Benutzer:Jeanpol/Geschichte der Philosophie

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Geschichte der Philosophie für Anfänger[Bearbeiten]

Die Übersicht habe ich aus der Wikipedia entnommen und ich bin dabei, das Ganze auf das Wesentliche zu komprimieren.

Antike[Bearbeiten]

Die antike europäische Philosophie hat in Verbindung mit anderen Hochkulturen des Altertums (der hebräischen, ägyptischen, mesopotamischen und persischen) das Anschauungsspektrum des Abendlandes begründet. Im Mittelpunkt steht dabei ein diesseitiges Leben in Harmonie mit der kosmischen Ordnung.

Vorsokratiker 600–400 v. Chr.[Bearbeiten]

Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit Naturphilosophie und formulierten die Grundfragen der Philosophie. Eine zentrale Frage, die vor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden ist. Die Suche galt vor allem dem, was ungeschaffen, anfangs- und endlos und unbewegt ist.

Ionische Naturphilosophie[Bearbeiten]

Der griechisch besiedelte kleinasiatische Ostrand der Ägäis mit der Hauptstadt Milet wurde zum Ausgangsbereich der antiken Philosophie. Diese setzt dem mythisch geprägten Weltbild der homerischen Epen eine naturphilosophische Welterklärung entgegen. Hierbei konzentrierte sich die Suche auf einen einzelnen (monistischen) Urgrund.

Thales von Milet

  • Sagte Sonnenfinsternis voraus
  • Wasser als Urstoff

Anaximander

  • Urstoff ist das räumlich und zeitlich Unbeschränkte (bereits Anaximander verwendete also einen über die Erfahrung hinausgehenden metaphysischen Erklärungsbegriff

Eleaten[Bearbeiten]

Die Eleaten stellten eine der ältesten philosophischen Schulen der griechischen Antike dar. Benannt ist sie nach der von Griechen gegründeten, an der westitalienischen Küste gelegenen Stadt Elea.

Xenophanes

  • Die Menschen schufen die Götter, Gott aber ist ewig
  • Wissen ist Vermutung, Wahrheit nicht erkennbar

Parmenides

  • Denken und Sein sind identisch
  • Bewegung ist nur eine Illusion
  • Physisches Geschehen ist „Meinung der Sterblichen“

Zenon von Elea

  • Untersuchte das Raumzeit-Kontinuum
  • Paradoxien, u.a. Achilles und die Schildkröte und das Pfeil-Paradoxon

Andere Philosophen der Vorsokratik[Bearbeiten]

Heraklit

  • Das Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer
  • Der Logos ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat (Panta rhei)
  • Der Streit (polemos) ist der Vater aller Dinge (Dialektik)
  • Das Wesen der Welt ist die unsichtbare Harmonie der Gegensätze

Pythagoreer[Bearbeiten]

Ausgangspunkt ist eine von Pythagoras begründete, religionsähnliche Lebensgemeinschaft.

Pythagoras

  • Zahl als universelles Prinzip, z. B. in der Musik
  • Die Erde hat Kugelgestalt

Alkmaion

  • Fehlende Harmonie verursacht Krankheit
  • Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmung

Philolaos von Kroton

  • Dokumentierte die Lehre des Pythagoras
  • Das Wesen der Dinge erkennt man erst, wenn man sie mathematisch beschreiben kann.

Hiketas von Syrakus

  • Die Erde rotiert um ihre Achse

Atomisten[Bearbeiten]

Der Atomismus bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen, zusammengesetzt ist. Spätere Atomisten waren Epikur und Lukrez.

Demokrit

  • Wahres Sein (Materie) besteht aus unteilbaren Atomen im leeren Raum
  • In der Wahrnehmung ist die Wirklichkeit nur Erscheinung; diese hat aber eine Entsprechung zur wahren Welt.
  • Die Atome haben nur quantitative Eigenschaften (Größe, Gewicht, Härte, Gestalt)
  • Qualitative Eigenschaften (Farbe, Ton, Geruch, Geschmack) gibt es nur in der Erscheinung
  • Auch die Seele ist atomistisch (Materialismus); sie besteht aus besonders feinen „Feueratomen“, durch die die Welt belebt ist.
  • Von den Dingen gehen kleinste Abbilder (eidola = Bildchen) aus, die die Feueratome der Seele anstoßen und so Wahrnehmung erzeugen
  • Das Denken entsteht als Zusammenstoßen der eidola als Repräsentationen der Dinge und der Feueratome der Seele.
  • Das wahre Glück entsteht durch Maß und Harmonie, wenn die Feueratome nur sanft bewegt sind.

Sophisten[Bearbeiten]

Als Sophisten bezeichnet man eine Gruppe von Philosophen, die als Lehrer der Weisheit und der schönen Rede z.B. gegen Bezahlung die Lehre der Sprechkunst, des Denkens und Prozessierens anboten. In den Hochzeiten der Sophistik haben ihre Vertreter die Menschen auf die Probleme des subjektiven Faktors im Erkennen und Werten hingewiesen, allerdings im Sinne eines Skeptizismus. In kritischer Sicht wurden Sophisten als „Wortverdreher“ betrachtet. Positiv bewertet kann man sie als Aufklärer des antiken Griechenland ansehen. Bei den Sophisten stand nicht mehr die Natur als Untersuchung im Vordergrund, sondern die Beziehungen der Menschen zueinander.

Protagoras

  • Wahrheit gilt nur für den Wahrnehmenden (reiner Sensualismus)
  • Es gibt über jeden Gegenstand zwei sich widersprechende Aussagen.
  • „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ (Relativismus)
  • Religion und Staat sind natürliche Bedürfnisse
  • Gerechtigkeitssinn und sittliche Scheu sind Gaben der Götter.

Gorgias

  • Berühmter Rhetoriker; es gibt kein Sein (Nihilismus)

Hippias

  • Gesetze sind von Menschen gemacht und deshalb nicht allgemeingültig.

Prodikos

  • Stellte die Ethik in den Mittelpunkt

Xeniades

  • es gibt keine wahren Urteile und alle Aussagen der Menschen sind falsch.

Archelaos

  • Schüler von Anaxagoras
  • Das Gerechte und das Schädliche sind Produkt der Konvention

Kritias

  • Moralischer Relativismus
  • Der Glaube an die Götter beruht auf guter Staatskunst.

Thrasymachos

  • „Gerechtigkeit ist der Nutzen des Stärkeren“

Lykophron

  • Soll Rechtsordnung als Ausgleich von Interessen aufgefasst haben
  • Es gibt keine hoch und niedrig Geborenen.

Griechische Klassik 450–300 v. Chr.[Bearbeiten]

Die drei großen Athener[Bearbeiten]

Die drei großen Athener prägten das gesamte abendländische Denken. Sokrates zeigte durch den kritischen Dialog, dass kein Wissen gesichert ist und gilt durch seine persönliche Haltung als Vorbild eines Philosophen. Platon schuf die neue Gattung des schriftlichen Dialogs und setzte in der Breite seiner Themen in der Metaphysik und in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, der Anthropologie, der Staatstheorie, der Kosmologie, der Kunsttheorie und der Sprachphilosophie neue Maßstäbe des Denkens. Im Gegensatz zu Platon sah Aristoteles die Ideen als in den Dingen befindlich und gab der realen Welt so wieder mehr Gewicht. Hierbei hat er u. a. für Biologie und Medizin, aber auch für die politische Empirie und Theorie Enormes geleistet. In seinem enzyklopädischen Wissensdrang als Philosoph beschäftigten ihn zudem u. a. Dynamik, Bewegung, Form und Stoff. Seine Tugendethik und seine Theorie zur Gerechtigkeit reichen bis in die Gegenwart. Aristoteles begründete die klassische Logik mit ihrer Syllogistik, die Wissenschaftssystematik und die Wissenschaftstheorie.

Sokrates

  • Überwindung des sophistischen Subjektivismus zugunsten eines sittlichen Individualismus
  • Begriffe beinhalten einen unveränderlichen Kern, als absoluter Wahrheit
  • Die Wahrheit muss Schritt für Schritt erkannt werden
  • Dazu bedient er sich der „Hebammenkunst“ (Mäeutik), indem er Fragen stellt, deren Antworten wiederum Fragen auslösen
  • Dadurch wird unsere Unwissenheit deutlich („Ich weiß, dass ich nichts weiß!“)
  • Folge dieses Mangels an Wissen sind moralische Irrtümer
  • Deshalb ist Wissen (Weisheit) die höchste zu erlangende Tugend
  • Tugend ist Einsicht in das Gute
  • Weisheit soll durch Aufklärung und Erziehung erlangt werden
  • Selbsterkenntnis ist die höchste sittliche Verpflichtung („Erkenne dich selbst“)
  • Wird als Kritik an den Grundprinzipien der Gesellschaft aufgefasst
  • Deshalb Hinrichtung durch den Schierlingsbecher

Platon

  • Kritik des Relativismus der Sophistik, der keine wahrhaften Tugenden anerkennt
  • In der Körperwelt, zu der auch das Seelische zählt, gibt es nur Wahrnehmung und Meinungen (doxa)
  • Daneben gibt es eine unkörperliche Ideenwelt, die durch Begriffe erkannt wird (Phaidros, Höhlengleichnis) und das wahrhaft Seiende ist. Sie ist einfach, veränderungslos, unentstanden und unvergänglich b)]]
  • Erkenntnis entsteht nicht in der Erfahrung, sondern in der Erinnerung (anamnesis) der Seele
  • Ideen sind hierarchisch geordnet mit allgemeinsten Begriffen (Sophistes), von denen die Idee des Guten die höchste ist
  • Die unsterbliche Seele verbindet Körperwelt (Mut und Begierde) mit der Ideenwelt (Vernunft)
  • Den Seelenteilen entsprechen Kardinaltugenden – Weisheit, Tapferkeit und Selbstbeherrschung. Das richtige Verhältnis wird durch Gerechtigkeit als oberste Tugend hergestellt
  • Die Rollen im Staat entsprechen den Seelenteilen: Lehrstand der Gebildeten, Wehrstand der Wächter sowie Nährstand der Handwerker und Bauern
  • Gerechtigkeit herrscht, wenn jeder das Seine tut und dadurch auch das Seine erhält

Aristoteles

  • Philosophie als erste Wissenschaft untersucht das Seiende als Seiendes
  • Lehrer Alexander des Großen
  • die kritische Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte liefert eine Synthese bisheriger Theorien
  • kritisiert vor allem die Verdopplung der Welt durch Platon
  • systematische Einteilung der Wissenschaften
  • Begründung der formalen Logik als wissenschaftliche Methode gegen die Sophistik
  • Syllogistik als Schluss aus einer Prämisse und einem Oberbegriff, Mittelbegriff und Mittelsatz auf ein Besonderes (Deduktion)
  • Besonderes entsteht aus Allgemeinem, aber in der Erkenntnis muss empirisch von den einzelnen Dingen ausgegangen werden, die das Allgemeine bereits enthalten (Induktion)
  • Grundprinzip der Natur ist Bewegung, in dem die Materie die Form verändert (Werden und Vergehen)
  • Jedes Werden ist Verwirklichung einer Möglichkeit (Akt und Potenz)
  • Vier Wirkursachen: Stoff, Form, Bewirkendes, Ziel
  • Ursprung aller Bewegung und allen Seins ist ein (göttlicher) unbewegter Beweger
  • einzig die Gegenstände der Mathematik sind unveränderlich
  • Weil in der Praxis (Ethik, Poietik, Rhetorik) Prämissen nicht allgemeingültig sind, sondern vom Gesprächspartner anerkannt werden müssen, sind Syllogismen in diesem Bereich dialektische Argumente
  • In der Praxis geht es nicht um Wissen, sondern um Einsicht
  • Oberstes Ziel ist das Gute als Glückseligkeit (Eudämonismus), die man durch Ausbildung der Tugend erreicht
  • Tugend ist ein Mittleres zwischen zwei Extremen (Tugendethik)
  • Der Mensch ist nicht nur ein Vernunftwesen (zoon logon echon), sondern auch ein Gemeinschaftswesen (zoon politikon)
  • Eine ideale Staatsverfassung ist ohne Extreme (Tyrannis), allerdings auch nicht die Demokratie, sondern die Politie, in der die Einsichtigen und Tugendhaften regieren

Nachklassische Antike[Bearbeiten]

Epikureer[Bearbeiten]

Der antike Epikureismus, auch "Garten“ genannt, war eine der vier großen philosophischen Schulen der nachklassischen Antike. Er wird auch als Agnostizismus charakterisiert.

Epikur

  • Versammelte seine Schüler in einem Garten (Kepos)
  • Materialistische Grundauffassung (Atomist)
  • strebte nach dem inneren Seelenfrieden (Unerschütterlichkeit – Ataraxía)
  • Glück ist Lust mit Maß (also kein reiner Hedonismus)
  • Das Schöne als geistiger Genuss steht höher als physischer Genuss, der Aufregung bringt.
  • Der Staat ist ein Vertrag, um sich nicht zu schädigen. Gesetze sind Übereinkunft zum gemeinsamen Nutzen (Utilitarismus)

Lukrez

  • Philosophischer Schriftsteller
  • Bewusste Anknüpfung an Epikur

Stoa[Bearbeiten]

Stoa bezeichnet eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen (Agora), in der Zenon von Kition lehrte. Die Philosophie ist auf die kosmologische, ganzheitliche Welterfassung gerichtet. Der Stoiker gelangt durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit.

Zenon von Kition

  • Stellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.
  • Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele (Nominalismus)
  • Gilt mit der Lehre der Evidenz als Begründer des Stoizismus
  • Der Staat ist eine vernünftige Lebensgemeinschaft aller Menschen

Chrysippos

  • Schuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.
  • Es gibt nur Naturnotwendigkeit (Determinismus)
  • Wahrnehmung ist eine Eigenschaftsveränderung in der Seele
  • Begriffe sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte.
  • Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten
  • Die Natur ist zweckmäßig. Die Bewertung von Ereignissen als Übel (Unfälle, Krankheiten) erfolgt durch den Menschen
  • Gerechtigkeit und Menschenliebe sind oberste Pflichten aus der Vernunft


Cicero

  • Politiker, Anwalt, Rhetoriker
  • Vertrat eklektisch Lehren der Stoa und der neuen Akademie
  • Gilt als Inspirator des Humanismus
  • es gibt eingeborene Ideen, insbesondere die Grundbegriffe der Sittlichkeit und des Rechts sowie den Glauben an das Göttliche und an die Unsterblichkeit der Seele
  • Lehre vom allgemeinen Menschenverstand
  • Lehre vom Naturrecht. Unterschied wie später Kant Legalität und Moralität

Seneca

  • Schriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste.

Epiktet

  • „Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge.“

Mark Aurel

  • Mit seinen „Selbstbetrachtungen“ schuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln.

Skeptiker[Bearbeiten]

Pyrrhon von Elis

  • Begründer der Skepsis
  • Wahrheit ist weder durch Sinneswahrnehmung noch durch Urteile feststellbar.
  • Weil es kein Wissen gibt, gibt es auch keine Lehre vom rechten Handeln
  • Der Mensch kennt höchstens seine Gefühlszustände

Neuplatoniker[Bearbeiten]

In der Spätantike wurde der Neuplatonismus maßgeblich, der auf das Denken der christlichen Kirchenväter einwirkte. Der Drang von Philosophen wie Plotin zur Vereinheitlichung (Suche nach dem Einen, dem Göttlichen) mündete in eine Rückwendung zu Platon und in eine Neuausrichtung der platonischen Ideenlehre. Daraus ergaben sich Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Neuplatonismus und christlicher Religion, die bis in den Beginn der mittelalterlichen Philosophie reichten.

Plotin

  • Erforschte die Philosophie der Perser und Inder
  • Lehre: Urgrund ist das unbeschreiblichen Eine und dessen Emanation, durch die der Geist entsteht.
  • Die Weltseele steht als dritte Stufe zwischen dem wahren Sein und der Materie
  • Um mit dem Einen Eins zu werden, muss sich die menschliche Seele von der Sinnlichkeit reinigen (katharsis)

Mittelalter[Bearbeiten]

Die Philosophie des Mittelalters umfasst sehr vielfältige Strömungen, die sich seit dem Ende der Antike bis zur Reformation in Europa entwickelt haben. Im abendländischen Kulturkreis wird sie in der Patristik durch das Christentum geprägt und getragen. Als „finstere“ Epoche verkannt, war im mittelalterlichen Denken schon vieles angelegt, was Renaissance, Humanismus und schließlich Aufklärung formulierten. Das Wissen der Antike wurde zunächst in Klostern bewahrt und weitergegeben. Entscheidender ist für den lateinischen Westen der Wissensschatz, der ihm vermittelt über Übersetzungen arabischer und teils auch jüdischer Philosophen zuwächst. Eine Blüte entsteht Ende des 11. Jahrhunderts begleitet von der Gründung der ersten Universitäten. Im 12. Jahrhundert war die byzantinische und islamische Welt Europa noch kulturell und wissenschaftlich hoch überlegen. Mit Untergang des Byzantinischen Reiches überlieferten Gelehrte dieses Wissen im 15. Jahrhundert vermehrt nach Westeuropa und wirkten so mit an der Entstehung der Renaissance.

Patristik[Bearbeiten]

Als Patristik wird in der christlichen Theologie und Philosophie die Wissenschaft bezeichnet, die sich mit der Zeit der Kirchenväter beschäftigt, das heißt mit der Epoche der Alten Kirche vom 1. Jahrhundert bis zum 7. oder spätestens frühen 8. Jahrhundert.

Apostolische Väter[Bearbeiten]

Häretiker und Gnosis[Bearbeiten]

Im Urchristentum gab es einen Pluralismus von theologischen Sichtweisen. Eines der frühen Probleme des Christentums war, sich in der Kultur des Hellenismus gegenüber synkretistischen Religionen wie Gnostizismus und Manichäismus abzugrenzen, die die christlichen Dogmen ganz oder teilweise mit anderen Religionen oder Eigenkonstruktionen vermischten. Gnostische Bewegungen wurden nach ihren Führern oder Gründern als Valentinianer, Simonianer oder Basilidianer benannt.

Basilides

  • Die Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling
  • Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischen

Mani

  • Persische Religion des Manichäismus
  • Erlösung durch den Sieg des Lichtes über die Finsternis

Apologeten[Bearbeiten]

Die Apologeten haben die christliche Apologie, die das Christentum im Römischen Reich als vernünftige Religion aufzeigt, gegen Angriffe anderer Religionen und Philosophien verteidigt.

Justin der Märtyrer

  • Die Philosophie führt zu Gott
  • Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift

Tertullian

  • Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe
  • Der Offenbarungsglaube ist ein Glaube an etwas Übervernünftiges (credo quia absurdum)

Cyprian

  • Vertrat die Kindstaufe
  • Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottes

Theologische Systematisierungen[Bearbeiten]

Erst schrittweise setzten sich die Trinitarier durch, entstand die allegorische Schriftauslegung und eine allmähliche Annäherung des Christentums an den Neuplatonismus.

Augustinus

  • Schuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre
  • Die Philosophie hat die Aufgabe, die Kirchenlehre (Dogmatik) wissenschaftlich darzustellen und zu begründen
  • Gnadenlehre: Erlösung von der Erbsünde durch Gottes Willkür (Prädestination)
  • In der Erlösung offenbart sich Gottes Barmherzigkeit, in der Verdammnis Gottes Gerechtigkeit (Lehre von der doppelten Prädestination)
  • Gott ist das Eine, Wahre, Gute, weshalb jede Vernunfterkenntnis Gotteserkenntnis ist.
  • Auch der Skeptiker muss das Vorhandensein von Empfindungen anerkennen (Innere Erfahrung = Dualismus von Leib und Seele). Die Seele ist das Ganze der Persönlichkeit.
  • Die Seelentätigkeiten sind Vorstellung, Urteil und Wille. Entsprechend ist die Wirklichkeit bestimmt durch Sein, Wissen und Wollen.
  • Der Antrieb des Menschen ist sein Wille. Die wahre Erfüllung des Willen ist die Anschauung Gottes.
  • Unterscheidet im Gottesstaat in ein diesseitiges weltliches Reich und einen jenseitigen Gottesstaat (Zwei-Reiche-Lehre)
  • Ziel ist die Überwindung des weltlichen Reiches zugunsten des Gottesstaates und damit der Überwindung der Entfremdung von Mensch und Gott
  • Philosophie der Zeit und Philosophie des Zweifels

Pseudo-Dionysius Areopagita

  • Unbekannter Schreiber
  • Alles Sichtbare ist nur ein Gleichnis des Unsichtbaren
  • Den Aufstieg zum Einen erreicht man durch Reinigung, Erleuchtung und Kontemplation

Scholastik 500–1400[Bearbeiten]

Frühes Mittelalter[Bearbeiten]

Die Übergangszeit zwischen Patristik und Scholastik hat kein eigenständiges neues Denken hervorgebracht. Allerdings gab es eine Reihe wichtiger Personen, die an der Tradierung der antiken Bildung maßgeblichen Anteil hatten.

Johannes Scotus Eriugena

  • Irischer Naturphilosoph, der die Bedeutung der Vernunft betonte.
  • Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden
  • Übernahm die Emanationslehre Plotins und lehnte Augustinus’ Prädestination ab

Frühscholastik[Bearbeiten]

Die Frühscholastik ist die Zeit der Schulphilosophie, in der herausragende Denker sich nicht mehr auf die klösterliche Kontemplation beschränken, sondern mit Argumenten der Vernunft offensichtliche Widersprüche in den kirchlichen Lehren hinterfragen und diskutieren wollten. Oft brachten solche Diskussionen sie in Gefahr. Sie wurden als Ketzer verurteilt und mussten ihre Thesen widerrufen, wenn sie keine Risiken für Leib und Leben eingehen wollten. Dennoch fanden sich immer wieder freie Geister, die aus Überzeugung für die Vernunft eintraten.

Berengar von Tours

  • Sah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.
  • Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem Bilde Gottes geschaffen sei.

Petrus Damiani

  • Kämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.
  • Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.

Anselm von Canterbury

  • Wandte die Dialektik als Methode auf die christliche Gotteslehre an.
  • führte den ontologischen Gottesbeweis
  • Bekannte mit Augustinus "ich glaube, um zu verstehen"

Peter Abaelard

  • Bedeutendster Philosoph der Frühscholastik
  • Vermittelte im Universalienstreit mit dem Konzeptualismus
  • Entwickelte die scholastische Methode fort (sic et non)
  • Empfindung als verworrene Vorstellung wird durch den Verstand zu Begriffen und Urteilen verarbeitet.
  • Schrieb zum Frieden zwischen den Religionen und entwickelte eine Gesinnungsethik (Die Moral liegt im inneren Entschluss.)
  • Hatte ein berühmtes Verhältnis zu Heloisa

Hochscholastik[Bearbeiten]

Die Hochscholastik wurde zur Blüte des Aristotelismus. Verglichen mit der auf Augustinus zurückgehenden Ablehnung der Naturwissenschaften und der stark untergeordneten Rolle der Vernunft entstand nun eine weitere Öffnung und Liberalisierung. Es gab immer mehr einzelne Denker, die die Erkundung der Natur durch Experimente forderten, weil nur so wirkliche neue Erkenntnis zu gewinnen sei. Allerdings entstand in der Kirche auch Gegenwehr. Eine zu offene sich auf Aristoteles berufende kritische Vernunft wurde als Averroismus mit Verboten belegt.

Albertus Magnus

  • Beeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen
  • Lehrte als einer der ersten Aristoteles
  • Das „natürliche Licht“ der Erkenntnis der Philosophie steht im Einklang mit der Offenbarung, welche aber umfassender ist.

Thomas von Aquin

  • Einklang von Wissenschaft und Vernunft
  • Wahrheit = adaequatio rei et intellectus
  • Vorrang der Offenbarungslehren (Sakramente, jüngstes Gericht, Jungfräuliche Geburt)
  • Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)
  • Kardinaltugenden
  • Unsterblichkeit der Seele, die sowohl reiner Geist als auch Entelechie des Leibes ist.
  • Nach göttlichem Plan ist Zweck des Staates die Tugend unter dem Naturrecht (lex naturalis) zu verwirklichen.

Siger von Brabant

  • Averroist
  • Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten

Roger Bacon

  • Früher Emprist mit praktischen Experimenten
  • Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik.
  • Autorität der Theologie ist allein Gottes Wille.

Spätscholastik[Bearbeiten]

In der Spätscholastik schlug das Pendel erneut um. Viele Denker erkannten nun, dass eine rein auf Logik und Vernunft aufgebaute Glaubenslehre nicht mehr durchhaltbar war und forderten die Trennung von Glauben und Vernunft. Bildung verbreitete sich auch durch die fortschreitenden Universitätsneugründungen immer mehr und ging Schritt für Schritt auch auf bürgerliche Kreise über, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr im Rahmen kirchlicher Institutionen verdienten.

Johannes Duns Scotus

  • Gegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)
  • Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft. Das Gute wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre
  • Erste Schritte zur Trennung von Theologie und Philosophie: Weder der zeitliche Anfang der Welt noch die Unsterblichkeit der Seele lassen sich beweisen.

Wilhelm von Ockham

  • Ockhams Rasiermesser
  • Beiträge zur Logik und zur Sprachphilosophie
  • Begriffe sind nicht Abbilder, sondern nur Zeichen (Nominalismus bzw. Terminismus)
  • Forderte Trennung von Kirche und Staat und musste deshalb nach München fliehen.

Mittelalterliche Mystik[Bearbeiten]

Wie auch andere Zeiten war das Mittelalter stets begleitet von mystischem Denken, von der Überzeugung, dass die wahre Erfüllung nur in der Kontemplation und in einem unmittelbaren Glauben zu erreichen ist.

Bernhard von Clairvaux

  • Die eigentliche Tugend des Christen ist die Demut
  • Gegenspieler Abaelards

Hildegard von Bingen

  • Allgemeine Lebensregeln und medizinische Texte

Meister Eckhart

  • Vernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet

Renaissance und Reformation 1400–1600[Bearbeiten]

Die Philosophie der Renaissance und des Humanismus und damit die studia humanitatis war in ihrer Arbeitsweise noch ganz mittelalterlichen Traditionen verbunden, arbeitete also spekulativ und textbezogen, sie öffnete sich aber mehr und mehr auch bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden, die dann das beherrschende Thema der Philosophie der Neuzeit bilden werden. Für diese Epoche spricht man auch vom Renaissance-Humanismus. Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Die Periode wird so bezeichnet, weil die Texte der antiken griechischen und römischen Philosophen neu rezipiert wurden und zugleich eine Loslösung von den mittelalterlichen Schulen der Scholastik erfolgte.

Dichter und Künstler[Bearbeiten]

In einer Zeit immer stärker wachsender und von der Kirche immer unabhängiger werdender Städte Italiens waren es vor allem die Dichter und Künstler, die schon sehr früh die Freiräume nutzten und eigenständige Sichtweisen auf die Welt entwickelten.

Francesco Petrarca

  • Gegner der Scholastik und des Aristotelismus

Humanismus[Bearbeiten]

Die Humanisten gingen von dem allgemeinen Grundsatz der universalen Vorbildlichkeit der Antike aus. Prägend für die Bewegung war das auf Cicero zurückgehende Konzept der Humanität. Dies verfolgte man durch das Studium des antiken Wissens, die besondere Pflege der Sprache und eine Betonung der Ästhetik.

Erasmus von Rotterdam

  • Kirchenkritischer Augustiner, aber gegen die Kirchenspaltung
  • Gegner Luthers in der Frage des Freien Willens
  • Für religiöse Toleranz und Ächtung von Nationalismus und Krieg.

Philosophen[Bearbeiten]

Die Philosophie der Renaissance schwenkte insbesondere im republikanischen Umfeld der Medici verstärkt zum Platonismus, nachdem auch bisher unbekannte Schriften infolge des Falls von Konstantinopel nach Italien gelangt waren. Im Vordergrund standen weniger Themen der Metaphysik, sondern Fragen der Ethik (Toleranz, Freiheit) und der politischen Philosophie (Volkssouveränität, Völkerrecht).

Nikolaus von Kues

  • Die Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.
  • Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen Unendlichkeit
  • Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der Vernunft

Giovanni Pico della Mirandola

  • Trat für die Menschenwürde ein.
  • Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.

Niccolò Machiavelli

  • Politische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen
  • Die drei Staatszwecke der Republik sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl

Thomas Morus

  • Schrieb eine Utopie über die beste Verfassung des Gemeinwesens ohne Privateigentum, mit Bildung für alle und Religionsfreiheit

Reformation[Bearbeiten]

Die durch die Verkrustung der Kirche in der Scholastik ausgelöste Diskussion um ihre Reformbedürftigkeit führte unter der Überschrift „Zurück zur Schrift“ zur Reformation. Religiöse Riten wie Wallfahrten, Kasteiungen u.ä. wurden ebenso abgelehnt wie Ablassbriefe und Ämterkauf. Was alleine zählte, war das Wort, durch das der Mensch zu Gott findet. Dies war das Motiv zur wirkungsmächtigen Bibelübersetzung.

John Wyclif

  • Bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes
  • Papst Gregor XI. verlegt die Residenz zurück nach Rom
  • Doppelpapst und „großes Abendländisches Schisma“

Jan Hus

  • Die Bibel ist die einzige Autorität
  • Begründete die Bewegung der Hussiten
  • 1415–1436 Hussitenkriege

Martin Luther

  • Gilt als geistiger Vater der Reformation
  • Gegen Ablassbriefe, Ämterkauf, Wallfahrten und Kasteiungen
  • Allein der Glaube, Allein die Schrift, Allein die Gnade
  • Konzil von Konstanz beendet das Schisma
  • Deutscher Bauernkrieg

Ulrich Zwingli

  • Wandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg.
  • 1484 Bulle des Papstes zur Hexenverfolgung

Johannes Calvin

  • Verfasste den Genfer Katechismus und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht

Naturwissenschaftler[Bearbeiten]

Den Übergang in die neue Zeit weisen auch sehr deutlich die italienischen Naturphilosophen, die erheblichen Mut beweisen mussten, weil sie immer wieder der Gefahr ausgesetzt waren, dass ihre neuen Erkenntnisse von der Kirche abgelehnt und sie von der Inquisition verfolgt wurden. Schrittweise setzten sie auch mit hohen persönlichen Opfern durch, dass die Ergebnisse empirischer Forschung nicht geleugnet werden konnten. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1473–1543 | Nikolaus Kopernikus

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|- | 1493–1541 | Paracelsus

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  • Kritisierte die herkömmliche Medizin
  • Formulierte die Signaturenlehre zum Auffinden von Heilmittelträgern
  • Verwendete alchemistische Techniken zur Extraktion von Wirkstoffen
  • Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse (Laudanum)

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|- | 1501–1576 | Gerolamo Cardano

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|- | 1509–1588 | Bernardino Telesio

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  • Licht und Wärme sind bewegende Urkräfte
  • gründete eine Akademie der Naturforscher

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|- | 1519–1603 | Andrea Cesalpino

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  • Botaniker und Physiologe

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|- | 1548–1600 | Giordano Bruno

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  • Starb wegen Pantheismus durch die Inquisition auf dem Scheiterhaufen
  • Verkündete die Unendlichkeit des Universums als System zahlloser vergänglicher Welten und Gott als Quelle ewigen Wandels
  • Gott ist das Lebensprinzip jedes Einzeldings, des größten und des kleinsten
  • Theorie der Monaden

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|- | 1564–1642 | Galileo Galilei

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  • Fallgesetze als Ausgangspunkt der Mechanik
  • Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.
  • Systematisches Experiment durch Eingriffe in die Natur
  • wahre Naturerkenntnis ist quantitativ

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|- | 1568–1639 | Tommaso Campanella

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  • Utopie: Der Sonnenstaat
  • Verbrachte durch die Inquisition 27 Jahre im Kerker
  • alles Wissen ist Wahrnehmung (Sensualismus)
  • alle Welterkenntnis hat ihren Ursprung in der Selbsterkenntnis

| |- | 1571–1630 | Johannes Kepler

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  • Bestätigte Kopernikus mathematisch

| |- | 1592–1655 | Pierre Gassendi

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  • Bestätigte als Astronom Berechnungen Keplers
  • Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinander

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  • Robert Boyle (1627–1692) entwickelt einen modernen Elementbegriff und fordert eine systematische auf exakten Experimenten beruhende Naturwissenschaft

|- |bgcolor="#DDDDDD" colspan="4"|

Frühe Neuzeit 1600–1800[Bearbeiten]

Die Philosophie in der Zeit von Barock und Aufklärung (17. und 18. Jahrhundert) ist ein Abschnitt der Philosophiegeschichte, der einerseits vom neuen naturwissenschaftlichen Weltbild und den dazugehörigen mathematischen Methoden (analytische Geometrie, Analysis) bestimmt war; andererseits trieb das Streben nach Freiheit und Bürgerrechten auf Umwälzungen zu, die in der Französischen Revolution gipfelten. Der Ansatz des Rationalismus, der das Subjekt und die Vernunft in den Vordergrund stellte, stand im Widerstreit zu dem des Empirismus, der in seiner philosophischen Welterklärung nur solche Hypothesen akzeptierte, die sich auf sinnliche Wahrnehmung zurückführen lassen. |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Rationalismus[Bearbeiten]

Der Rationalismus (von lateinisch ratioVernunft) ist eine Annahme, der zufolge der Verstand die objektive Struktur der Wirklichkeit zu erkennen vermag, und zwar sowohl auf physikalischem, metaphysischem als auch auf moralischem Gebiet. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1596–1650 | René Descartes

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  • Systematischer Zweifel verdrängt nicht die Gewissheit eigenen Bewusstseins (Cogito ergo sum)
  • es gibt evidente Vorstellungen (eingeborene Ideen), insbesondere das Dasein Gottes (eigener Gottesbeweis) und die Wahrheiten der Mathematik
  • begründet mit der Entgegensetzung von ausgedehnter Materie (res extensa) und Geist (res cogitans) eine dualistische Weltsicht
  • Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend

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|- | 1623–1662 | Blaise Pascal

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|- | 1632–1677 | Baruch de Spinoza

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  • Begründer der modernen Bibelkritik
    • Die Erkenntnis Gottes aus der Vernunft hat Vorrang vor der Offenbarung (Bibel)
  • Metaphysik
    • Eine Substanz ist Ursprung allen Seins (Monismus)
    • Diese eine Substanz ist Gott
    • Alles Sein hat Anteil an dieser Substanz (Pantheismus)
    • Jeder körperliche Vorgang hat ein geistiges Pendant und umgekehrt (Parallelismus von Körper und Geist)
  • Erkenntnistheorie
    • Nur adäquate Ideen führen zu wahrer Erkenntnis
    • Nur auf Gott bezogene Ideen können adäquat sein
  • Ethik
    • Erziehung zur Vernunft (nur diese liefert adäquate Ideen)
    • Streben nach adäquaten Ideen
    • Selbstbestimmung durch adäquate Handlungen
    • Es gibt keine absolute Freiheit
    • Freiheit heißt vielmehr Handeln aus adäquaten Ursachen und Ideen
  • Politische Philosophie
    • Im Naturzustand strebt alles danach, sein Sein zu erhalten
    • Eine staatliche Gemeinschaft erhöht die Chance auf Selbsterhaltung
    • Der Staat strebt ebenfalls nach Selbsterhaltung
    • Diese ist aber nur gewährleistet, wenn vernünftig (im Sinne der Bürger) regiert wird

|

|- | 1646–1716 | Leibniz

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  • Robert Hooke (1635–1703) entwirft eine Luftpumpe zum Nachweis des luftleeren Raumes; für ihn ist Materie aus unsichtbar kleinen, schwingenden Teilchen aufgebaut

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Okkasionalismus[Bearbeiten]

Der Okkasionalismus (von lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) vertrat die zentrale These, dass Körper und Geist keinen kausalen Einfluss aufeinander haben, sondern durch Gott vermittelt sind. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1625–1699 | Arnold Geulincx

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  • Gott ist „gelegentlich“ in jeder Handlung tätig
  • er verbindet Rationalismus und Mystizismus
  • er leugnet jeden kausalen oder auf Kausalität begründenden Zusammenhang zwischen Körper und Geist

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|- | 1626–1684 | Géraud de Cordemoy

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|- | 1638–1715 | Nicolas Malebranche

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Andere Philosophen[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1557–1638 | Johannes Althusius

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| |- | 1575–1624 | Jakob Böhme

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  • Mystiker: Gott als Leben, Kraft und Wille
  • Die Welt ist wie ein Baum, von de Wurzel bis zur Blüte vom Lebenssaft des Einen durchdrungen.
  • Setzte sich für die Idee des Freien Willens und die persönliche Freiheit ein.

| |- | 1583–1645 | Hugo Grotius

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  • Begründer des Völkerrechts
  • unveräußerliches Recht an der Person

| |- | 1624 getauft -1677 | Angelus Silesius

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| |- | 1632–1694 | Samuel von Pufendorf

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|- | 1668–1744 | Giambattista Vico

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  • Geschichtsphilosoph

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  • Georg Ernst Stahl (1659–1734) experimentierte mit chemischen Verbindungen und erweiterte die Phlogistontheorie

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Britischer und Schottischer Empirismus[Bearbeiten]

Der Empirismus (griechisch εμπειρισμός, Erfahrung) ist eine erkenntnistheoretische Richtung in Philosophie und Psychologie, die alle Erkenntnisse aus Sinneserfahrungen ableitet. Als logischer Empirismus und Konstruktiver Empirismus wirkt er bis in die Gegenwartsphilosophie. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1561–1626 | Francis Bacon

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  • Wissen ist Macht
  • Forderte naturwissenschaftliche Forschung (ars inveniendi)
  • Induktion als Fortschritt vom Konkreten zum Allgemeinen
  • Schrieb die Utopie: Neu Atlantis

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|- | 1588–1679 | Thomas Hobbes

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  • Alle Naturerkenntnis basiert auf Geometrie
  • Philosophie ist die Lehre von der Bewegung der Körper
  • Staatsphilosophie
    • Im Naturzustand herrscht ein Kampf aller gegen alle (bellum omnium contra omnes)
    • Es gibt keine naturgegebenen Rechte, die das Miteinander regeln (homo homini lupus est)
    • Die Sicherheit des Einzelnen ist permanent gefährdet
    • Deshalb schließen die Menschen einen (unkündbaren) Gesellschaftsvertrag
    • Ziel ist die Schaffung einer öffentlichen Ordnung
    • Die individuelle Freiheit wird zugunsten der Sicherheit eingeschränkt
    • Die Ausübung der Staatsgewalt wird auf einen Souverän übertragen
    • Die Macht des Souveräns ist absolut und ungeteilt (absolutistische Staatstheorie)
    • Widerstand ist nur bei einer Gefährdung des Selbstbehauptungsrechts des Einzelnen oder des Volkes legitim
    • Seine Legitimation erhält der Souverän vom Volk und nicht mehr von Gott

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|- | 1611–1677 | James Harrington

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  • Politischer Philosoph
  • Utopie: The commonwealth of Oceana

| |- | 1632–1704 | John Locke

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  • Frage nach dem letzten Grund von Sein ist nicht beantwortbar
  • Empirismus
    • Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
    • „Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen ist“ (Sensualismus)
    • Der Verstand verarbeitet die Sinneswahrnehmungen weiter
  • Mechanistisches Weltbild
  • Staatsphilosophie
    • Privateigentum, Freiheit und Leben sind von Gott verliehene Naturrechte
    • Jeder ist bei der Durchsetzung dieser Rechte aber auf sich allein gestellt
    • Der Naturzustand ist also ein Rechtsraum ohne Rechtsgleichheit und Rechtssicherheit
    • Zur Herstellung von Rechtsgleichheit und -sicherheit schließen die Menschen einen Gesellschaftsvertrag
    • Die Aufgabe, die Naturrechte durchzusetzen wird darin treuhänderisch an die politische Gemeinschaft (Staat) delegiert
    • Höchstes Organ ist die Legislative (die Regierung), sie repräsentiert das Volk
    • und kontrolliert die Exekutive, den Monarchen (konstitutionelle Monarchie)
    • Die Legislative ist absetzbar, wenn sie den Gesellschaftsvertrag bricht
    • Das Volk ist somit Souverän, der Herrscher erhält seine Legitimation vom Volk und ist nicht mehr Herrscher von Gottes Gnaden
    • Hatte wesentlichen Einfluss auf die Verfassung der Vereinigten Staaten

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|- | 1685–1753 | George Berkeley

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  • Empirist und Idealist
  • Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percipi)
  • Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins

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  • 1707 Realunion von England und Schottland

|- | 1694–1746 | Francis Hutcheson

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  • Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte.

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|- | 1711–1776 | David Hume

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  • Empirist mit Skepsis
  • Kausalanalyse: Untersucht das Wesen kausaler Beziehungen und die menschliche Erkenntnis darüber
  • Induktionsproblem: Problematisiert induktive Schlüsse aus der Erfahrung
  • Religionskritiker und Ökonom

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|- | 1723–1790 | Adam Smith

|

  • Nicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker

sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand. |

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Cambridger Platoniker[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1614–1687 | Henry More

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  • Briefwechsel mit Descartes
  • Kritisierte ein mechanistisches Weltbild, den Materialismus und den Atheismus
  • auch der Geist hat räumliche Ausdehnung in einer eigenen Sphäre
  • der Raum ist absolut, homogen, immateriell und unendlich
  • Forderung nach rationaler Nachvollziehbarkeit der Glaubensinhalte und Ablehnung des religiösen Dogmatismus
  • Die grundlegenden ethischen Prinzipien sind sie dem Menschen angeboren und mathematischen Axiomen vergleichbar.
  • lehrte die Präexistenz der Seele

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|- | 1617–1688 | Ralph Cudworth

|

  • Kritisierte Atheismus und Determinismus, auch die calvinistischen Lehre von der „doppelten Prädestination
  • Nahm die Unabhängigkeit des Intellekts von der Sinneswahrnehmung an

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Weitere britische Aufklärer[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1643–1727 | Isaac Newton

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  • Herausragender Naturwissenschaftler, Hauptwerk: Philosophiae Naturalis Principia Mathematica
  • Schuf mit den Newtonschen Gesetzen eine neue Theorie der Bewegung mit der Gravitation als Grundlage der Klassischen Mechanik
  • gab im Bereich der Optik eine Erklärung des Lichtspektrums und vertrat gegen Huygens eine Teilchentheorie des Lichts
  • Vertrat gegen Leibniz eine Theorie des absoluten Raumes und der absoluten Zeit
  • entwickelte parallel zu Leibniz die Infinitesimalrechnung
  • kritisierte den Rationalismus von Descartes und Leibniz
  • befürwortete in der Nachfolge Galileis stark die experimentelle, induktive Methode und wandte sich gegen eine spekulative Philosophie („Hypothesen bilde ich nicht“)
  • formulierte als Regeln des Philosophierens Einfachheit, Anerkennung der Kausalität, Ableitung von Lehrsätzen aus der Erfahrung und Nachweis der Gesetzmäßigkeiten durch Experimente
  • Naturerscheinungen sind auf mathematische Gesetze zurückzuführen
  • Kritisierte die Trinitätslehre und vertrat die Auffassung, dass Gott als geistiges Prinzip in der Wechselwirkung aller Körper präsent ist, wenn er dieses will.

| |- | 1671–1713 | Lord Shaftesbury

|

  • Schrieb über Freiheit und Moral
  • Wandte sich gegen Hobbes' Egoismus

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|- | 1675–1729 | Samuel Clarke

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  • versuchte die Natürliche Theologie und die Moral neu zu begründen
  • wandte sich ebenso gegen Pantheismus wie gegen Skeptizismus
  • stritt mit Leibniz in berühmten Briefen über den Atheismus-Vorwurf gegen Newton

| |- | 1678–1751 | Lord Bolingbroke

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  • Bewirtete Voltaire im Exil

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|- | 1721–1793 | William Robertson

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| |- | 1723–1816 | Adam Ferguson

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  • Schottischer Historiker und Sozialethiker der Aufklärung
  • Mitbegründer der wissenschaftlichen Disziplin Soziologie

| |- | 1728–1777 | Thomas Reid

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| |- | 1729–1797 | Edmund Burke

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  • Antiaufklärer
  • Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben.

| |- | 1737–1794 | Edward Gibbon

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  • Historiker
  • The History of the Decline and Fall of the Roman Empire

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Französische Aufklärer[Bearbeiten]

Das Zeitalter der Aufklärung ist eine Epoche in der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt ist, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Es ist die Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung. Der Liberalismus mit seinem Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf. Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der Vernunft fand schon im 17. Jahrhundert statt. Aufklärung als bürgerliche Emanzipation erstreckt sich etwa von 1730 bis 1800. Diese Periode wurde vor allem durch die von Diskussionen um die mehrfach verbotene Encyclopédie in Frankreich bestimmt („le siècle des lumières“: das Zeitalter der Lichter). Im Politischen hatte sie ihren Höhepunkt in der französischen Revolution.

Französische Frühaufklärer[Bearbeiten]

Als Frühaufklärung bezeichnet man die Frühphase der Aufklärung, in der das Gedankengut der Aufklärer vornehmlich durch geheime und anonyme Texte verbreitet wurde sowie mündlich in exklusiven „cercles de pensées“. Einer ihrer radikalsten Vertreter in Frankreich war der atheistische Pfarrer Jean Meslier. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1612–1694 | Arnauld

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|- | 1612–1694 | Meslier

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  • katholischer Priester, (curé; abbé)
  • vertrat einen konsequent materialistischen, atheistischen Standpunkt
  • er schrieb eine radikale Kirchen- und Religionskritik

|- | 1647–1706 | Bayle

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|- | 1657–1757 | de Fontenelle

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  • Frühaufklärer und Schriftsteller
  • blieb der Cartesianischen Physik verhaftet, auch nachdem sie durch die Arbeiten Isaac Newtons überholt war
  • 1752 vertrat er in seiner Théorie des tourbillons cartésiens die Wirbeltheorie von Descartes aus dem Jahre 1644

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|- | 1689–1755 | Montesquieu

|

  • Geschichtsphilosoph und Staatstheoretiker
  • Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung eine wichtige Grundlage für die amerikanische Verfassung

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  • Étienne François Geoffroy (1672–1731) veröffentlicht 1718 Tabellen chemischer Affinitäten, mit denen Stoffe nach ihrer relativen Bindungsstärke geordnet werden

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Französische Aufklärer und Enzyklopädisten[Bearbeiten]

Als die Enzyklopädisten werden die 144 Beiträger der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers bezeichnet. Aber nicht alle französischen Aufklärer waren Enzyklopädisten.

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1694–1778 | Voltaire

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  • Kritiker des Absolutismus, des Klerus und der Feudalherrschaft
  • Enzyklopädist

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|- | 1698–1759 | Maupertuis

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  • Entdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung

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|- | 1706–1749 | Émilie du Châtelet

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  • Mathematikerin und Physikerin
  • Übersetzte Newtons Philosophiae Naturalis Principia Mathematica ins Französische, wobei sie die Notation von Leibniz verwendete
  • Schrieb mit Voltaire eine Einführung in die Principia Mathematica
  • Arbeitete mit Willem Jacob ’s Gravesande über kinetische Energie, wobei sie die Position von Leibniz gegen Newton stützte
  • Beeinflusste Maupertuis und de La Mettrie mit ihren Überlegungen zur Bewegung, zum freien Willen, sowie zur denkenden Materie, zu Zahlen und dem Weg zu einer substantiellen Metaphysik
  • Ihr Werk Institutionen der Physik diente teilweise als Grundlage der Encyclopédie im Bereich der Physik
  • Lehnte wie Voltaire Offenbarungsreligionen ab
  • Forderte die Teilhabe von Frauen an allen Menschenrechten

| |- | 1709–1751 | La Mettrie

|

  • Materialist, Atheist und Religionskritiker
  • Die Seele ist eine Körperfunktion
  • Schuldgefühl („remords“) ist Erzübel des Menschen
  • Angefeindet von frz. Aufklärern (F.A. Lange: „Prügelknabe“)

| |- | 1712–1778 | Rousseau

|

|

  • Ludwig XIV. Louis le Grand stirbt am 1. September 1715

|- | 1713–1784 | Diderot

|

  • Mitherausgeber der Encyclopédie
  • Der Erkenntnisprozess als eine Wechselwirkung zwischen Beobachtung, kombinierender Reflexion und Experiment
  • Die sensibilité universelle ist der Materie zu eigen und ermöglicht den Übergang vom anorganisch, toten zum organisch, lebenden Zustand
  • Materialist
  • Enzyklopädist

|

|- | 1715–1771 | Helvétius

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  • Sensualist und Materialist

|

  • 1717–1780 Maria Theresia
  • Der Arzt, Apotheker, Chemiker Gabriel-François Venel (1723–1775) liefert in der Encyclopédie 673 Beiträge über die Themen Chemie, Pharmazie, Physiologie und Medizin

|- | 1715–1780 | Condillac

|

  • Sensualist wie John Locke
  • Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)

|

|- | 1717–1783 | d’Alembert

|

  • Mathematiker und Physiker
  • Mitherausgeber der Encyclopédie, Enzyklopädist

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  • Frühe Form des Rokoko (Regence) von 1715 bis 1730
  • Frankreich kauft Korsika von der Republik Genua 1768

|- | 1723–1789 | d'Holbach

|

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|- | 1735–1820 | Robinet |

  • Sensualist
  • Enzyklopädist

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|- | 1740–1814 | de Sade

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  • radikalisierte den französischen Materialismus zum Amoralismus

| |- | 1743–1794 | Condorcet

|

  • Liberaler Enzyklopädist
  • Legte seinen Adelstitel ab.
  • Trat für das Frauenwahlrecht, die Abschaffung der Sklaverei und für den Freihandel ein

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|- | 1748–1836 | Sieyes

|

  • Vertreter des Dritten Standes
  • trug maßgeblich zur neuen Verfassung bei
  • vertrat eine repräsentative Demokratie
  • setzte Trennung von Staat und Kirche durch

| |- | 1760–1797 | Babeuf

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  • Frankreich erklärt Preußen und Österreich den Krieg 1792

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Deutsche Aufklärer[Bearbeiten]

In der Nachfolge von Leibniz war die deutsche Aufklärung geprägt durch den Rationalismus und die von Christian Wolff ausgehende Schule des Wolffianismus. Ursprünglich selbst in dieser Tradition stehend, wurde Immanuel Kant zum Mahner, der in seinen drei Kritiken auf die Grenzen der Vernunft verwies. Indem er die spekulative Metaphysik aufhob und nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis fragte, gab er der abendländischen Philosophie eine neue Denkrichtung. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1632–1694 | Samuel von Pufendorf

|

  • Naturrechtsphilosoph, Historiker sowie Natur- und Völkerrechtslehrer am Beginn des Zeitalters der Aufklärung
  • Befürwortung eines einheitlichen Völkerrechts
  • Beeinflusst die Naturrechtler Christian Thomasius, Christian Wolff und Karl Anton von Martini

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|- |- | 1655–1728 | Christian Thomasius

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  • Mitinitiator der deutschen Aufklärung
  • hält als erster Philosoph Vorlesungen in deutscher Sprache

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|- | 1679–1754 | Christian Wolff

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  • rationalistische, in Deutschland im 18. Jahrhundert vorherrschende Lehre (in Austausch mit Leibniz fortentwickelt)
  • Schuf grundlegende Begriffe wie „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich“

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|- | 1700–1766 | Johann Christoph Gottsched

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  • Schüler Wolffs
  • Übersetzte das Lexikon von Bayle

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|- | 1712–1775 | Christian August Crusius

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  • Gegner Wollfs
  • Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund

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  • 1740–1786 Friedrich II., der alte Fritz oder Friedrich der Große

|- | 1714–1762 | Alexander Gottlieb Baumgarten

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  • Begründer der Ästhetik (im Rahmen der Wolffschen Systematik)
  • Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete.

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|- | 1724–1804 | Immanuel Kant

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|- |1753–1807 | Christian Jakob Kraus

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  • Philosoph und Ökonom in der Spätzeit der Aufklärung
  • Bedeutender Vertreter einer liberalen geistigen Strömung und hinsichtlich auf die preußischen Verhältnisse mit einer radikalen Grundhaltung.
  • Unter dem Einfluss von Immanuel Kant und Johann Georg Hamann

| |- | 1728–1777 | Johann Heinrich Lambert

|

  • Mathematiker und Erkenntnistheoretiker
  • Stand mit Kant in regem Briefkontakt.

| |- | 1729–1781 | Lessing

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  • Schriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte
  • Gab wichtige Impulse in der Ästhetik

| |- | 1729–1786 | Moses Mendelssohn

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  • Wirkte für die Verbindung der Religionen
  • Freund Lessings

| |- | 1736–1805 | Johannes Nikolaus Tetens

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  • Nähe zu Leibniz und Wolff

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|- | 1742–1798 | Christian Garve

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  • Populärphilosoph und Empirist
  • Anonyme, verstümmelnde Rezension der „Kritik der reinen Vernunft“

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Spanische bzw. Hispanoamerikanische Aufklärung[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1676–1764 | Benito Jerónimo Feijoo

|

  • Förderte als Vorläufer der Aufklärung das wissenschaftliche Denken in Spanien.
  • Versuchte Aberglauben und Volksglauben zu widerlegen.

| |- | 1725–1803 | Pablo de Olavide

|

  • Afrancesado, hatte starke Beziehungen zu den Ideen der französischen Aufklärung
  • Philanthrop
  • Spätwerk El Evangelio en triunfo o historia de un filósofo desengañado (1797) ist eine Apologie des Christentums

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|- |- | 1723–1802 |Pedro Rodríguez de Campomanes

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|- | 1747–1795 |Eugenio Espejo

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  • verbindet die Ideen der Aufklärung mit der sozialen und kulturellen Wirklichkeit des kolonialen Quito.
  • tritt das Ideal der Gleichheit von Indígenas, Mestizen und europäischen Kolonialisten ein

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Russische Aufklärer[Bearbeiten]

Prosveščenie oder Aufklärung erhielt ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im russischen Zarenreich, vor allem unter dem Einfluss von Katharina II. als Repräsentantin eines aufgeklärten Absolutismus, die Bedeutung für zentrale Begriffe wie Bildung, europäische Zivilisation, Emanzipation der menschlichen Verstandeskräfte, Modernisierung und Organisation des russischen Staatswesens aber auch im engeren Sinne die Teilhabe Russlands an der europäischen Emanzipationsbewegung der Zeit der Aufklärung.

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1749–1802 | Alexander Nikolajewitsch Radischtschew

|

  • Gegner der Leibeigenschaft
  • Ideen der Aufklärung (Naturrecht)
  • Gegner des Obskurantismus

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|- |- | 1711–1765 | Michail Wassiljewitsch Lomonossow

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|- |- | 1704–1795 | Iwan Iwanowitsch Bezkoi

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  • Gründung des ersten einheitlichen russischen Systems für die öffentlichen Bildung
  • Enge Kontakte zu den Enzyklopädisten, so zu Jean-Jacques Rousseau, Denis Diderot

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19. Jahrhundert[Bearbeiten]

Die Philosophie des 19. Jahrhunderts reicht von der Romantik und dem Idealismus als einen der Höhepunkte der deutschen Philosophie über die vor allem in Frankreich und England starke Gegenbewegung des Positivismus, den Materialismus von Marx und Feuerbach und so starke Einzeldenker wie Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard bis hin zum Neukantianismus, Pragmatismus und zur Lebensphilosophie. Sie zerfällt damit in so viele verschiedene Richtungen, dass sie nicht mehr mit einem zusammenfassenden Periodenbegriff bezeichnet und zusammengefasst werden kann. |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Romantik[Bearbeiten]

Die Romantik ist als Gegenbewegung zur vernunftbetonten Zeit der Aufklärung zu verstehen. Bei Vernunft und Wissenschaftlichkeit kommen Gefühl, Harmoniebedürfnis und die Sehnsucht nach einer heilen Welt zu kurz. Neben einem hohen Interesse für Literatur und Musik waren Romantiker daher auch oftmals stark religiös orientiert. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1730–1788 | Johann Georg Hamann

|

  • Wandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung
  • Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des Erkenntnisvermögens

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|- | 1743–1819 | Friedrich Heinrich Jacobi

|

  • Philosophie führt zu Atheismus und Fatalismus
  • Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.

|

|- | 1744–1803 | Johann Gottfried Herder

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|- | 1759–1805 | Friedrich Schiller

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  • Professor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena
  • zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als Themen

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|- | 1765–1841 | Franz von Baader

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  • Versuchte mit dem Konzept einer Weltseele den Primat des Subjekts zu überwinden.

| |- | 1772–1829 | Friedrich Schlegel

|

  • Kultur- und Sprachphilosoph
  • Begründer der romantischen Schule

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|- | 1768–1834 | Friedrich Schleiermacher

|

  • Gegenspieler Hegels an der Berliner Universität
  • Bedeutende Impulse für die Hermeneutik

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Deutscher Idealismus[Bearbeiten]

Der Deutsche Idealismus ist gleichsam eine Überhöhung der romantischen Ideen und wird oft noch der Periode der Romantik zugerechnet (um 1790–1850), wobei weder Hegel noch Fichte der Romantik unmittelbar zuzurechnen sind. Kennzeichnend für die drei herausragenden Philosophen ist das spekulative System, in dem das Ich, das Absolute bzw. der Geist die Grundlagen der Welt bestimmt. Das Ding an sich ist nicht wie noch bei Kant nicht erkennbar, vielmehr ist es dem Idealismus daran gelegen, diesen von Kant erstellten 'Block' vor dem absoluten Wissen verschwinden zu lassen. Die von Kant klar unterschiedenen Grenzen zwischen Glauben und Wissen, zwischen Sein und Sollen werden als ungelöste Fragen aufgefasst, die in einem System des Geistes überwunden werden müssen. Geist und Natur, Endliches und Unendliches, Subjekt und Objekt, Vernunft und Offenbarung sind als (rationale) Einheit zu denken und aus einem absoluten Prinzip zu begründen. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1762–1814 | Fichte

|

  • Aus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit
  • Das handelnde Ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.
  • Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit.

|

|- | 1775–1854 | Schelling

|

  • Das Ich und die daseiende Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt
  • Alles enthält zwei gegensätzliche Kräfte – Endlichkeit und Unendlichkeit etc.

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|- | 1770–1831 | Hegel

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  • Der gesamte Weltprozess ist Selbstentfaltung des absoluten Geistes (Weltgeist)
  • Er entlässt sich in die fremde Form der Natur und kommt durch die Geschichte hindurch im Menschen zu sich
  • Dialektik als Entwicklungsprinzip: TheseAntitheseSynthese
  • Logik (These)
    • Wissenschaft von der reinen, noch nicht entäußerten, raum- und zeitlosen Idee (der Idee an sich)
    • In der reinen Idee stellt sich Gott dar
  • Naturphilosophie (Antithese zur Logik)
    • Wissenschaft von der Idee in ihrem Anders-sein als räumlichen und zeitlichen Bedingungen unterworfener entäußerter, entfremdeter Idee
  • Geistphilosophie (Synthese aus Logik und Naturphilosophie)
    • Wissenschaft von der Idee, die aus dem Anders-sein zu sich zurückkehrt
    • Subjektiver Geist (These)
      • Betrachtet wird der einzelne Mensch
      • Der Geist wird sich hier erstmals seiner selbst bewusst
    • Objektiver Geist (Antithese)
      • Betrachtet wird das Kollektiv (Familie, Gesellschaft, Staat) im geschichtlichen Kontext
      • Ziel der Geschichte ist die Verwirklichung des Weltgeistes, er lenkt den Verlauf der Geschichte
      • Der Verlauf der Geschichte muss also vernünftig sein
      • Der subjektive Geist tritt in die objektive Ordnung ein, es gelten überindividuelle Gesetze (Ethik)
      • Staat als konkrete Gestalt der sittlichen Idee
    • Absoluter Geist (Synthese von subjektivem und objektivem Geist)
      • Der Geist ist aus dem Anders-sein zurückgekehrt und ganz bei sich selbst
        • Kunst: durch äußere Sinnlichkeit offenbarte Harmonie
        • Religion: durch innere Gegenwart offenbarte Harmonie
        • Philosophie: Synthese von Kunst und Religion, es herrscht der reine Gedanke, die Idee ist zu sich selbst gekommen

|

|- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Hegelianismus[Bearbeiten]

Hegelianismus ist eine Sammelbezeichnung für die sich an Hegel anschließenden oder sich auf ihn berufenden philosophischen Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert.

Rechtshegelianer[Bearbeiten]

Als Althegelianer oder Rechtshegelianer wird die Anhängerschaft Georg Wilhelm Friedrich Hegels bezeichnet, die konservativ orientiert den preußischen Staat bejahte und in Hegel den Vollender der christlichen Philosophie sah.

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- |- | 1780–1846 | Philipp Konrad Marheineke

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  • Theologe, versuchte im Anschluss an das Systemdenken Hegels Glauben und Wissen in Einklang zu bringen

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|- | 1781–1861 | Carl Friedrich Göschel |

  • Suchte in den Aphorismen über Nichtwissen und absolutes Wissen Theologie und Philosophie zu verbinden

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|- | 1786–1869 | Johannes Schulze

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  • vertrat als Verfechter des Neuhumanismus die Notwendigkeit enzyklopädischer Allgemeinbildung
  • verhalf als Kulturpolitiker vielen Hegelianern zu einer Stelle an den Universitäten Preußens

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|- | 1786–1853 | Georg Andreas Gabler |

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|- | 1798–1839 | Eduard Gans

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|- | 1791–1866 | Leopold von Henning |

  • Redaktion der „Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik“ („Berliner Jahrbücher“), des publizistischen Organs der Hegelschule

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|- | 1801–1893 | Karl Ludwig Michelet |

  • gründete 1843 die Philosophische Gesellschaft zu Berlin
  • wendete Hegelscher Methoden und Prinzipien auf Fragen der antiken Philosophiegeschichte an
  • wollte Hegels Lehre zu einer die Wirklichkeit verändernden „Philosophie der Tat“ weiterentwickeln

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|- | 1801–1871 | Ludwig Boumann |

  • ästhetische Schriften
  • kritisierte Michelets Rechtsphilosophie

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|- | 1802–1873 | Heinrich Gustav Hotho |

  • setzte Hegels Philosophie insbesondere im Bereich der Ästhetik und Kunstgeschichte um

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|- | 1805–1873 | Karl Rosenkranz

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  • Stellte im Gegensatz zu vielen Hegelianern gegen die Dialektik den Harmoniegedanken in den Vordergrund und wurde von Michelet und Ferdinand Lassalle heftig kritisiert

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  • 1815 Ceylon wird britische Kolonie

|- | 1805–1892 | Johann Eduard Erdmann

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  • Stellt die Philosophiegeschichte als eine kontinuierliche Fortschreibung der Aufgabe dar, die wesentlichen Fragen des Lebens von Anbeginn der Zeiten an zu beantworten.

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Linkshegelianer[Bearbeiten]

Die Junghegelianer oder Linkshegelianer waren eine Gruppe deutscher Intellektueller in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Von Hegel übernahmen die Junghegelianer die Dialektik, verstanden als Prinzip der geschichtlichen Entwicklung und Methode, das Bestehende am Maßstab der Vernunft zu kritisieren. Dagegen wandten sie sich gegen den bei Hegel systemimmanenten Konservativismus, wonach alles Bestehende als notwendig erklärt wird und im Grunde vernünftig ist. |- | 1808–1874 | David Friedrich Strauß

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  • Sorgte mit dem Werk „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ für die Spaltung der Hegelianer

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|- | 1804–1872 | Ludwig Feuerbach

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  • Materialist („Der Mensch ist, was er isst“)
  • Auch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie
  • Religion ist ein anthropologisches Phänomen
  • „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“

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|- | 1806–1856 | Max Stirner

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  • „Mir geht nichts über Mich“
  • Geist, Religion, Werte sind nichts als „Sparren“

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|- | 1814–1876 | Bakunin

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| |- | 1818–1883 | Karl Marx

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|- | 1820–1895 | Friedrich Engels

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  • Philosophischer Wegbegleiter und (auch finanzieller) Förderer von Karl Marx
  • Hat an der Theorie und den Werken von Karl Marx mitgearbeitet
  • Herausgeber von Marx-Werken nach dessen Tod

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|- | 1809–1882 | Bruno Bauer

| | |- | 1802–1880 | Arnold Ruge

| | |- | 1807–1887 | Friedrich Theodor Vischer

| | |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Ausland[Bearbeiten]

|- | 1792–1867 | Victor Cousin

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  • Verbreitete als erster Hegels Philosophie in Frankreich

| |- | 1817–1883 | Bertrando Spaventa

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  • Italienischer Idealist

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Historismus[Bearbeiten]

Historismus bezeichnet eine im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland einflussreiche philosophische und geschichtswissenschaftliche Strömung. Sie hebt die Geschichtlichkeit des Menschen hervor, seine Verankerung in einer Tradition und das Bewusstsein, durch die Vergangenheit geprägt zu sein, und betrachtet jegliche Ideen und Institutionen wie Staat und Nation nicht als rationale Ergebnisse gesellschaftlicher Prozesse, sondern als organische, geschichtlich hervorgebrachte Wesenhaftigkeiten. Geschichte soll im Historismus nicht durch philosophische oder metaphysische Überbauten erklärt werden, stattdessen soll ein Verständnis für die Individualität der einzelnen Epochen und Geschehnisse entwickelt werden. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1776–1831 | Barthold Georg Niebuhr

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  • 1819 USA erwirbt Florida von Spanien

|- | 1778–1841 | Friedrich Ast |

  • Systematische Geschichtsphilosophie, Platonforscher

| |- | 1795–1886 | Leopold von Ranke

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|- | 1805–1859 | Alexis de Tocqueville

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| |- | 1808–1884 | Johann Gustav Droysen

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|- | 1834–1896 | Heinrich von Treitschke

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  • 1829 Emanzipation der Katholiken in Großbritannien

|- | 1817–1903 | Theodor Mommsen

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  • Liberaler Gegner im Antisemitismusstreit

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|- | 1818–1897 | Jacob Burckhardt

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  • 1830 Frankreich beginnt Eroberung von Algerien

|- | 1826–1871 | Friedrich Ueberweg

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  • Philosophiehistoriker und Aristoteliker

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|- | 1862–1954 | Friedrich Meinecke |

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|- | 1866–1952 | Benedetto Croce

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  • 1835 Erste Eisenbahn in Deutschland (Adler)

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Positivismus und Naturwissenschaft[Bearbeiten]

Während sich die Philosophie des deutschen Idealismus überwiegend mit Grundfragen des Geistes und der Erkenntnis beschäftigte, fanden in den Naturwissenschaften und in der Technik deutlichere Fortschritte und ein rasanter Erkenntniszugewinn statt. Ein Gegengewicht zum Idealismus ist das Wiedererstarken des Empirismus. Seine spezifische Ausprägung im 19. Jahrhundert fand er vor allem in Frankreich und in England im sogenannten Positivismus. Hierunter ist eine Philosophie zu verstehen, in der die Welt durch die Naturwissenschaften und die in ihr definierten Objekte erklärt werden soll. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1775–1836 | André-Marie Ampère

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  • unterschied kosmologische und noologische Wissenschaften
  • Relationsbegriffe wie Raum, Zeit, Zahl, Kausalität haben absolute Gültigkeit

| |- | 1798–1857 | Auguste Comte

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  • Vertrat einen strikten Determinismus und ein mechanistisches Weltbild
  • Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positiv

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|- | 1748–1832 | Jeremy Bentham

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|- | 1794–1866 | William Whewell

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  • breite naturwissenschaftliche Bildung, Wissenschaftstheoretiker
  • Seine Untersuchungen zur Induktion beeinflussten Charles S. Peirce' Theorie der Abduktion.

| |- | 1806–1873 | John Stuart Mill

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  • Ökonom und wichtiger Vertreter des Liberalismus
  • Erweiterte den Utilitarismus und forderte Wahlrecht für alle
    Assoziationspsychologie und Induktionstheorie
  • Vertrat im Gegensatz zu Bentham keinen quantitativen, sondern einen qualitativen Utilitarismus
  • trat für die Gleichberechtigung ein

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|- | 1825–1895 | Thomas Henry Huxley

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|- | 1820–1903 | Herbert Spencer

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|- | 1773–1843 | Jakob Friedrich Fries

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  • Wollte die Philosophie Kants mit neueren psychologischen Erkenntnissen verbinden

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|- | 1776–1841 | Johann Friedrich Herbart

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  • Logik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe
  • Herausragender Pädagoge

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|- | 1781–1848 | Bernard Bolzano

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  • Bedeutender Logiker

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|- | 1808–1896 | Ernst Kapp

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|- | 1817–1895 | Carl Vogt

Datei:Vogt, Carl (1817-1895).jpg |

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|- | 1822–1893 | Jakob Moleschott

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  • Energie als Naturkreislauf
  • Populärphilosoph

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|- | 1824–1899 | Ludwig Büchner

Datei:Ludwig Friedrich Karl Christian Buechner.jpg |

  • Sensualist und Populärphilosoph

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|- | 1818–1896 | Emil Heinrich Du Bois-Reymond

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|- | 1836–1913 | Wilhelm Schuppe |

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|- | 1837–1885 | Ernst Laas |

  • Allein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt.

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|- | 1838–1916 | Ernst Mach

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  • bedeutender Naturwissenschaftler und Empirist
  • Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab.

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|- | 1843–1896 | Richard Avenarius

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|- | 1834–1919 | Ernst Haeckel

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  • Verbreitete die Evolutionstheorie
  • Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleich

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|- | 1817–1881 | Rudolf Hermann Lotze

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  • Bekämpfte den Vitalismus
  • Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit
  • Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die Wertphilosophie

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|- | 1873–1942 | Heinrich Gomperz |

  • Später Vertreter des Empiriokritizismus

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Andere Philosophen des 19. Jahrhunderts[Bearbeiten]

Das 19. Jahrhundert brachte einige große Philosophen hervor, deren Auffassungen gleichsam nicht in eine Schublade passen, also nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Vor allem sind es Philosophen, die mit neuen Gedanken und Konzepten wirkungsmächtig waren und viel stärker als die „Richtungsphilosophen“ Beachtung auch im 20. Jahrhundert fanden. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1767–1835 | Wilhelm von Humboldt

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  • Humanist und Bildungspolitiker
  • Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis
  • Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher

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|- | 1788–1860 | Arthur Schopenhauer

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  • Die Außenwelt ist Erscheinung
  • Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt
  • Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der Kunst aufgehoben werden
  • Ethik auf Grundlage des Mitleids

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|- | 1802–1872 | Friedrich Adolf Trendelenburg

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  • Aristoteliker

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|- | 1813–1855 | Søren Kierkegaard

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  • (Mit-)Begründer der Existenzphilosophie
  • Religion ist keine Angelegenheit der Erkenntnis, sondern des Glaubens
  • Gott ist tiefgehend anders
  • Jeder Mensch steht mit seinen existentiellen Problemen als Einzelner vor Gott
  • Grundkategorien sind Existenz, Angst, Freiheit, Entscheidung
  • Es gibt keinen objektiven Halt, der Einzelne ist immer wieder auf seine eigene Existenz zurückgeworfen
  • Aufgabe des Menschen ist die Verwirklichung seines Selbst
  • Dabei Unterscheidung dreier Existenzformen
    • Ästhetische Existenz: Zustand der Verzweiflung; der Mensch lebt vom Äußerlichen und Sinnlichen
    • Ethische Existenz: Unabhängigkeit vom Äußeren; der Mensch führt ein ernstes bewusstes Leben, in dem er sich als Sünder erkennt und sich aus seiner Verzweiflung befreit
    • Religiöse Existenz: Glaube an Gott, der allein den Menschen von der Sünde befreien kann; vollendete Existenz des Menschen als Selbst

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|- | 1840–1912 | Gideon Spicker |

  • strebte nach einer Religion in philosophischer Form auf naturwissenschaftlicher Grundlage

| |- | 1844–1900 | Friedrich Nietzsche

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  • Verabscheut alle Ideologien („Götzen“), insbesondere die der Moderne
  • Wegbereiter postmodernen Denkens
  • Deutet das menschliche Leben als Kampf zwischen aktiver und reaktiver Kraft
  • Dieser Kampf schwächt den Menschen, das Leben verkümmert, es verliert an Macht
  • Kritik der herrschenden Moral
  • Herrenmoral vs. Sklavenmoral
  • Die herrschende christliche Moral ist Sklavenmoral
  • Stellt der jüdisch-christlichen Tradition die griechisch-antike Tradition gegenüber
  • und im Bereich der Kunst das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber
  • Fordert „Umwertung aller Werte“, also Herstellung einer Herrenmoral, als natürlicher Weltordnung
  • Ziel ist der Übermensch (Affe – Mensch – Übermensch)
  • Der Übermensch ist gekennzeichnet durch

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Neukantianismus[Bearbeiten]

Als Neukantianismus wird eine philosophische Strömung bezeichnet, die sich nach dem Abebben des Idealismus als Gegenbewegung zu dem sich immer mehr ausbreitenden, stark in den Naturwissenschaften verwurzelten Materialismus entwickelte. Hierbei wurde die Forderung erhoben, wieder direkt auf Immanuel Kant zurückzugehen und eine Philosophie zu entwickeln, die den Ansprüchen der damals modernen Wissenschaften genügte. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1814–1908 | Eduard Zeller

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  • Begründer der Erkenntnistheorie als Disziplin

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  • 1869 Gründung der SPD

|- | 1824–1907 | Kuno Fischer

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  • Philosophiehistoriker

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|- | 1828–1878 | Friedrich Albert Lange

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  • kritische “Geschichte des Materialismus”

| |- | 1840–1912 | Otto Liebmann |

  • Auf Kant muss zurückgegangen werden

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|- | 1842–1918 | Hermann Cohen

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  • Nicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens
  • Begründer der Marburger Schule

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|- | 1844–1924 | Alois Riehl

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|- | 1848–1915 | Wilhelm Windelband

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  • Lehre von den allgemeingültigen Werten
  • Wahrheit im Denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen
  • Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen

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|- | 1849–1921 | Franz Staudinger |

  • ethischer Marxist
  • Wegbereiter der Konsumgenossenschaft

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|- | 1852–1933 | Hans Vaihinger

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|- | 1854–1924 | Paul Natorp

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  • Befasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften.
  • Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab.

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|- | 1856–1938 | Rudolf Stammler |

  • Rechtsphilosophie

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|- | 1860–1928 | Karl Vorländer |

  • Geschichtsphilosoph und Marxist
  • Kant Biograph und Herausgeber

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|- | 1863–1936 | Heinrich Rickert

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  • Wertphilosophie
  • Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft

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|- | 1869–1947 | Jonas Cohn |

  • Sache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar
  • Wertethiker

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  • 1979 Zweibund zwischen Deutschland und Österreich

|- | 1869–1955 | Robert Reininger |

  • Psychophysisches Problem und Wertphilosophie

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|- | 1875–1915 | Emil Lask |

  • Kategorienlehre und Urteilslehre

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  • 1881–1885 Herrschaft des Mahdi
  • 1882 Dreibund durch Beitritt Italiens zum Zweibund

|- | 1874–1945 | Ernst Cassirer

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|- | 1875–1947 | Richard Hönigswald |

  • Das Grundproblem des Gegebenen
  • Allgemeine Methodenlehre

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|- | 1877–1942 | Bruno Bauch


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  • Rezipierte Frege
  • Vaterländische Position in der NS-Zeit

| |- | 1878–1946 | Arthur Liebert |

  • Wie ist kritische Philosophie überhaupt möglich?

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Psychologismus[Bearbeiten]

Die Vertreter des Psychologismus gehören nicht einer einheitlichen Schule an und sind in Aspekten ihrer Philosophie auch anderen Richtungen zuzuordnen. Ihnen gemeinsam ist, dass das Denken als psychische Funktion aufgefasst wird und dieser Aspekt in ihrer Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. Beim Psychologismus im engeren Sinne sind Gedanken immer ein Ausdruck von Motivation. Infolgedessen können sie niemals wahr oder falsch sein. Diese Betrachtung führt zu einem Konflikt mit der Logik. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1798–1854 | Friedrich Eduard Beneke

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  • Forderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie.

| |- | 1801–1887 | Gustav Theodor Fechner

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  • Wollte nur physikalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten.

| |- | 1818–1903 | Alexander Bain

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| |- | 1832–1920 | Wilhelm Wundt

|

  • Vertrat einen psychophysischen Parallelismus
  • Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
  • Arbeiten zur Logik und zur Induktion

| |- | 1838–1917 | Franz Brentano

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  • 1884 Deutsches Reich erwirbt Kolonien (Kamerun, Südwestafrika, Togo u. a.)

|- | 1842–1906 | Eduard von Hartmann

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  • Kritischer Realismus
  • Philosophie des Unbewussten

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  • 1885 Berliner Kongokonferenz, weitere Kolonie in Ostafrika (Ruanda-Urundi)

|- | 1847–1914 | Anton Marty

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  • Schüler Brentanos, Studien zu den Sprachfunktionen

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|- | 1848–1936 | Carl Stumpf

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  • Schüler Brentanos und Lehrer Husserls

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|- | 1851–1914 | Theodor Lipps

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  • Im Zentrum seiner Reflexionen stand die 'innere Erfahrung', die auch in seiner psychologischen Ästhetik der leitende Faktor seines Philosophierens war.

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  • 1887 Annexion von Macau durch Portugal

|- | 1853–1920 | Alexius Meinong

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  • Versuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen.

| |- | 1859–1932 | Christian von Ehrenfels |

| |- | 1861–1934 | James Mark Baldwin

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| |- | 1873–1926 | Rudolf Eisler |

  • Anhänger Wundts, Lexikograph, Kantspezialist

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Pragmatismus[Bearbeiten]

Der Pragmatismus (von griech. pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet eine philosophische Grundhaltung, die das Erkennen und die Wahrheitsbildung eng mit den Handlungen, die in der Lebenswelt ausgeführt werden, verbindet. Sie geht davon aus, dass auch das theoretische Wissen dem praktischen Umgang mit den Dingen entspringt und auf diesen angewiesen bleibt. Der Pragmatismus stellt die erste eigenständige US-amerikanische philosophische Strömung dar. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1839–1914 | Charles S. Peirce

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|- | 1842–1910 | William James

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|- | 1859–1952 | John Dewey

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  • Pragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie

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  • 1889 Alters- und Invalidenversicherung im Deutschen Reich

|- | 1863–1931 | George Herbert Mead

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  • Symbolischer Interaktionismus
  • Sozialbeheaviorismus

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|- | 1864–1937 | F. C. S. Schiller

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  • Pragmatismus als „Humanismus“ zur Rechtfertigung des Fortschritts- und Freiheitsgedankens

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Lebensphilosophie[Bearbeiten]

Lebensphilosophie ist eine Richtung der Philosophie, die in Frankreich und in Deutschland als Gegenentwurf zu den Naturwissenschaften und der einseitigen Betonung der Rationalität entwickelt wurde. Das Werden des Lebens, die Ganzheitlichkeit kann demnach nicht allein mit Begriffen und Logik erfasst und beschrieben werden. Zu einem umgreifenden Leben gehören ebenso nicht-rationale, kreative und dynamische Elemente. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1833–1911 | Wilhelm Dilthey

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  • Begründung der Geisteswissenschaften als eigenständigen Wissenschaftsbereich
  • Erleben von Zusammenhängen – Unterschied von Erklären und Verstehen
  • Ausweitung der Hermeneutik auch auf Kunst, Recht und Religion

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|- | 1846–1926 | Rudolf Eucken

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  • arbeitete über Der Sinn und Wert des Lebens und Geistige Strömungen der Gegenwart
  • philosophischer Gegner des befreundeten Ernst Haeckel

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|- | 1859–1941 | Henri Bergson

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  • Erlebte Zeit als Seelenzustand
  • Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der Intuition

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|- | 1861–1949 | Maurice Blondel

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  • Entwickler der Philosophie der Aktion.
  • Seine Denkweise ist geprägt von der Offenbarung Gottes in katholischer Tradition.

| |-

| 1858–1918 | Georg Simmel

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|- | 1867–1941 | Hans Driesch

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  • Vertreter des Neovitalismus

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|- | 1872–1956 | Ludwig Klages

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  • Gegensatz von Leib und Seele
  • Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft

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|- | 1878–1965 | Georg Misch |

| |- | 1882–1929 | Erich Becher

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  • Es gibt überindividuell Seelisches

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20. Jahrhundert[Bearbeiten]

Mit den im Zuge der Industrialisierung sich immer mehr verstärkenden Phänomenen der Massengesellschaft, mit den durch die explosionsartige Entwicklung der Wissenschaften ausgelösten neuen Weltbildern (Relativitätstheorie, Quantenphysik, Psychoanalyse, Molekularbiologie, Informationstechnik, Gentechnik), den globalen Auswirkungen menschlichen Handelns (Völkermord durch den Nationalsozialismus, Nord-Süd-Konflikt, Umweltkatastrophen, drohende Klimakatastrophe) war die Philosophie des 20. Jahrhunderts mit zum Teil grundlegend neuen Perspektiven befasst.

Dies führte zu einer starken Heterogenität philosophischer Konzepte, die eine Einteilung in klassische Schulen kaum mehr möglich macht. Eine Klassifizierung des philosophischen Denkens in der Philosophie der Gegenwart verstößt immer gegen die tatsächlich vorhandene Vielfalt in der Kombination der einzelnen Positionen. Systematisch gemeinsam ist der Philosophie des 20. Jahrhunderts die Betonung der Bedeutung der Sprache. |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Naturwissenschaftler[Bearbeiten]

Die dynamische Entwicklung der Naturwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert hatte zu einer grundlegenden Veränderung des allgemeinen Weltbildes geführt, die mit der Relativitätstheorie und der neuen Atomphysik ihren Höhepunkt erreichte. Die Vorstellung allgemeingültiger Naturgesetze, die seit Isaac Newton herrschte, musste in Frage gestellt werden. Wenn auch für die Naturwissenschaftler in ihrer täglichen Arbeit die Frage der Weltanschauung im Hintergrund steht, haben sich doch eine Reihe prominenter Vertreter hierzu reflektierend geäußert. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1856–1939 | Sigmund Freud

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  • Arzt, Neurologe, Begründer der Psychoanalyse
  • Begriffe wie das Ich, Es, Über-Ich

| |- | 1858–1947 | Max Planck

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|- | 1870–1937 | Alfred Adler

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  • 1901 der einheitliche Bundesstaat Australien entsteht
  • 1901 Norwegen führt als erstes europäisches Land das allgemeine Frauenstimmrecht auf kommunaler Ebene ein.
  • 1901 Deutsche Truppen unterdrücken in der Kolonie Kamerun bei Garua einen Aufstand der Fulbe.
  • 1901 Der Anarchist Leon Czolgosz verübt auf der Panamerikanischen Ausstellung in Buffalo ein Attentat auf den US-Präsidenten William McKinley.
  • 1901 Die Wuppertaler Schwebebahn nimmt den Betrieb auf.

|- | 1875–1961 | Carl Gustav Jung

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  • Mediziner, Analytische Psychologie

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|- | 1875–1965 | Albert Schweitzer

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| |- | 1879–1955 | Albert Einstein

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  • Seine Relativitätstheorie veränderte das Weltbild
  • „Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus

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|- | 1879–1963 | Karl Bühler |

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|- | 1882–1961 | Percy Williams Bridgman

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|- | 1885–1962 | Niels Bohr

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  • Das Prinzip der Komplementarität zeigt, dass alle Forschung theoriegeladen ist.

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|- | 1887–1961 | Erwin Schrödinger

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|- | 1894–1964 | Norbert Wiener

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|- | 1900–1958 | Wolfgang Pauli

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|- | 1901–1972 | Ludwig von Bertalanffy |

| |- | 1901–1976 | Werner Heisenberg

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| |- | 1903–1989 | Konrad Lorenz

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  • Vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie)
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie

| |- | 1904–2005 | Ernst Mayr

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|- | 1912–2007 | Carl Friedrich von Weizsäcker

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  • Quantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph
  • Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie
  • Philosophie der Zeit

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|- | 1923–2007 | Stephen Mason |

  • Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen

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|- | 1925–2005 | Rupert Riedl

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  • Meeresforschung, Systemtheorie der Evolution
  • Evolutionäre Erkenntnistheorie

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Geschichts- und Kulturkritik[Bearbeiten]

Die Erfolge der Naturwissenschaften führten einerseits zu einem nahezu ungehemmten Fortschrittsglauben. Gleichzeitig entstanden durch starkes Bevölkerungswachstum immer stärker ausgeprägte Phänomene der Massengesellschaft und Zweifel an den traditionellen Werten. Vor allem die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges verstärkten pessimistische Sichten auf die sich neu formierenden kulturellen Verhältnisse. |- | 1856–1915 | Karl Lamprecht

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  • Sah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte.

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|- | 1861–1925 | Rudolf Steiner

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  • Anthroposophie in Medizin (Weleda), Architektur und Landwirtschaft (Demeter)
  • Waldorfpädagogik, Heilpädagogik, Eurythmie
  • voraussetzungslose Erkenntnistheorie („Wahrheit und Wissenschaft“ – 1891)
  • Menschen als Leib –Seele – Geist sowie als Empfindungsseele – Verstandesseele – Bewusstseinsseele
  • Ziel: Ich-Transformation vom vergänglichen Einzel-Ich zum ewigen All-Ich
  • Es gibt eine sinnliche und eine geistige Wirklichkeit
  • Unterscheidung der Erkenntnisstufen sinnlich – imaginativ – inspirativ – intuitiv
  • Die geistige Wirklichkeit kann mit unserem „geistigen Auge“ wahrgenommen werden (Theosophie)
  • Mystische Meditation als Methode zur Schulung der gesamtheitlichen Erkenntnisfähigkeit

| |- | 1880–1936 | Oswald Spengler

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|- | 1872–1945 | Johan Huizinga

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| |- | 1872–1933 | Theodor Lessing

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  • Eigene Wertethik: Mindere den Schmerz
  • Philosophie der Tat (Bezüge zu Schopenhauer und Nietzsche)
  • Von Nationalsozialisten ermordet

| |- | 1879–1960 | Herman Nohl |

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|- | 1880–1962 | Theodor Litt


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  • Kulturphilosoph und Pädagoge

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|- | 1880–1948 | Ernst von Aster |

  • Geschichte der Philosophie, Psychoanalyse

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|- | 1882–1963 | Eduard Spranger

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  • Knüpfte an die Lebensphilosophie an

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|- | 1883–1953 | José Ortega y Gasset

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  • Nähe zur Lebensphilosophie

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|- | 1885–1981 | William James Durant

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  • Kulturgeschichte der Menschheit aus ganzheitlicher Perspektive
  • menschliches Verhalten als Konstante

| |- | 1889–1966 | Siegfried Kracauer

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  • Kennzeichnete Medien, insbesondere den Film, und Technik als ambivalent
  • Beurteilte die politische Orientierung des Kleinbürgertums bereits 1930 als labil
  • Kritisierte die Eindimensionalität und Geschlossenheit von Theorien

| |- | 1889–1975 | Arnold J. Toynbee

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  • Geschichte ist evolutionär und ergebnisoffen
  • Abkehr vom Eurozentrismus

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|- | 1892–1964 | Alexandre Koyré

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  • Wissenschaftsgeschichte
  • Hegel

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|- | 1895–1985 | Susanne K. Langer |

| |- | 1903–1974 | Joachim Ritter |

|4. November 1918 Kieler Matrosenaufstand

|- | 1904–1965 | Hans Barth |

  • Ideengeschichte der Politik; Wahrheit und Ideologie

| |- | 1907–1981 | Othmar Anderle |

  • „Theoretische Geschichte“ als Fach
  • Geschichtsforschung hat den wissenschaftstheoretischen Anforderungen aller empirischen Wissenschaften zu entsprechen

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|- | 1911–1995 | Emil Cioran

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  • Aphoristiker und radikaler Kulturkritiker – von Nietzsche inspiriert
  • Vorwegnahme der Dekonstruktion

| |- | 1920–1996 | Hans Blumenberg |

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|- | 1926–2006 | Clifford Geertz |

| |- | 1926 | Hermann Lübbe |

| |- | 1927 | Robert Spaemann

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  • Ethik auf christlicher Grundlage

| |- | 1928–2015 | Odo Marquard |

  • Skeptische Philosophie der Endlichkeit

| |- | 1943–1998 | Panajotis Kondylis |

  • Begründung von Normen ist der vergebliche Versuch einem sinnlosen Leben einen Sinn zu geben
  • Betrachtungen zur Ideengeschichte der Aufklärung, des Konservativismus und des 20. Jahrhunderts

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Phänomenologie[Bearbeiten]

Ist eine philosophische Strömung, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von Edmund Husserl geprägt wurde. Ihre Vertreter sehen den Ursprung der Erkenntnisgewinnung in unmittelbar gegebenen Erscheinungen, eben den Phänomenen. Die formalen Beschreibungen der Phänomene geben grundsätzlich den Anspruch aller phänomenologischen Ansätze wieder, seien es philosophische oder naturwissenschaftliche, literarische oder psychische. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1859–1938 | Edmund Husserl

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  • Begründer der „Phänomenologie“ als strenge Wissenschaft
  • Wahrheit als Evidenz
  • Wesensphilosophie
    • Untersuchung des Bewusstseins und seiner Produkte (Phänomene)
    • Bewusstseinsinhalte sind eigenständig und somit nicht bloß „ subjektiv verzerrte “ objektive Welt
    • Bewusstsein ist immer intentional, d. h. auf etwas gerichtet
    • Phänomene sind unmittelbar (intuitiv) voraussetzungslos erfahrbar
    • Ablehnung des Psychologismus
    • Methode der eidetischen Reduktion (Wesensschau)
    • Später Hinwendung zur transzendentalen Phänomenologie, in der er Kants Trennung von Verstand und Sinnlichkeit aufhebt
    • Demzufolge ist Bewusstsein absolute welterzeugende Instanz (tranzendentales Bewusstsein)
  • Wertphilosophie
    • Werte können phänomenologisch gefühlt werden

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|- | 1870–1941 | Alexander Pfänder |

  • Mensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit

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|- | 1880–1937 | Moritz Geiger |

  • Phänomenologie des ästhetischen Genusses

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|- | 1881–1966 | Ludwig Binswanger |

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|- | 1883–1917 | Adolf Reinach |

  • Phänomenologie in der Rechtswissenschaft
  • entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakte

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|- | 1886–1957 | Antonio Banfi

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  • Kulturphilosoph, Kritiker Croces
  • verbreitete die Ideen Husserls in Italien

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|- | 1888–1966 | Hedwig Conrad-Martius |

  • Untersuchte das Problem der Realität

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|- | 1889–1977 | Dietrich von Hildebrand |

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|- | 1889–1964 | Oskar Becker |

  • Phänomenologie der Geometrie
  • negative Rolle in der NS-Zeit

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|- | 1891–1942 | Edith Stein

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  • Katholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet
  • Philosophische Begründung der Psychologie

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|- | 1893–1970 | Roman Ingarden

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  • Phänomenologie im Bereich der Kunst

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|- | 1896–1991 | Hans Reiner |

  • phänomenologisch fundierte Wertethik

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|- | 1899–1959 | Alfred Schütz |

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|- | 1900–1973 | Aurel Kolnai |

  • Fragen der Ethik
  • Phänomenologie der feindlichen Gefühle

| |- | 1900–2002 | Hans-Georg Gadamer |

| |- | 1902–1991 | Ludwig Landgrebe |

  • phänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte

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  • 1926 Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund

|- | 1905–1975 | Eugen Fink |

  • Arbeitete in der NZ-Zeit als Privatassistent von Husserl
  • untersuchte das Phänomen der „Welt“

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|- | 1903–1991 | Otto Friedrich Bollnow |

  • Verband die Phänomenologie mit
  • Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik

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|- | 1906–1994 | Max Müller |

| |- | 1906–1995 | Emmanuel Levinas

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  • Kritik der Ontologie
  • Widerstand gegen die Totalität
  • Philosophie zum Anderen

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|- | 1907–1977 | Jan Patočka

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  • Die natürliche Welt als philosophisches Problem

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|- | 1908–1961 | Maurice Merleau-Ponty

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  • Phänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung

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|- | 1918–2015 | Walter Biemel |

  • Philosophie der Kunst, Heidegger-Schüler

| |- | 1922–2002 | Michel Henry |

| |- | 1923–2004 | Heinrich Rombach |

  • Entwickelte eine Strukturontologie

| |- | * 1928 | Hermann Schmitz |

| |- | * 1934 | Bernhard Waldenfels |

  • Phänomene der Leiblichkeit und die Herausforderung durch das Fremde

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Neuhegelianismus[Bearbeiten]

Der Neuhegelianismus ist eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Bestrebung zur Erneuerung der philosophischen Gedankengänge Hegels etwa ab dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Ihr Ziel ist die Abwehr des Positivismus in geisteswissenschaftlichen Gegenstandsbereichen. Diese uneinheitliche Strömung in der Philosophie ist besonders in Deutschland, aber auch in Frankreich, England, den Niederlanden, Italien, Russland, Skandinavien und den USA verbreitet. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1832–1917 | Adolf Lasson |

| |- | 1846–1924 | Francis Herbert Bradley

|

| |- | 1848–1923 | Bernard Bosanquet

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| |- | 1849–1919 | Josef Kohler

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| |- | 1854–1924 | G.J.P.J. Bolland |

| |- | 1855–1916 | Josiah Royce

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| |- | 1862–1932 | Georg Lasson |

| |- | 1866–1925 | John McTaggart Ellis McTaggart

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  • The Unreality of Time

| |- | 1866–1952 | Benedetto Croce

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| |- | 1869–1944 | Léon Brunschvicg |

| |- | 1874–1944 | Giovanni Gentile

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| |- | 1884–1974 | Richard Kroner |

| |- | 1884–1964 | Theodor Haering |

| |- | 1887–1969 | Hans Freyer |

| |- | 1902–1968 | Alexandre Kojève |

  • Wiederbelebung der Philosophie Hegels in Frankreich
  • wirkte auf den Existenzialismus und den Poststrukturalismus

| |- | 1903–1993 | Karl Larenz |

| |- | 1907–1968 | Jean Hyppolite

|

| |- | * 1952 | Pirmin Stekeler-Weithofer |

| |- | * 1960 | Vittorio Hösle |

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Kritischer Realismus[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1854–1923 | Wilhelm Jerusalem |

  • pragmatische Wahrheitstheorie
  • Prinzip der Denkökonomie
  • Übersetzer von James

| |- | 1859–1938 | Samuel Alexander

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  • Space, Time, and Deity

| |- | 1861–1947 | Alfred North Whitehead |

| |- | 1862–1915 | Oswald Külpe

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| |- | 1863–1952 | George Santayana

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  • Die Realitätsvorstellung beruht auf einem rationalen Instinkt („Animal Faith“)
  • vier Seinsebereiche: Wesen, Materie, Wahrheit und Geist
  • der Geist verleiht der Welt Sinn

| |- | 1873–1922 | Arthur O. Lovejoy | | |- | 1882–1950 | Nicolai Hartmann |

  • Ontologie zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus (Schichtenstruktur des Seins)
  • Das ideale Sein (Mathematik, Wesenheiten, Werte) ist zeitlos und unbegrenzt.
  • Das reale Sein (Unorganisches, Leben, Seele, Geist) ist zeitlich und individuell
  • materiale Wertethik

| |- | 1888–1967 | Aloys Wenzl |

  • Verschiedene Wirklichkeitsschichten

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Philosophische Anthropologie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1864–1944 | Jakob Johann von Uexküll

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| |- | 1874–1928 | Max Scheler

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  • Materiale Wertethik
  • Wesen des Menschen ist der Geist

| |- | 1888–1965 | Erich Rothacker |

  • Kulturanthropologie
  • problematische Nähe zum Nationalsozialismus

| |- | 1892–1985 | Helmuth Plessner |

| |- | 1904–1976 | Arnold Gehlen |

  • Der Mensch als Mängelwesen
  • Kultur und Institutionen als Kompensation

| |- | 1913–1994 | Michael Landmann |

  • Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur

| |- | * 1928 | Helmut Fahrenbach |

  • Anthropologie und Existentialismus

| |- | * 1943 | Karl-Siegbert Rehberg |

  • Knüpft an die Institutionenlehre Gehlens an

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Existenzphilosophie[Bearbeiten]

Existenzphilosophie fasst eine Reihe von philosophischen Ansätze des 19. und 20. Jahrhunderts zusammen. Sie fragen nach dem Sinn und der Bedeutung der individuellen Existenz des Menschen den sie in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung stellen. Die einzelnen Philosopheme wenden sich gegen eine einseitige rationalistische Position und stellen ein existenzielles Denken, das ganzheitlich den Geist, die Seele und den Körper einbezieht, in den Vordergrund. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1874–1948 | Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew

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| |- | 1878–1960 | Paul Häberlin |

  • Philosophie des großen JA

| |- | 1883–1969 | Karl Jaspers

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  • Der Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen
  • Grenzsituationen zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung

| |- | 1883–1951 | Louis Lavelle

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| |- | 1889–1941 | Hans Lipps

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  • Existenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis

| |- | 1889–1976 | Martin Heidegger

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| |- | 1888–1974 | Jean Wahl |

  • Verband Hegel, Kierkegaard und Heidegger
  • Impulsgeber für den französischen Existenzialismus

| |- | 1890–1965 | Heinrich Barth |

  • Erscheinung und Wirklichkeit

| |- | 1898–1983 | Xavier Zubiri

|

  • forderte eine neue, an den naturwissenschaften orientierte Ontologie

| |- | 1901–1990 | Nicola Abbagnano |

  • Existenz ist Seinssuche

| |- | 1897–1973 | Karl Löwith |

  • stoische und skeptische Philosophie

| |- | 1902–1968 | Alexandre Kojève |

  • von Marx beeinflusste Hegel-Interpretation

| |- | 1902–1991 | Ernesto Grassi

|

  • Ohnmacht der rationalen Sprache

| |- | 1903–1993 | Hans Jonas |

| |- | 1905–1950 | Emmanuel Mounier

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| |- | 1905–1980 | Jean-Paul Sartre

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|- | 1905–1975 | Wilhelm Weischedel

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  • Der Gott der Philosophen
  • Kritik am dogmatischen Skeptizismus und Nihilismus
  • Philosophieren ist radikales Fragen ohne Aussicht auf endgültige Antworten

| |- | 1913–1960 | Albert Camus

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  • Die Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt
  • Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen

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|- | 1921–2008 | Karl Albert |

  • „Ontologische Erfahrung“, Studien zu Platon

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Transzendentalphilosophie[Bearbeiten]

Der Begriff Transzendentalphilosophie umfasst philosophische Systeme und Ansätze, die die Grundstrukturen des Seins nicht durch eine Ontologie, sondern im Rahmen des Entstehens und Begründens von Wissen über das Sein beschreiben. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1901–1974 | Wolfgang Cramer |

  • „Erleben“ als Grundform aller Subjektivität
  • Ontologie der Subjektivität
  • Idee des „Ich denke“ durch „Wegdenken von Denken“

| |- | 1913–2004 | Hermann Krings |

  • Transzendentalphilosoph
  • Die Idee der Freiheit als Basis menschlicher Vernunft

| |- | 1917–2000 | Hans Wagner |

| |- | 1922–2017 | Karl-Otto Apel |

  • Transformation der Transzendentalphilosophie
  • Diskursphilosophie

| |- | * 1927 | Dieter Henrich |

  • Untersuchungen über das Selbstbewusstsein
  • Erforschung und Interpretation des Deutschen Idealismus und Immanuel Kants

| |- | * 1930 | Harald Holz |

  • Transzendentaler Relationismus

| |- | 1933–2002 | Henri Lauener |

  • Offene Transzendentalphilosophie
  • konstruktiver Dialog mit Quine und Davidson

| |- | * 1936 | Gerold Prauss |

  • nichtempirische Theorie der auf Raum und Zeit beruhenden Subjektivität als Intentionalität

| |- | * 1936 | Peter Rohs |

  • Feldtheorie der Zeit

| |- | * 1939 | Wolfgang Kuhlmann |

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Kyōto-Schule[Bearbeiten]

Sie trägt den Namen für eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kyōto entstandenen Schulrichtung der Philosophie in Japan und markiert den Beginn der systematischen Auseinandersetzung mit der westlichen Geistestradition. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1870–1945 | Nishida Kitarō

|

  • Begründer der Kyōto-Schule
  • Philosophie ist die Suche nach der „einen Wahrheit“
  • Versuch einer Synthese von Philosophie und Religion

| |- | 1885–1962 | Tanabe Hajime |

  • Philosophie als „Metanoetik“ (Der Weg der Reue)
  • Nur wenn alle philosophischen Methoden verneint worden sind, ist Philosophie erst möglich.

| |- | 1900–1990 | Nishitani Keiji |

  • verband Erfahrungen aus der Praxis des Zen-Buddhismus mit dem Existentialismus

| |- | * 1944 | Ryōsuke Ōhashi

|

  • Philosophie der Leere und des Mitgefühls (Compassion)

| |- | 1926–2019 | Shizuteru Ueda

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  • Zentrales Thema das Absolute Nichts
  • Dissertation über die mystische Anthropologie Meister Eckharts und ihre Konfrontation mit der Mystik des Zen-Buddhismus

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Sozialphilosophie[Bearbeiten]

Auch Gesellschaftsphilosophie beschäftigt sich mit Fragen zum Sinn und Wesen einer Gesellschaft. Insbesondere beleuchtet sie das Verhältnis zwischen dem einzelnen Menschen und der Gemeinschaft sowie die Strukturen des Zusammenlebens. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1855–1936 | Ferdinand Tönnies

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| |- | 1858–1917 | Émile Durkheim

|

| |- | 1864–1920 | Max Weber

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  • Werturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln
  • Gesinnungs- und Verantwortungsethik

| |- | 1882–1927 | Leonard Nelson |

  • Wiederbegründung der Fries'schen Schule

| |- | 1893–1947 | Karl Mannheim


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| |- | 1897–1990 | Norbert Elias

|

  • Über den Prozess der Zivilisation
  • Von der Entstehung der Werte
  • Menschenwissenschaften

| |- | 1900–1980 | Erich Fromm |

| |- | 1925–1986 | Michel de Certeau |

| |- | 1927–1998 | Niklas Luhmann

|

  • Begründer der soziologischen Systemtheorie
  • Variante des radikalen Konstruktivismus
  • Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme

| |- | 1930–2002 | Pierre Bourdieu

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| |- | * 1934 | Oskar Negt

|

  • Grundlagen der Gewerkschaften

| |- | * 1936 | Herbert Schnädelbach

|

  • Diskurspluralität und methodischer Rationalismus

| |- | * 1953 | Wilhelm Schmid

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| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Logischer Empirismus[Bearbeiten]

Eines der Hauptanliegen des logischen Empirismus oder auch logischen Positivismus war es, genaue Kriterien angeben zu können, nach denen man philosophische Methoden als gültig bzw. ungültig beurteilen kann. Wichtiges Motiv dafür war der Vergleich zwischen der Entwicklung der empirischen Wissenschaften sowie der Mathematik einerseits und der Philosophie andererseits. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1882–1936 | Moritz Schlick

|

| |- | 1879–1934 | Hans Hahn |

| |- | 1880–1975 | Victor Kraft | | |- | 1882–1945 | Otto Neurath |

  • Mitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung
  • Methode der Bildpädagogik

| |- | 1884–1966 | Philipp Frank | | |- | 1891–1970 | Rudolf Carnap |

  • Logische Analyse der Wissenschaftssprache
  • Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)
  • Modallogik und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion

| |- | 1891–1953 | Hans Reichenbach |

  • Wahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden.
  • Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.

| |- | 1895–1945 | Felix Kaufmann | | |- | 1896–1959 | Friedrich Waismann |

  • Arbeiten zur Logik und Sprachphilosophie

| |- | 1902–1988 | Herbert Feigl | | |- | 1902–1985 | Karl Menger

| | |- | 1905–1997 | Carl Gustav Hempel |

| |- | 1885–1977 | Paul Oppenheim |

  • Mitbegründer des Hempel-Oppenheim–Schemas
  • Gestaltpsychologie und Wissenschaftstheorie.

| |- | 1906–1978 | Kurt Gödel

|

| |- | 1910–1989 | Alfred Jules Ayer

|

  • Sprache, Wahrheit und Logik
  • Britischer Vertreter des Wiener Kreises

| |- | 1916–2003 | Georg Henrik von Wright

|

  • Entwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik
  • Norwegischer Vertreter des Wiener Kreises

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Analytische Philosophie[Bearbeiten]

Ausgangspunkt der analytischen Philosophie ist die Auffassung, dass viele Probleme der Philosophie durch einen ungenügend präzisen Umgang mit der Sprache hervorgerufen werden. Daher sind zunächst eine Klärung von Begriffen und eine logische Analyse der Sprache erforderlich. Ähnliche Auffassungen finden sich parallel und in wechselseitigem Austausch bei den Vertretern des logischen Empirismus. Im Ursprung befassten sich die Vertreter der analytischen Philosophie ganz vorwiegend mit Themen der Sprachanalyse. Im Verlaufe der Zeit verbreiterte sich das Spektrum. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die analytische Philosophie, nun eher als Methode verstanden, auf alle Themenbereiche der theoretischen und praktischen Philosophie ausgeweitet. Die meisten ihrer Vertreter behandeln neben der Sprache Fragen der Erkenntnistheorie, der Logik, der Philosophie des Geistes, metatheoretische Fragen sowie zugleich auch ethische Fragen. Eine Zuordnung zu einer der nachfolgenden Disziplin kann daher nur nach einem vorrangigen Schwerpunkt erfolgen.

Sprachphilosophie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1848–1925 | Gottlob Frege

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| |- | 1872–1970 | Bertrand Russell

|

  • Rückführung der Mathematik auf die Logik
  • Paradoxon der Mengenlehre
  • sprachanalytischer Atomismus (Theorie der Kennzeichnung)

| |- | 1873–1958 | George Edward Moore

|

| |- | 1889–1951 | Ludwig Wittgenstein

|

| |- | 1889–1957 | Charles Kay Ogden |

| |- | 1900–1976 | Gilbert Ryle |

  • Mythos vom Geist als "Gespenst in der Maschine"
  • Kategorienfehler = falscher Begriff im Kontext

| |- | 1909–1988 | Max Black |

| |- | 1911–1960 | John Langshaw Austin |

  • Sprechakttheorie
  • Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung

| |- | 1913–1988 | Paul Grice |

| |- | 1917–2003 | Donald Davidson |

  • Bedeutungstheorie

| |- | 1925–2011 | Michael Dummett

|

  • Grenzen der Theorie der Bedeutung

| |- | * 1928 | Noam Chomsky

|

| |- | 1930–1971 | Richard Montague |

| |- | * 1931 | Keith Donnellan |

| |- | * 1932 | Dagfinn Føllesdal |

| |- | * 1932 | John Searle

|

  • Weiterentwicklung der Sprechakttheorie
  • Intentionalität als Bindeglied zwischen Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes
  • Ablehnung des Reduktionismus in der Philosophie des Geistes
  • Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers
  • Realismus in Bezug auf beobachterunabhängige Phänomene
  • Konstruktion der Sozialen Wirklichkeit

| |- | * 1933 | David Kaplan |

| |- | * 1938 | Gilbert Harman |

  • Quine-Schüler, Antirealismus und ethischer Relativismus

| |- | * 1940 | Saul Aaron Kripke

|

  • sprachphilosophischer Externalismus mit Kennzeichnung durch starre Designatoren

| |- | * 1941 | Eike von Savigny |

  • Wittgenstein-Interpret

| |- | * 1946 | Scott Soames |

  • Vertreter des Externalismus

| |- | * 1946 | Tyler Burge |

| |- | * 1958 | Stephen Neale

|

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Logik[Bearbeiten]

|- | 1858–1932 | Giuseppe Peano

|

| |- | 1862–1943 | David Hilbert

|

  • Begriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik

| |- | 1878–1956 | Jan Łukasiewicz

|

| |- | 1901–1983 | Alfred Tarski

|

| |- | 1902–1995 | Joseph Maria Bocheński

Datei:BochenskiDez91.jpg |

| |- | 1903–1930 | Frank Plumpton Ramsey |

  • Logiker und Freund Wittgensteins
  • Redundanztheorie der Wahrheit

| |- | 1903–1995 | Alonzo Church |

| |- | 1919–2017 | Raymond Smullyan

|

| |- | 1929–2015 | Jaakko Hintikka

|

| |- | * 1930 | Nuel Belnap |

| |- | * 1949 | Johan van Benthem |

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Ontologie[Bearbeiten]

|- | 1908–2000 | Willard Van Orman Quine

|

  • Eine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar (Duhem-Quine-These)
  • Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen
  • strikter Empirismus und Forderung eines Naturalismus = Abschaffung der Philosophie
  • sprachphilosophischer Holismus

| |- | 1916–2013 | Peter Geach |

  • entwickelte einen „analytischen Thomismus“

| |- | 1919–2006 | Peter Strawson |

  • raumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real
  • Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik
  • Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch
  • semantische Theorie der Präsuppositionen
  • Theorie der Transzendentalen Argumente

| |- | 1926–2014 | David Armstrong

|

| |- | 1931–2010 | Reinhardt Grossmann |

  • Kategoriale Ontologie
  • Tatsachen als Grundbausteine der Welt

| |- | * 1932 | Franz von Kutschera |

  • Ontologischer Dualismus

| |- | * 1942 | Peter van Inwagen |

  • Ontologie, Identität und Modalität; Indeterminist

| |- | * 1951 | Kevin Mulligan |

| |- | * 1952 | Edward N. Zalta |

| |- | * 1954 | Barry Smith

|

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Ethik[Bearbeiten]

|- | 1877–1971 | W. D. Ross |

| |- | 1908–1994 | William K. Frankena

|

  • Metaethik, Theorie der normativen Ethik

| |- | 1908–1979 | Charles L. Stevenson |

| |- | 1912–2004 | Alan Gewirth |

  • deontologische, rationalistische Ethik
  • Letztbegründung der Moral aufgrund Selbstreflexion
  • Prinzip der natürlichen Konsistenz

| |- | 1917–1981 | John Leslie Mackie |

| |- | 1919–2002 | Richard Mervyn Hare |

| |- | 1919–2001 | Elizabeth Anscombe

|

  • Wiederbelebung der Tugendethik
  • Frühe feministische Philosophin
  • Mitherausgeberin von Wittgenstein

| |- | 1920–2010 | Philippa Foot |

| |- | 1929–2003 | Bernard Williams |

  • Synthese aus verschiedenen historischen und kulturellen Positionen, Antireduktionismus
  • Kritiker des Utilitarismus
  • thematisierte moralisch dichte Begriffe

| |- | * 1930 | Ernst Tugendhat |

  • Sprachphilosophie und Philosophie des Selbst
  • Ethik und Anthropologie

| |- | * 1937 | Cora Diamond |

| |- | * 1940 | Thomas M. Scanlon |

| |- | * 1942 | Derek Parfit |

  • Ethik, Vernunft und Person

| |- | * 1946 | Peter Singer

|

  • Begriff der Person als Problem der Ethik
  • Euthanasie und Abtreibung?

| |- | * 1946 | Dieter Birnbacher

|

| |- | * 1947 | Martha Nussbaum

|

| |- | * 1952 | Susan R. Wolf |

| |- | * 1952 | Christine Korsgaard |

  • die Quellen der Normativität
  • Moralphilosophie Immanuel Kants

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Philosophie des Geistes[Bearbeiten]

|- | 1887–1971 | Charlie Dunbar Broad |

| |- | 1903–1997 | John Carew Eccles


|

  • Hirnforscher – Vertrat mit Popper einen Dualismus

| |- | 1912–1989 | Wilfrid Sellars |

  • Mythos des Gegebenen

| |- | 1916–1999 | Roderick Chisholm |

  • Primat des Intentionalen
  • apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit

| |- | 1920–2012 | J.J.C. Smart |

| |- | * 1929 | Harry Frankfurt |

  • Analyse des Freiheitsbegriffs

| |- | 1932–2013 | Fred Dretske

|

  • Analyse des Informationsbegriffs
  • im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes

| |- | * 1933 | Joseph Levine |

  • Argument der Erklärungslücke

| |- | * 1933 | Ruth Millikan |

| |- | 1934–2019 | Jaegwon Kim |

| |- | 1935–2017 | Jerry Fodor

|

  • Language of Thought (Sprache des Denkens)

| |- | * 1937 | Thomas Nagel

|

  • Antireduktionismus („What is it like to be a bat“)
  • erkenntnistheoretischer radikaler Realismus („View From Nowhere“)

| |- | 1941–2001 | David Lewis

|

| |- | * 1942 | Daniel Dennett

|

  • Eliminativer Materialismus, vertritt das Konzept der Meme
  • führendes Mitglied der Brights

| |- | * 1942 | Ned Block

|

| |- | * 1942 | Paul Churchland |

  • Eliminativer Materialismus

| |- | * 1943 | John Perry |

| |- | * 1943 | Frank Cameron Jackson |

| |- | * 1944 | Peter Bieri |

| |- | * 1945 | Ansgar Beckermann |

  • Physikalismus

| |- | * 1952 | Joseph Levine |

| |- | * 1956 | Michael Pauen |

| |- | * 1958 | Thomas Metzinger

|

  • Theorie der Selbstmodelle

| |- | * 1966 | David Chalmers

|

  • Eigenschaftsdualismus
  • Kontroverse Position zu Dennett

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Erkenntnistheorie[Bearbeiten]

|- | * 1927 | Edmund Gettier |

| |- | * 1936 | Keith Lehrer |

| |- | * 1940 | Ernest Sosa |

  • vertritt eine auf Tugenden bzw. Werten (virtues) basierende Epistemologie

| |- | * 1941 | Robert Audi |

| |- | * 1943 | Laurence Bonjour |

  • Kohärenztheorie des Wissens

| |- | * 1945 | Susan Haack

|

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Neopragmatismus[Bearbeiten]

|- | 1906–1998 | Nelson Goodman |

| |- | 1926–2016 | Hilary Putnam

|

| |- | * 1928 | Nicholas Rescher

|

| |- | 1931–2007 | Richard Rorty |

| |- | * 1942 | John McDowell

|

| |- | * 1950 | Robert Brandom

|

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Kritischer Rationalismus[Bearbeiten]

Der Kritische Rationalismus setzt sich mit der Frage auseinander, wie wissenschaftliche oder gesellschaftliche (aber prinzipiell auch alltägliche) Probleme undogmatisch, planmäßig (‚methodisch‘) und vernünftig (‚rational‘) untersucht und geklärt werden können, ohne der Wissenschaftsgläubigkeit (Positivismus) oder einem erkenntnistheoretischen Relativismus zu verfallen. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1902–1994 | Karl Popper

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| |- | 1919–2003 | Ernst Topitsch

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  • Kritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln
  • Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper

| |- | * 1921 | Hans Albert

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| |- | 1934–1990 | William Warren Bartley |

| |- | * 1939 | Hubert Kiesewetter | | |- | * 1940 | Alan Musgrave | | |- | * 1940 | Kurt Salamun

| | |- | * 1942 | David Miller | | |- | * 1943 | Gerhard Vollmer

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| |- | 1955–2018 | Franz M. Wuketits

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  • Vertreter der evolutionären Erkenntnistheorie

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Politische Philosophie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1867–1956 | Julien Benda |

  • Forderte ein Vereintes Europa (Untersuchung über die europäische Nation (1933))
  • Schrieb gegen den Nationalsozialismus (Die Schicksalsprüfung der Demokratien (1942))

| |- | 1869–1966 | Friedrich Wilhelm Foerster |

  • Moralphilosoph
  • Kriegsgegner – NS-Gegner

| |- | 1888–1985 | Carl Schmitt

Datei:Carl Schmitt als Student 1912.jpg |

  • antiliberaler Gegner des Pluralismus
  • dachte in der Tradition von Hobbes und Machiavelli
  • stand dem Nationalsozialismus nahe

| |- | 1899–1973 | Leo Strauss |

  • Neokonservatismus

| |- | 1899–1992 | Friedrich August von Hayek

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  • sozioökonomische und politische Philosophie des Liberalismus
  • Verfassung einer Gesellschaft freier Menschen
  • Theorie der kulturellen Evolution und des menschlichen Zusammenlebens in arbeitsteiligen Gesellschaften
  • Kritiker der Anmaßung von Wissen und des Kollektivismus

| |- | 1901–1985 | Eric Voegelin |

  • Staatstheorie

| |- | 1901–1990 | Michael Oakeshott

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  • erkenntnistheoretischer Idealismus
  • es gibt keine objektiven Theorien (Interpretationismus)
  • politische Handlungen sind bestimmt durch gesellschaftliche Regeln („rule of law“), die als Maß des Guten und des Bösen gelten
  • der Staat ist eine Vereinigung, in der die moralische Autonomie im Rahmen der Regeln gewährleistet wird, und damit Voraussetzung distributiver Gerechtigkeit
  • ein staatlicher Perfektionismus beinhaltet immer die Gefahr des Totalitarismus, deshalb gewährleistet allein politische Rationalität eine demokratische Gesellschaft

| |- | 1902–1992 | Günther Anders |

  • Pazifist und Atomgegener
  • warnte vor der Zerstörung der Humanität

| |- | 1905–1983 | Raymond Aron

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  • Kritiker des Totalitarismus
  • Dialektik von Frieden und Krieg
  • Analyse der modernen Industriegesellschaften

| |- | 1906–1975 | Hannah Arendt

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| |- | 1909–1997 | Isaiah Berlin

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  • Negative und Positive Freiheit

| |- | 1921–2002 | John Rawls |

| |- | 1930–1992 | Allan Bloom |

  • Kulturkritiker, wandte sich gegen den Egoismus in der modernen Gesellschaft

| |- | 1932–2003 | Ernst Vollrath |

  • Theorie des Politischen (in Anlehnung an Arendt)

| |- | * 1933 | Amartya Sen

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| |- | 1938–2002 | Robert Nozick |

  • Libertäre Gesellschaftstheorie als Kontrapunkt zu Rawls

| |- | * 1943 | Otfried Höffe |

  • Kantianer, Rechts- und Staatsphilosophie

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Kommunitarismus[Bearbeiten]

Unter Kommunitarismus versteht man eine politische Philosophie, die die Verantwortung des Individuums gegenüber seiner Umgebung und die soziale Rolle der Familie betont. Nur auf der Basis dieser gemeinsamen Wertvorstellungen, vor allem auf der Grundlage einer gemeinschaftlichen Konzeption des Guten, könne sinnvoll über die Grundsätze der Gerechtigkeit verhandelt werden. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | * 1929 | Amitai Etzioni |

  • Die aktive Gesellschaft

| |- | * 1929 | Alasdair MacIntyre

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  • will an die Tugendlehre von Aristoteles anknüpfen

| |- | * 1931 | Charles Taylor

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  • “westliche Identität”

| |- | * 1935 | Michael Walzer

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| |- | 1939–2017 | Benjamin R. Barber

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| |- | * 1953 | Michael Sandel

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  • kritisiert das Fehlen sozialer Werte bei Rawls

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Neomarxismus und Kritische Theorie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1873–1937 | Max Adler |

| |- | 1891–1937 | Antonio Gramsci

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| |- | 1885–1971 | Georg Lukács

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| |- | 1892–1940 | Walter Benjamin

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| |- | 1885–1975 | Ernst Bloch

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| |- | 1895–1973 | Max Horkheimer

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  • grundsätzliche Kritik der „bürgerlichen Gesellschaft“
  • prägte den Begriff der instrumentellen Vernunft
  • Begründer und Herausgeber der Zeitschrift für Sozialforschung

| |- | 1898–1979 | Herbert Marcuse

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| |- | 1899–1990 | Alfred Sohn-Rethel |

  • Materialistische Erkenntnistheorie
  • Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches

| |- | 1903–1969 | Theodor W. Adorno

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| |- | 1906–1985 | Wolfgang Abendroth |

| |- | 1907–1995 | Leo Kofler |

  • eigenständige Kritische Theorie

| |- | 1927–2009 | Leszek Kołakowski

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| |- | 1927–2011 | Hans Heinz Holz |

| |- | * 1929 | Jürgen Habermas

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| |- | 1931–2012 | Alfred Schmidt

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  • „Pionier einer undogmatisch-emanzipatorischen Marx-Rezeption“

| |- | * 1933 | Antonio Negri

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| |- | 1934–2004 | Peter Bulthaup |

| |- | * 1941 | Domenico Losurdo |

| |- | 1943–2013 | Costanzo Preve

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  • Antiliberalismus

| |- | * 1949 | Axel Honneth

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  • Theorie der Anerkennung

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Jüdische Philosophie[Bearbeiten]

Der Begriff Jüdische Philosophie bezeichnet die Verbindung philosophischer Studien mit Inhalten der jüdisch-religiösen Traditionen. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1878–1965 | Martin Buber

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| |- | 1880–1950 | Julius Guttmann |

  • Die Philosophie des Judentums (1933) gilt als judentumsgeschichtliches Standardwerk

| |- | 1881–1992 | Mordechai M. Kaplan

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  • Begründer des jüdischen Rekonstruktionismus in den USA
  • religiöser Naturalismus in Anlehnung an John Dewey

| |- | 1886–1929 | Franz Rosenzweig

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  • Interreligiöser Dialog

| |- | 1897–1982 | Gershom Scholem

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  • Arbeitete insbesondere über die Kabbala

|- | 1916–2003 | Emil Fackenheim |

  • Neben Darstellungen der jüdischen Philosophie Arbeiten über den Deutschen Idealismus

| |- | 1923–1987 | Jacob Taubes |

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Religionsphilosophie[Bearbeiten]

Sie ist eine philosophische Disziplin, die die Erscheinungsformen und den theoretischen Gehalt von Religion bzw. Religionen zum Gegenstand hat. Sie versucht, systematisch und rational Antwort zu geben auf Fragen nach der Vernünftigkeit religiöser Aussagen, nach Wesen und Formen von Religionen und ihrer praktischen Bedeutung im Leben des Menschen. Sie kann sich als Religionskritik manifestieren oder auch als sprachphilosophische Analyse der Form religiöser Sprachen. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1853–1924 | Clemens Baeumker |

  • katholischer Philosophiehistoriker

| |- | 1865–1923 | Ernst Troeltsch

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  • Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule
  • Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte

| |- | 1875–1949 | Martin Grabmann |

  • Geschichte der mittelalterlichen Philosophie

| |- | 1878–1944 | Joseph Maréchal

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  • französischer Neuthomist

| |- | 1881–1955 | Pierre Teilhard de Chardin

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  • Leben und Kosmos sind in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung
  • Omegapunkt

| |- | 1882–1937 | Pawel Florenski

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  • Philosoph, Dichter, Theologe, Kunstwissenschaftler, Mathematiker, Naturwissenschaftler – „russischer Leonardo da Vinci“
  • geprägt von der Naturauffassung Goethes und der späten Morallehre Tolstojs
  • Versuch einer Synthese von russischer Religions- und Kulturphilosophie mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts
  • Ziel der Aufhebung der neuzeitlichen Trennung von Menschlichkeit und Wissenschaftlichkeit
  • Metaphysik symbolistischer Ästhetik

| |- | 1882–1973 | Jacques Maritain |

  • Neuthomist, Christlicher Humanismus
  • Wirkte mit an der Formulierung der UN-Erklärung der Menschenrechte

| |- | 1884–1940 | Peter Wust

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  • Christliche Dialog- und Existenzphilosophie

| |- | 1884–1978 | Étienne Gilson |

  • Neuthomist, christliche Philosophie im Mittelalter

| |- | 1885–1965 | Romano Guardini

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  • Existentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens

| |- | 1886–1965 | Paul Tillich

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  • Religiöser Sozialist
  • Nähe zur Kritischen Theorie

| |- | 1886–1968 | Karl Barth

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  • Dialektische Theologie
  • Bekennende Kirche

| |- | 1884–1976 | Rudolf Bultmann

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  • Entmythologisierung der Schrift
  • Existenzialontologie

| |- | 1891–1982 | Alois Dempf |

  • Neuthomist

| |- | 1889–1972 | Erich Przywara |

  • Jesuit, das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen kann das unendliche Sein nie vollständig erfassen

| |- | 1903–1992 | Johannes Baptist Lotz |

  • Neuthomist
  • Existenzialismus

| |- | 1904–1997 | Josef Pieper |

  • Neuthomist
  • Philosophische Anthropologie

| |- | 1904–1998 | Hans-Eduard Hengstenberg |

  • Jedes Seiende enthält Dasein, Wesen und Existenzprinzip

| |- | 1909–1943 | Simone Weil

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  • Mystische Kontemplation und Sozialrevolution

| |- | 1929–2005 | Béla Weissmahr

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  • Begründung der Metaphysik durch das Argument der Retorsion

| |- | * 1934 | Richard Swinburne

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  • Argumentiert für die Existenz Gottes mit der Methode des induktiven Schließens (Gott als Hypothese)

| |- | 1906–1959 | Daniil Leonidowitsch Andrejew

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Rechtsphilosophie[Bearbeiten]

Als Grundlagendisziplin der Rechtswissenschaft wird in der Rechtsphilosophie nach dem Wesen des Rechts, dem Verhältnis von Recht zur Gerechtigkeit und zu sozialen Normen, zur Entstehung und Geltung von Recht gefragt. Im 20. Jahrhundert wurde insbesondere diskutiert, inwieweit Recht ausschließlich auf willkürlicher Setzung beruht (Rechtspositivismus) oder ob es übergeordnete Prinzipien und Normen gibt, die in der Rechtspraxis Anwendung finden (Rechtsrealismus). Beiden Positionen gemeinsam ist die Auffassung, dass auf eine metaphysische Begründung des Rechts verzichtet werden kann. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1851–1911 | Georg Jellinek

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| |- | 1858–1943 | Philipp Heck

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| |- | 1872–1942 | Oskar Kraus |

| |- | 1878–1949 | Gustav Radbruch

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| |- | 1881–1973 | Hans Kelsen

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  • Konsequenter Rechtspositivist
  • Nähe zu Kant und zum kritischen Rationalismus

| |- | 1904–1977 | Hans Welzel |

| |- | 1907–1992 | H. L. A. Hart |

  • Rechtsphilosoph, gemäßigter Rechtspositivismus

| |- | 1912–2000 | Helmut Coing |

  • knüpft an die Wertphilosophie Max Schelers und Nicolai Hartmanns an
  • schuf die Gerechtigkeitskategorie der „iustitia protectiva“, die den Staat zum Schutz des einzelnen in die Pflicht nimmt

| |- | 1931–2013 | Ronald Dworkin

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  • Rechtsphilosoph
  • egalitäre Gerechtigkeitstheorie

| |- | * 1939 | Richard Posner

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  • Vertreter des Law-and-Economics-Ansatzes mit der Forderung nach einer ökonomischen Analyse des Rechts

| |- | * 1937 | Norbert Hoerster |

  • Interessenethik statt Menschenwürde, Rechtspositivismus wie H.L.A. Hart, skeptische Religionsphilosophie

| |- | * 1945 | Robert Alexy

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| |- | * 1964 | Dietmar von der Pfordten

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  • Verbindet Rechtsphilosophie mit der Sozialphilosophie
  • „Normativer Individualismus“ in der Rechtsethik

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Medien- und Technikphilosophie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1910–1990 | Max Bense

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| |- | 1911–1980 | Marshall McLuhan

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  • Die Gutenberg-Galaxis: Das Ende des Buchzeitalters
  • Das globale Dorf
  • Understanding Media
  • The medium is the message.

| |- | 1920–1991 | Vilém Flusser |

  • Neue Medien als Chance
  • Ausgang bei Heidegger

| |- | * 1932 | Paul Virilio |

  • Medienkritiker
  • Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft (Dromologie)

| |- | 1943–2011 | Friedrich Kittler |

  • Aufschreibesysteme 1800/1900
  • Grammophon Film Typewriter

| |- | * 1947 | Bruno Latour

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Wissenschaftstheorie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1896–1961 | Ludwik Fleck |

  • Einfluss des Denkstils und des Denkkollektivs auf Theorien

| |- | 1900–1990 | Richard Bevan Braithwaite |

| |- | 1906–1987 | Gustav Bergmann

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| |- | * 1919 | Mario Bunge

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  • Anschluss an Erkenntnisse des logischen Empirismus, des kritischen Rationalismus und der Systemtheorie
  • vertritt wissenschaftlichen Realismus und Rationalismus
  • Entwurf eines emergentistischen Materialismus
  • Verteidigung des Determinismusprinzips
  • Hauptwerk: Achtbändiger Treatise on Basic Philosophy (1974–1989)

| |- | 1922–1996 | Thomas Samuel Kuhn |

  • The Structure of Scientific Revolutions – Paradigmenwechsel

| |- | 1922–1974 | Imre Lakatos

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  • Verband die Theorie Poppers mit Kuhn

| |- | 1922–2014 | Patrick Suppes |

| |- | * 1923 | Adolf Grünbaum |

  • Wissenschaftstheorie der Physik

| |- | 1923–1991 | Wolfgang Stegmüller |

  • Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus

| |- | 1924–1994 | Paul Feyerabend

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| |- | 1924–1967 | Norwood Russell Hanson |

  • empiristischer Holismus

| |- | * 1936 | Ian Hacking

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| |- | * 1938 | Joseph D. Sneed |

| |- | * 1939–2017 | Bernulf Kanitscheider |

| |- | * 1941 | Larry Laudan |

| |- | * 1941 | Bas van Fraassen |

  • Konstruktiver Empirismus

| |- | * 1943 | Nancy Cartwright

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| |- | * 1946 | Paul Hoyningen-Huene

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| |- | * 1951 | Sandra Mitchell |

  • erforscht komplexe Systeme und tritt für einen „integrativen Pluralismus“ ein.

| |- | * 1952 | John Dupré |

| |- | 1954–2007 | Peter Lipton |

| |- | * 1960 | Nassim Nicholas Taleb

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| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Methodischer Konstruktivismus[Bearbeiten]

Programm und Ziel des methodischen Konstruktivismus besteht darin, die Erzeugung der Gegenstände einer Wissenschaft durch die Angabe der methodisch nötigen Schritte und normgebenden Regeln zu rekonstruieren, die ihrer methodisch kontrollierten und regelgemäßen Konstruktion oder „Konstitution“ zugrunde liegen und beachtet werden müssen, wenn jene „in der Tat“ verwirklicht werden sollen. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1881–1954 | Hugo Dingler |

  • Ideengeber – Schöpfer der Protophysik
  • pragmatische Erkenntnistheorie
  • problematische Rolle in der NS-Zeit

| |- | 1915–1994 | Paul Lorenzen

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| |- | 1905–1976 | Wilhelm Kamlah |

  • Sprach- und Wissenschaftskritik
  • Philosophische Anthropologie

| |- | * 1932 | Kuno Lorenz |

  • Dialogische Anthropologie

| |- | * 1936 | Jürgen Mittelstraß

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  • Wissenschaftstheorie, Enzyklopädie, geschichtliche Konstanzer Schule

| |- | * 1935 | Friedrich Kambartel |

  • Praktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie

| |- | * 1937 | Christian Thiel |

| |- | * 1942–2016 | Peter Janich

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| |- | * 1944 | Carl Friedrich Gethmann |

| |- | * 1960 | Armin Grunwald

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| |- | * 1964 | Dirk Hartmann |

  • Wissenschaftstheorie der Psychologie

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Radikaler Konstruktivismus[Bearbeiten]

Die Kernaussage des radikalen Konstruktivismus ist, dass eine Wahrnehmung kein Abbild einer bewusstseinsunabhängigen Realität liefert, sondern dass Realität für jedes Individuum immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung darstellt. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich; jede Wahrnehmung ist vollständig subjektiv. Darin besteht die Radikalität (Kompromisslosigkeit) des radikalen Konstruktivismus. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1886–1980 | Jean Piaget

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| |- | 1911–2002 | Heinz von Foerster

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| |- | 1917–2010 | Ernst von Glasersfeld

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  • Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut
  • Die Funktion der Kognition ist im biologischen Sinn adaptiver Art und zielt auf Passung oder Viabilität
  • Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der ‚Erkenntnis‘ einer objektiven, ontologischen Realität
  • Organismen neigen zur Wiederholung, zur Erinnerung, zum Vergleichen und zum Bewerten
  • Erkenntnis ist ein Prozess von Perturbation und Akkommodation mit dem Gleichgewicht der Äquilibration

| |- | 1921–2007 | Paul Watzlawick |

  • arbeitete als Psychologe mit Gregory Bateson an der Doppelbindungstheorie
  • Kommunikationstheoretiker:
    • Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt
    • Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt
    • Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten
    • Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär
  • Förderte den radikalen Konstruktivismus mit populären Büchern: Die erfundene Wirklichkeit, Anleitung zum Unglücklichsein

| |- | * 1928 | Humberto Maturana

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| |- | * 1940 | Siegfried J. Schmidt |

|- | 1946–2001 | Francisco Varela

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| |- | * 1948 | Kersten Reich |

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Strukturalismus und Poststrukturalismus[Bearbeiten]

Strukturalismus ist ein Sammelbegriff für interdisziplinäre Methoden und Forschungsprogramme, die Strukturen und Beziehungsgefüge in den weitgehend unbewusst funktionierenden Mechanismen kultureller Symbolsysteme untersuchen. Im Poststrukturalismus stehen stärker historische Diskontinuitäten und die kritische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von sprachlicher Praxis und sozialer Wirklichkeit im Zentrum der Betrachtungen. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1857–1913 | Ferdinand de Saussure

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  • Sprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde

| |- | 1896–1982 | Roman Jakobson

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  • Jede sprachliche Mitteilung enthält die sechs Faktoren Kontext, Botschaft, Sender, Empfänger, Kontakt, Code
  • Prägte auch die Begriffe Ikonizität (Ähnlichkeit) und Kontrast (Indexikalität).
  • Lehnte die von Saussure postulierte Arbitrarität der Sprache ab, da Zeichen Teil eines Regelsystems sind.

| |- | 1908–2009 | Claude Lévi-Strauss

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  • Ethnologe und Anthropologe
  • Setzte als erster den Strukturalismus ein.

| |- | 1901–1981 | Jacques Lacan

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  • Psychoanalytiker
  • Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen

| |- | 1902–1976 | Émile Benveniste |

  • Kategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig.

| |- | 1913–2005 | Paul Ricœur

|

  • Phänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger
  • Geschichtsphilosophie

| |- | 1915–1980 | Roland Barthes |

| |- | 1918–1990 | Louis Althusser |

  • Interpretierte Marx strukturalistisch

| |- | 1919–1983 | Paul de Man |

  • Amerikanischer Vertreter der Dekonstruktion

| |- | 1926–1984 | Michel Foucault

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  • Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
  • Diskursanalyse als Archäologie des Wissens

| |- | 1930–2004 | Jacques Derrida

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  • différance

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Postmoderne[Bearbeiten]

Die Postmoderne beleuchtet im allgemeinen Sinn den Zustand der abendländischen Gesellschaft, der Kultur und der Kunst „nach“ der Moderne. Im philosophischen Sinn wendet sie sich gegen bestimmte Institutionen, Methoden, Begriffe und Grundannahmen der Moderne und versucht diese aufzulösen bzw. reflektierend zu überwinden. Die Vertreter der Postmoderne kritisieren das Innovationsstreben der Moderne als lediglich habituell und automatisiert. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1917–2003 | Leslie Fiedler

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  • Führte den Begriff Postmoderne in die Literaturwissenschaft ein

| |- | 1925–1995 | Gilles Deleuze

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| |- | 1924–1998 | Jean-François Lyotard

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  • Kommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln
  • Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse

| |- | 1929–2007 | Jean Baudrillard

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  • Antimedientheorie
  • Verführung des Konsumenten

| |- | 1933–2004 | Susan Sontag

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  • gesellschaftskritische Kunstphilosophin

| |- | 1937–2015 | André Glucksmann

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  • Diskurs über den Krieg

| |- |- | 1930–2019 | Michel Serres

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| |- | * 1942 | Giorgio Agamben

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  • Durch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören

| |- | * 1947 | Peter Sloterdijk

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| |- | * 1952 | Francis Fukuyama

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  • Das Ende der Geschichte

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Feministische Philosophie[Bearbeiten]

Sie bezeichnet verschiedene, zumeist von Frauen vertretene Ansätze in der Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Gegenwartsphilosophie, die sich mit Fragen nach den Konstruktionen der natürlichen und der soziokulturellen Differenz der Geschlechter in der Geschichte und der Gegenwart und deren Auswirkungen auf Philosophie, Kunst, Wissenschaft sowie auf die Situation der Frau in einer männlich dominierten Welt beschäftigen. Grundlegend ist hierbei die Untersuchung der historisch-philosophischen Konzepte von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“. |- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1908–1986 | Simone de Beauvoir

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| |- | * 1930 | Luce Irigaray |

  • Psychoanalytikerin (Der Spiegel des anderen Geschlechts)

| |- | * 1935 | Sandra Harding |

| |- | * 1941 | Julia Kristeva

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  • Poststrukturalistin

| |- | * 1944 | Donna Haraway

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  • Naturwissenschaftshistorikerin, befasst sich mit Fragen von Macht und Lust

| |- | * 1956 | Judith Butler

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  • dekonstruktivistischer Feminismus

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Neuer Realismus[Bearbeiten]

Der neue Realismus ist eine philosophische Schule des 21. Jahrhunderts mit Wurzeln im 20. Jahrhundert. Sie teilt signifikante Argumente des spekulativen Realismus und der Object-Oriented Ontology |- | * 1949 | Slavoj Žižek

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| |- | * 1980 | Markus Gabriel

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  • Sinnfeld-Ontologie – alles existiert nur, weil es in einem Sinnfeld erscheint, von denen wiederum unbegrenzt viele existieren.
  • vergleiche mit dem Naiver Realismus
  • Kritik an den Überlegungen von Immanuel Kant zur Erkenntnis, etwa dem Ding an sich.
  • Etwa eine umfassende Weltformel – im Sinne, dass alles mit allem zusammenhänge – gibt es nicht.

| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Afrikanische Philosophie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | * 1931 | John Mbiti |

| |- | * 1931 | Kwasi Wiredu |

  • „Begriffliche Dekolonisation“ (Conceptual decolonialization)
  • Konsensethik

| |- | * 1942 | Paulin J. Hountondji

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  • Es gibt kein nachvollziehbares, unwandelbares, kollektives Denksystem aller Afrikaner

| |- | 1944–1995 | Henry Odera Oruka |

  • Projekt der „Sage-Philosophy“ (Weisheitsphilosophie)
  • „Parental Earth Ethics“

| |- | * 1954 | Anthony Appiah

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| |- | colspan="4" style="background:#eee;" |

Indische Philosophie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1861–1941 | Rabindranath Thakur

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  • Nobelpreis für Literatur 1913
  • Modernisierer der bengalischen Literatur und Kunst
  • Kultur- und Sozialreformer

| |- | 1863–1902 | Vivekananda

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| |- | 1869–1948 | Mohandas Karamchand Gandhi

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  • politischer und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung
  • Konzept des gewaltfreien Widerstands

| |- | 1872–1950 | Aurobindo Ghose

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  • Hindu-Mystiker und indischer Nationalist
  • Verbindung humanistischer Bildung mit spirituellen Weisheitslehren
  • Integraler Yoga, Evolution des Bewusstseins, Übermensch

| |- | 1877–1947 | Ananda Kentish Coomaraswamy

|

  • Philosophie der indischen Kunst
  • Metaphysiker und Traditionalist

| |- | 1879–1950 | Ramana Maharshi

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| |- | 1888–1975 | Sarvepalli Radhakrishnan

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  • Erster Vizepräsident und zweiter Präsident Indiens
  • Religionsphilosoph und Vordenker des Neohinduismus

| |- | 1889–1950 | Sahajanand Saraswati |

  • Intellektueller und Sozialreformer
  • Linguist, Soziologe, Historiker
  • Politiker, Nationalist und Marxist

| |- | 1893–1963 | Rahul Sankrityayan

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  • Linguist, Indologe, Soziologe, Historiker
  • Vater der indischen Reiseliteratur
  • Nationalist und Marxist

| |- | 1895–1986 | Jiddu Krishnamurti

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  • Theosoph
  • geistige Freiheit durch Meditation

| |- | 1918–2008 | Maharishi Mahesh Yogi

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| |- | 1931–1990 | Osho

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Chinesische Philosophie[Bearbeiten]

|- ! Periode ! Philosoph ! Philosophie ! Allgemeine Geschichte |- | 1866–1925 | Sun Yat-sen

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| |- | 1873–1929 | Liang Qichao

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  • Journalist, Dichter und Romancier
  • moderne Historiographie
  • Studium der Philosophen der westlichen Aufklärung
  • Verfechter einer Modernisierung Chinas und einer konstitutionellen Monarchie

| |- | 1885–1968 | Xiong Shili |

| |- | 1886–1973 | Zhang Dongsun

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  • studierte Kant und Bergson
  • Verfechter der Philosophie Bertrand Russells
  • chinesischer Liberaler und Kritiker des Marxismus
  • Vertreter der ursprünglichen Chinesischen Demokratischen Liga

| |- | 1891–1962 | Hu Shi

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  • Mitbegründer der Literarischen Revolution und „Vater“ der Intellektuellen Renaissance in China
  • Hauptvertreter des frühen chinesischen Liberalismus
  • Verfechter des Pragmatismus von John Dewey
  • Interpretation klassisch-chinesischer Philosophen als Erbe wissenschaftlicher Methode ohne legendenhaften Mystizismus

| |- | 1895–1984 | Jin Yuelin

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  • moderne Logik

| |- | 1895–1990 | Feng Youlan

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  • Geschichte der chinesischen Philosophie
  • rationalistische neo-konfuzianische Metaphysik

| |- | 1909–1978 | Tang Junyi |

  • neuer Konfuzianismus
  • beeinflusst durch Platon und Hegel

| |- | 1899–1977 | Thomé H. Fang

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  • Vergleich und Verschmelzung der altgriechischen, abendländischen und chinesischen Philosophie
  • Geschichte des Buddhismus
  • neuer Konfuzianismus, wobei daoistische Gedanken einbezogen werden

| |- | 1909–1995 | Mou Zongsan |

  • neuer Konfuzianismus
  • chinesischer Traditionalismus
  • übersetzte die drei Kritiken Kants ins Chinesische

| |- | 1926–2002 | Wang Ruoshui

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| |- | * 1940 | Tu Wei-ming |

  • konfuzianische Ethik

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Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

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