Der Residuensatz besagt, wie man das Integral einer holomorphen Funktion mit Hilfe Ihrer Residuen berechnen kann.
Es sei
eine auf einem Gebiet
mit Ausnahme einer diskrete Menge von isolierten Singularitäten
holomorphe Funktion und
ein in
nullhomologer Zyklus, der keinen Punkt von
trifft. Dann gilt
Die Summe in der Aussage des Residuensatzes ist endlich, da
nur endlich viele Punkte der diskreten Menge
aller Singularitäten umlaufen kann.
Schritt 1 - Reduktion auf endliche Anzahl von Summanden
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Seien nun
die Punkte in
, für die
gilt. Die Singularitäten aus
, die nicht umlaufen werden, werden mit
.
ist nach Voraussetzung nullhomolog in
. Nach der Definition von
ist
auch nullhomolog in
.
Schritt 3 - Hauptteile der Laurent-Entwicklung
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Für die Singularitäten
mit
und
sei
der Hauptteil der Laurententwicklung von
um
. Es ist
eine auf
holomorphe Funktion.
Schritt 4 - Subtraktion der Hauptteile
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Wenn man alle Hauptteile
bzgl.
von der gegebenen Funktion
subtrahiert, erhält man mit
eine Funktion auf
, die jetzt nur noch hebbare Singularitäten besitzt.
Schritt 5 - Holomorphe Fortsetzung auf G
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Wenn die Singularitäten
hebbar auf
sind, lässt sich
holomorph in allen
fortsetzen.
Schritt 6 - Anwendung Cauchyintegralsatz
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Es folgt nach dem Integralsatz von Cauchy für das Integral über
also ist, nach Definition von
,
Schritt 7 - Berechnung der Integrale über die Hauptteile
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Die Berechnung des Integrals über
beschränkt sich damit auf die Berechnung der Integrale über die Hauptteile
mit
. Unter Verwendung der Lineariät des Integrals erhält man zunächst:
Die Funktionsterme
besitzen für
eine Stammfunktion und es gilt
Schritt 8 - Berechnung der Integrale über die Hauptteile
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Insgesamt ergibt sich damit die Berechnung des Integrals über die Hauptteile mit der Definition der Umlaufzahl.
nach .
Schritt 9 - Berechnung der Integrale über die Residuen
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Insgesamt folgt die Behauptung mit
- Sei
eine meromorphe Funktion (d.h. holomorph bis auf eine diskrete Menge von Singularitäten in
), Warum umrundet der Zyklus
nur endlich viele Pole?