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Vektorfeld/Gewöhnliche Differentialgleichung/Linearer Koordinatenwechsel/Textabschnitt

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Entkoppelte Differentialgleichungssysteme kann man lösen, indem man die einzelnen eindimensionalen Komponenten löst. Manchmal kann eine Differentialgleichung erst durch eine lineare Transformation entkoppelt werden. Eine lineare Transformation ist einfach eine bijektive lineare Abbildung zwischen zwei Vektorräumen und . Zu einem Vektorfeld auf möchte man ein Vektorfeld auf definieren derart, dass sich die Lösungen der zugehörigen Differentialgleichungssysteme entsprechen. Dies geschieht durch . Zu einem Punkt betrachtet man also den Urbildpunkt , wertet dort (bei unverändertem Zeitpunkt ) das Vektorfeld aus und transportiert das Ergebnis mittels wieder nach . Besonders übersichtlich wird die Situation durch das folgende kommutative Diagramm.



Es sei

ein Isomorphismus zwischen den endlichdimensionalen reellen Vektorräumen und und sei

ein Vektorfeld auf . Es sei das durch definierte Vektorfeld auf .

Dann ist

genau dann eine Lösung des Anfangswertproblems

wenn eine Lösung des Anfangswertproblems

ist.

Da mit auch die Umkehrabbildung eine lineare Isomorphie ist, genügt es, die eine Richtung zu zeigen. Es sei also eine Lösung des Anfangswertproblems zu . Dann gelten unter Verwendung von Fakt für die Gleichheiten

Ferner gilt


Wenn das Vektorfeld nur auf einer offenen Menge definiert ist, so ist entsprechend das Vektorfeld auf (der ebenfalls offenen Menge) definiert. Das Lemma gilt auch in dieser Situation.


Wir betrachten die gewöhnliche Differentialgleichung zum Vektorfeld

Dieses System ist entkoppelt und besteht aus den beiden einzelnen Gleichungen (in jeweils einer Raumvariablen)

Eine Lösung der linken Differentialgleichung ist , eine Lösung der rechten ist . Daher ist

eine Lösung zu . Wir betrachten nun die lineare Transformation

mit der inversen Matrix

Das transformierte Vektorfeld ist

Für die zu gehörende Differentialgleichung

ist gemäß Fakt

eine Lösung.