Zeige, dass der \definitionsverweis {Restklassenring}{}{}
\mathl{A/ {\mathfrak m}}{} ein \definitionsverweis {endlicher Körper}{}{} ist.

}
{

Wir betrachten die zusammengesetzte Abbildung
\mathdisp {\Z \stackrel{\varphi}{\longrightarrow} A \longrightarrow A/ {\mathfrak m} = L} { , }
die ebenfalls vom endlichen Typ ist. Das Urbild $\varphi^ {-1}({\mathfrak m})$ ist ein \definitionsverweis {Primideal}{}{} in $\Z$, also gleich $(0)$ oder gleich $(p)$ mit einer Primzahl $p$. Im ersten Fall würde man eine Faktorisierung
\mathdisp {\Z \longrightarrow \Q \longrightarrow L} { }
haben. Nach dem Hilbertscher Nullstellensatz ist $L$ \definitionsverweis {endlich}{}{} über $\Q$ und nach Lemma 10.5 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)) wäre dann $\Q$ auch endlich erzeugt über $\Z$, was aber nicht der Fall ist. Der erste Fall ist also ausgeschlossen. Es liegt also der zweite Fall vor, und man hat eine Faktorisierung
\mathdisp {\Z \longrightarrow \Z/(p) \longrightarrow L} { . }
Nach dem Hilbertschen Nullstellensatz ist somit $L$ endlich über dem endlichen Körper $\Z/(p)$ und damit selbst endlich.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4}
{

Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} mit einem Element
\mathl{n \in R}{} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n^2 }
{ = }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} in $R$ und sei
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{S }
{ =} {R/(n) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Zeige, dass es zu jedem \definitionsverweis {idempotenten Element}{}{} $e$ aus $S$ ein idempotentes Element aus $R$ gibt, dessen Restklasse gleich $e$ ist.

}
{

Es sei $f \in R$ ein Urbild von $e$. Da $e$ idempotent ist, wird
\mathl{f^2-f}{} auf $0$ abgebildet, also ist
\mathl{f^2-f =c \in (n)}{.} Insbesondere ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{c^2 }
{ = }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Wir betrachten
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{g }
{ =} {f+c-2cf }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} das ebenfalls auf $e$ abgebildet wird. Es ist
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{g^2 }
{ =} { { \left( f+c-2cf \right) }^2 }
{ =} { f^2 +c^2 +4c^2f^2 +2cf -4cf^2- 4c^2f }
{ =} { f^2 +2cf -4cf^2 }
{ =} { f+c +2cf -4c (f+c) }
} {
\vergleichskettefortsetzungalign
{ =} { f+c+2cf -4cf }
{ =} { f+c-2cf }
{ =} {g }
{ } {}
} {}{,} also ist ein idempotentes Urbild von $e$ gefunden.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4}
{

Es sei $K$ ein \definitionsverweis {Körper}{}{,} $R=K[X,Y]$ der \definitionsverweis {Polynomring}{}{} in zwei Variablen, $S \subseteq R$ ein \definitionsverweis {multiplikatives System}{}{} und $F \in R$ ein Polynom. Zeige, dass es eine eindeutige $R$-\definitionsverweis {Algebraisomorphie}{}{}
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ (R/(F))_S }
{ \cong} { (R_S)/(F) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gibt.

}
{

Alle Homomorphismen sind im Folgenden $R$-\definitionsverweis {Algebrahomomorphismen}{}{} und durch ihre Eigenschaften eindeutig festgelegt. Es gibt zunächst den Homomorphismus $R \rightarrow R_S$ und daher einen induzierten Homomorphismus \maabbdisp {} { R/(F) } { R_S/(F) } {.} Da das Bild von $S$ in $R/(F)$ in $R_S/(F)$ zu Einheiten werden, induziert dies einen Homomorphismus \maabbdisp {} {(R/(F))_S } {R_S/(F) } {.} Dabei geht explizit ein Element $\frac{\bar{r} }{\bar{s} }$ auf $\overline{ (\frac{r}{s}) }$. Zur Surjektivität: Ein Element rechts wird repräsentiert durch $r/s$ mit $s \in S$, und das kommt von $\frac{\bar{r} }{\bar{s} }$ her. Zur Injektivität sei angenommen, dass $\frac{\bar{r} }{\bar{s} }$ auf $0$ geht. Dann ist $r/s \in (F)R_S$, also $r/s=F a/t$ mit $a \in R,\, t \in S$. Die Gleichheit bedeutet zurückübersetzt nach $R$, dass
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{tr }
{ =} { s Fa }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} gilt. D.h. dass $tr=0$ in $R/(F)$ ist und wegen $t \in S$ folgt daraus, dass $\bar{r} =0$ in $(R/(F))_S$ ist.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4 (1+1+2)}
{

Wir betrachten zu
\mathl{n \in \Z}{} den \definitionsverweis {Monoidhomomorphismus}{}{} \maabbeledisp {\varphi_n} {\Z} {\Z } {b} {nb } {.} \aufzaehlungdrei{Beschreibe die induzierte Spektrumsabbildung zu einem Körper $K$. }{Zeige, dass bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und $K$ \definitionsverweis {algebraisch abgeschlossen}{}{} die Spektrumsabbildung \definitionsverweis {surjektiv}{}{} ist. }{Wie viele Urbilder hat die Spektrumsabbildung bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{K }
{ = }{{\mathbb C} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} in jedem Punkt? }

}
{

\aufzaehlungdrei{Es ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ K\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( K[\Z] \right) } }
{ =} { K\!-\!\operatorname{Spek}\, { \left( K[X,X^{-1} ] \right) } }
{ =} { K^\times }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und die Spektrumabbildung ist \maabbeledisp {} {K^\times } {K^\times } {x} {x^n } {.} }{Das Urbild zu
\mathl{y \in K^\times}{} ist
\mathdisp {{ \left\{ x \in K^\times \mid x^n = y \right\} }} { . }
Bei $K$ algebraisch abgeschlossen und $n>0$ besitzt eine solche Gleichung stets eine Lösung in $K$, die bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{y }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} nicht $0$ sein kann. Bei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n }
{ < }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} kann man die Situation invertieren. }{Die Anzahl der Urbilder ist stets gleich $\betrag { n }$. Aufgrund des Isomorphismus \maabbeledisp {} {K^\times} { K^\times } {x} {x^{-1} } {,} kann man $n$ als positiv annehmen. Mehr als $n$ Lösungen kann es wegen Satz Anhang 1.5 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)) nicht geben. Es seien
\mathl{\zeta_1 , \ldots , \zeta_n}{} die $n$-ten komplexen Einheitswurzeln. Wenn
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{x^n }
{ = }{y }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist, so ist auch
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ (\zeta x)^n }
{ =} {y }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und somit gibt es die $n$ \zusatzklammer {verschiedenen, da $x \neq 0$} {} {} Lösungen
\mathl{\zeta_1x , \ldots , \zeta_n x}{.} }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Bestimme die Multiplizität und die Tangenten im Nullpunkt
\mathl{(0,0)}{} der ebenen algebraischen Kurve
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{C }
{ =} { V { \left( Y^4+X^3+3XY^2+2X^2Y \right) } }
{ \subseteq} { {\mathbb A}^{2}_{{\mathbb C}} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.}

}
{

Die Multiplizität ist der Grad der homogenen Komponenten vom kleinsten Grad, also $3$. Zur Bestimmung der Tangenten muss man $X^3+3XY^2+2X^2Y$ in Linearfaktoren zerlegen. Es ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ X^3+3XY^2+2X^2Y }
{ =} { X( X^2 +3Y^2+2XY) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Dabei ist
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ X^2 +3Y^2+2XY }
{ =} { (X+Y)^2 -Y^2 +3Y^2 }
{ =} { (X+Y)^2 + 2Y^2 }
{ =} { (X+Y + \sqrt{2}{ \mathrm i} Y) (X+Y - \sqrt{2}{ \mathrm i} Y) }
{ } { }
} {} {}{.} Als Tangenten ergeben sich also $X=0$ \zusatzklammer {$Y$-Achse} {} {} und $X= -(1 + \sqrt{2} { \mathrm i} )Y$ und $X=(-1 + \sqrt{2} { \mathrm i} )Y$.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4 (2+1+1)}
{

Es sei
\mathl{e \in \N_+}{} und sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{M }
{ \defeq }{ \{0\} \cup \N_{ \geq e} }
{ \subseteq }{ \N }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} \aufzaehlungdrei{Bestimme
\mathl{nM_+}{} für
\mathl{n \in \N_+}{.} }{Bestimme
\mathl{{ \# \left( M \setminus nM_+ \right) }}{.} }{Es sei $K$ ein Körper und setze
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{R }
{ = }{K[M]_{ {\mathfrak m} } }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ {\mathfrak m} }
{ = }{ (M_+) }
{ \subseteq }{ K[M] }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Bestimme
\mathl{\dim_{ K } { \left( R/ {\mathfrak m}^n \right) }}{.} }

}
{

\aufzaehlungdrei{Wir behaupten
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ nM_+ }
{ =} { \N_{\geq ne} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Die Zugehörigkeit
\mathl{k \in nM_+}{} bedeutet, dass es $n$ Elemente
\mathl{m_1 , \ldots , m_n \in M_+=\N_{\geq e}}{} mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{k }
{ =} {m_1 + \cdots + m_n }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Wegen
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{n_j }
{ \geq }{e }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{k }
{ \geq }{ ne }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Wenn umgekehrt
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{k }
{ \geq }{ ne }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} gilt, so kann man
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{k }
{ =} { (n-1)e + m }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} mit
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{m }
{ \geq }{e }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} schreiben, also ist
\mathl{k \in nM_+}{.} }{Es ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{M \setminus nM_+ }
{ =} { M \setminus \N_{\geq ne} }
{ =} { \{0,1 , \ldots , ne -1\} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{,} diese Menge besitzt somit $ne$ Elemente. }{Wegen
\mavergleichskettealign
{\vergleichskettealign
{ K[M]_{\mathfrak m}/ {\mathfrak m}^n }
{ \cong} { K[M]/{\mathfrak m}^n }
{ =} { K[M]/(n M_+) }
{ =} { K[M]/( \N_{\geq e n} ) }
{ =} { K \langle T^m,\, 0 \leq m < en\rangle }
} {} {}{} ist die $K$-Dimension von $K[M]_{\mathfrak m}/ {\mathfrak m}^n$ ebenfalls gleich $ne$. }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{5}
{

Beweise den Satz über Einheiten im Potenzreihenring
\mathl{K[ \![T]\! ]}{.}

}
{

Die angegebene Bedingung ist notwendig, da die Abbildung \maabbeledisp {} {K[ \![T]\! ] } { K } {F} {a_0 } {,} die eine Potenzreihe $F$ auf ihren konstanten Term schickt, ein \definitionsverweis {Ringhomomorphismus}{}{} ist, siehe Aufgabe *****. Für die Umkehrung müssen wir eine Potenzreihe
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{G }
{ = }{ {\sum }_{ j=0 }^{ \infty } b_{ j } T ^{ j } }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} mit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ FG }
{ =} { { \left( {\sum }_{ i=0 }^{ \infty } a_{ i } T ^{ i } \right) } { \left( {\sum }_{ j=0 }^{ \infty } b_{ j } T ^{ j } \right) } }
{ =} { 1 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} angeben. Für $b_0$ ergibt sich daraus die Bedingung
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ a_0b_0 }
{ = }{ 1 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{,} die wegen
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{a_0 }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} eine eindeutige Lösung besitzt, nämlich
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ b_0 }
{ = }{ a_0^{-1} }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Nehmen wir induktiv an, dass die Koeffizienten $b_j$ für
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{j }
{ < }{n }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} schon konstruiert seien, und zwar derart, dass sämtliche Koeffizienten
\mathbed {c_k} {}
{1 \leq k<n} {}
{} {} {} {,} der Produktreihe $FG$ gleich $0$ sind. Für den $n$-ten Koeffizienten ergibt sich die Bedingung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{0 }
{ =} { c_n }
{ =} { a_0b_n+ a_1b_{n-1} + \cdots + a_{n-1}b_1 + a_nb_0 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Dabei sind bis auf $b_n$ alle Werte schon festgelegt, und wegen
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{a_0 }
{ \neq }{0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ergibt sich eine eindeutige Lösung für $b_n$.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{12}
{

Beweise den \stichwort {Satz von Bezout} {.}

}
{

Der Durchschnitt
\mathl{C \cap D}{} besteht nur aus endlich vielen Punkten. Wir können daher nach Aufgabe ***** annehmen, dass alle Schnittpunkte in
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ {\mathbb A}^{2}_{K} }
{ = }{D_+(Z) }
{ \subset }{ {\mathbb P}^{2}_{K} }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} liegen. Es seien \mathkon { \tilde{F} } { und } { \tilde{G} }{ } die inhomogenen Polynome aus
\mathl{K[X,Y]}{,} die die affinen Kurven \mathkon { C \cap {\mathbb A}^{2}_{K} } { und } { D \cap {\mathbb A}^{2}_{K} }{ } beschreiben. Damit ist
\mavergleichskettealignhandlinks
{\vergleichskettealignhandlinks
{\sum_{P \in {\mathbb P}^{2}_{K} } \operatorname{mult} _{ {P} } ( F, G ) }
{ =} { \sum_{ P \in {\mathbb A}^{2}_{K} } \operatorname{mult} _{ {P} } ( \tilde{F}, \tilde{G} ) }
{ =} { \sum_{ P \in {\mathbb A}^{2}_{K} } \dim_{ K } { \left( K[X,Y]_{{\mathfrak m}_P}/(\tilde{F},\tilde{G}) \right) } }
{ =} { \dim_{ K } { \left( K[X,Y]/ (\tilde{F},\tilde{G}) \right) } }
{ } { }
} {} {}{.} Dabei beruht die letzte Gleichung auf Satz 26.11 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)). Wir wollen die $K$-Dimension dieses inhomogenen Restklassenrings mit der Dimension einer Stufe des homogenen Restklassenrings
\mathl{(K[X,Y,Z]/(F,G))_\ell}{} in Verbindung bringen. Von letzterer wissen wir aufgrund von Lemma 30.1 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)), dass sie für $\ell$ hinreichend groß gleich $mn$ ist.

Wir wählen eine \definitionsverweis {Basis}{}{}
\mathl{V_1 , \ldots , V_{mn}}{} von
\mathl{(K[X,Y,Z]/(F,G))_\ell}{} \zusatzklammer {$\ell$ hinreichend groß und fixiert} {} {} und behaupten, dass die Dehomogenisierungen
\mathl{v_i=V_i(X,Y,1)}{} eine Basis von
\mathl{K[X,Y]/(\tilde{F},\tilde{G})}{} bilden. Dazu sei
\mathl{q \in K[X,Y]}{} beliebig vorgegeben mit Homogenisierung
\mathl{Q \in K[X,Y,Z]}{} vom Grad $d$. Es sei $e$ so gewählt, dass
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ d+e }
{ \geq }{ \ell }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ist. Aufgrund von Lemma 30.2 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)) sind die Abbildungen \zusatzklammer {\mathlk{\lambda \geq 1}{}} {} {} \maabbeledisp {} {(K[X,Y,Z]/(F,G))_\ell} {(K[X,Y,Z]/(F,G))_{\ell+\lambda} } {H} {Z^{\lambda} H } {,} injektiv und daher auch bijektiv, da die Dimensionen übereinstimmen. Insbesondere bilden die
\mathbed {Z^\lambda V_i} {}
{i=1 , \ldots , mn} {}
{} {} {} {,} eine Basis von
\mathl{{ \left( K[X,Y,Z]/(F,G) \right) }_{\ell + \lambda}}{.} Es gibt dann also eine Darstellung
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ Z^{e}Q }
{ = }{\sum_{i = 1}^{mn} a_i Z^{d+e-\ell} V_i }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Durch Dehomogenisieren ergibt sich daraus sofort eine Darstellung für $q$.

Zum Nachweis der \definitionsverweis {linearen Unabhängigkeit}{}{} sei
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \sum_{i=1}^{mn} a_i v_i }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} angenommen, so dass in
\mathl{K[X,Y]}{} eine Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \sum_{i = 1}^{mn} a_i v_i }
{ =} { \tilde{ A } \tilde{ F } + \tilde{ B } \tilde{ G } }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} vorliegt. Dabei setzen wir $\tilde{ A } , \tilde{ B }$ als Dehomogenisierung von zwei homogenen Polynomen
\mathl{A,B \in K[X,Y,Z]}{} an. Somit liegen zwei homogene Ausdrücke \zusatzgs {nämlich \mathlk{\sum_{i=1}^{mn} a_iV_i}{} und \mathlk{AF+BG}{}} {} vor, deren Dehomogenisierungen übereinstimmen. Durch geeignete Wahl von
\mathl{r,s,t}{} können wir annehmen, dass \mathkor {} {\sum_{i=1}^{mn} a_i Z^rV_i} {und} {Z^sAF +Z^t BG} {} \zusatzklammer {homogen sind und} {} {} den gleichen Grad besitzen. Nach Aufgabe 6.17 (Algebraische Kurven (Osnabrück 2017-2018)) ist dann bereits
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \sum_{i = 1}^{mn} a_i Z^rV_i }
{ =} { Z^sAF +Z^t BG }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Diese Gleichung bedeutet
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ \sum_{i = 1}^{mn} a_i Z^rV_i }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} in
\mathl{K[X,Y,Z]/(F,G)}{,} woraus sich
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{a_i }
{ = }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} ergibt.


}