Ebene projektive Kurve/Körper/Glatt/Einführung/Textabschnitt

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Ein Punkt einer ebenen projektiven Kurve liegt stets auch in einer affin-algebraischen Umgebung. Wegen ist zumindest eine Koordinate , bei liegt der Punkt auf

wobei hier die Dehomogenisierung von bezüglich der dritten Variablen bezeichnet. In dieser Situation kann man den Punkt auf Glattheit im Sinne der Definition untersuchen. Es stellt sich heraus, dass es dabei nicht darauf ankommt, in welcher affinen Umgebung man die Glattheit überprüft, siehe Aufgabe.


Definition  

Es sei ein Körper. Eine ebene projektive Kurve zu einem homogenen Polynom heißt glatt, wenn sie in jedem -Punkt glatt ist.



Lemma  

Es sei ein algebraisch abgeschlossener Körper der Charakteristik und sei die Fermat-Kurve vom Grad . Die Charakteristik sei kein Teiler von .

Dann ist eine glatte Kurve.

Beweis  

Da Glattheit eine lokale Eigenschaft ist, können wir mit einem beliebigen affinen Ausschnitt argumentieren. Da die Situation symmetrisch ist, können wir uns auf das affine Teilstück

beschränken. Die partiellen Ableitungen sind und . Aufgrund der Voraussetzung über die Charakteristik ist , so dass beide Ableitungen nur bei verschwinden. Dieser Punkt gehört aber nicht zur Kurve.



Lemma  

Es sei ein Körper, sei ein homogenes Polynom vom Grad , das in (homogen) verschiedene homogene Linearfaktoren der Form mit zerfalle. Es sei kein Vielfaches der Charakteristik von .

Dann ist die durch die Gleichung gegebene projektive Kurve glatt.

Beweis  

Auf der offenen Menge erhält man die in Fakt beschriebene Situation, diese Punkte sind also glatt. Auf dem Komplement wird die Gleichung zu

mit einem Vorfaktor , woraus folgt. Es gibt also nur noch den weiteren Punkt mit den Koordinaten . Eine affine Umgebung dieses Punktes ist , die affine Version der Gleichung auf diesem Teilstück ist . Die partielle Ableitung nach ist mit . Im Nullpunkt, der dem Punkt entspricht, ist dies gleich , daher ist dies auch ein glatter Punkt.