Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Erstellung eines OER-Lehrbuchs zum Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrecht
Erstellung eines OER-Lehrbuchs zum Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrecht[Bearbeiten]Gemeinsam mit vielen anderen Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen aus ganz Deutschland habe ich im Rahmen der Förderung durch das Fellow-Programm Freies Wissen ein Lehrbuch zum Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrecht sowie ein das Lehrbuch begleitendes Fallrepetitorium verfasst. Beide Werke sind offen lizenziert und können damit als Grundlage für viele weitere OER-Projekte dienen. OER steht für „open educational resources“, es geht also um die Erstellung freier Bildungsmaterialien. Mit der Erstellung eines OER-Lehrbuchs zum Verwaltungsrecht soll der Versuch unternommen werden, die Idee offener Bildungsmaterialien in den Bereich juristischer Ausbildungsliteratur zu tragen und konkurrenzfähig zu etablieren. Das Fallrepetitorium kann seit Oktober 2019 auf der Verlagshomepage kostenlos heruntergeladen, im Buchhandel käuflich erworben und auf Wikibooks.org kostenlos gelesen und bearbeitet werden. Das Lehrbuch kann seit Februar 2020 auf der Verlagshomepage kostenlos heruntergeladen, im Buchhandel käuflich erworben und auf Wikibooks.org kostenlos gelesen und bearbeitet werden. Konzeptionell ist das Lehrbuch auf eine Darstellung der Grundlagen des examensrelevanten Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrechts angelegt. Aus verwaltungsprozessualer, weil klausurrelevanter Perspektive werden die zentralen Strukturen und Probleme des allgemeinen Verwaltungsrechts und der relevanten Bezüge zum besonderen Verwaltungsrecht wissenschaftlich aufbereitet. Begleitend dazu erscheint ein Fallrepetitorium, das anhand von 16 großen Fällen die Praxis der Erstellung juristischer Gutachten bei der Lösung von Klausuren aufzeigt. A. Autor[Bearbeiten]
B. Herausforderungen[Bearbeiten]Bisher finden sich im Bereich der Rechtswissenschaften kaum Ansätze nichtkommerzieller Nutzung wissenschaftlicher Ausarbeitungen (erste Ansätze etwa bei www.jurawiki.de). Auch im Lehrbuchsegment wird der Markt von kostenpflichtigen Angeboten bestimmt, die sich zudem oftmals an den landesspezifischen Normen größerer Flächenbundesländer orientieren, weil in kleineren Bundesländern wie Berlin oder dem Saarland eine Kommerzialisierung nicht lohnt (in dieser Lücke haben sich erste kostenlose Projekte etablieren können wie die Saarheimer Fälle oder darauf aufbauend die Berliner Hauptstadtfälle). Gleichwohl produzieren insbesondere der wissenschaftliche Mittelbau, aber auch die Hochschullehrer und -lehrerinnen mit Vorlesungsskripten und Falllösungen einen breiten Fundus wissenschaftlicher Ausbildungsliteratur, der jedoch mangels klarer Lizenzbestimmungen und späterer Kommerzialisierungsinteressen Nutzungsbeschränkungen unterliegt und die deshalb häufig einer Weiterverwendung nicht zugänglich sind. Dies führt dazu, dass das Rad immer wieder neu erfunden werden muss: Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen fangen stets mit der Neuerstellung von Übungsfällen und stoffaufbereitenden Skripten an, anstatt ihre Zeit in Mitarbeit an und Verbesserung von bereits in Grundlagen aufbereitetem Wissen zu investieren. Mit dem Projekt eines OER-Lehrbuchs wird eine zentrale Herausforderung für freie Bildungsmaterialien im Bereich der Rechtswissenschaften angenommen: Vertrauen in die Qualität. Einer Studie zur Zukunft des Lehrbuchs nach sind sich Studierende oft der Qualität von kostenlosen Online-Inhalten nicht sicher; die Lernmaterialien seien zwar einfach und kostenlos zu beschaffen, es bestehe aber häufig die Befürchtung, dass die Lernmaterialien nicht hochwertig seien. Rechtswissenschaftliche Ausbildungsliteratur muss den Anspruch an ein kompaktes, aktuelles und verständliches Nachschlagewerk erfüllen, das die wissenschaftlich relevanten Themen aufgreift, ausbildungs- und examensrelevant aufbereitet und gezielt wissenschaftlich vertieft. Kommerzielle Lehrbuchliteratur wird im Wesentlichen von Hochschullehrern und –lehrerinnen publiziert, die mit Ihrem Namen für eine bestimmte Qualität der Veröffentlichung stehen. Über neue Auflagen wird die Aktualität der Veröffentlichungen nachgewiesen. Um dieses „Vertrauens-Monopol“ in kommerzielle Ausbildungsliteratur "anzugreifen", soll das OER-Lehrbuch um eine von mir verantwortete Herausgeberschaft konzipiert werden. Die einzelnen Abschnitte sollen mittels namentlicher Verbürgung von zuständigen Autoren für einzelne Kapitel und die redaktionelle Betreuung durch den Herausgeber Vertrauen in die Qualität der Veröffentlichung schaffen. Aufgrund des wissenschaftlichen Anspruchs des Buches soll es zitierfähig sein. Soweit realisierbar, soll das Lehrbuch in einem renomierten Verlag erscheinen, um auch darüber das Vertrauen der Studierenden in die Qualität der offen lizenzierten Lernresource zu erhöhen. C. Vollständige Dokumentation des Projektverlaufs nach Arbeitsschritten[Bearbeiten]Im Sinne offener Wissenschaft wurde das Projekt von Beginn an umfassend auf dieser Wikiversity-Projektseite dokumentiert. Von der Bewerbung über die Phase der Konzeption, der Gewinnung von Autor*innen, der Ausarbeitungsphase bis hin zur Publikation sind die Arbeitsschritte hier abgebildet worden, um für künftige Projekte das gewonnene Know-How verfügbar zu machen. I. Schritt 1: Bewerbung und Zusage[Bearbeiten]Bewerbung und Zusage erfolgten im Zeitraum Mai/Juni 2018. Die Bewerbungsunterlagen können hier eingesehen werden: Bewerbung und Zusage. II. Schritt 2: Konzeption des Lehrbuchs[Bearbeiten]Ab September 2018 habe ich mit der Konzeption des Lehrbuchs begonnen. Dafür konnte ich bereits auf von mir erstellte Vorarbeiten im Rahmen meiner Tätigkeit als Tutor am Fachbereich Rechtswissenschaft der FU Berlin zurückgreifen. Die vollständige Konzeption des Lehrbuchs (dies umfasst sowohl das didaktische Konzept, den Zeitplan als auch die Struktur des Lehrbuchs, die Themen und die zuständigen Autor*innen) ist hier dokumentiert: Konzeption des Lehrbuchs. III. Schritt 3: Gewinnung von Autor*innen[Bearbeiten]Ab September 2018 habe ich mit der Gewinnung von Autor*innen begonnen. Wie sich die Autor*innensuche gestaltete, welche Mittel ich zur Kontaktaufnahme genutzt habe und welche Autor*innen am Ende am Projekt mitgewirkt haben, ist hier dokumentiert: Gewinnung von Autor*innen. IV. Schritt 4: Erarbeitung von Autor*innenhinweisen[Bearbeiten]Ab Oktober 2018 habe ich für die Autor*innen erste Autor*innenhinweise erarbeitet, um die Einheitlichkeit der Bearbeitung sowohl in formaler als auch didaktischer Hinsicht sicherzustellen. Schritt 4 ist hier dokumentiert: Erarbeitung von Autorenhinweisen. V. Zwischenbericht[Bearbeiten]Eine kürzere Dokumentation des Projektverlaufs bis zum Ende des Jahres 2018 findet sich im Zwischenbericht. VI. Schritt 5: Erarbeitung des Lehrbuchs durch die Autor*innen, Review und Finalisierung[Bearbeiten]Ab Oktober 2018 begann der größte Block des Projekts: Die Autor*innen und ich haben mit der Ausarbeitung unserer Beiträge begonnnen. Ab dem 28.2.19 habe ich mit dem Review der eingesendeten Beiträge begonnen. Ein Großteil der Beiträge wurde pünktlich bei mir eingereicht, die restlichen Beiträge kamen im Laufe des März, einige wenige im Laufe des April 2019. Die von mir gereviewten Beiträge wurden sodann von den Autor*innen finalisiert und mir wieder zugesendet. Die finalisierten Beiträge habe ich in einem Gesamtdokument zusammengeführt und Randnummern vergeben. Das Gesamtdokument wurde sodann neuerlich an alle Autor*innen versendet, um letzte Korrekturen vornehmen und insbesondere anhand der gesetzten Randnummern die Beiträge gezielt mit denen der anderen Autor*innen verknüpfen zu können. Die so finalisierten Fassungen habe ich in einer Gesamtdatei zusammengeführt und in eine veröffentlichungsreife Form gegossen. Schritt 5 ist hier ausführlich dokumentiert: Erarbeitung des Lehrbuchs durch die Autor*innen. VII. Schritt 6: Sondierung geeigneter Publikationsformen[Bearbeiten]Ab Oktober 2018 habe ich angefangen, mich mit den Möglichkeiten einer Veröffentlichung des Lehrbuchs auseinanderzusetzen. Schritt 6 ist hier dokumentiert: Sondierung geeigneter Publikationsformen. VIII. Abschlussbericht[Bearbeiten]Zum Projektende am 22./23.5.2019 wurde ein Abschlussbericht verfasst, der hier gelesen werden kann: Abschlussbericht. IX. Schritt 7: Publikation[Bearbeiten]Ab Juli 2019 begann dann die Publikationsphase, in der ich mich auf Grundlage des erarbeiteten Lehrbuchs (s. Schritt 5) und der sondierten Publikationsformen (s. Schritt 6) um die Veröffentlichung gekümmert habe. Das Lehrbuch wird im De Gruyter Verlag veröffentlicht, das Fallrepetitorium im Carl Grossmann Verlag. Beide Werke werden zudem als Wikibook auf wikibooks.org veröffentlicht. Der Hintergrund, die Konditionen und der Prozess der Veröffentlichung sind hier dokumentiert: Publikation. X. Schritt 8: Werbung[Bearbeiten]Um die Verbreitung von Fallrepetitorium und Lehrbuch zu fördern, sind verschiedene kleine Werbemaßnahmen geplant, die hier näher dokumentiert werden. An dieser Stelle sei zudem auf die Dokumentation der mit dem Projekt besuchten Veranstaltungen unter D. hingewiesen, bei denen ich natürlich auch auf mein Projekt aufmerksam gemacht habe. Feedback[Bearbeiten]Lehrbuch und Fallrepetitorium finden gute Annahme. Das Fallrepetitorium wurde bis zum 20.3.2020 rund 2000 Mal von der Verlagshomepage heruntergeladen. Welche Verbreitung die pdf-Datei selbst gefunden hat und wieviele Zugriffe es auf die Wikibooks-Seite gibt, ist nicht dokumentiert. Bis Anfang März 2020 wurden zudem 108 Printexemplare des Fallrepetitoriums verkauft. Das Lehrbuch wurde von De Gruyter bis zum 19.3.2020 128 Mal verkauft. Damit wurde der Von De Gruyter kalkulierte Absatz von 100 Druckexemplaren bereits nach knapp zwei Monaten seit der Veröffentlichung übertroffen. Auf Refubium, dem Repositorium der Freien Universität, fanden bis 8.4.2020 1489 Zugriffe auf die OA-Version des Lehrbuchs statt. D. Fellow-Programm und weitere Veranstaltungen[Bearbeiten]Das Fellowship wurde durch mehrere Qualifizierungsworkshops angereichert. Darüber hinaus sind die von mir besuchten und organisierten Veranstaltungen im Zusammenhang mit meinem Projekt im Folgenden dokumentiert. I. Fellow-Programm Auftaktwochenende (21. - 23. September 2018)[Bearbeiten]
Am 18. und 19.10.2018 habe ich die jurOA-Tagung "Open Access für die Rechtswissenschaft - Pflicht oder Privatsache?" in Frankfurt am Main besucht, die u.a. von Hanjo Hamann, seinerseits Fellow des Programms Freies Wissen im Programmjahr 2016/2017, ausgerichtet wurde. Im Gebäude des Exzellenzclusters Normative Ordnungen der Goethe-Universität haben sich Vertreter*innen aus Wissenschaft, Verlagswelt und Bibliotheken zu einem interessanten Austausch über die Potentiale von open access in der Rechtswissenschaft zusammen gefunden. Dabei wurden sowohl bereits etablierte open-access-Projekte in der Rechtswissenschaft vorgestellt, als auch intensiv über die Rolle der Wissenschaftler*innen, Verlage und Bibliotheken für die Öffnung der Rechtswissenschaft für open access diskutiert. Ich konnte die Tagung nutzen, um mit Vertreter*innen der Verlage und Bibliotheken über das Lehrbuchprojekt ins Gespräch zu kommen und mich mit Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen. Zugleich habe ich viele neue Ideen und Impulse zum Thema open access in der Rechtswissenschaft mitgenommen.
Am 6. November 2018 habe ich einen open access Workshop der Staatsbibliothek zu Berlin besucht, der in Kooperation mit dem Open Access-Büro Berlin veranstaltet wurde. Neben dem spannenden Austausch über die Perspektiven von open access in den Rechtswissenschaften hatte ich zugleich Gelegenheit, mit Dr. Christina Riesenweber, der Open-Access-Beauftragten der Freien Universität Berlin sowie mit Frau Dr. Agnieszka Wenninger, der Open-Access-Referentin der Freien Universität Berlin über Kooperationsmöglichkeiten für das Lehrbuchprojekt ins Gespräch zu kommen.
Am 10. November 2018 habe ich das Lehrbuchprojekt auf der Veranstaltung "JuWiss-Lab - Gute Lehre im Öffentlichen Recht" an der Bucerius Law School in Hamburg im Rahmen einer Postersession vorgestellt.
Am 11. und 12. Februar 2019 fand der Qualifizierungsworkshop des Fellow-Programms im Naturkundemuseum in Berlin statt. Neben einem intensiven Austausch mit den Mentor*innen und Fellows bot der Workshop die Gelegenheit, in verschiedenen Einheiten thematische Aspekte offener Wissenschaft zu tiefen. Das zum Thema Open Educational Resources Erarbeitete ist hier dokumentiert.
Am 24. und 25.5.2019 fand die Abschlussveranstaltung des Fellow-Programms 2018/2019 statt. Im Office von Wikimedia in Berlin kamen alle Fellows ein letztes Mal zum Austausch über unsere Projekte und zum Feiern eines erfolgreichen Projektjahres zusammen. Ich konnte den Ausdruck der ersten Rohfassung des Lehrbuchs präsentieren: 900 Seiten Lehrbuch sind in den vergangenen Monaten entstanden, die demnächst unter offener Lizenz veröffentlicht werden!
Für alle Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Doktorand*innen stellt sich früher oder später die Frage, wie wir unsere Dissertation veröffentlichen. Die FU Berlin empfiehlt allen Wissenschaftler*innen, nach Möglichkeit die digitalen Volltexte ihrer Publikationen im Open Access verfügbar zu machen. Aber was genau ist Open Access, wie veröffentliche ich meine Arbeit Open Access und was habe ich davon? Gemeinsam mit Dr. Agnieszka Wenninger vom Open-Access-Büro der FU Berlin habe ich am Mittwoch, den 19.6.2019 an der Freien Universität Berlin eine Informationsveranstaltung zum Thema "Juristische Dissertationen Open Access veröffentlichen" angeboten. Vom 30.9. bis 2.10.2019 habe ich mein Projekt mit einem Poster auf den Open Access Tagen in Hannover vorgestellt. Auf der Tagung trifft sich die an Open Access interessierte Community und diskutiert über aktuell drängende Fragen. Es war spannend zu sehen, auf wievielen Ebenen der wissenschaftlichen Community Open Access stattfindet: Von Bibliotheken über Universitäten und Forschungseinrichtungen bis hin zu den Verlagen: Alle stellen sich mehr und mehr auf den von der Open Access Bewegung ausgelösten grundlegenden Strukturwandel im wissenschaftlichen Publizieren ein. Besonders interessant waren die Vorträge zur Frage der Finanzierung von Open Access, die auch eine große Rolle bei meinem Lehrbuchprojekt gespielt hat - denn Wissen kostenlos zur Verfügung zu stellen heißt natürlich nicht, dass die Produktion nicht mit Kosten verbunden ist. Viele Tagungsteilnehmer*innen haben sich sehr über mein rechtswissenschaftliches Open Access Projekt gefreut, weil viele die Erfahrung gemacht haben, dass sich unsere Zunft eigentlich nur wenig für dieses Thema interessiert. Dass eine junge Juristengeneration überzeugt von der Idee freien Wissens ist, hört man da natürlich gern! In den Gesprächen ging es viel um die Frage der Finanzierung des Projekts und um die Kooperation mit De Gruyter und dem Carl Grossmann Verlag. Summa summarum gab es viel Lob für das Projekt - ein gutes Gefühl nach all der Arbeit! Fotos zur Tagung habe ich auf meinem Instagram-Account veröffentlicht: https://www.instagram.com/nikolaseisentraut/ Auf der 60. Assistententagung in Trier habe ich am 3.3.2020 einen Vortrag zum Thema "Die Digitalisierung von Forschung und Lehre - auf dem Weg in eine 'öffentliche' Rechtswissenschaft?" halten. Darin habe ich mich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Rechtswissenschaft auseinandergesetzt und neben dem Status quo und den Potentialen der Digitalisierung für eine neue Form offenen Forschens und Lehrens auch den verfassungsrechtlichen Rahmen beleuchtet. Zur Schriftfassung des Beitrags in der OdW 2020, S. 177 ff. Auf den vom 15. - 17.9.2020 wegen Corona online stattfindenden Open-Access-Tagen stelle ich in Anknüpfung an mein Poster aus dem letzten Jahr (s. XIII.) wieder ein Poster aus, das über den aktuellen Projektstand nach Veröffentlichung informiert.
E. Finanzierung des Projekts[Bearbeiten]Eine wichtige Frage für OER ist die nach der Finanzierung.[1] Denn Lehrbuch und Fallrepetitorium werden zwar kostenlos verfügbar sein, das bedeutet jedoch nicht, dass mit der Produktion keine Kosten verbunden wären. Im Sinne offener Wissenschaft möchte ich für das Projekt auch die Kostenseite transparent dokumentieren.
Weder konnte aus den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln an die Autor*innen eine Aufwandsentschädigung gezahlt noch ein im Verhältnis zum Aufwand stehende Entlohnung für den Herausgeber finanziert werden. Würden die - aktuell noch - verbleibenden knapp 2000 Eur als Aufwandsentschädigung von mir einbehalten, betrüge der Stundenlohn bei nur grob geschätzen 520 Stunden Arbeitsaufwand (bei Zugrundelegung von 10 Stunden Arbeit an dem Projekt pro Woche in den Monaten September 2018 - September 2019) 3,85 Eur. Natürlich ist das Projekt aus Überzeugung von der Idee freier Bildungsmaterialien realisiert worden, ohne damit kommerzielle Interessen verfolgen zu wollen. Die Autor*innen haben ehrenamtlich aus Überzeugung von der Sache mitgewirkt; gleiches gilt für den Herausgeber. OER müssen jedoch nachhaltig finanzierbar sein, wenn sie sich als realistische Alternative zu kommerziellen Lehrbuchangeboten etablieren wollen. Modellprojekte wie das Vorliegende müssen Wege aufzeigen, wie nachhaltige Finanzierungsstrukturen geschaffen werden können. Unter ökonomischen Gesichtspunkten hätte das Projekt mindestens einen Kapitalbedarf von 23.000 Eur gehabt (s. sogleich die Modellrechnung für die zweite Auflage, wobei der Arbeitsaufwand gegenüber der Erstauflage geringer veranschlagt wurde). Würde man ein vergleichbares OER-Lehrbuchprojekt realisieren wollen, das sich auch finanziell trägt, müssten also Möglichkeiten gefunden werden, um eine entsprechende Summe einzuwerben. Abzuwarten bleibt, inwieweit mit dem OER-Lehrbuch und Fallrepetitorium weitere Einnahmen generiert werden können. Potentiell anstehende Einnahmen:
Einnahmen:
-> zur Zeit stehen demnach 1099 € für die geplante 2. Auflage zur Verfügung. Folgende Modellrechnung habe ich erstellt, um den - unter ökonomischen Gesichtspunkten realistischen - Finanzbedarf für eine zweite Auflage zu ermitteln:
F. Veröffentlichungen im Kontext des Fellow-Programms[Bearbeiten]Auf dem Open-Access-Blog des Junge Wissenschaft im Öffentlichen Recht e.V. (JuWiss) habe ich am 13.11.2018 einen Blogbeitrag zum Thema Open Access in der Rechtswissenschaft veröffentlicht, in den meine Gedanken zur Thematik in den letzten zwei Projektmonaten eingeflossen sind. Der Beitrag kann hier gelesen werden: Der Beitrag wurde in der juristischen Presseschau vom 14. November 2018 auf lto.de erwähnt. Auf dem Open-Access-Blog des Junge Wissenschaft im Öffentlichen Recht e.V. (JuWiss) habe ich im Anschluss an meinen Open-Access-Beitrag am 28.2.2019 einen Blogbeitrag zum Thema Open Educational Resources in der Rechtswissenschaft veröffentlicht, in dem ich einerseits die Situation von OER in der Rechtswissenschaft aufzeige, andererseits mein Projekt als Leuchtturmprojekt vorstelle. Der Beitrag kann hier gelesen werden: Der auf Juwiss veröffentlichte Blogbeitrag zum Thema Open Educational Resources in der Rechtswissenschaft ist - in leicht modifizierter Form - auch auf dem Blog von Wikimedia erschienen. Der Beitrag kann hier gelesen werden: IV. Aufsatz: Die Digitalisierung von Forschung und Lehre - auf dem Weg in eine "öffentliche" Rechtswissenschaft?[Bearbeiten]In der OdW (Ordnung der Wissenschaft) 2020, S. 177 ff. habe ich - natürlich Open Access - die ausführliche Schriftfassung meines Tagungsvortrags auf der 60. Assistententagung veröffentlicht, die sich umfassend mit den Themen Open Access und Open Educational Resources in der Rechtswissenschaft auseinandersetzt. Der Beitrag wird in einer gekürzten Fassung auch im Tagungsband erscheinen. G. Weitere Literatur zum Thema Open Educational Resources[Bearbeiten]
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- ↑ Wikimedia Deutschland e.V.: "Praxisrahmen für Open Educational Resources(OER) in Deutschland, S. 59 ff."