Meromorphe Funktion/Laurent-Entwicklung/Einführung/Textabschnitt
Es sei ein Gebiet und eine meromorphe Funktion . Es sei . Man nennt die Laurent-Entwicklung der auf einer offenen Kreisscheibenumgebung definierten holomorphen Funktion in die Laurent-Entwicklung von in .
Es sei ein Gebiet, eine meromorphe Funktion und .
Dann besitzt die Laurent-Reihe zu in die Form mit einem .
Dies folgt aus Fakt.
Dieser Sachverhalt ermöglicht die folgende Definition.
Es sei ein Gebiet und eine meromorphe Funktion . Es sei und sei die Laurent-Entwicklung von in . Dann nennt man das minimale mit die Ordnung von in . Sie wird mit bezeichnet.
Es sei ein Gebiet, eine meromorphe Funktion und ein Punkt. Die Ordnung von in ist eine ganze Zahl, man spricht auch von der Nullstellenordnung, wobei diese Bezeichnung insbesondere bei positiver Ordnung verwendet wird. Die Ordnung ist genau dann, wenn holomorph in ist. Anderfalls ist die Ordnung negativ und es liegt ein Pol vor. In diesem Fall nennt man das Negative der (negativen) Ordnung die Polordnung von in , diese ist also positiv. Wenn man von einem Pol der Ordnung spricht, so meint man, dass ein Pol der Polordnung vorliegt, die Ordnung ist also .
Der Tangens
ist nach Fakt eine meromorphe Funktion auf . Die Nullstellen des Kosinus sind , da der Sinus in diesen Punkten keine Nullstelle besitzt, hat der Tangens in diesen Punkten einen Pol. Da die Nullstellenordnung des Kosinus in den Nullstellen gleich ist, ist die Polstellenordnung des Tangens gleich , der Tangens besitzt also in diesen Punkten die Ordnung . In den Punkten , den Nullstellen des Sinus, besitzt der Tangens die Ordnung , in allen weiteren Punkten die Ordnung .
Die Konzepte Hauptteil und Nebenteil einer Laurent-Reihe sind insbesondere für meromorphe Funktionen relevant.
Es sei eine offene Teilmenge und . Zu einer meromorphen Funktion auf mit der Laurent-Entwicklung nennt man den Hauptteil der Funktion in .
Der Hauptteil einer meromorphen Funktion in einem Punkt ist insbesondere ein Laurent-Polynom.
Es sei eine offene Teilmenge und . Zu einer meromorphen Funktion auf mit der Laurent-Entwicklung nennt man den Nebenteil der Funktion in .