Trigonalisierbare lineare Abbildungen/Textabschnitt
Es sei ein Vektorraum der Dimension und
eine lineare Abbildung. Eine Fahne
heißt -invariant, wenn für alle ist.
Es sei ein Körper, ein endlich-dimensionaler -Vektorraum und
eine lineare Abbildung. Dann heißt trigonalisierbar, wenn eine -invariante Fahne besitzt.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist trigonalisierbar.
- Die Abbildung wird bezüglich einer geeigneten Basis durch eine obere Dreiecksmatrix beschrieben.
- Das charakteristische Polynom zerfällt in Linearfaktoren.
Wenn trigonalisierbar ist und bezüglich einer Basis durch die Matrix beschrieben wird, so gibt es eine invertierbare Matrix derart, dass eine obere Dreiecksmatrix ist.
. Aufgrund des Basisergänzungssatzes gibt es eine Basis von mit
Da es sich dabei um eine -invariante Fahne handelt, gilt
Bezüglich dieser Basis besitzt die
beschreibende Matrix
zu
obere Dreiecksgestalt.
. Das charakteristische Polynom von ist gleich dem charakteristischen Polynom , wobei eine beschreibende Matrix bezüglich einer beliebigen Basis ist. Wir können also eine obere Dreiecksmatrix nehmen, und daher ist nach
Fakt
das charakteristische Polynom das Produkt der Linearfaktoren zu den Diagonaleinträgen.
. Induktion nach , für
ist nichts zu zeigen. Es sei nun und sei die Aussage für alle Endomorphismen auf Vektorräumen der Dimension schon bewiesen. Es sei eine Nullstelle von . Dann gibt es nach
Fakt
einen
Eigenvektor
zum Eigenwert . Es sei eine Ergänzung von zu einer Basis von . Wir setzen , dies ist ein -dimensionaler Untervektorraum. Es ist
Durch die Festlegung
erhalten wir eine lineare Abbildung
und durch die Festlegung
erhalten wir eine lineare Abbildung
Mit diesen Abbildungen gilt
für , da dies für die Basis gilt. In der Basis besitzt die Gestalt
Die Teilmatrix rechts unten ist dabei die beschreibende Matrix von . Für das charakteristische Polynom gilt die Beziehung
sodass nach Fakt auch
in Linearfaktoren zerfällt. Wir können also auf die Induktionsvoraussetzung anwenden. D.h. es gibt eine -invariante Fahne
Damit definieren wir
für und erhalten die Fahne
Diese Fahne ist -invariant. Dies ist für klar, da dies ein Eigenraum ist. Ansonsten gilt für mit mit die Beziehung
und dies gehört zu .
Der Zusatz ergibt sich wie folgt. Die trigonalisierbare Abbildung werde bezüglich der Basis durch die Matrix beschrieben, und bezüglich der Basis durch die obere Dreiecksmatrix . Dann gilt nach
Fakt
die Beziehung , wobei den Basiswechsel beschreibt.