Lineare Invariantentheorie/Alternierende Gruppe/Invariantenring/Textabschnitt
Es sei ein Körper der Charakteristik .
Dann gilt für die natürliche Operation der Permutationsgruppe auf dem die Gleichheit
wobei die Vandermondesche Determinante ist.
Das Polynom hat offenbar die Eigenschaft, dass es signumsinvariant ist, dass sich also sein Vorzeichen bei einer ungeraden Permutation umkehrt. Hierzu muss man sich nur klar machen, dass sich bei einer
Transposition das Vorzeichen um ändert. Dabei kann man sich sogar auf solche Transpositionen beschränken, die zwei Nachbarn
und miteinander vertauschen. Dann wird aus dem Faktor der Faktor und alle anderen Faktoren werden allenfalls vertauscht. Insgesamt wird auf abgebildet.
Wir müssen also zeigen, dass jedes signumsinvariante Polynom ein Vielfaches von ist. Der andere Faktor ist dann automatisch invariant.
Für diese Teilerbeziehung genügt es wegen der Faktorialität von zu zeigen, dass ein Teiler von ist (). Wir schreiben in den neuen Variablen als
Dann ist einerseits
und anderseits (da signumsinvariant ist)
Daraus folgt wegen
,
dass für gerade
sein muss. Insbesondere ist
.
Also ist
,
wie behauptet.
Noch einmal explizit: Es geht um die Polynome, die relativ zur Signumsabbildung invariant sind, für die also
für alle Permutationen gilt. Für eine gerade Permutation muss also
sein, für eine ungerade Permutation dagegen
Insbesondere sind solche Polynome invariant unter der alternierenden Gruppe.
Die Gleichheit rechts ergibt sich aus Fakt und Fakt. Auf operiert die Restklassengruppe wie in Fakt beschrieben. Es sei das nichttriviale Element daraus. Dieses wird repräsentiert durch eine beliebige ungerade Permutation, etwa durch eine Transposition. Es sei ein Polynom, das invariant unter der alternierenden Gruppe ist. Nach Fakt (3) ist unabhängig von dem gewählten Repräsentanten . Es ist
wobei die beiden Summanden symmetrisch bzw. signumsinvariant sind. Dies überprüft man, indem man die (geraden oder ungeraden) Permutationen darauf anwendet. Die Summe ist direkt, da der Durchschnitt ist: Ein Polynom, das sowohl symmetrisch als auch signumsinvariant ist, muss sein.
Die natürliche Operation der alternierenden Gruppe auf dem wird durch den Zykel
erzeugt. Besitzt dritte primitive Einheitswurzeln, so kann man die zugehörige Matrix diagonalisieren und man erhält eine neue Basis mit den Eigenvektoren
Wir führen die neuen Variablen
gegeben und der Invariantenring ist in dieser Basis gleich
Die einzige Relation ist durch gegeben.
Wie sieht der Unterring der symmetrischen Polynome aus? Die Transposition lässt unverändert und vertauscht und . Das bedeutet für den alternierenden Invariantenring, dass und vertauscht werden. Der symmetrische Invariantenring ist daher
Dabei sind
und
Für die Vandermondesche Determinante gilt