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Benutzer:Gujoh/LdL virtuell

Aus Wikiversity
Lernen und Lehren virtuell: Sinnvoller Einsatz und Grenzen des Web2.0.

Anlässlich des LdL-Tages werden Johannes Guttenberger und Manuel Grupe einen Workshop zu diesem Thema vorbereiten.

Die Workshops allgemein

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Die Workshops können von den Referenten frei gestaltet werden. Sie dauern 45 Minuten. Es finden 5-6 Workshops parallel statt. Wir rechnen mit 20-30 Teilnehmern pro Workshop (das hängt aber stark von der Teilnehmerzahl insgesamt ab). Schön wäre es, wenn die Workshops tatsächlich "Workshops" wären und keine reinen Vorträge, also - ganz im Sinne von LdL - mit möglichst viel Eigenaktivität der Teilnehmer einhergehen würden (Brainstorming, Diskussionsrunden, ...).

Unser Workshop

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Raum: 1.247

Inhalt: Die Möglichkeiten, die sich dem Lernen und Lehren durch das Internet eröffnen, werden als weitreichend beschrieben. Fraglich ist, ob sich Grenzen aufzeigen lassen, bis wohin der Einsatz des Internet im Rahmen des LdL Sinn macht. Die Analyse zurückliegender virtueller Projekte (u.a. aus der Zeit des Leistungskurses Französisch 2006-08) soll helfen, vermeintliche Errungenschaften von echten Chancen virtueller Zusammenarbeit abzugrenzen.

1.Teil: Vortrag - 15 Minuten

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  • Wer sind wir?
  • Wie kommen wir dazu, heute über „Grenzen von Web2.0 beim Lernen und Lehren“ zu sprechen?
  • Wie haben wir die Wikiversity für unseren Unterricht im Rahmen des „Schulprojektes“ sinnvoll genutzt?
  • Die Gründungsidee, unsere Ziele und Vorstellungen
  • Kurze Darstellung der Entwicklung
  • aus jetziger Sicht: einige Beispiele, an denen die wichtigsten Vorteile
    (Was uns wirklich was gebracht hat, was „angekommen“ ist, was sich als nützlich erwiesen hat)
  • Lehrer kann anhand von Diskussionen und Beiträgen auf die Interessen der Schüler eingehen
  • Möglichkeit zu Beteiligung für im Unterricht „leise“ Schüler, Mit-Lernen und Nach-Lernen für Schwächere oder Langsamere (auch Überprüfung von Wortschatz, Diskussionsbeiträgen etc auf Fehlern vom Lehrer, anderen Mitschülern)
  • Arbeitsteilung auch bei Hausaufgaben möglich, z.B. Wörter-Nachschlagen auf Gruppen/Personen aufteilen
  • =>Gemeinsames „gleiches“ Wissen (Wortschatz, Grammatik) sammeln, für Schulaufgabe, zum Nachschlagen und Beherrschen für alle, gleiche Basis an Wissen allgemein (Politik, Geschichte, Wirtschaft, Kultur, Psychologie)
und auch die Grenzen (Was zu weit ging, nicht sinnvoll war, weil nicht auf Resonanz gestoßen, weil unpraktisch, weil technisch unmöglich, weil uneffektiv, zu zeitaufwändig) der Internetseiten für uns deutlich werden.
  • Technische Grenzen
  • Keine Lust/Überforderung, die Grundvoraussetzungen (Tabellen erstellen etc) zu lernen
  • In einigen Unterrichtsfächern schwierig einzusetzen: komplexe Darstellung von Formeln und Rechenbespielen (Chemie, Mathematik)
  • Überforderung, zu große Belastung/Zeitaufwand, wenn in allen Fächer Wikis zum Einsatz kommen (in dem Umfang, wie wir es praktizierten)
  • Wenn zusätzlich noch Zettel ausgeteilt werden, dann bringen Materialien im Netz nicht viel, also entweder - oder?


Das Problem: Wir müssen in maximal 15 Minuten die zentralen Errungenschaften und Grenzen unserer Unternehmung AUF DEN PUNKT bringen, ohne viel Drumrumgerede und vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen.

2.Teil: Partnerarbeit - 10 Minuten

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Möglicherweise haben die Teilnehmer gleich direkt zu unseren Seiten Fragen, die man gleich beantworten muss?!

Wenn nicht, dann sollen sie sich in Partnerarbeit gegenseitig vorstellen und sich dann ein Beispiel für ein „Instrument“ aus dem Netz überlegen, das sie selbst nutzen, oder zumindest kennen, und das sie für vorteilhaft erachten und wo dabei die Grenzen liegen, ihre Erfahrungen.

3.Teil: Diskussion - 20 Minuten

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Dann stellen die Teilnehmer jeweils kurz ihre Ergebnisse dem Plenum vor. Möglicherweise werden dabei StudiVZ, Chats, ICQ, YouTube genannt. Gegebenenfalls können wir uns die Seiten direkt per Beamer anschauen. Wenn keine Beiträge kommen, dann stellen wir selbst noch weitere Beispiele (wie die eben genannten) vor.

(Diese Beiträge und Beispiele versuchen wir gleich zu sammeln.)

Nach diesem Durchzieher ist hoffentlich genügend Input da, um anhand von konkreten Beispiel mit allen über den sinnvollen Einsatz und die Grenzen von Web2.0 im Bereich des Lernens und Lehrens diskutieren zu können.

Abschluss: ?

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Bei diesem Thema kann man nicht sagen, so ist es, sondern jeder muss selbst seinen Weg finden und seine Schüler mit berücksichtigen ...

Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl haben wir das obige Konzept kurzerhand verworfen und den Workshop in Form eines ungezwungenen Dialogs abgehalten.

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LdL-Tag Präsenz auf den Seiten der PH Ludwigsburg

LdL-Tag Flyer

Anschließender Artikel zum Workshop

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von Johannes Guttenberger und Manuel Grupe

Wir als ehemalige Schüler aus dem Leistungskurs von Jean-Pol Martin hielten beim LdL-Tag an der PH Ludwigsburg einen Workshop zum Thema „Lernen und Lehren virtuell: Sinnvoller Einsatz und Grenzen des Web 2.0“ . Im Folgenden werden wir Möglichkeiten, Grenzen und Erfahrungen im Umgang mit Web 2.0 bezüglich LdL aufzeigen.

Wikis im Unterricht?

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Wir sind der Ansicht, dass der Einsatz von Wikis [1] direkt im Unterricht wenig ergiebig ist. Ein Rückgriff auf das Internet ist bzw. wäre [2] hier vor allem zur (kurzfristigen) Informationsbeschaffung sinnvoll. Häufig ist für die Vorbereitung einer Präsentation/Unterrichtsstunde und als Ergänzung über die im Unterricht angebotenen Informationen hinaus das Internet als Informationsquelle notwendig oder hilfreich. Schnell die richtigen Informationen zu beschaffen, sie zu exzerpieren und verwerten, ist heute eine Basisfähigkeit[3]. Dagegen erfolgt die Kommunikation im Klassenraumdiskurs, wenn die Schüler wie Neuronen in einem Gehirn interagieren, also Informationen austauschen und Wissen kollektiv konstruieren [4]. Der reale Klassenraumdiskurs ersetzt damit die virtuelle Kommunikation, so dass Wikis als Kommunikationsplattformen dann im Wesentlichen überflüssig sind, wie auch der Teilnehmer unseres Workshops feststellt [5]. Zudem ist die Technik von Wikis nicht für in-time Kommunikation ausgelegt, wie wir bei einem klassenrauminternen Kommunikationsversuch mit Wikis feststellen mussten, als wir unter Einsatz von Wikis eine Diskussion von UN-Staaten simulierten [6].

Wikis unterrichtsbegleitend

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Die Überlegung, Wikis unterrichtsbegleitend – was in diesem Kontext nichts anderes heißt als 'in der Freizeit' – einzusetzen, mag zunächst bei vielen auf konsequente Ablehnung stoßen. Es bedeutet schließlich eine Ausweitung des Klassenzimmers in den virtuellen Raum und einen potentiell ununterbrochenen, virtuellen "Klassenraumdiskurs", der zu jeder Zeit an jedem Ort möglich ist. Dies übersteigt die Grenzen des klassischen Berufsbildes des Lehrers, der von 8 bis 13 Uhr in der Schule verbringt und danach mit Korrekturen ausgelastet ist. Soll er auch noch seine wenige Freizeit opfern? Darauf Antworten zu finden wird Aufgabe und Herausforderung der Ausgestaltung des Lehrberufs für die Zukunft sein. Unabhängig davon wollen wir die Frage aufwerfen, ob eine Ausweitung des Unterrichts durch den Einsatz von Kommunikationsplattformen denn überhaupt – wie es der Teilnehmer unseres Workshops in seiner Frage formuliert hat - „einen Mehrwert mit sich bringt“.
Wir sehen einen Mehrwert darin, dass längere und gehaltvollere Diskussionen möglich sind [7]. Im Unterricht fehlt oft schlichtweg die Zeit, um intensiv und differenziert über ein Thema zu sprechen und in die Tiefe zu gehen. Uninteressierte Schüler werden unaufmerksam und stören, interessierte können ihre Beiträge nicht ausführlich genug darlegen, die große Mehrzahl schweigt, weil sie gerade in Gedanken nicht dabei ist oder sich nicht schnell genug eine fundierte Aussage zurechtlegen konnte. Das Gegenteil zeigt sich in einer von uns geführten Diskussion zum Thema Religion in der Wikiversity: Einige Schüler nutzen die Möglichkeit, sich eine fundierte Meinung zu bilden und eine reflektierte Stellungnahme auszuformulieren [8]. Eine intensive, potentiell unendlich lange, ungezwungene, in jedem Fall aber begeisterte Diskussion zum Thema entsteht, während die desinteressierten oder gelangweilten Schüler nicht zwangsweiße teilnehmen müssen, oder der Lehrer aus Rücksicht auf die anderen Schüler, so wie im Unterricht, die Diskussion abbricht.

Entstehungsgeschichte der unterrichtsbegleitenden Wiki-Seiten

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Auf die Frage des Teilnehmers, ob eine Diskussion über den Unterricht oder ein reiner Wissensaustausch in Form von Vokabeltabellen und Grammatiklisten zustande kam, geben wir einen kurzen Einblick in die Entstehung unserer Kurs-Kommunikationsplattform in der Wikiversity:
Angeregt durch ähnliche Projekte von Martin, aber eigeninitiativ begann alles mit der Installation einer Seite für Vokabeln, einer für Grammatik und einem Forum in der Wikiversity. Ziel war es also in erster Linie, eine Art Unterrichtsmaterialensammlung in Form von Vokabeltabellen[9] und Grammatikübersichten[10] zu erstellen. Auf der einen Seite ist es sinnvoll ist, derartige Übersichten zu erstellen. Viele Schüleraugen erlauben ein gewisses Maß an Korrektheit und werden durch den Blick des Lehrers komplettiert. Das Ergebnis ist eine 100-prozentig richtige, von Schülern erstellte und zentral für alle zur Verfügung gestellt Übersicht. Der Vorteil ist natürlich darin zu sehen, dass sämtliche Wörterlisten genau auf den Unterricht abgestimmt sind und auch ein gewisser Grundwortschatz vorliegt, auf den Schüler und Lehrer für Prüfungen zurückgreifen können. Auf der anderen Seite stellten wir nach einer Gewissen Zeit fest, dass dieser Aufwand auf Dauer in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Die Vokabel- und Grammatikübersichten in Büchern reichen in der Regel aus. Das erstellen derartiger Übersichten fand somit nur am Anfang nach dem Erstellen der Plattform statt. Da den Schülern schnell die Motivation fehlte, die zeitaufwendigen Tabellen und Listen zu erstellen, ging der Trend im Verlaufe des Leistungskurses zu Diskussionen und Kurz-Projekten [11].

Diskussion und Evaluation des Unterrichts

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Dabei handelte es sich unter anderem um Diskussionen zwischen Schülern über Unterrichtsstunden [12], sowie über die Wiki-Plattform an sich [13]. Anregungen zu Gestaltung und Inhalt wurden eingebracht, bewertet und teils praktisch umgesetzt. Der Austausch zwischen Lehrer und Schülern über den Unterricht erfolgte vornehmlich in einem ZUM-Forum [14], das nicht anders als eine Wikiseite ein auf Partizipation abstellendes Web 2.0-Tool ist. Wir stellen also fest, dass Wikiseiten auch zur Evaluation und Diskussion des Unterrichts einen passenden Rahmen bieten.
Möglich gewesen wäre auch, auf Grundlage eines Portfolios - wie beispielhaft von einer ehemaligen Schülerin in eine Wikiseite eingestellt [15] - den Unterricht anstatt in der Stunde direkt auf den Wikiseiten weiter zu diskutieren.
Eine weitere Anregung, wie sich unserer Meinung nach Web 2.0-Tools sinnvoll unterrichtsbegleitend einsetzen lassen, ist, dass Schüler eine Online-Unterrichtsdokumentation (wie sie auf Initiative eines ehemaligen Mitschülers vor allem von Herrn Martin während der Dauer des gesamten Leistungskurses geführt wurde [16]) auf der entsprechenden Wiki-Diskussionsseite kommentieren. Eine Wikiseite (hier mit kurzen Zusammenfassungen der Unterrichtsstunden) enthält nämlich immer auch eine ihr entsprechend zugeordnete Diskussionsseite. Es ist gut vorstellbar, den Unterricht nicht nur von Zeit zu Zeit zu diskutieren, sondern Ideen, Vorschläge und Kritik direkt zu den einzelnen Stunden auf einer solchen Diskussionsseite einzubringen. Im Idealfall lassen sich Lehrer und Schüler auf diesen Gedankenaustausch ein und profitieren beide durch fortwährende Bewertung und Diskussion des Unterrichtsgeschehens auch auf Metaebene. Der Lehrer sieht die Wünsche und Anregungen und kann dies im Unterricht berücksichtigen, die Schüler bekommen Mitspracherechte und fühlen sich in ihren Anliegen beachtet und ernst genommen. Im Normalfall stellt die Diskussionsseite ein Angebot an die Schüler dar, den Unterricht mitzugestalten und zu beeinflussen und wird auf Anregung und Drängen des Lehrers ab und an durch Schüler, die sich zu einem Beitrag begeistern lassen, bereichert.

Inkubationszeit

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Wir wollen jetzt einmal die Sicht des Lehrers beim Einrichten einer derartigen Kommunikationsplattform einnehmen. Eine zwar nicht technische, aber für die meisten die größte Grenze der Möglichkeiten des Web 2.0 im Rahmen des „Lernen und Lehren“ stellt, so zumindest unsere Erfahrung, die fehlende Mitwirkungsbereitschaft der Klasse bei Aufbau und Nutzung einer Unterrichtsplattform dar. In diesem Sinne auch die Frage des Workshop-Teilnehmers, wie sehr denn der Honeymoon-Effekt, also der Reiz des relativ neuen Mediums Internet, die Bereitschaft zur Teilnahme gefördert habe. Sicher war es bewusst oder unbewusst mit ein Antriebsgrund, eine Art Pionier der Nutzung des Web 2.0 für Lehr- und Lernzwecke in der Schule zu sein. Wichtiger aber scheint uns in diesem Zusammenhang die Tatsache zu sein, dass wir zuvor ein ganzes Jahr lang, also in der 11. Klasse, immerwährend von Martin geradezu indoktriniert wurden, welche Chancen und Möglichkeiten das Internet uns, der Schule und der ganzen Welt biete [17]. Zu Beginn unserer dreijährigen "Inkubationszeit" (möglicherweise auch „Indoktrinationszeit“) hat Martin ein Forum für unsere Klasse in der ZUM eingerichtet [18]. Wegen der Zurückhaltung der meisten Schüler auf das neu eingerichtete Forum demonstrierte Martin uns die Chancen beispielsweise an seinen IPK-Projekten an der Uni mit Studenten aus Russland und Bulgarien[19]. Wie in einem Live-Ticker wurden wir bei passenden Gelegenheiten mit Neuigkeiten aus den genannten Ländern versorgt und darauf hingewiesen, dass die weltweite Kommunikation via Internet gemeinsame Projekte extrem vereinfache, ja Austausch erst möglich mache.

Emergenz und "Dranbleiben"

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Ohne die Theorie von „LdL“ bereits nach einem Jahr komplett verstanden und verinnerlicht zu haben, verhielten wir uns genau so, wie wir uns nach Martins Theorie verhalten sollten: Nach all diesen Impulsen "emergierte" nach einer Inkubationszeit von einem Jahr unsere Kommunikationsplattform in der Wikiversity, zu deren Installation wir, also Manuel und Johannes, uns dann in den Sommerferien vor Beginn des Leistungskurses entschlossen. Sehr zu unserer Überraschung wuchs die Plattform sehr schnell, fand aber am Anfang des Schuljahres bei unseren Mitschülern nur teilweise [20] positive Resonanz. Bemerkenswert war die Hilfsbereitschaft anderer Wikiversity-Benutzer, die nicht in direktem Zusammenhang mit unseren Seiten standen [21] Der erste Schritt war also getan. "Dran-Bleiben" war angesagt. Unverzichtbar dazu die ständige "Begleitung" durch Herrn Martin, beispielsweise in Form von Gedanken zu "kollektiver Wissenskonstruktion im LK"[22], "weiteren Ideen zur Benutzung des Wikis"[23] und "Möglichkeit[en], die Welt zu verändern" [24]. Diese dauernden Ermunterungen in Verbindung mit phasenweisen Begeisterungswellen bei Kurz-Projekten sind unserer Mitwirkungsbereitschaft sicher zugute gekommen und haben für immer wieder neue Emergenzen und eine gewisse Kontinuität gesorgt.
Was kann man also daraus für die Lehre ableiten? Vielleicht, dass beharrliche und geduldige positive Inkubation und viel Begeisterungsfähigkeit und Vorbildfunktion des Lehrers in Verbindung mit einem gewissen Gespür dafür, was aufgrund seines Sinn- und Spaßgehaltes bei den Schüler auf Anklang stoßen könnte, sich im besten Fall in Schüleraktivität niederschlägt.

"Natürlich" fehlende Mitwirkungsbereitschaft

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Als im Unterricht die UNO Thema war und ein Schüler die Idee hatte, eine virtuelle UNO auf den Wiki-Seiten der Klasse einzurichten [25], entbrannte eine gewisse Begeisterung bei etwa sechs Schülern [26], die die Klasse während drei Unterrichtsstunden unter Abwesenheit des Lehrers im Computerraum in die Wikitechnik und die UNO-Diskussion einführten, die Diskussion leiteten und belebten [27]. Wir stellten schnell fest, dass uns unsere eigene Subjektivität, zum Teil auch unsere Naivität und vor allem auch fehlende Empathie bei einer erfolgreichen Lösung beispielsweise des "Nordkorea-Konflikts" im Weg standen. Nach nur zwei Wochen verlief sich das UNO-Projekt schließlich mangels weiterer Mitwirkung im Sand.
Man kann nun derartig beschränkte Einsatzbereitschaft der Schüler verteufeln, kann sie aber auch als ganz natürliche Grenze sehen, die aufzeigt, wie sich das Web 2.0 im Rahmen des Lernens und Lehrens sinnvoll einsetzen lässt: Als Angebot, auf das von den Schülern mit Unterstützung des Lehrers und seiner Befürwortung immer wieder zurückgegriffen werden kann, wenn ausgehend vom Unterricht unter anderem aufgrund interessanter Themen und der Inkubation durch den Lehrer das Bedürfnis entsteht, etwas darin zu vertiefen oder kreativ tätig zu werden. In diesem Sinne verstehen wir auch die Rolle des Web 2.0 in der Bildung als „Werkzeug“, zu deren Einsatz es die Schüler nicht um seiner selbst willen anzuhalten gilt, sondern das in manchen Feldern und zu mancher Zeit die Potentiale des traditionellen Klassenraumdiskurses auszuweiten vermag. So sind die Seiten des LK Französisch in der Wikiversity, das „Unterrichtsprojekt des LK Französisch“, vielmehr ein Konglomerat von "Wissenskontainern" zu verschiedenen Themen.
Und anstatt dem bereits nach 2 Wochen eingestellen UNO-Projekt nachzutrauern, nahmen wir nach einiger Zeit wieder angeregt durch den Unterricht und mit Unterstützung des Lehrers (wo nötig und sinnvoll !!) ein neues Projekt in Angriff. Dieses Initiieren eines Gedanken- und Wissensaustauschs mit Schülern aus dem Senegal [28] dauerte länger als das UNO-Projekt. Man könnte daraus auf einen sinnvolleren Einsatz des Web 2.0 schließen, was sich etwa wie folgt erklären ließe: Ähnlich den IPK-Projekten handelte es sich um ein grenzüberschreitendes Projekt, das ohne Web 2.0 nicht denkbar gewesen wäre. Dieses einzusetzen, war also wirklich nötig. Zudem mag kulturübergreifender Austausch eine besondere Faszination für sehr viele Schüler - noch dazu in sprachlichen Leistungskursen - haben. Möglicherweise hatte auch das Leitwort "Weltverbesserung"[29] seinen Anteil an der mehrmonatigen Mitwirkungsbereitschaft an einem derartigen erfolgversprechenden Vorhaben. Letztlich bekamen wir hier jedoch eine weitere Grenze des Web 2.0 zu spüren: Das Projekt scheiterte vermutlich an mangelnder Technik oder Organisation seitens der kontaktierten Senegalesen.

Warum Wikis?

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Dem Teilnehmer stellt sich die Frage, ob virtuelle Diskussionen überhaupt in größeren Dimensionen entstehen, wenn sich die Schüler jeden Tag sehen. Mache das den Einsatz von Kommunikationsplattformen denn nicht überflüssig?
Allein schon der Faktor Zeit kann den Einsatz des Web 2.0 rechtfertigen. Dies kann nicht nur wie bei uns für die Planung von Unterrichtsstunden hilfreich sein [30], sondern könnte nach unserem Dafürhalten beispielsweise auch für die Vorbereitung eines Wandertages gut geeignet sein, dessen genaue Planung unter Einbezug zahlreicher Schüleranregungen oft den Rahmen des Unterrichts sprengt. Zumindest bei uns in der Schule nahm dies oft eine oder mehrere Unterrichtsstunden in Anspruch. Derartige Diskussionen ließen sich aber nach unserer Einschätzung sehr gut in virtuelle Plattformen verlagern. Die Unterrichtszeit kann dazu genutzt werden, wozu sie gedacht ist, die Schüler haben genügend Raum und Zeit, ihre Vorschläge und Ideen gemeinsam auszuarbeiten, und der Anreiz ist klar: Wenn keine gemeinsame Planung und Diskussion im Netz erfolgt (natürlich bestmöglich unterstützt und mitbetreut vom Lehrer, wo nötig und sinnvoll), findet die gleiche langweilige Wanderung wie jedes Jahr statt. Natürlich kommt dies einem Outsourcen von Problemen gleich und stellt auch für die Schüler eine Mehrbelastung in der Freizeit dar. Diese Problematik würde aber hier zu weit führen.
Ein berechtigter Einwand an dieser Stelle ist, ob solche Diskussionen heute nicht eher via ICQ, StudiVZ oder ähnlichen Plattformen stattfinden. Für die Planung eines Wandertages beispielsweise wäre ein Chat anstelle von Wikis sicher besser geeignet. Die „Entdeckung“ der Wikiversity war eher zufällig, wie sich aber herausstellte, alles in allem für uns die richtige Wahl. Obwohl natürlich im ersten Moment die Bedienung und der Umgang mit der in Wikiversity vereinfachten HTML-Sprache etwas schwer fällt (man sich aber schnell daran gewöhnt), sind es doch vor allem die technischen Möglichkeiten und die Vielfalt, die die Wikiversity als eine gute Kommunikations- und Unterrichtsplattform, vor allem in einer derartig großen Dimension wie bei uns, auszeichnen. Einzelne Diskussionen, Seiten oder Chats lassen sich ja durchaus auslagern und verlinken.

Lohn und Live for Life

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In unserem Workshop kam nun am Ende die Frage des Teilnehmers unter Verweis auf den Span-Effekt (Plus-Punkte etc), was denn die Belohnung für das Mitwirken eines Schülers sei.
Nun, gute Noten, Pluspunkte oder Hausaufgaben-Erleichterungen für den Einsatz im Web wurden nicht verteilt. Am einfachsten kann man unsere Motivation auf einen Punkt bringen: Die Bedürfnispyramide nach Maslow [31]. Es ist wohl die soziale Anerkennung, also das Lob des Lehrers und der Schüler, aber auch das Umsetzen des eigenen Potentials in allen Bereichen: In der Technik und dem Umgang mit dem Internet, Anwendung der französischen Sprache und ausführlichen Meinungsäußerungen in Diskussionen. Nicht viel anders ist vermutlich das Engagement in dem wohltätigen Verein Live-For-Life [32] zu erklären, den ein ehemaligen Mitschüler aus unserem Kurs ins Leben gerufenen hat, und dessen Vereinsleben von ihm und vielen weiteren ehemaligen Mitschülern geführt wird.

Verweise

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  1. "Wiki" ist ein typisches Web 2.0-Tool, das im Leistungskurs praktische Anwendung erfahren hat, vgl. zur Definition http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki.
  2. Es mutet seltsam an, dass Computer ganz selbstverständlich im Privaten, sowie im Büro oder der Universität genutzt werden, nur in Klassenzimmern Mangelware sind.
  3. ... (?)
  4. So Martin, Kratky, Grzega
  5. Vgl. das Video zum Workshop unter http://vimeo.com/4822524
  6. Vgl das "UNO-Projekt" unter http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:David/UNO
  7. Vgl. eine Diskussionsseite des Leistungskurses unter http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2
  8. Gliederungspunkt "Die Religion" auf der Diskussionsseite unter http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2
  9. http://de.wikiversity.org/wiki/Leistungskurs_Franz%C3%B6sisch_des_Willibald-Gymnasiums_%28Eichst%C3%A4tt%29:Unterrichtsmaterialien_-_TEXTE_UND_WORTSCHATZ
  10. http://de.wikiversity.org/wiki/Leistungskurs_Franz%C3%B6sisch_des_Willibald-Gymnasiums_%28Eichst%C3%A4tt%29:Unterrichtsmaterialien_-_GRAMMATIK
  11. Vgl. deren Überzahl auf http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe
  12. Gliederungspunkt "Gestaltung und Inhalt" unter http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/1#Gestaltung_und_Inhalt
  13. http://de.wikiversity.org/wiki/Diskussion:Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe
  14. http://www.zum.de/Foren/ldl/threads/thread743.php
  15. http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Sela/Portfolio
  16. "Le cours quotidien" unter http://de.wikiversity.org/wiki/Leistungskurs_Franz%C3%B6sisch_des_Willibald-Gymnasiums_%28Eichst%C3%A4tt%29:Unterrichtsmaterialien:Le_cours
  17. Vgl dazu ...
  18. http://www.zum.de/Foren/ldl/archiv/a510.html
  19. Vgl. IPK-Verweise
  20. Vgl. die Beiträge verschiedener Mitschüler auf Manuels Diskussionsseite: http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Manuel
  21. Vgl. dazu einen ähnlichen, für die Hilfsbereitschaft einiger Wikiversity-Teilnehmer typischen Beitrag unter dem Gliederungspunkt "Treffen vom 26. Januar 2009" auf http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Gujoh/Jura
  22. http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Forum
  23. Gliederungspunkt "Weiteren Ideen zur Benutzung des Wikis" unter http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2
  24. Gliederungspunkt "Möglichkeit, die Welt zu verändern" unter ebenda
  25. Unsere UNO: http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:UNO
  26. http://de.wikiversity.org/wiki/Diskussion:Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:UNO
  27. Gliederungspunkte "Planung der Unterrichtsstunden 25.-27.10.06" auf http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/1
  28. http://de.wikiversity.org/wiki/Schulprojekt:Franz%C3%B6sisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/S
  29. Vgl. dazu ...
  30. Vgl. Fn. ...
  31. http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnispyramide
  32. http://www.liveforlife.de/

Verweise

[Bearbeiten]
  1. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/1#Planung_der_Unterrichtsstunden_25.-27.10.06
  2. Ein „Wiki“ ist ein typisches Web 2.0-Tool, das in unserem Leistungskurs praktische Anwendung erfahren hat, vgl. zur Definition http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki.
  3. Es ist leicht unverständlich, dass Computer ganz selbstverständlich im Privaten, sowie im Büro oder der Universität genutzt werden, nur in Klassenzimmern Mangelware sind.
  4. Benutzer:Jeanpol/Lernende_Schule#Lernen_durch_Lehren_.28LdL.29:_Partizipation_im_Unterricht_-_von_Joachim_Grzega.2C_Johannes_Guttenberger_und_Manuel_Grupe
  5. http://jeanpol.wordpress.com/tag/gehirnmetapher/
  6. Vgl. das Video zum Workshop unter http://vimeo.com/4822524
  7. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:UNO
  8. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2
  9. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2#Die_Religion
  10. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2#M.C3.B6glichkeit.2C_.22die_Welt_zu_ver.C3.A4ndern.22
  11. http://www.zum.de/Foren/ldl/archiv/a510.html
  12. http://jeanpol.wordpress.com/2009/12/05/fur-alina-rachimova-kasan/
  13. Vgl. die Beiträge verschiedener Mitschüler auf Manuels Diskussionsseite: Benutzer_Diskussion:Manuel
  14. Vgl. dazu einen ähnlichen, für die Hilfsbereitschaft einiger Wikiversity-Teilnehmer typischen Beitrag Benutzer:Gujoh/Jura#Treffen_vom_26._Januar_2009
  15. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Forum
  16. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2#Weitere_Idee_zur_Benutzung_des_Wikis
  17. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/2#M.C3.B6glichkeit.2C_.22die_Welt_zu_ver.C3.A4ndern.22
  18. http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnispyramide
  19. http://www.liveforlife.de/
  20. Leistungskurs_Französisch_des_Willibald-Gymnasiums_(Eichstätt):Unterrichtsmaterialien_-_TEXTE_UND_WORTSCHATZ
  21. Leistungskurs_Französisch_des_Willibald-Gymnasiums_(Eichstätt):Unterrichtsmaterialien_-_GRAMMATIK
  22. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe
  23. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/1#Gestaltung_und_Inhalt
  24. Diskussion:Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe
  25. http://www.zum.de/Foren/ldl/threads/thread743.php
  26. Benutzer:Sela/Portfolio
  27. Le cours quotidien unter: Leistungskurs_Französisch_des_Willibald-Gymnasiums_(Eichstätt):Unterrichtsmaterialien:Le_cours
  28. Unsere UNO: Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:UNO
  29. Diskussion:Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:UNO
  30. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/1#Planung_der_Unterrichtsstunden_25.-27.10.06
  31. Schulprojekt:Französisch_in_der_gymnasialen_Oberstufe:Archiv/S
  32. http://jeanpol.wordpress.com/2008/05/06/4/