Eine Menge heißt abzählbar, wenn sie leer ist oder wenn es eine
surjektive Abbildung
gibt.
Nicht abzählbare Mengen nennt man im Allgemeinen überabzählbar. Aufgrund von
Fakt
ist die Abzählbarkeit von gleichbedeutend damit, dass es eine injektive Abbildung
gibt. Beim Nachweis der Abzählbarkeit arbeitet man aber meistens mit der oben angegebenen Definition.
Endliche Mengen sind natürlich abzählbar. Die natürlichen Zahlen sind abzählbar unendlich.
derart, dass bijektiv
ist. Wir setzen
und konstruieren induktiv über die Eigenschaft, dass die kleinste natürliche Zahl ist, für die nicht zu
gehört. Eine solche Zahl gibt es immer, da andernfalls endlich wäre; also gibt es auch eine kleinste solche Zahl. Nach Konstruktion ist
,
d.h. ist
streng wachsend.
Da jedes
die Eigenschaft
erfüllt, ist die Gesamtabbildung injektiv.
Zum Nachweis der Surjektivität sei
.
Wegen der Surjektivität von ist die
Faser nicht leer und daher gibt es auch ein kleinstes Element
mit
.
Da streng wachsend ist, gibt es nur endlich viele Zahlen
mit
.
Daher ist
und
.
D.h. insbesondere, dass alle abzählbar unendlichen Mengen gleichmächtig sind.
ist
injektiv,
da für jede positive natürliche Zahl die Zweierpotenz , die sie teilt, und der ungerade komplementäre Teiler eindeutig bestimmt sind
(das
Bild
der Abbildung ist ).
Daher ist die Produktmenge nach
Faktabzählbar. Für den allgemeinen Fall seien abzählbare Mengen
und
gegeben.
Wenn eine davon leer ist, so ist auch die Produktmenge leer und somit abzählbar. Es seien also
und
nicht leer und seien
und surjektive
Abbildungen. Dann ist auch die
Produktabbildung
surjektiv. Nach der Vorüberlegung gibt es eine surjektive Abbildung
sodass es insgesamt eine surjektive Abbildung
gibt.
Wir können annehmen, dass sämtliche nicht leer sind. Es gibt dann
surjektive Abbildungen
Daraus konstruieren wir die Abbildung
die offensichtlich surjektiv ist. Nach
Fakt
ist die
Produktmenge abzählbar, also gilt das auch für das
Bild
unter , und dieses ist die Vereinigung.
Wir ziehen einige wichtige Konsequenzen über die Abzählbarkeit von Zahlenbereichen. Man beachte, dass die natürlichen Inklusionen
nicht bijektiv sind. Die Bijektionen, die es zwischen einerseits und
bzw.
andererseits aufgrund der folgenden Aussagen gibt, respektieren nicht die Rechenoperationen.