Endomorphismus/Minimalpolynom/Einführung/Textabschnitt
Es sei ein endlichdimensionaler -Vektorraum und
eine lineare Abbildung. Dann heißt das eindeutig bestimmte normierte Polynom minimalen Grades mit
das Minimalpolynom von .
Es sei ein endlichdimensionaler Vektorraum über einem Körper und es sei
eine lineare Abbildung.
Dann ist die Menge
ein Hauptideal im Polynomring , das vom Minimalpolynom erzeugt wird.
Beweis
Zur Identität auf einem -Vektorraum ist das Minimalpolynom gleich . Dieses geht ja unter dem Einsetzungshomomorphismus auf
Ein konstantes Polynom geht auf , was, außer bei oder , nicht die Nullabbildung ist.
Für eine Streckung, also eine Abbildung der Form , ist das Minimalpolynom, vorausgesetzt und , gleich . Für die Nullabbildung auf ist das Minimalpolynom, bei ist es das konstante Polynom .
Zu einer Diagonalmatrix
mit verschiedenen Einträgen ist das Minimalpolynom gleich
Dieses Polynom geht unter der Einsetzung auf
Wenden wir darauf den Standardvektor an, so wird er von dem Faktor auf abgebildet. Der -te Faktor sichert also, dass insgesamt annulliert wird. Da somit eine Basis durch auf abgebildet wird, muss es sich insgesamt um die Nullabbildung handeln.
Angenommen, wäre nicht das Minimalpolynom . Dann gibt es nach Fakt ein Polynom mit
und nach Fakt muss ein Teilprodukt der Linearfaktoren von sein. Sobald man aber einen Faktor von weglässt, sagen wir , so wird durch die zugehörige Abbildung nicht mehr annulliert.
Zur Matrix
ist das Minimalpolynom. Dieses Polynom wird beim Einsetzen zur Nullabbildung, wegen
Die Teiler von von kleinerem Grad sind konstante Polynome und mit , aber diese Polynome annullieren nicht .