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SCLO: C DE 37

Aus Wikiversity


Level: 2


Letter: D, T, E, G


"urticaria"[1]

Übersetzung: Urtikaria

Synonyme: Nesselsucht, Nesselfieber, Quaddelsucht

Red flags
Angioödem / Anaphylaxie mit

  • generalisiertem Pruritus (insbesondere palmo-plantar und am Kopf)
  • Heiserkeit
  • Globusgefühl
  • Dyspnoe
  • Schwindel, Schwächegefühl
  • ATem und/oder Kreislaufstillstand

Definition

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Urtikaria: Durch Allergien oder Infektionen verursachte rötliche Quaddeln. Diese treten akut auf, jucken und sind flüchtig (wechseln innerhalb von 24h den Ort). Die Rötung ist mit dem Spatel wegdrückbar. Gelegentlich tritt auch ein Angioödem auf.

Kassifikation

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nach Verlauf
Dauer Relevanz
akut: < 6 Wochen die meisten Formen der Utikaria heilen nach 6 Wochen aus
chronisch: >6Wochen rezidivierend (symptomfreie Tage bis Wochen) → manchmal ist eine Ursache anamnestisch eruierbar.
kontinuierlich (täglich) oft keine Ursache anamnestisch eruierbar


nach Ursache
Ursache
spontane Urtikaria oft unbekannte Ursache
induzierbare Urtikaria physikalische Urtikaria (Druck, Kälte, UV-Strahlung)

Ursachen

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  • Infekte
  • Medikamente
    • Allergien
    • Pseudoallergien
  • Nahrungsmittel
  • Insektengift
  • autoimmune Urtikaria (Auto-Ak gegen Rezeptoren auf Mastzellen oder Anti-IgE-Ak)

! Allergien sind sehr selten Ursache für Urtikaria. Pseudoallergien sind häufiger.

Anamnese

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  • physikalische Faktoren
  • Infekte
  • Medikamente
  • Nahrungsmittel
  • Insektenstiche

Diagnostik

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akute Urtikaria

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! Keine Routinediagnostik, da die Ursache meist ein Infekt ist oder es ist idiopathisch.

Allergieabklärung nur bei Hinweisen in der Anamnese

chronische Urtikaria

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Differenzierung spontan vs physikalisch (Provokationstest)

Bei spontaner Urtikaria evtl.:

  • Dif.BB, BSG, CRP
  • TSH, Schilddrüsenantikörper ()
  • Basophilen-Aktivierungstest (BAT)

Therapie

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Zeit. Die meisten Formen der Utikaria heilen von selbst wieder aus.

Bei Verdacht auf Pseudoallergien gelegentlich Reis-Kartoffeldiät (auch keine Gewürze)

Zur Überbrückung

  • Antihistaminika (Telfast, Zyrtec, Xysal): so lange nötig, die Dosis kann bis 4-fach gesteigert werden SCLO: Vorlage/ red! Sedierende Wirkung insbesondere beim Aufdosieren.

Evtl. in schwereren Fällen

  • systemische Steroide für einige Tage (nur bei akute Urtikaria mit Angioödem)
  • Leukotrenantagonisten (bei Autoimmunurtikaria)
  • Omalizumab: (anti-IgE) Wirkungsweise unbekannt, da die meisten Urtikaria ja nicht IgE-vermittelt sind.
  • Urtikariavaskulitis (Quaddel bleiben länger als 24h)
  • Anfangsstadium eines bullösen Pemphigoids (Exkoriationen als Folge von Bläschen)
  • Cryopyrinopathie (autoinflammatorisches Syndrom) (selten, mit Fieber und Arthralgien)


Siehe auch

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Urtikaria in der Pädiatrie

Quellen

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  • Prof. Dr. med. Nikhil Yawalkar, Prof. Dr. Christoph Aebi: Vorlesung Entzündliche Hautveränderungen, Exantheme, Schwellungen, an der Universität Bern vom 22.02.2016
  • A. Meves: Intensivkurs Dermatologie , 1.. Auflage , Urban & Fischer , München , 2006 , ISBN 978-3-437-41162-5 , S. 214-215.
  • Pschyrembel - Klinisches Wörterbuch , 259. Auflage , Walter de Gruyter , Berlin , 2002 , ISBN 3-11-016522-8 .

Einzelnachweise

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  1. Offizielle SCLO-Seite,