Differenzierbare Mannigfaltigkeit/de Rham-Komplex/Riemannsche Flächen/Textabschnitt

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Auf einer -differenzierbaren Mannigfaltigkeit bilden die (reell- oder komplexwertigen) -Differentialformen eine Garbe . Die äußere Ableitung definiert einen Garbenhomomorphismus


Definition  

Es sei eine -dimensionale -reelle Mannigfaltigkeit. Man nennt den durch die äußeren Ableitungen gegebenen Garbenkomplex

den de-Rham-Komplex auf .

Wichtige Eigenschaften der äußeren Ableitung werden in Fakt formuliert. Ferner ist wegen des Lemmas von Poincaré für Differentialformen der Komplex ab der Stelle als Garbenkomplex exakt. Öfters ergänzt man links den Komplex durch die Garbe der lokal konstanten Funktionen mit Werten in oder in , um überall Exaktheit zu erreichen. In der gegebenen Form ist der Komplex aber gerade eine Auflösung dieser lokal konstanten Garbe. Die globale Auswertung ist im Allgemeinen nicht exakt, vielmehr die Grundlage für die Einführung der de-Rham-Kohomologie.


Definition  

Es sei eine -dimensionale -reelle Mannigfaltigkeit. Man definiert über den de-Rham-Komplex die -te de-Rham-Kohomologie von durch

Eine -te de Rham-Kohomoloieklasse wird also durch eine geschlossene -te Differentialform repräsentiert, wobei zwei Differentialformen die gleiche Klasse definieren, wenn ihre Differenz eine exakte Differentialform ist.

Für eine riemannsche Fläche ist die komplexwertige Version des de-Rham-Komplexes (mit den lokal konstanten Funktionen) gleich

Die Kerngarbe

ist die Garbe der geschlossenen differenzierbaren komplexwertigen -Formen. Mit kann man diesen exakten Komplex in zwei kurze exakte Garbensequenzen aufspalten, nämlich

und



Korollar  

Für die Garbe der lokal konstanten -wertigen Funktionen auf einer riemannschen Fläche gilt

und

Beweis  

Wir arbeiten mit der kurzen exakten Garbensequenz

die sich aus dem (komplexwertigen) de-Rham-Komplex ergibt, wenn man setzt. Aufgrund der langen exakten Kohomologiesequenz in Verbindung mit Fakt ist

Wegen der Linksexaktheit der globalen Auswertung ist

und somit stimmt der obige Ausdruck mit der Definition der ersten de-Rham-Kohomologie überein. Für den zweiten Teil siehe Aufgabe.