Endomorphismen/Endliche Ordnung/Permutationsmatrizen/Eigentheorie/Textabschnitt
Wir betrachten lineare Abbildungen
mit der Eigenschaft, dass eine Potenz davon die Identität ist, sagen wir
dass also endliche Ordnung besitzt. Typische Beispiele sind Drehungen um einen Winkel der Form oder Permutationsmatrizen. Das Polynom annulliert dann diesen Endomorphismus und ist daher ein Vielfaches des Minimalpolynoms.
Es sei .
Die Nullstellen des Polynoms über sind
In gilt die Faktorisierung
Der Beweis verwendet einige Grundtatsachen über die komplexe Exponentialfunktion. Es ist
Die angegebenen komplexen Zahlen sind also wirklich Nullstellen des Polynoms . Diese Nullstellen sind alle untereinander verschieden, da aus
mit sofort, durch Betrachten des Quotienten, folgt, und daraus
Es gibt also explizit angegebene Nullstellen und daher müssen dies alle Nullstellen des Polynoms sein. Die explizite Beschreibung in Koordinaten folgt aus der eulerschen Formel.
Zu einer Permutation auf nennt man die -Matrix
für die
ist und sonst alle Einträge sind, eine Permutationsmatrix.
Wir wollen das charakteristische Polynom zu einer Permutationsmatrix bestimmen. Dabei verwenden wir, dass eine Permutation ein Produkt von Zykeln ist. Zu einem Zykel der Form gehört die Permutationsmatrix
Jeder Zykel kann (durch Umnummerierung) auf diese Gestalt gebracht werden.
Das charakteristische Polynom einer Permutationsmatrix zu einem Zykel der Ordnung ist
Wir können von einem Zykel der Form ausgehen. Die zugehörige Permutationsmatrix ist bezüglich die Einheitsmatrix und hat bezüglich der ersten Standardvektoren die Gestalt
Die Determinante zu ist multipliziert mit der Determinante von
Die Entwicklung nach der ersten Zeile liefert
Zu einer Permutationsmatrix über zu einem Zykel mit
und einer -ten Einheitswurzel sind die Vektoren
Eigenvektoren von zum Eigenwert .
Insbesondere ist eine Permutationsmatrix zu einem Zykel über diagonalisierbar.
Es ist
Da es verschiedene -te Einheitswurzeln in gibt, sind diese Vektoren nach Fakt linear unabhängig und erzeugen einen -dimensionalen Untervektorraum von , und zwar gilt
Da die Vektoren , , Fixvektoren sind, bilden die zusammen mit den , , eine Basis aus Eigenvektoren von und daher ist diagonalisierbar.