Graduierte Körpererweiterung/Einführung/Textabschnitt
Es sei ein Körper und eine endliche kommutative Gruppe. Unter einer -graduierten Körpererweiterung versteht man eine Körpererweiterung , bei der auf eine -Graduierung mit und für alle gegeben ist.
Die Körpererweiterung ist durch die Gruppe graduiert. Die -te homogene Komponente ist und die -te Komponente ist (das gehört da dazu, während man unter dem Imaginärteil einer komplexen Zahl die reelle Zahl vor dem versteht). Die übliche Schreibweise ist also die Zerlegung in die homogenen Komponenten.
Die -Algebra ist eine -graduierte -Algebra. Das Polynom besitzt keine Nullstelle in , es ist aber nicht irreduzibel, wie die Zerlegung
zeigt. Es liegt also keine graduierte Körpererweiterung vor.
Wir betrachten den von und erzeugten Unterkörper von (oder von ). Die Elemente bilden dabei unmittelbar ein -Erzeugendensystem und sogar eine Basis, da man andernfalls als rationale Linearkombination von und ausdrücken könnte. Damit liegt insgesamt eine Körpererweiterung vom Grad vier vor. Sei . Wir setzen
und erhalten dadurch eine -graduierte Körpererweiterung von .
Wir betrachten die Körpererweiterung
in . Diese besitzt eine -Graduierung, bei der eine homogene Basis bilden. Das (in dieser Graduierung nicht homogene) Element ist eine -te primitive Einheitswurzel und wegen ist der achte Kreisteilungskörper Das Minimalpolynom zu ist , sodass man auch schreiben kann. Dies zeigt, dass auch eine -graduierte Körpererweiterung von ist, bei der homogen ist.
Es sei ein Körper, eine endliche kommutative Gruppe und eine -graduierte Körpererweiterung. Dann gelten folgende Eigenschaften
- Jede homogene Stufe besitzt die -Dimension .
- Es ist .
- Es sei ein Erzeugendensystem von und es sei , , fixiert. Dann ist . Insbesondere wird von homogenen Elementen erzeugt.
- Jedes homogene Element , , besitzt ein Minimalpolynom der Form mit .
- Die Körpererweiterung ist eine Radikalerweiterung.
(1). Nach Voraussetzung ist
.
Es seien von verschieden und sei ebenfalls . Dann sind
und
Elemente in
und daher besteht die Beziehung
mit , die sich durch Multiplikation mit
(dieses Element gibt es, da wir in einem Körper sind)
zurückübersetzt zu
.
(2) folgt direkt aus (1).
(3) ist klar wegen (1).
(4). Es sei die
Ordnung
von . Für ein
homogenes Element
, ,
ist daher
Also ist ein
annullierendes Polynom.
Die Potenzen
, ,
liegen alle in verschiedenen
homogenen Stufen.
Daher sind sie
linear unabhängig
und es kann kein annullierendes Polynom von kleinerem Grad geben.
(5) folgt aus (3) und (4).