Riemannsche Zetafunktion/Kehrwertdivergenz/Einführung/Textabschnitt
Die Riemannsche -Funktion ist für mit Realteil durch
definiert.
Es sei eine endliche Menge von Primzahlen und sei eine komplexe Zahl mit . Es sei die Menge aller natürlichen Zahlen, die sich als Produkt von Primzahlen aus darstellen lassen. Dann ist
Es sei . Es ist nach Voraussetzung über den Realteil. Unter Verwendung der geometrischen Reihe ergibt sich
Aus dieser Aussage ergibt sich sofort ein neuer Beweis dafür, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Wenn es nämlich nur endlich viele Primzahlen gäbe, so könnte man als die endliche Menge aller Primzahlen ansetzen. Es wäre dann
.
Für stünde dann links eine reelle Zahl, und rechts würde die Summe über alle natürlichen Kehrwerte stehen. Dies ist aber die harmonische Reihe, und diese divergiert!
Es sei eine komplexe Zahl mit . Dann gilt für die Riemannsche -Funktion die Produktdarstellung
Dies folgt aus Fakt, wenn man für die Menge der ersten Primzahlen überhaupt ansetzt und dann gegen unendlich laufen lässt. Die Konvergenz der linken Seite, also die Wohldefiniertheit der -Funktion, sichert dabei auch die Konvergenz der rechten Seite.
Das unendliche Produkt
divergiert.
Dies folgt aus Fakt für . Man hat die Gleichheit
wobei die ersten Primzahlen umfasse. Für ergibt sich rechts die harmonische Reihe, die bekanntlich divergiert. Also divergiert auch das Produkt links.
Wir können nun die oben formulierte Frage beantworten.
Das Produkt divergiert für aufgrund von Fakt und ist insbesondere unbeschränkt. Daher ist auch der natürliche Logarithmus davon unbeschränkt. Dieser ist
Die Potenzreihenentwicklung des natürlichen Logarithmus ist
für . Angewendet auf die vorstehende Situation ergibt das
Für die hinteren Summanden hat man die Abschätzungen
wobei hinten wieder die geometrische Reihe benutzt wurde. Damit ist insgesamt
Da die Summe der reziproken Quadrate konvergiert, ist diese Gesamtsumme beschränkt. Daher ist die Summe unbeschränkt, was die Behauptung ist.