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Hyperfläche/Jacobiideal/Milnorzahl/Einführung/Textabschnitt

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Es sei ein Polynom . Man nennt

das Jacobiideal von .

Das Jacobiideal ist ein Ideal im Polynomring . Für einen Punkt betrachtet man das Jacobiideal auch in der Lokalisierung . Da wir an lokalen Eigenschaften interessiert sind, ist diese Interpretation wichtiger.



Es sei ein Polynom und die zugehörige Hyperfläche und .

Dann ist das Jacobiideal im lokalen Ring genau dann das Einheitsideal, wenn ein glatter Punkt der Hyperfläche ist.

Die Glattheit bedeutet im Fall eines Polynoms nach der Definition einfach, dass die partiellen Ableitungen im Punkt insgesamt eine surjektive Abbildung

definieren. Dies ist genau dann der Fall, wenn mindestens ein Eintrag ist. Im lokalen Ring bedeutet dies, dass nicht alle partiellen Ableitungen im maximalen Ideal enthalten sind, was genau dann der Fall ist, wenn sie das Einheitsideal erzeugen.



Es sei ein Polynom , die zugehörige Hyperfläche und ein Punkt. Man nennt die -Dimension des Restklassenringes die Milnorzahl im Punkt .

Aufgrund von Fakt ist genau dann ein glatter Punkt der Hyperfläche, wenn seine Milnorzahl gleich ist. Insofern ist die Milnorzahl ein sinnvolles Singularitätsmaß.



Es sei derart, dass nur einen kritischen Punkt besitzt.

Dann ist die Milnorzahl gleich der -Vektorraumdimension von .

Nach Voraussetzung ist

mit einem einzigen maximalen Ideal zu einem Punkt . Nach Fakt gilt

und somit stimmt auch die -Dimension überein.



Wir betrachten die durch ein Polynom der Form

gegebene Hyperfläche im Nullpunkt (mit ). Der Körper sei so, dass die Exponenten in von verschieden seien. Das Jacobiideal ist

Im Restklassenring (vergleiche Fakt)

bilden die Monome  mit eine -Basis und somit ist die Milnorzahl dieser Hyperfläche gleich .


Die Milnorzahl kann unendlich sein.


Wir betrachten die durch ein Polynom der Form

gegebene Hyperfläche im Nullpunkt. Das Jacobiideal ist

Wir betrachten den Restklassenring . Bei ist dieser eindimensional und die Milnorzahl ist . Bei hingegen sind die Monome

linear unabhängig und daher besitzt der Restklassenring die -Dimension unendlich. Die Milnorzahl dieser Hyperfläche ist also unendlich.




Es sei ein algebraisch abgeschlossener Körper, ein Polynom , die zugehörige Hyperfläche und ein Punkt.

Dann ist die Milnorzahl im Punkt genau dann endlich, wenn eine (allenfalls) isolierte Singularität ist.

Wir können direkt annehmen, dass ein singulärer Punkt der Hyperfläche ist. Dann ist

im lokalen Ring . Wenn eine isolierte Singularität, so gibt es ein , , in diesem Hyperflächenring derart, dass der einzige singuläre Punkt in . ist. Dies bedeutet nach Fakt, dass das Jacobiideal im Ring nur in dem einzigen maximalen Ideal enthalten ist. Dies bedeutet nach dem Hilbertschen Nullstellensatz, dass das Radikal des Jacobiideals gleich ist. Somit gibt es ein mit

in . Dann gibt es einen surjektiven Algebrahomomorphismus

und die Endlichkeit links impliziert die Endlichkeit rechts.

Es sei umgekehrt

endlich als -Vektorraum. Dann hat die Krulldimension und in diesem lokalen Ring haben und das gleiche Radikal, d.h. es gilt

mit einem gewissen . Diese Beziehung kann man durch endlich viele Gleichungen ausdrücken, und damit gelten sie auch in für ein geeignetes , das eine offene Umgebung von beschreibt. Dies bedeutet wiederum, dass auf der Punkt der einzige singuläre Punkt ist.